Umfrage: Nachhaltige Stadtentwicklung

Bitte mitmachen: Umfrage zur nachhaltigen Stadtentwicklung in Bad Honnef

Eine Befragung der Bürgerinnen und Bürger Bad Honnefs hat Jan Kössendrup, Student der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, gestartet. Thema ist die nachhaltige Stadtentwicklung in Bad Honnef. Um Mithilfe wird gebeten, wobei die Beantwortung des Fragebogens weniger als fünf Minuten Zeit in Anspruch nimmt. Daten und Antworten werden vollständig anonymisiert und absolut vertraulich behandelt.

Der Klimawandel führt zu immer extremer ausfallenden Wetterereignissen wie langen Starkregen- oder Dürrephasen. Städte sind stark betroffen und stehen vor bis dahin unbekannten Herausforderungen, denen durch eine nachhaltige Stadtentwicklung begegnet werden muss. Seit April 2021 befasst sich die Stadt Bad Honnef in Zusammenarbeit mit Studierenden der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg im Zuge verschiedener Abschlussarbeiten mit dieser Thematik. Die Grundlage dieser Arbeiten wird durch die Vorarbeit des Klima- und Umweltbeirates der Stadt Bad Honnef geschaffen, der den Studierenden beratend zur Seite steht.

Jan Kössendrup erforscht in seiner Abschlussarbeit den Einfluss sozio-ökonomischer Faktoren auf verschiedene Maßnahmen der nachhaltigen Stadtentwicklung. Dafür führt er die kurze Umfrage durch, welche sich an alle Bad Honnefer Bürgerinnen und Bürger richtet, um ein umfassendes Meinungsbild zu konstruieren. Auf der Basis der ermittelten Daten können von der Stadt anschließend Maßnahmenentscheidungen getroffen werden.

Die Umfrage wird bis zum 16.08.2021 durchgeführt. Zugänglich ist sie sowohl online als auch in schriftlicher Form, denn Ausdrucke liegen bei der Stadtverwaltung zur Abholung bereit.

Die Befragung der Bevölkerung ist für die Entwicklung einer zukunftsorientierte und klimaresiliente Stadtentwicklung nötig. Mit dem stets wachsenden Trend der Urbanisierung geht auch ein stetiges Wachstum und eine dichtere Bebauung der Städte einher. Der Ausbau asphaltierter Oberflächen ist unter dem Gesichtspunkt der sich häufenden Extremwetterereignisse jedoch eine Gefahr für die Bevölkerung. In immer heißer werdenden Sommern reflektiert der Asphalt die Hitze und lässt sogenannte Hitzeinseln entstehen. Tritt ein Starkregenereignis auf, so kann der Regen nur schlecht abfließen, wodurch es zu Hochwassern und Überschwemmungen kommen kann. Maßnahmen wie eine umfassende Begrünung von Hausdächern und -fassaden können zu der Bewältigung dieser Problematik einen großen Beitrag leisten. 

Die Umfrage ist zu finden unter:
https://forms.gle/pwX3pA2nzmbk8T9fA

BAD HONNEF: Die guten Seiten

Ein Rundblick

Auch wenn es derzeit eher angesagt ist, über die Stadt zu meckern, als sich darüber zu freuen, sollten wir einige positiven Seiten nicht vergessen. Die SPD spricht sich für mehr Offenheit und Transparenz für die Bürger aus. Die CDU betont, Bürger mehr in politische Entscheidungen einzubinden. Das klingt gut. Immerhin stehen wichtige Wahlen vor der Tür. Aber das ist sicherlich ein ganz anderes Thema. „Wir leben doch schön hier“, das ist wohl der häufigste Satz den ich in der Stadt höre, vor allem von Neubürgern. Parkplatzprobleme hin oder her. Erfreuliche Nachrichten, auf die wir lange gewartet haben, gibt es auch: Ex-Kaisers, Uhlhof und KSI sind verkauft worden und werden neuen Nutzungen zugeführt. Heißt: Allein dadurch wird die Stadt wieder lebendiger. Coppeneur, die Blaue Sau, Herzblut und Flames n Apes werden in diesem Jahr weiterhin verstärkt auf Veranstaltungen setzen. Der Centrum e.V. konnte zu Beginn des Jahres neue Mitglieder gewinnen. Chef Georg Zumsande sagt: „Die Geschäfte in der Innenstadt laufen zwar schlecht, aber wir sind optimistisch und freuen uns auf den Beginn unserer Veranstaltungen im Frühjahr“. So soll es sein. Diner en Blanc wird wieder im Reitersdorfer Park statt finden. An einer Nachfolgeveranstaltung für die Kirmes in der Innenstadt wird gearbeitet. Und nicht zu vergessen: Auch Altmeister Helge Kirscht wird im Sommer wieder einige Open-Air Konzerte aus dem Hut zaubern. All das gibt es nur in Bad Honnef. Der Kölner sagt: „Ich liebe meine Stadt“. Wir sollten das auch tun. bö    

Bad Honnef: Auf dem Laufenden…

Bleiben Sie auf dem Laufenden (8)

Stadtwappen / Stadt-Logo

Die Diskussion um das inzwischen gut bekannte Marketing-Logo Bad Honnefs blickt jetzt überwiegend nach vorn. Auf Facebook gibt es zwar noch ab und an eine zynische oder auch witzig gedachte kurze Glosse zum Slogan „Schön – oder?“, doch im Großen und Ganzen gewann Konstruktivität deutlich die Vorherrschaft. Das Wappen mit Herz liegt in diversen Geschäften aus. Manchmal blinkt es vom Revers der Kommunalpolitik oder eines Verwaltungsmenschen – Sticker im Rathaus erhältlich. Je mehr das Potenzial der Marketingmaßnahme erkannt wird, desto größer werden ihre Erfolgsaussichten und Wirkung.

Zur Durchsetzung des Gesamtkonzeptes braucht es allerdings noch einiger Klärungen. Dass es in dieser Stadt wirklich vorrangig um Lebensfreude geht, wird ihr sicher abgenommen. Dass die stark wachstumsorientierte Entwicklungsarbeit der Verwaltung auch der Qualität nutzt, ist jedoch noch nicht Jeder und Jedem verständlich.

Inzwischen gibt es „Wappenbeutel“. Die Stofftaschen, bedruckt mit dem beherzten Wappen, wurden im HIT-Markt bisher 350mal verkauft und bereits nachbestellt. Auch in anderen Geschäften liegen sie aus für 2,50 Euro das Stück. Oft kann man Logo-Karten mitnehmen. Jedenfalls gute Gelegenheiten zum Flagge-Zeigen für all Jene, die sich beteiligen wollen am Bemühen, der Stadt durch zielgerichtetes Marketing zu helfen.

Radfahren

Die Stadt gibt sich viel Mühe bei der Verbesserung der Bedingungen für Radverkehr. Das Thema ist in Straßenplanungen integriert, was nicht selten durchaus Aufwand erfordert. Bad Honnef nimmt an Fördermaßnahmen und Kampagnen regelmäßig teil. Kein Wunder, bewältigen doch Bürgermeister Neuhoff und Wirtschaftsförderin Högner jede verdächtige Strecke per Rad.

In dieser Woche war Abgabeschluss für Planskizzen zum Projektaufruf „Klimaschutz und Radverkehr“. Diesmal musste Bad Honnef wegen personeller Engpässe passen – was den das Thema Treibenden im Rathaus sicher nicht gefällt. Schade, jedoch bestimmt nicht das Ende der hiesigen Radverkehrsförderung. Am letzten Samstag fanden sich dann im Generalanzeiger gleich drei Stellenausschreibungen für den Verwaltungsbereich Planen und Bauen – unbefristet und Vollzeit. Wir wünschen Erfolg.

Bad Honnef auf der regionalen Wohnbaukonferenz

Ins Kölner Maternushaus waren Alle eingeladen, die irgendetwas mit Wohnungsbau in der Region zu tun haben in der Region. Also aus Köln, Bonn, Leverkusen und den umgebenden Kreisen. Auch Bad Honnef war gleich mehrfach vertreten.

Allerdings trugen andere vor. Zum Beispiel Wesseling, die aus einem riesigen Erdbeerfeld eine Siedlung machten. Warum denn nicht Bad Honnef? Mit weit gediehenem ISEK (Integriertes Stadtentwicklungskonzept) wäre das doch wegweisend? Lapidare und glasklare Antwort: Wesseling hat 2 bis 3 Prozent Wachstumsziel, wenige sonst rufen derart hohe Werte auf. Andere sind durchaus ehrgeizig, legen sich aber – in Zeiten schrumpfender Einwohnerschaft in Deutschland – auf niedrigere Zahlen fest. 4 Prozent ruft Niemand auf, 5 oder 6 oder 7 Prozent schon gar nicht. Auch nicht noch mehr. Bad Honnef will 15 bis 18 Prozent wachsen; noch Fragen?! In der Tat entsprechen die beiden Honnefer Zielzahlen (3.000 und/oder 5.000) 14 bzw. 20 Prozent. Was offensichtlich nicht wirklich Vertrauen schafft, denn: Der Rhein-Sieg-Kreis umfasse 19 Gemeinden, und wo stehe wohl Bad Honnef in deren Ranking? Mit ca.106 Baugenehmigungen in 2017 voraussichtlich auf Platz 19. – Eine heftige Klatsche. Aber auch Anlass zur Reflexion.

Nochmals abgewatscht

Am letzten Samstag Beratung zur Regionale 2025 in Köln. Welche Art von Projekten ist gut für die Entwicklung einer Stadt? Was lässt sich lernen aus gemachten Erfahrungen. Nach zahlreichen Besichtigungen Fazit in einer Außengastronomie gegenüber von Rodenkirchen. Fast so schön wie auf Grafenwerth. Umso überraschender das Fazit aus Ur-Kölner Mund: Die Stadt habe sich in den letzten Jahrzehnten zu ihrem Nachteil entwickelt – wenn Gemeinwohl die Messlatte sei.

„Stetes Wachstum, ständige Verdichtung ist wie Schraubendrehen – nach ganz fest kommt ganz lose.“ Es sei ein Verlust von Lebensqualität. „Und den erleben nicht nur die Zuzügler, sondern vor allem jene Menschen, die hier leben.“ Bebauung wird verdichtet, Baugrund wird teurer. Die intensivierte Nutzung von Boden führt zur Hausse. So sei der Quadratmeterpreis am Friedhof in Köln-Poll – wahrlich nicht City – über die vergangenen viereinhalb Jahre von 480 auf 600 Euro gestiegen. „Da setzt eine Kettenreaktion ein: Der Druck auf die Bodenpreise wächst – zum nachhaltigen Schaden der Bürger.“ Wohnen werde zum immer teureren Luxusgut.

Online-Plattform, Online-Handel, Zukunft

Hier geht es voran. Letzten Donnerstag eine weitere Informationsveranstaltung für Bad Honnefer Gewerbetreibende, im Spätsommer beginnen die Schulungen zum Thema E-Commerce. Hatte sich bereits das Stadtmarketing im Verbund mit der Arbeit an der Onlineplattform entwickelt, so ergeben sich jetzt weitere Innovationen. Am Mittwoch lud die Verwaltung erstmalig zu einem lokalen Business-Frühstück ein. Offensichtlich wurden also gleich einige Steine ins Wasser geworfen. Was zu Vernetzung führen soll und nicht zur Aufgabe von Fokus und gemeinsamen Schwerpunkten. 

Spaghetti gestorben

Aus für den tollen Spaghettiteller mittwochs im Avendi. Wie Direktor Michael Holmer Gerdes am Rand des SPD-Maifestes verbindlich bestätigte, wird es dieses Angebot nicht mehr geben. Lecker waren sie, was leider zu wenig Kunden bemerkten. Wo findet man jetzt noch diese Nudeln mit Sugo – klasse, weit jenseits von Shrimps und allem Möglichen zum Einrollen? Ein Trauertag.

Bürgermeisters Geburtstag

Den Geburtstag des Stadtoberhauptes am Freitag vergaß der Herausgeber der HWZ. Asche streute er auf sein Haupt und gelobte Besserung.                                                                                                                                                               Burkhard Hoffmeister

Foto: Tim Reckmann/Pixelio

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Vorzeigeprojekt in Aegidienberg

Die dortige Theodor-Weinz-Grundschule erhält ein neues „freiraumplanerisches Gesamtkonzept“. Gemeint ist das, was früher einmal Pausenhof hieß. Doch der aufwändige Name trifft die umfängliche Planung. Bisher nicht wirklich präsentabel soll sich das Terrain gründlich verbessern. 270 Schülerinnen und Schüler werden dann in weitläufigem Gelände alles das finden, was sie gut gebrauchen können: zweimal Spiel- und Pausenforum, ein neues Ballforum mit drei kleinen Feldern und weiteres Gelände werden locken. Selbstverständlich barrierefrei, wie es sich für den dort gelebten Leitgedanken der Inklusion gehört. Eine Vorfahrt für die Busse des ÖPNV als Wendeschleife. An Parkplätzen ist noch nachzubessern. Ebenso an der Küche für die rund 130 Kinder der OGS, damit die Einrichtung de Funktion einer Ganztagsschule voll gerecht wird.

Das Ganze scheint wie der Gegenentwurf zur engen Planung für die Gesamtschule St. Josef. Mehr Raum für (viel) weniger Kinder, neues Sportgelände statt dessen Abriss zugunsten ertragreicher Wohnbebauung. Da noch die neue Doppelsporthalle und das ebenfalls neue Begegnungshaus in die Anlage integriert sein werden, entsteht ein Infrastruktur-Ensemble, wie es Aegidienberg bisher nicht aufweisen kann. Lob an das Honnefer Rathaus; Planerin Böhm von „Stadtgrün“ hat gute Arbeit geleistet – und das weit weg von den Schwerpunkten des ISEK und des InHK.

Innovatives Modell für die Planung des Aegidiusplatzes

Gleich nochmal auf den Berg. Zur Planung des Aegidiusplatzes waren Studenten aus Köln eingeladen worden. Die arbeiten daran jetzt in einem Projekt ihres Masterstudienganges. Sie besichtigten das Gelände selbst und dessen Umfeld, berieten sich mit Verantwortlichen vor Ort. Gerade bereiten sie einen dreitägigen Workshop vor, um Anfang Mai für eine Woche ein „Büro“ als Anlaufstelle im Ortsteil zu errichten. Von dort wollen sie „ausschwärmen“ und Bürgerkontakte suchen.

So kann Planung gehen. Innovativ, günstig, Betroffene von Anfang an beteiligend. In einem Bereich, wo sich seit vielen Jahren in der Tat gar nichts tat. Die Hoffnung ist zurück.

Parkraumbewirtschaftung – Korrekturen nach verschiedenen Maßstäben

Die Leserinnen und Leser erinnern sich: Ein Jahr sollte das neue Parkraumbewirtschaftungskonzept ohne Veränderungen auch seine zahlreichen Fragwürdigkeiten ausleben, um erst dann von einem externen Planungsbüro korrigiert zu werden. Nachdem bereits letztlich „Schlupflöcher“ für Gebührenvermeider eilig gestopft wurden und ein neuer Schotterplatz vor Flüchtlingsunterkünften im Lohfeld  dann ebenfalls Geld kostet, sind kurzfristig weitere Änderungen angesagt. Dem Vernehmen nach soll es vor allem um Anwohner gehen, denen dann eine gebührenfreie halbe Stunde zum Ver- bzw. Ausladen von Kindern und Tüten in sonst untersagter Zone erlaubt wäre.

Es ist gut, dass dem Konzept zu Leibe gerückt wird. Jetzt – und nicht irgendwann. Konkret – und nicht irgendwie. Schade bleibt, dass für die Anregungen der City-Geschäftsleute sowie der meisten Anwohner weiterhin gilt: Zunächst mal die schlechten Ideen gründlich ausbaden und erst dann gucken, was der Berater sagt. Zu viele Unzulänglichkeiten sind offensichtlich und rufen nach sofortigem Umdenken.

Bürgerdialog: Bauland statt Sportgelände in Selhof

Die Verwaltung stellte ihre drei Planversionen vor (Fotos). Sie präferiert eine Mischung aus Reihenhäusern und öffentlich gefördertem Wohnungsbau. Dafür sollen Hockey- und Bolzplatz weichen. Um mit den Einnahmen des Geländeverkaufs das Stadion zu renovieren. Große Aufmerksamkeit erzielte eine Plakatwand mit einer sogenannten „Variante Null“: Fotos von Sport und Geselligkeit in grünem innerstädtischen Bereich, die gewachsene Infrastruktur bleibt erhalten. Hier sagten die Sportler ihre Meinung.  Die Fronten verhärten sich weiter.

Bad Honnef als NATO-Hauptquartier doch nicht geeignet?

Leserbrief und Gegenleserbrief. Wer die HWZ liest weiß, dass Mancher Bad Honnef als (ein) Hauptquartier der NATO für geeignet hält – und Mancher doch mehr Nähe zu einem Militärflughafen vorzöge. Das Einzige, was sicher ist: Es gab ein Gespräch zwischen der Stadt und verantwortlicher Stelle. Da dessen Ergebnisse noch nicht bekannt sind, bleibt der HWZ nur Warten zwecks weiterer Berichte und Informationen.

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EXKLUSIV: Mit der HWZ immer bestens informiert

Bad Honnef als Radlerstadt

Auch heute gibt es bereits Radverkehr in der Stadt. Manche Menschen bewältigen fast alle Wege per Velo. Um jenseits der Schulwege jedoch wirklich „massenhaft“ Alternative zum Auto zu bieten, dafür sind die spezifischen Defizite der bestehenden Straßen und Verkehrsadern zu groß: Radwege entlang von Land- und Landesstraßen fehlen, eine genügend geschlossene Infrastruktur existiert noch nicht. Für generelle Akzeptanz zu wenig attraktiv, zu wenig sicher.

Hier etwas grundsätzlich zu ändern, das war stets klar angekündigt. Von einem Bürgermeister, der selbst  alle Bad Honnefer Strecken per Rad bewältigt. Otto Neuhoff wählte offensichtlich seine Büroleiterin Johanna Högner, selbst passionierte Bikerin,  zur Projektverantwortlichen. Jedenfalls präsentierte sie das Vorhaben im Verkehrsausschuss.

Die Stadt beteiligt sich am Wettbewerb zur Förderung aus dem Nationalen Radverkehrsplan. Erste Etappe ist die Erstellung einer Konzeptskizze durch ein Team. Von deren Qualität und Überzeugungskraft hängt dann der Verbleib in der zweiten Stufe der Förderung ab. Wie Ende der 90er Jahre beim ersten „Radwegeverkehrskonzept“ will man wieder externe Unterstützung gewinnen; eine Ausschreibung sucht das geeignete Planungs- und Beratungsunternehmen. Das Projekt wird mit allem Ernst angegangen. Kompliment!

Bebauung St. Josef

Alle Fraktionen sind für den Schulneubau. Was immer noch gewöhnungsbedürftig ist nach Jahrzehnten erbitterter Schlachten um das Konzept Gesamtschule. Jetzt erhält Bad Honnef eine solche – in katholischer Trägerschaft. Da das Bistum jedoch einige Zeit später beantragte, auf einen erheblichen Teil des Geländes von Sportplatz und Pausenhof Wohnbebauung zu setzen und so Mittel zu erlösen zwecks Vorhabenfinanzierung, schieden sich die Geister. Doppelt so viele Schülerinnen und Schüler, halbiertes Freigelände für Pausen und Freizeit waren probate Gegenargumente – Vernichtung eines innerstädtischen Sportplatzes ist ein weiteres. Da formal zwei gesonderte Bauanträge eingereicht wurden, werten die kommunalen Planer die beiden Einreichungen der Diözese als getrennte Vorgänge.

Das sieht die Initiative der Anwohner anders. Nach Rechtsberatung vertritt sie die Ansicht, dass beide Vorhaben erkennbar zusammenhängen, sich gegenseitig bedingen und deshalb eine „Einheit“ bilden. Auch und gerade planerisch. Der zuständige Ausschuss allerdings verwarf mit Mehrheit diese Argumentation und folgte der Sicht der Verwaltung: „Der Forderung nach einer Betrachtung der o.g. Bebauungspläne als ‚Einheit‘ wird nicht gefolgt, da hierfür kein formaler Grund vorliegt.“ Ob die Anwohner jetzt aufgeben ist nicht bekannt; sie beraten sich.

Parkraumbewirtschaftung

Die Schärfe der Auseinandersetzung nimmt zu. Während in der Öffentlichkeit bisher Zustimmung zum Konzept nicht wirklich auszumachen ist, gehen CDU, FDP und Bürgerblock jetzt in die Offensive. Sie bezichtigen SPD und Grüne der Unverantwortlichkeit. Denn das Konzept sei grundsätzlich richtig. Außerdem hätten die Gescholtenen den Kreis von 250 Metern für die Innere Zone selbst beantragt.

Jetzt wird externe Unterstützung geholt. Ein Berater- und Planungsbüro vom Fach soll es richten und nach einer „Beobachtungsphase“ das Konzept korrigieren. Bis dahin bleibt es beim Alten; heute bereits erkennbare Fehler werden zunächst aufrechterhalten. Sofort allerdings schließt man sehr wohl Lücken im Konzept. So verhindert eine nachgeschobene Gebührenpflicht für einen Schotterplatz an den dortigen Flüchtlingsunterkünften, dass Parker am Lohfeld auf bisher freie Stellflächen ausweichen. Inwieweit dies die öffentliche Stimmung für das Konzept gewinnt, bleibt abzuwarten. Und es bleibt schwierig.

Bad Honnef als NATO-Hauptquartier?

In der letzten HWZ brachte ein Leserbrief den Vorschlag, als Standort für eines von zwei neu geplanten Hauptquartieren der NATO zu kandidieren. Zum Beispiel zwecks „Nachnutzung“ des ehemaligen Tagungshotels Commundo im Honnefer Süden. Rüstungskonversion einmal „andersrum“, Pflugscharen zu Schwertern. Mancher glaubte durchaus an postkarnevalistisches Talent, zumal die Bildzeitung als Informationsquelle diente. – Gefehlt. Dem Vernehmen nach gab es erste amtliche Kontakte. Die HWZ ist überrascht und wird das Thema weiter verfolgen.

Hockeyplatz

Um die geplante Entwicklung und Bebauung des heutigen Hockeyplatzes sowie des benachbarten Bolzplatzes geht es bei dem Bürgerdialog am Dienstag, dem 13.03.2018, im Zeitraum von 16:00 Uhr bis 19:00 Uhr, im Ratssaal des Rathauses, Rathausplatz 1. Hierzu lädt die Verwaltung alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein. Das Bebauungsplangebiet befindet sich zwischen Kardinal-Frings-Straße, Feilweg, Krachsnußbaumweg sowie der Fläche des Stadions Menzenberg.

 Mit dem Bebauungsplan wird das Ziel verfolgt, durch die Entwicklung kommunaler Flächen zusätzliches Bauland beispielsweise für junge Familien in der Bad Honnefer Tallage zu schaffen. Hierzu wurden für den Bürgerdialog drei unterschiedliche Bebauungs- und Erschließungsvarianten mit verschiedenen Wohnmischungen entwickelt. Der Erlös aus der Entwicklung der Hockeyplatzfläche zum Neubaugebiet ist die finanzielle Grundlage, um die Sportanlage Menzenberg zu sanieren und weiterzuentwickeln. bh/cp

Foto: Pixelio

Erster Schritt zum ISEK

 Investor bekundet Interesse an Gestaltung eines wesentlichen Bereichs der Innenstadt

Genau so war es geplant: Ein Integriertes Stadt-Entwicklungs-Konzept ISEK setzt einen Rahmen, der überzeugend und attraktiv genug ist, um Investoren zu gewinnen. Die Interessensbekundung zur Gestaltung des Karrees an der Ecke von Saynschem Hof und Kirchstraße, angrenzend zu Optik Beth und Textil Bähr, um Mister Baker und zwei Parkareale herum war jüngst Thema im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen.

Konkret geht es um die Errichtung eines großen, gegliederten Gewerbe- und Wohnkomplexes. Die ersten, noch sehr konzeptionellen Varianten zur Gestaltung lassen erkennen, dass das Objekt seiner Umgebung angepasst wäre. Eine deutliche Aufwertung der Innenstadt. Gleichzeitig großer Schritt zur Eröffnung des Saynschen Hofes als dritter City-Achse neben Haupt- und Bahnhofstraße. Zudem ist eine Tiefgarage Teil der Vorplanung – eine Tiefgarage, die nicht nur die Versorgung des Gebäudes selbst, sondern zusätzlich (!) auch die Gesamtzahl der durch eine solche Bebauung verloren gehenden Parkplätze böte.

Die Realisierung eines solchen Projektes wäre ein Glücksfall für Bad Honnef. Stadt und der als Investor Anfragende haben offensichtlich das gemeinsame Interesse, „dort ein Leuchtturmprojekt zu errichten“. Hand in Hand, neudeutsch eine Win-Win-Situation. Der Betreiber des Projektes leugnet keineswegs seine Verbundenheit mit Bad Honnef. Er sagt darüber hinaus deutlich, dass ihn ISEK auch zu seinem Vorhaben inspiriert habe. Es passe eben, und „es wäre schön für mich und die Stadt“.

So sah es auch der Ausschuss und beauftragte einmütig die Verwaltung, „Sondierungen zur möglichen Einleitung eines Aufstellungsverfahrens für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan Kirchstraße / Am Saynschen Hof vorzunehmen“. Damit ist noch keine Baumaßnahme beschlossen, kein Termin für rollende Bagger fixiert. Beide Seiten machen sich jedoch gemeinsam auf mit gemeinsamer Zielsetzung. Nach Stillstand über viele Jahre in diesem vernachlässigten Bereich der Innenstadt bedeutet das viel.

Denn auf dem Lageplan lässt sich erkennen, wie gut das Vorhaben mit der dort von der Stadt skizzierten Gesamtplanung korrespondiert. Die Planung beträfe die Grundstücke im privaten Besitz samt jener im kommunalen Eigentum. Sie will eine vorzeigbare Objektfront zum Saynschen Hof schaffen, welche die zum Teil historischen Häuser ringsherum in deren eigenständiger Geltung lassen und die Autos ohne Verlust von Parkraum aus der Sicht nehmen, die bisherigen Funktionen Wohnen und Gewerbe bewahren und ausbauen. So verdient sie zu Recht das Prädikat „stilbildend“. Und unterscheidet sich im Grad der Verantwortlichkeit deutlich vom Plan jenes Projektes „Pfarrheim“, das zwischen Kirche und Rathaus zuallererst auf eine Tiefgarage verzichten will mit der so lapidaren wie untauglichen Begründung, dies würde sich nicht rechnen.

Die Parole der Neugestaltung könnte lauten: respektables Entree zur City statt Hinterhofanmutung. Inhaltlich bietet ein solches Projekt natürlich auch die Option, ISEK mit überzeugendem Start orientierende Substanz zuzuweisen. Im Ausschuss waren Alle zufrieden, wollen den Prozess positiv begleiten. Günstig, dass es um ein Vorhaben geht, welches nicht umstritten ist. Welches neben Quantitäten vor allem Qualität liefern will. Welches augenscheinlich dem Gemeinwohl dienen und der Geschäftswelt wie dem Flair der Innenstadt förderlich sein kann. Es sollte selbstverständlich bleiben, die in Frage stehenden öffentlichen Areale zu integrieren – wie es die beiden vom Ausschuss bevorzugten Vorplanungsvarianten auch tun.

Zuletzt sei noch an einen Aspekt erinnert. Unisono lobten die Fraktionen die diesmal früh erfolgte Information. Keine Spur von Geheimniskrämerei oder Wagenburgmentalität. Das lässt Überzeugung wachsen, erhöht Anziehungskraft und Attraktivität. Solches Vorgehen etabliert erkennbar auch die Offenheit der Diskussion, stärkt Transparenz gegenüber der Bürgerschaft als eigentlichem Souverän der Stadt. Auch deshalb ist abzusehen: Die Chancen des Projektes stehen gut. bh

BAD HONNEF: Das bewegt sich

Parkraumbewirtschaftung

Der Meinungsbildungsprozess hat stattgefunden. Er fand ein deutliches Ergebnis: Das Parkraumbewirtschaftungskonzept ist nicht gut. Die Honnefer Menschen schimpfen über „die Verwaltung“. Dabei war es der Stadtrat, der genau dieses Paket gegen die Stimmen der Grünen und der SPD beschloss.

Aktuelle Lesart: „Wir“ versuchen es ein Jahr, finden die Fehler heraus, lassen uns dann extern beraten und installieren den großen Wurf. Keine wirklichen Bedenken, die Bürgerinnen und Bürger zu Versuchskaninchen zu machen. Vorerst keine Korrekturen, also weiter Gebührenpflicht in zeitlicher Ausdehnung wie in Paris, London und Tokyo. Keine ernsthafte Steuerungsfunktion für den Verkehr, sondern Absicherung einer neuen Einnahmequelle.

Um die Bernhard-Klein-Straße herum regt sich die Absicht, etwas Effizientes gegen diesen Plan zu initiieren. Dass man das müsste, wird auch anderswo laut gedacht. Gefahr ist in Verzug. Jede weitere Online-Petition gefährdet den „Dialog Bad Honnef“ als Miteinander von Bevölkerung und kommunaler Regierung. Ein Bürgerbegehren – auch in Erwägung – würde womöglich sogar verbleibenden Burgfrieden zerstören. Spiel mit dem Feuer.

Auf Penaten

Es ist Klarheit geschaffen. Die Gesellschaft SWIFT als Bauherrin in spe hat Anträge eingereicht, die kaum abzulehnen sind. Ernüchterndes Ergebnis der letzten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planen und Bauen: Eine frühere Stadtverwaltung und eine frühere Ratsmehrheit haben jenes Recht verbockt, das heute auf der Seite von SWIFT ist.

In die bei einem solch komplexen Vorhaben sich bietenden Lücken und Breschen – vor allem rechtlicher Natur – zielen Versuche, das Schlimmste zu verhindern. Anwohner haben geklagt. Sie erfahren nicht nur die Unterstützung der Interessensgemeinschaft Auf Penaten. Sie tragen auch die Hoffnungen der Kommunalpolitik, die mit Ausnahme einer Partei im Ausschuss an einem Strick zog. Neuer Aspekt: Auch die Verwaltung erklärte ihre Kritik an der extrem verdichtenden Planung und sagte zu, sich um Besserung zu bemühen. Allerdings kann es dabei wahrscheinlich nur zu einer Art Schadensbegrenzung kommen. Es sei denn, es ließen sich juristische Handhaben finden.

ex-Kaiser’s – Markthalle?

Der Versuch einer solchen Lösung wird mit Nachdruck betrieben. In der HWZ veröffentlicht, fand das Projekt einhellige Unterstützung. Auch die Vereinigung der City-Geschäftsleute Centrum e.V. besprach die Vision einer Markthalle und berief eine Arbeitsgruppe mit genau dieser Zielrichtung ein. Wieder einmal unterstützt die Wirtschaftsförderung des Kreises; sie übernimmt eine aktive Rolle bei der Identifizierung von Fördermitteln. Dass eine solche Förderung mit einer im Projekt tatsächlich engagierten Kommune überzeugender zu bewerkstelligen ist als über rein private Antragsteller, das hat auch die Stadtverwaltung erkannt und steht bereit für eine machbare Lösung.

Es geht um den „besonders innovativen“ Charakter des Projekts mit mindestens zwei Faktoren: Markthallenkonzepte als überzeugender Faktor der Innenstadtbelebung gibt es in Deutschland bisher kaum, und die Ansiedlung eines emissionslosen Lieferservices per Rad im Objekt wäre ein aktuell hoch geschätztes zusätzliches Argument.

Das Management der Immobilie läuft über Jones Lang LaSalle. JLL ist einer der größten Firmen weltweit in diesem Markt – in Deutschland auf dem Sprung zur Nummer Eins. Für den ehemaligen Kaiser’s liegen dort einige Anfragen vor. Überwiegend stammen sie aus dem lokalen Raum. Die Idee der Markthalle muss sich gleichermaßen beeilen wie ihre Hausaufgaben sorgfältig erledigen. Am laufenden Wochenende ist Ortstermin, am Samstag Formulierung eines bereits konkreten Konzeptvorschlags samt Förderoptionen. Nächste Woche werden Bürgermeister und Wirtschaftsförderung in Bad Honnef sowie im Rhein-Sieg-Kreis informiert, damit man sich kompetent zusammensetzen kann. Centrum e.V. bleibt stets in Kenntnis gesetzt; es ist Zeit, zur vereinbarten Arbeitsgruppe einzuladen.

ISEK an Saynschem Hof und Kirchstraße

Am Dienstag tagt der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen. Er soll die Sondierung für eine erste Interessensbekundung zu einem großen Gelände an der bisher vernachlässigten dritten Achse der Innenstadt (neben Haupt- und Bahnhofsstraße) beschließen. Es geht um das Karree hinter Optik Beth, vor Textil Bähr und um Mister Baker. Wenn dieser Kernbereich startet, dann entscheidet sich Grundlegendes für das Viertel des Postgebäudes.

Der Interessent ist bereit zum Bau einer Tiefgarage. Ansonsten will er Gewerbe- und Wohnflächen errichten, den umgebenden öffentlichen Raum in die Planung integrieren. Eine Entwurfsstudie mit drei alternativen Varianten liegt vor. ISEK wird also konkret, es geht um Maßnahmen und deren Realisierung. bh

BAD HONNEF: Die Geschäftswelt vor einem Wandel

Gegenwart und Zukunftsplanung

Alles schön hier? Wenn es nach den Stadtplanern geht, dann sieht zumindest die Zukunft richtig schön rosig aus. Das Stadtentwicklungskonzept soll’s  richten. Die Insel Grafenwerth wird aufgemotzt. Damit wird der Tagestourismus angekurbelt. Touristen bringen Geld in die Stadt. Das ist bitter nötig. Von den mehrmonatigen Kanalbaumaßnahmen hat sich die Innenstadt-Geschäftswelt noch nicht wirklich erholt.

Das ist zwei Jahre her. Drei Innenstadtgeschäfte werden Anfang diesen Jahres ihre Tore schließen. Einige inhabergeführte Geschäfte suchen Nachfolger. „Wenn wir die Stadtfeste, die Geld in unsere Kassen spülen, nicht hätten,“ sagt Unternehmerin Philomena Archut, „dann gäbe es einige Geschäfte längst nicht mehr. Unsere Rettung sind die vielen treuen Stammkunden aus der gesamten Region, wie bei vielen meiner Kollegen auch.“

Herrenausstatter Reinhold Bähr sieht das genau so, „von der Laufkundschaft kann hier niemand mehr leben.“ Die sei spätestens seit dem Auszug von „Kaisers“ ohnehin fast nicht mehr existent. Ein weiteres Problem sei der fehlende Parkraum rund um die Einkaufsmeile. „Wenn das Parkraumbewirtschaftungskonzept greift“, so Archut, „ist das der Dolchstoss für weitere Geschäfte in der Innenstadt“. Das Parkraum und Umsatz unmittelbar miteinander zusammen hängen, zeigt die Situation in der Hauptstraße zwischen Sparkasse und Drogerie-Markt. Seitdem dort die Blumengitter installiert wurden, ist der Umsatz in allen anliegenden Geschäften zurück gegangen. Handel ist Wandel, heißt es schon immer. Besonders in der heutigen digitalen Welt.

Daher ist das geplante Online-Portal für alle Bad Honnefer Unternehmer richtig und wichtig. Eben zeitgemäß. Aber es muss auch frischer Schwung in die Innenstadt gebracht werden. Der Centrum e.V. tüftelt an einem neuen Veranstaltungsformat für 2018. Neben den vier genehmigten Großveranstaltungen, den Schlemmerabenden und den Trödelmärkten. Sicher ist bereits, dass es in diesem Jahr einen groß angelegten Weihnachtsmarkt geben wird, in Zusammenarbeit mit der IUBH. Wechsel zur Stadtverwaltung: „Die Wirtschaftsförderung der Stadt Bad Honnef stellt in den Mittelpunkt, dass wir als integraler Bestandteil der Region unser Potential besser ausschöpfen und die konkret anstehenden Projekte gemeinsam umsetzen.

Dazu zählten im Jahr 2017 vor allem die Entwicklung einer Dachmarke, die regionale Vernetzung und eine positive wirtschaftliche Entwicklung in Form von qualitativem Wachstum. Tagtäglich steht daher der Dialog, die Vermittlung von Kontakten und Bestandspflege sowie die Unterstützung bei Betriebserweiterungen und Neuansiedlungen im Mittelpunkt unserer Arbeit,“ heißt es aus dem Rathaus.

Dazu gehört die Erweiterung der Firma Wirtgen am Dachsberg und die Suche nach Folgeorganisationen /Institutionen für die Tagungshäuser Katholisch-Soziales-Institut (KSI), Commundo und Uhlhof (GIZ). „Darüber hinaus suchen wir den direkten Kontakt zu Investoren und Eigentümern, um an zentralen Stellen unsere Einflussmöglichkeiten auf neue Projekte (Bebauung des Saynschen Hof, Nachfolgenutzung „Kaiser`s“, Schaffung Gewerbeflächen u.v.m.) so gut es geht zu nutzen.“  

Der Antrag auf Fördermittel zum Aufruf „Digitalen und stationären Einzelhandel zusammendenken“ ist erfolgreich bescheiden worden und wird seit September 2017 umgesetzt.
In Vorbereitung des Antrages haben die Bad Honnefer Einzelhändlerinnen und Einzelhändler gemeinsam mit der Stadt die folgenden Ziele formuliert:
• Regionales Einkaufsportal schaffen
• Marke Bad Honnef herausbilden und vermarkten
• Stärkung des stationären Handels
• Stärkung der Stadtteile
• Stärkung Bad Honnefs als Mittelzentrum
• Tourismus und Naherholung
• Erneuerung und nachhaltige Entwicklung und Zusammenarbeit

Zu den bereits abgeschlossenen Arbeiten teilt die Verwaltung mit: „Der Breitbandausbau der Deutschen Telekom AG ist abgeschlossen.Der Ausbau der Nahbereiche (im Umkreis von 550 m um die Vermittlungsstellen) wird voraussichtlich Ende 2018/Anfang 2019 erfolgen. In der Innenstadt besteht ein Freifunk-Netzwerk, das aber weiter Stück für Stück wachsen soll. In Cafés und Gastronomiebetrieben können Sie als Besucherinnen und Besucher kostenlos und ohne Risiko das WLAN-Netzwerk nutzen. Wenn Sie als Geschäft oder Gastronomiebetrieb Interesse an einem Freifunk-Anschluss haben, stehen wir Ihnen bei der Einrichtung gerne zur Seite.

Außerdem haben wir das Angebot des Rhein-Sieg-Kreises, eine Gewerbeflächenbörse in die städtische Homepage einzubauen, genutzt. Sofern Sie Interesse haben, diesen zusätzlichen Vertriebsweg auch für Ihre Immobilie zu nutzen, kontaktieren Sie uns gerne“. Bürgermeister Otto Neuhoff und Centrum-Chef Georg Zumsande, die auf ganz unterschiedliche Weise für die Zukunft der Stadt arbeiten, sind sich darin einig: „Das Gesicht der Innenstadt wird sich in den nächsten Jahren spürbar verändern. Nichts bleibt so wie es war“. Der Wandel im Handel geht voran. bö

Visionen für Bad Honnef

Ein Blick in die Zukunft der Stadt von Heinz Jacobs

Seit April 2014 steht das Integrierte Handlungskonzept, kurz ISEK genannt, im Mittelpunkt der politischen Diskussions- und Entscheidungsprozesse in Bad Honnef. Vollmundig von seinen Verfassern „Masterplan“ genannt, bedient es hauptsächlich einseitige Interessen, derzeit vor allem die Wohnraumverdichtung im Zentrum der Stadt und schreckt sogar vor der Bebauung von identifikationsstiftenden Grünflächen und traditionsreichen Sportanlagen nicht zurück. Schon jetzt ist zu beobachten, dass (besonders ältere) Fußgänger in Stoßzeiten kaum durch die Bahnhofstraße gehen, ohne von Atembeschwerden geplagt zu werden.

Kürzlich versuchte nun Fabiano Pinto, verantwortlicher Geschäftsbereichsleiter Städtebau, das offensichtliche Legitimationsdefizit dieses Masterplans – Medienberichten zufolge – mit einer neuen Losung auszugleichen, indem er im Zusammenhang mit dem Förderprogramm für die Insel Grafenwerth den kühnen Ausspruch tätigte: „Wir sollten in Visionen denken…“ Kühn deswegen, weil es bei diesem Projekt vorrangig darum geht, Asphaltflächen zu entsiegeln, Wege zu verschmälern und das Spielangebot für Kinder und Jugendliche zu vergrößern.

Sehr löbliche und begrüßenswerte Maßnahmen – aber keine Entwürfe, die das Attribut „visionär“ verdienen, es sei denn, es ließe sich der Vorschlag der „Initiative Wirtschaft für Bad Honnef“ aus dem Jahr 2009 in die Planung einbeziehen, ein kulturelles Kooperationsprogramm über den Rhein hinweg zwischen der Insel und dem Arp-Museum zu entwickeln.

Visionär erscheinen immerhin die aus der Laga-Bewerbung gerettete Projektidee, eine neue Brücke von der Giradetallee ans Rheinufer zu bauen, oder der Vorschlag der CDU, einen Neubau des Siebengebirgsgymnasiums in Honnef-Süd zur Diskussion zu stellen, weil ansonsten die drohende Konkurrenz mit der neuen Gesamtschule St. Josef in unmittelbarer Nähe mittel- und langfristig zu erheblichen Einbußen der städtischen Traditionsschule führen dürfte.

Die Beispiele demonstrieren, dass Visionen der Kreativität und Phantasie bedürfen und des Mutes, vorgebliche Sachzwänge – zumindest theoretisch – zu übergehen und selbst phantastisch erscheinende und doch für realisierbar gehaltene Konzepte ernsthaft zu entwickeln.

Ob die folgenden sieben Projektvorschläge visionär genannt werden können, mögen die Leserinnen und Leser entscheiden. Sie verstehen sich jedenfalls als Ideen, die bewusst aus dem festgezurrten Korsett des Masterplans ausbrechen und den politischen Diskurs mit neuen Denkimpulsen motivieren und auf eine breitere Grundlage stellen möchten. Mögen sie genug Zündstoff bieten, um intensive und kontroverse Diskussionen auszulösen!

  • Erdwall entlang der Bundesstraße B42
    Es verwundert sehr, dass die Verantwortlichen in Stadtverwaltung und Stadtrat ernsthaft noch nie in Erwägung gezogen haben, einen Erdwall vom Stadtgarten aus entlang der B42 mit Aushub aus Baugruben zu errichten und anschließend zu bepflanzen. Könnte doch auf diese Weise ein Gutteil des Lärms und der Schadstoffe von der B42 und der Bahn aufgefangen werden. Außerdem dürften die Kosten überschaubar und die Realisierung nicht allzu zeitaufwändig sein.
  • Innovativer Lerngarten
    Ein solcher Erdwall in Höhe des nördlichen Teils des Stadtgartens könnte auch die Anlage eines Lerngartens für Kita- und Grundschulkinder beflügeln. Dieses Areal mit seinen verwunschenen Pfaden und seiner Mischung von urwüchsigen und kultivierten Flächen wäre ein ideales Terrain, um Stadtkindern Naturräume näher zu bringen: Sie könnten – angeleitet versteht sich – kleine Flächen bepflanzen und die Ergebnisse ihrer Pflanzarbeit im Verlauf des Jahres beobachten, Selbstgepflanztes ernten sowie Tiere erleben und beobachten, u.a. Igel, Eidechsen, Bienen, Schmetterlinge, Fledermäuse und rund 30 Vogelarten. Und die Stadt erhielte in ihrem Zentrum ein einzigartiges Bildungswerk von hoher Symbolkraft.
  • Wohnungswechsel
    Wohnungsbaugesellschaften, die in Bad Honnef über Mietwohnungen verfügen, könnten prüfen, ob sie dem Vorbild des Düsseldorfer Wohnungskonzerns LEG folgen und Senioren, die mit zunehmendem Alter von ihrer zu groß gewordenen Wohnung überfordert sind, anbieten, in eine kleinere Wohnung umzuziehen und die frei gewordene für junge Familien bereitzustellen. Die Unternehmen müssten allerdings zwei Dinge garantieren: eine finanzielle Entlastung und ein Weiterleben in einem gewohnten Umfeld.
  • Wechsel in der Wasserversorgung
    Das Trinkwasser bezieht Bad Honnef (und Unkel) aus eigenen Tiefbrunnen, die im Lohfeld angelegt sind und großflächig das Grundwasser aus den Niederterrassen des Rheins fördern. Falls die Stadt sich entscheiden könnte, diese Förderung aufzugeben und stattdessen das Trinkwasser aus der Wahnbachtalsperre bei Siegburg zu beziehen, gewönne sie eine große Fläche Gemeindeland, auf der sie einen ökologisch anspruchsvollen neuen Stadtbereich erstellen könnte, u.a. auch mit vielen sozial geförderten Wohnungen. Auch wenn die Stadt einen Teil ihrer Autarkie verlöre und die Bad Honnef AG eine Einnahmeressource, sollte das Für und Wider diskutiert und abgewogen werden, denn die Stadt erhielte dringend benötigte Bauflächen und die Bürgerinnen und Bürger besseres Trinkwasser.
  • Die Villa Edelhoff als Bürgerhaus
    Durch Spenden ansässiger Unternehmen könnte die Stadt oder eine bürgerorientierte Stiftung die Villa Edelhoff zurückkaufen. Würde dies gelingen, erhielte man ein repräsentatives Gebäude, das sich vorzüglich als Bürgerhaus ausgestalten ließe, das in Bad Honnef schon lange sehr vermisst wird. Es gäbe Räume, in denen sich die Bürgerinnen und Bürger aus unterschiedlichsten Anlässen treffen könnten, Räume für ein Stadtmuseum oder für Veranstaltungen, z.B. der Volkshochschule, aber auch für Möglichkeiten, Institutionen nach Honnef zu holen, die hier dringend gebraucht werden, z.B. die Verbraucherzentrale. Außerdem könnte das Parkgelände wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
  • Sozial geförderter Wohnungsraum in den Gebäuden des ehemaligen Katholisch-Sozialen Instituts (KSI)
    Nach der Verlegung des erzbischöflichen Katholisch-Sozialen Instituts auf den Michaelsberg in Siegburg Anfang 2017 stehen die Gebäude in Bad Honnef leer. Eine Neuvermietung scheint schwierig, der Leerstand dürfte zu Qualitätseinbußen der Gebäude führen. Böte es sich nicht an, mit dem Erzbistum Verhandlungen mit dem Ziel anzubahnen, die Gebäude in sozial geförderte Wohnungen umzubauen? Dieses Vorhaben scheint deshalb nicht aussichtslos, weil mit Kardinal Woelki eine Persönlichkeit an der Spitze des Erzbistums steht, die sozialen Maßnahmen gegenüber sehr aufgeschlossen ist. 
  • Untertunnelung (Troglösung) bzw. Übertunnelung der B42

Die Bundesstraße B42, Lebensader der Stadt und zugleich ihr Ärgernis, entlang dem städtischen Gebiet so einzufassen, dass der Lärm eingeschlossen und die Schadstoffe kanalisiert und möglicherweise sogar gefiltert werden, wäre eine hervorragende Idee! Leider kann diese aus rechtlichen und finanziellen Gründen nicht von der Stadt realisiert werden – hierfür müsste Kontakt mit weiteren Behörden/Ämtern aufgenommen werden.  Gäbe es die Möglichkeit, dürfte eine Übertunnelung die größeren Chancen haben, weil sie technisch einfacher und preisgünstiger zu errichten ist. Die Vorteile für beide Varianten wären immens: Die Stadt erhielte (endlich wieder!) auf breiter Fläche Zugang zum Rhein und neue Areale, die sich für Erholung, Sport und Spiel geradezu anböten.

Foto: Pixelio

Zukunftsschmiede Bad Honnef

Otto Neuhoff auf der Bürgerversammlung:

„Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir die Grundzüge der Existenz für diese Stadt neu definieren.“

„Zukunftsschmiede“ hieß die Versammlung. Es hört also nicht auf mit der Beschwörung des Aufbruchs, der notwendigen Veränderungen, der zu stellenden Weichen. Richtig so. Denn noch ist nichts in trockenen Tüchern. Noch ist jener Wandel nicht sicher, den Bad Honnef will und der Motiv war, die Stadtspitze nicht mehr aus der alten Garde zu wählen und Anderen zu vertrauen. Es macht keinen Sinn, jetzt zu rasten oder zu meinen, es sei genug. Bad Honnef stand mitten im finanziellen Aus – und ist noch nicht raus aus der ererbten Misere.

„Die Stadt hat vor 25 Jahren im Wesentlichen von den Kurkliniken, von Penaten und Birkenstock gelebt.“ Das trifft zu. Und das ist vorbei. Der Bürgermeister hat Recht: Es geht um nicht weniger als eine Existenzgrundlage für die Stadt. Um eine Basis, die funktioniert. Neu – nicht nur runderneuert. Genügend leistungsstark, dass sie trägt; also kein Exodus der Unternehmen mehr, kein Fortschreiten der Überalterung. Attraktiv mit Schulen, Grün, City, Sport. Um zu leben, erfolgreich zu sein, sich wohlzufühlen.

Knapp 90 Leute waren in den Ratssaal gekommen. Weniger als sonst bei Bürgerversammlungen. Was nicht wundert, wenn es um einen Prozess geht, der offiziell „InHK“ genannt wird. Die nicht motivierende Abkürzung steht für „Integriertes Handlungskonzept“, was sich ebenfalls keineswegs selbst erklärt. Also ventilierte Planungschef Fabiano Pinto die Aufgabe. Es gehe um „die vertiefende Diskussion zu drei ausgewählten Werkstatträumen“. Um die Erarbeitung von „Orientierungsrahmen, Entscheidungsgrundlagen, Handlungsprogramme, öffentliche Förderfähigkeit“. Was immer noch nicht verdaulich formuliert ist, aber die entscheidenden Botschaften transportiert: Alle Maßnahmen und Projekte brauchen jetzt konkrete Planung, unterstützende Akteure und solide Finanzen.

Jedenfalls trifft der ehrgeizige Titel „Zukunftsschmiede“ die Agenda recht gut. Aufgerufen wurden drei „Werkstatträume“: Rhöndorf, die Innenstadt und das Rheinufer. Besucherinnen und Besucher teilten sich auf in ebenfalls drei Gruppen, die dann rundum alle Themen jeweils eine halbe Stunde diskutierten. Tatsächlich konnten so wirklich viele Anregungen, Ideen und Meinungen gesammelt werden. Mag das Verfahren auch als zu straff oder schulbetriebsmäßig kritisiert worden sein – es ging voll und ganz auf.

Der erarbeitete Fundus an Bürgerwünschen und –ideen betrifft einen großen Teil Bad Honnefs. Die Innenstadt von Weyermannallee bis Rathaus mit Luisen-, Haupt-und Bahnhofstraße samt Markt, Kirchengelände und Saynschem Hof. Dann das Rheinufer mit Insel, Streifen am Fluss sowie Traverse zur City. Zudem Rhöndorf zwischen Ziepchen und Rhein unter Einschluss des Bahnhofareals. Nach Einstellung des Protokolls der Bürgerversammlung auf die städtische web-Seite lässt sich der Ideenpool nicht nur nachlesen, sondern auch ergänzen. Themen sind z.B. Nutzungsangebote, lokaler Charakter und Flair, Neugestaltungsmaßnahmen,  Rad- und Fußwege, Funktionen, Ausstattungselemente.

Der „Dialog Bad Honnef“ ist schillernd und betrifft diverse Ebenen oder Möglichkeiten, sich einzubringen. Dementsprechend macht Sinn, diesen Dialog stets einzufordern und Mängel zu benennen.

Genau hier wurde es dann auch schwierig. Sämtliche sieben Einwendungen von Besucherinnen und Besuchern, die mehr oder Anderes von der Versammlung erwartet hatten, wurden wortreich und zum Teil mit langer Rede vom Tisch gefegt. Umgang mit (auch leiser) Kritik scheint schwer. Insbesondere eckt das geringe Maß an Feedback der Verwaltung auf Bürgervorstellungen an. Fragen nach Verbindlichkeit, nach Konsequenz und seriöser Erfolgschance von Bürgerwillen. Auf den Punkt brachte dies die Bitte aus dem Auditorium an die Planer, zwei oder drei Anregungen zu nennen, die wirklich Eindruck erzielt hätten in der letzten Bürgerversammlung. Denen die Planer folgen wollen oder werden – oder eben bestimmt nicht. Die Prozesse des Überdenkens in Gang gesetzt hätten. Das Schweigen des Rathausteams war sehr beredt. Als ein leitender Stadtplaner dann noch auf das von Flensburg bis Oberammergau geltende „Abwägungsgebot“ verwies war es still; denn das besagt: Bürger können jeden Einwand machen – am Ende entscheiden die Gremien der Stadt. Keine Antwort auf besagte Bitte, kein Beitrag zu guter Laune oder offenem Klima.

Dabei haben sie es keinesfalls nötig. Die eingebrachten drei „Werkstatträume“ waren weise und nutzbringend gewählt, die Maßnahmen ganz überwiegend akzeptiert und für gut befunden. Hier kamen Leute ins Rathaus, die konstruktiv mitberaten wollten. Die entsprechend agierten, sich einbrachten. So passten dann auch die Schlussbemerkungen Neuhoffs. „Strategische und konkrete Erwägungen haben sich vielfach   gekreuzt.“ Was in der Tat positiv auffiel. Er habe „durchaus manchmal gespürt, dass eine Verständigung stattgefunden hat“. Was die Erwähnung wert ist. Anregend sowie zugleich analytisch sein Hinweis, dass in nicht ferner Zukunft E-Mobilität einige der besprochenen Probleme erheblich entschärfe.

Zum Abschied meinte ein Kommunalpolitiker in einem Akt der zufriedenen Reflexion: „Visionen müssen doch mal erlaubt sein.“ Ein kleiner Satz, doch ein Dokument des gründlichen Wandels. Gehört der Autor doch jener Partei an, deren geehrter und leider verblichener Altkanzler einst polterte: „Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen.“bh