Bad Honnef: Lebensfreude „geschenkt“

Nachhaltige Kollektion mit Stadtmarke

„Häppchen to go“, die kleine, augenzwinkernde Botschaft ziert den hölzernen Deckel der Lunchbox, „Schlückchen to go“ hält eine leicht bauchige Wasserflasche für unterwegs kess dagegen, elegant streift die Silhouette der Johannes-Kirche und des Siebengebirges Bad Honnefs über die weiße Weihnachtsbaumkugel: Pünktlich zur Weihnachtszeit stellt die Stadt Bad Honnef diese und weitere, kleine wie pfiffige Mitbringsel und Geschenkideen vor, allesamt natürlich – ob Krawattennadel, Manschettenknöpfe, Kochlöffel oder Baumwollbeutel – mit dem Bad Honnefer Stadtlogo. 

Oft hatten Besucher und Gäste in der Stadtinformation sowie im Kiezkauflädchen in der Kirchstraße Mitbringsel als Erinnerung an eine schöne Zeit in Bad Honnef nachgefragt und so Bedarf signalisiert. Bei den jetzt verfügbaren Produkten zeigt sich, dass Heimatliebe und Verbundenheit als nachhaltige Geschenkidee ein Renner sind.

Erst seit wenigen Tagen liegen die Neuzugänge im Schaufenster aus, und täglich schauen sich Passanten die Produkte an, die ab sofort zum Verkauf stehen. Über die Einkaufsplattform Kiezkaufhaus Bad Honnef (KiezKollektion) und im Lädchen an der Kirchstraße können die neuen Artikel erworben werden. Die Preise liegen je nach Artikel zwischen 2,50 und 15 Euro. 59 Euro kostet das geschnürte Paket mit zusätzlich einer Lunchbox (Häppchen to go) und einer Glasflasche, Modell „Schlückchen to go“.

Ebenso neu ist die Bad Honnefer Geschenketasche mit Produkten aus Bad Honnefer Geschäften, die ebenfalls im Kiezkaufhaus zu haben ist. Eine Tasche mit Wein (Weingut Bröl), Pralinen (Coppeneur), Kaffee (Kaffee Siebengebirge), Plätzchen (Welsch) und Stollen (Bäckerei Profittlich) sowie der Bad Honnefer Weihnachtsbaumkugel und einem Kochlöffel ist für 39 Euro zu haben. www.kiezkaufhaus@badhonnef.de (aha)

Andrea Hauser 

Bleiben Sie auf dem Laufenden (9)

Foto: Das erste Business-Frühstück fand im „Herzblut“ statt        

Rathaus rüstet auf

Wie berichtet fanden sich am vorletzten Samstag im Generalanzeiger gleich drei Stellenausschreibungen für den Verwaltungsbereich Planen und Bauen – sämtlich unbefristet und Vollzeit. Dabei hatten wir eine weitere inserierte halbe Stelle übersehen, die allerdings auf drei Jahre befristet ist. Diese Woche schreibt die Stadt für denselben Fachdienst wiederum eine Teilzeitstelle aus, diesmal Zweidrittel und auf drei Jahre befristet.

Unabhängig von nicht beeinflussbaren Faktoren wie Schwangerschafts- bzw. Elternzeitvertretungen, Krankheits- oder Todesfällen sollte Planen und Bauen dann wieder leistungsfähig aufgestellt sein. Diese Aussicht bestand schon einmal, nachdem der Bereich in den ersten Jahren der neuen Stadtregierung gründlich aufgestockt worden war. Hoffentlich hat die „Ertüchtigung“ diesmal Bestand.

Parkraum – basteln oder sanieren

Die CDU lud zur Diskussion über die Parkraumbewirtschaftung ins Alte Rathaus. Während die Fraktion ihren Standpunkt begründete, das jetzige Konzept bis zu einer späteren Revision auf Basis eines „externen Gutachtens“ weiter zu verfolgen, sehen Bürgerinnen und Bürger sehr aktuellen Handlungsbedarf. Zu viele grundsätzliche Fehler und Konzeptdefizite nähren die Stimmung: „Zurück auf Los!“

Diese alternative Sicht bestimmt die Stadt. Während in der Verwaltung und bei einer Mehrheit des Rates am gewählten Ansatz festgehalten wird, erscheint der Ansatz bei der Einwohnerschaft als gründlich gescheitet. Konzeptionell sei falsch, den Druck bei der Parkplatzsuche von der City aus in konzentrischen Ringen in immer äußere Bezirke zu verlagern. Parkplatzlotterie für Lehrer und Krankenhauspersonal, kapitale Beschädigung der Interessen von Anwohnern und in der Innenstadt Beschäftigten, ausufernde gebührenpflichtige Zeiten wie in globalen Metropolen sind nur einige Themen, die eher als prinzipielle Konzeptfehler denn als Auswüchse eines „eigentlich“ akzeptablen Entwurfs zu werten seien. Absolute Zumutungen wie Parkautomaten vor dem Inselschwimmbad oder auf dem Schotterplatz an Flüchtlingsunterkünften erschüttern Vertrauen in eine Kommunalpolitik, die diese Maßnahmen ausdrücklich beschloss. In großer Einmut sehen sich Geschäfte nachdrücklich beschädigt, die City leere sich zusehends. Die Frage, ob das gesamte Parkraumbewirtschaftungskonzept statt Verkehrssteuerung vor allem ein Gebührenbeschaffungsprogramm darstelle, scheint in der Bürgermeinung beantwortet. Eine Meinungsbildung fand statt; deren Resultat ist verheerend.

Parkgebühren gibt es allerdings auch andernorts. Auch in Nachbarkommunen. Auf diversen großen Parkplätzen in Bad Honnef waren und sind sie längst akzeptiert. Wenn dann jedoch ein zu großer Wurf die Einwohner auch in den Wohngebieten zu sehr belastet, wenn zudem gleichzeitig logikfremd ein Ziepchensplatz unbelastet bleibt, dann verwundert nicht wirklich, wenn Wähler den Gewählten hier nicht mehr folgen.

Stadt will kommunizieren

Die Bad Honnefer Wirtschaftsförderung lud ein zum „Business-Frühstück“. Trotz der Terminierung um acht Uhr – meist unmittelbar vor Eröffnung des Ladens – kamen 30 Geschäftsleute. Zuzüglich Presse und Verwaltung war das ein ermutigender Auftakt. Auch im Vergleich zu anderen ähnlichen Treffen im Rhein-Sieg-Kreis – die übrigens in der Summe recht erfolgreich sind.

Bürgermeister Neuhoff und Johanna Högner als Leiterin der Wirtschaftsförderung führten ins Thema. Danach informierten Miriam Brackelsberg als Citymanagerin über das Stadtmarketing, Andrea Hauser über das Onlineportal, Lucie Leyendecker als Verantwortliche für Tourismusförderung. Souverän, klar, kompetent. Die Abteilung der Volkswirtin Johanna Högner erweist sich als leistungsfähiges und konsequent lösungsorientiertes Team.

Da die vier Frauen viel Innovatives bearbeiten und reichlich  Ungewohntes anbieten, begegnete ihnen und ihren Aktivitäten anfangs viel Skepsis. Mittlerweile lässt sich die „Geschäftswelt“ Bad Honnef zunehmend auf neues Denken und Handeln ein; das (Glücks-)Kleeblatt scheint nicht nur qualifiziert, sondern zudem durchsetzungsstark. Und bietet für eine Verwaltungseinheit ungewohnte Kreativität.

Das Business-Frühstück soll weiter vernetzen, Kooperationen und Synergien fördern. Drei Ziele, die Wirtschaft und Handel in der Stadt gut zu Gesicht stehen und nutzen können. Mag sein, dass einige Teilnehmer am Treffen die eine, konkrete Handlungsanweisung vermissten; doch die Ansage der Betriebswirtin Miriam Brackelsberg scheint überzeugend und langfristig erfolgversprechend: „Wir wollen eher Denkanstöße geben.“

Wobei sie darauf achtet, dass mit dem Honnefer Mittelstandsverein Centrum e.V. gut sowie ohne Missverständnisse zusammengearbeitet wird. Das ist angemessener Weitblick. Denn auch andernorts machen Kontakte, Gespräche und Austausch, das Wesen von Business-Frühstücken aus. Zumal das beworbene Treffen zum Onlineportal „Meine Stadt“ einen Tag später mit wiederum zwanzig Teilnehmern gut besucht war. Ein Prozess nimmt Fahrt auf.

Kulturkampf in Röhndorf?

Rhöndorf ist jener Stadtteil Bad Honnefs, der besonders geordnet scheint. Vielleicht besonders bieder. Aber auch besonders attraktiv. Insofern irritiert es heftig, dass ausgerechnet hier Grenzen überwunden und Rahmen gesprengt werden sollen. So rät es wenigstens ein „Rhöndorfmanifest“, dessen Verfasser Helge Kirscht kein Blatt vor den Mund nimmt.

Der Ort und vor allem dessen gesellschaftliches Leben seien sehr einseitig geprägt. Die Heimatstube stehe meistens leer und sei ansonsten das Zuhause eines Vereins, der sich viel zu wichtig nähme und im Vorgestern lebe. Kirmes und Weinfest, beides very old-fashioned. Das Manifest, inzwischen durch ein zweites ergänzt, beklagt, Rhöndorf und das Leben dort lägen fest in der Hand weniger selbst erklärter Oligarchen.

Das mag sogar ein wenig zutreffen. Keineswegs vergessen werden darf jedoch, dass dort alternative Aktivitäten Mangelware sind. Dass alternative Initiative selten auch nur sichtbar wird. Selbstverständlich gibt es auch in Rhöndorf einen Markt für solche Impulse, wie am zweiten Juniwochenende wieder das Festival „Gipfelstürmer 2018“ der Winzerinitiative Mittelrhein beweisen wird. Dort trafen sich in den letzten Jahren jeweils 7.000 Menschen, tafelten, tranken und realisierten ein Miteinander, welches mitnichten dem Geschmack von anno dunnemals verpflichtet ist. Also durchaus Respekt der mutigen Initiative von Helge K.. Ohne zu vergessen, dass Engagement für Althergebrachtes Wertschätzung verdient – solange es weniger konformem Engagement nicht die Luft zum Atmen nimmt.                                                                                                                                                    bh

„Herzensangelegenheiten“

Stofftaschen mit Dachmarken-Logo jetzt auch in den Innenstadtgeschäften erhältlich

Jetzt gibt es die praktischen Stofftaschen mit Dachmarken-Logo für die Kundinnen und Kunden auch in den Geschäften der Bad Honnefer Innenstadt. Die ersten Taschen gab Miriam Brackelsberg von der Wirtschaftsförderung der Stadt Bad Honnef an die Geschäftsleute in der Innenstadt für den Weiterverkauf aus und Bestellungen für weitere Taschen nahm sie entgegen.

 Kundinnen und Kunden, die eine Stofftasche in den Geschäften für den Transport ihrer Einkäufe kaufen, spenden automatisch einen Euro  an die  „Herzensangelegenheiten“ der Stadt. Diese Spenden fließen in bauliche Projekte, die in den Bereich der freiwilligen Leistungen fallen wie beispielsweise eine Beachvolleyballfläche auf der Insel Grafenwerth oder die Sanierung der Schaaffhausenkanzel oberhalb von Rommersdorf. Town Funding nennt sich das Prinzip.

 Ein weiterer Effekt ist, dass das aufgedruckte Dachmarken-Logo mit jeder Tasche, die in den Umlauf kommt, bekannter wird. Die Dachmarke hat Wiedererkennungswert und Bad Honnef kann sich durch sie im Wettbewerb mit anderen Städten und Gemeinden auch im Internet gut und herausragend positionieren.

 Stofftaschen können statt Plastiktüte auch als eine umweltschonende Verpackung dienen, wenn ein Geschenk an Freundin oder Freund übergeben wird. Das aufgedruckte Herz im Wappen der Stadt Bad Honnef kommt bestimmt gut an.

 Foto: Miriam Brackelsberg (Dritte von rechts), Wirtschaftsförderung der Stadt Bad Honnef, nahm die Bestellungen der Innenstadt-Geschäftsleute für die Stofftaschen mit Dachmarken-Logo entgegen. cp

Das braucht Bad Honnef wirklich (2)

Ein Stadtmarketing muss federführend in der Stadtverwaltung angesiedelt sein, denn hier ist eine funktionierende Infrastruktur und fachliches Know-how vor allem in den Bereichen Stadtentwicklung, Planung, Wirtschaftsförderung vorhanden. Zudem ist die Stadtverwaltung in der praktischen Umsetzung von Maßnahmen und Projekten ein wichtiger Akteur. Das heißt auch, kurze Informationswege, denn Entscheidungen werden innerhalb des Rathauses getroffen. Mögliche Gefahren ergeben sich jedoch aus der Abhängigkeit der Finanzierung aus dem kommunalen Haushalt und ein weitest gehender Ausschluss der Öffentlichkeit, also einer Abhängigkeit von Politik und Verwaltung.

Um das Problem zu beseitigen, haben sehr viele Städte eine Marketing GmbH als Partnerorganisation ins Leben gerufen und damit die Aspekte der Wirtschaftlichkeit und Effizienz gebündelt und wesentlich erhöht. Diese Partnerschaften funktionieren seit Jahren recht erfolgreich und etwas Vergleichbares erscheint gerade für unser zersplittertes Bad Honnef sinnvoll. Im Laufe der Jahre haben sich in unserer Stadt zunehmend etliche abgegrenzte Aktivitäten entwickelt, die viel Kraft und Geld kosten, sich aber nicht unbedingt ergänzen und – außer unseren Stadtfesten – kaum nach draußen wirken.

Aus diesen Gründen ist es wichtiger denn je, eine übergreifende, alle Interessen umfassende Organisation zu bilden, die unter anderem auch das ISEK unterstützt. Eine Organisation, die alle bisherigen Aktivitäten bündelt und neu ordnet und in ein professionelles Stadtmarketingkonzept einbettet. Auch Budgets müssen neu verteilt werden, denn Stadtmarketing ist ein Prozess, der neben weichen Faktoren wie Kommunikation, Kooperation, Engagement auch eine solide Finanzierung braucht.

Wer soll das bezahlen?

Geld wird unter anderem für Beratungsleistungen, Projekte, Aktivitäten und Personal benötigt. Viele Kommunen finanzieren durchschnittlich fünfzig Prozent der Kosten für den Stadtmarketingprozess selbst. Andere tragen die Kosten sogar ausschließlich. Mit neuen Ideen, wie zum Beispiel dauerhaften Stadttombolas, Einkaufsgutscheinen, die Übernahme von kommunalen Aufgaben durch die GmbH, Parkraumbewirtschaftungen, städtische Werbeflächen und die Unterstützung durch Sponsoren lassen sich für das Stadtmarketing Finanzierungsmodelle entwickeln.

Gemeinsam können dann die notwendigen Ziele erreicht werden. Dazu gehören Wirtschaftsförderung, die Weiterentwicklung der Innenstadt für den Einzelhandel und die Gastronomie, das Stadtimage, Attraktivität und Lebensqualität in der Stadt, Öffentlichkeitsarbeit, Werbung, PR, Wohnen und Wohnumfeld, Verkehr, Kulturpolitik, Soziales und Gesundheit, Bildung und Forschung, Sport und Freizeit, Natur und Umwelt, Tourismus sowie die Inszenierung und Bespielung des öffentlichen Raumes also die Verbesserung der Aufenthaltsqualität. Eine Fülle von Aufgaben, die auf die Dauer von der Verwaltung allein nicht gestemmt werden können.

Fazit

Es gibt viel zu tun. Ein funktionierendes Stadtmarketing gemeinsam mit der Verwaltung und einer privaten GmbH muss auf die Beine gestellt werden. Dringlichste Aufgabe: alle Kräfte und Aktivitäten auch mit Partnern aus der Region müssen gebündelt und ausgebaut werden. Eine Dachmarke muss entwickelt, und mit hohem Druck und nachhaltig nach draußen kommuniziert werden. Das alles kostet Geld, ist aber nicht unbezahlbar. Wir alle müssen mehr über den Tellerrand schauen und von anderen Kommunen lernen. Gute Ideen gibt es reichlich und nicht alles muss neu erfunden werden. Auch die Beschaffung von Geldmitteln nicht. Wenn das Paket richtig geschnürt wird, dann klappt es auch mit der Zukunft. Wir sollten allerdings nicht mehr allzu lange warten!                                                                                       Peter Hurrelmann