Zuhause in Bad Honnef

URLAUB: Mit der HWZ durch die Sommerferien (1) 

Wir sind hier. Einige sind weg. Statistisch gesehen sind immer mindestens 50 Prozent der Bevölkerung vor Ort. Auch in den Sommerferien. Oder im Herbst, oder im Winter. Weil: Die Ferienwelt hat sich in den letzten Jahrzehnten kolossal verändert: Vor den Sommerferien, in den Sommerferien, und nach den Sommerferien. Viele begeben sich heutzutage im Winter in die Sonnenregionen, viele gehen im Herbst in den trendigen Wanderurlaub. Den totalen Sommerurlaub, „bloß weg hier“, gibt es nicht mehr. Ein Relikt aus den 50er Jahren hat seine Faszination verloren. Hans Hatterscheid, seit gefühlt 100 Jahren Gastronom in Bad Honnef (Scheinbar, Milchhäuschen, Löwenburger Hof, Anleger 604 und RheinAir), sagt: „Die Wettersituation hat sich in unserer Region völlig verändert.

Die Wettersituation hat sich total verändert

Früher musstest du unbedingt in den „Süden“ fahren oder fliegen, heute haben wir hier mehr Sonnentage, als dort.“ Er muss es wissen, Ausflugslokale pflastern seinen Weg. Wir nehmen Sie in den kommenden Sommerferienwochen mit durch die Stadt und stellen ihnen die schönsten „Urlaubsziele“ vor der Haustür vor. Und wir reden mit Menschen die hier Urlaubsgefühle vermitteln wollen. Wir werden, wie schon vor unzähligen Jahren, Biergärten beschreiben, Lokale und Freizeiteinrichtungen, wie das Inselschwimmbad. Gar nicht so einfach, denn wir haben hier vor Ort bekanntermaßen vier ganz spezielle Menschengruppen: Die Normalos, die Alleswisser, die Besserwisser und die Neuzugezogenen, die sich in unserer Stadt einfach nur sauwohl fühlen und noch dankbar für Tipps sind. Wir wollen und werden alle bedienen. Dazu gehören freilich auch Korrespondentenberichte von unserer Lieblingsinsel Mallorca. Köln und Holland sind auch mit im Spiel. Wir werden ihnen sagen, wo Bad Honnefer Urlaub machen, und warum. Gut, dafür brauchen wir in den Ferienwochen nur vier Seiten, eher dünn dann, aber alles andere lesen Sie auf unserer Internetseite: diebadhonnefer.de.

Endlich einmal abschalten

Nun sitze ich über den Dächern von Selhof und denke über die Vielfalt der Aktivitäten in dieser unseren kleinen Stadt nach. Am Wochenende vor den Sommerferien gab es das Wiesenfest op Selhof, Diner en blanc im Reitersdorfer Park, Bootstaufe im Ruderclub am Rhein und  ein Minigolf-Turnier im Freizeitbad. Unfassbar, oder? Genau, und diese Vielfalt, die unsere Stadt ständig bietet, wollen wir ihnen auch in den Sommerferien näher bringen. Wir halten Sie auf dem Laufenden. Vorab haben wir eine kleine, nicht repräsentative Umfrage gemacht: „Warum fährst du in Urlaub“? Überwiegend hieß die Antwort: „Um einmal abzuschalten“. Also, ich schalte ab, wenn ich bei „Eschi“ am Marktplatz sitze, oder am „Anleger“ am Rhein. Urlaub pur, immerhin für einige Stunden. Reicht aber nicht aus. Sind Sie urlaubsreif? Dazu ein Hinweis aus dem Netz von „einfachganzleben“ : „Der Körper signalisiert dir sehr genau, wenn du eine Pause brauchst. Du musst nur genau hinhören. Wenn du morgens kaum noch aus dem Bett kommst, und dir der Gedanke an den Tag schon Unbehagen einflößt, ist dies schon ein Warnzeichen. Wenn dann noch die Kollegen als nervig empfunden werden und der Arbeitstag scheinbar endlos ist, dann ist man meist total ausgepowert.

Wenn die Konzentration auf dem Nullpunkt ist

Die Konzentration ist auf dem Nullpunkt und du findest Dinge einfach nicht wieder. Die Ablage sieht chaotisch aus und du erinnerst dich einfach nicht mehr, was gerade anliegt? Auch das ist ein Zeichen von totaler Überarbeitung. Wenn dann auch noch Fehler entstehen, fühlen sich viele Menschen gehetzt und getrieben und verweigern sich oft noch die wenige Freizeit, die bleibt. Diese Anzeichen machen alle deutlich, dass dringend eine Pause sein muss. Deshalb sollte auch im Alltag immer etwas Schönes zur Belohnung auf dich warten. Feste Rituale nach Feierabend helfen, den Stresspegel niedrig zu halten. Spaziergänge, leichte Lektüre oder entspannte Treffen mit Freunden sind deshalb unglaublich wertvoll. Der Erholungseffekt schöner Ferien lässt sich dadurch zwar nicht erzielen, aber immerhin kannst du so den Alltag entspannter angehen“. Und darum geht es. Wo und wie in Bad Honnef und Umgebung können wir uns erholen? Lesen, Wandern, Müßiggang – was entspannt am besten? Die Arbeitspsychologin Carmen Binnewies von der Universität Münster hat erforscht, wie sich Menschen am Besten von ihrer Arbeit erholen. Ihre Erkenntnis: Besonders erholsam ist Freizeit dann, wenn man sie nutzt, um etwas Neues zu lernen, oder etwas erreicht, was man sich lange vorgenommen hat.

Kleine Dinge-große Wirkung

Dabei gehe es aber nicht um außergewöhnliche Leistungen. Selbst wenn man im Urlaub nur mal ins Konzert geht oder eine Radtour macht: Falls man sich das gewünscht hat, kann man damit seine Erholung verbessern. Nicht nur Binnewies, sondern auch andere Forscher weisen darauf hin, dass man solche Urlaubselemente prima auch in seinen Feierabend oder ins Wochenende einbauen kann. Womit wir beim nächsten Thema wären: Was wirkt noch besser als Urlaub? Hier herrscht unter Wissenschaft geradezu unerwartete Einigkeit: Wer langfristig regeneriert und entspannt sein will, der braucht jeden Tag ein bisschen Urlaub. Kleine Dinge können dabei eine große Wirkung haben: ein Spaziergang. Laut Musik hören. Frisches Obst essen. Ein Bad nehmen. Wichtig dabei sei lediglich, dass man sich bewusst Zeit für etwas nimmt, das einem gut tut. Eigentlich ganz einfach. Zurück nach Bad Honnef.

Wohnen wo andere Urlaub machen

Es gibt ja den coolen Spruch: „Wir wohnen da, wo andere Urlaub machen“. Irgendwie richtig. Auf der einen Seite das saftige Grün der sieben Berge, auf der anderen Seite der stolze Vater Rhein. Urgewaltig. Ich habe vergangenen Sonntag eine Runde gedreht, durch „unser Urlaubsgebiet“: Freibad (Minigolfturnier), Anleger 640 (Kaffee),Eisdiele Alessandro (Erdbeerbecher), Abstecher zum Drachenfels (Ausblick bis nach Köln) und zum guten Schluss zum Restaurant Rheingold (Grillteller). Ja, das hat schon einige Urlaubsgefühle wach gerüttelt. Zumal das Wetter ein Träumchen war. Würde das auch Touristen aus aller Welt begeistern? Darüber sprechen wir natürlich mit unserer städtischen Tourismusförderin Lucie Leyendecker. Darüber, und über mögliche Alternativen. Es gibt für uns und die Besucher die Bad Honnefer Hotspots: Insel Grafenwerth (Rhein), Siebengebirge, Marktplatz. Um die Ortsteile werden wir uns später kümmern. Wo verbringen wir Deutschen am liebsten unseren kostbaren Urlaub? Ganz klar vorne liegt da Deutschland selbst, es folgen Spanien, Italien und Frankreich. Griechenland und Türkei befinden sich im Aufwind.

Bad Honnefer mögen es ausgefallen 

Bürgermeister Otto Neuhoff zieht es immer wieder in die Schweiz, Diner en blanc-Erfinder Peter Hurrelmann plant einen Kochkurs in Vietnam und Prinz Michael II bevorzugte eine Motorradtour durch Zypern. Unternehmerin Philomena Archut liebt Kroatien, während Centrum-Chef Georg Zumsande immer wieder die holländische Nordseeküste aufsucht. bö                                                                                                             Fortsetzung folgt