2017: Der Wein wird gut

Am Drachenfels sind sie gerade mitten in der Lese. Seit letzter Woche wird Riesling geerntet – und die Winzer sind sehr zufrieden. Karl-Heinz Broel vom Rhöndorfer Gut Domley hatte es schon im August angekündigt, die gute Qualität bestätigt sich jetzt.

„Eigentlich kann ich es nicht wirklich logisch erklären“, sagt Felix Pieper, der andere Winzer am Fels. Auch wenn das Wetter gefühlt nicht pralle Sonne ins Glas brachte, der Wein erfüllt alle Parameter für eine ordentliche Zukunft. Zuckergehalt und Säure sind gut, die physiologische Reife der Trauben ist es auch. Letzteres meint die Ausreifung der Früchte in Fleisch, Schale und Kernen; sie schmecken bereits jetzt lecker.

Von der Menge her ist es differenzierter. Der Gewürztraminer verlor gegenüber dem Vorjahr gleich 85 Prozent, der Müller-Thurgau 45 Prozent. Riesling als Hauptrebe blieb konstant auf dem hohen Ertragsniveau, die anderen Sorten auch. In diesem Jahr fährt Pieper zu ersten Mal Veltliner in den Keller – stolze 350 Liter von den jungen Stöcken, die er 2015 mit hohen Erwartungen auf  0,4 Hektar experimentierfreudig pflanzte. Und die einmal 1100 bis 1200 Liter bringen sollen. Heuer mit 95 Grad Oechsle, also im Bereich einer sehr guten Spätlese an der Grenze zur Auslese.

Das Jahr 2017 verspricht, ein „guter Herbst“ zu werden. Wenn Winzer das sagen, meinen sie eine reiche Ernte. Doch natürlich hängen noch Trauben im Wingert, um die letzten Sonnentage noch mitzunehmen. „Wir müssen noch ein bisschen zocken“, meint Felix Pieper. Aber die Aussichten zur Gesamternte und für ein entsprechendes Resultat stimmen in Rhöndorf. bh