Timm Koch: Das Supermolekül

Diesmal geht es den Fossilkartellen an den Kragen

Unser Heimatautor Timm Koch hat wieder zugeschlagen. Kaum ein Jahr nach „Herr Bien und seine Feinde“, bringt er sein zweites Buch zum Thema Umwelt auf den Markt. „Das Supermolekül“ handelt von dem Energieträger Wasserstoff, jenem Element mit dessen Hilfe die Menschheit nach heutigem Stand der Technik problemlos in der Lage wäre, sich von den Ketten der Öl-, Kohle- und Gaskonzerne zu lösen, ohne im Mindesten Abstriche an Komfort und Bequemlichkeit machen zu müssen.

Jeder, der einmal in der fünften Klasse den Chemieunterricht besucht hat, weiß, dass man per Elektrolyse Wasser (H2O) in seine Grundbausteine Sauerstoff (O) und Wasserstoff (H2) zerlegen kann. Was liegt also näher, als der Gedanke mit unserem Strom aus erneuerbaren Energien Wasserstoff herzustellen?! Man kann damit Autos fahren, sein Haus damit heizen, ihn bei Bedarf zurück in elektrischen Strom verwandeln und sogar Düsenmaschinen damit fliegen. – Alles vollkommen Klimaneutral, weil am Ende einfach nur Wasser entsteht.

Wer heutzutage eine Solaranlage auf dem Dach seines Hauses montiert hat, kann seinen eigens produzierten Strom ja nur zu einem Teil nutzen. Leider ist man ja wenn tagsüber die Sonne scheint, meistens auf der Arbeit. Da geht der Sonnenstrom für kleines Geld ins Netz. Sobald man zum Feierabend zu Hause ist, muss man sich teuren und dreckigen Kohle- oder Atomstrom kaufen, um seine Grundbedürfnisse zu befriedigen. Welcher Häuslebauer träumt also nicht davon, mit seine Sonnenenergie zu speichern um sie bei Bedarf rück zu verstromen, sein Haus damit zu heizen, oder sein Auto damit zu fahren?

Was mit Batterien nur sehr begrenzt klappt, kann mithilfe der Wasserstofftechnik gelingen. Dazu müsste diese aber in Massen hergestellt werden, damit sie erschwinglich wird. Hier wäre die Politik gefragt um eben diese industrielle Massenfertigung von Elektrolyseuren und Brennstoffzellen voranzutreiben. Genau hier liegt der springende Punkt. Mit dem Eintritt in die Wasserstoffgesellschaft käme es für die Fossilkartelle zum Schwur. In einer Zero-Emission-Welt wäre kein Platz für Shell, Exxon und Co. Deshalb sorgen die hinter den Kulissen dafür, dass ihre Helferleine aus der Politik, beispielsweise mit der einseitigen Förderung von Akku-Autos, die Weichen in eine völlig falsche Richtung stellen. Ehrlich gemeinter Klimaschutz sieht anders aus.

In seinem Bienenbuch rechnete Koch mit den Agrarkartellen à la Bayer-Monsanto ab. In seinem Wasserstoffbuch knöpft er sich die Fossilsyndikate vor. „Das Supermolekül“ ist hochinformativ, unterhaltsam geschrieben und spannend wie ein Krimi. Am 13. Juni um 19 Uhr liest Koch in der Buchhandlung Werber aus seinem neuen Werk. tk

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