Zur Erinnerung: Das ISEK

Stadtentwicklung – aber wohin? Man stelle sich vor, man begibt sich auf eine lange Reise. Dann sollte man wissen, wofür man packen muss. Dies gilt sinngemäß auch für eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung. Hat Bad Honnef eine Zukunft als „Tagungs- und Kongress-Stadt“ und wenn ja, was muss dafür getan werden? Rüsten wir uns weiter für den Zuzugsdruck in die Region – vielleicht sogar mit mehr „Wohnen am Wasser“? Investitionen in die Zukunft – aber wofür? Die Ansprüche an eine qualitätsvolle und ausreichende Weiterentwicklung der kommunalen Infrastruktur sind vielseitig und hoch. Aber deren Finanzierung braucht ebenfalls eine vernünftige Prioritätensetzung.

Der Rat der Stadt Bad Honnef hat die Verwaltung im April 2014 beauftragt, ein integriertes Handlungskonzept für die Stadtentwicklung – kurz: „ISek“ – zu erstellen, welches als Grundlage und Steuerinstrument einer nachhaltigen Stadtentwicklung dienen soll. Auch für den Stadtbezirk Aegidienberg sollen konkrete Vorschläge unter Beteiligung der Bürgerschaft erarbeitet werden, so der zusätzliche Beschluss des Bezirksausschusses aus März 2015.

Im Kern hat die Entwicklung eines Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes zwei Ziele und Arbeitsschritte. Zuerst ist es notwendig, eine aktuelle Vorstellung von den Stärken, den Schwächen sowie den möglichen Perspektiven für die Entwicklung Bad Honnefs zu bündeln. Im eigentlichen konzeptionellen Teil gilt es dann, für die dabei auffallenden Quartiere, Handlungsfelder oder Planungsthemen eine konkrete inhaltliche Strategie und eine Prioritätensetzung für die Umsetzung zu entwickeln. Das ISek wird damit der Orientierungsrahmen für städtebauliche Projekte und Aktivitäten in den nächsten 10 bis 15 Jahren und bildet so eine wichtige Grundlage für die zukunftsfähige Entwicklung der Stadt.

Dabei stehen nicht nur „klassische“ Planungsthemen wie Verkehr, Neubauten, öffentliche Räume, Lärmschutz o. ä. im Mittelpunkt. Auch sogenannte „weiche“ Standort- und Planungsfaktoren wie z. B. soziale Aspekte oder Infrastruktureinrichtungen sind relevant. Zudem ist das ISek ein Städtebauinstrument, das gebraucht wird, um eine mögliche finanzielle Förderung von Stadtentwicklungsmaßnahmen durch Bund, Land und EU zu akquirieren.

Mit der Erarbeitung der Machbarkeitsstudie zur Bewerbung für eine Landesgartenschau haben Verwaltung, Rat und Bürgerschaft bereits den Einstieg in einen solchen strategischen Planungsprozess gefunden, auch wenn dabei der Fokus auf dem Konzept zur Durchführung einer Gartenschau lag. Mit der ersten Bürgerschaftsbeteiligung zur Landesgartenschau am 4. März 2015 konnte bereits eine sehr gut besuchte Veranstaltung erprobt und durchgeführt werden.

Daran wird mit dem noch breiter angelegten Projekt ISek angeknüpft. Am 20. August 2015 fand eine erste Bürgerbeteiligung zur Erarbeitung des Konzepts statt, zu der die Verwaltung sowie die beiden beauftragten Planungsbüros, RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten und Norbert Post/ Hartmut Welters – Architekten & Stadtplaner GmbH, alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt eingeladen hatten.

Bei dieser Auftaktveranstaltung wurde zunächst über die Inhalte und Themen sowie den Ablauf zur Aufstellung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes informiert. Anschließend konnten Bürgerinnen und Bürger Beiträge in drei Arbeitsgruppen abgeben:

  1. Visionen, Stadt(teil)entwicklung und regionale Identität,
  2. Demographie, Wohnen und Soziales,
  3. Mobilität und Klima.

Die Meinungen und Diskussionspunkte der Bürgerinnen und Bürger, engagiert und kompetent geäußert, wurden notiert, ausgewertet und in die weiteren Beratungen für das Stadtentwicklungskonzept eingestellt. Zum aktuellen Stand der Dinge lesen Sie den Beitrag „Strategietreff“.                                                                                                          cp

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