5 Fragen an Aalkönig Wolfgang Bosbach

1. Herr Bosbach, was war Ihr erster Gedanke, als Sie erfuhren, dass das Bad Honnefer Aalkönigkomitee Sie zum Regenten des Bad Honnefer Aalreichs machen möchte?

Ja, haben die denn alle honorigen Persönlichkeiten schon geehrt, so dass man sich jetzt den „Lück wie Du und ich“ zuwenden muss? Obwohl, na ja, irgendwie logisch ist die Auszeichnung ja doch – schließlich war ich 1977/78 immerhin einmal Prinz. Das war allerdings im Mikrokosmos Bergisch Gladbach und nicht in der Metropole Bad Honnef. Kurzum: Das ist die Krönung. In jeder Beziehung.

2. Sie folgen auf Christian Lindner, der wie Sie aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis kommt. Bei der Bundestagswahl 2009 erhielten Sie sogar seine Erststimme. Sie nannten ihn daraufhin einen „feinen Kerl“. Jetzt, 7 Jahre später, folgen Sie ihm als König. Halten Sie das Kompliment aufrecht?

„Jetzt erst recht“ – das ist nicht nur der Titel eines berühmten Buches, das gilt auch für meinen Vorgänger! Seine Erststimmenentscheidung beweist ja, dass er viel von Politik versteht und eine bewundernswerte Menschenkenntnis hat. Selten hat er richtiger gelegen als bei dieser Entscheidung – das sage ich jetzt mal ganz freimütig in der mir eigenen Bescheidenheit.

3. Als erster Aalkönig werden Sie immer nur der Zweite sein. Das haben Sie Urkönig Wolfgang Clement zu verdanken, der Sie als Wolfgang II. auf den Thron steigen lässt. Stellt das ein Problem für Sie dar?

Das ist bitter, aber kein Drama. Vermutlich bin ich jedenfalls als Wolfgang Walter Wilhelm der Erste. Deswegen lautet die Adresse meiner Homepage ja auch: www.wobo.de! Wer kann schon alle Abkürzungen seiner Vornamen als Internetadresse vorweisen? Das hat noch nicht einmal Wolfgang I. geschafft.

4. Sie sind ein Vollblut-Innenpolitiker und gelten als unabhängiger Geist, ja sogar von einem konservativen Rebellen ist die Rede. Das Aalvolk hat bisher mit Rebellion wenig zu tun gehabt. Auf was müssen wir uns einstellen?

Auf Friede und Freude! Ich bin sowas von friedlich, das glauben Sie gar nicht. Das Aalvolk kann sich auf einen gütigen Regenten freuen, der stets nur das Beste für seine Untertanen im Sinn hat und chronisch gut gelaunt ist. Es sei denn, der 1. FC Köln verliert ein Spiel. Aber das kommt ja zum Glück nur ganz, ganz selten vor. Aber immer noch zu oft.

5. Sie sind dafür bekannt, Ihre Titel zu verteidigen. So waren Sie nach 2014 auch 2015 der meistgeladene Talkshowgast im deutschen Fernsehen. Müssen wir überhaupt einen Nachfolger für Sie finden oder machen Sie einfach weiter?

Diese Frage lässt mich etwas ratlos zurück. Meinen Sie Nachfolger in den Talkshows oder auf dem Thron des Aalkönigs? So, wie ich das Aalkönigkomitee einschätze, begibt sich das edle Gremium spätestens ab dem 8. Oktober wieder auf die Suche nach einem Monarchen! Gerne würde ich ja so lange Regent sein wie König Bhumibol, der seit nunmehr über 70 Jahren in Thailand herrscht. Obwohl, na ja, dann wäre ich 134 – vermutlich hätte ich in diesem Alter Rücken und bräuchte einen gut gepolsterten Thron. Wenn das möglich wäre, könnten wir über die Details in Ruhe reden. Aber ich fürchte, schon im Herbst 2017 ist dann wieder mal ein Thronwechsel angesagt. Eigentlich schade, aber wohl alternativlos. Haha. Chris Wirtgen

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