LESERBRIEF: Eine kleine Sensation…

Guten Tag, zwischen der DB-Station „Rhöndorf“ und der Haltestelle der Linie 66 „Rhöndorf“ befindet sich seit ca. 10 Jahren (!) ein Baustellenschild. Seinerzeit ging es um die Errichtung einer Schallschutzwand, um den Lärm der Züge zu mindern. Bauherr war die DB. Nach Fertigstellung der Wand blieb das Schild stehen und keiner kümmerte sich um die Beseitigung.

Bis ca. 2005 war ich übrigens Bürger von Bad Honnef (Selhof). Da ich meiner ehemaligen Stadt etwas Gutes tun wollte, setzte ich mich für die Beseitigung dieses Schildes seit Oktober vergangenen Jahres ein.

Ansprechpartner war die DB – aber in so einem großen Konzern lassen sich schlecht Vorgänge von vor rd. 10 Jahren rekonstruieren … Ich wandte mich vorgestern telefonisch an den Bauschild-Vermieter: Bauschild-Vermietung GmbH & Co KG. Er hatte an dem Gerüst des Schildes eine kleine Werbung von seinem Unternehmen angebracht… Heute erhielt ich die „erlösende“ Antwort: Das Schild wird voraussichtlich schon morgen, 26.01.2017, wieder entfernt. Was war seinerzeit geschehen?

Die (polnische) Baufirma mietete das Schild, dann kaufte sie es. Und nach Beendigung der Maßnahme dachte keiner mehr daran … Noch ein kurzer Hinweis aus Köln: Gestern fand im Rathaus der Stadt Köln eine öffentliche Sitzung des „Ausschuss für Anregungen und Beschwerden“ statt.
https://ratsinformation.stadt-koeln.de. Der TOP 4.5 (Einsatz von Pferden in den Karnevalszügen) wurde als erster Punkt behandelt und nach gut 1 Stunde wurde folgende Empfehlung ausgesprochen: Die Pferde, max. 500, können weiterhin mitgeführt werden.

Doch die Kontrollen, auch von bisher 3 Tierärzten, ab diesem Jahr auf 4 Ärzte aufgestockt, werden weiter verschärft (wurden Beruhigungsspritzen verabreicht?). Problem in Köln: die Reiterstaffeln stehen an den verschiedensten Punkten und nicht, wie in Düsseldorf, zentral. Auch darüber sollte sich der Festausschuss mal Gedanken machen, so die Empfehlung des Ausschusses. Es dauert oft Tage, so die Petenten, bis sich die Pferde nach dem Einsatz wieder beruhigt hätten.

Ich wünsche Ihnen einen guten Tag und grüße Sie.

Heinz Meichsner

Floßweg: Anwohner-oder Durchfahrtsstraße?

Wenn am frühen Donnerstagabend die Ausbaupläne für den Floßweg im Ratssaal vorgestellt werden, dann wird es kaum zum Schulterschluss zwischen kommunaler Verwaltung und Anwohnern kommen.

Am Floßweg lebende Leute glauben nicht, dass es in ihren Reihen Befürworter gibt für ein Vorhaben in jener Form, wie sie im Rathaus erarbeitet wurde. Waren die Pläne bereits im zuständigen Stadtentwicklungsausschuss kontrovers beraten worden, so bringen es Betroffene selbst auf eine andere, nicht weniger zugespitzte Schlüsselfrage: Soll der Floßweg Anwohnerstraße bleiben oder zur Durchfahrtsstraße „ertüchtigt“ werden?

Anders als bisher praktiziert wollen die Planer den motorisierten Verkehr von den sich zu Fuß bewegenden Menschen baulich trennen. Es soll eine Fahrbahn errichtet werden, fünf Meter breit, weitestgehend gerade, ausgestattet mit Bordstein und deutlichem Niveauunterschied zur Umgebung. Weil der Floßweg so etwas in seiner über viele Jahre unfallfreien Geschichte nicht besaß, vermuten die Anwohner die Aufrüstung zur relevanten Verkehrsader. Beispielsweise als Bypass zur Linzer Straße. Und damit zum „Schleichweg“ für Ortskundige, auf dem dann gar nicht mehr geschlichen wird.

Von der Hand zu weisen ist solche Befürchtung nicht. Die Ahnung ist zwar neu, doch sie erschließt sich sofort. Für die bestehende Realität sowie die dort lebenden Menschen braucht es solchen Ausbau keineswegs. Auch nicht für mögliche Neusiedler auf der einzigen Fläche, die ernsthaft weitere Häuser zuließe – und für die zudem eine eigene Anbindung zur Schnellstraße B 42 angedacht ist. Jedenfalls treffen die ersten Analysen zu, dass die Planer etwas Anderes wollen als die Anwohner. Weshalb Letztere sich Sorgen machen – um ihr Viertel, dessen Charakter und gewachsene Lebensqualität, um den Wert ihrer Häuser in dann entwerteter Lage.

Sie sorgen sich auch um ihre Kinder, die dort bisher sicheren Schulweg und auch Raum zum Spielen fanden. Um Attraktivität und Platz für Begegnung und Fußgänger. Das über Jahrzehnte bewiesene Miteinander der diversen Verkehrsarten, erfolgreiche Verständigung, Rücksichtnahme, versetzt und vorsichtig fahrende Autos – dieses Umfeld wollen sie nicht aufgeben zugunsten flotterer, altbacken geregelter Fortbewegung der Motorisierten. Die im Übrigen auch nicht mehr als „bewährt“ gelten kann, sondern sich in Wohngebieten längst als unterlegen gezeigt hat gegenüber modernen Konzeptionen der gemeinsamen Nutzung vorhandener Verkehrsfläche. Bestenfalls irritiert sind die Anlieger ob der Meinung der Planer, der Floßweg besitze eher den Charakter einer „Baustraße“; sie verweisen auf die nicht bessere Fahrbahnqualität in anderen Wohnbereichen wie Weyermannallee, Luisen- oder Alexander-von-Humboldtstrasse, Frankenweg etc. und schütteln auch schon mal den Kopf.

Aufhorchen lässt, dass die Leute am Floßweg mit ihrer Kritik bei den Inhalten der Planung ansetzen. Das belegt Sachorientierung und ernsthafte Skepsis. Dennoch wird es auch die erwünschte Beteiligung der Anwohner an den Kosten sehr schwer bezüglich Höhe und Umsetzung haben. Direkt oder transparent wird eine konkrete prozentuale Beteiligung zwar nicht (!) genannt, doch Kontext und Nebenkalkulationen lassen hohe Belastungen der Anwohner erwarten. Für etwas, das sie nicht wollen. Das nicht zu ihrem Nutzen erarbeitet wurde. So könnte die Stadt auf einem weitaus größeren Teil der Kosten sitzen bleiben für eine – warum auch immer – voluminös dimensionierte Planung. Es bleibt also spannend zu erfahren, welche Vision von Stadtentwicklung hier das Zepter führt. bh

DRAGONS: Kampf nicht belohnt

PS Karlsruhe LIONS vs. Dragons Rhöndorf 80:72 (18:19/16:15/23:14/23:24)

Vor 500 Zuschauern in der Karlsruher Friedrich-List-Halle boten die Dragons Rhöndorf, die ohne ihren Topscorer Aaron Nelson aufliefen, dem Tabellenführer aus der badischen Großstadt über 40 Minuten einen engagierten Kampf, mussten aber letztlich nach einem schwachen dritten Viertel den Gastgebern zum verdienten Sieg gratulieren.

Ohne ihren etatmäßigen Topscorer und besten Rebounder Aaron Nelson, der aufgrund einer im Training erlittenen Bänderdehnung passen musste, gingen die Dragons in das schwere Spiel vor gut gefüllten Rängen in Karlsruhe. Für Aaron Nelson rotierte Will Trawick in die altbekannte Starting Lineup um Capitano Frankl-Maus, Florian Wendeler, Thomas Michel und Mike Lucier.

Besonders Forward Thomas Michel schien sich an diesem Abend einiges vorgenommen zu haben und eröffnete das Spiel mit seinem 3er, nach feinem Assist von Frankl-Maus, zum 0:3 aus Sicht der Gastgeber. Auch im weiteren Verlauf des Spiels sollte der 2,00 Meter große Forward zu den Aktivposten der Drachen gehören und am Ende mit 15 Punkten ein neue persönliche Bestleistung erzielen. Nach dem Tip-Off taten sich beide Mannschaften schwer so etwas wie einen Rhythmus zu finden und entsprechend waren auf beiden Seiten zunächst mehr Fahrkarten als Treffer zu bewundern, was auch der überzeugenden Defense beider Teams „geschuldet“ war.

Erst Mitte des ersten Spielabschnitts kamen vermehrt Punkte auf die Anzeigetafel, wo die Dragons zunächst auf jeden erfolgreichen Abschluss der Löwen die passende Antwort hatten und die Last in der Offense gekonnt auf verschiedene Schultern verteilen konnten. Entsprechend ging es mit einem knappen 18:19-Vorsprung für die Drachen ins zweite Viertel. Auch dort kamen die Drachen etwas besser aus den Startlöchern und konnten durch Punkte von Florian Wendeler, Patrick Reusch und Bastian Winterhalter auf 18:25 davonziehen.

Auch ein Timeout der Hausherren verpuffte zunächst nahezu, doch mit zunehmender Spieldauer fanden die Löwen wieder ihren Rhythmus, während die Dragons ihrerseits ihr Zielwasser aufgebraucht zu haben schienen. Erfolgreiche 3er durch Eric Curth, der von den Dragons nur schwer zu kontrollieren war und Punkte von Dmitrij Kreis sorgten dafür, dass zum Pausentee ein ausgeglichenes 34:34 im Scouting notiert werden konnte.

In der Halbzeit hatte LIONS-Coach Scepanovic scheinbar einige Worte an seine Korbjäger gerichtet, denn die Hausherren nutzten im Verlauf des dritten Viertels ihre Überlegenheit an den Brettern wesentlich konsequenter, auch wenn die Dragons anfänglich noch gut mithalten konnten und zogen bis zum Ende des Viertels auf 57:48 davon. Noch war der Wille der Dragons aber noch nicht gebrochen, denn mit immer wieder wechselnden Lineups und variabler Defense gelang es den Mannen von Headcoach Sonnenschein nahezu immer, den Rückstand unter der im Basketball als magisch angesehenen Grenze von 10 Punkten zu halten.

Und spätestens als Viktor Frankl-Maus mit seinem dritten erfolgreichen 3er an diesem Abend wieder auf 66:61 verkürzen konnte, war die Hoffnung auf den nächsten Auswärts-Coup zurück. Doch erneut konnten sich die Löwen vor den Augen ihrer Fans wichtige Offensiv-Rebounds sichern und sich letztlich vorentscheidend auf 74:65 absetzen.

Zwar konnten die Drachen nochmals mehrere erfolgreiche Abschlüsse verbuchen, doch die Gastgeber zeigten von der Freiwurflinie wenig Nerven und brachten ihren 80:72-Erfolg über die Runden.

Für die Dragons Rhöndorf geht es am kommenden Spieltag zum Abschluss der Auswärts-Wochen nochmals auf Reisen. Diesmal gastieren die Drachen bei den FRAPORT SKYLINERS Juniors in Frankfurt. Tip-Off ist am 28.01. um 18:00 Uhr in der Basketball City Mainhatten. us

DRK: Abschied, Neuwahl und Ehrungen

Traditionell findet im Januar die Jahreshauptversammlung der Honnefer Rot Kreuzler statt. In diesem Jahr standen turnusmäßig Neuwahlen des Vorstandes auf dem Programm. Nach über 35 Jahren an vorderster Front verabschiedeten die Rot Kreuzler Karl Schwippert aus dem Vorstand. Er wird weiterhin mit Rat und Tat zu Verfügung stehen.

Die neugewonnene Freizeit möchte er mit seiner Familie und einigen Reisen verbringen. Vorsitzender Uwe Westhoven „mit Karl Schwippert verabschieden wir heute Abend ein Gesicht des Honnefer Rot Kreuzes. Karl war maßgeblich am Aufbau des Ortsvereins sowie der Organisation und Planung des Honnefer Ortsvereins im Rettungsdienst des Rhein-Sieg-Kreises beteiligt.  Wir sind froh, dass er uns auch weiterhin als Mitglied der aktiven Bereitschaft mit Rat und Tat zu Verfügung steht.

Wir können nur Danke sagen für seine jahrelange Arbeit an vorderster Front.“  Zum Abschied aus dem Vorstand bedanken sich die Honnefer Rot Kreuzler mit einem Gutschein über Städtereise nach Wahl.

Neu im Vorstand können die Ehrenamtlichen Andreas Scheermesser als stv. Vorsitzenden begrüßen. Der Rechtsanwalt ist nun dritter Vorsitzender und freut sich, die soziale Arbeit in Bad Honnef im Hintergrund aktiv unterstützen zu können. Im Amt bestätigt wurden Uwe Westhoven (Vorsitzender), Uschi Brodesser (stv. Vorsitzende), Jürgen Lange (Kassierer) sowie alle geborenen Mitglieder der verschiedenen Abteilungen wie Jugend, Blutspende und aktive Bereitschaft.

 Besonders freute sich Uwe Westhoven wieder zwei Mitglieder für Ihre jahrelange aktive Mitgliedschaft im Honnefer Rot Kreuz zu ehren.  Seit 15 Jahre ist Jakob Waßmann  dabei, sogar auf 30 Jahre kommt Sabine Schwippert.

Bereits seit Wochen laufen die Vorbereitungen für die närrische Zeit auf Hochtouren. So sind die Honnefer Rot Kreuzler ab Anfang Februar im Karnevalisten Dauereinsatz.  Sie sind beim Sitzungskarneval im Hintergrund und mit Beginn des Straßenkarnevals wieder täglich im Bad Honnefer Stadtbild zu finden.

Aktuelle Vorstand nach den Wahlen:

Vorsitzende: Uwe Westhoven, Uschi Brodesser, Andreas Scheermesser

Kassierer: Jürgen Lange

Schriftführer: Helen Clover

Bereitschaftsarzt: Dr. Stefan Wirz

Vertreter der Gemeinschaften: Jens Koelzer, Sven Champion, Lars Hamann, Philipp Klein (in Vertretung)

Beisitzer: Ilona Kaufhold, Julia Mauer, Brigitte Mann, Jakob Waßmann, Brigitte Waßmann

SPD-Fraktion berät den Haushaltsentwurf in einer Klausursitzung

Vergangene Woche trafen sich die Mitglieder der SPD-Fraktion zu einer Klausursitzung, um sich gründlich auf die anstehende Haushaltsplanberatung vorzubereiten.

Gisela Zierau SPD Ratsmitglied u.a. im Haupt- und Finanzausschuss fasste die zentralen Fragen zusammen:
„Der Ball muss ins Tor – so formulierte es BM Neuhoff bei der Vorstellung des Haushaltplanentwurfs für 2017 im letzten Jahr.

Es ist Halbzeit in der Wahlperiode und die Frage ist, ob die bisherigen Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung seit der letzten Kommunalwahl tatsächlich den strukturellen Haushaltsausgleich gebracht haben, der den Verzehr des Eigenkapitals  stoppt. Wie entwickelt sich die Ertragsfähigkeit der Stadt? Wie hoch ist der Sanierungsstau bei der kommunalen Infrastruktur und in welchem Zeitraum kann dieser abgebaut werden?

Die SPD stellt fest. Erstens: die Verwaltung benennt in ihrem Haushaltplanentwurf für 2017  Risiken und Chancen für die Stadtentwicklung. Es stellt sich die Frage, wie realistisch die zugrunde gelegten Annahmen sind.
Zweitens: die Arbeit der eingesetzten Finanzkommission ist keine finanzpolitische Weichenstellung. Die ihr übertragene permanente Prüfung jeder Ausgabenposition durch die Stadt ist lediglich eine selbstverständliche Routineaufgabe.

Die Frage bleibt: welche echten Weichenstellungen sind tatsächlich vorgenommen worden, und liegt der Ball vor dem Tor – oder ist er noch weit davon entfernt?“

Anhand einiger ausgewählter Schlüsselzahlen des Haushalts und ihrer Entwicklung seit 2014 wurden in der Klausur Antworten gefunden, die nach Ansicht der SPD nicht gerade Anlass zur Euphorie geben.

In Bezug auf die Entwicklung des Eigenkapitals der Stadt muss laut SPD festgestellt werden, dass seit dem Vollzug des Haushaltsjahrs 2015 mit einem zusätzlichen Minus von rund  2 Mio. gegenüber der Planung von 3,3 Mio ein unmittelbarer Verzehr der Allgemeinen Rücklage stattgefunden hat und ein Verzehr des Eigenkapitals eingeleitet wurde.  Alleine durch den Haushaltsvollzug in 2015 wurden rund 4,5 Mio. Eigenkapital vernichtet.

Auch die Verwaltung musste feststellen, dass bislang noch nie ein Planungshaushalt im Vollzug derart aus dem Ruder gelaufen ist wie 2015. Wie das Haushaltsdefizit 2016 aussehen wird ist abschließend noch nicht bekannt – so die SPD. Sie schließt als Erkenntnis für die Zukunft daraus: Selbst wenn in den nächsten Jahren wie in der mittelfristigen Finanzplanung vorgesehen ein ausgeglichener Haushalt vorgelegt würde, würden die geplanten Überschüsse nicht ausreichen, um die dringend notwendigen Erhaltungsinvestitionen aus eigener Kraft vorzunehmen. Geschweige denn, zum Teil Jahrzehnte zurückliegende Versäumnisse zu korrigieren.

Gisela Zierau abschließend: „Unter Berücksichtigung des 1. Änderungspapiers des Haushaltplanentwurfs für 2017 schließt das ordentliche Ergebnis des Gesamtergebnisplans mit einem Überschuss von 888 T€ ab. Formal liegt damit ein ausgeglichener Haushalt vor, der allerdings im Wesentlichen nur durch eine exorbitante Erhöhung der Steuern und Abgaben, insbesondere der Grundsteuer B,  erreicht wird und einseitig zu Lasten der Familien und der Bürger von Bad Honnef geht.“

„Natürlich bleibt die Erhaltung und Erneuerung des kommunalen Vermögens für die nächste Generation für uns eine unverzichtbare Aufgabe.“ So der Fraktionsvorsitzende der SPD, Guido Leiwig. „ Natürlich besteht mehr denn je die Notwendigkeit, den Vermögensabbau der Stadt zu stoppen und die Ausgleichsrücklagen wieder aufzufüllen. Das wollen wir aber nicht um jeden Preis, denn dann würde die Steuer- und Abgabenschraube überdreht.“

Leiwig weiter: „Die SPD-Fraktion hat bis auf die Erhöhung der Elternbeiträge für die Kinderbetreuung alle  Konsolidierungsbemühungen im Rat unterstützt, kann aber nicht übersehen, dass die weitere Belastung insbesondere der Familien und  Rentner in diesem Tempo nicht weitergehen darf. Unser Maßstab war und ist eine soziale und gerechte Politik für Bad Honnefs Bürger.

Bei einem geplanten Überschuss von insgesamt 888 T€ in 2017 wäre die Stadt auch bei einer Erhöhung der Grundsteuer B auf nur 680 Prozentpunkte – statt der geplanten 730 – in der Lage einen ausgeglichen Haushalt inklusive eines Puffers von ca. 350T€ für dieses Jahr aufzustellen.
Die SPD fordert daher die Absenkung der geplanten Erhöhung der Grundsteuer B um 50 Prozentpunkte von 730 auf 680 v. H .und wird nur unter dieser Bedingung dem Haushalt 2017 zustimmen.“ km

PROTOKOLLE: „Arzt hätt‘ ich nicht werden dürfen“

Die Eichmann-Protokolle in szenischer Lesung am Schloss Hagerhof

„Arzt hätt‘ ich nicht werden dürfen“, so Adolf Eichmann, einer der maßgeblichen technischen Organisatoren des Holocaust zu seinem deutsch-jüdischen Verhör-Polizisten Avner (Werner) Less. Ob es um die effiziente Gestaltung der Bahnfahrpläne, die schnellsten Tötungsmethoden oder die perfide Ausbeutung jüdischer Familien ging: Eichmann war stets willfährig, geschickt und ergriff nicht selten gegenüber seinen Vorgesetzten die Initiative.

Aber Blut konnte er nicht sehen. Erschießungen, Verbrennungen von Leichen, das hätte er kaum ertragen. Aber schon bei einfachen Schnittwunden werde ihm schlecht, deswegen sei der Arztberuf nichts für ihn gewesen, versicherte Eichmann im Verhör.

100 Schüler(innen) des Gymnasiums und der Realschule Hagerhof verfolgten am Mittwoch gebannt eine szenische Lesung der Hannoveraner Kammerspiele aus den israelischen Verhörprotokollen. 275 Stunden Verhör, mehr als 3000 Seiten, komprimiert auf 50 Minuten. In eindrucksvoller Intensität inszenierten Harald Schandry und Bernd Surholz, zwei Schauspieler der Hannoveraner Kammerspiele, dieses Verhör. Sie verkörperten dabei Eichmann und Less nie ungebrochen, sondern bewahrten immer eine gewisse Distanz.

Den Schülern erklärt Schandry das auf Nachfrage so: „Eichmann zu spielen, ihn als ganzen Menschen darzustellen, maßen wir uns nicht an. Das wird Kitsch.“ Genauso hätten sie Less nicht darstellen wollen, der seinen Vater im Holocaust verloren hatte.

Die erste Frage nach der Inszenierung wirkt verstörend: Wie sei es denn nun mit der Schuld Eichmanns? Während des ganzen Verhörs haben die Schüler einen scheinbar dumm-naiven Eichmann erlebt, der sich herausredet. Deswegen hielten ihn schon 1961 viele nur für ein kleines Rädchen, ein Beispiel für die „Banalität des Bösen“ (Hannah Arendt).

Er sei kein Antisemit gewesen, hätte in der Schule einen jüdischen Freund gehabt, habe nur Befehle befolgt – und er sei nur bis zum Bahngleis zuständig gewesen, nicht für das, was in den KZs passiert sei. Die Frage nach der historischen Schuld steht im Raum. Minutiös, mit einem beeindruckenden Detailwissen und einer großen Gabe zur Verlebendigung von Geschichte setzen sich die beiden Schauspieler in den folgenden 50 Minuten mit Eichmanns Schuld und seiner lügnerischen Strategie auseinander.

Aber auch andere Fragen bewegen die Schüler: War der Rassismus etwas, an das Eichmann glaubte? Hatte Eichmann Freunde, empfand er Mitgefühl? War Eichmann in seiner Ordnungsliebe und seinem Perfektionismus typisch deutsch? Wieso haben die Israelis so einen langen Prozess veranstaltet und ihn nicht direkt umgebracht? Grund- und Leistungskurse der Jahrgangsstufe 11/ 12 in Geschichte und Philosophie sowie zwei Deutsch- und Geschichts-Klassen der 9 und 10 hatten das Zusammentreffen mit den beiden Schauspielern vorbereitet.

So vielfältig wie die Fächer-Kontexte waren die Fragen. Der Eichmann-Darsteller Surholz selbst zeigte sich sichtlich „fasziniert“ von Eichmann als Lernobjekt: „Ob man jetzt auf Fragen der Genetik schaut, auf seine Sprache, auf ethische oder historische Fragen, auf den Fall Eichmann kann man immer wieder aus neuen Perspektiven blicken.“
Weitere Informationen: http://www.hannoversche-kammerspiele.de/stuecke/

Bad Honnef AG: Top-Lokalversorger Strom & Gas 2017

Qualitätssiegel für besonders gutes Preis-Leistungsverhältnis

Bereits zum zweiten Mal in Folge wurde die Bad Honnef AG als Top-Lokalversorger ausgezeichnet.

Vergeben wird die Auszeichnung jährlich durch das unabhängige Energieverbraucherportal. Es soll dem Verbraucher bei der Suche nach einem zuverlässigen regionalen Energieanbieter helfen.

Lucas Birnhäupl, Marketingleiter der Bad Honnef AG, freut sich über das Ergebnis: „Es ist schön, dass es ein Vergleichsportal gibt, welches nicht nur die Preise bewertet, sondern auch das Preis-Leistungsverhältnis.“ Denn im stetig wachsenden und somit undurchsichtigen Energiemarkt ist nicht mehr allein der Preis maßgeblich für die Entscheidung, sondern auch Kriterien wie regionales Engagement, Transparenz, Servicequalität und Umweltbewusstsein. „Aspekte, die bei der Vergabe des Siegels berücksichtigt werden“, ergänzt Birnhäupl.

Das Vergleichssystem des unabhängigen Energieverbraucherportals legt die Leistungen der jeweiligen Versorger offen und prüft nach strengen Kriterien. An der Kennzeichnung TOP-Lokalversorger Strom & Gas erkennen Verbraucher auf einen Blick ein Energieunternehmen mit
einem fairen Angebot an Preis und Service,
transparenter Preis- und Unternehmenspolitik,
Engagement und Investitionen in die eigene Region,
einer hohen Servicequalität und
einem zukunftsorientierten Umweltbewusstsein.

Weitere Informationen:
www.top-lokalversorger.de
www.bhag.de

Köln feiert die Spielmänner

TV EICHE-SPIELMANNSZUG: 105 Jahre mit Spass an d´r Freud

An einem runden Tisch im Weinhaus Steinbach steckten vier Männer – Barthel Schwippert, Josef Schwippert, Jean Behr sowie Hans Mähler – die Köpfe zusammen. Und bei näherem Hinhören fing man im allgemeinen Hin und Her der Versammelten einzelne Liedzeilen auf, wie: „O, Deutschland hoch in Ehren…“, „Im schönsten Wiesengrunde…“, „Hinaus in die Ferne…“, „Das Wandern ist des Müllers Lust…“, „Nun ade, du mein lieb´ Heimatland…“ und einige andere mehr.

Barthel Schwippert trommelte mit den Händen auf dem blankgescheuerten Tisch die Takte dazu. Irgendwie schlug hier in dieser weinseligen Laune – bewusst oder unbewusst – die Geburtsstunde des Spielmannszuges des Turnvereins. Stabführer Benny Limbach: „Und dann zum 100-jährigen Bestehen des Spielmannszug TV Eiche Bad Honnef 1912 e.V. wurde ein Traum war.

Der Verein stellte, erstmals in der Vereinsgeschichte, die Siebengebirgstollitäten für den Festausschuss Siebengebirge in der Karnevalssession 2011/2012. Am Donnerstag, den 10. November 2011 wurde das lang gehütete Geheimnis im Bad Honnefer Rathaus gelüftet: „Es ist ein Prinzenpaar!“ Andrea Steinbach-Jungheim und Stefan Jungheim sollten in unserer Jubiläumssession die Jecken im Siebengebirge regieren“. Und sie taten es mit Bravour.

Gelebte Geschichte. In die Geschichte eingehen wird wohl auch die begnadete Idee, mindestens einmal im Jahr zu Beginn einer Session mit Jörg Putz nach Köln zu fahren, um dort im Gürzenich, in Kneipen und auf öffentlichen Plätzen aufzuspielen. Frisch, fromm, fröhlich, frei. Mal eben so in der Karnevalshochburg. Am vergangenen Sonntag zum vierten Mal. Mit Jörg Pütz als Entertainer und Türöffner. Auftakt im ehrwürdigen Gürzenich zur Herrensitzung der Lyskircher KG. Dann der Einkehrschwung in die „Malzmühle“, wo sich gefühlt alle Kölner KG´s an diesem Sonntagmittag stärken. Mit Ähzezupp.

Die Prinzengarde schaut vorbei und notiert die Telefonnummer der Spielmänner. Weiter gehts über den Heumarkt bis tief hinein in die Altstadt. Überall recken Touristen aus aller Welt ihre Smartphones in die Höhe. Hin und wieder der zaghafte Versuch einer Erklärung: „Nein wir sind keine Kölner, wir kommen aus Bad Honnef“. Verblüffte Gesichter. Weiter zum Hänneschen-Theater. Kleine Kaffeepause im Foyer. Ein Spielmannstriumpfzug durch die Altstadt lässt den Kölntrip ausklingen. Unzählige auswärtige Touristen werden in ihrer Heimat die Fotos herumreichen und feststellen, „in Köln war wieder richtig was los“.

Der Spielmannszug des TV Eiche: Zu buchen für Festzüge aller Art, Platzkonzerte, Geburtstage, Hochzeiten, Silber- und Goldhochzeiten, Jubiläen, Schützen- und Straßenfeste. In der Karnevalssession als Stadtsoldatencorps Bad Honnef für Karnevalszüge, Karnevalssitzungen, Prinzen- und Dreigestirn-Begleitung, Biwaks,Saalauftritte aller Art.

Auf dem Weg durch Köln erzählt Stabführer Benny Limbach über die guten Beziehungen der Bad Honnefer Spielmänner zu den kölschen Karnevalisten. „ Es war im Spätsommer 2015. In einer Mittagspause erhalte ich einen Anruf des Geschäftsführers der „Alaaaf.de“-Agentur aus Köln. „Ich han für üch ne Veranstaltung!“ Das waren die Worte von Horst Müller, dem Geschäftsführer der „alaaaf.de“-Agentur. Die Begeisterung der Kölner-Jecken für das Stadtsoldatencorps Bad Honnef hatte sich auch schon bei den Insidern des kölschen Fastelovends herum gesprochen. Das staatse Honnnefer Corps wurde zur Jubiläumsgala der KG Kölsche Grielächer vun 1927 gebucht.

Und das in der Eventlocation Kölns, der Wolkenburg. Das Honnefer Traditionscorps trat an mit alle Mann und in Gardeuniform. Es war ein grandioser Abend für uns, mit all den Kölner Prominenten, wie Ludwig Sebus und zahlreichen Kölner Traditionsgesellschaften“. Die Begeisterung weiterer Programmgestalter des Kölner Karnevals ließ nicht lange auf sich warten. So gingen bereits bis Anfang Oktober Anfragen für zwei Mädchensitzungen im Gürzenich zu Köln und dem Maritim Hotel bei den Gardisten aus Honnef ein. „Schon bald machten wir uns auf in die Karnevalsmetropole.

Das Erste Ziel war kein geringeres, als das Wohnzimmer der Stadt Köln, dem Gürzenich. Geladen hatten die Lyskircher Junge zur traditionellen Mädchensitzung. Flotte kölsche Medleys und akkurate Tänze waren der perfekte Einstieg in eine stimmungsvolle Sitzung. Es funkelten nun die strahlenden Farben unserer Vaterstadt Bad Honnef hinunter auf die rund 1000 bunt kostümierten Mädels. Weiter ging ins Maritim. Die Freunde der KG Kölsche Grielächer feierten dort ihre Mädchensitzung. Dort standen wir mit Guido Cantz, Cat Ballou, Klüngelköpp, Höhner, Brings und Marc Metzger auf der Bühne“.
Die Erfolgsgeschichte wird weiter gehen. Irgendwann werden wir die Spielmänner im Rosenmontagszug zu Kölle sehen. Limbach ist sich sicher: „Lange wird das nicht mehr dauern“.

 

„Die Kunst der Illusion“ im Rathaus

Die Künstlerinnen und Künstler des  „Ateliers Heister“ zeigen im Foyer des Bad Honnefer Rathauses, Rathausplatz 1, Gemälde und Zeichnungen. Das Künstleratelier besteht in Bad Honnef seit über 30 Jahren.

Die Mal- und Zeichenkursen des „Ateliers Heister“ bieten die Möglichkeit, sowohl traditionelles Zeichnen und altmeisterliche Maltechniken zu lernen als auch mit modernen Techniken zu experimentieren.

In der Ausstellung zeigen die Künstlerinnen und Künstler im Alter zwischen 6 und 90 Jahren die unterschiedlichen Ergebnisse dieser Arbeit.

Ausstellungeröffnung im Rathaus, zu der herzlich eingeladen wird, ist am Dienstag, 24.01.2017, 19:00 Uhr.

Die Ausstellung kann vom 23. Januar 2017 bis zum 10. Februar 2017 während der Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden.

Alter

Meine sehr verehrten Damen und Herren, aus gegebenen Anlass habe ich mich in den vergangenen Sekunden mit dem Alter befasst. Es kommt, das ist ganz gewiss. Aber wann? Oder ist es schon da? Auch bei mir? Auf jeden Fall tröstet es mich gewaltig, wenn ich lese, dass das Siebengebirge immerhin schon 40 Millionen Jahre alt ist. Und es sieht immer noch ganz gut aus. Es war schwer was los hier.

Das Nordseeufer reichte bis zum Dellenweg. Vor 37 Millionen Jahren. Unfassbar. Dagegen ist der Rhein noch blutjung. Vor 700.000 Jahren fing er an, sich hier durch das vulkanische Gelände zu schlängeln. Die zahlreichen Kurven im Rheinverlauf zeigen, dass das nicht immer so einfach war. Ein paar hunderttausend Jahre später schauten dann die Römer vorbei und bauten das aufgetürmte Vulkangestein wieder ab.

Man stelle sich vor, die Römer wären in Bayern geblieben, dann würden wir jetzt in den Alpen wohnen. Irgendwann, als die Leute noch lustig waren, nannte man das Siebengebirge „rheinische Alpen“. Immerhin haben wir ja noch den rheinischen Sauerbraten. Was muss ich hier lesen (ja, ich habe ein Buch) : „Selbst die Düsseldorfer Provinzialregierung erwarb 1886 einen Steinbruch im Siebengebirge“. Alle wollten nur unser Vulkangestein.

Als dann fast nichts mehr da war, gründete der VVS 1899 einen Verein zur Rettung des Siebengebirges. Immerhin: Wenn wir in Köln sind, dann können wir dem Dom fröhlich zuwinken und ausrufen: „Du bist uns“. 300 Jahre lang hat man seinerzeit den staatsen Drachenfels geplündert, um den Dom bauen zu können. Was wäre Köln ohne uns? Mir sin Kölle.

Der einzigartige, unvergessene Willi Ostermann saß beispielsweise regelmäßig im Löwenburger Hof und erfand dort die kölschesten aller Lieder, oder die: Da, wo die sieben Berge am Rheinesstrande steh’n, kannst du die blonden Mädel mit blauen Augen seh’n. Und an die schönen Stunden denkst du dann tausendmal, wo fröhlich sie marschierten durchs Nachtigallental, wo fröhlich sie marschierten durchs Nachtigallental“. Auf jeden Fall fahren die Spielmänner mit Hal Pölern enmol em Johr noh Kölle zu ihrem Dom, um dort die müden Jecken aufzumischen. Das ist auch am vergangenen Sonntag wieder perfekt gelungen. Trotz eisiger Kälte.

Ein Tourist aus Japan, also ein waschechter Japaner, meinte lachend: „Das ist typisch Kölle“. Wir haben das mal so stehen lassen. Die Spielmänner spielen, Jörg Putz entertaint. Egal wo, überall tosender Applaus. Im Gürzenich, in der Malzmühle, im Hänneschen-Theater, am Heumarkt, in der Altstadt. In unserem Revier eben. Wir kümmern uns um die Alten. Der Spielmannszug wird 105 Jahre alt, der Löwenburger Hof feiert seinen 117ten Geburtstag.

Sein Besitzer Hansi Hatterscheid ist allerdings noch nicht ganz so alt. Trotzdem wollen wir mit ihm die spannende Geschichte dieses Bad Honnefer Gasthofes aufschreiben. Der Verkauf seinerzeit hat Rat und Verwaltung schier zur Verzweiflung gebracht. 1986 hatte die Stadt dasTraditionslokal für 450.000 DM vom Land erworben.

2001 sprach sich die Politik für den Verkauf aus. „Eine Stadt braucht keine Kneipe“, hieß es. Zahlreiche Bürger und Teile der Verwaltung waren gegen den Verkauf. Die Stadt müsse das Ausflugslokal beschützen. Nun beschützt es Hansi Hatterscheid (Foto, sitzend). Ich werde mir Wanderschuhe besorgen und das Haus mal inspizieren. Moment. Herr Hatterscheid sagt, „da kommt man auch mit dem Auto hoch“. Na also…