Junges Forum Klassik am Sonntag, den 22.01.2017 um 17 Uhr in der Oberen Burg Rheinbreitbach

Mit „Kostbarkeiten aus Oper und Konzert“ eröffnen Studierende der Hochschule für Musik und Tanz Köln regelmäßig das neue Veranstaltungsjahr des Förderkreises Obere Burg. In diesem Jahr übernimmt – nach Frau Professor Edda Moser und Frau Professor Klesie Kelly-Moog – Frau Brigitte Lindner, ebenfalls Professorin an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, die Verantwortung für diese beliebte Programmreihe und erweitert die musikalischen „Kostbarkeiten aus Oper und Konzert“ um das Genre „Operette“.

Denn wie schwer es ist, Operette zu singen und zu gestalten – diese Erfahrung machen junge Sängerinnen und Sänger immer wieder, sobald sie engagiert sind. Die Bühne der Rheinbreitbacher Burg ist ein idealer Ort, dieses Genre zu trainieren. So erwartet Sie in diesem Jahr einmal ein heiter-beschwingter Abend – rund um das Thema Operette – mit dem verheißungsvollen Titel „Gehen wir ins Chambre Séparée“.

Brigitte Lindner studierte Gesang an der Musikhochschule in München, besuchte die Meisterklasse für Liedgestaltung und absolvierte ihre Ausbildung in Gesangspädagogik. Bereits während ihres Studiums wirkte sie bei der weltberühmten Schallplattenproduktionsfirma EMI-Elektrola als Solistin mit. Es folgte eine Laufbahn als Opernsängerin, die sie an viele Bühnen im In- und Ausland führte. Auch in zahlreichen Rundfunkaufnahmen ist ihre Stimme zu hören, ebenso moderierte sie viele Jahre die Sendung „Klassik, Pop, etc.“ und auch die Fernsehanstalten von ARD und ZDF entdeckten ihre Fähigkeiten.

Als lyrische Soubrette deckt sie ein breites Repertoire in der Opern-, Operetten- und Musical-Literatur ab. Ihre Liebe gehört jedoch auch dem Lied und Oratorium.

Seit vielen Jahren ist Frau Professor Brigitte Lindner Dozentin für Gesang und Gesangspädagogik an der Hochschule für Musik Köln. In ihrer Gesangsklasse studieren junge Sängerinnen und Sänger aller Studiengangsrichtungen. Einige ihrer besten Schülerinnen und Schüler werden nun am 22.01.2017 die Gelegenheit haben, in einem beschwingten und begeisternden Programm mitzuwirken. Begleitet werden sie dabei in bewährter Weise von der einfühlsamen Pianistin Yoshiko Hashimoto.

Karten (15 €): Schreib- und Tabakwaren Nagel, Rheinbreitbach. Gastwirtschaft Sporteck, Rheinbreitbach. Hutsalon Mertesacker, Bad Honnef. Stoffhaus Wendel
Linz.

Eine Veranstaltung des Förderkreises Obere Burg Rheinbreitbach e.V.

Lions Club fördert Musikschule

Weihnachtszeit und Jahreswechsel stehen im Zeichen von jeder Art von Bescherung. So auch bei den Lions. Auch 2017 folgt der Lions Club Bad Honnef dem Motto der weltweiten Lions-Bewegung: „We serve“. Ziel des Honnefer Clubs ist es, sowohl lokale als auch Projekte im Ausland zu unterstützen.

Über den Förderverein erhält die Musikschule Bad Honnef auch im kommenden Jahr eine Spende in Höhe von 1000,- Euro. Die Leiterin der Musikschule Antonia Schwager bedankte sich auf der Weihnachtsfeier des Lions Clubs Bad Honnef mit einem stimmungsvollen Flötenkonzert einer kleinen Gruppe ihrer Schule. Dank des Förderbeitrags ist es der Musikschule vor allem möglich, ihre Inklusionsprojekte durchzuführen, die Antonia Schwager besonders am Herzen liegen.

Im afrikanischen Ruanda engagiert sich der Lions Club Bad Honnef in einem Projekt, das der ethnischen Minderheit der Batwas zu mehr Lebensqualität verhelfen soll. Durch die Vermittlung einer ehemaligen Entwicklungshelferein, die selbst in Ruanda im humanitären Einsatz war, ist sichergestellt, dass die 2000,- Euro-Spende des Lions Clubs Bad Honnef auch sinnvoll eingesetzt wird.

Der Lions Club hat sich schon in der Vergangenheit vor allem in Afrika engagiert. Über die Organisation „Hand in Hand for Children“ wurde in einer Vorortsiedlung der namibischen Hauptstadt Windhuk eine Suppenküche für die dort lebenden Kinder betrieben. sm

MALTESER: Integration macht Fortschritte

Die Bad Honnefer Malteser haben beim letzten Erste-Hilfe-Kurs des ausgehenden Jahres zwölf Flüchtlinge ausgebildet. Die Teilnehmer stammen aus Syrien und dem Irak und sind im Bad Honnefer Stadtteil Aegidienberg untergebracht. Es ist bereits der fünfte Honnefer Kurs für Flüchtlinge und der vierte in diesem Jahr. Der Kurs fand erstmals auf Deutsch und mit arabischen Übersetzungen statt.

Malteser Stadtbeauftragter Dr. Andreas Archut sagt: „Die Honnefer Malteser haben in diesem Jahr über 1.700 Menschen in Erster Hilfe ausgebildet. Den ersten und der letzten Kurs des Jahres 2016 haben wir für Flüchtlinge gehalten.“ Beide Kurse fanden im katholischen Pfarrzentrum in Aegidienberg statt, den Kontakt zu potentiellen Teilnehmern erhielten die Malteser im „Café International“ des Ortsteils.

Flüchtlinge haben Deutsch gelernt

Erstmals fand die Erste-Hilfe-Schulung für Flüchtlinge nicht auf Englisch, sondern in deutscher Sprache statt. Dies sei der fortschreitenden Integration der Gäste geschuldet, erklärt Dr. Archut: „Bereits beim vierten Kurs war mir aufgefallen, dass Englisch nicht mehr die optimale Kurssprache ist. Die Flüchtlinge haben zwischenzeitlich zumindest ein bisschen Deutsch gelernt.“ Darum sei es nur konsequent, die Kurssprache umzustellen.

Dies klappte auch dank der Unterstützung durch Ehab Madwar aus Syrien und Abdulsattar Altaee aus dem Irak, die seit dem Frühjahr bei den Honnefer Maltesern mitmachen und die wichtigsten Inhalte des Kurses ins Arabische übersetzen. Dr. Archut sagt: „Ehab und Sattar sind quasi meine ‚arabischen Untertitel‘. Sie haben die wichtigsten Passagen des Kurses übersetzt und die vielen praktischen Übungen mit Hilfestellungen auf Arabisch begleitet.

Projekt mit bundesweiter Strahlkraft

Rund 70 Flüchtlinge haben die Malteser bislang im Rahmen des Projekts  „Gemeinsam helfen, Integration schaffen“ in Erster Hilfe geschult. Eine ganze Reihe von ihnen interessiert sich für die weitere Mitarbeit bei den Maltesern. Die ersten drei Flüchtlinge konnten bereits im März 2016 nach erfolgreicher Helfergrundausbildung zu aktiven Helfern ernannt werden. Das Malteser-Projekt war kürzlich mit dem Helfende-Hand-Förderpreis in der Kategorie „Sonderpreis für Integration“ ausgezeichnet worden. „Diese Ehrung hat unserem Projekt bundesweite Aufmerksamkeit verschafft“, sagt Dr. Archut.

Das Erfolgsmodell findet inzwischen immer mehr Nachahmer. Archut berichtet: „In Bayern und am Bodensee wurde unser Konzept bereits erfolgreich umgesetzt. Weitere Malteser-Gliederungen interessieren sich für unsere Erfahrungen. Natürlich teilen wir diese gerne und ermutigen die Kollegen, es uns nachzutun.“ Darüber hinaus hätten sich über die Sozialen Medien auch Flüchtlinge aus ganz Deutschland bei den Honnefer Maltesern gemeldet, weil sie mitmachen wollen. „Wir haben ihnen dann die nächstgelegene Malteser-Dienststellen genannt und empfohlen, sich dort zu melden.“

Finanziert wurden die Erste-Hilfe-Kurse für Flüchtlinge durch Spenden der Bürgerstiftung Bad Honnef, der Volksbank Bonn/Rhein-Sieg, des Aalkönigskomitees Bad Honnef und des Bonner Medien-Clubs.

 

Foto: Ralf Klodt/MHD

Danke von Helge Kirscht

Kultur, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kultur ist entbehrlich; ….. bis nächstes Jahr also, hören Sie wohl.

P.s. Vielen Dank an Helmut B., den Herausgeber dieser Postille, für die Möglichkeit, mich bereits zum 50. Male über die Kultur im Allgemeinen und das Kulturleben im 7gebirge insbesondere auszulassen, an Otto N., Bürgermeister von Bad H., für die Aufbruchstimmung in unserer Heimatregion, die viele Aktivitäten der mittlerweile zahlreichen Kulturaktivisten erst ermöglicht und an Holger B., Vizenetzwerker in meinem Kulturbüro, für seinen unermüdlichen Einsatz zur Umsetzung meiner verrückten Ideen und sein freundliches Veto, wenn die Verrücktheiten mit der Realität kollidieren.

Ein besonders herzliches Dankeschön natürlich auch an die Paten und Unterstützer sowie an alle Besucher der 2016 immerhin an die 120 Einzelkonzerte im Rahmen der Festivals Flammenwerth, 7 Mountains Music Night, 7 Mountains Summer Jazz und dem Straßenmusikfestival in Königswinter sowie etlicher weiterer Einzelvermittlungen, und natürlich meiner eigenen Bühnenpräsenz mit den Bands Lassix, The Bonnsters und mit meinem Soloprogramm. Euer Feedback ist mir Zuspruch und Antrieb, Euer Besuch ist mir Dank und gleichzeitig Verpflichtung, weiterzumachen. Freut euch mit mir auf ein kulturell alles andere als langweiliges 2017.

Love & light & peace & music,

Ihr & Euer Helge Kirscht

Leserbrief: Rettet die Villa Schaaffhausen

Günter Fölsing, Gründer und langjähriger Leiter des Familien- und Gesundheitszentrums Villa Schaaffhausen, verstarb am 20. Juli 2009 im Alter von 67 Jahren. Dieser frühe Tod läutete allmählich die drastische Veränderung von einer äußerst gepflegten Anlage hin zu Verwüstungen und immer weiteren Zerstörungen des ehemaligen Juwels im Ortsteil Rommersdorf ein.

Das gesamte Areal eine Wüstenei, der ehemalige Geräteschuppen verwahrlost, verkommen, der Nutzgarten und der Park verwildert, der Rundtempel (Monopteros) beschmiert, die Farbe bückelt. Am und in dem Gewächshaus an der Bruchsteinmauer, liegen um Gartenstühle leere Getränkeflaschen, Werbedrucke und die Zeitung Rundblick Siebengebirge vom 10.12. 2016. Was etabliert sich dort? Noch scheint die Villa Schaaffhausen nicht „benutzt“ zu sein. Wie lange noch?

1984 übernahm das Ehepaar Fölsing das Anwesen in sogenanntem Erbbaurecht vom Eigentümer dem Erzbistum Köln. Die Anlage ist ein geschütztes Bodendenkmal – Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Bad Honnef erfolgte im selben Jahr, nämlich im April 1984.

Im Jahre 2012 hat eine regionale Investorengruppe das Erbbaurecht erworben. Der Bürgerverein Rommersdorf lehnte jegliche Veränderung des Areals ab. Einen Höhepunkt der Ablehnung zum Projekt Villa Schaaffhausen erreichte die Bürgerbeteiligung bei der Veranstaltung in der Aula des Hauses Rheinffieden am 24. August 2016. Tumultartige Szenen führten zum absoluten Tiefpunkt einer Debattenkultur, die nicht nur überraschte, sondern abschreckte. Bis jetzt, rund fünf Jahre, bemüht sich die Investoren-Gruppe MBM Immobilien Treuhand GmbH auch mit Beteiligung durch die Bürger, um die Genehmigung zur Bebauung des Areals Villa Schaaffhausen, die eine Restaurierung der Villa einschließt.

Wer etwas verurteilt, muss etwas anderes haben, das er an seine Stelle setzen kann (Mo-Ti) In all den Jahren hat sich niemand gemeldet, der die Restaurierung der Villa Schaaffhausen auf seine Kosten übernehmen will. Um sie und den Park zu erhalten, ist die Finanziering über eine Wohnbebauung nötig.

Kommt eine Einigung nicht zustande, was geschieht nach Jahren des Verfalls mit der historischen Villa Schaaffhausen? Das Areal des ehemaligen Klosters der Schwestern vom Guten Hirten am Frankenweg sollte zu Bedenken geben.

Was man nicht nützt, ist eine schwere Last. Nur was der Augenblick erschafft, das kann er nützen. (Goethe Faust)

Heinz Willi Fleischhacker

DRK: Abschied, Neuanfang und Freude

Ein aufregendes Jahr findet seinen Abschluss und die Honnefer Rot Kreuzler nutzen den Jahreswechsel für eine verdiente Ruhepause um Ihre Akkus neu zu laden.

Bereits im März konnte eines der wichtigsten Projekte für Bad Honnefs Gefahrenabwehr erfolgreich beendet werden. Seit der Entscheidung, die CURA Häuser zusammenzulegen, erstellten Feuerwehr und Rotes Kreuz mit Unterstützung der anderen Honnefer Hilfsorganisationen, dem CURA Krankenhaus und der Stadt Bad Honnef entsprechende Notfallpläne. Eine Großübung am Honnefer Krankenhaus bildete den Abschluss der jahrelangen Planungen zur Bewältigung einer Großschadenslage in Bad Honnef. Bis auf kleinere Stellschrauben hat sich das Konzept bewährt.

Ende März endete eine Ära in Bad Honnef und dem Siebengebirge. Nach 16 Jahren und über 25.000 versorgten Patienten erfolgte am 31.03.2016 der letzte Wachwechsel im täglichen Rettungsdienst und Krankentransport. Aufgrund der europaweiten Ausschreibungspflicht übernehmen nun die Kollegen des städtischen Rettungsdienstes aus Königswinter die Aufgaben der Notfallrettung, des Krankentransportes sowie des Spitzen- und Sonderbedarfs. Für die Bevölkerung im Siebengebirge wird es keine Veränderungen geben, denn auch in Zukunft werden die Honnefer Rot Kreuzler bei Großschadenslagen ausrücken.

Ein Fest der Superlative feierten die Rot Kreuzer mit ihren Freunden von den Maltesern, Technischem Hilfswerk, Feuerwehr, Polizei und städtischen Rettungsdienst im April. Das 2. Rettungsmeilenfest bildete den Abschluss der Umbauarbeiten am DRK Zentrum in Bad Honnef. Bei strahlendem Sonnenschein präsentierten sich die Organisationen auf der Rettungsmeile von Bad Honnef.

Die Unwetter in den Sommermonaten sorgten auch in diesem Jahr für steigende Zahlen im Katastrophenschutz. So mussten allein die Honnefer Rot Kreuzler mehr als 1500 Betroffene und Einsatzkräfte mit über 2600 Portionen Verpflegung versorgen. Eine deutliche Erleichterung bringt hier die neue Einsatzküche die mit einer modernen Großküche locker mithalten kann. Ein großer Gasherd, mobile Küchenmodule und das Highlight, ein großzügiger Konvektomat sorgen dafür, dass die rund 300 Portionen Verpflegung die ständig im DRK Zentrum vorgehalten werden zügig an den jeweiligen Einsatzstellen ihre Abnehmer finden.

Weiterhin sind die ehrenamtlichen Helfer bei den Stadt- und Inselfesten, bei Rheinspaziert dem Siebengebirgsmarathon sowie bei den Heimspielen der Dragons im Einsatz gewesen. Die Jugend war erfolgreich auf Kreiswettkämpfen und dem Nachorientierungslauf in Berlin. Sie unterstützte die Bereitschaft bei vielen Sanitätswachdiensten und Veranstaltungen.

Selbstverständlich sind die ehrenamtlichen Helfer im kommenden Jahr auch wieder im Stadtbild zu finden. Hierbei präsentieren sie auch ihren neuen Gerätewagen der – soviel sei schon mal verraten – im Frühjahr ausgeliefert werden soll. jk

2016: Das Jahr der Röhren

Jahresrückblick Teil 1

Auch im Jahr Drei seiner Regentschaft war es im Wesentlichen Otto I. selbst, der sagte, wo es lang geht. Noch immer stellt er die Diagnosen und schreibt die Rezepte. Die Parteien machen konstruktiv mit oder folgen bedingungslos – denn alles wird gut. Medien und Zeitungen vermissen inzwischen eigene Pressemitteilungen der politischen Gruppen; so sehr marschiert Neuhoff mit seiner gründlich gehäuteten Rathaustruppe. Dem Vernehmen nach glauben fast Alle, er sei zuallererst „ihr“ Bürgermeister. So schnell geht Vergessen, und vielleicht hat Karl Marx doch recht: Das Sein bestimmt das Bewusstsein.

Außerhalb der kommunalen Sphären passiert auch noch Einiges. Die Gesellschaft driftet auseinander, das Gift der Populisten zerrt am rechten Rand der Meinungsbildner. In einem Land, das der Hälfte der Menschheit attraktiv erscheint und Vorbild ist, geben die Unzufriedenen gerade den Ton an. Morbide und tumb. Es soll anders werden, teutsch und abgeschottet. Was in Bad Honnef kaum ankommt, denn der hier praktizierte Umgang mit Flüchtlingen wirkt klimabildend. Ein Grund, stolz und zufrieden zu sein. Wenn da nicht jener Gott wäre, der sich gerade eine exquisite Bigband zusammenstellt; er holt die Besten, und als Türsteher Muhammad Ali, Horst Schimanski und Bud Spencer gleich mit dazu, samt Oleg Popov für die Pausen.

Der oberste Impresario beginnt im Januar mit David Bowie als Bandleader. Der war selbst nie in Bad Honnef und lag dort dennoch auf vielen Plattentellern. So wie Glenn Frey von den Eagles und Black mit seiner „Wonderful World“, die uns noch im gleichen Monat verlassen. „Damals“ war die Wäscherei Mesenholl noch aktiv; heute ziert sie als groteske Industrieruine den Ortseingang im Schmelztal. Die Kasselaner Helferich-Stiftung als Eignerin hörte gut hin, als die Initiatoren das Potenzial erklärten. Sie erkannte, dass es so funktionieren kann – und plant jetzt selbst in Eigen-Regie. Gutes Recht der Helfericher, Pech für die Kreativen.

Einmal auf den Geschmack der abenteuerlichen Exkursionen jenseits erlaubter Wege gekommen, macht die HWZ nur wenige Tage später gleich weiter. Diesmal durchstreift sie den (durchaus märchenhaften) Stadtwald. Es sind viel mehr als sieben Berge, Kathedralen aus hochstämmigen Buchen, genau sieben heimische Orchideenarten und Bäche, die tatsächlich murmeln. 12,3 Quadratkilometer Stadtwald machen mehr als ein Viertel der Honnefer Fläche aus, mit den angrenzenden Waldgebieten in der Hand von VVS und Privaten sind es sogar 63 Prozent. Weil der Stadtwald äußerst kompetent geführt wird – und weil Stadtförster Karl-Josef Klöckner das bereits seit 1992 verantwortet, ist Klöckner unser Mann des Monats.

Gleich zu Beginn des Monats erscheint Otto Neuhoff am 3. Februar bescheiden im Kostüm eines Barockfürsten beim Prinzenempfang im Kreishaus. Samt Gattin Gerlinde als (mindestens) Hofdame. Ein Statement auf der Bühne des alljährlichen gesellschaftlichen Highlights der Region. War Bad Honnef lange Lachnummer als piefige Schlafstadt an der Peripherie eines sonst lebendigen Kreises, so ist es unter seinem neuen Bürgermeister Vorreiter. Wobei die Bewerbung zur Landesgartenschau nur eine der beachteten Aktivitäten war und ist.

Mit dem inzwischen eröffneten Ofenbauer „Beefer“ kündigt sich ein erster Erfolg von Wirtschaftsansiedlung an. In der City ärgern die Baugruben zur Kanalsanierung, deren Notwendigkeit eine verantwortungsbewusste Verwaltung nicht mehr verdrängt. Obwohl Viele das Verdienst schnell vergessen werden, wenn nach Verfüllung alles wieder wie vorher scheint. Zum Monatsende beginnt der Glasfaserausbau für das heute bereits gewohnte schnelle Internet. Vorher schreibt Neuhoff noch schnell einen geharnischten Brief an die Landtagspräsidentin Carina Gödecke: Die Bevorzugung von Großstädten gegenüber dem Ländlichen Raum bei der Finanzierung von Flüchtlingshilfe sei gesetzeswidrig. Just zu dem Zeitpunkt, da Helge Kirscht gemeinsam mit dem Stadtjugendring die heute erfolgreiche „Refugees Band“ gründet.

Also lässt sich die HWZ nicht lumpen und macht ihrem Ruf als Hofberichterstatter alle Ehre: Wir erklären den BM zum überzeugenden Mann des Monats. Auch wenn Maurice White von Earth, Wind and Fire die himmlische Combo der verblichenen Titanen verstärkt. Dabei ist der Titel jedoch zu teilen. In einer besonders frühen (und kurzen) Session überrollt der Karneval die Stadt der Clowns. Stellvertretend sei hier Jörg Pütz nominiert, der als Tausendsassa den Jecken in all seinen Aggregatzuständen vom lecker Jung der Dreamboys bis zum Präsidenten und 1. Vorsitzenden gibt. Er hält den Pol. Eine Institution. Ehre, wem Ehre gebührt. Zumal die Stadt auch jenseits der tollen Tage schon mal vom Brüderpaar aus dem Süden bedacht wird.

Der März verläuft seltsam ereignislos. Fastenzeit eben. Erschlaffung nach einem sehr kompakten Karneval vor einem sehr frühen Ostern. In solch ereignisloser Zeit wird die feierliche Brunnenreinigung am Ziepchesplatz zum Höhepunkt. Der arme dicke Karpfen muss zurück in seinen engen Steintrog. Selbst Hennes VIII. darf neuerdings zwischen den Heimspielen zurück nachhause ins „Kleine Geißbockheim“ des Kölner Zoos zwecks artgerechter Herdenhaltung. Allemal hat es das gemästete Rhöndorfer Schuppentier demnach verdient, zur Persönlichkeit des Monats erklärt zu werden. Zumal die schlechten Nachrichten weitergehen, Denn Keith Emerson und der Rapper Phife Dawg sterben wie überraschend Eugen Cicero auch. Und die Krokusse blühen.

Frisch erholt geht es im April rund. Die Stadt lädt die Einzelhändler ein zur Beratung: Internet & Shoppen in Bad Honnef. Da war bisher Skepsis angesagt. Je kleiner der eigene kommerzielle Kosmos, umso größer im Regelfall die Skepsis. Zugegebenermaßen gehörte auch „Centrum e.V.“ zu dieser Fraktion – bis zu jenem 27.04., da selbst Jörg Pütz vom Olymp des Südens niederstieg ins Rathaus. Denn Pütz weiß um die Notwendigkeit des Aufbruchs in die Neuzeit; selten war ein Schweigen so beredt wie das Seine bei diesem noch schwierigen Auftakt. Vielleicht ist er ungeduldig ob des Schaulaufens der Eitelkeiten. Wer macht es? Oder: Wer darf es machen? Wer organisiert das Ganze, wessen Plattform kommt zum Zug? Wer wird wie einbezogen? Und vor allem: Wer macht das Konzept? „Fühl Dich Frühlich“ läuft parallel, bietet Anschauungsunterricht zu den Möglichkeiten (und auch Grenzen) des bisher real existierenden Marketingansatzes der Stadtfeste.

Fabiano Pinto nimmt sein Amt als Chef der kommunalen Planung auf und vervollständigt damit diesen komplett umgebauten sowie nun sehr leistungsfähigen Fachbereich. Der BHAG-Vorstand Peter Storck besucht Landrat Sebastian Schuster und lotet mit diesem und dessen Spitzenbeamten aus, ob und ggf. wie sich sein Unternehmen einbringen kann in die angepeilte Energiewende an Rhein und Sieg. Es ist interessant, dass – auch ambitionierte – Politik und ein erfolgreiches Unternehmen, das sich am Markt zu behaupten hat, zunächst lernen müssen, sich zu verstehen. Die avisierte Nachhaltigkeit ist eben nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch und sozial. Einfacher zu begreifen ist da die Einweihung des Gedenksteins zum Naturfreundehaus am Himmerich; das Wirken der Nazis auch in Aegidienberg soll unvergessen bleiben.

Der Tod von Prince ist zu beklagen. Nun ist das geniale Trio der größten Popmusiker aller Zeiten komplett verblichen, denn Mozart und Zappa erwarteten ihn im Jenseits. Ende des Monats werden diverse Maibäume gesetzt. In Rhöndorf als Aktion jener Aktivisten, die auch sonst stets dabei sind, in Selhof unter reger Anteilnahme des Ortsteils, bei den Privaten mit viel Liebe und Anbetung. Dennoch vergeben wir den Titel der Personen des Monats an Angela und Rudi Gilbert, die die Freizeitbadgastronomie samt nagelneuen Minigolfplatz auf die Erfolgsschiene brachten.                                                                                    bhbö

Fortsetzung folgt

Hitparade in Bad Honnef

Meine sehr verehrten Damen und Herren, reden wir über die Hitparade der meistfotografierten Mitmenschen unserer Stadt im Jahre 2016.

Ganz klar, der Bürgermeister steht unangefochten auf Platz 1 mit 76 Fotos in den vergangenen 52 Ausgaben.

Herzlichen Glückwunsch dazu. Seine erste Reaktion: „Wie, mehr nicht“?

Mit 27 Abbildungen belegt mein hochverehrter Präsident Jorg Pütz, wie in den vergangenen 10 Jahren, den 2. Platz. Und jetzt die Riesenüberraschung: Erst seit Oktober im Amte, belegt unsere neue 1. Beigeordnete Cigdem Bern den dritten Platz mit 14 Fotos. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Herren Neuhoff und Pütz im kommenden Jahr um ihre gewohnten Platzierungen heftig bangen müssen. Auf die weiteren Plätze kommen Dirk Pütz, Peter Profittlich, Michael Klinkenberg, Michael Holmer Gerdes, Uwe Westhoven, Juppi Pütz, Georg Zumsande, Andreas Archut, Sebastian Schuster, Beate Schaaf, Herbert Breuer, Matthias Hupperich, Peter Hurrelmann, Ursula Voll und Wally Feiden.

Menschen, die 2016 überdurchschnittlich viel in der Stadt bewegt haben, und dem entsprechend häufig in der Öffentlichkeit standen. Dazu kommen unendlich viele Bürger, die eher im Stillen Gutes tun. In der Flüchtlingshilfe beispielsweise, bei der Tafel, in den Kleiderkammern – ehrenamtlich und selbstlos. Allen gebührt viel Respekt und Dank. Diese Menschen machen unsere Stadt erst so lebens- und liebenswert wie sie eben ist.

Schauen wir nach Berlin.

Und damit tue ich einigen Lesern einen Gefallen, die mich immer wieder fragen, „Wie geht es eigentlich ihrer Tochter“? Gut, früher habe ich häufi – ger über sie berichtet, als sie noch in Südamerika unterwegs war. Das war spannend. Nun lebt sie in Berlin und arbeitet im „Berlinale“-Team. Bisher nicht wirklich aufregend. Bis auf den Abend der Kata – strophe an der Gedächtniskirche. Ihr Büro liegt ganz in der Nähe. Und mein Töchterlein schlendert gerne über Weihnachtsmärkte. Jetzt weiß ich, wie es sich anfühlt, wenn einem in der gleichen Sekunde brüllend heiß und eiskalt wird. Als ich sie wenige Minuten nach der Amokfahrt an – rief, saß sie im Büro und wusste von nichts. Ihre Reaktion:„Krass“. Kinder sind coo – ler. Eben habe ich wieder mit ihr telefo niert. „Das Leben geht weiter. Normal. Du merkst hier nichts“. Soviel zum „krassen“ Gegensatz zwischen Medienberichten und Wirklichkeit.

Heiligabend düst sie von Berlin nach Köln zur Restfamilie. Am 1. Weihnachtsfeiertag macht sie einen kur – zen Abstecher nach Bad Honnef, um danach zum Flieger nach Berlin zu eilen. „Oh du Fröhliche …“. Die Zeiten ändern sich. Aus süßen, betüttelten Kindern werden nun mal Erwachsene. Erwachsene in einer völlig veränderten Welt. Aufgewachsen mit Internet und Steve Jobs. Hallo? Weihnachten? Fuck! Schön, dass meine Tochter trotz allem für ein paar Stunden aus der Weltstadt Berlin nach Bad Honnef kommt. Quasi kommen muss. Weil Weihnachten. Ich habe mich dafür bei ihr entschuldigt.

Sie sagt“ Dad, lass mal, du kannst ja nichts dafür“. Gutes Kind.

Weihnachten 2016 ist nun auch Vergangenheit. 2017 steht vor der Tür. Das Wahljahr. Ich freue mich darauf. Guten Rutsch allerseits …

 

Jahresbericht des Rhein-Sieg-Kreises 2016

Die Menschen werden auch im Rhein-Sieg-Kreis immer älter: dies zeigt die Statistik der Altersjubiläen der über Hundertjährigen für das Jahr 2016.

34 Personen „knackten“ die 100-Jahre-Marke. 23 durften ihr 101. Wiegenfest begehen, 18 feierten ihren 102., zehn den 103., sieben den .104, drei den 105. Geburtstag. „1916 – das Jahr mitten im ersten Weltkrieg. Gerade diese Generation der über Hundertjährigen hat rasante Entwicklungen und Umbrüche miterlebt.

Sie hat zwei Weltkriege überlebt, die Zeit des Wiederaufbaus und der Hinwendung zu Demokratie und Rechtstaatlichkeit in Deutschland sowie die europäische Einigung und heute die Zeit der Globalisierung und Digitalisierung mit allen Entwicklungen und Herausforderungen für unsere jetzige Generation erlebt. Es ist spannend und lehrreich zuzuhören, was die ältere Generation uns heute sagen kann“, sagt Landrat Sebastian Schuster zur Erfahrung dieser Generation.

Die demografische Entwicklung macht sich auch bei den Ehejubiläen bemerkbar. Hier steigt die Anzahl der Eheleute, die 50 Jahre oder länger miteinander verheiratet sind, seit Jahren kontinuierlich. In 2016 feierten insgesamt 1.521 Paare Goldhochzeit. Diamanthochzeit nach 60 gemeinsam verbrachten Ehejahren feierten 501 Paare. 130 Eheleute konnten auf 65 gemeinsam verbrachte Jahre zurückschauen. In den seltenen Stand der Gnadenhochzeit, der Feier von 70 Ehejahren, gelangten 13 Paare.

Zu diesen besonderen Alters- oder Ehejubiläen ist es im Rhein-Sieg-Kreis guter Brauch, dass Landrat Sebastian Schuster oder seine Stellvertreterinnen beziehungsweise sein Stellvertreter den Jubilarinnen und Jubilaren persönlich die Glückwünsche des Rhein-Sieg-Kreises überbringen. Persönliche Briefe und Dankschreiben zeigen wie beliebt diese Besuche sind. Oftmals sind diese Briefe auch Anlass einer Rückschau auf das eigene Leben. Meist überwiegt eine optimistische Lebenseinstellung und Dankbarkeit für Gesundheit. eb

Künstlerischer Geschäftsführer für die Beethoven Jubiläums Gesellschaft bestellt

Der Aufsichtsrat der Beethoven Jubiläums Gesellschaft in Bonn hat in seiner Sitzung am 16.12.2016 Christian Lorenz zum Künstlerischen Geschäftsführer bestellt. Lorenz tritt sein Amt mit Beginn des Jahres 2017 an. Seine Aufgabe ist es vor allem, das Programm zum Beethoven-Jubiläum 2020 (250. Geburtstag) in der Region Bonn/Rhein-Sieg in Kooperation mit der Stadt Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis, dem Bund und dem Land zu entwickeln und vorzubereiten. Dabei kommt es jetzt in erster Linie darauf an, die Grundzüge und Strukturen festzulegen.

Landrat Sebastian Schuster, der persönliches Mitglied des Aufsichtsrates ist, gratulierte Christian Lorenz zu seiner herausfordernden Aufgabe und wünschte ihm Glück und Erfolg. Er zeigte sich erfreut, dass die Jubiläumsgesellschaft nun ihre wichtigsten Führungspositionen besetzt hat und Fahrt aufnimmt. „Der Rhein-Sieg-Kreis betrachtet Beethovens Geburtstag als ein wichtiges Ereignis für die gesamte Region, das weit in den Kreis und darüber hinaus ausstrahlt. Deshalb werden wir uns im Einvernehmen mit den Städten und Gemeinden an dem Projekt nach unseren Kräften und Möglichkeiten beteiligen. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.“

Die Beethoven Jubiläums Gesellschaft ist gegründet worden, um gemeinsam ein Gesamtkonzept für das Beethoven-Jubiläum zu entwickeln, das Programm zu koordinieren, die Jubiläumsprojekte zu fördern und das Ereignis insgesamt zu kommunizieren und zu vermarkten. Im Aufsichtsrat der Gesellschaft sind neben der Stiftung Beethoven-Haus Bonn (als Gesellschafter) die Stadt Bonn, der Rhein-Sieg-Kreis, die Bundesrepublik Deutschland und das Land Nordrhein-Westfalen vertreten.

Der erfahrene Kulturmanager und Dirigent Christian Lorenz ist derzeit als selbständiger Kulturberater tätig. Mit seiner Bestellung ist die Führungsspitze der Gesellschaft nun komplett. Zum Kaufmännischen Geschäftsführer wurde bereits im vergangenen Sommer Ralf Birkner (Stadt Bonn) bestellt.