2016: Zahlreiche Unwetter und einige größere Feuer

Jahresbericht des Rhein-Sieg-Kreises:

46.796- mal rückte in den vergangenen 12 Monaten ein Rettungswagen im Kreisgebiet aus. Das ist eine beeindruckende Zahl von durchschnittlich 128 Einsätzen pro Tag und 5 Meldungen über die Notrufnummer 112 in der Minute. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Leitstelle sind das Pensum gewohnt: Sie analysieren scharf und handeln schnell, denn in der Regel zählt jede Sekunde. Die Koordination von Informationen, Helferinnen und Helfern sowie Rettungsmaterial ist tagtäglich eine logistische Meisterleistung, die gelingt: „Die Bürgerinnen und Bürger in der Region können sicher sein, dass ihnen im Notfall schnell geholfen wird“, versichert Kreisdirektorin Annerose Heinze. „Der Rettungsdienst ist kreisweit so organisiert, dass zumindest in 90 Prozent aller Fälle im städtischen Bereich 8 Minuten, im ländlichen Bereich 12 Minuten nach Alarmauslösung das erste Rettungsdienstfahrzeug die Einsatzstelle erreicht.“

Hervorzuheben für das vergangene Jahr sind die unwetterbedingten Einsätze und größeren Feuer. So wurden der Leitstelle in der ersten Juni-Woche bei zahlreichen Unwetterereignissen insgesamt ca. 600 Einsätze gemeldet. Ganz besonders hart traf es die Gemeinde Wachtberg mit über 200 Einsatzstellen und hochwasserbedingtem Einsturz von mehreren Brücken. Die Leitstelle wurde in diesem Zeitraum mehrfach durch dienstfreie Kräfte verstärkt.

Größere Feuer, die auch den Einsatz von speziellen Messgruppen erforderlich machten, gab es gleich mehrfach in Troisdorf, wie der Brand bei Harry Brot, einem ausgedehnten Kellerbrand in der Südstraße mit Evakuierung von 40 Personen, den Brand einer Produktionshalle am Junkersring sowie der Brand einer KFZ-Werkstatt in Rheinbach.

Sämtliche Einsätze im Feuer- und Katastrophenschutz, im Rettungs- und Notarztdienst sowie im qualifizierten Krankentransport werden für den gesamten Rhein-Sieg-Kreis in der Kreisleitstelle unter der Leitung von Martin Bertram bearbeitet und dokumentiert. Das (Berichtszeitraum 01.12.2015 bis 30.11.2016) ist beeindruckend:

Notarzteinsatzfahrzeuge wurden 22.552-mal angefordert, im Schnitt 62-mal pro Tag.

Krankentransporte gab es ca. 46.617, im Schnitt 128-mal pro Tag.

1.123 Brandeinsätze gab es im vergangenen Jahr zu verzeichnen – das entspricht etwa drei Einsätzen pro Tag.

Über 2750-mal wurde technische Hilfe geleistet, um beispielsweise eingeklemmte Personen bei Verkehrsunfällen zu retten oder bei Unwetterlagen zu helfen.

Martin Bertram fasst zusammen: „Das sind insgesamt fast 120.000 Hilfeersuchen, die  bearbeitet worden sind, das bedeutet täglich 329 Einsätze.“

Um diese großen Einsatzzahlen stemmen zu können, muss natürlich auch eine entsprechende Anzahl von Personal und Material zur Verfügung stehen. Im Kreisgebiet stehen im Rettungsdienst täglich bis zu 7 Notarzteinsatzfahrzeuge, 37 Rettungswagen und 20 Krankentransportfahrzeuge zur Verfügung. Hinzu kommen in den 19 kommunalen Feuerwehren und den 2 Werkfeuerwehren mit insgesamt 109 Standorten 180 hauptberufliche Feuerwehreinsatzkräfte. Am Herzen liegt Kreisdirektorin Annerose Heinze besonders der Dank an die  ca. 3.500 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der freiwilligen Feuerwehren der Städte und Gemeinden des Rhein-Sieg-Kreises: „ Ohne diese Frauen und Männer wäre diese Mammutaufgabe überhaupt nicht zu stemmen!“ ar

Bad Honnefer Malteser setzen Drohne ein

Mit einer Spende aus dem PS-Zweckertrag finanziert die Stadtsparkasse Bad Honnef den Bad Honnefer Maltesern eine professionelle Flugdrohne. Das Fluggerät soll nun für verschiedene Zwecke und Dienste erprobt werden. Die Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse, Dorit Schlüter, übergab das neue Fluggerät an den Malteser-Stadtbeauftragten Dr. Andreas Archut und Lucca Musconi, der künftig gemeinsam mit Malte Daniels bei den Maltesern für die Betreuung des neuen Einsatzmittels verantwortlich sein wird.

Bislang gibt es bundesweit nur wenige Malteser-Gliederungen, die Drohnen in ihren Diensten einsetzen. Andreas Archut sagt: „Wir wollen in den kommenden Monaten Erfahrung mit der Drohne sammeln. Sie ist vielseitig einsetzbar, vor allem natürlich für die Lageerkundung.“ So könne die Einsatzleitung bei Sanitäts- und Katastrophenschutz-Einsätzen mittels Drohne schneller einen Überblick über weitläufige Einsatzstellen verschaffen. Auch sei es mit Hilfe einer Drohne leichter möglich, die Größe von Menschenmengen abzuschätzen, bei der Personensuche zu helfen und einen Einblick in schlecht zugängliche Bereiche zu erhalten.

In den Einsatzdiensten soll die Drohne zunächst probeweise zum Einsatz kommen. Dazu wollen die Malteser jetzt Mitglieder in der Handhabung des Fluggeräts schulen. Lucca Musconi und Malte Daniels, der sich als Geowissenschaftler mit Fernerkundung unter anderem mittels Drohnen beschäftigt, haben es übernommen, sich um das neue Aufgabengebiet zu kümmern. Der Königswinterer Lucca Musconi hat bereits privat Erfahrung mit der Drohnenfliegerei gesammelt: „Wir stehen in Kontakt mit anderen Hilfsorganisationen und tauschen uns über unsere Erfahrungen aus.“

Die Bad Honnefer Malteser leiten eine von zwei Einsatzeinheiten der Malteser im Rhein-Sieg-Kreis. Sie untersteht direkt der Kölner Bezirksregierung. Beteiligt sind 30 Einsatzkräfte aus Bad Honnef, Hennef, Meckenheim und Siegburg, die alle ehrenamtlich tätig sind. Der vierköpfige Führungstrupp, die aus zehn Helfern bestehende Sanitätsgruppe und der vierköpfige Trupp für Technik und Sicherheit sind im Bad Honnefer Malteser Quartier stationiert.

Dorit Schlüter bei der Übergabe: „ Wir waren gerne bereit, den Maltesern die Anschaffung dieses innovativen neuen Gerätes zu finanzieren. Wir halten es für sehr wichtig, das unsere ehrenamtlichen Helfer mit gutem und zeitgemäßem Material umgehen. Die Bad Honnefer Malteser haben hier sehr frühzeitig eine Chance erkannt, neue Technik zum Wohl der Allgemeinheit zu nutzen. Ein Projekt, das wir gerne aus dem PS-Zweckertrag unterstützen.“

Fotos: Ralf Klodt/MHD

Abschied vom Katholisch Sozialen Institut (KSI)

Mit einer Messe und einer Ausstellung verabschiedete sich das KSI am vergangenen Sonntag aus Bad Honnef. Zurückbleiben wird der wohl größte zusammenhängende Gebäudekomplex in der Stadt. Eine Anschlussnutzung ist noch nicht in Sicht.

Dem Vernehmen nach sollen drei Investoren Interesse bekundet haben. Aussichtsreich soll eine Nutzung als Seniorenresidenz sein. Bis zum 8. Januar läuft noch ein Kurs im KSI. Dann endet die 65 Jahre lange Geschichte des Instituts in der Stadt, die nahtlos am neuen Standort in Siegburg auf dem Michaelsberg fortgesetzt wird. bö

Schopp- Immobilien erfreut die Jugend

Knapp 150 Jugendliche des JFV sind am vergangenen Sonntag mit Trainern und Betreuern vom Bahnhof in Bad Honnef zum Bundesligaspiel nach Leverkusen aufgebrochen.

Dort erlebten sie das Bundesligaspiel zwischen Leverkusen und Ingolstadt auf Einladung der Firma Schopp Immobilien GmbH. Inhaber Markus Osterbrink: „Wir haben uns dieses Jahr entschlossen von Geschenken an Geschäftsfreunden, Kunden und Handwerker abzusehen, und dafür den Kindern und Jugendlichen des JFV diese Freude zu machen“.

Weihnachtsfeier für Freunde der Firma Schopp-Immobilien

Mit Geschäftsfreunden, Kunden und Handwerkern hatte das Schopp-Team den Jahresausklang bei Glühwein und Gegrilltem am Nikolaustag unter dem Weihnachtsbaum am Firmensitz in der Hauptstraße begangen. Der stattliche, mit 1.400 elektrischen Kerzen geschmückte Weihnachtsbaum, soll nunmehr fester Bestandteil der Adventszeit im Honnefer Stadtbild werden. mo

Halt Pol präsentiert die Paveier im Kurhaus

Nach den großartigen Erfolgen in den Vorjahren machten die Musiker mit ihrer Advents-Tournee „Paveier und Freunde“ auf Einladung der KG Halt Pol erneut im festlich geschmückten Kurhaus Station.

Wie bei den bisherigen drei Kult-Konzerten war der Saal bis auf den letzten Platz besetzt. Zu den „Freunden“ der Paveier gehörte auch in diesem Jahr wieder der Selhofer Kinderchor St. Martin. bö

Dragons begeistern gegen den FC Bayern Basketball II

Dragons Rhöndorf vs. FC Bayern Basketball II 87:63 (22:19/15:21/31:11/19:12)

Die Erleichterung unter den 1180 Zuschauern war fast schon greifbar, denn dank eines 87:63-Erfolgs gegen den FC Bayern Basketball II gelang es den Dragons Rhöndorf ihre Serie von 5 Niederlagen in Folge eindrucksvoll zu beenden.

Headcoach Matthias Sonnenschein startete mit einer großen Lineup in die Partie gegen die Zweitvertretung des FC Bayern Basketball und beorderte neben Capitano Viktor Frankl-Maus Thomas Michel, Mike Lucier, Aaron Nelson und Florian Wendeler aufs Parkett des DragonDome. Vor der Kulisse von 1180 Zuschauern starteten die Drachen mit viel Dampf in die Partie und konnten sich früh auf 6:2 absetzen, ehe Karim Jallow mit einem 3-Punktspiel auf 6:5 verkürzen konnte. Besonders der 19 Jahre alte Jallow war ein Aktivposten der Gäste von der Isar und war an nahezu allen erfolgreichen Aktionen seiner Farben beteiligt.

Die Dragons konterten ihrerseits mit erfolgreichem Team-Basketball und schafften es immer wieder den Ball unter den Korb der Münchner zu bekommen, wo die Drachen vermehrt nur durch Fouls zu stoppen waren. Nach einem Ballgewinn war es Youngster Anton Geretzki vorbehalten mit dem Buzzer zum 22:19 die letzten Punkte des ersten Spielabschnitts zu markieren. Obwohl die Stärke des Bayern-Nachwuchs von jenseits der 3er-Linie bekannt war, gelang es den Drachen zu selten, die Schützen der Gäste vor ernsthafte Probleme zu stellen. Entsprechend bat Headcoach Matthias Sonnenschein seine Mannen beim Stand von 26:27 zum ersten Timeouts des Abends an die Seitenlinie.

Nach einem Pass in Football-Manier von Frankl-Maus auf Will Trawick, der diesen zu sicheren zwei Punkten veredelte, bestand auch bei Gästetrainer Oliver Kostic erstmals gesteigerter Redebedarf und auch die Bayern nutzten ihr erstes Timeout des Spiels zur Unterredung. Über zu wenig Spannung konnte sich in dieser Phase der Partie keiner der Besucher des DragonDome beschweren, denn die Führung wechselte in nahezu jedem Angriff und auch die Freunde gepflegter Freiwürfe kamen dank einiger Fouls auf beiden Seiten reichlich auf ihre Kosten. Bitter aus Sicht der Hausherren war die frühe Foulbelastung von Mike Lucier, der nach seinem 4. persönlichen Foul von Coach Sonnenschein auf die Bank beordert werden musste. Den letztlich etwas entspannteren Gang zum Pausentee in der Halbzeit konnten die Gäste antreten, die mit einer 37:40-Führung die erste Halbzeit beendeten.

Nach der famosen Halbzeitshow von Tänzerin Nina Fischer, in Kooperation mit Dragons-Hallensprecher Roman Gisbertz, war es Karim Jallow vorbehalten, die zweite Halbzeit mit einem Korbleger zu eröffnen, ehe Aaron Nelson für die Dragons antworten konnte (39:42). Angetrieben von der lautstarken Unterstützung auf den Rängen sorgten Capitano Frankl-Maus und Will Trawick für wichtige Impulse im Spiel ihrer Farben und konnten eine zwischenzeitliche 52:45-Führung der Drachen herstellen. Auch bei Gästetrainer Oliver Kostic zeigten sich nun vermehrt Sorgenfalten ob der Foulbelastung von Tobias Korndoerfer und Nemanja Markovic, die beide mit ihrem 4. Foul bedacht wurden.

Erst Karim Jallow gelang es den 15:0-Lauf der immer selbstbewusster aufspielenden Drachen zu brechen (57:47). Doch auch im Anschluss blieben die Korbjäger vom Drachenfels die klar spielbestimmende Mannschaft und entschieden das dritte Viertel klar mit 31:11 für sich, was gleichbedeutend mit einer 68:51-Führung zum Start in den finalen Spielabschnitt war. Das Feld für den so wichtigen Heimsieg der Dragons war also bereitet und die Akteure auf dem Feld ließen keinen Zweifel daran, dass die Punkte an diesem Abend im DragonDome bleiben sollten. Thomas Michel schraubte die Führung mit 5 Punkten in Folge erstmals deutlich über die 20-Punkte-Marke, ehe Tobias Korndoerfer eine der wenigen erfolgreichen Gäste-Aktionen in der zweiten Halbzeit verbuchen konnte (75:55). Bis zur Schluss-Sirene gelang es den Drachen das hohe Niveau der zweiten Halbzeit zu halten und einen letztlich auch in der Höhe verdienten 87:63-Sieg über den FC Bayern Basketball II einzufahren.

Unter dem Jubel der 1180 Zuschauer verabschiedeten sich Frankl-Maus & Co in die nun anstehende Weihnachtspause der ProB, ehe die Drachen am 7. Januar mit einem Heimspiel gegen die Uni-Riesen Leipzig ins Jahr 2017 starten.

Matthias Sonnenschein (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Wir haben zur zweiten Halbzeit einige Kleinigkeiten geändert und dies scheinbar erfolgreich. Die Jungs haben als Mannschaft zusammengestanden, die Basics des Basketballs berücksichtig und mit der entsprechenden Kulisse im Hintergrund kam das Selbstvertrauen zurück. Ein großer Dank daher an die Fans, die immer hinter uns gestanden haben.“

Rhöndorf: Reusch (6), Michel (9/1-3er), Geretzki (2), Wendeler (7), Fouhy (0), Nelson (22, 16 Rebounds), Frankl-Maus (23), Lucier (7/1), Trawick (9/1), Winterhalter (2), Lindner (0), Tratnjek (0)

München: Korndoerfer (16), Markovic (2), Beyschlag (10/2-3er), Kovacevic (4), Ersek (3/1), Burkardt (10/2), Jallow (15), Vazquez (3), Jebens (0), Bolovic (DNP)

Der kleinste Weihnachtsmarkt der Welt

Gerd Papenbrock, Festkomiteevorsitzender a.D., hatte die Idee. Und „sein“ Karnevalsverein Halt Pol zog mit. So wurde die Idee vom kleinsten Weihnachtsmarkt der Welt vor dem Hontes am Wochenende umgesetzt.

Drei Buden mit den wohl wichtigsten Zutaten für ein gemütliches Beisammensein, Bier, Bratwurst und Glühwein reichten aus, um etliche Besucher hinter dem vorweihnachtlichen Ofen hervor zu locken. So könnte sich der Weihnachtsmarkt der Halt Pöler fest im außerkarnevalistischen Terminkalender etablieren.

Wie die Oktober- und Sommerfeste oder die Kölsch-Kamelle-Touren in die Karnevalshochburg. Gerd Papenbrock orakelte: „Schaun mer mal“. bö

Was machen die Honnefer Junge mit den Honnefer Mädels?

Honnefer Junge treffen Honnefer Mädels

Es sollte ein gemütlicher Abend werden, im Weinhaus Steinbach. Auf der einen Seite kommen die „Honnefer Junge für Honnefer Pänz“ vorbei, um ihr traditionelles „Wintergrillen“ im Hofe des Weinhauses zu zelebrieren. Diesmal zur allgemeinen Auflockerung mit dem Original Verpoorten-Weihnachtsmarktpunsch, von Mister Verpoorten höchstpersönlich zur Verfügung gestellt. Dazu reicht Grillmeister Wolscht rustikales Grillgut aus der HIT Markt- Metzgerei. Auf der anderen Seite, nämlich im Gastraum des Hauses, trifft sich das „Sophias“-Modemädelsteam um Ute Koch zum fröhlichen Weihnachtsessen. Und mitten drin, nicht nur Pfarrer Breuer und Ratsherr Dissmann, sondern eben auch ich. Der einzige noch lebende fotografierende Verleger weltweit. Die Mädels kommen vor die Tür, um nach dem Gänsebraten ein Zigarettchen zu rauchen. Und man kennt sich eben, gemeinsam nimmt man einen Eierpunch ein, und lässt die guten, alten Zeiten Revue passieren. Und so entsteht dabei das erste Foto der Neuzeit mit den Honnefer Jungs in Begleitung von Honnefer Mädels. Ein Projekt für die Zukunft?                                                                                                               bö

Inselfest zu Rhein in Flammen ab 2017 mit neuem Veranstalter

Foto: Bürgermeister Otto Neuhoff und Sandro Heinemann von RheinEvents unterzeichneten den Vertrag für die Ausrichtung des Inselfestes zu Rhein in Flammen, dahinter stehend: Johanna Högner (Büroleitung Bürgermeister, Wirtschaftsförderung und Tourismus) und Max Baumgarten (RheinEvents)

Rhein in Flammen by Ulrich Dohle

Für das Fest auf der Insel Grafenwerth zu Rhein in Flammen, traditionell am ersten Wochenende im Mai, wurde ein neuer Veranstalter gefunden. Die Agentur RheinEvents wird es im kommenden und in den darauf folgenden Jahren durchführen, denn das junge Unternehmen hat sich bei der Ausschreibung der Stadt Bad Honnef, mit der ein neuer Veranstalter oder Veranstalterin gesucht wurde, durchgesetzt. Das junge Unternehmen bringt bereits viel Erfahrung mit, die es bei der Ausrichtung von Festivals und Veranstaltungen in Bonn gesammelt hat. Es wird das familienfreundliche, hochwertige und gleichzeitig traditionelle Volksfestformat des Inselfestes mit neuem Leben füllen. Alle Alters- und Zielgruppen wie Kinder und Jugendliche, Familien und musikbegeisterte Besucher und Besucherinnen werden damit angesprochen. Ergänzend dazu wird es ein breites und schmackhaftes Angebot an Speisen und Getränken geben.

Bürgermeister Otto Neuhoff: „Wir freuen uns auf eine langfristige Zusammenarbeit, die wir vertraglich vereinbart haben. Ich bin sicher, dass die Agentur als regionaler und sehr kompetenter Partner für Bad Honnef ein schönes Fest auf die Beine stellen wird. Nun fehlen nur noch zahlreiche Besucher und Besucherinnen sowie gute Bedingungen, damit das 31. Rhein in Flammen mit dem Motto ‚Flower Power‘ ein Erfolg wird.“

Standbetreibende und Markhändler oder –händlerinnen, die einen Stand oder einen Imbiss während des Festes betreiben möchten, melden sich bitte bei RheinEvents, Max Baumgarten (Telefon 0228/88680747, E-Mail max.baumgarten@rheinevents.de).

125 Jahre Profittlich in Rhöndorf

GESCHICHTE: 2017 feiert das Traditionshaus Jubiläum

Im Jahr 1892 erwarb Bäckermeister Stephan Profittlich aus Birresdorf das 1731 erbaute malerische Fachwerkhaus am Ziepchensplatz. 1924 wurde der Bäckerei eine Konditorei nebst einem Café angegliedert. Neben dem „Haus im Turm“, das als einziges Gebäude des Ortes die Brandschatzung durch die Franzosen 1689 „überlebte“, gilt das Haus Profittlich als eines der ältesten Gebäude in Rhöndorf. Wer das Haus erbaut hat, ist nicht bekannt. Nur soviel: 1870 wurde dort eine Essigfabrik betrieben. Handwerker und Gewerbetreibende zogen ein und aus. Bis die Ära Profittlich begann. Stephan Profittlich ließ das Haus renovieren. 1921 übernahm Sohn Peter Profittlich das Haus samt der Bäckerei von seinen Eltern. Er ließ die Betriebsräume neu gestalten und errichtete über dem Café eine Bauernstube.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das stark beschädigte Haus komplett restauriert, dadurch kam das bis heute erhaltene alte Schnitzwerk wieder voll zur Geltung. Und zwei Menschen, quasi Nachbarn, im kleinen Weinort unter dem Drachenfels, gaben in den Nachkriegszeiten so richtig Gas: Eben Peter Profittlich und der Bundeskanzler der jungen Republik, Dr. Konrad Adenauer. Adenauer bedankte sich persönlich bei Profittlich für seinen unermüdlichen Einsatz für Rhöndorf. Der ließ Hilfsmaßnahmen ankurbeln.

Der werkelte mit seinen Hubertusschützen beispielsweise Wochen lang, um die von Granaten getroffene Pfarrkirche von Schutt freizulegen. Seine Triebfeder war immer seine Liebe zu Rhöndorf. Dazu gehörte auch sein legendärer Plan, eine Drahtseilbahn zum Drachenfels bauen zu lassen, um den brachliegenden Tourismus ankurbeln zu lassen. Daraus wurde bekanntlich nichts, weil Nachbar Adenauer keinen „Rummel“ rund um sein Wohnhaus dulden wollte. Peter Profittlich hatte Ecken und Kanten, und konnte sehr ungehalten werden, wenn etwas nicht so lief, wie er es wollte.

Drei Generationen Profittlich

Gegen den Bundeskanzler hatte er allerdings keine Chance. Als Peter Profittlich 1963 starb, wurde Rhöndorf um eine außergewöhnliche Persönlichkeit ärmer. Bereits 1960 hatte sein Sohn Karl-Heinz den elterlichen Betrieb übernommen. Auch er ließ die Betriebsräume nach und nach modernisieren. Seine Bemühungen wurden 1961 durch Hochwasser und 1963 durch einen Brand unterbrochen. Wieder wurde eine komplette Renovierung nötig. Im Zuge dieser Arbeiten kam eine Zentralheizung ins Haus, die Privaträume wurden erweitert, die Außenfassade wurde von Grund auf renoviert.

Wie seine Vorfahren setze sich Karl-Heinz Profittlich unermüdlich für seinen Heimatort ein. Und er grub, wie sein Vater, das Kriegsbeil gegen die Adenauers aus, besser gesagt, gegen Adenauers Sohn Georg. Obwohl beide der CDU entstammen kandidieren Kanzlersproß und Konditorssohn bei der Kommunalwahl im selben Rhöndorfer Wahlbezirk gegeneinander: Adenauer für die Christlichen Demokraten, Profittlich für den „Bürgerblock Bad Honnef“. Ursache der Rhöndorfer Stammesfehde: Die Profittlichs werfen den Adenauers vor, das Wohl des Heimatortes vernachlässigt zu haben.

Als sich die CDU bereit fand, den Kandidaten Adenauer gegen Profittlich auszuwechseln, ließ sich der Bäcker vom unabhängigen Bürgerblock in Georg Adenauers Wahlkreis nominieren. Umgehend antworteten die Christdemokraten mit dem Ausschluss ihres widerborstigen Mitglieds. Das trat dann der bayerischen CSU bei. Ein Novum. Und nur möglich mit einem Trick. Denn nur, wer auch in Bayern wohnte, durfte Mitglied der CSU werden. Penaten half aus: Die ruhmreiche, damalige Rhöndorfer Kosmetik-Firma, betrieb ein Erholungsheim in Bayern, in der Gemeinde Wallau. Hier meldete Profittlich mit weiteren Rhöndorfern seinen Zweitwohnsitz an, und sie alle wurden offiziell CSU-Mitglieder. Rhöndorfer Geschichte.

1982 legte Peter Profittlich seine Meisterprüfung ab und leitete seit dem mit seinem Vater Karl-Heinz, der 2001 verstarb, das Familienunternehmen. 1984 ging ein lang gehegter Wunsch der Familie in Erfüllung, mit dem Kauf des angrenzenden Hauses „Eichas“. 1985 wurde in dem ehemaligen Winzer-und Bauernhof ein Original „Königswinterer Steinbackofen“ gefunden, der auch bis vor einiger Zeit seinen Dienst tat. So liegen Vergangenheit und Gegenwart im Hause Profittlich noch immer sehr eng beieinander. Legendär ist der Weihnachtsstollen. „Das Rezept stammt von einem Kriegskameraden von meinem Großvater“. Ein Wunderrezept.

Natürlich wird das nie und nimmer verraten, denn Profittlichs Weihnachtsstollen haben die Welt erobert. Auch daran ist Adenauer nicht ganz unschuldig. Botschaften in aller Welt wurden und werden zu Weihnachten mit dem Stollen aus Rhöndorf beglückt. Peter Profittlich backt heute noch das von Adenauer erfundene Brot mit Maismehl, und jährlich kommen tausende Besucher nach Rhöndorf um das Haus des „Alten“ zu besuchen, das Museum oder die Grabstätte. Logisch: Vor oder nach dem Besuch werden Kaffee und Kuchen bei den Profittlichs eingenommen.

Aber, neben der allgegenwärtigen Vergangenheit hat Peter Profittlich auch die Zukunft des Hauses fest im Blick. „Ständig wird bei uns renoviert und erneuert“. Aber nicht nur das. Es stehen Appartements, Ferienwohnungen oder Gästezimmer zur Verfügung. Seit 1999 findet jährlich der Adventsmarkt statt, es wird ein Mittagstisch angeboten, Sonntags Frühstück vom Buffet. Daneben gibt es Backkurse und „Hofabende“ mit Musik. Auch in Rhöndorf bei den Profittlichs bleibt die Zeit eben nicht stehen.

Aber: Wann ist man ein Rhöndorfer? Diese Frage wurde vor 40 Jahren im Honnefer Stadtrat diskutiert. Und zwar ernsthaft. Die Antwort gab damals Ratsmitglied Peter Profittlich, eben der Opa des heutigen Ratsmitgliedes Peter Profittlich: „Wenn einer dreißig Jahre auf dem Rhöndorfer Waldfriedhof liegt, dann können wir ihn als Rhöndorfer anerkennen“. Und so geschieht es. Bis heute. Bürgermeister Franz Josef Kayser hat einmal gesagt: „Das Café Profittlich ist das „Herz- und Kraftzentrum des Ortes“. Auch daran hat sich nichts geändert. bö