Bad Honnef: Natur gegen Konzert

Insel Grafenwerth: Verhältnismäßigkeiten 

Die Klimakatastrophe läuft auf Hochtouren, die Natur wird in den nächsten Jahren für den Umbau der Energiewirtschaft beträchtliche Flächen zusätzlich an noch verbliebenem Lebensraum verlieren. Durch Siedlungs-, Straßen- und Wegebau verschwinden weiterhin hunderte Hektar Land um menschliche Bedürfnisse zu befriedigen. Das Artensterben schreitet, auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel, mit Abstand am schnellsten voran und ist kaum noch zu stoppen. Im April 2021 hat das Verfassungsgericht daran erinnert, dass die Nachhaltigkeitsziele des Artikels 20 a Grundgesetz auch jetzt zu erfüllen sind. 

In diesem Kontext schreitet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), nach mehrmaligen Versuchen den Konflikt seit August 2021 auf dem Verwaltungswege zu klären, gegen die rechtswidrig geplante und kommerzielle Nutzung eines unter Schutz stehenden Naherholungsgebietes ein. Das Gericht bestätigt, dass die zuständigen Verwaltungen geltendes Recht ignoriert und nicht angewandt haben. Im aktuellen Genehmigungsbescheid wird, ohne dass ein behördliches Ermessen ausgeübt worden wäre, billigend der Tod von Vögeln und Fledermäusen in Kauf genommen. Eine Bewältigung der Auswirkungen der Auswirkungen mit der akustischen Belastung fehlt. 

Die Zurechtweisungen, die der BUND dafür von Politiker*innen erhält, die einen Eid auf den Rechtsstaat abgelegt haben und die Naturschutz im Munde tragen, verrät sehr viel über die Glaubwürdigkeit und Kenntnis dieser Beschwerdeführer*innen. Andere gehen der falschen Darstellung auf dem Leim, dass hier eine Insel vom Menschen geräumt werden solle, während der Naturschutzverband gerade das Recht, die Insel uneingeschränkt als Privatperson kostenlos zu nutzen, verteidigt. Es muss Raum bleiben für bürgerschaftliche Veranstaltungen der hier lebenden Menschen, so wie die Landschaftsschutzgebietsverordnung sie auch ermöglicht. Dieser Raum wird bei einer beschränkten Belastbarkeit der Inselnatur aber genommen, wenn kommerzielle Konzerte die Schutzgüter für ihren Gewinn zerstören. 

Es muss auch die Frage erlaubt sein, wofür eigentlich Konzerthäuser und Stadien errichtet und unterhalten werden, wenn kommerzielle Kulturveranstaltungen dort nicht stattfinden, sondern in die Natur verlegt werden, wo jeweils mit viel Aufwand eine störende Infrastruktur errichtet werden muss, die anderswo längst bereitsteht. 

Die Insel Grafenwerth ist ein einzigartiger Naturschatz, der im Biotopverbund entlang des Rheins unabkömmlich ist. Anstatt als Stadt diesen Schatz zu mehren, wird er durch Fehlplanungen, bauliche Urbanisierung und falsche Grünpflege in dieser Qualität mehr und mehr entwertet und zerstört. 

Wie immer das Gericht im jetzt laufenden Eilverfahren entscheidet. Die Beschwerdeführenden dürfen hinterfragen, ob die mitunter massive, falsche und unsachliche Kritik für die Verteidigung von fehlgeplanten Konzertveranstaltungen hier angemessen ist. Konzerte werden abgesagt, aus verschiedenen Gründen, wegen eines Sturms, wegen erkrankter Interpreten. Das ist in keinem Fall angenehm, aber auch kein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte. 

Die wahren Verantwortlichen dürfen ruhig benannt werden. Drei Verwaltungen, nämlich die Bezirksregierung Köln, die Kreisverwaltung und insbesondere die Stadt Bad Honnef, die hier eine Planung entgegen der Verordnung durchführen und die ihrer Verantwortung, den Schutz der Inselnatur mit zu denken und zu gestalten, etwa durch Auswahl und angepasste Terminierung der Veranstaltungen, nicht gerecht geworden sind. BUND

V.i.S.d.P.: BUND Rhein-Sieg

Keine Konzerte auf der Insel

Aktuelle Hinweise für die am Pfingstwochenende geplanten Konzerte auf Insel Grafenwerth Bad Honnef. Aufgrund der aktuellen Umstände werden die drei am Pfingstwochenende geplanten Konzerte „Klassik auf der Insel“ am Samstag, den 4. Juni, „Andreas Vollenweider & Friends“ am Pfingstsonntag, den 5. Juni und „Patti Smith“ am Pfingstmontag, den 6. Juni, nicht auf der Insel Grafenwerth stattfinden können.

Hierzu teilt Veranstalter Ernst-Ludwig Hartz mit:
„Der Aufbau der Bühne und der Veranstaltungstechnik hat nun anderthalb Tage stillstehen müssen. Auch im Falle eines positiven Bescheids des Oberverwaltungsgerichts Münster wird es uns zeitlich nicht mehr gelingen, die Vorbereitungen für die Konzerte rechtzeitig abzuschließen. Die Konzerte auf der Insel Grafenwerth an Pfingsten finden daher leider nicht im geplanten Rahmen statt:

Das Konzert „Klassik auf der Insel“ muss aus produktionstechnischen Gründen ersatzlos ausfallen.
Der Abend mit Andreas Vollenweider & friends wird in das Brückenforum nach Bonn-Beuel verlegt. Beginn ist dann um 20.30 Uhr.
Das Konzert von Patti Smith wird am Pfingstmontag im Palladium in Köln-Mülheim stattfinden. Das Konzert beginnt um 20.30 Uhr und findet – anders als auf der Insel geplant – ohne Bestuhlung statt.“

Bad Honnef und die Insel

Die Aufbauarbeiten für die geplanten Konzerte wurden gestoppt.

Leserbrief

Klagen des BUND – Persönliche Profilierung statt Naturschutz ?

Vorweg eine Grundsatzbemerkung. Natürlich ist Naturschutz wichtig. Ich frage mich allerdings bei der Kreisgruppe des BUND Rhein-Sieg regelmäßig nach dem eigenen Grundverständnis. Hier wird m.E. komplett ausgeblendet, dass der Mensch auch Teil der Natur ist und einen natürlichen sowie auch kulturellen Entfaltungsspielraum benötigt. Hierzu zählt auch eine Nutzung der Insel Grafenwerth als Erholungs- und Naturraum.  

Wenn man die letzten Jahre Revue passieren lässt, fragt man sich zudem, ob es dem BUND im Rhein-Sieg-Kreis wirklich um den Naturschutz oder um die persönliche Profilierung seines Vorsitzenden geht, der sich gerne in der Rolle als erster Widerstandskämpfer gegen Landrat, Bürgermeister und Forstverwaltung sieht. Die Mitglieder des BUND im Rhein-Sieg-Kreis sollten einmal kritisch die Kosten-Nutzen Relation für diversen Klagen hinterfragen. Allein in den letzten Jahren fallen mir als ehemaligen Kommunalpolitiker folgende Aktionen nur in und um Bad Honnef ein: 

  • Im Jahr 2019 klagte der BUND gegen die aufgrund des Borkenkäferbefalls notwendige Fällungen im Bad Honnefer Stadtwald. Ergebnis: Die Klage wird vom Gericht abgewiesen.
  • Im Jahr 2020 klagte der BUND gegen die Neugestaltung und Aufwertung der Insel Grafenwerth. Ergebnis: Die Klage war im Wesentlichen erfolglos (Unabhängig davon wird die inzwischen neugestaltete Insel sehr gut angenommen und ist mit mehr entsiegelter Fläche ein Gewinn für Mensch und Natur).
  • Im Jahr 2021 prüft der BUND eine Klage gegen den Wegeausbau im Siebengebirge. Ergebnis: Die Klage wurde trotz massiver öffentlicher Anschuldigungen des BUND diesmal gar nicht erst erhoben. 
  • Und dieses Jahr klagt der BUND nun kurz vor Durchführung gegen Konzerte auf der Insel Grafenwerth, die seit mehr als zwei Jahren geplant sind. Warum wurden die Bedenken nicht vorher geäußert, dass alles mit Sorgfalt hätte geprüft werden können? 

Es scheint, dass diese Kurzfristigkeit extra gewählt wurde, um auf den letzten Metern eine maximale Verunsicherung zu erreichen. Es wäre mehr als schade, wenn der BUND alleine durch dieses taktische Vorgehen die Insel Grafenwerth quasi durch die Hintertür als Kultur- und Freizeitraum torpediert. Deshalb kann man nur hoffen, dass möglichst viele Menschen die Konzerte besuchen werden! Es gibt für alle Konzerte eine Abendkasse.

Vielfältiger Schutz für Bad Honnef

125 + 1 Jahr: Das Rote Kreuz in Bad Honnef feiert verspätet sein Jubiläum

2021 sollte ein besonderes Jahr für die Honnefer Rot Kreuz Helfer werden. Seit 125 Jahren gibt es die Rot Kreuz Bewegung in Bad Honnef. Corona verhinderte fast alle Veranstaltungen im letzten Jahr, so versprach der Vorstand, das 2022 nachzuholen.

Im Dezember 1896 erfolgte die erste Erwähnung eines Honnefer Zweitvereins des Roten Kreuzes. 1926 gründete sich hieraus die freiwillige Sanitätskolonne Bad Honnef. Nach dem zweiten Weltkrieg erwachte 1946 die Sanitätskolonne zu neuem Leben. 1961 gründeten die Honnefer Helfer den ersten eigenständigen Ortsverein des Roten Kreuzes im Rhein-Sieg-Kreis. 1967 erfolgte die Gründung des Jugendrotkreuzes in Bad Honnef. Die Aufgaben des Ortsvereins waren und sind auch weiterhin vielfältig. Seit Jahrzehnten ist der Ortsverein ein fester Bestandteil des Bevölkerungsschutzes.

Am vergangenen Wochenende wurde gemeinsam das Jubiläum gefeiert. Bereits am Freitag starteten die Feierlichkeiten mit einem kleinen Festakt im Weinhaus Steinbach. Gemeinsam mit Freunden und Förderern des DRK Siebengebirge konnten in einem würdigen Rahmen 44 Helferinnen und Helfer für Ihre langjährige aktive Mitgliedschaft im Roten Kreuz geehrt werden. Seit 60 Jahre ist Helga Winkler aktive Rot Kreuz Helferin in Bad Honnef und bildete die Speerspitze der Jubilare an diesem Abend.

Vorstand Uwe Westhoven bedankte sich im Rahmen seiner Rede bei allen Helferinnen und Helfern für ihren unermüdlichen Einsatz. Ob im Rahmen der Corona-Pandemie, bei der Flutkatastrophe im letzten Jahr oder bei einem der vielzähligen Sanitätswachdienste; unsere Helfer stehen immer bereit, sobald Ihre Hilfe benötigt wird.

Am Samstag konnten die Helferinnen und Helfer drei neue Einsatzfahrzeuge entgegennehmen und den Bevölkerungsschutz im Siebengebirge um weitere Puzzleteile ergänzen. Bürgermeister Otto Neuhoff bedankte sich bei allen Helferinnen und Helfern für ihr ehrenamtliches Engagement und die damit verbundene Einsatzbereitschaft. Gemeinsam mit DRK Kreisgeschäftsführer Frank Malotki und dem Vorsitzenden Uwe Westhoven überreichte Otto Neuhoff die Dankmedaille des Landes NRW. Stellvertretend für alle Helferinnen und auch die Führungskräfte, die sich bei der Flutkatastrophe im letzten Jahr rund 14 Tage unermüdlich Dauereinsatz im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis befanden, nahmen Ilona Kaufhold und Ralf Klein die Medaillen entgegen.

„Mit eurem Engagement werden wir auch in Zukunft den Bevölkerungsschutz im Rhein-Sieg-Kreis unterstützen und ein leistungsstarker Ortsverein bleiben, auf den wir mit Stolz blicken können. Ich bin froh, ein Teil dieser tollen Truppe zu sein, sagte Uwe Westhoven am Samstag beim Tag der offenen Tür.

Bad Honnef und das Wasser

Kreativwettbewerb zum Weltwassertag: Drei Unikate werben ab sofort für den Grundwasserschutz

Hinweisschilder begegnen uns im Alltag viele. Die drei neuen Hinweisschilder der Bad Honnef AG, die seit Mittwoch, den 25. April im Stadtgebiet zu sehen sind, sind allesamt Unikate mit einer besonderen Botschaft: „Schützt unser Grundwasser!“

Gestaltet wurden die drei Hinweisschilder für den Grundwasserschutz im März anlässlich des Kreativwettbewerbs der Bad Honnef AG (BHAG) zum UNESCO Weltwassertag. Mit Bildern, Plakaten, Kollagen und Modellen hatten sich die Kinder aus Kindergärten und Schulen im Versorgungsgebiet der BHAG dem sorgsamen Umgang mit Wasser gewidmet. Ende März wurden die Kunstwerke von den Jurymitgliedern Fulya Vatansever (Jugendamt Stadt Bad Honnef), Yve Floret (Künstlerin), Daniela Paffhausen (BHAG) und Peter Hurrelmann bewertet und mit Preisen bedacht (wir berichteten). Erstmalig hatte die BHAG in diesem Jahr drei Zusatzpreise in der Kategorie „Wasserschutzgebiete“ ausgelobt: drei Kunstwerke der Kinder der Klasse 3a der Katholischen Grundschule St. Martinus sind in den vergangenen Wochen auf Hinweisschilder gedruckt worden. Am Mittwoch wurden die drei Schilder gemeinsam mit rund 20 Kindern der Schulklasse am Wasserwerk der BHAG gemeinsam montiert, um mit dem außergewöhnlichen Motiv auf die besondere Bedeutung des Grundwasserschutzes und der Wasserschutzgebiete hinzuweisen.

Zu finden sind die drei neuen Schilder ab sofort am Einfahrtstor Wasserwerk an der Lohfelder Straße 102, am Einfahrtstor der früheren Obstbaum-Plantage an der Lohfelder Straße sowie an einem Schilderpfosten an der Lohfelder Straße von Rheinbreitbach kommend am Beginn des früheren Plantagengeländes. Die von den Schildern markierten Bereiche sind besonders schützenswerter Teile des Bad Honnefer Wasserschutzgebiets. 

„Das bekannte Motiv, die Silhouette eines Tankwagens über zwei Wasserwellen, begegnet uns im Alltag hin und wieder, ohne dass wir im Detail über die Bedeutung des Schildes und die Notwendigkeit des Grundwasserschutzes nachdenken“, erklärte Kersten Kerl, Technischer Vorstand der Bad Honnef AG, die Idee hinter den neuen Schildern: diese Schilder fallen auf. „Und sie machen, wie der gesamte Kreativwettbewerb, bereits den Nachwuchs darauf aufmerksam, dass unter unseren Füßen ein wertvoller Schatz schlummert, auf den wir gut aufpassen müssen.“ 

Die neuen Motive greifen dabei den Grundgedanken des UNESCO Weltwassertages auf, der von der UN-Generalversammlung im Dezember 1992 beschlossen worden war und seither alljährlich am 22. März stattfindet. Das Kinderhilfswerk UNICEF schätzt, dass rund 2,2 Milliarden Menschen weltweit keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser hat. Rund 785 Millionen Menschen haben nicht einmal eine einfache Grundversorgung mit sauberem Trinkwasser.

Auch hierzulande spüren wir durch den Klimawandel und lange Trockenperioden, dass sich die Verfügbarkeit von Trinkwasser zunehmend verändert. Um das Grundwasser zu schützen, das der Trinkwassergewinnung für das Versorgungsgebiet der rund 12.500 Wasserkunden der BHAG dient, sind weite Teile von Bad Honnef und Rheinbreitbach als Wasserschutzzonen ausgewiesen. Am Wasserwerk „Im Lohfeld“, an dem nun eins der drei markanten Hinweisschilder angebracht wurde, wird mikrobiologisch reines Rohwasser aus rund 20 Metern Tiefe gewonnen. Es besteht aus Grundwasser und sogenanntem Uferfiltrat des Rheins, also Rheinwasser, das durch die Erdschichten auf dem Weg zum Brunnen bereits gefiltert wurde. In einem mehrstufigen Filterprozess wird das Rohwasser zu Trinkwasser aufbereitet.

Das Ergebnis der Aufbereitung, das Bad Honnefer Trinkwasser von bester Güte, durften die Kinder der Grundschulklasse bei ihrem Besuch gleich mehrfach erleben: nach einer Verköstigung wurde noch ein sogenanntes Standrohr, wie es auch bei der Feuerwehr zum Einsatz kommt, an einem Hydranten vor dem Wasserwerksgebäude befestigt, der Hydrant geöffnet und gezeigt, mit welcher Kraft das sprudelnde Nass in den Wasserrohren im Stadtgebiet unterwegs ist – ein Erlebnis, an das sich die Kinder mit ihrem ganz persönlichen Wassertropfen, dem BHAG-Maskottchen Droppy, und einem Malbuch als Geschenk der BHAG erinnern dürfen.

„Ich bin stolz, dass sich alle Kinder im Wettbewerb so kreativ und gedankenvoll mit dem Grundwasserschutz auseinandergesetzt haben. Denn die Bedeutung des Grundwasserschutzes muss man sich auch als Erwachsener erst einmal vor Augen führen: Direkt vor unserer Haustür fließen im Rhein zwischen 1.500 und 2.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde an Bad Honnef vorbei Richtung Nordsee. Von diesen riesigen Wassermassen ist nach unseren den strengen Vorgaben für Trinkwasser kein einziger Tropfen ohne die natürliche und die künstliche Filterung nutzbar“, erklärt Kersten Kerl, Technischer Vorstand der Bad Honnef AG und betont: „Obwohl uns Wasser überall im Alltag begegnet und für uns als Trinkwasser ständig verfügbar ist, bleibt es eine der wertvollsten Ressourcen, mit der wir sorgsam und verantwortungsvoll umgehen müssen.“ 

Kreis genehmigt Konzerte auf der Insel

Der Rhein-Sieg-Kreis hat heute die drei für das Pfingstwochenende auf der Bad Honnefer Insel Grafenwerth geplanten Konzertveranstaltungen zugelassen. Die entsprechende landschaftsrechtliche Ausnahmegenehmigung wurde erteilt.

„Wir folgen damit den Vorgaben des Verwaltungsgerichts im jüngsten Beschluss, dass ohne eine solche Genehmigung die Veranstaltungen nicht zulässig wären“, sagt Landrat Sebastian Schuster.

Die nun erteilte Genehmigung setzt sich – wie vom Gericht gefordert – im Einzelnen mit den Folgen der Konzerte auseinander. Da der Veranstalter zahlreiche Auflagen erfüllt, ist nicht mit erheblichen Beeinträchtigungen der Insel zu rechnen. So enden alle drei Konzerte um 22.00 Uhr, es findet keine „Lichtshow“ statt und zum Schutz der Fledermäuse und Vögel auf der Insel sind besondere, vorbeugende Maßnahmen festgesetzt worden.

Die drei Konzerte konnten wegen der einheitlichen Bühnen- und Sitzaufbauten als Paket genehmigt werden. „Ich hoffe, dass der BUND von weiteren Eingaben Abstand nimmt und die Konzerte auf dem parkartigen Gelände im Inneren der Insel nicht länger verhindern will. Ich bin überzeugt, dass die Natur durch diese Veranstaltungen keinen Schaden erleidet“, so Landrat Sebastian Schuster abschließend.

Für die beiden weiteren geplanten Konzerte im Juli werden erneute Einzelfall-Prüfungen stattfinden, sobald sie beantragt werden.

Ausnahmejahr für die Malteser Bad Honnef

Bei ihrer Stadtversammlung haben die Mitglieder des Malteser Hilfsdienstes Bad Honnef Rückschau auf ein besonderes Jahr 2021 gehalten, verdiente Einsatzkräfte geehrt und neue Funktionsträger gewählt. Die über 200 Honnefer Aktiven leisteten trotz pandemiebedingter Einschränkungen über 12.000 ehrenamtliche Dienststunden – in denen sie unter anderem bei der Bewältigung der Corona-Pandemie und den Folgen der Flutkatastrophe an Ahr, Erft und Swist halfen. Für die Katastrophenschützer der Malteser war es das einsatzreichste Jahr ihrer Geschichte.

Für die Stadtleitung legten Stadtbeauftragter Prof. Dr. Andreas Archut, Zugführer Max Kornfeld und die stellvertretende Jugendsprecherin Ebba Götz einen Tätigkeitsbericht ab. Vor allem Kornfeld konnte von einem Ausnahmejahr berichten: Insgesamt 18 Mal rückte der Malteser-Katastrophenschutz im vergangenen Jahr mit Alarm aus, darunter 16 Mal im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe. Noch nie war die von ihm geführte Einsatzeinheit so häufig im Einsatz. Rund 2.000 Einsatzstunden kamen allein dabei zusammen; mit Helferschulungen, Übungen und Ausbildungsabenden waren es sogar 5.500 Stunden ehrenamtliches Engagement im Bereich der Notfallvorsorge. aa

Wieder „im Ring“

TVETEN NICHT MEHR 25, ABER JUGENDLICH FRISCH!

Nach zwei Rennabsagen aufgrund winterlicher Witterung konnte mit der 53. Adenauer Rundstrecken-Trophy am vergangenen Wochenende der zweite Lauf der Nürburgring Langstrecken-Serie wie geplant bei bestem Wetter durchgeführt werden.

Während sich der in Bad Honnef praktizierende Norweger Dr. Dr. Stein Tveten das Cockpit seines BMW 325i beim ersten Lauf noch mit zwei Franzosen teilte, nahm er das vierstündige Rennen durch die „Grüne Hölle“ der VLN-Variante des Nürburgrings heuer als Einzelstarter in Angriff. 

Schon das Qualifying am frühen Morgen gestaltete sich schwierig. Reichlich onduliertes Blech sorgte für zahlreiche Gelbphasen und „Code 60“-Zonen entlang der Strecke und machten eine erfolgreiche Zeitenjagd zunächst einmal unmöglich. „Sehen wir das Gute“, so der Chef des Einsatzteams Ring-Attack. „Der Doc muss es langsam angehen lassen und die neue Kupplung sanft einfahren.“ Als dies erledigt und die Gelbphasen aufgehoben waren, ging Tveten auf Zeitenjagd. „Die Runde war sicher nicht schlecht, aber wenn ich im Verkehr etwas mehr Glück gehabt hätte, wäre mehr drin gewesen“, so der schnellste Schönheitschirurg Deutschlands. Am Ende der 90-minütigen Session bedeutete ein dritter Startplatz unmittelbar hinter den direkten Konkurrenten eine sehr gute Ausgangsposition für das Rennen.

Im Rennen konnte Tveten diese Position im ersten Stint behaupten. Während der Adrenalin BMW 325i mit dem amtierenden Meister Philipp Leisen vorne einen Vorsprung herausfahren konnte, verfolgte Tveten den Eifelkind-BMW mit Dominic Kulpovicz am Volant wie ein Schatten. Nach acht Runden der erste Boxenstopp: Dabei waren die Jungs von Ring-Attack etwas schneller und Tveten ging als zweiter wieder auf die Strecke, musste aber den Eifelkind-BMW kurz darauf wieder passieren lassen. Beide holten im zweiten Stint etwas auf den Adrenalin BMW auf. „Wir haben das Gefühl, dass Stein schneller könnte, wenn er alleine unterwegs wäre“, so das für die Taktik verantwortliche Team-Mitglied. Um dies zu erreichen, wurde Tveten früher zu einem kurzen Boxenstopp hereingeholt. Mit einem neuen Satz Michelin-Pneus ging es in die zweite Rennhälfte, aber nachdem auch die beiden anderen Teams ihre Stopps absolviert hatten, ergab sich die alte Reihenfolge.

Weil der Positionskampf auf der Strecke so eng und spannend war, konnten die Kontrahenten auch ausführlich im Livestream, normal den GT3-Boliden vorbehalten, bewundert werden. In einem Interview äußerte der Eifelkind-Teamchef dabei die Hoffnung, Tveten werde über die Distanz müde, da er ja schließlich keine 25 mehr sei. Eine Ansicht, die die beiden Moderatoren aufgriffen und feststellten, dass dies zwar richtig sei, der Beauty-Doc aber noch ganz jugendlich aussähe. Ob er da wohl seine ärztliche Kunst an sich selbst ausprobiert und ein wenig nachgeholfen hätte?!? „Während des Rennens haben wir ja keine Zeit, den Livestream zu verfolgen“, schmunzelte Tveten am Sonntag nach dem Rennen, „aber im Nachhinein haben wir uns diese Video-Sequenz zu Gemüte geführt und uns köstlich amüsiert!“ Eine detaillierte Antwort auf die im Raum stehende Frage unterblieb allerdings …!

Zurück zum Renngeschehen. Der enge Dreikampf tobte weiter auf der Strecke. Nach den finalen Boxenstopps sah es in der Tat so aus, dass Tveten sich mit einem dritten Rang würde begnügen müssen, während vorne Jacob Erlbacher und Kevin Wambach Türklinke an Türklinke in die letzte Runde gingen. Der sechste Sinn des Team-Taktikers sollte nicht ganz falsch liegen: „Mal sehen, wer von den beiden aus der letzten Runde wiederkommt.“ In der Tat konnten sich die beiden Kontrahenten ein Mal nicht über die Vorfahrt einigen und der Eifelkind-BMW wurde in einen Dreher geschickt. So gelang Tveten wieder der Anschluss und er konnte sein ehemaliges Team-Mitglied Kevin Wambach kurz hinter dem Galgenkopf zu Beginn der – endlos – langen Geraden überholen. Stoßstange an Stoßstange ging es über die Döttinger Höhe. „Ich habe ihn mehr als formatfüllend im Rückspiegel gehabt und ihm die Türe zugemacht“, schildert Tveten die letzten Meter. „Im Tiergarten habe ich das Gas voll stehen lassen und dann fast den Bremspunkt für die Hohenrain-Schikane verpasst. Aber alles gut gegangen! Auf der Zielgeraden habe ich die Lücke links geschlossen und das wars! Ein toller Fight, der echt Laune gemacht hat!“ An der Boxenmauer ebenso wie in der Box ließen alle Teammitglieder ihrer Begeisterung und den tollen Kampf und die ebensolche Platzierung freien Lauf, um dann den erfolgreichen Piloten am Parc Fermé in Empfang zu nehmen und zu feiern! „Gar nicht schlecht für einen alten Mann“, schmunzelte Team-Mitglied Patrick Kniebes.

„Nach dem Pech mit dem Verschalter im ersten Rennen der Saison, war das genau die Antwort, die wir gebraucht haben“, resümierte Tveten. „Das hat Lust auf mehr gemacht und zeigt, dass wir absolut konkurrenzfähig aufgestellt sind. So kann die Saison weitergehen.“ Der nächste Auftritt der „flotten Truppe“ wird am 07. Mai im Rahmen des 24h-Quali-Rennens der Saisonauftakt der RCN Rundstrecken-Challenge sein.

Bad Honnef: Aalkönig aktiv

Aalkönig Andreas 1.: 3 Jahre Regentschaft

Trotz Corona Aktivitäten des Netzwerks Gewaltfrei

Im Jahr 2020 fand im Grandhotel Petersberg das letzte Aalkönigsfest mit der Inthronisation von Andreas I., dem Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, statt. Seither war bedingt durch die Corona-Pandemie eine weiteres Krönungsfest nicht möglich.  König Andreas 1.  war bereit, die Regentschaft im Aalkönigsreich zu halten. Er hat sich in dieser Zeit immer wieder  regelmäßig nach dem Stand der Projekte informiert und war in seinem Reich präsent. Der Sprecher des  Aalkönigkomitees, StS Friedhelm Ost, dankt Andreas Pinkwart für sein starkes königliches Engagement für die sozialen Initiativen.

Aktivitäten beim Netzwerk Gewaltfrei 

Obwohl auch im letzten Jahr kein Aalkönigs-Fest stattfand, konnte das Aalkönigkomitee genug Geld sammeln, um im Jahr 2022  wieder großzügig Projekte zu finanzieren. Alle Projekte haben dabei das Ziel: ein gewaltfreies Miteinander insbesondere von Kindern und Jugendlichen zu fördern. 

Seit nunmehr 19 Jahren engagiert sich das Aalkönigkomitee für gemeinnützige Projekte in Bad Honnef. Seit 2014 liegt der Schwerpunkt auf dem Bereich der Gewaltprävention bei Jugendlichen. Gemeinsam mit dem Stadtjugendring Bad Honnef und dem städtischen Jugendamt wurde dafür eigens das Netzwerk Gewaltfrei geschaffen, das die Finanzmittel verwaltet, interessierte Vereine, Institutionen und Gruppen berät und vernetzt. Insgesamt wurden so bereits über 600.000 Euro für Projekte im Bereich Jugend und Soziales bereitgestellt. Für das Jahr 2022 konnte das Aalkönigkomitee trotz des Ausfalls des Aalkönigsfestes insgesamt rund 25.000 Euro zur Verfügung stellen.

Gefördert werden in diesem Jahr mit dem Bauspielplatz „BAEGI“ und dem Projekt „weibl(ich)“ erneut zwei Projekte des Jugendtreffs Aegidienberg. Die Dragons Rhöndorf werden das Projekt „Basketball im Kindergarten“ umsetzen und mit der Förderung 10 Kindergärten in Bad Honnef mit höhenverstellbaren Körben und Bällen ausstatten. Das Frauenzentrum Bad Honnef wird vom Netzwerk gleich bei fünf Projekten gefördert: „Nein heißt Nein! Online-Schulung zur Prävention von sexualisierter Gewalt“ wird weitergeführt; auch die Stabilisierungsgruppe für Frauen nach traumatischen und belastenden Erfahrungen wird für dieses Jahr erneut geplant. Ebenfalls wird das Aufklärungs- und Präventionsprojekt „Voll im Flow?!“ –rund um das Thema Menstruation weitergeführt. Darüber hinaus werden die Präventionsprojekte des Frauenzentrums „My body, my choice“ –mit Schwerpunkt körperliche und sexuelle Selbstbestimmung für Mädchen, sowie das Projekt „Liebe tut nicht weh“ –gegen Beziehungsgewalt für Schulklassen und Jugendgruppen unterstützt.  

Neu im Netzwerk Gewaltfrei ist das Projekt des Vereins DocPuck mit einem Erste-Hilfe-Programm für eine Bad Honnefer Schule. Ebenfalls wird mittels der Förderung ein Songwriter-Camp realisiert, in dem Kindern und Jugendlichen unter professioneller Anleitung die Möglichkeit gegeben wird, sich musikalisch kreativ auszuprobieren. Das Songwriting Camp soll einen Raum schaffen, in denen sich die Kinder frei mit ihren Emotionen auseinandersetzten können und für gewaltfreie Kommunikation sensibilisiert werden.  Zuletzt wurde auch das Osterferienprojekt von `Bad Honnef tanzt im Bürgerpark Unkel` gefördert, bei dem auch viele geflüchtete Kinder aus der Ukraine und dem Süd-Sudan lernten, sich mit Tanz, Graffiti und Aikido auszudrücken. 

Kölner „Herrenzimmer“ spendet für Jugendprojekte 

Der Kölner Immobilienunternehmer, Dr. Martin Küster, unterhält ein privates Refugium namens „Herrenzimmer“. Ausgewählte Gäste kommen dort zusammen, um im Stile britischer Clubs bei moderierten Talks mit Persönlichkeiten ins Gespräch zu kommen. Friedhelm Ost, der Sprecher des Aalkönigkomitees, war bereits zweimal zu Gast. Dabei wurden insgesamt 2.000,- € für die Projekte des vom Aalkönigkomitee initiierten Netzwerkes Gewaltfrei gesammelt.  Martin Küster übergab nun  dem amtierenden Aalkönig Andreas Pinkwart die Spende. „Mir ist es wichtig, dass wir mit dem Herrenzimmer auch Gutes tun“ so der Chef des Kölner Herrenzimmers.

Unterstützen Sie die Initiative des Aalkönigkomitees mit Ihrer Spende

Die Finanzierung der Projekte ist ausschließlich durch das jährlich stattfindende Aalkönigsfest sowie die finanzielle Unterstützung der Sponsoren und Spender möglich. Das Aalkönigkomitee dankt jedem, der mit einer Spende an den gemeinnützigen Verein „Aalkönig e.V.“ die Förderung Bad Honnefer Jugendprojekte bereits unterstützt hat und auch weiterhin unterstützen wird.

Die Kontoverbindung des Spendenkontos bei der Kreissparkasse Köln lautet:

Aalkönig e.V.
Kreissparkasse Köln 
IBAN: DE46 3705 0299 0020 0132 07
BIC: COKSDE33XXX

Die Kultwanderung

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Wie im Märchen: „Sieben auf einen Streich“

Kultwanderung über sieben Berge durchs zauberhafte Siebengebirge

Nicht nur das tapfere Schneiderlein in Grimms Märchen schafft „sieben auf einen Streich“. Seit 1971  brechen immer im Mai in Bad Honnef jeweils um die tausend Leute auf, um die „7“ zu knacken. In diesem Falle sind es aber keine sieben Riesen, sondern sieben Berge an einem Tag. Als Belohnung gibt es zwar keine Prinzessin, aber eine „Olympia“-Medaille. Einfach märchenhaft.

Diesmal startet diese Kult-Veranstaltung des Ski-Clubs Bad Honnef am Sonntag, 15. Mai 2022. Zwischen 8 und 10 Uhr können sich die Wanderer an der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 66 den Startstempel abholen, um anschließend zur Tour durchs Siebengebirge aufzubrechen. Gerade im Frühling zeigt sich der Naturpark von seiner schönsten Seite mit frischem Grün. Vögel geben Gratiskonzerte. Und: Unterwegs genießen die Teilnehmer immer wieder fantastische Ausblicke. Viele Familien oder Freundeskreise sind „Stamm-Wanderer“ – sie genießen das tolle Gemeinschaftserlebnis. Und manche jungen Eltern, die mit ihrem Nachwuchs unterwegs sind, waren einst selbst als Kinder dabei.

Wer die komplette Strecke über 26 Kilometer schafft, bekommt am Schluss eine Goldmedaille. Es gibt aber auch die kürzere Variante, die mit Silber belohnt wird. Nach dem Aufstieg zum Drachenfels trennen sich am Milchhäuschen die Wege. Die Langstreckler bezwingen nun Petersberg, Stenzelberg und Oelberg, während die Kurz-Wanderer die Route direttissima zum Forsthaus am Lohrberg nehmen, wo eine Verpflegungsstelle eingerichtet ist. Nach der Rast führt die Strecke für alle über die Löwenburg nach Honnef zurück.

Wem schwere Beine zu schaffen machen, der kann nach Erbsensuppe und belegten Brötchen am VVS-Forsthaus aber auch die „Notbremse“ ziehen und mit Bus und Straßenbahn von der Margarethenhöhe über Königswinter nach Bad Honnef gelangen, wo auf der Wiese am Start- und Zielplatz die Erholungsphase in fröhlicher Runde bei Speisen und Getränken beginnt. Das Ziel soll bis 17 Uhr erreicht sein.

erhoben. oro

www.skiclub-badhonnef.de