BAD HONNEF: Faszination Musik

MUSIKGESCHICHTE: 7MMN und Joan Baez

Zwei Männer haben am vergangenen Samstag Bad Honnefer Musikgeschichte geschrieben: Ernst Ludwig Hartz und Helge Kirscht. Hartz holte Weltstar Joan Baez zu einem Konzert auf die Insel Grafenwerth, Kirscht organisierte die zehnte Seven Mountains Music-Night (7MMN) zwischen Bad Honnef und Königswinter. Eine bessere Werbung kann es nicht geben. Insgesamt 6.000 musikbegeisterte Besucher strömten in-und durch- die Stadt. Friedlich, beschwingt, gut gelaunt. Ebenso wie die TV Eiche-Spielmänner, die als „Marching-Band“ nicht nur für Stimmung in „swinging Bad Honnef“ sorgten, sondern quasi als „Klammer“ alle Auftrittsorte in der Stadt (inklusive Insel Grafenwerth) besuchten. Natürlich gab es auch in den Shuttle-Bussen Musik auf die Ohren. Helge Kirscht hat die 7MMN zu einer Marke gemacht, die aus dem Siebengebirge absolut nicht mehr weg zu denken ist. 7MMN-Gäste wurden erstmals auch im „Ludmillas“ und im „Bistro Ludwig“ begrüßt. Das Blumengeschäft „Les Fleurs“ in der Bahnhofstraße wurde zu einer gemütlichen Musik-Kneipe umfunktioniert. Im Außenbereich des Restaurants „Rheingold“ ließ Inhaber Dejan Bibic eine riesige Bühne für die Marius Müller Westernhagen- Cover Band aufbauen. Alle Restaurant-und Kneipenbesitzer haben sich mächtig ins Zeug gelegt, um ihren Gästen den unvergesslichen Abend so angenehm wie möglich zu machen. Angenehm, relaxt und völlig stressfrei ging es auch auf der Insel Grafenwerth zu. Das Ordnungsamt der Stadt und die Veranstalter hatten im Vorfeld alle Register gezogen, um das Joan Baez- Konzert mit immerhin 3.800 Besuchern reibungslos über die Bühne zu bringen. Das gelang, mit einem wunderbaren Nebeneffekt: Veranstalter aus aller Welt wurden aufmerksam gemacht, auf die Insel als einzigartigen Veranstaltungsort, eben auch für Weltstars wie Joan Baez. Schon im kommenden Jahr, im Beethoven-Jubiläumsjahr, werden weitere Konzerte folgen. Im Gespräch mit Bürgermeister Otto Neuhoff nach der Show zeigte sich Joan Baez begeistert über die Location zwischen dem Rhein und dem Siebengebirge. Und sie wird das sicherlich auch ihren amerikanischen Gesangskollegen, wie beispielsweise Bob Dylan weitersagen. Anekdote am Rande: Baez wurde bei ihrem Aufenthalt im Hotel auf dem Petersberg am Morgen vor ihrem Auftritt auf der Insel vermisst. Zwei Stunden lang. Des Rätsels Lösung: Der Weltstar hatte sich klammheimlich aufgemacht, zu einem Spaziergang durch den Wald, um Wildblumen zu pflücken. Und: Am liebsten wäre sie auch noch ein Ründchen durch das Inselbad geschwommen. Aber ihr Management lehnte das wohl ab. Ein Star zum anfassen, der seit 60 Jahren im Geschäft ist und Generationen mit auf den Weg genommen hat, um die Welt ein wenig lebenswerter zu machen. „Sie ist völlig natürlich, ohne jegliche Allüren und sehr warmherzig“, stellte Neuhoff fest. Und sie hat auch noch mit 78 Lebensjahren eine faszinierende Stimme, mit der sie ihr Publikum in den Bann zog. Und: Die Kondition für ein zweistündiges Programm ohne Pause. Und ob das wirklich ihre Abschiedstournee ist, wie sie sagt, das steht nun in den Sternen, jetzt, wo sie sich doch gerade in das Siebengebirge verliebt hat.               

Fotos: WDR,Elke Grävenstein, eigene   

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