Bad Honnef geht „online“

Kiezworkshop: Was Händlerinnen und Händler dazu sagen

„Erfolge On- und Offline ausbauen“.  Unter diesem Thema stand der erste Workshop der neuen Reihe „Mein Bad Honnef aus Händlersicht.“ Gemeinsam mit den Referenten Andree Brüning (anders.beraten) und Jörg Albrecht (neomesh) erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterschiedliche Aspekte des Internethandels. Aber eben auch, was sie gemeinsam und konkret in Bad Honnef bewegen können.

Konstruktiv, kontrovers und in die Zukunft gerichtet wurde über Onlineshops diskutiert, über ein sich rasant änderndes Kaufverhalten der Kundschaft sowie über ein Umdenken hin zu einer stabilen Vernetzung der Bad Honnefer Einzelhändlerinnen und Einzelhändler.  Schnell wurde deutlich: Es geht nur gemeinsam. Und: Wenn das Kiezkaufhaus Bad Honnef Ende November dieses Jahres in Betrieb geht, dann ist eine Option. Will der Handel den immensen Wandel meistern, ist noch viel mehr nötig. Einige Stimmen des Abends:

Christoph Masson ist einer von zwei Inhabern der 7G runergy: „Bei mir hat der Abend eine Aufbruchsstimmung ausgelöst. Es ist jetzt wichtig, dass möglichst viele Händlerinnen und Händler mitmachen. Wir haben in Bad Honnef sehr viele, eine richtige Armada.  Dagegen wissen die wenigsten Kunden – und auch Händler selbst – wie vielseitig der Bad Honnefer Einzelhandel ist, wie groß die Beratungskompetenz ist oder das Servicespektrum. Das gilt es deutlich herauszustellen.“

Freizeitspezialist Gerd Bonkass (Schmidt- Freizeit) aus Aegidienberg. „Man muss zeigen, was es in Bad Honnef alles gibt.“ Für Helga Kurtenbach ist das Kiezkaufhaus eine „große Chance, egal ob mit oder ohne Anschluss an das Shopsystem. Toll, dass die Stadt hier so etwas in Gang bringt.“ Mit ihrer Seifenmanufaktur ist sie am Aegidiusplatz beheimatet, seit neun Jahren auch im Internet. Ihr Shop bildet ein umfangreiches wie handgemachtes Sortiment an.

Ralf Heuchert-Magnier vom L´Atelier de Cuisine betont die notwendige Zusammenarbeit der Händler als Gemeinschaft: „Handel ist Wandel. Jeder Einzelne ist gefragt, sich der Veränderung zu stellen und kreative Ideen in die Tat umzusetzen. Die neue Online-Plattform bietet uns eine Möglichkeit, uns besser zu vernetzen.  Über Online-Handel wird zwar stark diskutiert, im Grunde geht es jedoch um bessere Kommunikation“, so der Inhaber des Fachgeschäftes für Haushaltswaren und Küchenaccessoires.

Elfi Thudt will sich künftig mehr mit dem Internet als zweiten Vertriebsweg befassen und sieht in dem städtischen Online-Projekt gute Einstiegsmöglichkeiten. „Unsere digitale Sichtbarkeit und unsere Auffindbarkeit erhöhen und verbessern“, sagt die Inhaberin des Fischfachgeschäftes Stuch an der Kirchstraße, „ist für uns ein erster wichtiger Schritt.“ Einfach einmal reinschnuppern wollen und dem eigenen Leitmotiv „Mode ist Bewegung“ folgend, hatte sich auch Reinhold Bähr von Herrenmoden Bähr zum Workshop angemeldet. Zwar konnte er erst später am Abend dazu stoßen, fand aber dennoch schnell Anschluss an die Diskussion. Transparenz, Haltung, Verantwortung und vor allem Vertrauen – der moderierte Austausch um zentrale Kompetenzen des stationären Fachhandels gefiel ihm.

Heiko Reinhardt hat bereits viel Erfahrung mit Online-Shopsystemen. Seit einigen Jahren betreibt Ehefrau Sabine, Inhaberin des „Rollendes Atelier – der kreative Schmuckladen“, neben dem stationären Ladenlokal auch ihren eigenen Shop. „Wir wollen uns an der Plattform beteiligen und uns in Bad Honnef weiter vernetzen“, sagen die beiden. Zu ihren Kreativkursen kommen zahlreiche Kunden aus anderen, teils weiter entfernten Städten und Gemeinden in die Stadt, längst ist das Rollende Atelier außerhalb der Stadtgrenzen eine feste Größe. „Wir können uns gut vorstellen, eine gebündelte Produktpakete mit anderen Händlerinnen und Händlern zu entwickeln und umzusetzen.“ Auch oder gerade deshalb ist das Atelier mit einem Schaufenster im Kiezkaufhaus vertreten.

Foto: Pixelio/Jürgen Jotzo

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