BAD HONNEF: „Projekte werden sichtbar“

DIE AUSSICHTEN 2019: Gespräch mit Bürgermeister Otto Neuhoff

HWZ: Das Jahr hat mit einem Bürgerentscheid begonnen, wie geht es da weiter?

BM: Wir werden jetzt mit den Untersuchungen beginnen, die notwendig sind, um eine gute Entscheidung hinsichtlich einer Bebauung treffen zu können. Das wird aber sicher ein längerer Prozess werden, der bis zu 2 Jahre dauern könnte.

HWZ: Aktuell ist die Schließung des Lehrschwimmbeckens in Aegidienberg ein großes Thema. Einige Vereine fürchten bei einer dauerhaften Schließung um ihre Existenz. Wie ist der Sachstand, wie geht es da weiter?

BM: Klar ist, dass das alte Bad nicht mehr zu retten ist, die Bausubstanz ist zu marode. Die nächste wichtige Entscheidung fällt der Rat im Rahmen der Haushaltsberatung. Werden die Mittel für die zügige Errichtung eines Neubaus zur Verfügung gestellt oder nicht. Wir müssen abwägen zwischen der doch erheblichen Belastung für den Haushalt und der sozialen Verantwortung für das Schulschwimmen und die Vereine.

HWZ: Was ist da ihre Position?
Ich bin der Auffassung, dass wir die sozialen Angebote in der Stadt aufrechterhalten sollten. Hier geht es ja nicht um ein neues Angebot, sondern um eine Ersatzinvestition. Aegidienberg ist der am stärksten wachsende Ortsteil von Bad Honnef. Ich bin froh, dass wir die Möglichkeit haben, darüber frei zu entscheiden. Hier wird anschaulich, warum es so wichtig war, das Korsett der Haushaltssicherung zu verlassen.

HWZ: Apropos Haushalt: Die SPD zweifelt an der Stärkung des Eigenkapitals, sieht die Haushaltskonsolidierung gefährdet … (die HWZ berichtete)

BM: Da ist den Kollegen von der SPD offensichtlich durchgegangen, dass das Eigenkapital in dieser Ratsperiode erheblich gestärkt und eine Trendwende eingeleitet wurde. Ich habe das in einem Brief an die Fraktionen zum Haushalt im Einzelnen ausgeführt. Unterm Strich inkl. des geschätzten Ergebnisses 2018 und der akquirierten Fördermittel dürften das mehr als 8 Mio. € sein.

HWZ: Welche Bedeutung hat das für die Bürger unserer Stadt?

BM: Das bedeutet, dass wir unsere finanziellen Möglichkeiten verbessert haben, um den über viele Ratsperioden angehäuften Sanierungsstau endlich anzugehen. Wir haben ja spätestens mit der Schließung des Lehrschwimmbeckens erkennen müssen, dass dieser noch höher als gedacht ist. Kurhaus, Stadion, Siebengebirgsgymnasium, Rathaus, Straßen und Gehwege sprechen eine deutliche Sprache.

HWZ: Im ehemaligen „Kaiser´s“ wird entkernt. Was bedeutet das für die Innenstadt, kommt jetzt wieder der lang ersehnte Vollsortimenter?

BM: Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass es -wenn auch langsam- aufwärts geht. Der Leerstand an einer so exponierten Stelle tut uns nicht gut. Allerdings rechne ich nicht mit einem Vollsortimenter. Nach allen bisherigen Erkenntnissen ist dafür das Flächenangebot nicht passend. Dafür müssen wir an anderer Stelle sorgen.

HWZ: Am Saynschen Hof?

BM: Ja, da deutet sich eine Entwicklung an, die aber noch Zeit braucht.

HWZ: Was erwarten Sie sonst vom Jahr 2019?

BM: Wir können uns auf eine gute Entwicklung freuen: Das beginnt mit der Grundsteinlegung für die neue erzbischöfliche Gesamtschule St. Josef in dieser Woche, die ein wichtiger Meilenstein bei der Entwicklung des Schulstandorts Bad Honnef ist. Ebenfalls noch im Februar wird die neue Nutzung des ehemaligen KSI öffentlich werden, die für die (Innen-)Stadt sehr wertvoll sein wird. Das „Kiezkaufhaus“ wird im Februar mit dem Auslieferservice beginnen. Wir werden das Inselcafé neu verpachtet haben. Am Dachsberg wird die Weltfirma Wirtgen zu uns nach Bad Honnef kommen … Viele von langer Hand geplante Projekte werden konkret sichtbar werden. Es wird ein gutes Jahr werden. Das Vertrauen in den Standort Bad Honnef ist wieder gewachsen, das spüren wir gerade in den Projekten der Stadtentwicklung sehr deutlich.

HWZ: Zum Schluss die entscheidende Frage: Wie sieht es mit Ihrer Kandidatur für die Kommunalwahl 2020 aus?

BM: Das ist für mich noch weit weg. Das hängt von vielen Dingen und nicht nur von mir ab. Ich werde mich nach meinem 60. Geburtstag im Mai mit der Frage auseinandersetzen. Jetzt konzentriere ich mich mit meinen Mitstreitern in Rat und Verwaltung darauf,  auf die anstehenden für die Zukunft unserer Stadt wichtigen Fragestellungen gute Antworten zu finden.

Das Gespräch zwischen Bürgermeister Otto Neuhoff und Helmut Böndel fand am vergangenen Montag im Restaurant „La Bruschetta“ statt.

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