Bad Honnefer Restauranttests

Sie gehörten zu den Klassikern. Die ultimativen Restauranttests in der Honnefer Volkszeitung, in der Honnefer Sonntagszeitung und letztendlich auch in der Bad Honnefer Wochenzeitung. Geliebte, gelebte Tradition. Unvergessen die Restaurantbesuche mit meiner großartigen Kollegin Gudrun von Schönebeck. In den vergangenen Jahren gab  es leider nur noch vereinzelte Besuche mit wechselnden Partnern. Beispielsweise mit Timm Schmidt, Lucie Leyendecker oder Claudia Lennartz. Das soll sich nun ändern. Denn: Nicht wenige Leser fordern uns quasi energisch dazu auf. Also tun wir es wieder: Wir gehen für Sie essen und trinken, damit Sie wissen, wo es sich lohnt, einmal die eigene Küche kalt zu lassen. Es gibt wahrlich schlimmeres, zugegeben. Zur Erinnerung hier nachfolgend die letzten Restaurantbesuche aus dem Jahre 2015. In der kommenden HWZ stellen wir Ihnen das neue Restaurant „Chamai“ in Rhöndorf vor. bö

Zu Tisch mit Lucie Leyendecker

Angefangen habe ich mit den Restauranttests in der Honnefer Volkszeitung. Und weil das so schön nahrhaft war, habe ich bei der Honnefer Sonntagszeitung gleich damit weiter gemacht. Dort mit der Kunst-und Kulturgöttin Gudrun von Schönebeck. Das war spannend, nicht nur für mich, sondern natürlich auch für die Gastronomen. Ich weiß nicht mehr, vor wem die Restaurantbesitzer mehr Angst hatten, vor der Adeligen oder vor dem Kölschbanausen. Es hat auf jeden Fall viel Spass gemacht. Offensichtlich auch den Lesern, denn ich werde heute noch, über zehn Jahre danach, von etlichen Mitmenschen darauf angesprochen. Also hat mich mein Aufsichtsrat wieder auf die Restaurant-Tour durch Bad Honnef geschickt. Erstes Ergebnis: Es hat sich fast gar nichts verändert, in der Gastronomie-Landschaft vor unserer Haustür. Gut, ein „Spanier“ kam und ging, und ein „Sion-Brauereiausschank“ eröffnete und schloss ganz schnell wieder ab. Im Markt3 wechselten die Besitzer, ja, das war´s. Zur Partnerwahl: Ich habe vor, jedes Restaurant mit einem anderen „Mittester“ zu besuchen, da meine adelige Kollegin nun nicht mehr zur Verfügung steht. Im La Bruschetta treffe ich mich mit Lucy Leyendecker, der Koordinatorin des Generationenprojektes vom Bündnis für Familie. Sie sagt: „Generationenprojekte“ sind Strukturen, Einrichtungen und Angebote, bei denen der generationenübergreifende Gedanke im Vordergrund steht. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie den Zusammenhalt zwischen den Generationen stärken, Unterstützungsstrukturen zwischen den Generationen festigen und die Bereitschaft zum Dialog und zur Übernahme von Verantwortung unter den Generationen fördern“. Soweit , so gut. Ihr Blick schweift durch den Gastraum. Sie deutet auf die Treppe im Eingangsbereich. Sie sagt: „Man kann nicht immer alles haben“. Zwei junge Damen sorgen für einen reibungslosen Service. Hausherr Mekavj Abdel Mohsen strahlt die Ruhe und Gelassenheit aus, die seine Stammgäste so sehr lieben. Er kennt sie alle, und weiß was sie bevorzugen. Ohne unnötig viele Worte wechseln zu müssen. Frau Leyendecker und ich ordern Pinot Grigio, eine große Flasche Wasser und Rinderfilet an pikanten Spaghetti. Der Wein ist perfekt gekühlt, die Spaghetti sind wahrlich pikant, das Steak ist marzipanzart. Alles richtig gemacht. Frau Leyendecker überlegt, ob das Restaurant auch kindertauglich ist. Wir fragen den Chef. Er sagt: „Natürlich“. Wir arbeiten die Testkriterien ab: Location, Erscheinung, Freundlichkeit, Aufmerksamkeit, Wohlfühlfaktor, Qualität der Speisen und Getränke, Timing, Preis/Leistung, Sauberkeit. Frau Leyendecker zeigt bei jedem Punkt mit dem Daumen nach oben. Dr. Dr. Stein Tveten schaut vorbei. Nein, wir müssen noch nicht geliftet werden. Glück gehabt. Das La Bruschetta ist der Klassiker der italienischen Esskultur in Bad Honnef. Gründungsvater Gianfranco Soravia befindet sich zum Zeitpunkt unseres Besuchs im wohlverdienten Urlaub. bö   

Zu Tisch mit Claudia Lennartz

Zum 30sten Geburtstag des „Rheingold“ hat er seinem Restaurant eine neue Küche und eine neue Bestuhlung inklusive Sonnenschirme auf der Terrasse spendiert. Und eine großartige Idee umgesetzt: In die ehemalige Lounge zog das „Eisatelier“ ein. Somit ist der „Urlaubsort“ an der Rheinpromenade perfekt. Mediterrane Küche, riesige Terrasse, Eisdiele. Ein Hauch Kroatien mit Rheinblick. Dejan Bibic übernahm das Restaurant 2005 von seinen Eltern Bosko und Barica Bibic, die eben vor 30 Jahren die Küche des Balkans in die Stadt brachten. Sohn Dejan, Küchenmeister und Hotelbetriebswirt, gab der Speisekarte nach und nach internationalen Feinschliff. Zu den Balkangerichten gesellten sich Fisch-, Fleisch- und Pastaspezialitäten. Auf der Wochenkarte findet der Gast zudem wechselnde asiatische Gerichte, oder eine üppige Folienkartoffel. „Die Lust am kochen, tüfteln und ausprobieren ist bei mir nach wie vor sehr stark ausgeprägt, denn bekanntlich isst das Auge ja mit“. Ich, ein bekennender Grilltellerfan, besuchte das Restaurant in der vergangenen Woche mit meiner Kosmetikerin Claudia Lennartz, die in diesem Jahr auch schon ihr 15stes Berufsjubiläum in der Stadt feiert. Da Schönheit ja irgendwie auch durch den Magen geht, bestellen wir gesundheitsbewusst Salate zu Schollenfilet und Riesengarnelen, beides garniert mit gedünstetem Gemüse. Das Rheingold gehört zu den wenigen echten Ausflugslokalen in Bad Honnef. Bei den ersten Sonnenstrahlen, wie in der vergangenen Woche, bevölkert sich die Terrasse im Nu mit Ausflüglern aus der Region zwischen Köln und Koblenz, aber auch Einheimische finden traditionell den Weg in die Rheinpromenade. „Zu mir kommen immer noch Gäste, die sich vor 30 Jahren bereits bei meinen Eltern wohl gefühlt haben“, sagt Bibic Junior nicht so ganz ohne Stolz. Frau Lennartz ist glücklich mit ihrem Schollenfilet, „wie bei Muttern“, meine Garnelen mit Knoblauch erinnern mich an schöne Sommerabende auf Mallorca. Perfekt. Es muss nicht wirklich immer der Grillteller sein. Oder doch? Frau Lennartz schaut auf den noch leeren Jachthafen, „wenn bald alles wieder grün ist, dann gleicht das hier einem kleinen Paradies“. Zu den Testkriterien: Freundlichkeit, Aufmerksamkeit, der Chef berät und serviert persönlich, Wohlfühlfaktor, Preis-Leistung, Qualität, da geht der Daumen von Frau Lennartz blitzschnell nach oben. Das Restaurant ist unbedingt familien-gruppen-und seniorentauglich. bö  

        

 

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