Bürgerstiftung: Ein stabiles Modell

ENGAGEMENRT: Initiativen in Bad Honnef (5)

Die Bürgerstiftung besteht seit 2004. Sie ist konkret und pragmatisch. Bewusst darauf ausgelegt, dass sie sicher funktioniert. Als handfestes Instrument entstand sie genau parallel zur kommunalen Diskussion eines Leitbildes für die Stadt. Es war auch damals ein großer Ratschlag, an dem viele Honnefer Menschen beteiligt waren.

Auch damals begruben die lokalen Parteien ihre Differenzen, um erst mit dem alten Bürgermeister und dann mit seiner frisch gewählten Nachfolgerin einen wirklich großen Schritt zu gehen. Gedacht als regelrechter Aufbruch. Ziel war eine Vision für die Stadtentwicklung. Der Prozess wurde zunehmend differenziert und komplex. Am Ende hatte man zwar etwas vorzuweisen, doch das verschwand für fast 10 Jahre in den Schubladen des Rathauses. 2014 war es erneut ein frisch gewählter Bürgermeister, der feststellte, dass die Zeit viele Vorarbeiten überholt hatte.

Anders die Bürgerstiftung. Deren Verwaltung hatte die hiesige Sparkasse übernommen, die nicht nur hier solide Arbeit leistet. Dennoch ist es der Sparkassen-Vorständin Dorit Schlüter sehr wichtig, dass die Bürgerstiftung eigenständig bleibt. In deren Vorstand auch Mitglied, ist Frau Schlüter stolz darauf, dass sich Jahr für Jahr kontinuierlich neue Zustifter finden. – Ein elementarer Erfolg für eine Stiftung dieser Art, die auf solche Weise lebendig bleibt.

Denn die Bürgerstiftung erhält ihr Kapital von vielen Bürgern. Sie wirbt für ihre Ziele und sammelt Gelder ein. Normalerweise lässt sie diese unangetastet und finanziert ihre Fördersummen aus den Erträgen. So bleibt sie relativ unabhängig von Schwankungen in der Vermögenssituation ihrer Zustifter. Allerdings bedeuten die aktuell extrem niedrigen Zinsen ein substantielles Problem für das Modell, weil: Wo kaum Erträge, da auch wenig zu vergebende Fördergelder. Deshalb sucht die Bürgerstiftung gerade nach Lösungen für diese grundsätzliche Frage – ausdrücklich weiter unter Verzicht auf Kapitalverzehr.

Die Bürgerstiftung fördert Engagement und Vorhaben in Kultur und Sport, in Wissenschaft und Sozialem, in Umwelt- und Denkmalschutz. Als Projekt wurde besonders der „Geschichtsweg Bad Honnef“ bekannt, den die Bürgerstiftung gemeinsam mit dem Heimat und Geschichtsverein der Herrschaft Löwenburg vorantreibt. Hundert Tafeln weisen hundertmal auf Sehenswürdigkeiten und Wissenswertes hin.

Besonders gewidmete Gelder dürfen auch unmittelbar eingesetzt werden. So fördert der Flüchtlingsfonds  gezielt das ehrenamtliche Engagement, wenn es auf Integration von Flüchtlingen zielt. Einer der Bausteine für die sehr große Hilfsbereitschaft, die Bad Honnef seit gut zwei Jahren auszeichnet.

Wer dieses stabile und besonders angelegte Modell unterstützen oder Informationen erhalten möchte, der gehe auf www.buergerstiftung-badhonnef.de. bh 

Foto: Pixelio 

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