Stein Tveten: Starke Auftritte

Dr. Dr. Stein Tveten konnte den RCN-Meistertitel in der Saison 2021 nicht verteidigen

Die Saison 2021 der Rundstrecken-Challenge Nürburgring (RCN) endete für den Meister des Jahres 2020 mit einem Erfolgserlebnis. Dr. Dr. Stein Tveten siegte gemeinsam mit Yannick Fübrich im Porsche 991 GT3 Cup beim RCN-Finale, dem 3h-Rennen Schwedenkreuz. „Ein guter Abschluss, allerdings nur ein Teilerfolg. Ich wollte meinen Titel verteidigen und bin deshalb mit dem BMW 325i wieder in der größten Klasse V4 gefahren. Zu Saisonbeginn hat das funktioniert. Zwei Klassensiege und weitere gute Platzierungen waren verheißungsvoll. Dann kamen allerdings zwei Unfälle und ein technischer Defekt, die das Projekt Titelverteidigung frühzeitig beendeten.“

Aber der Bad Honnefer war in dieser Saison nicht nur im V4-BMW von Aestetic Racing unterwegs, sondern er startete auch regelmäßig in dem Porsche 991 GT3 Cup. Tveten: „Ich wollte einfach wissen, ob ich noch schnell genug bin, um Gesamtsiege in dem großen RCN-Feld herauszufahren.“ Der Anfang der Saison gestaltete sich positiv. Nach vier RCN-Veranstaltungen lag der gebürtige Norweger in der RCN-Tabelle vorn. Mit dem Porsche war er auch gut unterwegs, doch für den erhofften Sieg hatte es noch nicht gereicht.

Ab der fünften RCN-Veranstaltung riss die Erfolgssträhne in der V4-Klasse. Dreimal in Folge sah Tveten mit dem BMW 325i keine Zielflagge: „Das war ärgerlich, aber es gehört zum Sport einfach dazu, dass man auch Niederlagen akzeptiert. Tröstlicherweise wurden die Ergebnisse mit dem Porsche besser.“ Nach dem ersten Laufsieg mit dem Porsche bei Lauf fünf folgten weitere Topplatzierungen.

Nachdem das Ziel Titelverteidigung nicht mehr möglich war, wurde das 3h-Rennen zum Saisonabschluss eine wichtige Veranstaltung. Die Konzentration auf das Finale gelang, die Saison endete mit dem erhofften Sieg. Ende Oktober waren die äußeren Bedingungen in der Eifel sehr schwierig. Während des Trainings regnete es, die Strecke war durchgehend nass. Die meisten Starter riskierten nur wenig. Am Ende stand der Porsche von Aestetic Racing mit Tveten/Fübrich in der ersten Reihe auf Startplatz zwei – eine gute Ausgangslage für das Rennen.

Beim Rennstart regnete es weiterhin und die Verhältnisse besserten sich nur unwesentlich. Zunächst übernahmen die Pole-Setter Kai Riemer/Winfried Assmann mit einem Porsche Cayman GT4 die Führung. Doch Tveten/Fübrich ließen sich nicht abschütteln und übernahmen im letzten Renndrittel die Spitzenposition. Fübrich, der den Schlussturn fuhr: „Gegen Ende wurde die Sicht auf der Strecke schlechter. So war kaum zu erkennen, wo die Strecke noch nass war. Aber ich bin trotzdem gut durchgekommen.“ Tveten freute sich über den Erfolg: „Die Verhältnisse waren sicherlich nicht einfach. Umso so mehr bin ich mit der fehlerfreien Vorstellung des Teams und dem tollen Jahresausklang zufrieden.“

Der Norweger aus Bad Honnef absolvierte an diesem Tag einen Doppelstart und fuhr noch im BMW 325i in der Klasse V4 an der Seite von DSK-Junior Maximilian Görtz. Das Duo fuhr auf Rang drei in der Klasse.

Am Ende der Saison belegte Tveten Platz 19 in der RCN-Tabelle mit 47,15 Punkten: „Das war sicher nicht das gewünschte Ergebnis. Aber ich bin mit dem Abschneiden nicht unzufrieden. Wir haben einige tolle Auftritte gezeigt. Und im nächsten Jahr werde ich wieder angreifen und auf Titeljagd gehen.“ Besser war der Junior von Görtz aus dem Tveten-Team platziert, der nach vielen guten Vorstellungen und zwei Laufsiegen am Ende mit 51,47 Punkten Neunter wurde. Thomas Bock

Mission Titelverteidigung gestartet

Am vergangenen Samstag hat Dr. Dr. Stein Tveten die Mission Titelverteidigung in der RCN-Rundstrecken-Callenge auf dem Nürburgring begonnen. Zum ersten Mal nach dem Titelgewinn waren er und das Team Ring Attack dabei wieder auf der legendären Nordschleife des Nürburgrings unterwegs. „Es fühlt sich wirklich gut an, endlich wieder am Steuer des BMW zu sitzen und auf die Nordschleife zu gehen“, so der in Kempten praktizierende Schönheitschirurg aus Norwegen.

Das Wetter jedoch meinte es bei den offiziellen Test- und Einstellfahrten der RCN an diesem Wochenende nicht allzu gut mit den Motorsportlern. Heftiger Regen, Schnee und Hagel bei Temperaturen nur leicht über dem Gefrierpunkt waren alles andere als optimale Bedingungen. Tveten: „Klar, dass wir bei diesen Witterungsverhältnissen keine wirklich neuen Erkenntnisse zum Fahrverhalten gewinnen konnten. Mehr als ein bloßer Funktions-Check war heute nicht möglich.  Das Auto hat keine Probleme gemacht! Ein Gutes aber hatte das Wetter aus meiner Sicht doch: Nach einer gänzlich trockenen letzten Saison konnten wir endlich die Hankook-Regenreifen unter realen Bedingungen testen und uns an diese gewöhnen!“

Ähnlich sahen es auch die beiden Franzosen Gregoire Boutonnet und Laurent Laparra, die für Stein Tveten Motorsport in der VLN an den Start gehen werden, sowie den vor seiner allerersten RCN-Saison stehenden Lars Duckek: „Gerade für mich als Neueinsteiger waren es heute schwierige Bedingungen. Aber so konnte ich mich ohne Druck an das Auto und die Atmosphäre gewöhnen. Die Vorfreude auf die Rennen ist jetzt riesig!“

Ein Schmankerl hat sich der ambitionierte Hobby-Motorsportler noch für die Rennen aufgehoben. Tveten verrät: „Mit dem BMW, mit dem ich im letzten Jahr den Titel gewonnen habe, möchte ich natürlich gerne wieder um die Gesamtwertung kämpfen. Zusätzlich möchte ich mit einem Porsche 991 GT3 aber in diesem Jahr auch in der Gesamtsieger-Trophäe ein Wörtchen mitreden. Zwei so verschiedene Fahrzeuge unmittelbar nacheinander zu bewegen wird sicherlich eine besondere Herausforderung.“

Schon am kommenden Wochenende geht es für Stein Tveten Motorsport und das Team Ring Attack bei den Testfahrten der VLN-Langstreckenmeisterschaft weiter, bevor es dann am 27. März zum ersten Mal bei der 66. ADAC Westfalenfahrt um Meisterschaftspunkte zur VLN gehen wird. hk

Stein Tveten RCN-Meister

„Unglaublich! Direkt im ersten Jahr der Zusammenarbeit mit Andreas Schmitt und seinem Team Ring Attack werden wir Meister in der RCN Rundstrecken-Challenge! Ich bin absolut glücklich“, so Dr. Dr. Stein Tveten nachdem die Absage des siebten Laufs und das Saisonende feststanden. Und Andreas Schmitt, Teamchef bei Ring Attack, ergänzt: „Die „1“ auf unserem Auto! Das ist mehr als nur ein Traum, der wahr wird! Und das gleich auf Anhieb im ersten Jahr!“

Schon beim ersten Saisonlauf deutete die Kombination ihr großes Potential an, auch wenn das letzte Quäntchen Glück noch fehlte: Zeit- und punktgleich mit dem Klassensieger, immerhin auch kein Geringerer als der amtierende Meister, Zweiter in der am stärksten besetzten Klasse V4 der seriennahen Produktionswagen bis 2500 ccm. Einmal warm geworden, war Tveten nicht mehr zu stoppen: Egal in welchem Format die Leistungsprüfung auch abgehalten wurde, der Sieger in der V4 hieß vier Mal in Folge Stein Tveten. „So deutlich wie das klingt, war es aber keineswegs immer! Ich habe bei jedem Lauf in jeder Sprintrunde absolut pushen müssen. Die Konkurrenz in der V4 war auch in diesem Jahr enorm stark und das Feld eng beisammen“, so Tveten.

Dass diese Einschätzung vollkommen richtig ist, bekam Tveten dann beim sechsten Lauf hautnah spüren, musste er sich doch nach beinhartem und engem Kampf inklusive Lackaustausch den ärgsten Widersachern beugen und nach vier Siegen wieder einmal mit Platz zwei zufriedengeben! „Danach waren alle im Team ziemlich angefressen. Während in der V4 weniger Teilnehmer an den Start gingen als auf der Starterliste aufgeführt, war es bei unseren Verfolgern aus der Klasse H3 genau umgekehrt! Und unser Taktikfuchs, der mich im Rennen noch fortwährend eingebremst hatte, weil ein zweiter Platz doch ausreichen würde, um die Tabellenführung zu bewahren, rechnete uns vor, dass die Führung Geschichte sei: 0,02 Punkte Rückstand auf das Opel Kadett Duo! Trotzig haben wir uns alle im Team geschworen, dann eben beim nächsten Lauf zurückzuschlagen“, blickt Tveten zurück. „Das Gefühl war trotzdem echt bescheiden!“ Erst am nächsten Tag, beim Blick auf die offizielle Tabelle stellte sich heraus, dass Taktiker Kniebes nur in der Spalte verrutscht war: Ein Teilnehmer mehr in der Klasse bedeutete 0,04 Punkte mehr und machte so aus 0,02 Punkten Rückstand einen ebensolchen Vorsprung! „Zum Glück war das wirklich sein allereinziger Fehler in der ganzen Saison! Ob Wetter und Reifen, Taktik vor oder während des Rennens, sonst lag er immer goldrichtig! Deshalb haben wir auch Milde walten lassen und ihm verziehen“, zeigte sich Tveten gnädig gestimmt!

Nachdem die Kreisverwaltung des Landkreises Ahrweiler aufgrund der Corona-Fallzahlen für den siebten Lauf keine Durchführungsgenehmigung erteilen konnte, kam die Saison zu einem vorzeitigen Ende. Schmitt: „Schade, wir wären das Rennen gerne gefahren! Denn mit unserer Renn-Erfahrung aus der VLN hatten wir uns über die Distanz wirklich gute Chancen ausgerechnet! Aber natürlich sehen wir das jetzt erleichtert mit einem lachenden und weinenden Auge!“

„Ich möchte mich bei allen im Team bedanken! Wenn auch der Blick auf die Tabelle immer den Fahrer in den Fokus rückt, so ist ein solcher Erfolg nur mit einem fantastischen Team im Rücken möglich! Jeder einzelne „Ring-Attacker“ war immer mit Feuereifer dabei und hat im Verlauf der Saison stets sein Allerbestes gegeben! Danke dafür! Ich freue mich schon riesig auf die kommende Saison mit dem Team!“

Teamchef Andreas Schmitt wagt abschließend einen Ausblick: „Das Ziel, den Titel erfolgreich zu verteidigen, wird angesichts der Konkurrenz sicher schon eine große Herausforderung! Aber nachdem wir uns in dieser Saison nur auf ein „goldiges“ Auto konzentriert haben, wollen wir im kommenden Jahr unsere Kapazitäten nutzen und als Team weitere top vorbereitete BMW in den Klassen V4 und H4 an den Start bringen. Ein arbeitsreicher Winter steht uns bevor, bis dann im kommenden Frühjahr die Saison wieder beginnt.“ hjk

aesthetic racing Bad Honnef im Glück

Foto:Das siegreiche Team aus Bad Honnef

Klassensieg im Auftaktrennen und Tabellenführung

Man kann wohl kaum behaupten, dass Glücksgöttin Fortuna dem Team aesthetic racing in den letzten Rennen der vergangenen Saison besonders hold gewesen wäre. Ganz am Anfang der neuen Saison ist es sicher noch zu früh, um definitiv sagen zu können, ob sich die zahlreichen Veränderungen und Umstrukturierungen, die Teamchef Stein Tveten seither umgesetzt hat, auszahlen werden, aber besagte Glücksgöttin zeigte sich auf alle Fälle beeindruckt und meinte es beim ersten Lauf zur RCN Rundstrecken-Challenge auf dem Nürburgring, dem Preis der Schlossstadt Brühl, gut, ja sogar extrem gut mit den Bad Honnefer Motorsportlern.

Im Ziel freuten sich Tveten und sein südafrikanischer Partner Kyle Schut mit ihrem Team zunächst über Platz zwei in der Klasse V4 der Tourenwagen bis 2.500 ccm Hubraum. Tveten hatte im ersten Stint vorgelegt und das Auto auf Platz zwei liegend an Schut übergeben, der zwar etwas langsamer unterwegs war, aber das Auto dennoch in der Spitzengruppe halten konnte. Im Ziel dann begann das bange Warten, war das Ergebnis doch so knapp, dass die handgestoppten Zeiten keine Klarheit verschafften und das offizielle Ergebnis abgewartet werden musste.

Dann die Erleichterung: Die Winzigkeit einer halben Sekunde betrug der Vorsprung auf den drittplatzierten BMW 325i des Teams Adrenalin Motorsport. „An die Möglichkeit, hier heute aufs Podium zu fahren, habe ich zu keinem Zeitpunkt während des Rennens geglaubt, denn wir hatten viel zu wenig Leistung“, so Tveten. „Mit nur 210 km/h fehlten uns mindestens 25 km/h Höchstgeschwindigkeit auf der Döttinger Höhe! Set-up und Bremse aber waren wirklich gut!“

Im Gefühl, wenn auch keinen Sieg, so aber doch ein respektables Ergebnis erreicht zu haben, ging es zur Siegerehrung in den Bitburger-Stadl im Eifeldorf. Beim Blick auf den Ergebnisaushang dann die Überraschung: Der vermeintliche Sieger hatte nachträglich eine Sportstrafe von vier Minuten kassiert und fiel so bis auf Rang zehn zurück: Sieg für Tveten/Schut. „Wahnsinn! Wenn mir heute morgen einer Platz zwei garantiert hätte, hätte ich sofort eingewilligt. Der Sieg jetzt ist kaum in Worte zu fassen! Einfach unbeschreiblich“, so ein überglücklicher Schut mit seinem allerersten Pokal am Ring.

Nach dem ersten Siegestaumel gab sich Tveten dann schon wieder realistisch: „Den Sieg heute nehmen wir gerne mit! Gleichzeitig aber müssen wir uns im Klaren darüber sein, dass wir so viel Glück kein zweites Mal haben werden! In den gut drei Wochen bis zum nächsten Lauf liegt viel Arbeit vor uns. Wir müssen herausfinden, warum das Auto die Leistung, die es auf dem Prüfstand hat, nicht auf die Straße bringt. Sonst stoßen wir mit dem (natürlich alkoholfreien, Anm. der Redaktion) Bit nach dem zweiten Lauf nicht auf den Sieg an, sondern ertränken unseren Frust!“

Da die Klasse V4 mit 22 Startern die größte im Feld der 157 Teilnehmer war, führen Tveten/Schut nun auch die Tabelle der RCN an!

Eine Anekdote wusste Tveten dann noch zum Besten zu geben: „2013 haben wir in der Bad Honnefer Wochenzeitung Mechaniker für das Team gesucht. Gemeldet hat sich auch ein gewisser Hans Kniebes. Er würde zwar nie in ein Auto steigen, an dem er selbst geschraubt habe, aber fotografieren und schreiben könnte er. Nun denn: Fünf Jahre später fungierte er heuer – unter meiner fachkundigen Anleitung – auch als verantwortlicher Schrauber am Siegerfahrzeug! Wenn das mal nicht eine gelungene Fortbildungsmaßnahme ist!“

Dieser erste Lauf zur RCN-Rundstrecken-Challenge fand übrigens im Rahmen des 24h- Qualifikationsrennens statt. Bei diesem 6-stündigen Rennen konnte Ex-Aesthet Yannick Fübrich seine Siegeserie in der Cup-Klasse der BMW 235i im Fahrzeug des Pixum-Teams Adrenalin Motorsport auf nunmehr vier Siege in Serie ausbauen und zählt nun somit zweifelsfrei zu den Favoriten beim 24h-Rennen, das vom 10. bis 13. Mai in der „Grünen Hölle“ stattfinden wird. Wie schon die Jahre zuvor wird die RCN Rundstrecken-Challenge mit ihrem zweiten Lauf an Christi Himmelfahrt wieder den Auftakt der Veranstaltung markieren. hjk

Tabellenführung für „Ex-Aesthet“

VLN-Langstreckenmeisterschaft

Bei strahlendem Sonnenschein und beinahe sommerlichen Temperaturen fand am Samstag der zweite Lauf zur VLN-Langstreckenmeisterschaft, der weltweit größten Breitensportserie, auf dem Nürburgring statt.

Wie im Vorfeld des 24h-Rennens (10. – 13. Mai 2018) üblich, ließ im bunt gemischten Feld der 175 Starter besonders die Klasse der GT3 Sportwagen keine Wünsche offen. Während sich im Training die beiden gelb-grünen Porsche 911 des Teams Manthey-Racing die erste Startreihe sicherten, deuteten bereits die geringen Zeitabstände auf ein enges Rennen hin. Und in der Tat duellierten sich die werksunterstützten Boliden der vier deutschen Premium-Hersteller mit dem Ferrari der WTM-Equipe, ohne dass sich ein Team entscheidend hätte vom Rest des Feldes absetzen können.

Am Ende setzte sich dann der BMW M6 des Teams ROWE-Racing mit der Fahrerpaarung  Krohn/de Philippi vor dem von Black Falcon eingesetzten Mercedes AMG GT3 von Engel/Metzger/Müller/Christodoulou und dem Falken Porsche der österreichischen Paarung Bachler/Ragginger durch.

Entgegen der ursprünglichen Planung noch nicht am Start war das in Bad Honnef beheimatete Team aesthetic racing um Dr. Dr. Stein Tveten. „Die ganzen Umstrukturierungen haben länger in Anspruch genommen als gedacht und auch der Unfall während der Testfahrten im holländischen Zandvoort hat uns wertvolle Zeit gekostet. Daher haben wir – schweren Herzens – beschlossen, erst beim dritten Lauf in das Geschehen einzugreifen“, erläutert der Teamchef.

Maximal erfolgreich war hingegen ein ehemaliger „Aesthet“: Yannick Fübrich, in den Vorjahren an der Seite von Tveten im seriennahen Porsche 991 in der VLN mehrfacher Klassensieger, startet in diesem Jahr zusammen mit seinem österreichischen Partner David Griessner in einem BMW M235i des Pixum Teams Adrenalin Motorsport. Nachdem sie bereits den ersten Lauf vor zwei Wochen gewonnen hatten, dominierten die beiden die mit 19 Teilnehmern erneut extrem stark besetzte Cup5-Klasse der BMW M235i und gewannen diese souverän mit fast zwei Minuten Vorsprung.

Verdienter Lohn ist die Tabellenführung! „Natürlich freuen wir uns mit Yannick über seinen tollen Erfolg“, so Tveten. „Und ein bisschen stolz sind wir auch, dass er sich in unserem Team mit fahrerisch überzeugenden Leistungen für höhere Aufgaben empfehlen konnte! Wir hoffen und drücken die Daumen, dass er seinen Lauf beibehalten kann!“

Beim ersten Lauf zur RCN Rundstrecken-Challenge am kommenden Wochenende wird dann auch das Bad Honnefer Team aesthetic racing erstmals in das Geschehen in der „Grünen Hölle“ eingreifen und zwei der BMW 325i an den Start bringen. hjk

Erster Saisonsieg für aesthetic racing

Eine Woche nach der VLN Langstreckenmeisterschaft startete auch die RCN Rundstrecken-Challenge in die Saison 2017. Unter den 147 Startern, die sich der Herausforderung Nordschleife Nürburgring stellten, war auch das Team aesthetic racing mit zwei Fahrzeugen.

Speerspitze war dabei einmal mehr Teameigner Stein Tveten, der sich in der Klasse V6 der seriennahen Produktionswagen bis zu 3.500 ccm Hubraum mit der Favoritenrolle konfrontiert sah. Und auch wenn es am Ende tatsächlich zu einem mehr als souveränen Sieg reichte, verlief die Leistungsprüfung bis zur Zielankunft spannender als gedacht. Kaum auf der Strecke meldete „der Chef“ seiner Boxencrew den Ausfall des Laptimers. Soweit nicht wirklich problematisch, stellte der Betreuer am Funk doch nun einfach die Zwischenzeiten auf der ersten Setzzeit-Runde selbst per Stoppuhr fest.

In den beiden folgenden Sprintrunden, die auf Zeit gefahren werden, rückte Tveten die Rangordnung dann erst einmal klar. Gerne hätte der Betreuer am Funk ihm den komfortablen Vorsprung von 40 Sekunden auf seinen härtesten Verfolger, Dr. Lebens im Black Falcon Porsche 991, mitgeteilt. Pünktlich zur ersten Bestätigungsrunde, in der die Zeit der Setzzeitrunde bis auf +/- 10 Sekunden erneut gefahren werden muss, hatte sich aber nach dem Laptimer auch das Mobiltelefon in eine Pause verabschiedet.

Ganz ohne Hilfe kam es, wie es kommen musste: Tveten verfehlte die Setzzeit um 26 Sekunden und die – nach Abzug der 10 Sekunden Toleranz – daraus resultierenden 160 Strafpunkte verwandelten die 40 Sekunden Vorsprung in zwei Minuten Rückstand. Diesen verkürzte Tveten bis zur Rennmitte in zwei weiteren Sprintrunden mit extrem schnellen Rundenzeiten noch um 48 Sekunden.

Während die „blue boys“ im Verlauf des Boxenstopps bei dem ansonsten problemlos laufenden Porsche neben Routinechecks das Mobiltelefon wieder in Gang setzten und statt des Laptimers eine einfache Stoppuhr montierten, beruhigte der Rennbetreuer Tveten: „Du hast in vier Sprintrunden 88 Sekunden Vorsprung herausgefahren. Folglich wirst Du in fünf Runden 72 Sekunden Rückstand aufholen können! Wichtig ist nur, dass die Setzzeit beim zweiten Versuch auch klappt!“

Mit der Stoppuhr auf dem Lenkradtopf und der gewohnt klaren Ansprache am Funk schaffte es Tveten in der Tat, die Setzzeit auf die Sekunde genau zu bestätigen! Und auch in den folgenden fünf Sprintrunden ließ Tveten nichts mehr anbrennen: Schon nach vier Umläufen hatte er die Führung wieder inne und baute diese bis ins Ziel noch auf beachtliche 93 Sekunden aus.

„Das Auto lief heute absolut problemlos und auch das Setup war wirklich angenehm,“ so ein strahlender Tveten im Ziel. „Der Sieg ist für das ganze Team sicher eine tolle Motivation, aber noch wichtiger ist wirklich, dass wir die Probleme, die uns vor zwei Wochen noch kaum zum Fahren haben kommen lassen, in den Griff gekriegt zu haben scheinen und zuversichtlich auf die weitere Saison blicken können! Mein Dank auf alle Fälle an mein tolles Team! Die Jungs – Sven Fischer allen voran – haben einen wirklich phantastischen Job gemacht!“

Zufriedene Mienen auch bei den Fahrern des zweiten Fahrzeugs im Team. Da es der serviceorientierte dmsb nicht vermocht hatte, die Lizenz für Natalie Weber binnen zwei Wochen zeitgerecht zuzustellen, musste Kyle Schut die gesamte Distanz von 15 Runden im BMW 325i alleine bestreiten. Handelt es sich bei beiden Fahrern mehr oder weniger um Neulinge im Motorsport, die behutsam an die Nordschleife herangeführt werden sollen, ist die Zielsetzung natürlich eine ganz andere als bei Tveten im Porsche.

Dazu Kyle Schut: „Für uns ist es das primäre Ziel, den Wagen heil zu lassen und so Streckenkenntnisse und Erfahrungen sammeln zu können.“ Und in der Tat konnte Weber an der Boxenmauer mitfiebernd verfolgen, wie ihr Teampartner diese Aufgabe mit viel Bravour löste und sich von Runde zu Runde konstant steigerte. Als mit abnehmendem Verkehr auch die Überrundungen weniger wurden, konnte Schut schlussendlich eine 9:27 Minuten als beste Rundenzeit verbuchen. Im weiteren Verlauf der Saison wird sich dieses Team sicher noch weiter steigern und sich nach vorne schieben können.

Mit einem Porsche 991 GT3 Cup konnte Christopher Gerhard seinen 25. Gesamtsieg feiern. Erster Tabellenführer ist Oskar Sandberg, ehemaliger Chefmechaniker und Fahrer bei aesthetic racing, der die am besten besetzte Klasse V4 gewann. Tveten belegt in der ersten Tabelle den achten Rang.

Für eine ebenso amüsante wie berichtenswerte Anekdote am Rande sorgte heuer einer der „blue boys“. Wie fast immer hatte der Verfasser dieser Zeilen für das leibliche Wohl des Teams gesorgt. Auf die Nachfrage von Team-Managerin Adrienne Breuer, ob es sich bei den Würstchen und Bouletten denn wieder um Pferde- oder doch um Rindfleisch handelte, antwortete Nico Gottschlich lachend, dass hier natürlich alles „vom Pferd“ sei, und wandte sich – genussvoll in die Frikadelle beißend – ab. Nun ja, in einem Sport, in dem sich fast alles um Pferdestärken dreht, kann ein klein wenig mehr ja nicht schaden. Dennoch bleibt zu hoffen, dass der „blue boy“, so er denn nunmehr die Bestätigung seiner Antwort liest, nicht ganz grün wird …!                                                                               H.J.Kniebes

Aesthetic racing startet mit Erfolgserlebnis

Bad Honnefer Rennteam mit fulminanter Aufholjagd

Platz zwei im Qualifying, Platz zwei am Ende des Rennens: Was sich auf den ersten Blick nach einem ruhigen und vielleicht sogar ereignisarmen Rennverlauf für die Bad Honnefer Motorsportler liest, war in Wirklichkeit das exakte Gegenteil. Das gesamte Team durchlebte ein permanentes Wechselbad der Gefühle. Aber der Reihe nach:

Nach den problembefrachteten Testfahrten vor einer Woche hatten die „men in blue“ unter Leitung von Sven Fischer die gesamte Woche fieberhaft nach den Ursachen der technischen Malaisen gesucht und diese abgestellt. Dennoch schien der Start am Donnerstag noch mehr als fraglich. Bei einer Testfahrt in Mendig lief der Porsche 991 zwar – endlich – problemlos, aber eine Leistungsmessung ergab nur 315 PS und somit im Klassenvergleich ein Manko von gut über 50 PS.

Wurde die Ursache zunächst in der Elektronik und den Steuergeräten vermutet, lag sie in Wirklichkeit in der Auspuffanlage. In der Nacht vor dem Rennen konnte sie ausgemacht und das Problem behoben werden. Im Qualifying reichte es dann zu Platz zwei in der hubraumstärksten Klasse der seriennahen Produktionswagen im Feld der 187 Teilnehmer, die beim ersten Lauf zur VLN-Langstreckenmeisterschaft an den Start gingen. Eine lange Gelbphase mit „Code 60“ (erlaubte Höchstgeschwindigkeit an einer Gefahrenstelle: 60 km/h) sowie ein nicht optimal ausbalanciertes Set-Up verhinderten den Sprung auf Platz eins.

In der Pause zwischen Qualifying und Rennen wurde der Porsche nochmals vermessen und die Einstellung der Dämpfer mit Hilfe der Experten von KW Automotive optimiert. Solchermaßen gut vorbereitet ging das Team mit optimistischer Grundstimmung in die Startaufstellung und auf die Einführungsrunde. Ein gelungener Start von Yannick Fübrich schien den Optimismus dann auch zu rechtfertigen. „Ich konnte unserem härtesten Mitbewerber relativ locker folgen und habe mir schon überlegt, an welchem Steckenabschnitt ich ihn wie packen könnte.“

Daraus aber wurde nichts! Eine Sicherung der Getriebesteuerung hatte sich gelöst und bremste den Porsche ein. Statt eines Angriffs auf Platz eins musste Fübrich zwei Konkurrenten ziehen lassen, bevor er am Ende der dritten Runde die Box ansteuerte. Dort wurde das Problem behoben und Fübrich als letzter der Klasse wieder ins Rennen geschickt. Mit fast einer Runde Rückstand auf den führenden Cayman des Teams Mathol mit den Fahrern Karch/Jacoma und gut sechs Minuten, die bis auf Rang zwei, den Cayman S des Teams Sorg fehlten, begann eine wahrlich fulminante Aufholjagd. Mit Rundenzeiten, die deutlich schneller waren als die der Konkurrenz, schaffte Fübrich es, den Anschluss wieder herzustellen bevor er an Tveten übergab. Dieser setzte die Aufholjagd fort: „10:05 – angesichts der vielen Gelbphasen gar nicht so schlecht für einen ‚alten Mann‘! Weiter so“, wurde er von der Boxenmauer angefeuert.

Aufgrund des frühen, unplanmäßigen Boxenstopps in einem antizyklischen Rhythmus schaffte es Tveten schon wieder bis auf Platz drei in der Klasse nach vorne. Zwar ging dieser beim nächsten Tankstopp mit Fahrerwechsel erst einmal wieder verloren, aber schon bald konnte Fübrich im weiter klaglos laufenden Porsche die dritte Position wieder vom Black Falcon Porsche 991 zurückholen.

„Platz zwei noch zu erreichen wird eher schwer“, konstatierten Vater Jürgen Fübrich und Tveten unisono aufgeregt an der Boxenmauer. Fünf Runden verblieben, um fast dreieinhalb Minuten Rückstand zu egalisieren. In der ersten Runde nach dem finalen Stopp hobelte Fübrich junior gleich 42 Sekunden weg – und so ging es auch weiter. Von der Boxenmauer stets über den genauen Verlauf der Aufholjagd informiert, kam Fübrich immer näher. Zum Beginn der letzten Rennrunde trennten ihn noch 31 Sekunden vom Sorg Porsche auf Platz zwei. „Du musst pushen, gleichzeitig aber auf den Benzinverbrauch achten“, forderte die Boxencrew die Quadratur des Kreises von ihrem Fahrer. Auf dem GPS-Auge war dann für alle virtuell zu verfolgen, wie Fübrich besonders den ersten Teil der Anweisung bravourös umsetzte, dem Konkurrenten immer näher kam und ihn in der Anfahrt zum Karussell auch überholte.

Auch das Benzin reichte und so konnten alle Teammitglieder bei der Zieldurchfahrt an der Boxenmauer einen tollen zweiten Platz zum Saisonauftakt bejubeln. Beim Parc Fermé dann ein Dämpfer für die Taktik-Abteilung an der Boxenmauer: „Mir ist der Stöpsel des Lautsprechers aus dem Ohr gerutscht. Ich habe Eure Ansagen in den letzten Runden gar nicht mehr gehört“, so Yannick Fübrich. „Daher habe ich auch zuerst gar nicht realisiert, dass ich Platz zwei doch noch erobert habe!“

„Heute haben wir nicht den Sieg verloren, sondern Platz zwei gewonnen! Ganz, ganz großes Kompliment an unsere Jungs, die alle ausnahmslos eine Super-Arbeit abgeliefert haben“, so Teamchef Tveten überglücklich nach dem Rennen. Sven Fischer ergänzt stellvertretend für alle Blue Boys: „Wir haben in den zurückliegenden Wochen hart gearbeitet und werden dies weiter tun! Yannicks schnellste Runde zeigt das Potenzial des Fahrzeugs und des Teams! Auch wenn es noch vieles am Auto zu optimieren gilt, so können und werden wir doch in zwei Wochen wieder angreifen!“

Bevor aber in 14 Tagen der zweite Lauf zur VLN-Langstreckenmeisterschaft ansteht, nimmt das Team mit dem Porsche für Tveten und einem BMW 325i für die Neulinge Natalie Weber/Kyle Schut schon am kommenden Samstag an der Auftaktveranstaltung zur RCN Rundstrecken-Challenge auf der Nordschleife des Nürburgrings teil.                 H.J.Kniebes

Generalprobe total verpatzt

Aesthetic Racing aus Bad Honnef zurück am Ring

Am kommenden Wochenende startet die VLN-Langstreckenmeisterschaft – die weltweit größte Breitensportserie – mit der 63. ADAC Westfalenfahrt in ihre 41. Saison auf dem Nürburgring. Eine mehr als deutliche Steigerung auf insgesamt 187 Nennungen deutet darauf hin, dass den Fans auch diese Saison wieder packender Motorsport vom Feinsten geboten werden wird.

Und wie eh und je ist das Feld der Starter bunt gemischt: Fünf Cup-Klassen, die PS-starken GT3 Boliden, die TCR-Rennwagen, die erstmals in einer eigenen Klasse gewertet werden, und ein breites Feld seriennaher Produktionswagen garantieren den Fans entlang der legendären Nordschleife des Nürburgrings Rennaction vom Feinsten in allen Klassen! Allen, die das Rennen – leider – nicht vor Ort miterleben können, bietet sich die Möglichkeit, das Training (ab 08:30 Uhr) und das über die Distanz von vier Stunden gehende Rennen, das um 12:00 Uhr startet, im erweiterten Live-Stream auf vln.de ebenso wie auf Facebook zu verfolgen.

Mit am Start sein wird dann auch wieder das in Bad Honnef beheimatete Team aesthetic racing um Dr. Dr. Stein Tveten, das am vergangenen Samstag bei regnerisch kaltem Wetter die Probe- und Einstellfahrten zu einem Testlauf nutzte. „Wenn die alte Regel stimmt, dass auf eine verpatzte Generalprobe eine gelungene Premiere folgt, dann müssten wir schon fast in der Favoritenrolle sein“, so Tveten ironisch nach einem problembehafteten Testtag! „Aber Spaß beiseite: Wir haben den neuen Motor für unseren Porsche 991 leider erst wenige Tage vor dem Test erhalten.

Die Zeit für den Aufbau des Wagens war so viel, viel zu kurz.“ Vor dem Team liegt bis zum kommenden Wochenende auf alle Fälle noch eine Menge Arbeit, um die technischen Probleme im Umfeld des Motors und des Getriebes abzustellen. „Wenn man dem heutigen Tag etwas Positives abgewinnen möchte, dann sicher die Tatsache, dass wir nun wissen, welche Hausaufgaben wir noch zu erledigen haben“, so der technische Leiter Sven Fischer.

Und ob die Probleme mit dem in Eigenregie eingesetzten Porsche nicht schon genug gewesen wären, musste das Team um Tveten kurz vor Ende der Testfahrten dann auch noch erfahren, dass der vermietete BMW im Streckenabschnitt Klostertal auf nasser Strecke verunfallt war, der Fahrer aber unverletzt blieb.

Positives gab es dafür von den Neulingen im Team aesthetic racing zu berichten. Natalie Weber und Kyle Schut, die gemeinsam auf einem weiteren BMW 325i E90 in der Rundstrecken-Challenge an den Start gehen werden, bestanden samstags ihren Lizenzkurs in Mendig. Am Sonntag dann stand im Rahmen der Touristenfahrten ein kleiner Test auf der Nordschleife an. Dem Verfasser dieser Zeilen wurde dabei die Ehre zuteil, Natalie Weber als Beifahrer bei ihren allerersten Kilometern auf der Nordschleife mit allerlei Ratschlägen zur Ideallinie unterstützen zu dürfen.

„Wenn Du auf feuchter und kalter Strecke deine ersten Erfahrungen mit der Nordschleife machst, dann verstehst Du recht schnell, warum sie „Grüne Hölle“ genannt wird. Für mich geht es bis zum Start in zwei Wochen vorrangig darum, meine Streckenkenntnisse deutlich zu steigern“, so Natalie Weber.

Noch eine Anekdote zum Schluss: Haben Sie auch schon Erfahrungen gemacht mit Frauen, die weiße Stiefel kaufen wollten, nur um dann nach Stunden mit blauen Pumps das Geschäft zu verlassen? Nach den Testfahrten musste Weber ja auch noch ein komplettes Rennfahreroutfit kaufen. Der Overall sollte in Farbe crème oder blau sein, nur auf keinen Fall rot! Nun darf der geneigte Leser gerne einmal raten, welche Farbe er schlussendlich hatte …                                                                                                     H.J.Kniebes

Tveten auf der Eispiste

Jetzt, da das schwarze Asphaltband der „Grünen Hölle“ sich Nürburgrings unter einer weißen Schneedecke verhüllt liegt, zieht es das Team aesthetic racing wie schon in den Vorjahren in die norwegische Heimat des Teamchefs.

Nördlich der Olympiastadt Lillehammer finden die Amateur- wie Profirennfahrer optimale Bedingungen vor, um sich perfekt auf die bevorstehende Rennsaison vorbereiten zu können. In einem Audi S1 Quattro, einem Mitsubishi Evo 4 und einem Ford Escort, allesamt Ikonen der Rallye-Szene, feilen die Fahrer auf den verschiedenen Eispisten auf dem Losna-See an ihrer Fahrtechnik.

Das rutschige Geläuf auf dem tief zugefrorenen See macht es gefahrlos möglich, die Reflexe bestens zu trainieren und das Auto im Grenzbereich noch besser zu beherrschen. „Gerade unter wechselnden oder wirklich nassen Bedingungen, wie wir sie auf dem Nürburgring im Saisonverlauf in aller Regel häufiger antreffen, kann ich enorm von den Erfahrungen profitieren, die ich hier auf den Eispisten gemacht habe und fahre daher mit einem besseren, ja sichereren Gefühl“, so Stein Tveten.

„Und wenn wir es hier einmal übertreiben, dann bremst uns der Schnee neben den Pisten recht sanft ein! Kein Vergleich jedenfalls mit den Leitplanken entlang der Nürburgring Nordschleife!“ Kein Wunder also, dass viele der Teilnehmer gerne immer wieder an den Losna-See zurückkommen und sich eine ganz Saison über auf „ice racing“ mit aesthetic racing in Norwegen freuen. hjk

aesthetic racing fiebert dem Saisonauftakt entgegen

Seit Ende Oktober lag der Nürburgring im tiefen Winterschlaf. Sieht man einmal von den als „aesthetic ice racing“ bekannten Fahrertrainings auf dem Losna-See nördlich der norwegischen Olympiastadt Lillehammer ab, so schwiegen seither die Motoren.

„Die Monate waren zwar rennfrei“, so Teamchef Stein Tveten, „aber dies bedeutet mitnichten, dass wir eine ruhige Kugel geschoben haben! Vielmehr haben wir uns intensiv zusammengesetzt, um die Lehren aus der vergangenen Saison zu ziehen, die ja leider – sportlich wie menschlich – nicht nur Höhepunkte für unser Team bereithielt. Unser Ziel war es, uns so für 2017 noch besser aufzustellen.“

In der Tat blieb in den zurückliegenden gut vier Monaten kaum ein sprichwörtlicher Stein auf dem anderen. „In der VLN ist aktuell vieles in Bewegung“, so Teamleiterin Adrienne Breuer. „Neue Wertungen für Privatteams und neue Klassen wie die Tourenwagen der TCR sollen die beliebte Breitensportserie noch attraktiver für die zahlreichen Fans machen.

Wir haben alle Entwicklungen genau analysiert und standen mit den Serienorganisatoren in einem regen Austausch, um die Bedingungen auszuloten, unter denen wir mit Werksunterstützung einen interessanten Exoten in einer der Top-Klassen hätten an den Start bringen können. Leider hat das Reglement schlussendlich einer Realisierung unserer Pläne zum jetzigen Zeitpunkt entgegengestanden!“ Und so wird das Team auch 2017 wieder seine bekannten BMW 325i und den Porsche 991 im schon traditionellen weiß-blauen Outfit an den Start bringen.

Verantwortlich für die optimale Vorbereitung der Fahrzeuge ist seit Oktober Sven Fischer, der sich aufgrund seiner Zuverlässigkeit und großen Motivation in der vergangenen Saison wiederholt ausgezeichnet hatte und nun als Technikchef die Werkstatt des Teams in Niederzissen leitet. „Sicher hast du in den Wintermonaten nicht so den Druck, als wenn am kommenden Wochenende schon das nächste Rennen ansteht!

Dennoch bedeutete die Vorbereitung der vier Rennfahrzeuge wirklich ein volles Programm“, so Fischer. In der Tat wurden alle vier Boliden zunächst bis auf die Rohkarosse zurück- und dann von Grund auf wieder neu aufgebaut. Während die Motoren der BMW einer großen Revision unterzogen wurden, erhielt die Speerspitze des Teams, der Porsche 991, sogar ein ganz neues Herz.

Wie schon im Vorjahr werden Tveten und sein Partner Yannick Fübrich wieder den Porsche 991 in der VLN an den Start bringen. Zudem wird der Teamchef in den RCN-Leistungsprüfungen den Porsche alleine bewegen. Neu zum Team gestoßen ist die in der Schweizer lebende Natalie Weber, die in einem BMW 325i in der RCN ihre ersten Schritte im Motorsport unternehmen möchte. „Motorsport und gerade die Nordschleife haben mich schon immer fasziniert.

Die RCN mit ihrem familiären Seriencharakter bietet ein ideales Umfeld für mich, um den Einstieg in diesen rasanten Sport jetzt zu realisieren.“ Sie wird sich den BMW mit dem aus Südafrika stammenden Kyle Schut teilen: „Mit dem Team aesthetic racing wissen wir bei unserem Debut auf der Nordschleife einen zuverlässigen Partner an unserer Seite, von dessen Erfahrung wir sicher werden profitieren können.“ Mit weiteren Fahrern werden aktuell noch ebenso intensive wie vielversprechende Gespräche geführt. Näheres dazu in Kürze.

Am 18. März beginnt die Saison auf der legendären Nordschleife des Nürburgrings mit den Probe- und Einstellfahrten. Eine Woche später startet die VLN mit der 63. Westfalenfahrt als erstem Lauf in ihre 41. Saison und wieder nur eine Woche später (01. April) steht mit dem Nordeifelpokal auch schon die erste Leistungsprüfung der RCN an. hjk