Barrierefreies Badezimmer durch staatliche Zuschüsse

Wieder aufgelegt: KfW-Programm 455 / Aufgestockt: 75 Mio. Euro für 2017 / Schnelles Handeln lohnt sich: Begehrte Mittel / Nur mit Badprofi, nur noch online: Erfolgreich Antrag stellen

Neues Jahr, neues altersgerechtes Badezimmer – und das mit staatlicher Finanzspritze: Seit dem 3. Januar 2017 können private Eigentümer und Mieter wieder Zuschüsse für Maßnahmen zur Reduzierung von Barrieren wie Stolperschwellen oder beengte Raumverhältnisse bei der KfW Bankengruppe beantragen. Vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) werden dafür 75 Mio. Euro zur Verfügung gestellt und damit rund 26 Mio. Euro mehr als 2016.

„Wir sind sehr glücklich über die Neuauflage des KfW-Programms 455, denn sie bringt nicht nur uns wichtige Planungssicherheit,“ erklärt Jens J. Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) und gleichzeitig Sprecher der Aktion Barrierefreies Bad. Die unter der BMUB-Schirmherrschaft stehende Initiative könne so speziell in den nächsten Wochen und Monaten ihren Informationsaufgaben mit erhöhter Intensität nachkommen und sowohl Endverbraucher als auch die Badprofis selbst über die aktuellen Möglichkeiten der Förderung von altersgerechten Badumbauten auf dem Laufenden halten. Das schließe die Motivation zum schnellen Handeln mit ein. „Im Vorjahr waren die Töpfe bekanntlich schon Ende Juli leer“, erinnert Wischmann.
Was geblieben und was neu ist

Wer sich also mit dem Gedanken trägt, sein Bad altersgerecht umzubauen, sollte rasch einen Badprofi aufsuchen bzw. beauftragen, denn nur dann fließt der Zuschuss von bis zu 5.000 Euro bei einer Mindestinvestition von 2.000 Euro. Zu den förderfähigen Maßnahmen zählen wie bisher u. a. die Schaffung bodengleicher Duschen, die Anpassung der Raumgeometrie sowie eine adäquate Modernisierung von Sanitärobjekten wie WCs und Waschtische.

Neu hingegen ist, dass der Zuschuss ausschließlich online über das sogenannte KfW-Zuschussportal beantragt werden kann. Dazu gehören eine Registrierung und vor der Auszahlung ein Postident-Verfahren. Mit einer entsprechenden Vollmacht lässt sich der Antrag zudem nun auch über eine dritte Person stellen; zum Beispiel einen Verwandten, Freund oder aber den mit den Umbaumaßnahmen betrauten Badprofi selbst. Ebenfalls gut zu wissen für das weitere Vorgehen: Die Förderzusage kommt laut KfW sofort.

Über diese (bürokratische) Erleichterung dürften sich ebenfalls viele freuen: Nach Abschluss der Arbeiten bedarf es keiner weiteren Bestätigung des Fachunternehmers. Es reicht nun, seine detaillierten Originalrechnungen und gegebenenfalls andere Nachweise zehn Jahre lang aufzubewahren und bei einer Überprüfung auf Verlangen vorzulegen.

Wo es Hilfe gibt

Informationen zu den Fördermöglichkeiten sind auf der KfW-Internetseite www.kfw.de/455 oder über das KfW-Infocenter unter der kostenfreien Telefonnummer 0800/5399002 erhältlich. Auch die Aktion Barrierefreies Bad hilft: info@aktion-barrierefreies-bad.de.

Aktion Barrierefreies Bad wurde von der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e. V. und dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Für Barrierefreiheit im Bad ist es nie zu früh, aber schnell zu spät“ klärt die Initiative über die Grundvoraussetzungen auf, die barrierefreie Bäder erfüllen müssen. Die Möglichkeiten der Umsetzung gehören ebenso zu den wichtigen Bestandteilen der vom Bundesbauministerium unterstützten Kampagne wie die Themen Förderung und Finanzierung.

Designer Speaker Consulten Torsten Müller aus Bad Honnef

Bereits 2006 wurde Torsten Müller vom Magazin SCHÖNER WOHNEN als Top-Designer vorgestellt, inzwischen setzt er europaweit Maßstäbe in der Spa- und Raum-Architektur. Die Welt am Sonntag zählte ihn zu den Top 30 der deutschen Bad-& Spa-Designer. 2011 nannte ihn die Frankfurter Rundschau unter den europäischen Top-Adressen der Ritualarchitektur. Ebenso als zukunftsweisend bezeichnete das Magazin „Das Bad“ seine Bad-Designs und Lichtkonzepte. Torsten Müller ist als Trendscout auf allen europäischen Lead-Design-Messen von Paris bis Mailand unterwegs. Prämiert wurden zudem von ihm entworfene Messestand-Designs, ebenso waren von ihm designte Produkte für den German Design Award nominiert.

Weitere Designtrends für Spa- und Raumarchitektur finden Sie unter www.design-bad.com

Sport und Kultur vereint

„Ring frei – Athleten und Poeten“ 

Die Erfolgsveranstaltung “Ring frei – Athleten und Poeten”, findet am 13. Mai 2017 zum dritten Mal in Bad Honnef statt, diesmal wieder im Saal Kaiser. Poetry Slammer treten zum literarischen Fight im Boxring gegeneinander an, die Kämpfer der ATV-Boxabteilung präsentieren Showkämpfe. Neu mit dabei sind Sportler der ATV-Kung fu-Abteilung.

In diesem Jahr wird es bei den Poetry Slammern wieder einen internationalen Wettkampf geben. Mit Francis Kirps zieht auch ein Vertreter aus Luxemburg in die „Dichterschlacht“. Kirps ist unter anderem Verfasser des Punkrock-Romans „Die Klasse von 77 „. Auftreten werden ferner Altmeister Dieter Faring aus Oberdollendorf und Katja Urban, die noch vor gut einem Jahr im Pantheon Casino die Fans mit „Das Schicksal der einsamen Socken“ begeisterte. Titelverteidigerin ist Anne Linnscheid alias Ella Anschein aus Bonn. Sie gewann 2016 bereits zum zweiten Mal die „Athleten und Poeten“-Krone.

Musikalisch gibt es ebenfalls Neues. Nachdem bislang immer Rockbands den Abend begleiteten, werden diesmal abwechselnd Solisten aus den Bereichen Klassik, Musical und Instrumental im Ring spielen und singen. Moderator ist wie in den Vorjahren Schauspieler und Entertainer Fritz von Fingerhoff.
Veranstalter sind der ATV Bad Honnef-Selhof, Literatur im Siebengebirge (LiS) und hautnah-Kleinkunstkeller. Athleten und Poeten ist eine der ersten Veranstaltungen dieser Art in Deutschland.

Sport und Kultur näher zusammenzubringen war und ist das Ziel der Organisatoren. Besuchten gleich beim ersten Mal über 100 Gäste den Saal Kaiser, waren es im vergangenen Jahr im Kurhaus bereits über 400.
Beginn am 13.5.2017 ist um 19.30 Uhr im Saal Kaiser, Bad Honnef, Selhofer Str. 42. Karten sind ab sofort erhältlich im Brunnencafé, Bad Honnef, Hauptstr./Ecke Kirchstraße und über Bonnticket. Vorbestellungen werden über info@honnef-heute.de entgegengenommen. rh

Dummes Huhn

Geschichte vom Land oder Freiheit ist relativ

„Du dummes Huhn“ dachte ich, als ich aus dem Fenster auf der Rückseite des Hauses schaute und das Huhn entdeckte. Das Huhn war irgendwie aus dem Hühnergehege herausgekommen und stand nun alleine auf der einen Seite des Zauns, während alle anderen Hühner auf der anderen Seite unbeeindruckt und gesellig im Boden pickten. Das entwischte Huhn sah verzweifelt aus. Es lief hin und her am Zaun entlang und immer mit sehnsüchtigem Blick auf die anderen Hühner jenseits des Zauns.

Wie dumm muss das Huhn sein, dass es ein Schlupfloch in die Freiheit fand; nun aber nicht mehr weiß, wo dieses Loch ist? Und vor allem: Wie dumm muss es sein, um seine Freiheit nicht zu erkennen? Freiheit ist also relativ, sinnierte ich. Allerdings gab ich es auf, das arme Tier weiter zu beobachten; zumal mir zunächst auch nicht einfiel, wie ich hätte helfen können. Das Huhn wäre ja vor mir davon gelaufen und dabei auch nicht in den Stall gelangt!

Am nächsten Tag dann dasselbe Spiel. Das Huhn läuft wie ein durch Hospitalismus geschädigtes Zootier am Zaun entlang – auf und ab … immer wieder … „Jetzt muss ich aber doch irgendetwas machen!“ ermahne ich mich. Und verlasse das Haus. Langsam schleiche ich mich an das Huhn heran, ohne eigentlich zu wissen, was das bringen soll und was ich tun kann, um zu helfen … Dem Huhn steht natürlich sofort die Panik in den Augen.

Gestresst sucht es einen Ausweg – einen Fluchtweg vor der Gefahr Mensch. Von Angst und in die Enge getrieben flattert es plötzlich hoch, landet auf dem Tor zum Stall, und flattert dann auf der anderen Seite des Zauns hinunter. „Du kannst ja fliegen! – Du dummes Huhn!“ rufe ich kopfschüttelnd, aber erleichtert aus. Franziska Lachnit (2016)

TIPP: Auf Vermögensstruktur achten

Tipp der Stadtsparkasse Bad Honnef

Seit Guthabenzinsen so spärlich zu finden sind wie echte Trüffel, suchen immer mehr Sparer nach Alternativen. Ein ausführliches Beratungsgespräch hilft bei der Entscheidung, wie die persönliche Finanzplanung aussehen soll.

Ob schottischer Whiskey, sportliche Oldtimer oder handgefertigte Uhren, die Möglichkeiten in Sachwerte zu investieren sind vielfältig. Wer ein gutes Näschen hat und den richtigen Jahrgang oder Modelltyp ersteht, kann mit dieser Investition über die Jahre eine anschauliche Wertsteigerung erzielen. Ähnlich sieht es im Idealfall bei Sachwerten wie Immobilien, Edelmetallen oder Kunstwerken aus.

Ein Blick zurück zeigt, Sachwerte haben sich im vergangenen Jahrhundert als ziemlich widerstandsfähig gegenüber Inflation und Währungsrisiken gezeigt. Angesichts dieser Entwicklung stellt sich die Frage: Haben das langgehegte Sparschwein und das klassische Sparbuch ausgedient?

„Nein, aber wenn es um die langfristige Anlage geht, dann sind in der momentanen Situation sicherlich Investitionen in Sachwerte zu empfehlen“, sagt Matthias Weiler, Bereichsleiter Privatkunden, Stadtsparkasse Bad Honnef. „Allerdings macht es keinen Sinn, den nächstbesten Oldtimer zu erwerben, nur weil er einzigartig aussieht“, warnt Weiler, „denn ohne Fachwissen oder Expertise, kann sich der vermeintliche Glücksgriff später zum folgenschweren Ladenhüter entwickeln.“

Bevor man sich daher mit Sachwerten wie Gold und Silber, Immobilien oder Aktien beschäftigt, sollte zuerst anhand der zukünftigen finanziellen Bedürfnisse, eine Anlagestrategie festgelegt werden. Ein ausgeklügeltes Beratungskonzept, das eine strukturierte Vorgehensweise beim jeweiligen Kundengespräch ermöglicht, so Weiler, ist dabei unerlässlich. Denn eine ganzheitliche, individuelle und maßgeschneiderte Anlageberatung, die sich an den Wünschen des einzelnen Kunden orientiert, hilft mögliche Risiken einzuschränken und Lösungen aufzuzeigen. Im Vordergrund steht ganz klar eine bedürfnisorientierte Beratung und nicht der schnelle Produktabschluss.

Um eine persönliche Ausrichtung zu erzielen, sollte der Kunde beim Beratungsgespräch so genau wie möglich seine finanzielle Lebenssituation und seine Anlageziele schildern. All diese Informationen zusammen zu tragen, benötigt Zeit, aber sie sind die Basis für zukünftige Planungen.

Wer sich einmal die Mühe macht und zusammen mit dem Berater eine Strategie erarbeitet, ist auf lange Sicht gut aufgestellt. Außerdem gilt: Nur keine Angst! Wenn man ein paar Grundregeln beherzigt, ist das Thema Geldanlage gar nicht so kompliziert. Wie genau die Vermögensplanung aussehen sollte, ist individuell zu entscheiden. Eine Berufsanfängerin hat schließlich ganz andere Bedürfnisse als ein Familienvater.

Zunächst sollte eine Analyse der persönlichen Vermögensstruktur erfolgen. Dazu gehört, die laufenden Einnahmen und Ausgaben wie auch die Verbindlichkeiten dem vorhandenen Vermögen gegenüberzustellen. Dann sollten die Ziele definiert werden, warum beziehungsweise wofür Vermögen aufgebaut werden soll. „Je genauer sich der Anleger über seine Ziele im Klaren ist, desto besser können die Instrumente und die Anlagearten definiert werden, die bei der Verfolgung des Ziels unterstützen“, sagt Weiler. Anleger sollten allerdings beachten, dass auch Sachwertinvestitionen Wertschwankungen unterliegen können, die sich gegebenenfalls negativ auf den Wert der Anlage auswirken können.

Wichtig: Der Vermögensaufbau sollte so flexibel gestaltet sein, dass auf plötzliche Veränderungen der Lebensbedingungen jederzeit reagiert werden kann. Da sich die Märkte ständig verändern und jede Anlageform unterschiedlich darauf reagiert, empfiehlt es sich, das Vermögen auf verschiedene Anlageklassen zu verteilen. Dazu zählen neben Aktien auch Anleihen, Immobilien und eventuell Rohstoffe. Hier gilt die alte Börsenweisheit „Nicht alle Eier in einen Korb“. Denn mit einem breitgestreuten Portfolio können Schwankungen bei der Geldanlage reduziert und gleichzeitig Marktchancen genutzt werden.PR/gf

Foto: Clipdealer

Donald T.

Kultur, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kultur ist entbehrlich; aber bevor ich mich jetzt wieder in theoretischen Niederungen ergehe, möchte ich noch schnell den nächsten Live-Musik-Termin verkünden: jetzt am Sonntag, 5. Februar 2017, spielt ab 11 Uhr zur nächsten Wintermatinée das Trio Kraske / Arenz / Haspel im Kelterhaus des Jesuiterhofes in Königswinter.

Die 3 Musiker um die charmante Sängerin Heike Kraske präsentieren ihre selbst komponierte CD „King of my Song“ und weitere swingende Titel aus Jazz, Latin und Pop. So, da hab ich mir jetzt selber den Faden abgeschnitten (Handbuch für Kolumnisten: Termine nie an den Anfang setzen).

Stimmt ja, eigentlich wollte ich mich noch ein wenig über den Niedergang der abendländischen Kultur in Persona von Donald T. auslassen, ein dankbares Thema. Das hat mich in den letzten 2 Wochen doch sehr stark beschäftigt, Sie sicherlich auch.

Da aber das ganze Geschehen eh schon von Scharen hochbezahlter und -qualifizierter Journalisten, Kolumnisten und Analysten bis in die letzte platinblonde Perückenfaser zerpflückt wurde, beschäftige ich mich denn doch lieber wieder mit dem kulturellen 7gebirgsgeschehen; wenn Sie mögen, von Angesicht zu Angesicht bei einem einheimischen Rebenerzeugnis und smoothigem Live-Jazz. Bis dahin also, hören Sie wohl.

Geblödelt

Kultur, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kultur ist entbehrlich; gerade in unserem heutigen, elektronischen Zeitalter. Wobei, letztens ist mir doch nochmal der Unterschied zwischen passivem Bildschirmkonsum, wie z.B. beim Fernsehen, und dem aktiven Mitmischen im digitalen Geschehen, wie z.B. bei Facebook, vor Augen geführt worden. Ausgangspunkt war der Post eines befreundeten Musikers, die von mir bereits erwähnte Rede Wladimir P.‘s vor dem deutschen Bundestag vom 25.09.2001 (lohnt sich).

Daraufhin entspann sich im Netz eine ausschweifende Diskussion, in der eine Freundin irgendwann den Begriff des Whataboutism in den Raum warf. Da ich ja neugieriger bin als meine beiden Katzenkinder zusammen, zog ich mein Wiki heran und weiß jetzt, dass es sich um einen Begriff aus der Zeit des Kalten Krieges handelt, eine angebliche Propagandataktik des Ostblocks, eine Anschuldigung oder schwierige Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten; Eltern kleiner Kinder wissen, wovon ich rede.

Auf jeden Fall führte unsere anschließende Diskussion über die dunklen Seiten von Wikipedia, Mars, Raider und Twix bis hin zu Einsteins Mondparadoxon – Herrlich, lange nicht mehr so intelligent geblödelt. Kann ja doch manchmal zur kulturellen Bildung beitragen, das Netz – wenn man nur will. Bis nächste Woche also, hören Sie wohl.

Kleiner Mann ganz groß

Hoch oben auf den Schultern des Großvaters fühlte es sich gut an. Die Welt sah anders aus und deshalb spannender. Der Großvater hatte ihn gerade vom Kindergarten abgeholt und trug ihn nun sicher heim.

Vor dem Haus kam ihnen die Mutter entgegen: „Ich muss noch mal los, um Plakate fürs Geschäft aufzuhängen“, begrüßte sie die beiden. „Soll ich bleiben, um auf die Kinder aufzupassen?“ fragte der Großvater. „Nein, das ist nicht nötig. Vielen Dank! Seine Schwester wartet schon, und die Kinder können für einen Augenblick alleine sein.“

Der Großvater brachte den Jungen in die Wohnung. Die Mutter machte sich auf den Weg. Als sie schließlich zurückkehrt und die Wohnung betritt, ruft sie begrüßend nach ihren Kindern. „Hallo Mama!“ entgegnet die Tochter. „Wo ist dein Bruder?“ fragt die Mutter leicht verunsichert, da er nicht antwortet. „Ach, der hat seine Jacke angezogen und ist in die Stadt gegangen, um dich zu suchen“ erwidert das Mädchen gedankenverloren.

Das Mutterherz stockt. Sofort verlässt sie wieder das Haus, um nach dem Kleinen zu suchen. „Ruhe bewahren! Nicht den Verstand verlieren!“ Sie vertraut darauf, dass der Junge sich allenfalls in der Fußgängerzone aufhalten wird. „Er würde ganz bestimmt nicht über die Kreuzung beim Kaiser‘s gehen!“ Während sie die Panik unterdrückend in dieser Richtung unterwegs ist, bemerkt sie im Augenwinkel etwas Kleines, Dunkelrotes.

Die Farbe kommt ihr vertraut vor: Da trottet ihr Sohn. Ohne ein Wort zu sagen, hat er sich ihr angeschlossen – wie selbstverständlich. Jetzt fällt nicht nur ein Stein vom Herzen, sondern eine gewaltige Lawine. Glücklich wie seit dem Tag seiner Geburt nicht mehr, nimmt sie den kleinen Mann in die Arme. „Wo warst du?“ fragt sie. „Ich habe in dem Hubschrauber gesessen und auf dich gewartet.“ – Franziska Lachnit (2017)

Eselsweg wird gesperrt

AKTUELL: Im Felsen sind tiefe Risse erkannt worden, teilte die Bezirksregierung heute mit. Die bisherigen Sicherheitsmaßnahmen würden daher nicht mehr ausreichen. Eine sofortige Sperrung des beliebten Eselsweges sei daher unausweichlich. Die Sperrung wird voraussichtlich ein Jahr dauern. In dieser Zeit sollen die gefährdeten Stellen zusätzlich gesichert werden.

Messungen des geologischen Dienstes NRW haben ergeben, dass die Standsicherheit des Felsen aktuell nicht mehr gewährleistet ist. Das teilte die Bezirksregierung Köln am Mittwoch mit. Die bereits vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen müssten nach den neuen Untersuchungen verstärkt werden. Nähere Einzelheiten werden die Kölner am heutigen Donnerstag veröffentlichen. Bekanntlich gab es in den vergangenen Jahren immer wieder die Gefahr von Steinschlägen. Nach der „Weinbergkrise“ wurde ein Stahlnetz gespannt, das auf 612 Metern Länge im Stein befestigt ist und Spaziergänger und Winzer schützt. eb

Wodka

Kultur, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kultur ist entbehrlich; aber mindestens ebenso wichtig wie das Bewahren der eigenen ist manchmal das Erinnern an die Kultur, die man mit anderen Völkern teilt. Jüngst stolperte ich über eine Rede des russischen Staatspräsidenten Wladimir P. vor dem deutschen Bundestag von 2001.

Gerade noch die unterirdische Pressekonferenz von Donald T., Oberclown elect, im Ohr hörte ich fasziniert dem bösen Sowjet zu, wie er eloquent einen langen Bogen gemeinsamer deutsch-russischer Kultur in den Reichstag spannte.

Nein, ich plädiere jetzt nicht für einen neuen NATO-Bündnispartner und nein, ich stimme auch sicherlich nicht mit seiner Art zu regieren überein. Allerdings wurde mir bereits nach einer kurzen Recherche bewusst, wie weit die kulturellen Beziehungen der Deutschen zu den Russen zurück reichen.

Das fängt mit der Öffnung des alten Zarenreiches gegenüber dem damaligen, zersplitterten Europa an, noch bevor 1492 ein gewisser Christoph K. die Neue Welt überhaupt erst entdeckte, geht über die Habsburger Handelsbeziehungen und die der Hanse Richtung Osten weiter, und hört bei Puschkin, Dostojewskij und Tolstoj noch lange nicht auf, die sich intensiv mit deutschen Schriftstellern auseinander gesetzt haben.

Da uns ja gerade unsere bisherige „Leitkultur“ um die Ohren fliegt, vielleicht sollte ich in Wodka investieren. Bis nächste Woche also, na sdorowje.

Lieblingsnachbar

„Lieblingskram“ – „Lieblingsteile“ – „Lieblingsmensch“ So viele Lieblinge! Und, ganz im Trend, habe ich einen Lieblingsnachbarn: „Caritas Mann“ nannte ich ihn anfangs, weil ich seinen wirklichen Namen nicht wusste. Was ich wusste, war, dass er sich tatkräftig bei Kirche und eben der Caritas engagiert und sich fürsorglich um das Blumenbeet vor der Marienstatue an der Ecke Bergstraße – Kreuzweidenstraße kümmert.

Fast jeden Morgen begegneten wir uns in der Innenstadt. Beide auf dem Dienst-Weg zur Sparkasse, zur Post oder sonst wohin. Immer fiel ein freundliches oder auch keckes Wort. Und immer hinterließ die Begegnung ein verschmitztes Lächeln auf meinem Gesicht. Mein Tag war gerettet! So wurde aus „Caritas-Mann“ sehr schnell mein „Lieblingsnachbar“.

Im Laufe der Zeit entwickelten sich die Wortwechsel länger und sehr interessant: Zuerst kleine Geschichten aus der Nachbarschaft. Dann welche aus Europa: Korbschlittenfahrt auf Madeira, überfüllte Schlafsäle auf dem Jakobsweg. Dann die Abenteuer aus der weiten Welt: Kameljagd in Australien, Schlangenattacke dort im Outback, Kupferminen in Malaysia und ähnlich Spannendes.

Ich staune und kann nicht genug davon hören. „Erzähl mir was!“ möchte ich ihn eigentlich immerzu auffordern. Der Caritas-Mann, also mein Lieblingsnachbar hat inzwischen einen wirklichen Namen für mich und ist ein Freund geworden.

Die vertrauensvollen Gespräche auf der Straße möchte ich jedes Mal ausdehnen. Zum Austausch von Lebenserfahrungen (wobei er natürlich deutlich mehr anzubieten hat als ich!) und zum Austausch der Lebensträume, der erfüllten und der unerfüllten. Ein Austausch der Lieblingsthemen!

„Ich habe eine Geschichte über dich geschrieben. Die solltest du vorab lesen!“ – „Ach was! ich lass mich überraschen.“ Franziska Lachnit (2016)