Netzwerken

Kultur, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kultur ist entbehrlich; so will ich heute mal über eine Geste unseres abendländischen Kulturkreises sinnieren, die recht weit verbreitet ist, nämlich, sich zu unterschiedlichsten Gelegenheiten die Hände zu schütteln. Ich möchte hier nicht näher darauf eingehen, dass einige Frauen sich nach dem Schüttelvorgang angeekelt ans Waschbecken verziehen, da sie ihrem Gegenüber selbst fundamentalste Hygienekenntnisse absprechen. Unter Männern gilt es oft als Zeichen von Stärke, seinem Partner die Hand bis zum Blauanlaufen zu zerquetschen. Der umgekehrte Fall allerdings ist noch unangenehmer, wenn ein figürlich in der Bud-Spencer-Klasse anzusiedelnder Mensch einem die Hand reicht wie eine Flipperflosse – Uuaah! Aber ich wollte ja noch kurz zum Ursprung. Angeblich rührt diese universelle Geste von unserer kriegerischen Vergangenheit her, mit der offenen Hand zu zeigen, dass man keine Waffe trägt. Ich meine eher, man kann es mit dem Begriff „Manus manum lavat“ (lat.: eine Hand wäscht die andere) deuten, oder wie schon Johann Wolfgang von G. es interpretierte: „… Hand wird nur von Hand gewaschen, wenn du nehmen willst, so gib …“ Somit wären wir beim Netzwerken, quasi in meinem Revier. Also Jungs und Mädels: ordentlich waschen, dosierter Druck und auch mal das volle Händchen von sich strecken, dann klappt‘s auch mit dem Nachbarn. Bis nächste Woche also, schütteln Sie wohl.

An einem anderen Ort

Wasserhyazinthen treiben in Büscheln über den Fluss. Ich sitze am Ufer des Hoai, einem Fluss Vietnam. Seit die Sonne über die Dächer der umliegenden Häuser blinzelt, ist es heiß. Die Bilder um mich herum grell überbelichtet. Stress hat bereits meinen Blutkreislauf erreicht und versucht, sich in meinem Körper zu verteilen – Müdigkeit und Hitze greifen mich an.

Ich will keinen Stress! Also habe ich mir dieses Plätzchen am Ufer gesucht. Ich hocke auf einem Steg, gebaut aus Bambusstangen, Anlegestelle für kleine Boote. Ein solches Boot liegt angeleint hinter mir und dümpelt gleichgültig in der sanften Strömung. Mein Blick schweift gemeinsam mit dem Sonnenlicht über die Wasseroberfläche in die Ferne. Langsam entspanne ich und lasse meine Gedanken mit der Strömung fließen.

Ein kleines Fischerboot nähert sich; die Besatzung besteht aus Mann und Frau. Der Mann bedient den Motor, der am oberen Ende eines langen Stabs am Heck befestigt ist. Am unteren Ende, das ins Wasser gehalten wird, befindet sich eine kleine Schiffsschraube für den Antrieb. Zum Steuern wird der Stab nach rechts oder links bewegt. Zum Bremsen wird der Stab aus dem Wasser gehoben, so dass der Antrieb fehlt und die Fahrt gebremst wird. Sehr einfach, sehr effektiv!

Die Frau kümmert sich um das Netz, das offenbar noch sortiert werden muss, um es dann auszulegen. Ich schaue ihnen interessiert zu. Beide blicken freundlich in meine Richtung. Spontan lädt mich die Frau mit einer Geste ein, in das Boot zu steigen. Ich freue mich über die Einladung und würde sie gerne annehmen, aber ich habe bereits eine Verabredung. Schade! Sie tuckern an mir vorbei, und ich schaue verträumt hinterher. Mit meiner zunehmenden Gelassenheit wird auch die Hitze erträglich, sogar angenehm. Das ist jetzt ein Moment, in dem man nichts anderes wünscht, als hier zu sein! Franziska Lachnit (2016)

Wintergartenambiente

Kultur, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kultur ist entbehrlich; gerade eben erst ist die letzte Rakete knallend im Neujahrsdunst verschwunden und los geht‘s, 2017. Das alte Jahr vorbei, das neue schon ein paar Tage alt, es nimmt Fahrt auf.

Am Sonntag, 08.01., findet ab 11 Uhr im schönen Wintergartenambiente des Hotels Weinhaus Hoff in Rhöndorf die erste Jazzmatinée statt mit dem Meinhard Siegel Trio aus Essen, das bereits zum wiederholten Male im Lineup der 7MMN aufgetaucht ist.

Dort werde ich dem erlauchten Gästekreis auch die ersten Katzenohren meines diesjährigen, musikalischen Sackes präsentieren. Die Weichen sind gestellt, die Termine stehen fest. Das ein oder andere Jahresgespräch steht noch aus, die ein oder andere Location wird noch hinzukommen, aber das Grundgerüst meines und Ihres Kulturjahres wackelt schon sanft in der Januarluft.

Nachdem das vergangene Jahr für mich wie für viele andere auch ein sehr biestiges war, welches sich insbesondere durch in den Weg geworfene Steine aus allen Richtungen ausgezeichnet hat, wird sich 2017 wieder der Flow einstellen und alles ist möglich – sagt zumindest mein Neujahrsorakel. Glauben Sie es oder glauben Sie es nicht, wir machen den Realitätscheck. Bis Sonntag also, hören Sie wohl.

Spaziergang

Draußen verlockt nichts zu einem Spaziergang. Kälte beschlägt Fensterscheiben. Schornsteine blähen ihren Rauch in die Atmosphäre. Das Geäst der Bäume knistert unbehaglich im Frost. Nicht einmal die Macht der Sonne dringt durch die dichte Wolkendecke.

Es ist nebelig, feucht und ungemütlich. Aber drinnen fällt einem die Zimmerdecke auf den Kopf; die Luft ist trocken und riecht nach der letzten Mahlzeit. Ich muss raus! In Schichten umgebe ich mich mit einer Hülle aus Klamotten: Unterwäsche, Bluse, Strickjacke, Wollschal, Parka, Jeans, Socken und nochmal Socken, Stiefel und Handschuhe.

Mehr geht nicht, und mehr würde auch nicht helfen! Mein Atem legt sich als feuchte Nebelschwade über mein Gesicht und bleibt nass im Schal hängen. Jeder Schritt bedeutet eine Überwindung.

Ich lasse die griesgrämige Stadt hinter mir und erreiche das Rheinufer. Plötzlich ist alles anders: Die Landschaft – in verhaltene Pastellfarben getaucht – zieht mich heraus aus meinem Unbehagen, heraus aus der Kälte und hinein in ein Bild wie von Caspar David Friedrich gemalt: Brückenpfeiler standhaft im kalten Wasser, das spiegelglatt daliegt und den Aalschokker nur gemächlich hin- und herschaukelt.

Wie in Watte gepackt, liegen die Hügel ringsum. Am Flussufer hocken Enten, wärmend aufgeplustert und stoisch auf eine andere Jahreszeit wartend. Am Horizont steigt schwarz immer wieder ein Schwarm Stare auf. Es beginnt zu dämmern, und die Vögel suchen nach einem Schlafplatz. Kurz bevor die Sonne diesen Tag ganz im Stich lässt, lugt sie einmal zaghaft durch die tiefliegenden Wolken hindurch.

Als wäre ihr Licht ein farbgetränkter Pinsel, so leuchtet der Himmel zum ersten Mal an diesem Tag auf. Und ich denke: Vergib nicht, wenn der Tag vergeht, ohne dass die Sonne ihn erleuchtet! Heute kann ich vergeben. Franziska Lachnit (2016)

Die Kirche im Dorf lassen

Schauen wir uns mal die 20.000-Seelenstadt Traunstein an. Dort hat man bereits Anfang der 1990er Jahre wegen geänderter Ansprüche und gewandeltem Verbraucherverhalten der Kunden begonnen, systematisch nach Instrumenten zur Standortförderung zu suchen, um weiterhin als attraktiver Einkaufs-, Wohn-, Urlaubs- und Wirtschaftsstandort wahrgenommen zu werden.

Es gab damals eine Fülle von Aktiven und Aktivitäten und genau, wie heute bei uns hier in Bad Honnef machte jeder das, was er für richtig hielt und keiner sah die gemeinsame Aufgabe. Es gab kein gemeinsames Konzept. Es gab keine Organisation, wo alles zusammenlief. Daher verstand man in Traunstein von Anfang an Stadtmarketing hauptsächlich als Koordination von Bündelung vorhandener, sowie dem Hinzufügen neuer Aktivitäten. Ein integrativer Ansatz, der bis heute aufgegangen ist und weiter professionalisiert wird. Derzeit setzt man zunehmend auf schnelle, elektronische Medien, da man erkannt hat, dass klassische Broschüren viel zu teuer sind und nicht über die notwendige Reichweite verfügen. Soziale Medien, wie Facebook, Instagram und Twitter aber auch QR Codes in der Stadt sprechen zusätzliche Zielgruppen an.

„Dem Stadtmarketing kommt bei uns eine zentrale Funktion als Mediator und Moderator in öffentlichen Diskussionen und Gesprächsrunden zu. Es ist Anlaufstelle zur Aufbereitung von Zahlen und Daten sowie Pfleger der innerstädtischen Netzwerke zu Bürgern, Unternehmen, Vereinen und Organisationen. Alle haben damit eine Plattform wo alles zusammenläuft und die dabei hilft, gemeinsam Projekte anzugehen, was sich letztendlich auf die positive Wahrnehmung unserer Stadt ausgewirkt hat.“ erläutert Traunsteins Bürgermeister Kösterke.

Die damals gegründete stadteigene Stadtmarketing GmbH besteht aus einem hauptamtlichen Geschäftsführer sowie einer Mitarbeiterin. Jährlich kommen Kosten in Höhe vom 100.000 Euro auf, von denen 67% die Stadt zahlt. Ein Förderverein, die Werbegemeinschaft, ein Zeitungsverlag sowie Sponsoren bringen die restlichen 33% auf.

Das alles klingt schon mal spannend und aus meiner Sicht relativ unkompliziert. Aber ich schau mir weitere Beispiele an. Nächste Woche geht’s weiter. Ach ja, und ´nen guten Rutsch…

2. Januar 2017

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Der Autor, Peter Hurrelmann ist Marketingfachmann und Teilhaber von Konzepte Backhaus Marketing in Bad Honnef.

Hinter´m Tellerrand geht´s weiter

Bevor die große Weihnachtsstille über uns kommt und in der Heiligen Nacht Zigtausende vor ihrem Computer sitzen, um bei Amazon und Co. Retourenzettel anzufordern um das nicht Gewünschte ohne Angabe von Gründen anstandslos zurücksenden zu können, habe ich mal ein wenig recherchiert, wie Stadtmarketing in anderen, nahezu vergleichbaren Städten funktioniert.
Man muss nicht alles selbst erfinden. Gute Ideen gibt es auch anderswo. Und meistens sind die Ideen dort erst gut geworden, wenn anfängliche Fehler bereits ausgemerzt sind. Ich habe mal nach Städten Ausschau gehalten, die in etwa so groß sind wie Bad Honnef und die seit langem erfolgreich ihre sich selbst vermarkten. Natürlich haben alle in der Größe vergleichbaren Städte unterschiedliche Historien und Rahmenbedingungen. Aber vorab ist eines schon zu erkennen, was überall vorhanden ist. Es ist eine intensive Zusammenarbeit der verschiedenen Gruppen unter einer Dachorganisation. Citymarketing, Tourismusmarketing, Standortmarketing und auch Verwaltungsmarketing sind sehr häufig unter einem Dach miteinander verzahnt und befruchten sich gegenseitig. Darin scheint der Schlüssel zum Erfolg zu liegen und nur dann kann es anscheinend langfristig eine vernünftige Entwicklung geben.
Momentan sind wir hier in Bad Honnef noch meilenweit auch nur ansatzweise von einer gemeinsamen Vorgehensweise entfernt. Es gibt es zwar gute Anfänge, wie zum Beispiel die Stadtfeste. Im Internet tobt leider ein diffuser Wettbewerb verschiedener Plattformen. Jeder Besucher, der sich zufällig auf irgendeine dieser Plattformen verirrt bekommt nur ein Teil des Ganzen. Aber wie schon erwähnt, das Internet allein wird unsere Stadt nachhaltig nicht retten, auch nach der Zusage von zusätzlichen 100.000 € Fördermittel für eine neue Plattform. Neben dem ansatzweisen Citymarketing mit einigen Stadtfesten und einem – hoffentlich zukünftig integrierten – Onlinemarkt fehlt es an allem anderen. Spontan fällt mir zum Beispiel ein aktives Kulturmanagement ein, das sich bereits jetzt intensiv um Bad Honnefs Beteiligung am Beethoven-Jubiläum 2020 in Bonn kümmern sollte. Ein Spektakel in dessen hellem Licht sich auch unsere Stadt sonnen kann.
Jetzt erstmal innehalten und ein frohes Fest genießen!
Bis nächste Woche, dann geht es um reale Beispiele.

22. Dezember 2016

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Der Autor, Peter Hurrelmann ist Marketingfachmann und Teilhaber von Konzepte Backhaus Marketing in Bad Honnef.

Was Bad Honnef wirklich braucht! (2)

Städtische Verwaltung und private Unternehmen – Eine schlagkräftige Verbindung

Ein Stadtmarketing muss federführend in der Stadtverwaltung angesiedelt sein, denn hier ist eine funktionierende Infrastruktur und fachliches Know-how vor allem in den Bereichen Stadtentwicklung, Planung, Wirtschaftsförderung vorhanden. Zudem ist die Stadtverwaltung in der praktischen Umsetzung von Maßnahmen und Projekten ein wichtiger Akteur. Das heißt auch, kurze Informationswege, denn Entscheidungen werden innerhalb des Rathauses getroffen. Mögliche Gefahren ergeben sich jedoch aus der Abhängigkeit der Finanzierung aus dem kommunalen Haushalt und ein weitest gehender Ausschluss der Öffentlichkeit, also einer Abhängigkeit von Politik und Verwaltung.

Um das Problem zu beseitigen, haben sehr viele Städte eine Marketing GmbH als Partnerorganisation ins Leben gerufen und damit die Aspekte der Wirtschaftlichkeit und Effizienz gebündelt und wesentlich erhöht. Diese Partnerschaften funktionieren seit Jahren recht erfolgreich und etwas Vergleichbares erscheint gerade für unser zersplittertes Bad Honnef sinnvoll. Im Laufe der Jahre haben sich in unserer Stadt zunehmend etliche abgegrenzte Aktivitäten entwickelt, die viel Kraft und Geld kosten, sich aber nicht unbedingt ergänzen und – außer unseren Stadtfesten – kaum nach draußen wirken. Aus diesen Gründen ist es wichtiger denn je, eine übergreifende, alle Interessen umfassende Organisation zu bilden, die unter anderem auch das ISEK unterstützt. Eine Organisation, die alle bisherigen Aktivitäten bündelt und neu ordnet und in ein professionelles Stadtmarketingkonzept einbettet. Auch Budgets müssen neu verteilt werden, denn Stadtmarketing ist ein Prozess, der neben weichen Faktoren wie Kommunikation, Kooperation, Engagement auch eine solide Finanzierung braucht.

 

Wer soll das bezahlen?

Geld wird unter anderem für Beratungsleistungen, Projekte, Aktivitäten und Personal benötigt. Viele Kommunen finanzieren durchschnittlich fünfzig Prozent der Kosten für den Stadtmarketingprozess selbst. Andere tragen die Kosten sogar ausschließlich. Mit neuen Ideen, wie zum Beispiel dauerhaften Stadttombolas, Einkaufsgutscheinen, die Übernahme von kommunalen Aufgaben durch die GmbH, Parkraumbewirtschaftungen, städtische Werbeflächen und die Unterstützung durch Sponsoren lassen sich für das Stadtmarketing Finanzierungsmodelle entwickeln. Gemeinsam können dann die notwendigen Ziele erreicht werden. Dazu gehören Wirtschaftsförderung, die Weiterentwicklung der Innenstadt für den Einzelhandel und die Gastronomie, das Stadtimage, Attraktivität und Lebensqualität in der Stadt, Öffentlichkeitsarbeit, Werbung, PR, Wohnen und Wohnumfeld, Verkehr, Kulturpolitik, Soziales und Gesundheit, Bildung und Forschung, Sport und Freizeit, Natur und Umwelt, Tourismus sowie die Inszenierung und Bespielung des öffentlichen Raumes also die Verbesserung der Aufenthaltsqualität. Eine Fülle von Aufgaben, die auf die Dauer von der Verwaltung allein nicht gestemmt werden können.

 

Fazit

Es gibt viel zu tun. Ein funktionierendes Stadtmarketing gemeinsam mit der Verwaltung und einer privaten GmbH muss auf die Beine gestellt werden. Dringlichste Aufgabe: alle Kräfte und Aktivitäten auch mit Partnern aus der Region müssen gebündelt und ausgebaut werden. Eine Dachmarke muss entwickelt, und mit hohem Druck und nachhaltig nach draußen kommuniziert werden. Das alles kostet Geld, ist aber nicht unbezahlbar. Wir alle müssen mehr über den Tellerrand schauen und von anderen Kommunen lernen. Gute Ideen gibt es reichlich und nicht alles muss neu erfunden werden. Auch die Beschaffung von Geldmitteln nicht. Wenn das Paket richtig geschnürt wird, dann klappt es auch mit der Zukunft. Wir sollten allerdings nicht mehr allzu lange warten!

9. Dezember 2016

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Der Autor, Peter Hurrelmann ist Marketingfachmann und Teilhaber von Konzepte Backhaus Marketing in Bad Honnef.

Was Bad Honnef wirklich braucht! (1)

 

Na klar wohnen wir in einer tollen Stadt! Wir haben hier wirklich alles, worum uns andere Städte beneiden. Berge und Wasser, Burgen und Weinbau, große Wälder und ein bezauberndes und unzerstörtes Stadtzentrum mit einer fast gut funktionierenden Infrastruktur. Sogar eine tolle Insel gehört uns. Bei uns beginnt der Sommer vier Wochen früher und auch das Herbstlaub leuchtet hier länger. Und es fühlt sich hier manchmal sogar ein bisschen mediterran an. Kurz gesagt: Wir leben dort, wo andere Urlaub machen.

 

Vieles gab es schon mal!

„Rheinisches Nizza“ – so nannte damals Weltenbummler Alexander von Humboldt unsere faszinierende Stadt. Und er musste es wissen, war er doch schon zu seiner Zeit weit in der Welt herumgekommen. „Rheinisches Nizza“ – ein Name mit Wohlgefühl, der angenehme Bilder im Kopf erzeugt. Eine Wellnessoase, die damals viele Besucher fasziniert hat. Sogar königliche Majestäten pflegten ihre Ferien hier zu verbringen. Unsere Vorfahren waren schon damals stolz darauf, hier zu leben. „Rheinisches Nizza“ – In der modernen Kommunikation würde man heute „Claim“ oder „Slogan“ dazu sagen. Ein „Leistungsversprechen“ oder die „Philosophie“ des „Unternehmens“ Bad Honnef.

 

Wer sind wir eigentlich?

OK – das war damals. Städte werben heute vor allem um die Gunst von Unternehmen, die für eine Ansiedlung gewonnen werden sollen und um Touristen. Aber auch um junge Einwohner, den Zuzug von Arbeitskräften und nicht zuletzt den Besuch von Konsumenten. Doch wer oder was ist Bad Honnef heute? Welche Bilder entstehen im Kopf, wenn man unseren Namen hört oder liest? Was beschreibt unsere Attraktivität für Unternehmen, potenzielle Einwohner und Besucher? Was macht uns besonders gegenüber anderen Städten? Kurz – was erzeugt ein gutes Gefühl in den Menschen? Wenig! Nach außen sind wir heute eine Stadt, wie viele andere. Wir haben keine ausgeprägte Identität! Eine unverwechselbare Dachmarke kann das ändern. Eine nicht austauschbare Qualitätsmarke, die unsere Stadt regional und überregional mit einem hohen Wiedererkennungswert und funktionierender Markenarchitektur als Lebensraum, Wirtschaftsstandort, Einkaufs- und Kulturstadt sowie als Erholungsraum beschreibt. Das klingt als wäre unsere Stadt ein Unternehmen. Im gewissen Sinne ist sie das auch, denn im Gegensatz zu früher hat sich auch unsere Stadt zu einem Güter- und Dienstleistungsanbieter und zu einem Verkäufer seiner Produkte und seines Standortes im Wettbewerb mit anderen Städten entwickelt.

 

Also, was müssen wir tun?

Besucher zum Beispiel, kommen nur in den seltensten Fällen mit dem ausschließlichen Ziel zu uns, hier einzukaufen, denn die meisten Produkte kann man sich heute überall und vor allem im Internet beschaffen. Also – warum sollten sie zu uns kommen und einige Stunden bei uns verweilen, um so vielleicht beiläufig zum Konsum verführt zu werden? Menschen sind stets auf der Suche nach einem guten Gefühl und ansatzweise erahnen wir, was zu tun ist. Zu unseren großartigen Stadtfesten brummt es bei uns. Zigtausende drängeln sich durch die Straßen und erleben unsere liebenswerte Stadt. Das hilft schon mal. Aber die Aktionen brauchen viel Kraft, sind nicht gerade preiswert und wie so häufig im Leben fehlt auch hier die Nachhaltigkeit, denn an den anderen Wochenenden ist hier „tote Hose“, wie man so schön sagt. Helfen soll hier momentan das Internet und dafür wird derzeit eine Menge Geld investiert. Zweifellos ist eine topmoderne Präsenz im Netz sehr wichtig und Unternehmen, die dort nicht vorhanden sind, werden über kurz oder lang verschwinden. Aber das Internet ist nur ein Kommunikationskanal, der nur eine abgegrenzte Zielgruppe erreicht. Und es reicht nicht, Angebote ins Netz zu stellen und zu warten, dass sie jemand findet, geschweige denn, online kauft. Wenn schon müssten sie proaktiv vermarktet werden. Hier wäre eine Kooperation mit zum Beispiel Ebay denkbar, ein lange bestehender Marktplatz, auf dem sich Millionen Konsumenten tummeln. Mönchengladbach hat diesen Weg im vergangenen Jahr getestet und scheint gute Erfahrungen gemacht zu haben. Für die mittelfristige Zukunft ist diese Aktion aber sehr wahrscheinlich nicht nachhaltig genug. Es reicht nicht aus, an isolierten Kommunikationsmaßnahmen, die ausschließlich dem Verkauf dienen, zu schrauben! Im Vordergrund muss eine allumfassende Marketingkonzeption stehen. Eine unverwechselbare Dachmarke muss aktiv, dauerhaft und nachhaltig kommuniziert werden. Wenn wir unsere Botschaften nicht proaktiv und sympathisch in die Welt kommunizieren, werden wir auch in Zukunft nicht wahrgenommen! Wir müssen ein nachhaltiges Feuerwerk zünden, das regional oder noch besser überregional unübersehbar ist. Die Sterne dafür standen nie so günstig, wie heute und wir haben eine gute Chance.

ausgebaut werden. Eine Dachmarke muss entwickelt, und mit hohem Druck und nachhaltig nach draußen kommuniziert werden. Das alles kostet Geld, ist aber nicht unbezahlbar. Wir alle müssen mehr über den Tellerrand schauen und von anderen Kommunen lernen. Gute Ideen gibt es reichlich und nicht alles muss neu erfunden werden. Auch die Beschaffung von Geldmitteln nicht. Wenn das Paket richtig geschnürt wird, dann klappt es auch mit der Zukunft.

Wir sollten allerdings nicht mehr allzu lange warten!

 

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Der Autor, Peter Hurrelmann ist Marketingfachmann und Teilhaber von Konzepte Backhaus Marketing in Bad Honnef.

Danke von Helge Kirscht

Kultur, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kultur ist entbehrlich; ….. bis nächstes Jahr also, hören Sie wohl.

P.s. Vielen Dank an Helmut B., den Herausgeber dieser Postille, für die Möglichkeit, mich bereits zum 50. Male über die Kultur im Allgemeinen und das Kulturleben im 7gebirge insbesondere auszulassen, an Otto N., Bürgermeister von Bad H., für die Aufbruchstimmung in unserer Heimatregion, die viele Aktivitäten der mittlerweile zahlreichen Kulturaktivisten erst ermöglicht und an Holger B., Vizenetzwerker in meinem Kulturbüro, für seinen unermüdlichen Einsatz zur Umsetzung meiner verrückten Ideen und sein freundliches Veto, wenn die Verrücktheiten mit der Realität kollidieren.

Ein besonders herzliches Dankeschön natürlich auch an die Paten und Unterstützer sowie an alle Besucher der 2016 immerhin an die 120 Einzelkonzerte im Rahmen der Festivals Flammenwerth, 7 Mountains Music Night, 7 Mountains Summer Jazz und dem Straßenmusikfestival in Königswinter sowie etlicher weiterer Einzelvermittlungen, und natürlich meiner eigenen Bühnenpräsenz mit den Bands Lassix, The Bonnsters und mit meinem Soloprogramm. Euer Feedback ist mir Zuspruch und Antrieb, Euer Besuch ist mir Dank und gleichzeitig Verpflichtung, weiterzumachen. Freut euch mit mir auf ein kulturell alles andere als langweiliges 2017.

Love & light & peace & music,

Ihr & Euer Helge Kirscht

Geflüstel

Ein weihnachtlichel Gastbeitlag unseles chinesischen Kolumnisten Mal Cel Laich La Ni Tsci

Kultul, meine sehl geehlten Damen und Hellen, Kultul ist entbehllich; abel die ulalte Tladition des abendlichen Vollesens aus sogenannten Bücheln ellebt glade in del Volweihnachtszeit hielzulande eine wahle Lenaissance.

Hielbei besondels zu empfehlen ist die übelliefelte Handschlift del beiden altchinesischen Dichtelblüdel Max und Mo Lits Glimm, die beleits wählend del Flau Hol Le Dynastie ihl Standaldwelk asiatischel Mälchen, den Stlu Vel Pe Tel, velöffentlichten. Die Handschlift beginnt damit, dass Hen Sel und Gle Tel, Blüdelchen und Schwestelchen, sich mit ihlem Wolf und sieben jungen Geißlein im finstelen Wald velillten.

Als es glade so lichtig dunkel und auch so bittelkalt wulde, tlafen sie die böse Hexe Doln Lös Chen, die sie gemeinsam mit ihlem Gefählten Doktol Al Vis End in eine Su Pel Ma Lio Wii Station einspellte und wochenlang mit dümmlichen Bewegungsspielen und Adventule-Games mit blutalen Ballelszenalien füttelte.

Täglich kamen die Hexe odel del Doktol aus ihlem Knuspelhäuschen und schauten nach, ob die Gehilne von Hen Sel und Gle Tel beleits weich und glibbelig genug walen, um sie an das schlecklichste allel Ungetüme zu velfütteln, ihl Haustiel, den alten Felnsehdlachen, del beleits seit dem 25. Dezembel 1952 das Leich del eulopäischen Mitte legielte, und mit jedem Jahl seinel Legentschaft glößel, stälkel und dümmel wulde, und sein ihm huldigendes Volk, das ständig Zulauf elhielt, immel mehl velblödete.

Gelade, als es so lichtig gluselig und spannend wulde, litt jedoch Stlu Vel Pe Tel auf einem Goldesel auf die Lichtung, schlie laut: „Tischlein, deck dich!“ und holte den Knüppel aus dem Sack, um damit den Felnsehdlachen zu elschlagen. Stlu Vel Pe Tel, ein unehelichel Bastaldsohn des Königs Dlos El Balt und seinel Geliebten La Pun Cel, wal einel, del mit seinel Boygloup, den Blemel Stadtmusikanten, auszog, den Floschkönig und seinem eiselnen Heinlich das Fülchten zu lehlen. Sein gelissenel Managel Lum Pel Stil Zchen liet ihm jedoch zu einel Solo-Kalliele als wundellichel Spielmann, um so mit einem singenden Knochen mehl Stelntalel zu veldienen.

Nach einem jahlelangen Plaktikum beim tapfelen Schneidellein, seinel liebleizenden Flau Lot Kep Chen und ihlen Töchtelchen Shne Weis Chen und Lo Sen Lot, löste somit Stlu Vel Pe Tel seinen elsten und einzigen Fall, indem el das ganze Lumpengesindel vol del glausigen Hellschaft des allmächtigen Felnsehdlachens bewahlte. El lebte anschließend mit seinel wahlen Blaut Shne Vit Chen und ihlem gemeinsamen Sohn, dem stalken Hans und seinen sieben Laben, glücklich und zuflieden bis zum Tode des Hühnchens dulch Gevattel Tod. Bis nächste Woche also, hölen Sie wohl.