Der Müll im Wald muss weg

Foto: Die Laubfrösche vom Waldkindergarten mit stellvertretender Leiterin Astrid Eul (links) und pädagogischer Fachkraft Heike Schmitz (Mitte) freuen sich über die von Paul Krist (Leiter des Bau- und Betriebshofs der Stadt Bad Honnef) überreichten neuen Müllzangen und kleinen Arbeitshandschuhe, weil die Kinder den Wald sauber halten wollen.

Die Kinder der Waldgruppe der Kindertagesstätte der evangelischen Kirchengemeinde in Aegidienberg hatten einen von Herzen kommenden Wunsch an das Christkind. Kurzerhand ließen sie deshalb einen Brief mit der Anschrift „Christkind der Stadt Bad Honnef“ schreiben, in dem sie fragten: „Wir Laubfrösche (Waldgruppe) verbringen den ganzen Vormittag im Wald. Wir sehen dabei sehr viel Müll. Um den Müll nicht mit unseren Händen aufheben zu müssen, wünschen wir uns drei bis vier Müllzangen. Wir haben nämlich schon Scherben, Draht, Tüten mit Hundekot etc. gefunden.“

Bürgermeister Otto Neuhoff, bei dem der Brief schließlich angekommen war, gab ihn an den Bau- und Betriebshof der Stadt Bad Honnef weiter mit der Bitte, den Wunsch zu erfüllen. Paul Krist, Leiter des Bau- und Betriebshofes, brachte den Kindern jetzt nicht nur sechs Müllzangen mit, sondern zusätzlich 20 Arbeitshandschuhe, die er extra in Kindergröße bestellt hatte. Die Laubfrösche waren glücklich, strahlten und bedankten sich.

14 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren gehören zur Waldgruppe. Sie toben entweder auf dem zur Kindertagesstätte gehörenden Grundstück oder erkunden auf Spaziergängen die Natur. Die Kinder sind weniger erkältet, bestätigen Astrid Eul, stellvertretende Leiterin der Kindertagesstätte, und pädagogische Fachkraft Tatjana Kohlen. Die Bewegung im Wald schult die Motorik.

Die Kinder haben ein gutes Sozialverhalten, sind nicht aggressiv und streiten sich wenig. Sie lernen, sich selbst zu beschäftigen und ohne industrielle Spielwaren miteinander frei und kreativ zu spielen. Außerdem werden sie feinfühliger: Käfer und Insekten werden beobachtet und die Kinder haben gelernt, dass man sorgsam und zart damit umgehen muss. Der viele Müll schadet den Tieren, das wissen sie. Die Kinder sind sensibilisiert, auf die Natur zu achten. Deshalb kam auch die Idee des Briefes an die Stadt Bad Honnef von ihnen selbst.

Noch einen Wunsch für die integrative Kindertagesstätte gibt es: Derzeit wird eine pädagogische Fachkraft gesucht und Bewerbungen werden gerne angenommen.

Das Schönste am Kindergartentag ist, so sagen die Laubfrösche, das Schlittenfahren, für das die Wintertage in diesem Jahr ausgiebig genutzt wurden. cp

Foto: Die Laubfrösche vom Waldkindergarten mit stellvertretender Leiterin Astrid Eul (links) und pädagogischer Fachkraft Heike Schmitz (Mitte) freuen sich über die von Paul Krist (Leiter des Bau- und Betriebshofs der Stadt Bad Honnef) überreichten neuen Müllzangen und kleinen Arbeitshandschuhe, weil die Kinder den Wald sauber halten wollen.

Bürgerblock zum Haushalt

Am kommenden Donnerstag wird der Haushält 2017 im Rat diskutiert und verabschiedet. Hier die Stellungnahme vom Bürgerblock dazu:

BB: Haushalt 2017 ist auf dem richtigen Weg – Haushaltsdisziplin ist erkennbar

Der Haushalt 2017 entwickelt sich positiv. Der Negativtrend ist durchbrochen.

Der Bürgerblock hat jahrelang das Thema Haushaltsdisziplin eingefordert. Das heißt konkret, die Ausgaben orientieren sich an den Einnahmen.

Bürgermeister Otto Neuhoff hat diese Sichtweise auch sehr klar in seinem Zielfokus, was von Seiten des BB begrüßt wird.

Eine zeitlich befristete Grundsteuer B Erhöhung, die jährlich vom Rat neu beschlossen werden muss, bei gleichzeitiger Fortführung der Anstrengungen der Finanzkommission zur strukturellen Verbesserung des Haushalts kann sich der BB vorstellen. Eine zeitlich unbefristete Erhöhung nicht.

Karl-Heinz Dißmann, Fraktionsvorsitzender des BB:“ Die Erhöhung der Grundsteuer B auf 730 von Hundert Punkten gelten für den Bürgerblock zunächst nur für das Jahr 2017. Wir sehen Möglichkeiten ab 2018 unter „700 Punkte“ zu kommen.“

Mittelfristig bis 2020 muss die Abgabenquote wieder auf ein Normalmaß zurückgeführt werden.

„Darüber hinaus fordern wir ein Konzept für die Personalplanung einhergehend mit einer Strukturuntersuchung der Verwaltung. Kreative Ansätze zur Verhinderung von nachhaltigen Steuererhöhungen sind gefragt. Hier haben wir bereits konkrete Ansätze wie z.B. die Grundstücksgesellschaft als professioneller Wirtschaftsförderer der Stadt zu implementieren und neu aufzustellen u.a. mit dem Ziel Bad Honnef auf rund 30.000 Einwohner wachsen zu lassen.“ Denn der dauerhafte Erhalt der Leistungsfähigkeit unseres Gemeinwesens ist nur dann gewährleistet wenn die Wertschöpfungskette in Gänze durch die Stadt Bad Honnef genutzt wird.“ so Dißmann weiter. ck

Connected – Gottesdienst anders

Sonntagabend, eine gute Zeit, um auf die Stille, die Musik, sich selbst und die Bibel zu hören. Deshalb lädt die Evangelischen Kirchengemeinde Bad Honnef ein zu
Connected – mit sich und Gott verbunden

Am Sonntag, 5. Februar 2017, um 18 Uhr sind alle, die sich auf eine kleine Ruhephase im Alltagsstress freuen, in die Erlöserkirche eingeladen.

Das Vorbereitungsteam um Pfarrerin Britta Beuscher und Pfarrer Uwe Löttgen-Tangermann will mit dem Abend Raum und Zeit anbieten, um wieder mehr zu sich selbst und Gott näher zu kommen. ar

„Flüchtlinge stärker ins Boot holen“

Foto: Ehrenamtskoordinatorin Christina Uhlig (Mitte) arbeitet im Fachdienst Soziales und Asyl mit Leiterin des Geschäftsbereiches Erste Beigeordnete Cigdem Bern (rechts) und Leiterin des Fachdienstes Nadine Batzella (links).

Ehrenamtskoordinatorin bei der Stadt Bad Honnef ist seit Oktober 2016 Christina Uhlig. Sie kümmert sich um Flüchtlinge und ehrenamtlich Tätige in der Flüchtlingshilfe im Bereich Aegidienberg, während ihr Kollege Felix Trimborn, der schon länger für die Verwaltung arbeitet, für den Talbereich zuständig ist. Außerdem ist Christina Uhlig im Bereich Sprachförderung für Flüchtlinge im Berg wie im Talbereich eingesetzt.

Zum Glück sind in Bad Honnef alle ehrenamtlich Tätigen nach wie vor hoch motiviert. Während in anderen Städten und Gemeinden derzeit viele ihr Engagement aufgeben, bleibt die Zahl der Mitwirkenden in Bad Honnef nahezu konstant. Allein 100 Personen sind im Computerprogramm „Ehrena“ angemeldet, das eine schnelle Kommunikation ermöglicht. Zusätzlich gibt es noch die ehrenamtlich Tätigen, die nicht dort gelistet sind. Das ist eine außerordentlich gute Beteiligung. Christina Uhlig erklärt: „Wir sind dankbar für die, die da sind, aber können auch mehr brauchen. Hauspatinnen und Hauspaten oder Mithilfe in den internationalen Cafés werden gesucht. Auch, wer ein eigenes und neues Projekt anbieten möchte, ist willkommen und kann sich gerne bei der Stadt Bad Honnef melden.“

Christina Uhlig hat eine Ausbildung im Bereich Verwaltung. Sie ist, obwohl sie erst 26 Jahre jung ist, schon viel herumgekommen und hat Praktika bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), auch in Afrika absolviert. Ihre Bachelor-Arbeit hat sie im Studienfach Peace and Development (Friedens- und Entwicklungsarbeit) in Gothenburg in Schweden erworben. Beim Deutschen Roten Kreuz in Bonn hat sich schon als Ehrenamtskoordinatorin gewirkt. Zur Stadt Bad Honnef ist sie gekommen, weil sie hier Freiraum erwartet, ihre Vorstellungen umsetzen zu können.

Ziel ihrer Arbeit ist es, für Flüchtlinge und ehrenamtliche Tätige Struktur und Klarheit zu schaffen und dort Unterstützung anzubieten, wo es nötig ist. Von allen Seiten hat sie bereits Informationen gesammelt und steht im Austausch mit den Patenkoordinatoren und –koordinatorinnen, mit denen sie sich regelmäßig trifft. Sehr am Herzen liegt ihr, die Flüchtlinge stärker „ins Boot zu holen“, damit sie selbst aktiver werden und ihre Fähigkeiten und Kenntnisse, die sie aus dem Heimatland erworben und eingesetzt haben, auch hier in Deutschland nutzen. Wichtig sei die Aufklärungsarbeit gegen Ressentiments auf beiden Seiten. Gegen Vorurteile hilft es, Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen.

Der Sprachunterricht für alle Flüchtlinge wird von Christina Uhlig koordiniert. Dabei werden für die Flüchtlinge bedarfsgerechte Maßnahmen von Lese- und Schreibanfängen bis hin zum Kurs für Fortgeschrittene gesucht. Mit der Volkshochschule Siebengebirge und weiteren professionellen Anbietenden für Sprachunterricht besteht eine enge Zusammenarbeit.

Der Fachdienst Soziales und Asyl gehört zum Geschäftsbereich Bürgerdienste der Stadt Bad Honnef, der von Erster Beigeordnete Cigdem Bern geleitet wird. Sie sagt: „Die Entwicklung in Bezug auf weitere Zuweisungen und Einreise von Flüchtlingen vorherzusagen, ist schwierig. Wir haben uns entschieden, in diesem Jahr 2017 den Bestand an Unterbringungsmöglichkeiten und weiteren Leistungen im Bereich Asyl auf dem aktuellen Stand zu belassen, weil wir nicht wissen, was kommt. Es gibt keine belastbaren Zahlen und damit für den Haushalt keine Handlungs- und Planungssicherheit.“

Nadine Batzella, Leiterin des Fachdienstes Soziales und Asyl, fügt hinzu, dass die Stadtverwaltung selbstverständlich mit der Bezirksregierung Kontakt hält, um zu erfahren, ob es Zuweisungen geben wird. Auch die Kommunikation mit weiteren Behörden wie beispielsweise dem Jobcenter ist gegeben. Mit dem Masterplan, der von der Stadtverwaltung entwickelt wurde, so Nadine Batzella, wurden gute Voraussetzungen für die Integration der Flüchtlinge geschaffen. Im Talbereich besteht eine enge Zusammenarbeit mit den dem Ökumenischen Netzwerk Integration.

„Schön ist mitzuerleben“ , sagt Nadine Batzella, „wenn ein Flüchtling, der zunächst wenig motiviert war, doch regelmäßig zum Sprachunterricht geht und am Ende selbst stolz auf seine eigene Leistung ist.“ Solche Beispiele zeigen den Erfolg, der aus der intensiven professionellen und ehrenamtlichen Arbeit für Flüchtlinge in Bad Honnef resultiert.

Wer ehrenamtlich tätig werden möchte, kann sich per E-Mail melden: asyl@bad-honnef.de.
Auf der Internetseite der Stadt Bad Honnef www.bad-honnef.de (Asylangelegenheiten, Wie kann ich helfen?, Ehrenamt) gibt es einen Vordruck für die Kontaktaufnahme.
Umfassende Informationen gibt es auf der Website der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe: http://badhonnef-hilft.de.cp

DRK: Abschied, Neuwahl und Ehrungen

Traditionell findet im Januar die Jahreshauptversammlung der Honnefer Rot Kreuzler statt. In diesem Jahr standen turnusmäßig Neuwahlen des Vorstandes auf dem Programm. Nach über 35 Jahren an vorderster Front verabschiedeten die Rot Kreuzler Karl Schwippert aus dem Vorstand. Er wird weiterhin mit Rat und Tat zu Verfügung stehen.

Die neugewonnene Freizeit möchte er mit seiner Familie und einigen Reisen verbringen. Vorsitzender Uwe Westhoven „mit Karl Schwippert verabschieden wir heute Abend ein Gesicht des Honnefer Rot Kreuzes. Karl war maßgeblich am Aufbau des Ortsvereins sowie der Organisation und Planung des Honnefer Ortsvereins im Rettungsdienst des Rhein-Sieg-Kreises beteiligt.  Wir sind froh, dass er uns auch weiterhin als Mitglied der aktiven Bereitschaft mit Rat und Tat zu Verfügung steht.

Wir können nur Danke sagen für seine jahrelange Arbeit an vorderster Front.“  Zum Abschied aus dem Vorstand bedanken sich die Honnefer Rot Kreuzler mit einem Gutschein über Städtereise nach Wahl.

Neu im Vorstand können die Ehrenamtlichen Andreas Scheermesser als stv. Vorsitzenden begrüßen. Der Rechtsanwalt ist nun dritter Vorsitzender und freut sich, die soziale Arbeit in Bad Honnef im Hintergrund aktiv unterstützen zu können. Im Amt bestätigt wurden Uwe Westhoven (Vorsitzender), Uschi Brodesser (stv. Vorsitzende), Jürgen Lange (Kassierer) sowie alle geborenen Mitglieder der verschiedenen Abteilungen wie Jugend, Blutspende und aktive Bereitschaft.

 Besonders freute sich Uwe Westhoven wieder zwei Mitglieder für Ihre jahrelange aktive Mitgliedschaft im Honnefer Rot Kreuz zu ehren.  Seit 15 Jahre ist Jakob Waßmann  dabei, sogar auf 30 Jahre kommt Sabine Schwippert.

Bereits seit Wochen laufen die Vorbereitungen für die närrische Zeit auf Hochtouren. So sind die Honnefer Rot Kreuzler ab Anfang Februar im Karnevalisten Dauereinsatz.  Sie sind beim Sitzungskarneval im Hintergrund und mit Beginn des Straßenkarnevals wieder täglich im Bad Honnefer Stadtbild zu finden.

Aktuelle Vorstand nach den Wahlen:

Vorsitzende: Uwe Westhoven, Uschi Brodesser, Andreas Scheermesser

Kassierer: Jürgen Lange

Schriftführer: Helen Clover

Bereitschaftsarzt: Dr. Stefan Wirz

Vertreter der Gemeinschaften: Jens Koelzer, Sven Champion, Lars Hamann, Philipp Klein (in Vertretung)

Beisitzer: Ilona Kaufhold, Julia Mauer, Brigitte Mann, Jakob Waßmann, Brigitte Waßmann

SPD-Fraktion berät den Haushaltsentwurf in einer Klausursitzung

Vergangene Woche trafen sich die Mitglieder der SPD-Fraktion zu einer Klausursitzung, um sich gründlich auf die anstehende Haushaltsplanberatung vorzubereiten.

Gisela Zierau SPD Ratsmitglied u.a. im Haupt- und Finanzausschuss fasste die zentralen Fragen zusammen:
„Der Ball muss ins Tor – so formulierte es BM Neuhoff bei der Vorstellung des Haushaltplanentwurfs für 2017 im letzten Jahr.

Es ist Halbzeit in der Wahlperiode und die Frage ist, ob die bisherigen Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung seit der letzten Kommunalwahl tatsächlich den strukturellen Haushaltsausgleich gebracht haben, der den Verzehr des Eigenkapitals  stoppt. Wie entwickelt sich die Ertragsfähigkeit der Stadt? Wie hoch ist der Sanierungsstau bei der kommunalen Infrastruktur und in welchem Zeitraum kann dieser abgebaut werden?

Die SPD stellt fest. Erstens: die Verwaltung benennt in ihrem Haushaltplanentwurf für 2017  Risiken und Chancen für die Stadtentwicklung. Es stellt sich die Frage, wie realistisch die zugrunde gelegten Annahmen sind.
Zweitens: die Arbeit der eingesetzten Finanzkommission ist keine finanzpolitische Weichenstellung. Die ihr übertragene permanente Prüfung jeder Ausgabenposition durch die Stadt ist lediglich eine selbstverständliche Routineaufgabe.

Die Frage bleibt: welche echten Weichenstellungen sind tatsächlich vorgenommen worden, und liegt der Ball vor dem Tor – oder ist er noch weit davon entfernt?“

Anhand einiger ausgewählter Schlüsselzahlen des Haushalts und ihrer Entwicklung seit 2014 wurden in der Klausur Antworten gefunden, die nach Ansicht der SPD nicht gerade Anlass zur Euphorie geben.

In Bezug auf die Entwicklung des Eigenkapitals der Stadt muss laut SPD festgestellt werden, dass seit dem Vollzug des Haushaltsjahrs 2015 mit einem zusätzlichen Minus von rund  2 Mio. gegenüber der Planung von 3,3 Mio ein unmittelbarer Verzehr der Allgemeinen Rücklage stattgefunden hat und ein Verzehr des Eigenkapitals eingeleitet wurde.  Alleine durch den Haushaltsvollzug in 2015 wurden rund 4,5 Mio. Eigenkapital vernichtet.

Auch die Verwaltung musste feststellen, dass bislang noch nie ein Planungshaushalt im Vollzug derart aus dem Ruder gelaufen ist wie 2015. Wie das Haushaltsdefizit 2016 aussehen wird ist abschließend noch nicht bekannt – so die SPD. Sie schließt als Erkenntnis für die Zukunft daraus: Selbst wenn in den nächsten Jahren wie in der mittelfristigen Finanzplanung vorgesehen ein ausgeglichener Haushalt vorgelegt würde, würden die geplanten Überschüsse nicht ausreichen, um die dringend notwendigen Erhaltungsinvestitionen aus eigener Kraft vorzunehmen. Geschweige denn, zum Teil Jahrzehnte zurückliegende Versäumnisse zu korrigieren.

Gisela Zierau abschließend: „Unter Berücksichtigung des 1. Änderungspapiers des Haushaltplanentwurfs für 2017 schließt das ordentliche Ergebnis des Gesamtergebnisplans mit einem Überschuss von 888 T€ ab. Formal liegt damit ein ausgeglichener Haushalt vor, der allerdings im Wesentlichen nur durch eine exorbitante Erhöhung der Steuern und Abgaben, insbesondere der Grundsteuer B,  erreicht wird und einseitig zu Lasten der Familien und der Bürger von Bad Honnef geht.“

„Natürlich bleibt die Erhaltung und Erneuerung des kommunalen Vermögens für die nächste Generation für uns eine unverzichtbare Aufgabe.“ So der Fraktionsvorsitzende der SPD, Guido Leiwig. „ Natürlich besteht mehr denn je die Notwendigkeit, den Vermögensabbau der Stadt zu stoppen und die Ausgleichsrücklagen wieder aufzufüllen. Das wollen wir aber nicht um jeden Preis, denn dann würde die Steuer- und Abgabenschraube überdreht.“

Leiwig weiter: „Die SPD-Fraktion hat bis auf die Erhöhung der Elternbeiträge für die Kinderbetreuung alle  Konsolidierungsbemühungen im Rat unterstützt, kann aber nicht übersehen, dass die weitere Belastung insbesondere der Familien und  Rentner in diesem Tempo nicht weitergehen darf. Unser Maßstab war und ist eine soziale und gerechte Politik für Bad Honnefs Bürger.

Bei einem geplanten Überschuss von insgesamt 888 T€ in 2017 wäre die Stadt auch bei einer Erhöhung der Grundsteuer B auf nur 680 Prozentpunkte – statt der geplanten 730 – in der Lage einen ausgeglichen Haushalt inklusive eines Puffers von ca. 350T€ für dieses Jahr aufzustellen.
Die SPD fordert daher die Absenkung der geplanten Erhöhung der Grundsteuer B um 50 Prozentpunkte von 730 auf 680 v. H .und wird nur unter dieser Bedingung dem Haushalt 2017 zustimmen.“ km

PROTOKOLLE: „Arzt hätt‘ ich nicht werden dürfen“

Die Eichmann-Protokolle in szenischer Lesung am Schloss Hagerhof

„Arzt hätt‘ ich nicht werden dürfen“, so Adolf Eichmann, einer der maßgeblichen technischen Organisatoren des Holocaust zu seinem deutsch-jüdischen Verhör-Polizisten Avner (Werner) Less. Ob es um die effiziente Gestaltung der Bahnfahrpläne, die schnellsten Tötungsmethoden oder die perfide Ausbeutung jüdischer Familien ging: Eichmann war stets willfährig, geschickt und ergriff nicht selten gegenüber seinen Vorgesetzten die Initiative.

Aber Blut konnte er nicht sehen. Erschießungen, Verbrennungen von Leichen, das hätte er kaum ertragen. Aber schon bei einfachen Schnittwunden werde ihm schlecht, deswegen sei der Arztberuf nichts für ihn gewesen, versicherte Eichmann im Verhör.

100 Schüler(innen) des Gymnasiums und der Realschule Hagerhof verfolgten am Mittwoch gebannt eine szenische Lesung der Hannoveraner Kammerspiele aus den israelischen Verhörprotokollen. 275 Stunden Verhör, mehr als 3000 Seiten, komprimiert auf 50 Minuten. In eindrucksvoller Intensität inszenierten Harald Schandry und Bernd Surholz, zwei Schauspieler der Hannoveraner Kammerspiele, dieses Verhör. Sie verkörperten dabei Eichmann und Less nie ungebrochen, sondern bewahrten immer eine gewisse Distanz.

Den Schülern erklärt Schandry das auf Nachfrage so: „Eichmann zu spielen, ihn als ganzen Menschen darzustellen, maßen wir uns nicht an. Das wird Kitsch.“ Genauso hätten sie Less nicht darstellen wollen, der seinen Vater im Holocaust verloren hatte.

Die erste Frage nach der Inszenierung wirkt verstörend: Wie sei es denn nun mit der Schuld Eichmanns? Während des ganzen Verhörs haben die Schüler einen scheinbar dumm-naiven Eichmann erlebt, der sich herausredet. Deswegen hielten ihn schon 1961 viele nur für ein kleines Rädchen, ein Beispiel für die „Banalität des Bösen“ (Hannah Arendt).

Er sei kein Antisemit gewesen, hätte in der Schule einen jüdischen Freund gehabt, habe nur Befehle befolgt – und er sei nur bis zum Bahngleis zuständig gewesen, nicht für das, was in den KZs passiert sei. Die Frage nach der historischen Schuld steht im Raum. Minutiös, mit einem beeindruckenden Detailwissen und einer großen Gabe zur Verlebendigung von Geschichte setzen sich die beiden Schauspieler in den folgenden 50 Minuten mit Eichmanns Schuld und seiner lügnerischen Strategie auseinander.

Aber auch andere Fragen bewegen die Schüler: War der Rassismus etwas, an das Eichmann glaubte? Hatte Eichmann Freunde, empfand er Mitgefühl? War Eichmann in seiner Ordnungsliebe und seinem Perfektionismus typisch deutsch? Wieso haben die Israelis so einen langen Prozess veranstaltet und ihn nicht direkt umgebracht? Grund- und Leistungskurse der Jahrgangsstufe 11/ 12 in Geschichte und Philosophie sowie zwei Deutsch- und Geschichts-Klassen der 9 und 10 hatten das Zusammentreffen mit den beiden Schauspielern vorbereitet.

So vielfältig wie die Fächer-Kontexte waren die Fragen. Der Eichmann-Darsteller Surholz selbst zeigte sich sichtlich „fasziniert“ von Eichmann als Lernobjekt: „Ob man jetzt auf Fragen der Genetik schaut, auf seine Sprache, auf ethische oder historische Fragen, auf den Fall Eichmann kann man immer wieder aus neuen Perspektiven blicken.“
Weitere Informationen: http://www.hannoversche-kammerspiele.de/stuecke/

Neue Harfe für die Musikschule

Foto: Isabelle Wirtgen (vorne links) spielt auf der großen Harfe und Maja Schwager auf der kleinen –  v. l. n. r. die Erwachsenen: Antonia Schwager (Leiterin der Musikschule), Marie-Claire Junke (Lehrerin) und Paul Schilling (Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer der Musikschule der Stadt Bad Honnef)

Der Förderverein der Musikschule der Stadt Bad Honnef finanzierte den musikbegeisterten Schülerinnen und Schülern eine neue Haken-Harfe. Das Musikinstrument wurde dringend benötigt, denn die Harfenklasse wächst. Das liegt auch an den hervorragenden und beliebten Unterrichtsstunden von Lehrerin Marie-Claire Junke. Seit Oktober 2015 wirkt sie an der Musikschule der Stadt Bad Honnef. Bei öffentlichen Auftritten zeigte sie ihr Können.

Paul Schilling, Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer der Musikschule der Stadt Bad Honnef, erklärte, dass der Verein die Schenkung des Instruments als eine Investition in die Zukunft betrachtet. Ziel des Vereins ist es, musikalische Begabungen zu fördern und Instrumentalunterricht zu unterstützen. Die Mitglieder des Vereins verstehen ihr ehrenamtliches Engagement als wichtigen Beitrag zum kulturellen Leben in Bad Honnef.

In der Regel haben Schülerinnen und Schüler am Anfang keine eigene Harfe und das Instrument wird erst einmal im Fachgeschäft geliehen. Durch den Unterricht sollen die Schülerinnen und Schüler so schnell wie möglich erfahren, was es bedeutet, vor Publikum zu spielen. Dementsprechend waren junge Solistinnen und Solisten der Musikschule auf verschiedenen Musikinstrumenten während des Konzert zum Ausklang der Weihnachtszeit zu hören gewesen.  „Wichtig ist, dass man Musik macht“, sagt Lehrerin Marie-Claire Junke. „Ein falscher Ton ist menschlich.“

Isabelle Wirtgen (10 Jahre) profitiert von Musikschulunterricht und dessen guter Ausstattung. Sie hatte in ihrer Offenen Ganztagsschule einen Zettel gefunden und so vom Harfenunterricht erfahren. Ein bisschen ehrgeizig ist sie schon, denn die Harfe musste sogar in den Skiurlaub nach Österreich mit. Weil sie so viel Platz im Auto einnahm, mussten Familienmitglieder mit dem Zug nachreisen. Isabelle Wirtgen nahm aktuell mit großem Erfolg am Wettbewerb von „Jugend musiziert“ auf Regionalebene teil.

Mit dem guten Ergebnis geht es zum Landeswettbewerb in Münster weiter, auf den sie sich jetzt vorbereitet. Heute lacht sie darüber, dass sie zu Beginn des Unterrichts mit vielen Blasen an den Händen zu kämpfen hatte. Der Klang und die schöne Musik der Harfe entschädigt dafür. Auch moderne Stücke mit Verzierungen lassen sich interpretieren und die Zuhörenden staunen, wenn so viel Gefühl dabei ist wie beim Spiel von Isabelle Wirtgen.

Die Haken-Harfe, für die der Verein 2.000 Euro bezahlt hat, wird im Rathaus bleiben und dort vor allem für den Unterricht gebraucht. Großer Wunsch der Musikschule der Stadt Bad Honnef ist eine Pedalharfe, für die Förderverein und Schule noch gerne finanzielle Unterstützung annehmen. cp

Landtagswahl 2017: Einfluss auf politische Entscheidungen

Am 14. Mai 2017 findet die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen statt. Auch Erstwählerinnen und Erstwähler können sich als Wahlhelferinnen und Wahlhelfer betätigen. Das Wahlamt freut sich über jede Mithilfe.

In Bad Honnef werden um die 250 Erstwählerinnen und Erstwähler zum Urnengang aufgerufen, die so zum ersten Mal Einfluss auf politische Entscheidungen in Nordrhein-Westfalen nehmen. Diese Chance, die eigene Stimme in das Wahlergebnis einfließen zu lassen, sollte jede Erstwählerin und jeder Erstwähler unbedingt nutzen.

Wer über seine eigene Stimmabgabe hinaus erfahren möchte, wie die Wahlhandlung am Wahltag in den Wahlräumen abläuft, hat außerdem die Möglichkeit, sich beim örtlichen Wahlamt als Beisitzerin und Beisitzer eines der 16 Wahlvorstände in die Liste der Wahlhelferinnen und Wahlhelfer eintragen zu lassen und aktiv bei der Durchführung der Wahl mitzuwirken. Die Wahlvorstände prüfen die Personaldaten der Wählerinnen und Wähler und zählen später die Stimmzettel aus.

Für die Mitglieder der Wahlvorstände gibt es eine Aufwandsentschädigung, das Erfrischungsgeld. Bei der Landtagswahl beträgt dies 28,00 Euro. Die Tätigkeit im Wahllokal beginnt um 7:30 Uhr. In der Zeit von 8:00 bis 18:00 Uhr wird in Schichten gearbeitet. Um 18:00 Uhr trifft sich das gesamte Team zur Auszählung der Stimmen, was in der Regel zwischen 20:00 und 21:00 Uhr erledigt ist. Wahlhelferinnen und Wahlhelfer brauchen keine Vorkenntnisse und die Meldung ist freiwillig. Wünsche zum Einsatzort und Pläne für den gemeinsamen Einsatz mit Freundinnen, Freunden und Bekannten werden gerne berücksichtigt.

Erstwählerinnen und Erstwähler sowie sonstige Interessierte, die sich als Wahlhelferinnen und Wahlhelfer melden möchten, wenden sich bitte an das Wahlamt der Stadt Bad Honnef, Gerrit Schöne-Warnefeld, Rathausplatz 2-4, Büro 7, Telefon 02224/184-151, Fax 02224/184-137, E-Mail gerrit.schoene-warnefeld@bad-honnef.de oder in den Bürgerbüros der Stadt Bad Honnef. Dort liegen entsprechende Meldeformulare und Informationsflyer aus. Die Formulare und den Flyer können auch auf der Internetseite der Stadt Bad Honnef www.bad-honnef.de als PDF heruntergeladen werden. cp

Rückblick auf die Arbeit im NRW- Landtag

2016 ist Geschichte. Für die Abgeordneten des nordrhein-westfälischen Landtags war es ein arbeitsreiches Jahr mit vielen kontrovers geführten Debatten. In Anhörungen stellten zudem zahlreiche Expertinnen und Experten ihre Positionen vor.

31 Plenarsitzungen standen an, außerdem 602 Sitzungen der Ausschüsse. Eingerechnet sind dabei die Sitzungen der Ausschüsse, der Enquetekommissionen und der Parlamentarischen Untersuchungsausschüsse, die allein 120 Mal zusammenkamen.

57 Gesetze wurden im vergangenen Jahr verabschiedet, darunter das Inklusionsstärkungsgesetz, das Landesnaturschutzgesetz und das Gesetz zur Änderung der nordrhein-westfälischen Verfassung. Grundlage waren die von der Verfassungskommission erarbeiteten Änderungs- und Ergänzungsvorschläge.

In 129 öffentlichen Anhörungen äußerten sich Sachverständige zu den unterschiedlichsten Themen. 238 Anträge wurden eingereicht, nicht eingerechnet sind dabei Entschließungs- und Änderungsanträge. Die Abgeordneten debattierten außerdem in 21 Aktuellen Stunden.

Fünf Große Anfragen wurden an die Landesregierung gestellt. Themen waren die Digitalisierung, die Kriminalitätsbekämpfung, die Bertelsmann-Stiftung, die Telekommunikation und die Entwicklung des Zeitungsmarktes an Rhein und Ruhr. Die Zahl der Kleinen Anfragen lag im vergangenen Jahr bei 1.287. zab

Bürgermeister begrüßte die Sternsinger im Rathaus

Sternsinger im Rathausfoyer baten Bürgermeister Otto Neuhoff um eine Spende.

Die Sternsinger des Bad Honnefer Pfarrverbandes besuchten das Bad Honenfer Rathaus am Dreikönigstag. Sie sangen aus vollem Herzen, um für eine Spende zu bitten, die Bürgermeister Otto Neuhoff gerne gewährte. Die Kinder überbrachten den Segen für das kommende Jahr, dessen Schriftzug wie immer sichtbar auf einem Schriftband im Foyer angebracht wurde.

Bürgermeister Otto Neuhoff bedankte sich für den Besuch und freute sich über den Enthusiasmus der Kinder für die gute Tat. Zum Abschluss des Besuches im Rathaus gab es noch eine Süßigkeit. Anschließend zogen die Kinder weiter von Haus zu Haus, damit ihre Sammelbüchsen sich auch füllten. Das Motto der Sternsingeraktion 2017 lautet „Gemeinsam für Gottes Schöpfung – in Kenia und weltweit“, denn die Spenden sind für Projekte in Kenia bestimmt.

Dieses Jahr sind es zum Leidwesen der Betreuenden nicht ganz so viele Kinder, die mitgehen, wie in den vergangenen Jahren. Wenn ein Kind am kommenden Samstag, 14. 01.2017, noch mitmachen möchte, kann es bei Katharina Beschoner, Telefon 02224/75906 (Malteser Hilfsdienst), oder im katholischen Pfarrbüro angemeldet werden. In der Regel sollten die Kinder die zweite Schulklasse besuchen.

Jüngere Kinder können aber in Begleitung von Geschwistern oder Erwachsenen mitkommen. Jonathan beispielsweise ist erst drei Jahre alt und mit Begeisterung dabei. Seine Geschichte spricht schon sehr für ihn, denn er wohnt in Mainz. Dort durfte er die Sternsinger noch nicht begleiten. Deshalb reiste er extra zu seinen Großeltern nach Bad Honnef und ist jetzt einer der netten kleinen Könige. cp