Fototrilogie „Sankt Martin“ von Titus Reinarz für die Stadt

Foto: Bildhauer Titus Reinarz (rechts) übergab Bürgermeister Otto Neuhoff (links) ein Schild mit den Fotos der drei Reliefs über das Leben des Heiligen Martin, die in der Selhofer Kirche St. Martin angebracht sind.

Bildhauer Titus Reinarz wohnt in Löhndorf-Sinzig, ist aber in Bad Honnef geboren und aufgewachsen. Deshalb fühlt er sich mit Bad Honnef tief verbunden und schenkte jetzt der Stadt eines seiner Werke.

Er überreichte Bürgermeister Otto Neuhoff eine Trilogie: Fotografien der drei von ihm gefertigten Reliefs, die in der Selhofer Kirche Sankt Martin zu sehen sind. Dargestellt sind drei Stationen des Lebens des Heiligen Martin von Tours, der als Soldat seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte, als Einsiedler lebte und schließlich Bischof wurde. Für die Schenkung an das Rathaus wurden die Fotos der Selhofer Reliefs auf einer Alu-Dibond-Platte, Aluminium mit einem Polyethylen-Kern, aufgebracht.

Die Reliefs in St. Martin hingegen sind aus Muschelsandstein, der bei Udelfangen in der Nähe von Trier gebrochen wird. Schwer beschädigt wurde das Innere der Selhofer Kirche Anfang September 2016, da es gebrannt hatte. Durch die starke Rauchentwicklung wurden auch die Reliefs in Mitleidenschaft gezogen und Titus Reinarz musste sie fachmännisch vom Ruß reinigen. Sie werden im Original in St. Martin wieder zu bewundern sein, wenn die Kirche nach der Beseitigung der Brandschäden voraussichtlich im kommenden Frühjahr geöffnet sein wird.

Von Ende November bis Mitte Dezember 2016 hatte Titus Reinarz eine Auswahl seiner Werke im Kunstraum Bad Honnef unter dem Rathaus ausgestellt. Bürgermeister Otto Neuhoff sagte: „Ich bedanke mich für die schöne Ausstellung und für die Schenkung. Wir werden die Foto-Trilogie in Ehren halten.“

Titus Reinarz erzählte, dass er Kindheit und Schulzeit in Bad Honnef in guter Erinnerung habe. Die Kirche St. Johann Baptist liebte er. Zu den Pfarrern hatte er ein gutes Verhältnis und so wurde er Messdiener. Ab und zu findet heute noch ein Klassentreffen mit den ehemaligen Schulkameraden in Bad Honnef statt. Sein Vater hatte ein Atelier an der Linzer Straße gegenüber dem Alten Friedhof. Heute ist Titus Reinarz ein gefragter freischaffender Künstler mit eigenem Bildhaueratelier. Er stellt in Deutschland, Österreich und Italien aus. Seine Fachkenntnisse werden geschätzt. Die Fototrilogie schenke er der Stadt, so erklärte er, damit bekannt wird, was es in Bad Honnef alles an Kunstschätzen und für die Sinne gibt. cp

Wandertafeln verunstaltet

Kürzlich wurden im Bereich Ittenbach einige Wandertafeln, die sich im Eigentum des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft befinden, durch Grafitti so stark verschmiert, dass die Wanderkarten überhaupt nicht mehr zu erkennen waren. Dabei handelt es sich um keinen „Dummen-Jungen-Streich“, sondern um eine handfeste Sachbeschädigung fremden Eigentums. Es ist völlig unverständlich, Informationstafeln an Wanderparkplätzen, der den Waldbesuchern eine Orientierung geben sollen, auf diese Art und Weise zu beschädigen. Was soll damit erreicht werden?

Daher bittet das Forstamt um Mithilfe, um die Täter überführen zu können. Vielleicht ist dies mittels der „Handschrift“ der Sprayer möglich. Die Wandertafeln werden jetzt von Mitarbeitern des Forstamtes mit Spezialmitteln unter hohem Zeitaufwand wieder gereinigt. Ob die Grafitti dabei wieder vollständig beseitigt werden können, bleibt abzuwarten. Die Reinigungskosten pro Schild liegen bei ca. 150 bis 200 €.

Sachdienliche Hinweise nimmt das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft, Krevelstr. 7, 53783 Eitorf, Rhein-Sieg-Erft@wald-und-holz.nrw.de entgegen.

Lions Club fördert Musikschule

Weihnachtszeit und Jahreswechsel stehen im Zeichen von jeder Art von Bescherung. So auch bei den Lions. Auch 2017 folgt der Lions Club Bad Honnef dem Motto der weltweiten Lions-Bewegung: „We serve“. Ziel des Honnefer Clubs ist es, sowohl lokale als auch Projekte im Ausland zu unterstützen.

Über den Förderverein erhält die Musikschule Bad Honnef auch im kommenden Jahr eine Spende in Höhe von 1000,- Euro. Die Leiterin der Musikschule Antonia Schwager bedankte sich auf der Weihnachtsfeier des Lions Clubs Bad Honnef mit einem stimmungsvollen Flötenkonzert einer kleinen Gruppe ihrer Schule. Dank des Förderbeitrags ist es der Musikschule vor allem möglich, ihre Inklusionsprojekte durchzuführen, die Antonia Schwager besonders am Herzen liegen.

Im afrikanischen Ruanda engagiert sich der Lions Club Bad Honnef in einem Projekt, das der ethnischen Minderheit der Batwas zu mehr Lebensqualität verhelfen soll. Durch die Vermittlung einer ehemaligen Entwicklungshelferein, die selbst in Ruanda im humanitären Einsatz war, ist sichergestellt, dass die 2000,- Euro-Spende des Lions Clubs Bad Honnef auch sinnvoll eingesetzt wird.

Der Lions Club hat sich schon in der Vergangenheit vor allem in Afrika engagiert. Über die Organisation „Hand in Hand for Children“ wurde in einer Vorortsiedlung der namibischen Hauptstadt Windhuk eine Suppenküche für die dort lebenden Kinder betrieben. sm

MALTESER: Integration macht Fortschritte

Die Bad Honnefer Malteser haben beim letzten Erste-Hilfe-Kurs des ausgehenden Jahres zwölf Flüchtlinge ausgebildet. Die Teilnehmer stammen aus Syrien und dem Irak und sind im Bad Honnefer Stadtteil Aegidienberg untergebracht. Es ist bereits der fünfte Honnefer Kurs für Flüchtlinge und der vierte in diesem Jahr. Der Kurs fand erstmals auf Deutsch und mit arabischen Übersetzungen statt.

Malteser Stadtbeauftragter Dr. Andreas Archut sagt: „Die Honnefer Malteser haben in diesem Jahr über 1.700 Menschen in Erster Hilfe ausgebildet. Den ersten und der letzten Kurs des Jahres 2016 haben wir für Flüchtlinge gehalten.“ Beide Kurse fanden im katholischen Pfarrzentrum in Aegidienberg statt, den Kontakt zu potentiellen Teilnehmern erhielten die Malteser im „Café International“ des Ortsteils.

Flüchtlinge haben Deutsch gelernt

Erstmals fand die Erste-Hilfe-Schulung für Flüchtlinge nicht auf Englisch, sondern in deutscher Sprache statt. Dies sei der fortschreitenden Integration der Gäste geschuldet, erklärt Dr. Archut: „Bereits beim vierten Kurs war mir aufgefallen, dass Englisch nicht mehr die optimale Kurssprache ist. Die Flüchtlinge haben zwischenzeitlich zumindest ein bisschen Deutsch gelernt.“ Darum sei es nur konsequent, die Kurssprache umzustellen.

Dies klappte auch dank der Unterstützung durch Ehab Madwar aus Syrien und Abdulsattar Altaee aus dem Irak, die seit dem Frühjahr bei den Honnefer Maltesern mitmachen und die wichtigsten Inhalte des Kurses ins Arabische übersetzen. Dr. Archut sagt: „Ehab und Sattar sind quasi meine ‚arabischen Untertitel‘. Sie haben die wichtigsten Passagen des Kurses übersetzt und die vielen praktischen Übungen mit Hilfestellungen auf Arabisch begleitet.

Projekt mit bundesweiter Strahlkraft

Rund 70 Flüchtlinge haben die Malteser bislang im Rahmen des Projekts  „Gemeinsam helfen, Integration schaffen“ in Erster Hilfe geschult. Eine ganze Reihe von ihnen interessiert sich für die weitere Mitarbeit bei den Maltesern. Die ersten drei Flüchtlinge konnten bereits im März 2016 nach erfolgreicher Helfergrundausbildung zu aktiven Helfern ernannt werden. Das Malteser-Projekt war kürzlich mit dem Helfende-Hand-Förderpreis in der Kategorie „Sonderpreis für Integration“ ausgezeichnet worden. „Diese Ehrung hat unserem Projekt bundesweite Aufmerksamkeit verschafft“, sagt Dr. Archut.

Das Erfolgsmodell findet inzwischen immer mehr Nachahmer. Archut berichtet: „In Bayern und am Bodensee wurde unser Konzept bereits erfolgreich umgesetzt. Weitere Malteser-Gliederungen interessieren sich für unsere Erfahrungen. Natürlich teilen wir diese gerne und ermutigen die Kollegen, es uns nachzutun.“ Darüber hinaus hätten sich über die Sozialen Medien auch Flüchtlinge aus ganz Deutschland bei den Honnefer Maltesern gemeldet, weil sie mitmachen wollen. „Wir haben ihnen dann die nächstgelegene Malteser-Dienststellen genannt und empfohlen, sich dort zu melden.“

Finanziert wurden die Erste-Hilfe-Kurse für Flüchtlinge durch Spenden der Bürgerstiftung Bad Honnef, der Volksbank Bonn/Rhein-Sieg, des Aalkönigskomitees Bad Honnef und des Bonner Medien-Clubs.

 

Foto: Ralf Klodt/MHD

Die neue Sporthalle in Aegidienberg kommt

Der Vorsitzende des SFA Sportstättenfördervereins Claus Elbert präsentiert den Spenden-Flyer für die Ausstattung der neuen Sporthalle in Aegidienberg

Spitzenthema bei der Mitgliederversammlung des Sportstättenfördervereins der Sportfreunde Aegidienberg (SFA) kurz vor Weihnachten war natürlich die neue Sporthalle in Aegidienberg. Dass nun der „erste Spatenstich“ endlich am 9. Januar 2017 erfolgen soll, löste allgemeine Erleichterung und Freude aus.

Der Vorsitzende des SFA-Sportstättenfördervereins Claus Elbert hatte die Bauskizzen zur Hand und erläuterte die Konstruktion. Danach wird die neue Sporteinrichtung auf der Wiese vor der Grundschule an der Burgwiesenstraße keinerlei luxuriöse Besonderheiten oder Extras aufweisen. Aber sie wird doppelt so groß sein wie die bestehende. Als sogenannte Zweifach-Halle ist sie für größere Sportereignisse geeignet, kann aber auch geteilt und für den Schul- und Vereinssport von jeweils zwei Einheiten gleichzeitig genutzt werden. Aegidienberg als der am stärksten wachsende Stadtteil Bad Honnefs wird dann seinen Bewohnern angemessene Sportmöglichkeiten bieten können.

Der Sportstättenförderverein der SFA sieht es nun als seine Aufgabe an, Mittel für die Ausstattung der Halle aufzutreiben. Wie schon zum Bau des Sportplatzes in Rottbitze im Jahr 2010 sollen Banken, Firmen und nicht zuletzt die Mitglieder des Sportvereins sowie alle Bürger um Spenden oder um die Übernahme einer Patenschaft für spezifische Anschaffungen gebeten werden. Dabei hoffen die Mitglieder des SFA-Sportstättenfördervereins auch auf breite Unterstützung vom Sportverband Bad Honnef sowie der entsprechenden Vereine „im Tal“, da die neue Halle in Aegidienberg allen Sporttreibenden in Bad Honnef zur Verfügung stehen soll. Für die Sammelaktion hat der Förderverein ein Informationsblatt gestaltet, das alle notwendigen Hinweise und Unterlagen enthält. Später kann auch auf der SFA-Homepage auf die Spender hingewiesen werden, sofern diese es wünschen.

Da die Sporthalle bis Ende 2017 fertiggestellt sein muss, damit die großzügige Spende des inzwischen leider verstorbenen Mäzens Josef Bellinghausen noch genutzt werden kann, muss zügig gehandelt werden. Die Mitglieder des SFA-Sportstättenfördervereins wollen alles in ihrer Macht Stehende dazu beitragen. eb

 

 

 

 

Das Meinhard Siegel Trio im Hotel Hoff

Am 8. Januar ,11 Uhr, beginnt das Helge Kirscht-Musikjahr 2017 mit einem musikalischen Frühschoppen im Hotel Hoff. Dort sollen im kommenden Jahr, so ist der Plan, regelmäßig Veranstaltungen statt finden. Den Anfang macht das Meinhard Siegel Trio.

Seit mehr als fünfzehn Jahren ist die Band um den Essener Pianisten Meinhard Siegel auf den unterschiedlichsten Bühnen der Region zu hören. Dabei spielt der Kern der Gruppe bereits seit über 30 Jahren zusammen. Vermutlich ist das der Grund für diesen homogenen, beinahe schwerelos wirkenden Sound der Band.

Zwar wird die Gruppe oft als Jazzband bezeichnet, doch trifft diese Umschreibung nicht die eigentliche Intention der Musiker. Der größte Teil des Repertoires stammt dabei aus der Feder des Bandleaders Meinhard Siegel. Die Tatsache, dass er drei Monate des Jahres in der Einsamkeit der schwedischen Wälder lebt und arbeitet, spiegelt sich unmittelbar in seinen Kompositionen wieder:

Mal heiter und beschwingt, mal melancholisch und verträumt, mal liedhaft und verspielt – eben typisch skandinavisch.

Ein kleiner Teil des Repertoires besteht aus Bearbeitungen bzw. Interpretationen. Dabei bedient sich Meinhard Siegel ebenso an skandinavischer Volksmusik wie an zeitgenössischen Kompositionen aus dem hohen Norden. Nicht von ungefähr führte die erste Auslands-Tournee die Gruppe im Sommer 2014 ins schwedische Värmland. eb

125 Jahre Profittlich in Rhöndorf

GESCHICHTE: 2017 feiert das Traditionshaus Jubiläum

Im Jahr 1892 erwarb Bäckermeister Stephan Profittlich aus Birresdorf das 1731 erbaute malerische Fachwerkhaus am Ziepchensplatz. 1924 wurde der Bäckerei eine Konditorei nebst einem Café angegliedert. Neben dem „Haus im Turm“, das als einziges Gebäude des Ortes die Brandschatzung durch die Franzosen 1689 „überlebte“, gilt das Haus Profittlich als eines der ältesten Gebäude in Rhöndorf. Wer das Haus erbaut hat, ist nicht bekannt. Nur soviel: 1870 wurde dort eine Essigfabrik betrieben. Handwerker und Gewerbetreibende zogen ein und aus. Bis die Ära Profittlich begann. Stephan Profittlich ließ das Haus renovieren. 1921 übernahm Sohn Peter Profittlich das Haus samt der Bäckerei von seinen Eltern. Er ließ die Betriebsräume neu gestalten und errichtete über dem Café eine Bauernstube.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das stark beschädigte Haus komplett restauriert, dadurch kam das bis heute erhaltene alte Schnitzwerk wieder voll zur Geltung. Und zwei Menschen, quasi Nachbarn, im kleinen Weinort unter dem Drachenfels, gaben in den Nachkriegszeiten so richtig Gas: Eben Peter Profittlich und der Bundeskanzler der jungen Republik, Dr. Konrad Adenauer. Adenauer bedankte sich persönlich bei Profittlich für seinen unermüdlichen Einsatz für Rhöndorf. Der ließ Hilfsmaßnahmen ankurbeln.

Der werkelte mit seinen Hubertusschützen beispielsweise Wochen lang, um die von Granaten getroffene Pfarrkirche von Schutt freizulegen. Seine Triebfeder war immer seine Liebe zu Rhöndorf. Dazu gehörte auch sein legendärer Plan, eine Drahtseilbahn zum Drachenfels bauen zu lassen, um den brachliegenden Tourismus ankurbeln zu lassen. Daraus wurde bekanntlich nichts, weil Nachbar Adenauer keinen „Rummel“ rund um sein Wohnhaus dulden wollte. Peter Profittlich hatte Ecken und Kanten, und konnte sehr ungehalten werden, wenn etwas nicht so lief, wie er es wollte.

Drei Generationen Profittlich

Gegen den Bundeskanzler hatte er allerdings keine Chance. Als Peter Profittlich 1963 starb, wurde Rhöndorf um eine außergewöhnliche Persönlichkeit ärmer. Bereits 1960 hatte sein Sohn Karl-Heinz den elterlichen Betrieb übernommen. Auch er ließ die Betriebsräume nach und nach modernisieren. Seine Bemühungen wurden 1961 durch Hochwasser und 1963 durch einen Brand unterbrochen. Wieder wurde eine komplette Renovierung nötig. Im Zuge dieser Arbeiten kam eine Zentralheizung ins Haus, die Privaträume wurden erweitert, die Außenfassade wurde von Grund auf renoviert.

Wie seine Vorfahren setze sich Karl-Heinz Profittlich unermüdlich für seinen Heimatort ein. Und er grub, wie sein Vater, das Kriegsbeil gegen die Adenauers aus, besser gesagt, gegen Adenauers Sohn Georg. Obwohl beide der CDU entstammen kandidieren Kanzlersproß und Konditorssohn bei der Kommunalwahl im selben Rhöndorfer Wahlbezirk gegeneinander: Adenauer für die Christlichen Demokraten, Profittlich für den „Bürgerblock Bad Honnef“. Ursache der Rhöndorfer Stammesfehde: Die Profittlichs werfen den Adenauers vor, das Wohl des Heimatortes vernachlässigt zu haben.

Als sich die CDU bereit fand, den Kandidaten Adenauer gegen Profittlich auszuwechseln, ließ sich der Bäcker vom unabhängigen Bürgerblock in Georg Adenauers Wahlkreis nominieren. Umgehend antworteten die Christdemokraten mit dem Ausschluss ihres widerborstigen Mitglieds. Das trat dann der bayerischen CSU bei. Ein Novum. Und nur möglich mit einem Trick. Denn nur, wer auch in Bayern wohnte, durfte Mitglied der CSU werden. Penaten half aus: Die ruhmreiche, damalige Rhöndorfer Kosmetik-Firma, betrieb ein Erholungsheim in Bayern, in der Gemeinde Wallau. Hier meldete Profittlich mit weiteren Rhöndorfern seinen Zweitwohnsitz an, und sie alle wurden offiziell CSU-Mitglieder. Rhöndorfer Geschichte.

1982 legte Peter Profittlich seine Meisterprüfung ab und leitete seit dem mit seinem Vater Karl-Heinz, der 2001 verstarb, das Familienunternehmen. 1984 ging ein lang gehegter Wunsch der Familie in Erfüllung, mit dem Kauf des angrenzenden Hauses „Eichas“. 1985 wurde in dem ehemaligen Winzer-und Bauernhof ein Original „Königswinterer Steinbackofen“ gefunden, der auch bis vor einiger Zeit seinen Dienst tat. So liegen Vergangenheit und Gegenwart im Hause Profittlich noch immer sehr eng beieinander. Legendär ist der Weihnachtsstollen. „Das Rezept stammt von einem Kriegskameraden von meinem Großvater“. Ein Wunderrezept.

Natürlich wird das nie und nimmer verraten, denn Profittlichs Weihnachtsstollen haben die Welt erobert. Auch daran ist Adenauer nicht ganz unschuldig. Botschaften in aller Welt wurden und werden zu Weihnachten mit dem Stollen aus Rhöndorf beglückt. Peter Profittlich backt heute noch das von Adenauer erfundene Brot mit Maismehl, und jährlich kommen tausende Besucher nach Rhöndorf um das Haus des „Alten“ zu besuchen, das Museum oder die Grabstätte. Logisch: Vor oder nach dem Besuch werden Kaffee und Kuchen bei den Profittlichs eingenommen.

Aber, neben der allgegenwärtigen Vergangenheit hat Peter Profittlich auch die Zukunft des Hauses fest im Blick. „Ständig wird bei uns renoviert und erneuert“. Aber nicht nur das. Es stehen Appartements, Ferienwohnungen oder Gästezimmer zur Verfügung. Seit 1999 findet jährlich der Adventsmarkt statt, es wird ein Mittagstisch angeboten, Sonntags Frühstück vom Buffet. Daneben gibt es Backkurse und „Hofabende“ mit Musik. Auch in Rhöndorf bei den Profittlichs bleibt die Zeit eben nicht stehen.

Aber: Wann ist man ein Rhöndorfer? Diese Frage wurde vor 40 Jahren im Honnefer Stadtrat diskutiert. Und zwar ernsthaft. Die Antwort gab damals Ratsmitglied Peter Profittlich, eben der Opa des heutigen Ratsmitgliedes Peter Profittlich: „Wenn einer dreißig Jahre auf dem Rhöndorfer Waldfriedhof liegt, dann können wir ihn als Rhöndorfer anerkennen“. Und so geschieht es. Bis heute. Bürgermeister Franz Josef Kayser hat einmal gesagt: „Das Café Profittlich ist das „Herz- und Kraftzentrum des Ortes“. Auch daran hat sich nichts geändert. bö