Auf zu Meistertiteln

Foto: Harald Schmeling (hi. mit Krawatte) übergab den Hagerhof-Teams einen Satz Hoodies für die Teilnahme am Berliner Bundesfinale – sehr zur Freude auch von (hi.Mitte v.l.n.r.) Martin Otto, Michael Laufer, Marko Leschek und Martin Solzbacher

Mit neuen Sweat-Shirts nach Berlin

Die erfolgreichen Mädchen Basketball-Teams von Schloss Hagerhof in Bad Honnef haben sich einmal mehr als Landesmeister für das Bundesfinale 2017 im Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin qualifiziert.  Beide Teams können dank des Sponsorings der Stadtsparkasse Bad Honnef einheitlich gekleidet die Reise nach Berlin  antreten und vom 02. bis 06. Mai das Land NRW vertreten: Harald Schmeling, Leiter Öffentlichkeitsarbeit, überreichte den Spielerinnen mit ihren Trainern Martin Otto, Martin Solzbacher und Marko Leschek im Beisein von Geschäftsführer Michael Laufer einen kompletten Satz blauer Kapuzenhoodies mit dem Aufdruck „Team NRW“.

Harald Schmeling: „Traditionell hat für die Sparkasse vor allem der Jugendsport in Bad Honnef eine große Bedeutung. Gerne unterstützen wir deshalb beide Mannschaften und sorgen mit den Sweat-Shirts für einen identischen Auftritt in Berlin!“ Hagerhof-Geschäftsführer Michael Laufer, ehemals Basketball-Bundesligatrainer des Rhöndorfer TV und Deutscher Meister mit Saturn Köln, freute sich mit den Teams und ihren Trainern:  „Für unsere Teams ist eine solche Unterstützung immer eine besondere Motivation.

Wir hoffen, dass wir in Berlin die Erfolge der letzten Jahre mit zwei Meistertiteln und etlichen zweiten und dritten Plätzen wiederholen können. Die Stadtsparkasse Bad Honnef hat uns dankenswerterweise erneut unterstützt und trägt dazu bei, dass der Hagerhof seinen Spitzenplatz im deutschen Schulbasketball halten kann.“ Dafür bedankte sich der Hagerhof mit einem Bild der beiden Meistermannschaften für die jahrelange Unterstützung. eb

SPD-Maifest „Gegen Rechts“

1.Mai ab 11 Uhr im Kurpark

Der Ortsverein der SPD lädt die gesamte Bevölkerung zum diesjährigen Maifest ein. Es hat bereits lange Tradition und findet am 1. Mai ab 11 Uhr im Park am Kurhaus statt. Grußworte werden vom Landtagskandidaten Denis Waldästl,  Bürgermeister Otto Neuhoff, dem Bundestagsabgeordneten Sebastian Hartmann und dem SPD-Vorsitzenden Tobias Karsten gehalten.

Vertreten sein werden Vereine und Institutionen aus Bad Honnef (z.B. Arbeiterwohlfahrt, Amnesty International, Dritte-Welt-Laden) und der Region, die internationale Speisen und Informationen unterschiedlichster Art – beispielsweise zur Integration von Ausländern – anbieten.

Die Musicalschule des Hagerhofs wird aus seinem aktuellen Programm einiges darbieten, danach spielt eine Liveband. Eingeladen ist die gesamte Bevölkerung, ganz herzlich willkommen sind auch die neu angekommenen Flüchtlinge, die hier die Gelegenheit zum Austausch haben. bk

Graf Lambsdorff: “Jetzt ist die Zeit“

Alexander Graf Lambsdorff war prominenter Gastredner beim traditionellen politischen Frühschoppen der FDP am vergangenen Samstag im Bad Honnefer Weinhaus Steinbach. Mehr als 80 interessierte Bürger waren zur Diskussionsveranstaltung gekommen, die von der Band Just Jazz musikalisch umrahmt wurde.

Der Europaabgeordnete und Vizepräsident des europäischen Parlaments hielt ein Plädoyer für die Freiheit und warf einen Blick auf die bevorstehende Bundestagswahl. Denn Lambsdorff kandidiert auf einem sicheren Listenplatz für die FDP zur Bundestagswahl ebenso wie die Bad Honneferin Nicole Westig, die ebenfalls gute Chancen hat, in den Bundestag einzuziehen. Westig ging in ihrer Begrüßungsrede auf die besondere politische Situation in diesem wichtigen Wahljahr ein.

„Jetzt ist die Zeit, sich für Freiheit und Demokratie zu engagieren“, formulierte sie und erteilte allen populistischen Tendenzen eine klare Absage. Für Dagmar Ziegner, FDP-Landtagskandidatin für Bad Honnef, Königswinter und Sankt Augustin, war genau diese Situation die Motivation, politisch aktiv zu werden. Die freie Journalistin aus Königswinter-Rauschendorf will sich u.a. für eine bessere Ausstattung der Schulen, für die Digitalisierung und den Ausbau der Infrastruktur auf den Dörfern einsetzen.

Ein Thema, das auch Graf Lambsdorff besonders hervorhob. „Viele mittelständische Betriebe, die ihren Standort im ländlichen Raum haben, sind auf schnelles Internet angewiesen. Und auch der Wert der dortigen Immobilien wird langfristig davon abhängen “, erläuterte der Politiker. In seinem anschließenden Vortrag setzte Graf Lambsdorff den Schwerpunkt auf die drei großen Themen Freiheit, Bildung und Marktwirtschaft, mit denen die FDP in den Bundestagswahlkampf ziehen will.

„Dass wir in Freiheit leben, ist ein Grund zur Freude. Aber diese Freiheit wird von vielen Seiten bedroht“, erklärte der Politiker. Und um sie zu erhalten, benötige Deutschland handlungsfähige Sicherheitsbehörden. So sei es ein Skandal, dass die Bundesländer immer noch keine einheitliche Datenbank für sogenannte Gefährder hätten. Und auch der  Ausbau von Frontex zu einer europäischen Grenzschutzpolizei mit eigenen personellen Kapazitäten hat für die FDP oberste Priorität. Im Bereich der Bildung will die FDP sich u.a. für eine nationale Digitalisierungsstrategie in den Schulen einsetzen.

„Bei diesen Themen dürfen wir nicht starr am Bildungsförderalismus festhalten. Es ist nicht sinnvoll, parallel 16 Strategien für die Digitalisierung der Schulen zu entwickeln“, so Graf Lambsdorff. Beim Thema Marktwirtschaft kritisierte Graf Lambsdorff die hohe Belastung der Bevölkerung durch die verfehlte Energiewende und plädierte zudem für einen umfassenden Bürokratieabbau. „Das Planungsrecht ist heute so kompliziert, dass Investoren acht Jahre und länger benötigen, um ein Projekt umzusetzen“, so der Politiker und führte als Beispiel den 1.FC Köln an, der seit Jahren versucht, mehrere Trainingsplätze zu bauen.

Die Fragerunde nach dem Vortrag schlug thematisch den Bogen vom Verkehrsstau auf NRWs Straßen über die Zollunion bis zur Wahl in Frankreich. Und so blieben viele Gäste noch lange an den Tischen sitzen, um zu den Klängen der Jazzband die politische Diskussion fortzusetzen. mi

DRAGONS: Klassenerhalt geschafft

Licher BasketBären vs. Dragons Rhöndorf 59:84 (16:27/16:25/11:21/16:11)

Mit einer sportlichen Punktlandung schaffen die Dragons Rhöndorf den Klassenerhalt in der dritthöchsten Spielklasse des deutschen Basketballs und feiern vor über 100 mitgereisten Dragons-Fans einen auch in der Höhe verdienten 59:84-Auswärtssieg bei den Licher BasketBären.

Coach Roijakkers musste in der finalen und entscheidenden Partie der Playdowns auf US-Boy Will Trawick verzichten, der verletzungsbedingt passen musste. Dafür mit an Bord war erstmals Center Alexander Möller aus der NBBL-Mannschaft des Team Bonn/Rhöndorf.

Von Beginn an zeigten die Dragons deutlich, dass sie gewillt waren auf dem Parkett das Ruder herum zu reißen und mit einem Sieg den Verfolger aus Leipzig in Schach zu halten. Besonders Thomas Michel war vom Sprungball weg auf Betriebstemperatur steuerte zwei frühe Dreier zur 8:3-Führung der Drachen nach knapp zwei gespielten Minuten bei. An beiden Enden des Spielfelds diktierten die Dragons deutlich das Geschehen und konnten sich entsprechend bereits zum Ende des ersten Viertels mit 27:16 absetzen. Im zweiten Spielabschnitt folgte die Punkt-Premiere von Alexander Möller, der nach Assist von Capitano Viktor Frankl-Maus das 29:18 markierte, ehe seine Kollegen Patrick Reusch und Anton Geretzki weitere Punkte nachlegen konnten. Nicht nur die mitgereisten Fans aus dem Rhöndorfer-Lager unter den 463 Zuschauern in der Licher Dietrich-Bonhoeffer-Halle rieben sich verwundert die Augen ob der dominanten Vorstellung der Drachen vom Menzenberg, denn bis zum Pausentee zogen die Dragons bereits vorentscheidend auf 52:32 davon.

Auch nach der Halbzeit drückten die Dragons das Gaspedal in Offense und Defense weiter durch und spätestens nach dem Korbleger von Florian Wendeler zum 68:43 rund zwei Minuten vor Ende des dritten Viertels machte sich bereits Feierstimmung im Drachen-Lager breit, die durch einen Distanzwurf von Mike Lucier zum Viertelende weiter angeheizt wurde (43:73). Im Schlussabschnitt verwalteten die Dragons ihren erarbeiteten Vorsprung geschickt und brachten den 59:84-Erfolg souverän über die Bühne.

Ausdruck einer geschlossenen Mannschafts-Leistung der Dragons an diesem Abend ist das Scouting, denn jeder Akteur konnte Punkte zum Erfolg beisteuern und zudem konnte das Rebound-Duell gewonnen werden (25-30). Dank des eigenen Erfolgs waren die Dragons auch nicht mehr abhängig von Ergebnis des Parallel-Spiels, in welchem sich die Uni-Riesen Leipzig knapp mit 74:73 gegen die Giants TSV 1861 Nördlingen durchsetzen konnten, aber nun ebenso wie die Giants den Gang in die Regionalliga antreten müssen.

Thomas Roijakkers (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Das war ein verdienter Sieg meiner Mannschaft. Wir haben an beiden Enden des Felds das Spiel kontrolliert und sind von Beginn an mit dem richtigen Fokus ins Spiel gestartet und konnten uns früh mit Erfolgserlebnissen belohnen, was uns sichtlich gut getan hat. Meine Mannschaft hat in den vergangenen Wochen immer hart und konzentriert gearbeitet und heute endlich den Lohn dafür eingefahren. Es freut mich für mein Team, aber auch für alle Mitarbeiter, Helfer und Fans der Dragons, dass wir heute den Klassenerhalt gemeinsam gepackt haben.“ ds

Rhöndorf: Reusch (17/1-3er), Michel (19/5), Wendeler (8, 8 Rebounds, 2 Blocks),  Blass (4), Frankl-Maus (6/1, 8 Assists), Lucier (12/2),  Winterhalter (7/1), Tratnjek (2), Möller (6), Geretzki (3)

Lich: Schaake (0), Pjanic (3), Mallory (18, 11 Rebounds), Amaize (6), Schick (1), Simmons (10/1-3er), Krause (3/1), Strangmeyer (6), Horstmann (4/1), Martin (8/1)

Stellungnahme der Stadt Bad Honnef

Nutzung der ehemaligen Kaiser’s-Filiale

Bezugnehmend auf die Anfragen von Vertreterinnen und Vertretern der Presse und der Werbegemeinschaft Centrum e.V. teilt die Stadtverwaltung Bad Honnef mit, dass sie am gestrigen Nachmittag erstmalig angesprochen wurde und die Information erhielt, dass die Mayersche Buchhandlung ein mögliches Interesse an der Ansiedlung in der ehemaligen Kaiser’s-Filiale in der Hauptstraße 42 habe.

Wie wahrscheinlich dies ist, kann derzeit städtischerseits nicht genau eingeschätzt werden. Die Informationen konnten im Kontakt zum Verpächter bislang nicht verifiziert werden.

Auf die Form der Nutzung der Räumlichkeiten hat die Stadt keinen Einfluss. Sie steht jedoch im regelmäßigen Austausch mit dem Verpächter. Dabei ist u.a. das Ziel, die städtischen Interessen in den Entwicklungsprozess der Immobilie einzubringen.

(Anmerkung: Vorangegangen war eine Anfrage von Georg Zumsande an die Stadtverwaltung.)

FDP: Dialog mit dem Handwerk

Zur Dialogveranstaltung „FDP trifft Handwerk“ lädt die FDP am Montag, 24. April, 17 Uhr, in das Restaurant „Haus im Turm“, Drachenfelsstr. 4-7 ein. Ralph Bombis, Sprecher für Mittelstand und Handwerk der FDP-Landtagsfraktion, wird die Ergebnisse einer von der FDP initiierten Enquête-Kommission zur Zukunft von Handwerk und Mittelstand präsentieren, deren Vorsitz er innehatte.

Die Arbeitsgruppe hat zahlreiche Vorschläge zur Überwindung bürokratischer Hürden, zur Unterstützung bei Gründung und Übergabe von Unternehmen und zur Ausbildung entwickelt. Gemeinsam mit der FDP-Bundestagskandidatin Nicole Westig (Foto) und der FDP-Landtagskandidatin Dagmar Ziegner soll an diesem Abend über die Vorschläge diskutiert werden. mi

Nominierung des neuen Aalkönigs

Wer wird Nachfolger von Wolfgang Bosbach? Wer wird neuer Regent über das Bad Honnefer Aalreich? Nominierung am 27.04.2017 um 9.00 Uhr auf der Wiese vor dem Bootshaus des WSVH, Rheinpromenade 7 in Bad Honnef!

Die Amtszeit von Wolfgang Bosbach endet am 13. Oktober 2017, am Tage des 15. Aalkönigsfestes in Bad Honnef. Wer wird die imposante Regentenlinie fortsetzen ? Wer reiht sich in die schillernde Galerie ehemaliger Könige wie Wolfgang Clement, Konrad Beikircher, Lothar Späth, Friedrich Merz, Peer Steinbrück, Hans-Dietrich Genscher, Rosi Mittermaier, Rudolf Seiters, Jean-Claude Juncker, Theo Waigel, Kardinal Reinhard Marx, Maybrit Illner, Christian Lindner und Wolfgang Bosbach ein?

Das Aalkönigkomitee hat erfolgreich die Netze ausgeworfen. Am 27.04.2017 wird Staatssekretär a. D. Friedhelm Ost, Sprecher des Aalkönigkomitees um 9 Uhr den Namen der neuen Königin oder des neuen Königs bekannt geben. Für Aalhappen und Getränke ist wie immer gesorgt.

Interessierte Aalvölkler sind wie immer herzlich und ausdrücklich willkommen. 

Rugby am Rhein

Ausprobieren und genießen

Am 20. Mai 2017 ab 10 Uhr ist es wieder soweit. Auf der Insel Grafenwerth findet das 4. Rugby am Rhein Turnier statt. Auf Einladung der IUBH Barbarians und Barbarinas, den Rugby Teams der Internationalen Hochschule Bad Honnef, werden zwölf Teams gegeneinander antreten.

Alle, die sich für den Rugby Sport interessieren, sind eingeladen zuzuschauen, anzufeuern und einen schönen Tag mit der Familie zu verbringen. Kinder ab zehn Jahren haben die Möglichkeit, den Sport in Kids-Trainings auszuprobieren. Für Snacks und Getränke ist gesorgt. el

Khushbo Shadan: Miniaturen und Gemälde

„Zwischen und mit zwei Kulturen – Deutschland und Afghanistan“

Zu der Eröffnung einer ganz besonderen Ausstellung im Kunstraum lädt der Verein zur Förderung von Kunst & Kultur in Bad Honnef sehr herzlich ein:

23. April 2017 (Sonntag), 11.00 Uhr

Kunstraum Bad Honnef (Rathausplatz 3)

Die Künstlerin Khushbo Shadan ist in Herat / Afghanistan geboren. Sie ist gemeinsam mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen geflüchtet und lebt mit ihrer Familie seit rund zwei Jahren in Bad Honnef.

Herat liegt an der afghanisch-iranischen Grenze und ist seit dem Beginn des 15. Jahrhunderts Zentrum der persischen Miniaturmalerei. Die persische Miniaturmalerei ist eine Kunstrichtung, die sich vor allem der Illustration dichterischer Werke widmet. Auf kleinem Raum werden Details liebevoll gestaltet. Die Themen sind poetisch phantastisch, häufig von mythologischen Stoffen angeregt. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts erlebte die persische Miniaturmalerei eine Renaissance und hat auch Anregungen aus der europäischen Malerei aufgenommen.

Khushbo Shadan hat von 2010 bis 2013 an der Universität in Herat Kunst mit Schwerpunkt persische Miniaturmalerei studiert.

Der Verein zur Förderung von Kunst & Kultur in Bad Honnef lädt alle Interessierten zu der Eröffnung dieser Ausstellung und auch zu einem späteren Besuch herzlich ein.

Zu sehen ist die Ausstellung im Kunstraum vom 23. April bis zum 14. Mai 2017. Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag 16.00 h – 19.00 h, Samstag und Sonntag, 10.00 h – 13.00 h.

SPD: Kann er´s?

Eine Zwischenbilanz der SPD Fraktion zur „Halbzeit“ von Bürgermeister Otto Neuhoff.

„Wenn Du Bürgermeister kannst“ dann spendiere ich eine gute Flasche Wein, sagte unser damaliger Fraktionsvorsitzender Klaus Munk im Wahlkampf vor drei Jahren zum Kandidaten Otto Neuhoff. Neuhoff wurde Bürgermeister und hat nach relativ kurzer Zeit den Wein bekommen. Wir waren nach anfänglichem Zögern beeindruckt von seiner zielorientierten, zupackenden Art. Die allgemeine   Aufbruchstimmung in der Stadt riss auch uns mit.
Auch wenn die Heuchelei, mit der die bisherigen Mehrheitsparteien das „Ende der Stagnation“ in der Stadtpolitik bejubelten, einen sehr üblen Beigeschmack hatte.

Entgegen ihrer Behauptung, dass die bisherige Amtsinhaberin für fehlende Neuimpulse verantwortlich sei, waren doch sie es gewesen, die lieber gegen die vitalen Interessen der Stadt alles blockierten als der Bürgermeisterin einer anderen Partei irgendeinen Erfolg zu gönnen. Jetzt bei dem neuen Bürgermeister stimmten sie allem zu, was sie vorher abgelehnt hatten. Aber es ging ja nicht darum, diese Verlogenheit zu entlarven, sondern es ging darum, die Stadt aus ihrer prekären finanziellen Situation zu bringen und gleichzeitig den Weg in eine prosperierende Zukunft zu ebnen.

Also haben wir den Bürgermeister und seine Pläne unterstützt. Wir haben mit ihm um die Landesgartenschau gekämpft und wir tragen auch den Prozess des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes mit, das wir schon vor der aktuellen Ratsperiode als unverzichtbares Instrument für eine zielorientierte langfristig angelegte Stadtentwicklungspolitik ausgemacht hatten. 

Trotz aller Dringlichkeiten ist es für uns als Sozialdemokraten bei allen Strategien und allen Notwendigkeiten aber unverzichtbar, die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt bei allen Entscheidungen nicht aus den Augen zu verlieren und nicht für quantitative Ziele  (z.B den schnellen Haushaltsausgleich) qualitative Ziele aus den Augen zu verlieren. Solche qualitativen Ziele sind für uns: soziale Ausgeglichenheit, Hohe Lebens- und Wohnqualität für alle Bevölkerungsgruppen, hohe Attraktivität unserer Stadt für Arbeitgeber und Investoren, für potentielle Besuchergruppen und Neubürger und dabei besonders für junge Familien.   

Leider haben wir den Eindruck, dass dieses Prinzip in immer mehr Fällen vernachlässigt wird. Der Erfolgsdruck unter den sich der Bürgermeister selbst durch seine Ankündigungen und Willenserklärung gesetzt hat, scheint seinen Blick zunehmend auf die Umsetzung kurzfristig erreichbarer Ziele zu fixieren.

Wie soll man z.B.  sonst das neue Parkraumkonzept verstehen, bei dem es ganz offensichtlich nur um schnelle zusätzliche Einnahmen geht – um den Preis schwerer Belastung von Anwohnern und der Verärgerung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Stadtzentrum – ohne erkennbaren Zusatznutzen für die Werbung der ach so sehr erwünschten Besucher unserer Stadt.

Es hilft doch nichts, wenn man eines Tages mit einer volleren Kasse unterm Arm auf verbrannter Erde steht, die man dann mit den gewonnenen Mitteln wieder mühsam und langfristig aufforsten muss.

Die Erfahrung als Manager wird unserem Bürgermeister von Beginn an als besondere Qualifikation für sein Amt angerechnet. Wir könnten uns der Argumentation der Grünen anschließen, dass eine Stadt kein Wirtschaftsunternehmen ist, es also nicht nur um Kosten, Ertrag und Liquidität geht. Wir können aber auch nur einfach darauf hinweisen, dass eine rein quantitative Betrachtung nach den neuen Erkenntnissen der Betriebswirtschaft auch für Wirtschaftsunternehmen längst als überholt und sogar als brandgefährlich für deren Zukunft gilt.

Wenn also schon mit der Betriebswirtschaft argumentiert wird, dann bitte nicht mit den veralteten Modellen kurzfristiger Ertragsmaximierung sondern mit den modernen Strategien eines mittel- und langfristigen Wertzuwachses unter Berücksichtigung aller qualitativen Werttreiber. Otto Neuhoff wird wissen, was gemeint ist (Stichwort: economic value added).

Wir wollen nicht behaupten, dass dieses Prinzip grundsätzlich missachtet wird, bedauern aber feststellen zu müssen, dass die Fälle zunehmen. Besonders deutlich wird das bei den anstehenden Planungen zur Bebauung von Sport- und anderen Gemeinbedarfsflächen mit zusätzlichen Wohneinheiten. Hier sollen Flächen, die als Park- und Grünflächen den besonderen Charakter unserer Stadt ausmachen – ja eines ihrer wichtigen Alleinstellungsmerkmale sind- zerstört werden, um Platz für Bevölkerungszuwachs zu schaffen.

Denen die das als alternativlos verkaufen wollen sei gesagt, dass bereits im Leitbild unserer Stadt vor Jahren festgestellt wurde, dass Aegidienberg der Teil unserer Stadt ist, der besonderes Wachstumspotential hat. Es wäre darum besser, die Infrastruktur und Anbindung von Aegidienberg zu optimieren statt im Tal die grünen Werttreiber für die Zukunft unserer Stadt zu zerstören. 

Auf solche Dinge hinzuweisen und uns im Interesse der langfristig guten Entwicklung unserer Stadt -auch für kommende Generationen- gegen kurzsichtige Entscheidungen zu stellen, sehen wir im Blick auf die anstehenden Pläne als die herausragende Aufgabe der SPD für die zweite Hälfte dieser Ratsperiode. Dabei wollen wir eine planvolle Strategie für die Zukunft unserer Stadt nicht erschweren, sondern wir wollen dazu beitragen, sie besonders unter sozialen und anderen qualitativen und langfristigen Aspekten im Interesse unserer Bürgerinnen und Bürger zu optimieren.  

Bürgernähe setzt zur Umsetzung bürgernaher Planung auch tiefen Respekt vor demokratischen Grundprinzipien voraus. Sie dürfen niemals auch nur im Ansatz dem Ziel maximaler Effektivität geopfert werden.

So ist der Rat nicht lästiger Hemmschuh für zügige Entscheidungen, sondern gewählter Herr des Verfahrens. Man sollte ihn darum möglichst frühzeitig in anstehende Entscheidungsfindungen einbeziehen und ihn nicht über zwischengeschaltete Gremien mit dort getroffenen Vorentscheidungen konfrontieren – in der Hoffnung, dass er das dann schon schlucken wird.

Hier spätestens endet die Anwendbarkeit in der Wirtschaft üblicher Führungsprinzipien.
Und die Flasche Wein? Würde Klaus Munk sie dem Bürgermeister auch heute noch geben?  „Ja aber vielleicht mit Option auf eine bessere zum Ende dieser Ratsperiode, denn da bleibt noch einige Luft nach oben“. Wir werden sehen.                                                          km