Hillige

Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Session neigt sich dem Straßenkarneval zu, die ersten Knospen sprießen, glückliche Menschen nehmen ihren Kaffee bereits in freier Natur ein. Schön! Und es gibt ein wenig Gesprächsstoff, mal ganz unabhängig von Trump und Schulz. Martin Schulz. Der Enkel von Willy. Keiner hat die SPD bisher so glücklich gemacht wie Willy Brandt. Er war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. So, wie jetzt eben Martin. Ich bin der Martin. Ich kann´s. Und er strahlt in jede Kamera, wie zuvor nur Gerhard Schröder, eins aus: „Keiner wird mich aufhalten“. Aber zurück nach Bad Honnef. Unser Martin Schulz heißt Otto Neuhoff. Mein letztes gemeinsames Getränk mit ihm liegt jetzt schon 27 Tage zurück. Ich mache mir Gedanken. Zum aktuellen Gesprächsstoff in dieser schönen Zeit: Auf Platz 1 liegt das Parkraumbewirtschaftungskonzept, auf Platz 2 liegt der Zugweg, der einmal mehr nicht durch die Innenstadt führt. Mehr Probleme haben wir nicht. Herr Kirscht kommt daher getänzelt. Er strahlt. „Alter“, so beginnt er jedes Gespräch mit mir. Dafür hasse ich ihn. „Alter, ich muss dir was erzählen. Du kannst aber noch nicht darüber schreiben“. Großartig. Mir fehlen hier an dieser Stelle noch genau 2.200 Buchstaben. Dagegen ist die Hölle ein seichter Mittelmeerstrand. Gleich habe ich einen Termin im Rathaus. Das rettet mich aber auch nicht wirklich. Bei Kaisers a.D. brennt Licht. Was ich nicht schreiben darf, ist: Bei Kaisers a.D. wird wohl Übergangsweise eine Künstlergruppe einziehen und dort für Leben sorgen. Und: Am 7.Juli findet ein Wahnsinnskonzert in Bad Honnef statt. In einer lauen Sommernacht, dort unten am Rhein. Nein, Herr Kirscht, ich sach nix. Bitte? Ah, ok. Kein Konzert. Eine Talk Show. So, im Rathaus war es auch sehr interessant.Thema: Kindersoldaten. Ein grauenvoller Gedanke. Weltweit wird am „Red Hand Day“, dem 12. Februar, auf die Situation von Kindersoldaten hingewiesen und ein Ende der Rekrutierung von Minderjährigen gefordert. Zentrales Element der Red Hand Day-Kampagne ist das weltweite Sammeln von roten Händen. Diese wurden auch in Bad Honnef von den Konfirmandinnen und Konfirmanden gesammelt. Mit der Weitergabe der Hände an Politiker soll die Forderung der weltweiten Initiative verschiedenster Kinderrechtsorganisationen unterstützt werden, sich für das Ende des Missbrauchs von Kindern als Soldaten einzusetzen. 1. Beigeordnete der Stadt Bad Honnef, Cigdem Bern, fügte ihren Handabdruck hinzu. Die Hände werden von ihr an den Bundestagsabgeordneten unseres Wahlkreises, Dr. Norbert Röttgen, weitergeleitet, der diese wiederum nach Berlin mitnimmt. Knapp 100 rote Hände aus Bad Honnef unterstützen so diese wichtige Initiative. Wir sehen uns bei der Kölschen Mess. Der Gottesdienst beginnt am Sonntag, dem 19. Februar, um 11.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Johann Baptist. Er steht unter dem Motto: „Mer dürve schon he und jetz Hillige sinn.“

Haushalt

Meine sehr verehrten Damen und Herren, ein großer Tag steht vor der Tür. Donnerstag, da wird die HWZ gerade ausgeliefert, findet eine Ratssitzung statt. Aber nicht irgend eine.

Der Haushalt 2017 wird vorgestellt und abgesegnet. Gewiss wird es zuvor wieder erquickliche Diskussionen geben. Denn: Nicht alles, was die Verwaltung vorschlägt, kann einfach so durch gewunken werden.

Zu den Fakten: „Während der Dauer der öffentlichen Auslegung des Haushaltsplanentwurfes für das Haushaltsjahr 2017 sind 18 Einwendungen gegen die in der Ratssitzung am
25.02.2016 beschlossene Erhöhung der Grundsteuer B ab 01.01.2017 eingegangen. Dazu nimmt die Verwaltung wie folgt Stellung: Die Stadt Bad Honnef befindet sich seit dem Haushaltsjahr 2012 in einem genehmigten Haushaltssicherungskonzept.

Danach ist zwingend vorgegeben, den Haushaltausgleich im Jahre 2017 zu erreichen. Mit einem Haushaltsausgleich im Jahr 2017 wird erstmals seit Jahren die volle Handlungsfähigkeit – auch in Bezug auf notwendige Investitionen – wieder hergestellt und der Abschmelzung des Eigenkapitals entgegen gewirkt.

Hierdurch ergeben sich für die Stadt Bad Honnef Gestaltungsspielräume im Hinblick auf eine zukunftsfähige Entwicklung der Stadt. Für den Haushaltsplan 2016 nebst Haushaltssicherungskonzept bis 2017 hat die Verwaltung bereits folgende Konsolidierungsmaßnahmen abgearbeitet: Fortführung der Finanzkommission aus Verwaltung und Rat unter Begleitung der Gemeindeprüfungsanstalt zum Thema „Aufgabenkritik“. Verschiedene Projekte wie „Haushaltssanierung“ (Personalkosten, Mieten und Pachten, OGS, Raumbedarf, Geschäftsaufwendungen, sonst. Sach- und Dienstleistungen, Unterbringung Asylbewerber etc.). Für den Haushaltsplan 2017 nebst Haushaltssicherungskonzept bis 2017 schlägt die Verwaltung folgende Konsolidierungsmaßnahmen vor:
– Erhöhung Grundsteuer A um 20 v. H. auf 280 v. H.
– Erhöhung Grundsteuer B um 210 v.H. auf 730 v. H.
– Erweiterung des Parkraumbewirtschaftungskonzeptes
Erreicht die Stadt Bad Honnef in 2017 nicht den Ausgleich, wird sie keine Haushaltsgenehmigung von der Kommunalaufsicht erhalten und sich bis zu Erstellung eines neuen Haushaltssicherungskonzeptes gemäß § 76 Abs. 2 Satz 3
GO NRW beziehungsweise der Genehmigung der Kommunalaufsicht in der vorläufigen Haushaltsführung befinden.

In diesem Fall dürfen nur die gesetzlich vorgeschriebenen und/oder vertraglich gebundenen Aufwendungen geleistet werden. Neue Investitionen dürfen nicht begonnen werden. Der Kommunalaufsicht ist laufend Bericht zu erstatten und Rechenschaft abzulegen. Vorrangiges Ziel der Stadt Bad Honnef muss es sein, ihre dauerhafte
Leistungsfähigkeit zu sichern und den Haushaltsausgleich aufgrund der Deckung der Aufwendungen durch die Erträge ab dem Haushaltsjahr 2017 wieder herzustellen, um die Allgemeine Rücklage und damit das Eigenkapital zukünftig nicht weiter aufzuzehren“.

Natürlich haben die Fraktionen im Vorfeld mit sich und dem Haushaltsplan gerungen. Bürgermeister Otto Neuhoff sagte dem GA: „Die Zeit für Geschenke ist vorbei“. So liege die Gesamtverschuldung des Gesamthaushaltes bei 50 Millionen Euro, davon rund 20 Millionen Euro Kassenkredite. Der Sanierungsstau in öffentlichen Gebäuden und bei der Infrastruktur liege bei geschätzten 65 Millionen Euro. Na denn, guter Rat.

Parken

Meine sehr verehrten Damen und Herren, Leserbriefe sind rar geworden, im Facebook-Zeitalter. Daher freuen wir uns hier mal wieder auf eine Stellungnahme von Ursula Voll: „ Betreff: Ausweitung der Gebührenpflicht für öffentliche Parkplätze in Bad Honnef. Der Bürger kann nur noch mit dem Kopf schütteln über diese Kurzsichtigkeit unseres tollen Stadtrates und der „klugen“ Verwaltung. Denn diese Verantwortlichen für Bad Honnef haben den Gästen und den Einwohnern mal wieder „ein faules Ei“  ins Nest gelegt. Jeder Kaufmann weiß, dass man Kunden und Gäste überwiegend dadurch gewinnen kann, wenn man kostenlose Parkplätze anbietet. So schlau sind die Discounter an den Stadträndern schon lange. In Bad Honnef wird nur kurzfristig gedacht nach dem Motto: „Her mit den Einnahmen durch Parkuhren und Knöllchenjäger!“ Unter dem Strich werden die Einnahmen den schlaffen Stadtsäckel nicht füllen und die Verärgerung wird sich steigern. Mein Vorschlag: Stellt ein Schild am Ortseingang auf: „Vorsicht, Abzockerstadt Bad Honnef“. Dann weiß jeder Bescheid und kann unsere schöne Stadt weiträumig umfahren“. Soweit Frau Voll. Meine Meinung: Wir haben Trump an der Backe, den Brexit, Krieg und Terror. Was kümmern mich da die neuen Parkzonen? Ich bin, wie Sie wissen, häufig in Köln unterwegs. Wenn ich dort auf den Schrittzähler blicke, erkenne ich meistens mindestens 5.000 Schritte zwischen Parkplatz und dem ersten Wunschgeschäft. Total normal und nebenbei sehr gesund. UND: Knapp 70 Prozent aller Wahlberechtigten hier haben Otto Neuhoff zum Bürgermeister gewählt, weil sie ihm am ehesten zutrauten, diese Stadt wieder auf Vordermann zu bringen. Ohne Einnahmen geht das nicht. Und so machen Verwaltung und Rat das, was sie in den vergangenen Jahrzehnten längst vergessen hatten: Geld einnehmen, um eben die Stadt wieder in Schuss zu bringen. Liebe Frau Voll, wenn Sie sich einmal umschauen wollen: All überall in unserem Landkreis sind die Gebühren und Steuern höher als bei uns. Wir liegen immer noch gut im Mittelfeld. Wir haben noch eine gut funktionierende Innenstadt und eine gut florierende „grüne Wiese“. Alles passt wunderbar zusammen. Wenn jetzt Lehrer, Ärzte oder Angestellt ein paar Meter weiter gehen müssen, um zu ihrem Arbeitsplatz zu kommen, dann ist jeder Schritt ein Schritt in eine bessere Zukunft für unsere Stadt. Cooler Slogan, oder? Schritt für Schritt in die Zukunft. Mit Wanderschuhen von Axel Schmidt. Hatte ich Ihnen eigentlich schon erzählt, dass ich in Köln eine Werbeagentur hatte? Zu meinen Lieblingskunden gehörten das „Festkomitee Kölner Karneval“ und die „Gaffel-Brauerei“. Ja ja, Vergangenheit und Zukunft sind hin und wieder ganz eng miteinander verknüpft. Das lebendigste Beispiel dafür ist mein Sohn, der mit „seiner“ Werbeagentur derzeit den Wahlkampf für Hannelore Kraft managet. Sohnemann ist zuständig für den Online-Auftritt unserer Ministerpräsidentin. Genug geworben. Freuen wir uns jetzt auf das erste große Karnevalswochenende der Session mit „Ramba Zamba“ der Ziepches Jecke im Kurhaus und mit der Sitzung der Großen Selhofer im Saal Kaiser. Die Session läuft…

Alter

Meine sehr verehrten Damen und Herren, aus gegebenen Anlass habe ich mich in den vergangenen Sekunden mit dem Alter befasst. Es kommt, das ist ganz gewiss. Aber wann? Oder ist es schon da? Auch bei mir? Auf jeden Fall tröstet es mich gewaltig, wenn ich lese, dass das Siebengebirge immerhin schon 40 Millionen Jahre alt ist. Und es sieht immer noch ganz gut aus. Es war schwer was los hier.

Das Nordseeufer reichte bis zum Dellenweg. Vor 37 Millionen Jahren. Unfassbar. Dagegen ist der Rhein noch blutjung. Vor 700.000 Jahren fing er an, sich hier durch das vulkanische Gelände zu schlängeln. Die zahlreichen Kurven im Rheinverlauf zeigen, dass das nicht immer so einfach war. Ein paar hunderttausend Jahre später schauten dann die Römer vorbei und bauten das aufgetürmte Vulkangestein wieder ab.

Man stelle sich vor, die Römer wären in Bayern geblieben, dann würden wir jetzt in den Alpen wohnen. Irgendwann, als die Leute noch lustig waren, nannte man das Siebengebirge „rheinische Alpen“. Immerhin haben wir ja noch den rheinischen Sauerbraten. Was muss ich hier lesen (ja, ich habe ein Buch) : „Selbst die Düsseldorfer Provinzialregierung erwarb 1886 einen Steinbruch im Siebengebirge“. Alle wollten nur unser Vulkangestein.

Als dann fast nichts mehr da war, gründete der VVS 1899 einen Verein zur Rettung des Siebengebirges. Immerhin: Wenn wir in Köln sind, dann können wir dem Dom fröhlich zuwinken und ausrufen: „Du bist uns“. 300 Jahre lang hat man seinerzeit den staatsen Drachenfels geplündert, um den Dom bauen zu können. Was wäre Köln ohne uns? Mir sin Kölle.

Der einzigartige, unvergessene Willi Ostermann saß beispielsweise regelmäßig im Löwenburger Hof und erfand dort die kölschesten aller Lieder, oder die: Da, wo die sieben Berge am Rheinesstrande steh’n, kannst du die blonden Mädel mit blauen Augen seh’n. Und an die schönen Stunden denkst du dann tausendmal, wo fröhlich sie marschierten durchs Nachtigallental, wo fröhlich sie marschierten durchs Nachtigallental“. Auf jeden Fall fahren die Spielmänner mit Hal Pölern enmol em Johr noh Kölle zu ihrem Dom, um dort die müden Jecken aufzumischen. Das ist auch am vergangenen Sonntag wieder perfekt gelungen. Trotz eisiger Kälte.

Ein Tourist aus Japan, also ein waschechter Japaner, meinte lachend: „Das ist typisch Kölle“. Wir haben das mal so stehen lassen. Die Spielmänner spielen, Jörg Putz entertaint. Egal wo, überall tosender Applaus. Im Gürzenich, in der Malzmühle, im Hänneschen-Theater, am Heumarkt, in der Altstadt. In unserem Revier eben. Wir kümmern uns um die Alten. Der Spielmannszug wird 105 Jahre alt, der Löwenburger Hof feiert seinen 117ten Geburtstag.

Sein Besitzer Hansi Hatterscheid ist allerdings noch nicht ganz so alt. Trotzdem wollen wir mit ihm die spannende Geschichte dieses Bad Honnefer Gasthofes aufschreiben. Der Verkauf seinerzeit hat Rat und Verwaltung schier zur Verzweiflung gebracht. 1986 hatte die Stadt dasTraditionslokal für 450.000 DM vom Land erworben.

2001 sprach sich die Politik für den Verkauf aus. „Eine Stadt braucht keine Kneipe“, hieß es. Zahlreiche Bürger und Teile der Verwaltung waren gegen den Verkauf. Die Stadt müsse das Ausflugslokal beschützen. Nun beschützt es Hansi Hatterscheid (Foto, sitzend). Ich werde mir Wanderschuhe besorgen und das Haus mal inspizieren. Moment. Herr Hatterscheid sagt, „da kommt man auch mit dem Auto hoch“. Na also…

Wally

Meine sehr verehrten Damen und Herren, Benny Limbach hat mir eine sms geschickt. Er ist traurig. Bei unserem Jahresrückblick haben wir „seine“ 1.Schützengala der Neuzeit nicht gebührend erwähnt. Lieber Benny, das holen wir hiermit nach. Natürlich gehörte die Gala, die du mit Kollege Daniel Behr aus dem Boden gestampft hast, zu den Highlights des Jahres 2016. Und nicht nur das. Ihr habt zwei Schützenvereine an einen Tisch bekommen und sie mit euren Ideen begeistert. Hut ab. Ihr gehört zu den „Männern des Jahres“ 2016. So nun schauen wir einmal in die Zukunft. Wie entwickeln wir uns in der neu geschaffenen Terrorwelt weiter? Wie wird eine Presseinfo in 10 Jahren aussehen? So etwa: „ Sondereinsatzkommando gescheitert / 20 Tote / Top-Terrorist entkommen…Wie die neue chinesisch-deutsche Sprecherin der grün-roten Bundesregierung, Rea Li Tätsfremd, soeben in einer Pressekonferenz mitteilte, ist eine gezielte Aktion zur Festnahme des weltweit gesuchten Top-Terroristen Osama Bin Wiederda blutig gescheitert. Nachdem BKA und BND nach mehr als 5 Jahren Suche den Aufenthaltsort des wegen zahlloser Sprengstoffattentate in der ganzen Welt gesuchten Bin Wiederda in der islamischen Freizone der Hauptstadt Berlin identifizieren konnte, sollte dieser heute Nacht mit einer gezielten Kommandoaktion festgenommen werden. Dabei kamen alle 20 Mitglieder des Sondereinsatzkommandos ums Leben. Die genauen Umstände des tragischen Scheiterns sind derzeit noch unklar. Das Spezialkräfteteam, bestehend aus 12 Sozialpädagogen, 2 Frauenbeauftragten, 2 Migrationsbeauftragten, 2 Political-Correctness-Überwachungsbeauftragten und 4 Juristen kam nach 2-stündiger Fahrt mit Fahrrädern durch die autofreie Innenstadt von Berlin gegen Mitternacht vor dem Wohnkomplex an, in dem sich der gesuchte Bin Wiederda aufgehalten haben soll. Auf Nachfragen betonte die Regierungssprecherin, dass das Team selbstverständlich nach den neuen gesetzlichen Quotenregeln mit einem korrekten Anteil von Frauen, Männern, Migranten, Schwulen, Lesben und Veganern paritätisch besetzt war. Bei dem Versuch, das Wohngebäude mit vorgehaltenen Informationsbroschüren und Diskussionsangeboten zu stürmen, wurde das gesamte Einsatzteam durch Sturmgewehrfeuer der Leibwächter von Bin Wiederda erschossen. Für die Bundesregierung ist immer noch unklar, wie es dazu kommen konnte. Die Teammitglieder“ seien durch ihre mehrjährige Ausbildung in allen modernen Diskussionsarten geschult und mit sämtlichen Therapieangeboten für Terroraussteiger bestens vertraut gemacht worden“(Autor unbekannt). Tja, die Zukunft. Vor 10 Jahren hieß die Zukunft iPhone. Viel attraktiver war das. Apropos Zukunft. Wally Feiden, Bürgermeisterin a.D., hat wie eine Wilde (im positiven Sinne) für die Zukunft gekämpft. Für die Sporthalle in Aegidienberg. Die CDU hatte sie ihr damals kaputt diskutiert, Sie erinnern sich. Nun konnte Otto Neuhoff den ersten Spatenstich für die Halle machen. Frau Feiden hat zugeschaut. Was mag sie wohl dabei gedacht haben? Siehe Foto oben. Watt iss loss? Saure Gurkenzeit? Saurer als im Sommerloch! Nix loss. Da muss ich doch tatsächlich „uns Wally“ bemühen, um die Kolumne voll zu kriegen. Gute Zeiten? Schlechte Zeiten? Schönes Wochenende allerseits…

Knaller

Meine sehr verehrten Damen und Herren, eigentlich hatten wir uns schon vor geraumer Zeit vorgenommen, nur noch über die angenehmen Seiten des Lebens zu berichten. Wenn rings herum Krieg und Terror die täglichen Schlagzeilen beherrschen, dann sind unsere Befindlichkeiten auf einmal ganz klein. Winzig klein. Besonders in einem so beschaulichen Ort wie eben Bad Honnef. Dennoch gibt es immer wieder „Kleinigkeiten“, die die Bürger maßlos ärgern. Graffiti beispielsweise.

Oder eben wie hier gezeigt, die „Knallermüllhaufen“ nach Silvester, verstreut in der gesamten Stadt. Widerlich. Gut, der Bauhof wird da schon wieder für Sauberkeit sorgen, aber die Frage sei doch erlaubt: Was sind das für Menschen, die so mit ihrer Stadt und ihrem Wohnumfeld umgehen?

Wir vom Stammtisch der Besen-und Kehrschaufel-User haben keine Antwort auf diese doch alles entscheidende Frage gefunden. Wie dem auch sei, wir haben 2017 an der Backe. Ein paar Fragen wird das Jahr beantworten müssen: Wann wird es endlich wieder Sommer? Nein. Spass!

Wann wird es endlich mit dem Businesspark, mit der Post, mit der Villa Schaffhausen, mit Mesenholl, oder mit dem Saynschen Hof weitergehen? Sie wissen, was ich meine. Man sagt, dass das alles umfassende ISEK „Einzelschicksale“ schlichtweg überlagert oder gar behindert. Keine Ahnung. Die erste Ausgabe eines Jahres ist immer die schwierigste, weil zwischen Weihnachten und Jahresbeginn nix los ist.

Zum Glück weiß das unser Landrat und lässt schöne Geschichten aus dem Kreis verschicken. Danke dafür. Meine Betreuerin und ich, wir haben Heilig Abend und Silvester wie seit gefühlten 100 Jahren im Seminars Hotel verbracht, sehr gemütlich, mit 200 begeisterten Gästen aus aller Welt. Erkennen Sie den Weihnachtsmann? Ein schönes neues Jahr allerseits….

Hitparade in Bad Honnef

Meine sehr verehrten Damen und Herren, reden wir über die Hitparade der meistfotografierten Mitmenschen unserer Stadt im Jahre 2016.

Ganz klar, der Bürgermeister steht unangefochten auf Platz 1 mit 76 Fotos in den vergangenen 52 Ausgaben.

Herzlichen Glückwunsch dazu. Seine erste Reaktion: „Wie, mehr nicht“?

Mit 27 Abbildungen belegt mein hochverehrter Präsident Jorg Pütz, wie in den vergangenen 10 Jahren, den 2. Platz. Und jetzt die Riesenüberraschung: Erst seit Oktober im Amte, belegt unsere neue 1. Beigeordnete Cigdem Bern den dritten Platz mit 14 Fotos. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Herren Neuhoff und Pütz im kommenden Jahr um ihre gewohnten Platzierungen heftig bangen müssen. Auf die weiteren Plätze kommen Dirk Pütz, Peter Profittlich, Michael Klinkenberg, Michael Holmer Gerdes, Uwe Westhoven, Juppi Pütz, Georg Zumsande, Andreas Archut, Sebastian Schuster, Beate Schaaf, Herbert Breuer, Matthias Hupperich, Peter Hurrelmann, Ursula Voll und Wally Feiden.

Menschen, die 2016 überdurchschnittlich viel in der Stadt bewegt haben, und dem entsprechend häufig in der Öffentlichkeit standen. Dazu kommen unendlich viele Bürger, die eher im Stillen Gutes tun. In der Flüchtlingshilfe beispielsweise, bei der Tafel, in den Kleiderkammern – ehrenamtlich und selbstlos. Allen gebührt viel Respekt und Dank. Diese Menschen machen unsere Stadt erst so lebens- und liebenswert wie sie eben ist.

Schauen wir nach Berlin.

Und damit tue ich einigen Lesern einen Gefallen, die mich immer wieder fragen, „Wie geht es eigentlich ihrer Tochter“? Gut, früher habe ich häufi – ger über sie berichtet, als sie noch in Südamerika unterwegs war. Das war spannend. Nun lebt sie in Berlin und arbeitet im „Berlinale“-Team. Bisher nicht wirklich aufregend. Bis auf den Abend der Kata – strophe an der Gedächtniskirche. Ihr Büro liegt ganz in der Nähe. Und mein Töchterlein schlendert gerne über Weihnachtsmärkte. Jetzt weiß ich, wie es sich anfühlt, wenn einem in der gleichen Sekunde brüllend heiß und eiskalt wird. Als ich sie wenige Minuten nach der Amokfahrt an – rief, saß sie im Büro und wusste von nichts. Ihre Reaktion:„Krass“. Kinder sind coo – ler. Eben habe ich wieder mit ihr telefo niert. „Das Leben geht weiter. Normal. Du merkst hier nichts“. Soviel zum „krassen“ Gegensatz zwischen Medienberichten und Wirklichkeit.

Heiligabend düst sie von Berlin nach Köln zur Restfamilie. Am 1. Weihnachtsfeiertag macht sie einen kur – zen Abstecher nach Bad Honnef, um danach zum Flieger nach Berlin zu eilen. „Oh du Fröhliche …“. Die Zeiten ändern sich. Aus süßen, betüttelten Kindern werden nun mal Erwachsene. Erwachsene in einer völlig veränderten Welt. Aufgewachsen mit Internet und Steve Jobs. Hallo? Weihnachten? Fuck! Schön, dass meine Tochter trotz allem für ein paar Stunden aus der Weltstadt Berlin nach Bad Honnef kommt. Quasi kommen muss. Weil Weihnachten. Ich habe mich dafür bei ihr entschuldigt.

Sie sagt“ Dad, lass mal, du kannst ja nichts dafür“. Gutes Kind.

Weihnachten 2016 ist nun auch Vergangenheit. 2017 steht vor der Tür. Das Wahljahr. Ich freue mich darauf. Guten Rutsch allerseits …

 

Verdammt stolz

Rathausspitze: Otto Neuhoff und Cigdem Bern

Meine sehr verehrten Damen und Herren, es gibt eine Riesenüberraschung bei unserer jährlichen Hitparade der meistfotografierten Mitmenschen dieser Stadt. Dazu mehr in der Silvesterausgabe. Diese ultimative Hitparade gibt es übrigens in diesem Jahr zum 10ten Mal. Sie spiegelt ganz schön wider, wer im Laufe eines Jahres am aktivsten war, auf welcher Ebene auch immer.

Kommen wir zuerst einmal auf mein Jahresabschlussmittagessen mit dem Bürgermeister und 1. Beigeordneten Cigtem Bern beim Franco zu sprechen. Irgendwie ist Otto Neuhoff mit dem abgelaufenen Jahr sehr zufrieden, insbesondere mit dem verloren geglaubten, neuen Gemeinschaftsgefühl in der Stadt, Motto: „Gemeinwohl vor Meinwohl“. Das können Sie in seinem „Grußwort zum Jahreswechsel“ auf Seite 2 sehr schön nachlesen. Alles was dort nicht steht, das erzähle ich Ihnen jetzt.

Das wichtigste vorab: Frau Bern und Herr Neuhof haben sich jeweils eine Kürbiscremesuppe bestellt, mit den Worten: „Das muss reichen“. Aktive Haushaltskonsolidierung. Leider konnte ich mich an den Konsolidierungsmaßnahmen nicht beteiligen. Zitterfaktor 3 und Suppe auf Löffel gehen nicht zusammen. Sie wissen was ich meine. Also gefrorene Lasagne. Genüsslich haben wir die Ratssitzungen Revue passieren lassen, ich glaube, Frau Bern hat auch schon drei miterleben dürfen. Das sollte für sie reichen, um unsere Volksvertreter bestens kennen zu lernen. Wir haben einstimmig lediglich drei Kandidaten ausgemacht, die einen friedlichen Weg in eine bessere Stadtzukunft, wenn auch unerheblich, stören könnten.

Mir fällt gerade auf, das ist quasi repräsentativ: Uraltfuchs, Altfuchs und Jungfüchsin sind einer Meinung. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Oder? Herr Bürgermeister sagt nur soviel: „Ich sage dir, das nervt nur noch“. So isses. Frau Bern schaut sich das alles sehr gelassen an, sie zieht allerdings schon ihre ganz eigenen, und sehr richtigen Schlüsse, und ich kann, nach immerhin schon vier Gesprächen mit ihr, sagen: Chapeau, es sind genau die richtigen Schlüsse.

Was Otto Neuhoff in seinem Grußwort nicht sagt: „Ich bin so verdammt stolz auf meine neue, junge Truppe. Die redet nicht nur, die packt an und macht“. Und das gab es in den vergangenen 16,5 Jahren nicht wirklich. 16,5? Genau! So lange bin ich nun schon ihr treuer Begleiter vor Ort. Erinnern Sie sich noch an das Lei(d)tbild? Zerredet, gedruckt und ab in die Schublade. Schubladenschlüssel im Rhein versengt.

So lief das bisher immer. Wirtschaftsförderer Dr. Hermann Tengler war früher quasi Dauergast in der Stadt. Immer gerne auf Einladung der CDU. Um Frau Feiden abzuwatschen. Hat alles nichts genutzt. Aber heute, heute muss er nicht mehr Feuerwehr spielen. Heute freut er sich aus der Ferne: „Unfassbar, was ihr in Bad Honnef auf einmal alles bewegt“. Ihr in Bad Honnef! Also wir alle. Das ist wohl das, was Neuhoff mit dem neuerlangten Gemeinschaftsgefühl meint. Statt „Gefühl“ könnten wir auch „Stolz“ sagen. Wer etwas bewegt, der kann stolz auf sich sein. Ich bin stolz auf Bad Honnef. Frohe Weihnachten, wir schaffen das, Ihr Helmut B. Merkel.

Halteverbotsparkplätze in Bad Honnef

Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich muss Ihnen noch eine Zahl nachliefern, die ich in der letzten Ausgabe nicht parat hatte: 13.077!

Wir hatten erarbeitet, dass sich 1805 450 Häuser in Bad Honnef befunden hatten, 1905 waren es dann schon 1.500 und heute eben 13.077. So viel zur lahmenden Stadtentwicklung. Schlendern Sie mal hoch zum Drachenfels und blicken herab auf die Stadt. Da sehen Sie kaum Häuser, fast nur Grün. Bäume und Parks. Bauland eben. Scherz beiseite.

Es weihnachtet mal wieder ganz heftig. All über all, nur nicht in der kaiserslosen Innenstadt. Unsere Einzelhändler dort sind ganz und gar nicht zufrieden mit dem bisherigen Weihnachtsgeschäft. Is klar, woll? Seit dem ich nicht mehr rauche, muss ich nicht stündlich zum Eimermacher ins Halteverbot vor seiner Tür. Ich muss auf dem Rückweg nicht mehr beim Eschi auf 20 Kölsch vorbei, und ich muss mir keine warmen Jacken mehr beim Intersport holen, um vor der Tür heimlich zu rauchen. Sie wissen, was ich meine. Multiplizieren sie mich beispielsweise mal mit 1.000, dann ist leicht zu erahnen, wie viel Umsatz der Innenstadt Tag für Tag entgeht.

Aber es geht ja immer wigger: Da ich nicht in die Innenstadt kommen kann, weil es dort überhaupt keine Halteverbotsparkplätze mehr gibt, entgehen der Stadt Knöllcheneinnahmen in schier ungeahnter Höhe. Und nun die obligatorischen 500 Euro jährlich kurz mal wieder mit 1.000 multiplizieren, oder gar mit 2.000…Mir ist trotzdem weihnachtlich zumute. Gestern habe ich mir eine Kerze gekauft. In Köln. Da gibt es noch coole Halteverbotszonen. Und nun den Blick nach unten. Richtig! Unsere geliebten Stadtpolitiker vorher und nachher. Erkennen Sie den Unterschied? Nein?

Ich sag´s: Im Ratssaal trinken die Herrschaften Wasser. Mein türkischer Freund Hakan würde jetzt sagen: „Ich schwöre“. Is klar: Beim Eschi trinken sie dann Wein. Kein Bier. Wein! Halleluhjaaaa. Luja sog i. Egal. Seitdem es nach den Ratssitzungen eine zweite Halbzeit im Vierkotten gibt, sind die zwischenmenschlichen Beziehungen unter den Verwaltung-Presse-und Ratsmenschen deutlich kuscheliger geworden. Ich habe mich beispielsweise nach der letzten Ratssitzung wieder ganz heftig in Hansjörg Tamoj, Klaus Wegner und Guido Leiwig verliebt. Das geht schwuppdiwupp, beim Weine. Prost zusammen…

Letzte Ratssitzung 2016.Isek auf den Weg gebracht.

 

Stadtentwicklung

Meine sehr verehrten Damen und Herren, vor dem Fest der Liebe schlagen die politischen Wellen meterhoch. Ich denke an die Nordsee…welch ein wohliger Gedanke… Nein, das Erzbistum Köln möchte der Stadt unbedingt eine nagelneue Gesamtschule im Werte von 30.000.000 Euro schenken. Dafür sind wir alle sehr dankbar! Zumal die Kölner neben der Schule noch eine Sporthalle, Typ Aegidienberg, eingeplant haben. Alles perfekt. Nun aber sickerte durch, dass das Bistum zur Refinanzierung den bisherigen Schulsportplatz an der Königin Sophie Straße bebauen will. Ganz grob gerechnet würde das Bistum dadurch 3.000.000 Euro erwirtschaften. Quasi ein Tröpfchen auf den heißen Gesamtschulstein. Was ich erfahren musste: Die Häuser in der Königin Sophie Straße gehörten damals, also vor gefühlt 100 Jahren, zum ersten sozialen Wohnungsbau im gesamten Rhein-Sieg-Kreis überhaupt. Wäre doch schön, wenn dort gegenüber jetzt mal ein paar vernünftige Villen hinkämen. Wo sind wir denn? Königswinter liegt nebenan. Zur Erinnerung: Es handelt sich dabei um einen nicht öffentlichen Schulsportplatz, der jetzt eben dem Bistum gehört. Eine nicht wirklich repräsentative Umfrage unter vier Recken meines Vertrauens hat ergeben: Das Grundstück gehöre dem Bistum und die Eigentümer könnten nun damit machen, was sie wollten. Ich füge persönlich hinzu: Aber mit Einschränkungen. Also, das Thema heißt Innenstadtverdichtung! Ein Bestandteil des ISEK. Oder altmodisch: Schaffe, schaffe Häusle baue. Blicken wir zurück. Am Ende des 19.Jahrhunderts begann der erste Bauboom in der bis dahin eher ländlich geprägten Stadt mit einfachen Bürgern. 1898 lagen 250 Bauanträge vor, „die zur Ausführung kamen“. Ein Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass es zu dieser Zeit insgesamt nur 1.025 Häuser im gesamten Stadtgebiet gab, einschließlich Selhof. „Die Ursache für den Boom bildeten Fremdenverkehr und Kurbetrieb. Fremde kamen in die Stadt und errichteten Landhaus- und Villenbauten. Überdurchschnittlich viele der Zuzügler führten die Bezeichnung Rentner“. Das Stadtbild wurde also rasant verändert. Neue Straßenzüge wurden erschlossen und mit den für die Stadt typischen Einzel- und Doppelvillen bebaut. „Handel und Gewerbe expandierten“. Was ich damit sagen möchte: Den Anfang der Stadtgeschichte prägten Weinanbau, Fischfang und ein wenig Bergbau. Dann folgte der Kurbetrieb und mit ihm beispielsweise Königin Sophie. In ihrem Sog ließen gut betuchte „Rentner“ aus aller Welt hier ihre Villen erbauen. Die Villen sind geblieben. Allein, ein neuer Sog, der fehlt. Er könnte ISEK heißen. 1805 standen 450 Häuser auf Honnefer Grund und Boden. 1905 waren es dann schon knapp 1.500. Der Übersog früher wie heute war und ist: Der Reiz der Stadt in einer schier unvergleichlichen Landschaft. Der muss erhalten bleiben. Alles andere ist eher zweitrangig. Ich mache mich dann jetzt mal auf den Weg und zähle die Häuser, die heute hier stehen. Oder ich rufe das Bauamt an. Mal gucken, was schneller geht. Gesichert ist, dass die 250 Bauten aus dem Jahre 1898 immer noch dabei sind. Ein schönes Wochenende allerseits. Bevorzugt bei „Ramba Zamba“ auf dem Weihnachtsmarkt in Rhöndorf.