Lebendige Innenstadt

Meine sehr verehrten Damen und Herren, gestern habe ich in einem italienischen Restaurant in der brodelnden Bad Honnefer Innenstadt einige namhafte Mitbürger getroffen die mir ganz gehörig die Leviten gelesen haben. Ich denke, das sagt man so. Ich sei schon längst nicht mehr bösartig, im Gegenteil, ich würde nur noch unsere „Regierung anschleimen“. Genau.

Es fluppt ja auch. Schaun mer mal: das Rahmenkonzept für das Stadtentwicklungskonzept wird auf den Weg gebracht, das evangelische Seniorenheim wird ausgebaut, die Gesamtschule wird neu gebaut, das Grundstück der ehemaligen Drachenquelle wird bebaut. Weltfirma Wirtgen kommt. Weltfirma Birkenstock plant. Aegidienberg bekommt die große Sporthalle. Das es so gut fluppt, liegt selbstverständlich nicht nur an unserer hochmotivierten „Regierung“, sondern am Zusammenspiel Aller. Die Fraktionen im Rat reden miteinander und sie reden mit der Verwaltung. Ein Feindbild gibt es derzeit nicht. Gut, in der Innenstadt fehlt nun erst einmal ein Versorger. Aber, wenn alles wie geplant so weiter fluppt, dann wird es im Frühjahr nächsten Jahres wieder eine prächtige Großbaustelle in der Innenstadt geben: Dann, wenn das Postgebäude umgebaut wird.

Und, das wissen wir inzwischen, dort soll es auch einen Versorger für die Innenstadt geben. Apropos Innenstadt. Beim letzten Einzelhandelstreff des Jahres 2016 im Karlottas waren erstmals auch Bürgermeister Otto Neuhoff und 1.Beigeordnete Cigdem Bern dabei. Beide machten deutlich, dass die gut funktionierende Innenstadtgemeinschaft überlebensnotwendig für die Zukunftsfähigkeit der Stadt sei. Das Salz in der Suppe seien die Großveranstaltungen, wie beispielsweise der Martini Markt. Aber eben auch unverzichtbar sei ein umfassender Internetauftritt. Daran, so Innenstadtterminator Georg Zumsande, werde derzeit mit Volldampf gearbeitet. Noch vor Weihnachten soll Bad Honnef endlich adäquat im „world wide web“ vertreten sein. Made by Thomas Bock und Ulrich Dohle.

Neuhoff begrüßte diese Initiative und appellierte an die Gemeinschaft: „Nur gemeinsam können wir unsere Stadt wieder nach vorne bringen“. In jeder Beziehung bedeute das: Gemeinwohl steht vor Einzelinteressen. Bisher ein recht schwieriges Kapitel in dieser unseren Stadt. Bisher. Aber Erfolg beflügelt eben auch. Kreiswirtschaftsförderer Hermann Tengler bescheinigte Georg Zumsande mit dem Centrum e.V. eine exzellente, „für den Rhein-Sieg-Kreis vorbildliche Arbeit“. Der Bürgermeister betonte einmal mehr, dass die Stadt weiter wachsen müsse. Das Ziel heiße: 3.000 Neubürger. Anreize dafür seien eben eine lebendige Innenstadt und die herausragende Wohnqualität im Tal zwischen Bergen und dem Rhein. Neubürger würden auch für wachsendes Einkommenssteueraufkommen sorgen, und das sei die Haupteinnahmequelle der Stadt. Um die Wartezeiten zwischen den Großveranstaltungen zu verkürzen, (Fühl Dich Frühlich 8. und 9. April, Rosenfest 9.und 11.Juni, Martini Markt 25. bis 29. Oktober), wird es in den kommenden Sommermonaten regelmäßige Marktveranstaltungen in der Innenstadt geben. Marktorganisator Jürgen Kutter wird das Konzept beim kommenden Einzelhandelstreff präsentieren. bö

Unsere Regierung

Meine sehr verehrten Damen und Herren, am Montag den 28. November 2016 lädt das Aalkönigskomitee zur alljährlichen „Preisträger berichten“- Veranstaltung in den Palmengarten des Seminaris ein. Hier berichten die Preisträger 2015 von den durch den „Aalkönig“ geförderten Projekten. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr mit einem Fototermin. Das Aalkönigskomitee lädt auch die Öffentlichkeit recht herzlich zu diesem Termin ein. Aus meiner Erfahrung heraus darf ich sagen, dass das eine sehr interessante Veranstaltung ist. Auch interessant: Am Sonntag fliegen unsere Malteser mit ihren syrischen und irakischen Helfern nach Berlin, um den „Helfende-Hand-Förderpreis 2016“ aus den Händen von Thomas de Maizière entgegen zu nehmen. Hoffentlich. Noch liegen die Bad Honnefer Malteser auf dem zweiten Platz bei der Abstimmung. Aber das können wir ja noch ändern, sieh rechts unten. Habe ich Ihnen eigentlich schon mal erzählt, dass ich statt Wehrdienst zu leisten, Ersatzdienst bei den Maltesern in Köln geleistet habe? Eine schöne Zeit war das, so kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Zurück zu Lück. Unsere Lück im Rathaus bohren wieder mal ganz dicke Bretter, ich glaube, das sagt man so. Das erste Brett im Ottozeitalter hieß LAGA-Bewerbung, das zweite Brett hieß Flüchtlingsdrama, das aktuelle Brett heißt ISEK. Den Schongang gibt es schon lange nicht mehr. Gestern Abend war ich seit gefühlten 1000 Tagen mal wieder mit meinen Recken an der Theke m.V. Ich sagte: gefühlt. Auf dem Rückweg kam ich am Rathaus vorbei. Und in der Chefetage brannte tatsächlich noch Licht. Zweite Etage, Mitte links sitzt unser Bürgermeister, Mitte rechts sitzt unsere neue Beigeordnete Cigdem Bern. Ausgesprochen wird der Vorname übrigens Tschi:demm. Und in die wundervolle deutsche Sprache übersetzt heißt Cigdem quasi „Sonnenblume“. Frau Bern fühlt sich sehr wohl in unserer Stadt, obwohl sie wahrlich nicht zu beneiden ist. Aus dem Stand heraus ist sie verantwortlich für Feuerwehr, Jugendamt, Ordnungsamt, Bürgerbüro und Standesamt, Bildung, Sport und Kultur, Soziales und Asyl. Und sie ist natürlich die rechtmäßige Vertreterin unseres Bürgermeisters. Noch Fragen? Frau Bern, und das tut mir so unendlich weh, muss weiterhin in Bonn wohnen, weil die Wohnungsnot in Bad Honnef so entsetzlich groß ist. Und nur darum arbeiten Verwaltung und Politik so emsig am ISEK. ISEK heißt in Wirklichkeit nichts anderes als Wohnraumbeschaffungskonzept für Frau Bern. Scherz. Frau Bern wohnt sehr gerne in Bonn. Wie kriege ich die Kurve jetzt ad widder zurück in die Normalität? Genau: ISEK. Wir haben die Fraktionen gebeten, uns ihre Stellungnahmen eben zum ISEK zu schicken. Und sie haben es getan. Gute Unterhaltung.

Steganlage

Meine sehr verehrten Damen und Herren, irgendwie ist es mir so weihnachtlich zumute. Nicht, das ich Geschenke bekommen habe, nein, ganz und gar nicht. Aber, es ist halt alles so ruhig hier. Verwaltung und Rat treffen sich zu einer Klausurtagung im Inselcafé. Ganz harmonisch wird über das Integrierte Stadtentwicklungskonzept diskutiert. Kein Stress. Jahrzehntelang hieß es im Rathaus: „Wir müssen endlich mal an einem Strang ziehen“. Nix da. Wenn die CDU etwas wollte, dann waren die anderen dagegen, und eben umgekehrt. Und nun? Herr Wolff verträgt sich mit Herrn Munk, die Grünen flirten mit dem Bürgerblock, Frau Nasner und Herr Quink übernehmen einen Verein nach dem anderen. Was soll das? „… du kochst gerade sein Leibgericht, meine Faust will unbedingt in sein Gesicht, und darf nicht…“ Zum Glück erhalten wir noch Presseinformationen von Christine Pfalz aus der Stadtverwaltung. Ich glaube die Fraktionen haben gar keine Pressesprecher mehr. Wozu auch?

Wir befinden uns ja nicht im Wahlkampf. Und all unsere Stadtpolitiker wollen doch nur noch eins: Diese unsere Stadt weiter entwickeln. Wir Bürger auch. Unlängst habe ich mit einigen Recken m.V. hinter unverschlossenen Türen an einer allein stehenden Theke diskutiert. Wir haben fast einstimmig festgestellt, dass der Rhein so zirka 800 Kilometer lang ist. Verdamp lang quasi. Und wir waren uns einig darüber, dass das unattraktivste Stück Rheinufer auf diesen 800 Kilometern zwischen Königswinter und Unkel liegt. Genau. An Bad Honnef vorbei ist Radfahren oder Flanieren schlichtweg unmöglich. Was also tun? Eine Flaniermeile muss her. Eine touristische Attraktion. Glückes Geschick, ein leicht angegrauter Altgastronom aus der Reckenrunde hatte ein schönes Foto aus seinem ehemaligen Exil dabei. Ein Foto von einer Steganlage in Portugal. Danke dafür, Herr Hatterscheid. Genau so eine Steganlage, vorbei am Bad Honnefer Rheinufer, das wär´s doch.

Grenzüberschreitend, vom Bad Honnefer Jachthafen, vorbei an der Insel, bis hin nach Rheinbreitbach. An dieser Strecke liegen allein fünf Biergärten: RheinAir, Anleger, Blaue Sau, Freibad und Inselcafé. Mehr geht nicht. Das ist Tourismusförderung in seiner schönsten Art. Einen Namen für den Steg haben wir unerschrockenen Recken auch schon gefunden: „Rheinmeile Bad Honnef“. Das dazu. Ich war eben noch kurz auf einer Feier im Hause Adams. Lieblingstochter Fine feierte ihren 10ten Geburtstag. Nun habe ich rot lackierte Fingernägel. Fine meinte, das würde mir gut stehen. Als meine Tochter 10 Jahre alt wurde hatte ich auch rot lackierte Fingernägel. Kleine Mädels ändern sich halt nie. Und das ist gut so. Schönes Wochenende zusammen.

Die Zeiten ändern sich

Meine sehr verehrten Damen und Herren, alles spricht über Internetportale. Wir natürlich auch. Ich habe eben mal im Archiv gestöbert und festgestellt, dass unser erstes HWZ-Internetportal, ich glaube, das sagt man wirklich so, 10 Jahre alt geworden ist. Vor 10 Jahren hat niemand nie über Internetportale gesprochen. Heute schon. Die Zeiten ändern sich halt. Eben höre ich, dass Marius Müller Westernhagen auch schon fast 70 ist. Als wir noch im Onkel Pö in Hamburg auf Springer-Kosten gesoffen haben, da war er mal gerade 20 Jahre alt. Ich schweife ab. Entschuldigung, das Alter eben. Sie wissen was ich meine. Alt werden ist nichts für Feiglinge, sagt man. Aber wenn dann auch noch mein einziger Bürgermeister bei Facebook ein Foto von Herrn Franco Soravia und mir postet, und darunter süffisant die Worte schreibt: „Der älteste Gastronom der Stadt, neben dem ältesten Verleger der Stadt“ – gut, dann hat er ja recht. Tut trotzdem weh. Dann aber kommen meine Göttinnen Frau Westhoven, Frau Kloss und Frau Wirtgen daher und sagen: „Sie werden ja auch nicht älter…“. Hallo? Sie meinten eindeutig mich. An dieser Stelle ein dickes Kompliment an meine Zauberkosmetikerin Claudia Lennartz. „Do kanns zaubre, irjendsujet muss et sinn. Jede Andre hätt jesaat: „Et ess zo spät. Dä Typ ess fäädisch, nä dä Typ. Dä krisste wirklich nit mieh hin.“ Tja, auch BAP hat mir schon ein Lied gewidmet. Wo war ich stehen geblieben? Richtig, im Internet. Nach schnelllebigen 10 Jahren haben wir uns nun gedacht, wir sollten die olle Seite „diebadhonnefer.de“ doch mal ein wenig auffrischen. Herausgekommen ist ein völlig neuer Webauftritt, ein modernes, fantastisches, einzigartiges Internetportal. Kein Quatsch. Danke dafür, Thomas Bock und Andrè Ferrier. Internetzauberer. Jetzt aber wenden wir uns einem sehr ernsten Thema zu: Karneval. Die Session startet bekanntlich am Samstag im Kursaal. Alle Jecken sind dort herzlich willkommen. Und weil die Vorfreude so schön ist, hier ein drei Jahre altes Foto von zwei herrlich kostümierten Oberjecken

Chancen für die Zukunft sind rosig

Meine sehr verehrten Damen und Herren, es gibt gewisse Zeiten, da bin ich noch kaputter als eh schon. Nach Weihnachten, nach dem Sommerurlaub, nach Aschermittwoch. Für mich zählt jetzt die „nach dem Martini Markt-Zeit“ dazu. Ordnungsgemäß parken ist zu Martini Markt-Zeiten schier unmöglich. Also musste ich zu Fuß gigantische Strecken zurück legen, die mich stark an Marathonläufe erinnerten. Und nu hab ich Rücken. Gern geschehen. Der Martini Markt ist faszinierend. Der Martini Markt macht Besucher froh und Einheimische ebenso. Jawohl. Selten habe ich so viele alte und junge Bekannte auf dem Marktplatz an den Bier-und Fressbuden getroffen wie in diesem Jahr. Mitten im Marktgeschehen fand die 20ste Ratssitzung unter der Leitung von Bürgermeister Otto Neuhoff statt. Und zum zwanzigsten Mal ging es danach zum Vierkotten. Schönes Jubiläum.

Zuvor hatte er den Haushalt 2017 vorgestellt. Überschrift: „Das Jahr der Entscheidung“. Fakt: Die gute gesamtwirtschaftliche Lage käme bei den Kommunen auf der Ertragsseite zwar an, schlage sich aber nicht in den Jahresergebnissen nieder. Fakt: Der Jahresschwerpunkt „Asyl“ schlug sich mit einem Defizit von 3,3 Mio. Euro im Haushalt nieder. Das ändert sich. 2017 gibt es eine Landeskostenerstattung von 10.400 Euro pro neu ankommenden Flüchtling. Und erfreulicher: Wir setzen Bad Honnef „in Wert“. Erneuerung der Kanalisation, Neubau der Sporthalle in Aegidienberg, Ausbau der KITA Luisenstraße, Neubau der Gesamtschule, Breitbandausbau in der gesamten Stadt. Beim Verlauf von Aufwendungen und Erträgen sehen wir 2017 nach langer, langer Zeit ein Licht am Ende des Tunnels mit einem positiven Jahresergebnis. Und die Chancen für die Zukunft sehen rosig aus: Mit Einwohnerwachstum, erfolgreichen Förderanträgen, steigender Gewerbesteuer, Bund-Länder Finanzausgleich. Fazit: Raus aus der Haushaltssicherung. Den kompletten Haushaltsentwurf finden Sie auf der Internetseite der Stadt: www.bad-honnef.de.

Vergangene Woche haben wir ihnen an dieser Stelle die Stellungnahme der CDU zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept dargeboten. Nun folgt die Stellungnahme der SPD Fraktion: „Die SPD hat sich seit Jahren immer wieder nachdrücklich für die Umsetzung eines integrierten Stadt-entwicklungskonzeptes eingesetzt. So der Pressesprecher der SPD Fraktion Klaus Munk. „Das war 
Kernthema unserer Politik seit der Leitbilddiskussion der 90er Jahre. Man muss sich nur unsere Wahlprogramme seit jener Zeit ansehen. Auch wir befürworten das durch die Verwaltung umfassend erarbeitete Rahmenkonzept des ISEK und haben umfangreich auf der Basis eigener Workshops zugearbeitet. Ein Zerreden der hier mit viele Arbeit und Engagement erarbeiteten Grundlagen würde nur 
die Gefahr mit sich bringen, dass der gute Ansatz in endlosen Debatten untergeht. Wenn es uns um etwas geht, dann um einzelne Textkorrekturen, Ergänzungen und wichtige Konkretisierungen da, wo wir besondere Schwerpunkte unserer Arbeit sehen. Besonders wichtig sind uns dabei: Die ausgewogene Berücksichtigung der Stadtentwicklung der gesamten Stadt mit Tal und Bergbereich,die größere Betonung sozialer Schwerpunktthemen wie Barrierefreiheit und Inklusion und damit die 
Einbindung der Ergebnisse aus der politischen Diskussion zu diesen Themen in das ISEK sowie die Konkretisierung von Maßnahmen zur Verbesserung der deutlich zu niedrigen Sozialwohnungsquote in unserer Stadt.“

Bundesweite Beachtung für Bad Honnef

Es war im März 2003 als Staatssekretär a. D. Friedhelm Ost und Kaufmann Helmut Kloss beim „Honnefer Treff“ in der IUBH die „Aalkönigsidee“ hatten. Ost sagte damals, „es muss endlich eine regemäßige Veranstaltung in die Stadt, die bundesweite Beachtung findet und den Namen Bad Honnef wieder einmal über die eigenen Stadtgrenzen hinaus transportiert.“ Schnell waren sich Ost und Kloss einig, wie in anderen Regionen Kraut-Spargel-oder Grünkohlkönige gewählt werden, hier in der Stadt einen „Aalkönig“ zu proklamieren. Immerhin hätte Bad Honnef ja eine lange Aalfängertradition zu verzeichnen und mit dem alten Aalschocker „Aranka“ ein unübersehbares Denkmal dafür vor der eigenen Tür liegen. Nach der Gründung des „Aalkönigskomitees“ mit dem ehemaligen SPIEGEL-Journalisten Klaus Wirtgen, dem ehemaligen Chef der Berliner Deutschlandhalle, Heinz Warnecke, Stadtdirektor a. D. Johannes Wahl, Kongressparkchef Michael Holmer Gerdes und Jungverleger Helmut Böndel war klar, „der erste Bad Honnefer Aalkönig sollte eine bundesweit bekannte Persönlichkeit werden.“ So fiel die Wahl einstimmig ohne Enthaltung auf den „Bad Honnef- Liebhaber“ Bundessuperminister Wolfgang Clement, der auch spontan und „sehr gerne“ zusagte. Mit diesem „Zugpferd“ gelang es dem „Aalkönigskomitee“ schon Wochen vor der Veranstaltung, alle Karten zu verkaufen, und namhafte Sponsoren aus der ganzen Republik zu gewinnen. Bei monatlichen Treffs mit den Komiteemitgliedern wurde die Veranstaltung dann minutiös geplant und vorbereitet. Bis kurz vorher die entscheidende Tisch-und Sitzplanung vorgenommen wurde. „Falsche Sitzordnungen an Königshäusern haben früher oftmals zu Kriegen geführt,“ schmunzelte Ost bei seiner akribischen Vorbereitung. Es galt immer hin 288 Personen, darunter Staatssekretäre, Vorstandsmitglieder, Präsidenten, Unternehmenschefs oder Bürgermeister aus ganz Deutschland intelligent an den 37 Tischen im Kurhaus zu platzieren. Es hat geklappt. Bis heute hat sich an den Grundregeln nichts geändert. Nur: Seinerzeit wurde bei den Besprechungen noch herzhaft geraucht und getrunken. Damals hatten wir immer einen „Honnefer Tropfen“ auf dem Tisch stehen. Quasi einen Jägermeister, „Made in Bad Honnef“. Den gibt’s heute wohl nicht mehr. Und: Auch ich hatte damals in launiger Runde an der XXL-Theke im Avendi einen atemberaubenden Auftritt. Herr Ost erkannte glasklar, dass Komitee und Fest ein Markenzeichen brauchen. Ein Logo. Ich zückte einen Filzstift und zeichnete völlig zitterfrei ein schwungvolles AK mit Unterstrich auf meinen Bierdeckel. Das gefiel dem Komitee. Und so ist das Logo noch heute das Markenzeichen dieses einzigartigen Komitees. An den zwei ausgefransten Buchstaben kann man sehr gut erkennen, dass die Vorlage von einem Bierdeckel stammt. Coole Geschichte, oder? Noch cooler: „Wolfgang Clement verkaufte heiße Würstchen im Foyer“ lautete die Headline über der ersten Aalkönigsfestgeschichte im Jahre 2003. Natürlich für den guten Zweck, denn, und das ist so fantastisch: Dem Komitee geht es neben all dem „Spass an dr Freud“ immer um die Förderung von Jugendprojekten. 350.000 Euro sind bisher dafür zusammen gekommen. Lang lebe das Aalkönigskomitee mit diesem wunderschönen Logo…bö

Bad Honnef 2032

Meine sehr verehrten Damen und Herren, gleich zu Beginn ein winzig kleiner Leserbrief von Herrn Thienen: „In Madrid, Rom, Moskau, Oslo und Thessaloniki sind sie schon so weit: Straßen wurden umgewandelt, aufbereitet zu Flaniermeilen, Grünanlagen, Freizeitparks. Der Pariser Stadtrat hat kürzlich zugestimmt, dass eine Schnellstraße die Seine entlang zur Fußgängerzone wird. Begründung: Im Zentrum einer modernen Metropole sei für solche Straßen kein Platz mehr. Und in Honnef diskutieren sie über Innenstadtring und Parkplätze im Zentrum…“ Jawohl. Es beeindruckt mich doch sehr, dass Herr Thienen Bad Honnef in einem Atemzug mit Madrid, Rom oder Moskau nennt. Recht hat er. Auch in Bad Honnef wird kommen, was kommen muss: Ein autofreier Marktplatz, Einbahnverkehr in der Hauptstraße, weitere Blumengitter auf Halteverbotsplätzen. Mit dem modernsten Kanalisationssystem im Bauch lässt es sich vortrefflich in die Zukunft planen. Ich denke, nach der Amtszeit von Otto Neuhoff, so um 2032, werden wir unsere ehemals so schön verschlafene Stadt nicht mehr wiedererkennen. Der Bahnhof liegt dann längst an der Endhaltestelle, Birkenstock ist zurück im Lohfeld und 3.000 Mitarbeiter von Wirtgen wohnen im dezent bebauten Honnefer Süden. Es bewegt sich was. Drei unverwechselbare gastronomische Betriebe sind aus dem Boden geschossen: „Karlottas“, „Delicious“ und „Hausgemacht“. Alle drei sind wohltuend anders als die bestehenden Restaurants. Gestern in der Nachmittagszeit habe ich mir die Läden angeschaut, alle drei waren richtig gut besucht. Zu den Shooting Stars der Gastronomieszene gehören 2016 freilich auch „Der Anleger 640“ an der Fähre und „Die blaue Sau“ auf dem Birkenstock-Gelände. Vor 30 Jahren sah die Welt noch ein wenig anders aus. Da betraten zwei Jünglinge die Bad Honnefer Gastronomie-Bühne. Sie waren dünn und hungrig. Einer von den beiden ist immer noch dünn und hungrig. Hungrig auf Lebensfreude und Innovation in der Gastronomie. Ich hatte es schon mehrfach angedeutet, die Jünglinge von damals haben sich wieder zusammengetan, dort wo sie angefangen haben, im Inselcafé auf der Insel Grafenwerth: Hermann J. Nolden und Wolf Neumann. Neumann wechselt am 1. November vom Weinhaus Hoff in Rhöndorf zurück auf die Insel. Sie sollten sich dort schon einmal einen Tisch reservieren. Für alle Neubürger zur Info: Damals, vor 30 Jahren, war das Inselcafé im Sommer wie im Winter die angesagteste Adresse für Freunde der guten Küche. Quasi eine Pilgerstätte für Gourmets. Neumann war der erste Bad Honnefer Koch mit Stern. Sie wissen was ich meine. So, genug geschleimt. Gestern war ich bei Herrn Eschbach ein Schnitzel essen. Auch perfekt. Will sagen: Bad Honnef ist zurück auf dem Gastronomie-Olymp. Jetzt fehlt nur noch eine Wiederbelebung des „Eastwood“ in der Linzer Straße. Herr Hatterscheid, bitte übernehmen Sie! Noch mal für Neubürger: Diese Giganten der Bad Honnefer Gastronomieszene, eben Hatterscheid, Neumann und Nolden waren ganz, ganz früher schon einmal ein Team. Aber, das ist wieder eine ganz andere Geschichte. Und wenn ich´s nicht vergesse, dann erzähle ich die mal bei passender Gelegenheit. Guten Hunger allerseits… bö

… und Action!

Meine sehr verehrten Damen und Herren, über die „Action“ in unserer Stadt berichten wir ja oft und liebend gerne. Die frischen Restaurants und Geschäfte haben wir ihnen bereits vorgestellt, aber der Wandel hört ja nie auf. Elisa de Sousa verlässt ihr „Baby“, das Restaurant „Weinhaus im Turm“ zum Ende des Jahres. Aus gesundheitlichen Gründen. Bekannt ist, das Wolf Neumann sein „Weinhaus Hoff“ verlässt. Dort übernimmt Christian Leve ab November das Kommando. Christian Leve leitet das Hotel Krone in Königswinter und ist ganz nebenbei ein exzellenter Weinkenner. Das passt gut zu Bad Honnef. Außerdem muss Leve wohl das tiefe Loch auffüllen, das die Brethauers in Rhöndorf hinterlassen haben. Also wird es zukünftig im Weinhaus Hoff auch ein frisch gezapftes Bier an der Theke geben. Beispielsweise. im Sommer haben wir uns alle am „Anleger“ sehr wohl gefühlt. Der Sommer geht zu Ende , draußen sitzen wird ungemütlich.

Gut, das der „Anleger“ Hansi Hatterscheid noch ein leer stehendes Restaurant in der Linzer Straße besitzt: Das Eastwood. Dorthin wird die portugiesische Küche nebst portugiesischer Köchin umziehen. Ab Ende Oktober, quasi mit der Zeitumstellung von Sommer-auf Winterzeit . Gut zu merken, oder? Der Anleger bleibt erstmal auch geöffnet, täglich von 11 bis 17 Uhr. Allerdings dann nur noch mit kleinem Küchenangebot. Der Herr Hatterscheid. Vor fünf Jahren hat er mir gesagt: „Glaub mir, eins werde ich in meinem Leben nicht mehr machen, ein Restaurant“. Soviel dazu. Nun zum Dienstbeginn der Ersten Beigeordneten Cigdem Bern.

Bürgermeister Otto Neuhoff überreichte Erster Beigeordneter Cigdem Bern zu Beginn ihres ersten Arbeitstages bei der Stadtverwaltung Bad Honnef am vergangenen Dienstag einen Blumenstrauß. Viel Zeit blieb allerdings nicht für das herzliche Willkommen des Bürgermeisters, denn unmittelbar danach stand bereits eine Sitzung des Verwaltungsvorstandes auf dem Terminkalender. Erste Beigeordnete Cigdem Bern dankte für die freundlichen Worte des Bürgermeisters und erklärte, dass sie sich auf die Zusammenarbeit mit den Kollegen und Kolleginnen freue. Sie ist Stellvertreterin des Bürgermeisters und leitet den Geschäftsbereich Bürgerdienste der Stadt Bad Honnef.