Dotzkinder sangen im Rathaus

Auch im Rathaus der Stadt Bad Honnef fragten Schulkinder der Grundschule Am Reichenberg aus der ersten bis zur dritten Klasse nach einem Zuschuss für den Sankt-Martins-Umzug. Dafür sangen sie das Dotzlied, das Lehrerin Sandra Gegenwart eingeübt hatte. Stellvertretender Bürgermeister Peter Profittlich gab gerne einen Obolus in die Sammelbüchse. Peter Profittlich erzählte, dass auch er als Kind unterwegs gewesen war, um zu sammeln. „Dotzen“ nennt man den Brauch, der für viele Orte im Rheinland typisch ist. Der heilige Sankt Martin und seine gute Tat ist auch den Dotzkindern der Schule Am Reichenberg gut bekannt. Die Laternen waren zwar noch nicht fertig gebastelt, werden aber spätestens zum Umzug leuchten. Zum Schluss gab es für die Kinder noch eine Süßigkeit mit auf den Weg und auch das gehört zum Brauch. cp

 

 

 

KARNEVAL: Gebrüder Köhne und Ulla Schiefer spendieren den Sessionsorden

Halt Pol Orden mit „Herzblut“

Die Gebrüder Gilbert und Guido Köhne kennen sich bestens aus in der Region. Während ihres Studiums haben sie beim HFV gespielt, „damals in der Bezirksliga“. Ihre Eltern hatten ein Antiquitätengeschäft in Königswinter. Nun spielen sie seit drei Jahren mit ihrem Geschäft „Herzblut“ in der „Bundesliga“. „Mit „Herzblut“ haben wir einen Ort geschaffen, an dem wir Menschen jeden Tag aufs Neue inspirieren. Mit wunderschönen Ideen und Dingen, die unser Leben bereichern. Von individuellen Designobjekten, aufgearbeiteten Vintagestücken bis hin zu ausgewählten Mode-Items exklusiver Marken und natürlich den entsprechenden Accessoires“. Soviel zur Vorgeschichte. Vergangenen Sonntag wurde mit Herzblut im „Herzblut“ ein bestens gehütetes Geheimnis gelüftet. Halt Pol Präsident Jörg Pütz stellte die Brüder als die Stifter des diesjährigen Sessionsordens der KG vor. Gemeinsam mit ihrer Hausverwalterin Ulla Schiefer, Tochter des Bad Honnefer Kinopioniers Johannes Klothen, übernahmen sie die Kosten. Mit Vorstand, Elferräten und Senatoren, Nachwuchs und vielen Mitgliedern wurde dieser Anlass gebührend gefeiert. bö

 

Breitbandausbau in Bad Honnef erfolgreich

„Langsam war gestern“, sagte Bürgermeister Otto Neuhoff, „heute sind wir schnell unterwegs auf der Datenautobahn. Damit wird das Leben und Arbeiten in Bad Honnef noch attraktiver. Wir freuen uns, dass der Ausbau im Plan abgeschlossen wird und dass es so gut geklappt hat.“ Frank Pischke, Regionalmanager der Deutschen Telekom, sprach seinerseits während  des gemeinsamen, abschließenden Pressegesprächs mit der Stadt Bad Honnef ein Kompliment für die gute Kooperation aus.

Bis zum Weihnachtsgeschäft wird das große Datenvolumen für Kunden und Kundinnen auch in Hövel buchbar sein. In Brüngsberg beginnen die Bauarbeiten dieses Jahr und das Angebot ist vermutlich ab kommenden Februar buchbar. Die Bauarbeiten in Orscheid und Wülscheid sind bereits abgeschlossen. Damit profitieren rund 11.600 Haushalte und damit rund 98 % aller Haushalte in Bad Honnef von den Vorteilen. Bandbreiten von bis zu 100 MBit/s können erreicht werden. Im neuen Glasfasernetz ist gleichzeitig Telefonieren, Surfen und Fernsehen – auch interaktiv – möglich.

Micro-Trenching war eine der Technologien, die eingesetzt wurden, um Glasfaserkabel zu verlegen. Bad Honnef war Vorreiter mit der Genehmigung des neuen Verfahrens. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass die Telekom mit dem „Fall Bad Honnef“ sogar in anderen Städten und Gemeinden geworben hatte. Die Vorteile des Verfahrens, bei der nur eine Rille zwischen Bordstein und Gehwegplatten für das Kabel gefräst wird, sind die deutlich niedriger Belastung der Anwohnenden und die Schnelligkeit der Verlegung.

Insgesamt gab es im Stadtgebiet 7 Kilometer Tiefbautrasse, 48 Multifunktionsgehäuse wurden errichtet und 29 Kilometer Kabel wurden verlegt. Knapp 2 Millionen Euro hat die Telekom ausgegeben, um Bad Honnef zukunftsfähig zu machen.

Jetzt liegt es an den Kunden und Kundinnen das schnelle Internet zu bestellen. Alle Haushalte sind einzeln angeschrieben worden. Welches Produkt für wen in Frage kommt, ist individuell verschieden, deshalb gibt es auch unterschiedliche Tarife. Prüfen kann man unter www.telekom.de/schneller, welche Produkte am Wohnort möglich sind. Auch wer bereits einen DSL-Anschluss von der Telekom hat, kann die höheren Internetgeschwindigkeiten nutzen. Die Hotline-Nummer ist 0800 330 1000.  Nachfragen lohnt sich in den Telekom-Shops:

Telekom Shop Bad Honnef, Berck-sur-Mer-Straße 1, 53604 Bad Honnef,

Fachhandel MS Telekommunikation, Hauptstraße 36, 53604 Bad Honnef,

Telekom Shop Unkel, Anton-Limbach-Straße 3, 53572 Unkel.

cp

Vierte Bürgerwerkstatt „Inklusion im Erwerbsleben“

Bad Honnef. Viele gute Beispiele und Ideen, aber auch Verbesserungsvorschläge und Kritik wurden in der vierten Bürgerwerkstatt zum Thema „Inklusion im Erwerbsleben“ zusammengetragen. Eingeladen worden waren wieder alle Bürger und Bürgerinnen. Während in den vorherigen drei Bürgerwerkstätten größtenteils bauliche Barrieren und deren Beseitigung besprochen worden waren, war an diesem Abend der Abbau der „Barrieren in den Köpfen“ bestimmendes Thema der Diskussion.

Die Bestandsaufnahme zeigte, dass Bad Honnef mit dem Nell-Breuning-Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung (Haus Rheinfrieden) über eine wichtige Schule verfügt, die Menschen mit Körperbehinderung einen Einstieg in das Berufsleben eröffnet. Menschen mit Behinderung arbeiten in der Stadtverwaltung, in einigen Betrieben, in Non-Profit-Organisationen. Auch in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung in Bonn und Troisdorf arbeiten Personen, die in Bad Honnef wohnen. Jedoch fehlen, so ein Fazit der Bürgerwerkstatt, in Bad Honnef noch Ausbildungs- und Arbeitsplätze.

Damit Menschen mit Behinderung auf dem regulären Arbeitsmarkt eine Chance bekommen, ist es wichtig, die Barrieren in den Köpfen abzubauen. Vorurteile auf der Arbeitgeberseite als auch der Arbeitnehmerseite sind zu überwinden. Gelingen kann dies, indem zu Menschen mit Behinderungen mehr Kontakte geschaffen werden. Menschen mit Behinderung sollten im Bewerbungsprozess mehr Unterstützung erfahren. Und Arbeitgeber sollten mehr Bereitschaft zeigen, Menschen mit Behinderung einzustellen. Inklusionskompetenzen von Führungskräften, Betriebsräten, Beschäftigten von Kammern, Gewerkschaften oder Jobcentern sollten gefördert werden. Vorgeschlagen wurde, den Integrationsfachdienst  (Fachberatungsstelle des Landschaftsverbandes Rheinland) zu Ausbildungsbörsen und Veranstaltungen von Unternehmen einzuladen.

Eine der Kernaussagen war, dass Arbeitgebern und Arbeitgeberinnen wenig bekannt oder es für sie undurchschaubar ist, welche Unterstützungsmöglichkeiten es gibt.  Aufgelistet wurden die Beantragung von Fördermitteln, Qualifizierung der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen mit Einschränkungen oder Behinderungen, Informationen über notwendige oder sinnvolle Anpassungsmöglichkeiten des Arbeitsplatzes und geeignete Arbeitszeitmodelle.

Zwei Vorschläge fanden große Zustimmung: Die Auslobung eines kommunalen Inklusionspreises  sowie die Schaffung von Anreizen zur Ansiedlung eines Integrationsbetriebes. Integrationsbetriebe sind rechtlich und wirtschaftlich unabhängige Betriebe, die im Wettbewerb mit anderen Firmen stehen und zwischen 25 und 50 Prozent Menschen mit Behinderung beschäftigen. Ziel dieser Betriebe ist es, dass die Beschäftigten in andern Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes eine Stelle finden. Dadurch haben Integrationsbetriebe eine Brückenfunktion zwischen Arbeitsplätzen der Werkstatt für Menschen mit Behinderung und dem allgemeinen Arbeitsmarkt.

Die nächste Bürgerwerkstatt Inklusion zum Thema „Senioren“ findet am Mittwoch, den 23.11.2016 von 19:00 bis 21:00 Uhr im Bad Honnefer Rathaus im Raum 001 (Erdgeschoss) statt.

Die abschließende Bürgerwerkstatt „Inklusion als Gesamtaufgabe“ folgt am Dienstag, den 13.12.2016.

Anliegerversammlung zum Ausbau der Grabenstraße am 10.11.2016

Bad Honnef. Am Donnerstag, 10.11.2016, 18:00 Uhr, findet im Sitzungssaal des Rathauses, Rathausplatz 1, eine Informationsveranstaltung zum Straßenausbau der Grabenstraße statt. Anlieger und Anliegerinnen sowie die Bürgerschaft sind herzlich eingeladen. Die Grabenstraße ist in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Straße und Kanal werden gemeinsam ausgebaut werden.

Leserbrief: Klaus Wegner zum ISEK 

Das Rahmenkonzept für das ISek liegt seit Juli 2016 vor. Die Stadtverwaltung sieht vor, dass hierüber die Beratung mit den Ratsfraktionen vor dem Jahresende abgeschlossen wird. Damit könnten auch die Stellungnahmen der Ratsfraktionen zum vorliegenden Rahmenkonzept von Interesse sein.

Die Verwaltung hat die Ratsfraktionen gebeten, ihre Änderungsanträge und -vorschläge der Verwaltung bis zum 4. Oktober schriftlich zu übermitteln. Die Fraktion der Grünen hat das ISek in mehreren Fraktions- und Arbeitsgruppensitzungen beraten, Änderungsanträge und -vorschläge abgestimmt und zum genannten Termin der Verwaltung vorgelegt. Die Verwaltung wollte auf der Basis der vorliegenden Änderungsanträge eine Synopse erstellt, die als Arbeitsgrundlage in einem gemeinsamen Strategieworkshop der Verwaltung mit den Fraktionen einfließt. Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen wird am 15. November die Änderungen zum ISek Rahmenkonzept beraten.

Das nahezu einstimmige Votum des Stadtrats im April 2014 für die Erarbeitung eines integrierten Handlungskonzepts für die Stadtentwicklung, das auf einem Antrag von 5 Ratsfraktionen basiert, hat deutlich gemacht, dass eine integrierte Stadtentwicklung von der Kommunalpolitik gewollt und fraktionsübergreifend unterstützt wird. Daher sind wir Bürgermeister Neunhoff, allen beteiligten Mitarbeitern der Stadtverwaltung und externen Experten sehr dankbar, dass seit Juli 2016 ein Rahmenkonzept für ein ISek vorliegt. Die dort enthaltene Stärken-Schwächen-Analyse und insbesondere die untern den Leitzielen genannten Handlungsräume und Handlungsfelder sind eine wichtige Basis für weitere Entscheidungsprozesse und die Definition von Projekten zur Stadtentwicklung.

Unsere Fraktion „Bündnis 90 / Die Grünen“ hat sich eingehend mit den Inhalten des Rahmenkonzepts befasst und möchte damit auch ihre Wertschätzung für alle Beteiligten und die Autoren zum Ausdruck bringen. Unsere Änderungsanträge haben wir mit Begründungen in einer von der Verwaltung vorgegebenen Form gebracht (s. Anlage). Darüber hinaus haben wir unsere Änderungsanträge sowie kleinere inhaltliche und redaktionelle Änderungsvorschläge in die Textdatei des Rahmenkonzepts übertragen, um die Verwaltung bei deren Umsetzung zu unterstützen.

Unsere Änderungsanträge beziehen sich auf folgende für uns relevanten Themen:
Eine nachhaltige Stadtentwicklung, die soziale, ökologische, ökomische und energiewirtschaftliche Aspekte integriert und Bildung, Soziales, Sport und Kultur sowie Beschäftigung, Gesundheit, Natur-/Umweltschutz und Energieeffizienz bei den Analysen und den Leitzielen stärker berücksichtigt.
Eine Entwicklung der Einwohnerzahl, die sich von einer längerfristigen demographischen Entwicklung ausgehend auf ein moderates Wachstum beschränkt, das den Erhalt und eine qualitative Entwicklung der Infrastruktur ermöglicht.
Eine realitätsbezogene Betrachtung des Einflusses des Einwohnerwachstums auf den städtischen Haushalt, da höhere kommunale Aufwendungen für den Infrastrukturausbau bei dem geplanten starken Einwohnerzuwachs auch die Haushaltskonsolidierung gefährden kann und höhere Gewerbesteuereinnahmen durch Ausbau des Dienstleistungsgewerbes erfolgversprechender erscheint.
Eine Entwicklung im Wohnungsbau, bei der die Priorität nicht auf den Talbereich, insbesondere den Selhofer Süden gelegt wird, die Inanspruchnahme von Grünflächen minimiert wird und vorhandene Potenziale in der bestehenden Bausubstanz besser genutzt wird.
Eine Weiterentwicklung Bad Honnefs als Gewerbestandort, da Wohn- und Freizeitqualität, Verkehrsanbindung, Infrastruktur, Bildungsangebote, Qualifikation und Altersstruktur der Bevölkerung und das Kostenniveau gewerblich nutzbarer Immobilien attraktiv für personen- und unternehmensbezogen Dienstleistungen sind und sich die Verbindung von Arbeiten und Wohnen anbietet.
Wesentlich Gründe für die von uns beantragten Änderungen
Im Ratsbeschluss vom 10.04.2014 wird eine nachhaltige Stadtentwicklung angestrebt, die ökonomische, soziale, ökologische und energiewirtschaftliche Aspekte in einem Handlungskonzept integriert. Unser Änderungsantrag übernimmt die in der Ratsvorlage genannten Ziele.

Das ISeK-Rahmenkonzept ist laut Aussagen der Verwaltung städtebaulich motiviert. Nachhaltig wirksame Strategien und Bereiche wie Bildung, Erziehung, Soziales, Sport und Kultur, aber auch Beschäftigung, Gesundheit, Energieeffizienz und Umwelt-/Naturschutz werden vernachlässigt oder auf städtebauliche Aspekte reduziert. Wir akzeptieren die städtebauliche Orientierung des ISeK-Rahmenkonzepts, um die erforderlichen Schritte zur Projektdefinition nicht zu verzögern, bitten aber um Berücksichtigung unserer Änderungsanträge.

Das ISeK soll nicht nur Leitlinien bieten, um den Einsatz der Finanzressourcen für städtebauliche Maßnahmen im Interesse der Haushaltkonsolidierung und Nutzung von Städtebaufördermitteln effizienter zu gestalten. Investitionen in die Infrastrukturentwicklung sollten die demografische Entwicklung über 2030 hinaus einbeziehen. Bezahlbarer Wohnraum ist besonders für einkommensschwächere Bürger erforderlich und nicht, wie im Rahmenkonzept genannt, für finanzstarke Neubürger.

Bad Honnef benötigt eine positive Zuwanderungsbilanz um die Kosten pro Einwohner für den Erhalt der bestehenden Infrastruktur nicht steigen zu lassen. Der im Rahmenkonzept angestrebte Zuwanderungsgewinn, der wesentlich über den bestehenden Verluste der natürlichen Bevölkerungsentwicklung (Sterbefälle zu Geburten) hinaus geht, kann auch hohe Infrastrukturinvestitionen erfordern, die sich negativ auf den städtischen Haushalt auswirken.

Neben den Chancen sollten in dem Rahmenkonzept auch Risiken benannt werden, da sie für die Beurteilung von zu definierenden Projekte hilfreich sind.

Eine nachhaltige Stadtentwicklung erfordert die Behandlung von Themen, die über städtebauliche Themen hinausgehen. Dazu zählen auch die Entwicklung des Arbeitsplatzangebots in den Wirtschaftssektoren, die Art der Beschäftigung und die Qualifikation der Beschäftigten. In den Analysen sollten als neue Themenfelder „Bildung, Soziales, Kultur und Sport“ und „Entwicklung der technischen Infrastruktur (Internetzugang, Energie- und Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallbeseitigung) aufgenommen werden.

Statt die Stadtentwicklung an einem Einwohnerzuwachs von bis zu 28.000 Einwohnern zu orientieren, sollte eine nachhaltige Stadtentwicklung angestrebt werden, bei der Qualität vor Quantität geht und die bestehende Infrastruktur optimal genutzt und bedarfsgerecht verbessert wird.

Die großflächige Umwandlung von Grünflächen in Bauland und die Bevorzugung der Entwicklung von Flächenreserven im Talbereich, was sich insbesondere auf den Selhofer Süden bezieht, lehnen wir ab.
Die Aussage, dass eine Haushaltskonsolidierung vor allem durch einen weiteren Einwohnerzuwachs zu erreichen ist, wird nicht durch Fakten untermauert und ist so nicht nachvollziehbar. Ein Einwohnerrückgang wirkt sich meist negativ auf den kommunalen Haushalt aus. Für eine Korrelation zwischen Einwohnerzuwachs und Haushaltskonsolidierung sind uns jedoch keine belastbaren Studien oder verallgemeinerbaren Beispiele bekannt.

Neben den Transferleistungen werden die Erträge im kommunalen Haushalt wesentlich durch Gewerbe-, Grund-, Einkommens- und Umsatzsteuer bestimmt. Im NRW-Vergleich liegt in Bad Honnef der Ertrag aus der Einkommens- und Grundsteuer überdurchschnittlich hoch und aus der Gewerbesteuer weit unter dem Durchschnitt. Eine integrierte Stadtentwicklung müsste den Fokus auf Rahmenbedingungen legen, die attraktiv für Gewerbetriebe sind und mit der Entwicklung bestehender und der Ansiedlung neuer Gewerbebetriebe das Gewerbesteueraufkommen erhöhen. Wichtig ist, dass Unternehmen gewonnen werden, die wenig Flächen benötigen, zusätzliche Arbeitsplätze bieten, energieeffizient arbeiten und umweltfreundlich sind. Dies trifft insbesondere für Unternehmen zu, die personen- und unternehmensbezogene Dienstleistungen anbieten (z. B. Gesundheits- und Pflegedienstleistungen, Beratungs- und IT-Dienstleistungen).

Unter städtebaulichen, wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Gesichtspunkten sind auch Rahmenbedingungen relevant, die eine räumliche Verbindung von Arbeiten und Wohnen fördern und damit auch die Mobilitätsanforderungen reduzieren.

Für die Attraktivität einer Stadt werden das Angebot und die Qualität von Schulen, OGS, Kitas, Begegnungsstätten und deren bedarfsgerechte Anpassung ein immer wichtigerer Standortfaktor und damit ein relevanter Baustein für die integrierte Stadtentwicklung.

In der Gestaltung der Verkehrsflächen sollte die gleichberechtigte Teilnahme aller Verkehrsteilnehmen (Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV und motorisierten Individualverkehr) unter einem Leitziel zusammengefasst werden.

IM GESPRÄCH MIT: Hermann Josef Nolden

„Sehr mutige Entscheidungen“

In den vergangenen 10 Jahren durchlebte Hermann Josef Nolden eher turbulente Zeiten. Dabei fing alles ganz geschmeidig an, damals, vor 30 Jahren, als er Pächter im Inselcafé wurde. Der damalige Bürgermeister Werner Osterbrink erinnert sich: “Wir haben seinerzeit einen neuen Pächter für das Inselcafé gesucht, es haben sich einige gestandene Gastronomen nicht nur aus Bad Honnef, sondern aus der gesamten Region, beworben. Ihre Konzepte haben uns nicht wirklich überzeugt. Aber da war noch ein selbstbewusster junger Mann, ein Psychologie-Student, der uns mit seinem Konzept begeistert hat. Ich glaube, die Entscheidung für ihn fiel im Rat einstimmig aus“. Der junge Mann, ein gebürtiger Honnefer, studierte seinerzeit in Bonn und verdiente sich sein Lebensunterhalt als Allrounder in Bonner Kultkneipen. Dabei war er schon damals absolut flexibel: Mal als DJ, mal als Koch, mal als Party-Organisator. Eben Hermann Josef Nolden. „Mein Konzept hieß: mal etwas anderes wagen. Nicht nur Kaffee, sondern Cappuccino. Nicht nur Bier, sondern auch Long-Drinks, oder Wein aus der Region. Mein Ziel war, auch junge Leute anzusprechen“. Das hat soweit auch geklappt. Next Step: Das Restaurant auf dem Drachenfelsen. Eine Herkules-Aufgabe zwischen altem Betonbau und hochmodernem Glaskubus. Next Step: Übernahme der Villa Leonhart in Königswinter. Komplettrenovierung. Sterne- Lokal. Und heute? Wir sitzen entspannt in der Herbstsonne auf der Südterrasse neben dem Glaskubus. „Das Jahr 2016 war für mich ein ganz entscheidendes Jahr. Ich habe die Villa Leonhart verkauft, wir haben das Restaurant auf dem Felsen weiter entwickelt und wir haben uns um die Wiederbelebung des Inselcafés gekümmert. Es läuft.“ Zwischen 20.000 Besuchern pro Wochenende auf dem Felsen und 2.000 Besuchern auf der Insel. „Nach der Neugestaltung des Plateaus mit dem Glaskubus hat sich die Besucherzahl dort verdoppelt“. Ein Wink zur Insel? „Natürlich könnte die Insel eine Frischzellenkur vertragen. Mehr Blumen, mehr Ruhebänke, vielleicht noch ein weiteres gastronomisches Angebot“. Auf dem Berg arbeiten nach wie vor die Sterneköche Martin Tetzner und Philipp Bahle. Und auf die Insel soll ein „Stern“ zurück kommen: Wolf Neumann, Koch der ersten Inselcafé-Stunde. Nolden der Planer. Die Vorbereitungen für die Advents- und Silvesterveranstaltungen laufen auf Hochtouren. „Mein Team ist bestens aufgestellt, unsere Gäste werden begeistert sein“. So soll es sein. Beim Silvesterfeuerwerk ist der Drachenfels eh der Logenplatz in der Region. Zwischen Berg und Insel liegt seine Stadt. Und mit der ist er momentan sehr zufrieden. Mit den gastronomischen Neuzugängen „Karlotta´s“ und „Delicius“, „sehr mutige Bereicherungen“, mit dem Bürgermeister „der bringt hier echt positiven Schwung rein“, oder mit dem geplanten Stadtentwicklungskonzept, denn: „Auch die Insel muss sich weiter entwickeln, um wieder an die touristischen Glanzzeiten anzuknüpfen“. So wie vor 30 Jahren: „Die Rheininsel Grafenwerth ist eine besondere Attraktion der Stadt Bad Honnef, sie ist wohl die einzige Insel im Rhein, die eine ideale Kulisse für Erholung und kulturelle Veranstaltungen bietet“.  bö

Trinkwasserqualität in Bad Honnef ist hervorragend

Foto: Frank Homann
Foto: Frank Homann

Keine Keime im Trinkwasser der Bad Honnef AG

Trinkwasser ist als wichtigstes Lebensmittel von sehr hohem Stellenwert für die Gesundheit des Konsumenten. Wie letzte Woche in einigen Medien berichtet, waren in Teilen des Versorgungsgebietes des Rhein-Sieg-Kreises, der Bundesstadt Bonn, der Gemeinde Grafschaft und der Stadt Remagen bei Trinkwasseruntersuchungen Umweltkeime nachgewiesen worden, die aber nicht gesundheitsschädlich sind. Hingegen wurden im Eitorfer Trinkwasser kürzlich gesundheitsgefährdende Coli-Bakterien nachgewiesen.

Die aktuell durchgeführte routinemäßige Untersuchung verschiedener Trinkwasserproben hat ergeben, dass keinerlei bakteriologische Beeinträchtigung des Trinkwassers der Bad Honnef AG (BHAG) vorliegt. Das Energieversorgungsunternehmen ist auch nicht an die Wahnbachtalsperre angeschlossen, sondern in der glücklichen Lage, aus ihren eigenen Tiefbrunnen ausgezeichnetes Trinkwasser zu fördern. Bereits das Rohwasser ist schon mikrobiologisch in einem ordnungsgemäßen Zustand. Bevor das Trinkwasser das Wasserwerk verlässt, durchfließt es noch eine Aktivkohleanlage mit vier Filterkesseln. Die Aktivkohlefilter sind bei unserem Trinkwasser nicht vorgeschrieben, doch unterhält die BHAG diese Filter als Vorsichtsmaßnahme für den Fall der Verunreinigung.

Mit 240 Kilometern Trinkwasserleitung sorgt die BHAG dafür, dass das kostbarste aller Lebensmittel dorthin fließt, wo es gebraucht wird. Um die Qualität des Trinkwassers auch überall und zu jeder Zeit zu gewährleisten, lässt die BHAG das gewonnene Trinkwasser durch das Labor der Rheinenergie Köln und das Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit Bonn gemäß den Vorgaben der Trinkwasserverordnung regelmäßig überprüfen. Zu den Auflagen gehört es auch, die Ergebnisse an das zuständige Gesundheitsamt weiterzuleiten. So ist die Qualität des Trinkwassers für die Genusstauglichkeit und Reinheit stets gewährleistet.

Wer an weiteren Informationen zum Thema „Wasserver- und -entsorgung“ interessiert ist, ist herzlich eingeladen den letzten Vortrag der Vortragsreihe des Bündnisses „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“ zwischen der IUBH School of Business and Management, der Stadt Bad Honnef und der Bad Honnef AG am 3. November 2016 zu besuchen. Das Netzwerk wurde im April 2016 im Rahmen des UNESCO Weltaktionsprogramms „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ gegründet. In einer gemeinsamen Diskussion mit den Referenten sollen im Anschluss Ansätze für die Bad Honnefer Bürgerinnen und Bürger gefunden werden, was jeder einzelne dazu beitragen kann, die Wasserver- und -entsorgung möglichst umweltverträglich zu gestalten. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr und findet im Ratssaal der Stadt Bad Honnef statt. Weitere Informationen unter: www.bhag.de/badhonneflernt

DRAGONS: Licht und Schatten im Audi-Dom

Die Dragons kommen mit leeren Händen aus Bayern zurück. Mit 77:68 verlieren die ersatzgeschwächten Drachen bei der Zweitvertretung des FC Bayern Basketball. Viktor Frankl-Maus fiel kurzfristig mit Grippesymptomen aus. Somit war Patrick Reusch mehr als zuvor gefordert, den Spielaufbau zu leiten. Trotz seiner statistisch guten Leistungen von 13 Punkten und 5 Assists konnte er die Drachen nicht zum Sieg führen.

Erneut lief das Team um Topscorer Aaron Nelson – wie schon beim Auswärtsspiel in Lich – einem Rückstand hinterher. Frühe drei Fouls von Mike Lucier machten die Ausgangslage im ersten Spielabschnitt ebenfalls umso schwieriger, da er somit länger als geplant auf der Bank Platz nehmen mußte. Somit suchte das Team der Drachen seinen offensiven Rhythmus und kam nur selten zu leichten Punkten gegen die gut und aggressiv verteidigenden Hausherren. Lediglich zur Halbzeit konnten die Drachen den Spielstand bei 35:35 ausgleichen. Jedoch kamen die Mannen von Bayerntrainer Kostic erneut besser aus der Kabine und setzten sich früh im dritten Viertel ab. Für eine richtige Aufholjagd waren die Wurfqouten der Dragons an diesem Abend einfach zu schwach, obwohl der Einsatz stimmte. So waren es die viel besagten fehlenden Körner, welche gepaart mit einer 28%-igen Quote aus der Distanz und 20 Ballverlusten am Ende nicht reichten, um die Punkte beim zweiten Auswärtsspiel dieser Saison mit zu nehmen.

Coach Matthias Sonnenschein zum Spiel: „Wir konnten die offensivstarke Phase der Münchner im dritten Viertel nicht kontern. Wir haben nicht schlecht gespielt und die Mannschaft hat den Ausfall von Viktor gut kompensiert. Dennoch müssen wir auswärts noch mutiger und aktiver auftreten, um zu punkten. Am Samstag wartet im Heimspiel gegen Leverkusen ein Topgegner auf uns, den wir unbedingt schlagen wollen“. js

5 Fragen an Aalkönig Wolfgang Bosbach

1. Herr Bosbach, was war Ihr erster Gedanke, als Sie erfuhren, dass das Bad Honnefer Aalkönigkomitee Sie zum Regenten des Bad Honnefer Aalreichs machen möchte?

Ja, haben die denn alle honorigen Persönlichkeiten schon geehrt, so dass man sich jetzt den „Lück wie Du und ich“ zuwenden muss? Obwohl, na ja, irgendwie logisch ist die Auszeichnung ja doch – schließlich war ich 1977/78 immerhin einmal Prinz. Das war allerdings im Mikrokosmos Bergisch Gladbach und nicht in der Metropole Bad Honnef. Kurzum: Das ist die Krönung. In jeder Beziehung.

2. Sie folgen auf Christian Lindner, der wie Sie aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis kommt. Bei der Bundestagswahl 2009 erhielten Sie sogar seine Erststimme. Sie nannten ihn daraufhin einen „feinen Kerl“. Jetzt, 7 Jahre später, folgen Sie ihm als König. Halten Sie das Kompliment aufrecht?

„Jetzt erst recht“ – das ist nicht nur der Titel eines berühmten Buches, das gilt auch für meinen Vorgänger! Seine Erststimmenentscheidung beweist ja, dass er viel von Politik versteht und eine bewundernswerte Menschenkenntnis hat. Selten hat er richtiger gelegen als bei dieser Entscheidung – das sage ich jetzt mal ganz freimütig in der mir eigenen Bescheidenheit.

3. Als erster Aalkönig werden Sie immer nur der Zweite sein. Das haben Sie Urkönig Wolfgang Clement zu verdanken, der Sie als Wolfgang II. auf den Thron steigen lässt. Stellt das ein Problem für Sie dar?

Das ist bitter, aber kein Drama. Vermutlich bin ich jedenfalls als Wolfgang Walter Wilhelm der Erste. Deswegen lautet die Adresse meiner Homepage ja auch: www.wobo.de! Wer kann schon alle Abkürzungen seiner Vornamen als Internetadresse vorweisen? Das hat noch nicht einmal Wolfgang I. geschafft.

4. Sie sind ein Vollblut-Innenpolitiker und gelten als unabhängiger Geist, ja sogar von einem konservativen Rebellen ist die Rede. Das Aalvolk hat bisher mit Rebellion wenig zu tun gehabt. Auf was müssen wir uns einstellen?

Auf Friede und Freude! Ich bin sowas von friedlich, das glauben Sie gar nicht. Das Aalvolk kann sich auf einen gütigen Regenten freuen, der stets nur das Beste für seine Untertanen im Sinn hat und chronisch gut gelaunt ist. Es sei denn, der 1. FC Köln verliert ein Spiel. Aber das kommt ja zum Glück nur ganz, ganz selten vor. Aber immer noch zu oft.

5. Sie sind dafür bekannt, Ihre Titel zu verteidigen. So waren Sie nach 2014 auch 2015 der meistgeladene Talkshowgast im deutschen Fernsehen. Müssen wir überhaupt einen Nachfolger für Sie finden oder machen Sie einfach weiter?

Diese Frage lässt mich etwas ratlos zurück. Meinen Sie Nachfolger in den Talkshows oder auf dem Thron des Aalkönigs? So, wie ich das Aalkönigkomitee einschätze, begibt sich das edle Gremium spätestens ab dem 8. Oktober wieder auf die Suche nach einem Monarchen! Gerne würde ich ja so lange Regent sein wie König Bhumibol, der seit nunmehr über 70 Jahren in Thailand herrscht. Obwohl, na ja, dann wäre ich 134 – vermutlich hätte ich in diesem Alter Rücken und bräuchte einen gut gepolsterten Thron. Wenn das möglich wäre, könnten wir über die Details in Ruhe reden. Aber ich fürchte, schon im Herbst 2017 ist dann wieder mal ein Thronwechsel angesagt. Eigentlich schade, aber wohl alternativlos. Haha. Chris Wirtgen