„Ein Jahr im Zeichen der Pandemie“

Ein persönlicher Jahresrückblick von Otto Neuhoff, Bürgermeister der Stadt Bad Honnef

Das Jahr 2020 gehört sicher nicht zu den Jahren an die ich mich besonders gerne zurückerinnern werde. Trotzdem ist es sicher ein Jahr, dass ich ganz sicher nicht vergessen werde: Das Covid-19-Virus hat unsere Gesellschaft und damit auch uns in Bad Honnef sowohl beruflich wie auch privat radikal verändert, zudem aber auch unsere positiven Fähigkeiten hervorgebracht.

Los ging es hier in Bad Honnef genau am 11. März 2020. Da wurde vom Kreisgesundheitsamt der erste Fall gemeldet. Keinen Monat später, kurz vor
den Osterferien, wurde der erste Lockdown ausgerufen. Kindergärten, Schulen, Geschäfte und Gastwirtschaften zu, Home Office als Regelform der Arbeit etabliert. Ein harter Einschnitt, der auch das Leben der Familien grundlegend neu sortiert hat. Auch im Rathaus hat der Lockdown seine Spuren hinterlassen: Termine nur noch auf Anfrage. Reduzierung der Sitzungstätigkeit auf das Notwendigste, Home Office für die Risikogruppen bis zur Kapazitätsgrenze unseres VPN-Tunnels. Begeistert hat mich die tolle Unterstützung für unser Ordnungsamt von Kollegen aus vielen Bereichen über zwei Schichten und 7 Tage in der Woche, die Sondermaßnahmen für die Unterstützung unseres Einzelhandels … und, und, und …

Fantastisch fand ich einmal mehr die ungeheure Hilfsbereitschaft vieler Menschen in der Not: „Bad Honnef hilft“ eben … Wenn ich jetzt anfangen würde aufzuzählen, wäre der Beitrag jetzt schon übervoll. Wir alle haben, glaube ich, viel über unsere Gesellschaft und ihre Prioritäten gelernt. Mit einem Schlag rückte ins Zentrum der Aufmerksamkeit, was wir über Jahre vernachlässigt haben: Der Zustand unserer Schulen, der Rückstand in der Digitalisierung, die Bedrohung der Innenstädte, die Vernachlässigung der Katastrophenvorsorge. Simple Dinge wie Atemschutzmasken waren nicht verfügbar.

Jetzt im zweiten Lockdown sind wir einerseits deutlich besser vorbereitet. Andererseits aber offensichtlich zurückhaltender im Ergreifen der notwendigen Maßnahmen. Inzwischen ist auch in Bad Honnef die Zahl der Infizierten höher als in der ersten Welle. Dramatisch sind die Folgen für viele Berufsgruppen. Trotz der vielen Hilfsmaßnahmen leiden besonders Selbstständige, z.B. Einzelhändler, Gastronomen, die Tourismusbranche und Künstler.

Jeder hat so seine eigene persönliche Perspektive auf die Pandemie. Mir persönlich fehlt einfach der Ausgleich zum Arbeitsalltag mit den wunderbaren Festen, die wir hier so gerne feiern oder das Musizieren mit meinen Bandkollegen. Das wird auch noch etliche Wochen so bleiben bis der Impfstoff, das Frühjahr und natürlich unser aller Disziplin für eine Verbesserung der Risikolage sorgen werden. Bei den Höhepunkten des Jahres hat es länger als sonst gedauert, mich zu erinnern. Das liegt wohl daran, dass die geplanten Feierlichkeiten z.B. zum Abschluss der erfolgreichen Kurhaus-Sanierung, zum Bezug des Neubaus der Gesamtschule St. Josef oder zur Fertigstellung des Inselspielplatzes ausfallen mussten.

Natürlich ist ein Höhepunkt, der für mich nicht fehlen darf, der Ausgang der Kommunalwahl hier in Bad Honnef, der für mich eine klare Bestätigung im Amt gebracht hat. Was mich besonders gefreut hat: Auch die mich unterstützenden Parteien CDU, Bürgerblock und FDP sind stabil geblieben. Die Grünen konnten am Meisten zulegen. Es wird sich zeigen, ob sie tatsächlich bereit sind, in der Rolle der zweitstärksten Partei auch Verantwortung zu übernehmen. Das Ergebnis ermutigt mich, die anstehenden Herausforderungen wie Klimawandel und Wohnungsnot weiter ambitioniert anzugehen, auch wenn die Corona-Krise unsere finanziellen Möglichkeiten zusätzlich beeinträchtigt. Gerade in der Krise heißt es „Kurs halten“ und auf das setzen, was uns stärkt: Zuversicht, Zusammenhalt und Disziplin.

Bildquelle: Tanja Ritter / pixelio.de

Jens Unglaube spendet an Bündnis für Familie

Ein Kalender mit faszinierenden Aufnahmen aus der Heimat ist schon eine tolle Sache. Wenn der Erlös dieser Kalender dann aber auch noch für einen guten Zweck gespendet wird, macht es doppelt Spaß. Hobbyfotograf und Architekt Jens Unglaube fotografiert über das ganze Jahr Motive aus seiner Heimat am Rhein und macht daraus einen DinA3 Kalender mit dem Titel „Bilder von zuhause“, der in Bad Honnef unter anderem im Rheinhotel Hoff und bei Gilberts gekauft werden kann. In diesem Jahr hat er den Erlös an das Bündnis für Familie gespendete „Die Projekte des Bündnisses kommen hier in Honnef direkt den Menschen zu Gute. Wenn ich nicht nur mit meinen Bildern eine Freude machen kann, sondern auch noch mit dem Erlös des Projektes, macht es doppelt Spaß“, erklärt Unglaube. Auch durch sein Architekturbüro „Lutz und Unglaube“ kennt er viele unterschiedliche Menschen in Bad Honnef und wollte in diesem Jahr dort eine Freude machen. Laura Solzbacher, Vorsitzende des Bündnisses, hält den Kalender in der Hand und schwärmt: „Es gibt in dieser Stadt einfach ganz ganz viele großartige Menschen, die in dieser ungewöhnlichen Zeit zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen. Jens großzügige Spende setzen wir im neuen Jahr direkt ein und versuchen bestmöglich zumindest lokal zu unterstützen, dass niemand auf der Strecke bleibt.“

Über 750 Euro freut sich das Bündnis so kurz vor Weihnachten, wo gerade die Weihnachtswunschbaumaktion nochmal gezeigt hat, wie viele Menschen eine helfende Hand im Rücken brauchen können. Dem strahlenden Spender ist anzusehen, dass es auch ihm Freude bereitet. |eb

Unterstützung der Honnefer Gastronomie

In diesem Jahr sollte eigentlich eine zünftige Weihnachtsfeier aller Mitarbeiter der Parkresidenz in Bad Honnef stattfinden. Doch die Entwicklung der Corona Pandemie lässt eine Feier aller Mitarbeiter, auch in kleineren Abteilungen, einfach nicht zu. Daher entschlossen sich die Verantwortlichen in der Parkresidenz Bad Honnef dazu, das Geld für eine Feier in Geschenke für die Mitarbeiter zu investieren. Und wenn in diesen Zeiten eine Investition in Geschenke Sinn macht, denkt man automatisch an die Honnefer Gastronomie, die momentan fast keine Einnahmen generieren kann.

Da natürlich nicht alle Restaurants berücksichtigt werden konnten, wurden kurzum die verschiedenen Geschmäcker der Mitarbeiter ermittelt. Kurzum kaufte Herr Bierbaum (2.v.r.), Geschäftsführer der Parkresidenz, über 100 Gutscheine bei verschiedenen Restaurants, u.a. bei Eheleute Schwalb vom „Alten Standesamt“ am Marktplatz, Robert Wohlhage vom „Bistro Ludwig“ an der Hauptstraße und Veli Tazegül vom „La Vigna“, das nur wenige Schritte von der Parkresidenz entfernt ist. Eine Aktion, die gewiss Nachahmer sucht, Mitarbeitern das Fest zu versüßen und dabei zu mindest einen Teil der Honnefer Gastronomie zu unterstützen. |eb

Kirche im anderen Licht und Adventskonzert

Am 3. Adventswochenende stand die Samstags Veranstaltung unter dem Thema „Kirche im anderen Licht“. Die KjG Selhof hatte mit bunten Scheinwerfern und Laserlicht die Kirche in ein mystisches Licht getaucht. Wechselnde Farben verwandelten die „Martinsreliefs“ an den Wänden und das ehrwürdige alte Kreuz über dem Altar zu immer neuen Eindrücken. Viele Besucher verweilten in den Bänken und ließen das Licht im Raum auf sich wirken. Im hinteren Teil der Kirche hatte der Kreativkreis für Puma seinen Verkaufsstand aufgebaut. Zahlreiche Handarbeiten, Socken, Schals und kleine Geschenke warteten auf Kundschaft. Im Angebot waren auch selbstgebackene Plätzchen, Quittenbrot und andere Leckereien. Ebenso wurden Mistelzweige zum Kauf angeboten. Der Erlös des Basars ist für die Partnergemeinde in Puma/Afrika bestimmt.

Am Sonntag bot der “Selhofer Adventskalender“ ein Adventskonzert zum Zuhören und Mitsingen an. Eva (Klavier und Tenorflöte) und Johannes (Gitarre) Kuhlen, Corinna Hambuch, (Querflöte) Susanne Perzborn (Querflöte) und Elisabeth Irmgartz (Altflöte) spielten alte
und neue Advents- und Weihnachtslieder. Bei mehreren Liedern war das Publikum zum Mitsingen eingeladen, was auch gerne angenommen wurde. Am Ende des Konzerts sangen alle gemeinsam „Alle Jahre wieder“ und „Ihr Kinderlein kommet“ und das Publikum bedankte sich mit großem Applaus für das schöne Konzert. Leider müssen alle für die kommende Woche vorgesehenen Veranstaltungen des „Selhofer Adventskalenders“ wegen der neuen verschärften Corona-Regeln ausfallen. |eb

Mobiles Medienpaket der Stadtbücherei

Auch die Stadtbücherei im Rathaus bleibt coronabedingt voraussichtlich bis zum 10.01.2021 geschlossen. Ab sofort bietet das Büchereiteam deshalb wie schon im Frühjahr das mobile Medienpaket an: Medien können im Onlinekatalog ausgesucht werden und die Stadtbücherei packt eine Medientasche und stellt diese zur Abholung bereit. Die Übergabe erfolgt ohne persönlichen Kontakt. Der Service kann von Inhaberinnen und Inhabern eines gültigen Büchereiausweises in Anspruch genommen werden. Bestellungen für Medien können per Mail (bevorzugt) oder per Telefon aufgegeben werden. Nach Möglichkeit schauen die Kundinnen oder Kunden vorab im Online-Medienkatalog der Bücherei, ob die gewünschten Titel gerade verfügbar sind. Nächste Abholtermine sind der 05.01.2021 und 07.01.2021. Die Ausgabe der Medien erfolgt an diesen Tagen zwischen 15:00 und 18:00 Uhr oder nach Vereinbarung.

Weitere Informationen zu diesem Service befinden sich auf der Internetseite der Stadtbücherei. Den Online-Medienkatalog gibt es auf der Internet-Seite der Stadtbücherei unter Medienkatalog. Zur Zeit ausgeliehene Medien können online verlängert werden, telefonisch unter 02224/184-172 oder per Mail anstadtbuecherei@bad-honnef.de. Die Schließungszeit wird auch nicht als Verzugszeit angerechnet. Wem der Lesestoff darüber hinaus ausgeht, kann gerne die Rhein-Sieg-Onleihe entdecken, das digitale Medienportal der Stadtbücherei mit zurzeit fast 30.000 Medien: Bücher, Hörbücher, Zeitschriften, Tageszeitungen und vieles mehr… rund um die Uhr. |cp

Stadtbücherei, Rathausplatz 1, 53604 Bad Honnef
Telefon 02224/184-172
E-Mail stadtbuecherei@bad-honnef.de
Internet https://meinbadhonnef.de/soziales-familie/buecherei/

Bildquelle: Rainer Sturm / pixelio.de

Weihnachten rund um den Globus

Geschwisterpaare aus Argentinien, Russland und Spanien berichten

Drei internationale Geschwisterpaare der Cologne International School – Internationale Friedensschule Köln berichten über besondere Traditionen in ihrem Heimatland.

Bald ist Weihnachten und in vielen Teilen der Welt duftet es dann nach Plätzchen, Tannenzweigen und Kerzen. Zwar schränken die Corona-Auflagen in diesem Jahr die Feierlichkeiten stark ein, doch eines bleibt: die Botschaft von Liebe, Einkehr, Familie und Frieden. Im Unterricht beleuchten die Schülerinnen und Schüler der Cologne International School – Internationale Friedensschule Köln das Weihnachtsfest aus der Perspektive des jüdischen, buddhistischen, christlichen und muslimischen Glaubens. Das Ziel: die unterschiedlichen Religionen und Kulturen kennenlernen.

Drei Geschwisterpaare der Kölner Schule berichten, wie die Menschen in ihren Heimatländern Argentinien, Russland und Spanien das Fest der Liebe feiern.

Adrian (9) und Valentina Rodriguez (6) aus Argentinien: „Das Beste am argentinischen Weihnachtsfest ist für uns Kinder der Obstsalat, den wir am 24. Dezember traditionell mit Eis zum Nachtisch essen. Den lieben wir einfach über alles. Das gegrillte Rindersteak gehört bei vielen argentinischen Familien auch zum Weihnachtsessen. Unser Weihnachtsmann heißt Papa Noel und bringt uns die Geschenke in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember. Wir sind dann vor Aufregung
immer schon sehr früh wach und können nicht schnell genug bei den Geschenken sein. Weil es in Argentinien im Dezember heiß ist, schwimmen wir an Weihnachten manchmal auch im Pool. Ich glaube, das ist für Deutsche eine ziemlich ungewohnte Vorstellung. Hier würden sich viele wünschen, dass es an Weihnachten schneit.“

Marie Louise (10) und Jan Felix Förster (14) aus Russland: „Geschenke am 24. Dezember? Das gibt es bei uns in Russland nicht. An den deutschen Weihnachtstagen wird bei uns normal gearbeitet. Bei uns starten die Feierlichkeiten so richtig erst am Jahresende. Unser Weihnachtsmann heißt Väterchen Frost und bringt uns die Geschenke am 31. Dezember. Mit der ganzen Familie feiern wir dann das neue Jahr beim Jolkafest – dem Fest
des Tannenbaums. Wir dürfen lange aufbleiben und gehen mitten in der Nacht noch raus. Wir lieben die großen Schneerutschen und Eisskulpturen,
die überall in der Stadt aufgebaut sind. Besonders viel Spaß haben wir, wenn Väterchen Frost zu uns in die Schule kommt und wir Hand in Hand mit ihm um den Tannenbaum tanzen. Die Geburt von Jesus feiern wir
erst am 6. Januar mit einer Messe mitten in der Nacht und einer Prozession um die Kirche. Fast alle Geschäfte und Firmen haben bei uns in der ersten Januarwoche geschlossen und alle haben frei.“

Nuria (9) und Antia Alonso Freire (8) aus Spanien: „Traditionell bringen bei uns in Spanien die Heiligen Drei Könige die Geschenke – und zwar am 6. Januar. Schon am Vortag veranstalten die Menschen überall große Paraden und die Heiligen Drei Könige ziehen symbolisch in die Stadt ein. Sie werfen ganz viele Sußigkeiten von den Wagen – das erinnert uns immer an Karneval in Köln. Am 24. und 25. Dezember feiern wir aber auch schon Weihnachten und kriegen somit zweimal Geschenke. Das finden wir natürlich besonders gut. Weihnachtsbäume sind in Spanien nicht so wichtig wie Krippen. Wir stellen sie überall auf: zu Hause, in Kirchen oder im Rathaus. Viele Menschen sind stolz auf ihre Krippen und investieren viel Zeit und Geld in den Aufbau. Spanische Kinder beteiligen sich auch gerne am Krippenspiel in der Kirche – das ist in Deutschland ja sehr ähnlich.“ |eb

Bildquelle: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Bad Honnef: Lebensfreude „geschenkt“

Nachhaltige Kollektion mit Stadtmarke

„Häppchen to go“, die kleine, augenzwinkernde Botschaft ziert den hölzernen Deckel der Lunchbox, „Schlückchen to go“ hält eine leicht bauchige Wasserflasche für unterwegs kess dagegen, elegant streift die Silhouette der Johannes-Kirche und des Siebengebirges Bad Honnefs über die weiße Weihnachtsbaumkugel: Pünktlich zur Weihnachtszeit stellt die Stadt Bad Honnef diese und weitere, kleine wie pfiffige Mitbringsel und Geschenkideen vor, allesamt natürlich – ob Krawattennadel, Manschettenknöpfe, Kochlöffel oder Baumwollbeutel – mit dem Bad Honnefer Stadtlogo. 

Oft hatten Besucher und Gäste in der Stadtinformation sowie im Kiezkauflädchen in der Kirchstraße Mitbringsel als Erinnerung an eine schöne Zeit in Bad Honnef nachgefragt und so Bedarf signalisiert. Bei den jetzt verfügbaren Produkten zeigt sich, dass Heimatliebe und Verbundenheit als nachhaltige Geschenkidee ein Renner sind.

Erst seit wenigen Tagen liegen die Neuzugänge im Schaufenster aus, und täglich schauen sich Passanten die Produkte an, die ab sofort zum Verkauf stehen. Über die Einkaufsplattform Kiezkaufhaus Bad Honnef (KiezKollektion) und im Lädchen an der Kirchstraße können die neuen Artikel erworben werden. Die Preise liegen je nach Artikel zwischen 2,50 und 15 Euro. 59 Euro kostet das geschnürte Paket mit zusätzlich einer Lunchbox (Häppchen to go) und einer Glasflasche, Modell „Schlückchen to go“.

Ebenso neu ist die Bad Honnefer Geschenketasche mit Produkten aus Bad Honnefer Geschäften, die ebenfalls im Kiezkaufhaus zu haben ist. Eine Tasche mit Wein (Weingut Bröl), Pralinen (Coppeneur), Kaffee (Kaffee Siebengebirge), Plätzchen (Welsch) und Stollen (Bäckerei Profittlich) sowie der Bad Honnefer Weihnachtsbaumkugel und einem Kochlöffel ist für 39 Euro zu haben. www.kiezkaufhaus@badhonnef.de (aha)

Andrea Hauser 

„Historische Tatsachen“

von Friedhelm Ost

Armin Laschet wurde 1961 geboren, ist also noch ein Mann im besten mittleren Alter. Seine Erinnerungen an die Zeiten des Zweiten Weltkrieges und insbesondere an die Jahre danach bis zur Währungsreform 1948 und zur Gründung unserer Bundesrepublik können deshalb nicht realistisch sein. Deshalb geht auch seine Bemerkung, dass Weihnachten 2020 wohl das härteste Fest sein wird, das die Nachkriegsgenerationen je erlebt haben, an den echten historischen Tatsachen vorbei.

Harte Zeiten für die Älteren

Gewiss, für viele Menschen in unserem Land fällt diese Corona-Zeit sehr hart aus – vor allem für die Älteren in Heimen und Hospitälern. Viele von ihnen dürfen oft genug keinen direkten Kontakt zu ihren nächsten Angehörigen haben. Ehepartner, Kinder und Enkelkinder können sich von der Frau oder dem Mann, der Oma oder dem Opa auf dem Sterbebett nicht verabschieden. Selbst bei der Beerdigung sind nur wenige Angehörige zugelassen, um in tiefer Trauer Abschied von geliebten Menschen zu nehmen. Vieles hat sich mit dem Lockdown, der zur Bekämpfung des Coronavirus verordnet wurde, in unserem Land verändert. Die Infektionskette muss unterbrochen, die Zahl der Sterbefälle reduziert werden. So muss auf einiges verzichtet werden – auf Reisen, Ski-Urlaub, den Besuch von Restaurants und Kneipen, Konzerten und Theatervorstellungen, auf große Hochzeits- und andere Feiern.

Bitterste Folgen des Zweiten Weltkrieges

Dennoch waren die Nachkriegsjahre viel härter. Als 1945 der Zweite Weltkrieg endlich beendet wurde, gab es zwar wieder Frieden und ein leises Aufatmen in Deutschland. Doch nahezu in allen Familien herrschte große Trauer um Väter, Söhne und andere Verwandte, die in diesem schrecklichen Krieg umgekommen waren, die in ihrer Heimat unter den Trümmern in Bunkern und Kellern gestorben waren, die von blindwütigen Nazis erschossen oder gar in Gaskammern umgebracht worden waren. Es waren Millionen Menschen. Hinzu kamen viele, die aus den Ostgebieten in Richtung Westen flüchteten und häufig nicht nur ihre Heimat, sondern auch ihr Leben verloren. In unzähligen Familien wurden Verwandte vermisst; niemand wusste, ob sie noch lebten, ob sie in Gefangenschaft geraten waren. Das Leid, das diese Kriegsgeneration zu ertragen hatte, war unermesslich. Und es ging auch auf die Nachkriegsgeneration, vor allen auf die Kinder über.

Viele werden sich heute noch an die Weihnachtsfeste in den Jahren 1945 bis 1948 erinnern. Die meisten können von den kalten Stuben in zum Teil zerstörten Häusern und Behelfsheimen berichten. Es fehlte an Brennmaterialien für den Ofen. Es gab kaum Lebensmittel. Die Zahl der Selbstmorde war niemals so hoch wie damals – Selbstmorde aus Angst vor dem Verhungern, aus totaler Verzweiflung und Zukunftslosigkeit sowie wegen größter Traumatisierung.

Schlange stehen für Maismehl

Aus eigener Erfahrung kann ich über diese Jahre direkt nach dem Kriegsende einiges berichten: Ungern erinnere ich mich daran, wie ich oft mit meiner Mutter Schlange stehen musste. Aus Amerika gab es Lieferungen von Maismehl; dafür warteten viele Menschen vor einem Laden in einem Dortmunder Vorort stundenlang, um immer wieder festzustellen, dass dieses fürchterliche Produkt ausgegangen war, wenn man sich ganz nach vorne in der Schlange vorgekämpft hatte. In den Sommermonaten begleitete ich meine Mutter beim Ährenlesen auf die Felder. In einer Kaffeemühle wurden die Roggen- oder Weizenkörner gemahlen; aus dem Mehl wurde Teig für Nudeln gemacht, die über der Glut des Ofens dann gehärtet wurden. Obwohl ich im Ruhrgebiet wohnte, hatten wir keine Kohlen für den Ofen, sondern mussten umgefallene Baumstämme und Reisig aus dem Wald holen. Der Qualm, der aufgrund der Holzfeuchtigkeit dem Herd entwich, wirkte beißend auf die Augen.

Unter dem mickrigen Tännchen lagen kaum Geschenke auf dem Weihnachtstisch. 1946 gab es einige Holzklötzchen, die meine Mutter aus einer Schreinerei besorgt und mit etwas Farbe bepinselt hatte. An Weihnachten 1947 konnte ich über die Festbescherung staunen, denn mit weiser Vorausschau auf meine Einschulung an Ostern 1948 waren wichtige Dinge besorgt worden: Eine riesige Schieferplatte von einem Dachdecker, die mein Vater mit einem Holzrahmen eingefasst hatte, dazu eine Aktentasche, die mit schmalen Lederriemen zu meinem Tornister umfunktioniert worden war.

Kaninchen für den Festbraten

Auf einem Weihnachtsteller lagen wenige selbstgebackene Plätzchen und zwei Äpfel; Süßigkeiten waren in dieser Zeit wie nahezu alles Mangelware. Für den Festbraten wurde ebenfalls gesorgt: In einem Kaninchenstall wurden zwei Hasen – ein kleiner und ein größerer – gehalten. Ich wurde das Jahr über mit der Suche von Löwenzahn beschäftigt, um die Tiere zu füttern. Dass dann kurz vor Weihnachten das größere Tier geschlachtet wurde, versetzte mich zunächst arg in Trauer. Diese war jedoch überwunden, wenn an den Festtagen ein echter Festbraten in kleinen Portionen auf den Tisch kam. Und das Kaninchenfell wurde einige Zeit später gegen etwas Kleingeld vom Lumpensammler mitgenommen.

Meine Großeltern mütterlicherseits hatten die Kriegszeit in einem der schöneren Ortsteile Dortmunds überlebt. Doch ihr Fachwerkhaus war bei einem Bombenangriff in Schutt und Asche gelegt worden. Nun wohnten sie – gut 10km von uns entfernt – in einem Behelfsheim, zusammengebaut aus Brettern und etwas Dachpappe. Sie mit meiner Mutter zu besuchen, das glich einem Abenteuer: Wir marschierten einen Teil des Weges hinweg durch eine Trümmerlandschaft; erfreulicherweise gab es dann doch noch auf wenigen Kilometern Schienen, auf denen eine Straßenbahn fuhr – mit der Endstation „Stadion Rote Erde“. Von dort ging es zu Fuß bis zum Ziel und des Abends wieder durch die völlige Dunkelheit zurück.

Mit dem Henkelmann zur Schule

Kurz nach Ostern 1948 kam ich in die Blücher-Volksschule, die zum größten Teil zerstört war. Die strenge Lehrerin brachte uns i-Männchen das Schreiben, Lesen und Rechnen bei: In der großen Pause gingen wir damals mit unserem Henkelmann zum Essenfassen; mit etwas Trockenobst und Kakao wurde der Genuss gesteigert. Am Nachmittag ging es zum Pöhlen, zum Fußballspielen in einer Ecke der Alten Zechenkolonie. Als Ball diente uns Jungen ein zusammengenähtes Stoffknäuel. Da jeder Pöhler nur ein einziges Paar Schuhe besaß, die oft genug durch und durch nass wurden, mussten sie am Abend – ausgestopft mit Zeitungspapier – im Backofen des Kohleofens getrocknet werden. Als ein Mitglied der Nachkriegsgenerationen freue ich mich auf das Weihnachtsfest 2020. Ja, es findet in einer ungewohnten und veränderten Zeit statt. Doch sollte jeder mit Superlativen vorsichtig bleiben: Es mag für viele hart sein, für den einen oder anderen auch härter, doch am härtesten wird es für die meisten nicht.             Friedhelm Ost

Bildquelle: Pixabay, Bild von Gerd Altmann, Pixabay License

Nachhaltigkeit in Bad Honnef

Mit Bildung für nachhaltige Entwicklung in die Zukunft

Netzwerk „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“ unterzeichnet Absichtserklärung zum UNESCO Weltaktionsprogramm „ESD for 2030“

Die Partnerinnen und Partner des Bildungsnetzwerkes „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“ hatten sich getroffen, um die Zielrichtung ihrer Arbeit für die kommenden Jahre festzuschreiben. In diesem Jahr startet das neue UNESCO-Programm „Education for Sustainable Development: Towards achieving the SDGs“ – kurz „ESD for 2030“ (dt. Übersetzung: BNE 2030). Als Folgeprogramm des Weltaktionsprogramms (WAP) betont das Programm die Rolle von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) für die globale Nachhaltigkeitsagenda und verdeutlicht, welchen Beitrag BNE zu jedem einzelnen der nachhaltigen Entwicklungsziele leisten kann.

Partnerinnen und Partner hier sind die Stadt Bad Honnef, das Abwasserwerk der Stadt Bad Honnef, die Bad Honnef AG, die IUBH Internationale Hochschule, der LIONS Club Bad Honnef, der LEO Club Bad Honnef und die Partnerschulen Privatschule Schloss Hagerhof, Katholische Grundschule Sankt Martinus, Theodor-Weinz-Gemeinschaftsgrundschule und Gemeinschaftsgrundschule Am Reichenberg.

In ihrer Absichtserklärung verpflichteten sie sich nach ihren institutionellen Möglichkeiten und gemeinsam mit den Verantwortlichen weiterer Bad Honnefer Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, die Transformation der kommunalen Bildungslandschaft im Sinne der Agenda 2030 und die Umsetzung der darin enthaltenen Entwicklungsziele (SDGs) voranzutreiben. Als verlässliche Partner unterstützen sie die Vertreterinnen und Vertreter der lokalen Lernorte in ihren Bemühungen, Bildung für nachhaltige Entwicklung in Bad Honnef zu verankern und Nachhaltigkeit authentisch erlebbar und erfahrbar zu machen.

Erste Aktivitäten für 2021 sind bereits in Vorbereitung. Zum Weltwassertag im März 2021 wird die Bad Honnef AG einen Grundschul-Malwettbewerb zum Thema „Wasser wertschätzen“ ausrichten. Das Abwasserwerk der Stadt Bad Honnef wird im Mai seine Schülerakademie zum Thema Abwasser im Bad Honnefer Talbereich anbieten. Für den Spätsommer ist ein Pilotprojekt zur Ermittlung von Hitzeinseln in Planung.

Selbstverständlich geht auch die Arbeit zur Erweiterung des Bad Honnefer Bienenweges weiter. Das Netzwerk empfiehlt allen Bad Honnefer Bürgerinnen und Bürgern seine informativen Lehrtafeln gerade in Zeiten von Corona. Die Infotafeln laden bei Spaziergängen zum Verweilen in der Natur an und enthalten wertvolle Tipps, die zur Nachahmung im privaten Bereich anregen und Beiträge zur Erhaltung der biologischen Vielfalt leisten.

Text: Maria-Elisabeth Loevenich

Foto: Die Unterzeichnung der Absichtserklärung zum UNESCO Weltaktionsprogramm im Bad Honnefer Ratssaal – mit Abstand.

Die Unterzeichnenden mit Institution:

–       von vorne in der Mitte, von links nach rechts:

Hans-Joachim Lampe-Booms (Abwasserwerk Bad Honnef), Dieter Jäger (IUBH Internationale Hochschule),Otto Neuhoff (Bürgermeister), Maria-Elisabeth Loevenich (Netzwerkkoordinatorin)

–       im Rund von links:

Dr. Astrid Hencke ( LIONS Club Bad Honnef), Dr. Sven Neufert (Privatschule Schloss Hagerhof), Nicola Kiwitt (GGS Am Reichenberg), Daniela Paffhausen (BHAG), Irmine Strotmann (KGS Sankt Martinus), Rita Bachmann-Richarz (GGS Theodor Weinz).

Kreativ-Power in Bad Honnef

Quint.Events & Konzept Backhaus Marketing. Gemeinsam stärker sein!

Die aktuelle Situation veranlasst dazu, neue Wege zu finden und zu bestreiten. Offen sein für Neues ist gefragt, dies gilt für jeden Geschäftsbereich, vom Kleinunternehmer bis hin zu großen Firmen. Aus diesem Grund haben sich die kreativen Köpfe um die Bad Honnefer Unternehmen Quint.Events & Konzept Backhaus Marketing zu einer nachhaltigen Unternehmenskooperation entschlossen.

Durch persönliches Marketing und kreative Ideen haben sich die beiden Gründer von Konzept Backhaus Marketing Robert Zug und Tim Lindlar einen Namen gemacht und sind seit nunmehr fünf Jahren im Stadtzentrum etabliert. Nicht nur ansässige Honnefer Unternehmer profitieren von ihren Leistungen, auch international agierende Konzerne erfreuen sich über Erste-Sahne-Marketing aus der Honnefer City. Aktuell umfasst das Team 9 Konzeptbäcker/innen und ist direkt am Rathausplatz zu finden.

Was 2019 als reine Veranstaltungstechnik Firma aufgestellt war, entwickelte sich bereits kurze Zeit später unter Inhaber Nicolas Büsch als Brand Quint.Events zu einer kreativen Full Service Eventagentur. Für eine gute Veranstaltung braucht es innovative Ideen und die richtige kompetente Beratung. Beheimatet an der Beueler Straße in Bad Honnef überzeugt das Team von Quint.Events mit Kompetenz, Verlässlichkeit und einem Service auf Augenhöhe.

Warum kooperieren Quint.Events und Konzept Backhaus Marketing?

„Wir sind der Meinung, dass Unternehmen in der heutigen Zeit nur überleben können, wenn sie gemeinsam agieren und nicht gegeneinander. Diese Kooperation ist ein guter Schritt in die richtige Richtung.“, so Robert Zug.

„Ein starkes und kreatives Netzwerk ist in der aktuellen Situation extrem wichtig. Ich verspreche mir viele kreative Ideen und interessante Projekte in den Bereichen Eventmanagement & Eventmarketing von dieser Zusammenarbeit.“, führt Tim Lindlar fort.

„In den Bereichen Event und Marketing ergeben sich auf natürlichem Wege immer wieder Synergien, welche sich durch eine solche Kooperation sehr gut ausbauen lassen.“, so Nicolas Büsch, Inhaber von Quint.Events.

„Bad Honnef ist in Sachen Veranstaltungen bekannt für eher konservative Ausführungen. Dem wollen wir mit dieser Zusammenarbeit entgegenwirken und einen neue Formate präsentieren.“, so Pierre Kruff, kreativer Kopf bei Quint.Events.

Dabei profitieren nicht nur die beiden Unternehmen von einer Kooperation, sondern auch ihre Kunden und ihr Netzwerk. Durch das Vereinen der Dienstleistungen beider Gesellschaften erhalten die Kunden ein deutlich breiteres Leistungsspektrum und damit den Full Service, den sich ein Unternehmen wünschen kann. Im Fokus der Zusammenarbeit steht zudem kreative Jungunternehmer offline sowie online an einen Tisch zu bringen und nachhaltige Ideen sowie Projekte zu generieren.

Zudem werden die beiden Unternehmen im Zuge dieser Kooperation mit frischen Ideen und gewaltigen Erfahrungsschätzen den Tagungs- und Kur Standort Bad Honnef mit neuen Formaten für die Tourismus-, Kultur- und Wirtschaftsförderung angehen. eb

Foto: Backhaus