Bad Honnef: Die Party beginnt

NOCH LEER: Der Marktplatz wird heute ab 18 Uhr rappelvoll sein. Marktmacher Jürgen Kutter hat alles im Griff.

Marktplatz Bad Honnef 2022 Programm-Überblick 

Programm am Freitag, 26. August 2022 

▪ Schlemmerabend XXL
▪ 18:00 Uhr – Autumn Nights 

o Musik aus Selhof
o Pop & Rock aus’m Veedel 

Programm am Samstag, 27. August 2022 

  • ▪ ▪Bad Honnef feiert
  • ▪ ▪Ab 13:00 Uhr – Musikschule Bad Honnef
    HARFEN QUARTET
  • ▪ ▪ab 16.00 –bis 18.30 Uhr. – Ginzburg Dynastie Band A JIDDISH SWING ORCHESTRA.
    Nach 150 Jahren musikalischer Weltreise durch vier Kontinente ist die Ginzburg-Dynastie „back to the roots“! Zurück in der historischen Heimat schlägt die Familie eine musikalische Brücke zwischen der jahrhundertealten Tradition und der Moderne. Musikalisch ist für jedermann etwas dabei: Osteuropäischer Klezmer, Swing, Jiddisch-Cabaret, Oriental- Pop und feinster Jazz. Die Kunst des Klezmers (Hochzeits-und Festmusik) wurde in der Familie seit Generationen von Vater zum Sohn weitergegeben.
  • ▪ ▪ab 20:00 – Soul La Vie MUSIK MIT LEIDENSCHAFT.
    SOUL LA VIE unter diesem Motto haben sich im Frühjahr 2013 zehn MusikerInnen aus allen Ecken NRWs
    zusammengefunden, um sich mit Leib und Seele gemeinsam ihrer musikalischen Leidenschaft hinzugeben.
  • Das anspruchsvolle Repertoire wird getragen von einer pulsierenden Rhythmusgruppe, knackigen Bläsersätzen und dem mitreißenden Gesang von zwei Lead-VokalistInnen. 

Dabei wird die Stilrichtung Soul zwar ernst, aber nicht allzu streng genommen, so dass auch Liebhaber von Rock, Pop und Funk auf ihre Kosten. 

Programm am Sonntag, 28. August 2022 

  • ▪ ▪Bad Honnef feiert
  • ▪ ▪ab 11:00 Uhr – Musikschule Bad Honnef
    HARFEN QUARTET
  • ▪ ▪ab 12:00 Ittenbacher Bläsercorps
  • ▪ ▪ab 13.00 – Ginzburg Dynastie Band A JIDDISH SWING ORCHESTRA.
  • ▪ ▪ab 16.00 – Philipp Bender
    NEWCOMER AUS “ALL TOGETHER NOW”.
    Seine Karriere als Sänger im Pop-Schlager begann Philipp im Jahr 2020. Er feierte mit seinen ersten Songs „FLIEGEN“ und „UNENDLICH“ schon mehrere Erfolge. Unter Anderem belegte er Platz 3 bei der Schlagerhitparade von Antenne Brandenburg und Platz 1 der ITUNES-Schlagercharts, um nur einige seiner Erfolge zu nennen. Im Mai diesen Jahres fand man den sympathischen Newcomer im Sat1-Format „All Together Now“ auf der großen Showbühne im deutschen Fernsehen, wo er die 100 Juroren mit seiner charmanten Performance überzeugte.

Die Schützen-Gala im Kursaal

Die Tradition geht weiter

Der Rommersdorf-Bondorfer Bürgerverein und die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Bad Honnef laden am 8. Oktober 2022 ab 19:30 Uhr nach coronabedingter Pause erneut zur Schützen-Gala in das Bad Honnefer Kurhaus ein. 

„Die lange Zeit des Wartens hat endlich ein Ende. Wir können wieder Schützen-Gala feiern“, so Gala-Mitorganisator Daniel Behr. 

Im Jahr 2019 fand der traditionelle Gala-Abend durch die Sanierung des heimischen Kurhauses noch im Steigenberger Grandhotel auf dem Petersberg statt. Nun kann wieder im frisch sanierten Kursaal gefeiert werden. „Wir sind sehr froh, wieder Heim ins Kurhaus zu kommen und bedanken uns bei dem Caterer, der Firma Kirberg für die sehr guten Gespräche, die die Durchführung im Kurhaus möglich machen“, so Gala-Miterfinder Benny Limbach. 

„Unsere Gäste werden an diesem Abend im prunkvollen, frisch sanierten Kursaal, mit eindrucksvollen Lichtilluminationen einen unterhaltsamen Abend in wunderbarer Atmosphäre genießen“, unterstreicht Raphael Limbach-Path vom Organisationsteam. 

Freuen können sich die Gäste u. a. auf den Spielmannszug TV Eiche Bad Honnef, die Burgbläser aus Rheinbreitbach, die Partyband Helicopter, den bekannten Tenor Norbert Conrads und eine stimmungsvolle After-Gala-Party. Natürlich werden auch die ein oder anderen Überraschungen erwartet. 

Eine Dame freut sich in diesem Jahr ganz besonders: 

„Seit der 1. Schützen-Gala im Jahr 2016 sind wir überzeugte Gäste dieser einzigartigen Veranstaltung. Nun sind wir stolz und freuen uns in diesem Jahr, als Majestäten die Gala erleben zu dürfen“, so die Königin des Rommersdorf-Bondorfer Bürgervereins, Andrea Steinbach-Jungheim. 

Um die Finanzierung der Veranstaltung zu gewährleisten, muss ähnlich wie 2019 auch ein Eintrittsgeld erhoben werden. Die Eintrittskarten sind ab dem 1. September 2022 unter www.schuetzengala.de oder ticketservice@schuetzengala.de für 16,00 Euro pro Karte erhältlich. 

Die Veranstalter empfangen die Gäste ab 18:30 Uhr im Atrium und laden sie herzlich zum Sektempfang ein. Um 19:30 Uhr beginnt die Schützen-Gala im historischen Kursaal. Benedikt Limbach

Teufelskreis Dürre und Hitze

Außergewöhnlich trockenes Sommerwetter

Die diesjährige Dürre ist Ursache und Wirkung des heißen Sommerwetters zugleich. Das Zusammenspiel aus Trockenheit und extremer Hitze ist dabei in diesem Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Deutschland einmalig. Aktuell steht mit Temperaturen von regional deutlich über 35 Grad die nächste intensive Hitzewelle in Deutschland vor der Tür. 

Dürre und Hitze verstärken sich in diesem Sommer in Deutschland und ganz Europa in ihren Ausprägungen gegenseitig. Besonders auffällig ist dabei die geringe Luftfeuchtigkeit.Durch die ausgetrockneten Böden verdunstet kaum noch Wasser und auch die Vegetation gibt unter Trockenstress kaum noch Feuchtigkeit ab. Die Energie, die normalerweise für die Verdunstung von Wasser aufgebracht wird, geht nun in die Erwärmung der Luft über. Bei trockenen Böden wird es demnach heißer. Heißere Luft fördert wiederum eine schnellere Austrocknung und Regen bringende Wetterlagen werden bei niedriger Luftfeuchte unwahrscheinlicher. Dieser Effekt nennt sich positive Rückkopplung und ist in der Klimawissenschaft vor allem beim Schmelzen des Arktischen Meereises bekannt. Hier nimmt das zum Vorschein kommende, dunklere Meerwasser mehr Wärmeenergie auf, wodurch noch mehr Eis schmilzt.

Rekordwerte bei der Luftfeuchtigkeit

„Die Luft ist in diesem Sommer knochentrocken. Im Juli wurden mit teilweise unter 15 Prozent bereits neue Rekordwerte bei der relativen Luftfeuchtigkeit gemessen – so zum Beispiel vor zwei Wochen in Köln oder Magdeburg. Das Thermometer zeigte dabei 38 Grad an. So eine trockene Hitze kennt man eher aus der Sahara“, schildert Björn Goldhausen, Meteorologe und Pressesprecher von WetterOnline. Mit einer mittleren relativen Luftfeuchtigkeit von rund 61 Prozent ist die Luft in diesem Sommer in Deutschland so trocken wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Im Schnitt liegt liegt sie rund 10 Prozent darüber. Selbst in heißen und trockenen Jahren wie 2003 oder 2018 war die Luft feuchter als in diesem Jahr.

Trockenheit könnte bis in den Herbst andauern

„Derzeit deutet nicht viel darauf hin, dass dieser Teufelskreis in der nächsten Zeit unterbrochen wird. Die Tiefs machen weiter einen großen Bogen um Deutschland und die Hitze breitet sich sogar wieder weiter nach Norden aus. Im Laufe dieser Woche werden zwar gebietsweise kräftige Gewitter auftreten, die lösen das Problem der Dürre allerdings nicht“, so Goldhausen. Derzeit ist die Hälfte von Europa von der Trockenheit betroffen. Eine Linderung würde nur eine grundlegende Umstellung der Wetterlage mit flächendeckenden Niederschlägen bringen. Aufgrund der beschriebenen komplexen Verzahnung von Hitze, Dürre und den trockenen Böden ist mit einer Linderung der Dürre wahrscheinlich frühestens im Herbst zu rechnen.

Foto: WetterOnline

Deeskalieren mit Body-Cams

In den vergangenen Jahren hat sich die Zuordnung vieler Aufgaben von der Polizei hin zum kommunalen Ordnungsaußendienst verschoben. Aufgrund der neuen Aufgaben und Herausforderungen, sind die Mitarbeitenden im Ordnungsamt weitergebildet und auch technisch weiter ausgestattet worden. So gehören auch Lärmbelästigungen, Ruhestörungen, die Kontrolle der Einhaltung der Coronaschutzverordnung und die bekannten Kontrollen des ruhenden Verkehrs zum Aufgabenspektrum. Nicht immer sind Beteiligte mit den Kontrollen und den anschließenden Maßnahmen einverstanden. Immer wieder kam und kommt es zu schwierigen Situationen. „Das müssen nicht unmittelbar körperliche Angriffe sein, die in Bad Honnef zum Glück bislang nur sehr selten vorgekommen sind“, erklärt Christoph Heck, Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Bad Honnef: „Auch wenn unsere Mitarbeitende aufgrund ihrer Erfahrung und spezieller Trainings in deeskalierendem Verhalten sehr geübt sind, gibt es Situationen, in denen Gespräche zu Wortgefechten eskalieren. In solchen Situationen kann es heiß her gehen, fallen zuweilen auch Androhungen von Gewalt gegenüber unseren Mitarbeitenden und immer wieder werden Beleidigungen deutlich unter der Gürtellinie ausgesprochen.“ In diesen Situationen kann die Bodycam dazu beitragen, Gesagtes und Getanes zu dokumentieren und im Nachgang in Ruhe aufzuarbeiten. Die Kameras sind Teil der persönlichen Schutzausrüstung und dokumentieren ihr unmittelbares Umfeld, also auch die Handlungen der Mitarbeitenden des Ordnungsaußendienstes, stellt Christoph Heck klar: „Die Erfahrungen aus anderen Kommunen und Behörden zeigen, dass bereits der Hinweis auf das Einschalten der Kamera in vielen Konfliktsituationen zu einer augenblicklichen Deeskalation beiträgt.“

Klappe, die fünfte bei Musik im Pavillon!

Die „U-30-Lehrbeauftragtenband“ gibt sich am Freitag bei Musik im Pavillon in Rhöndorf die Ehre. Der Grund: Alle Bandmitglieder des Chris Mehler Quartetts haben einen Lehrauftrag an einer Musikhochschule und sind allesamt noch keine 30 Jahre alt. Der Trompeter Chris Mehler hat musikalische Hochbegabungen versammelt und ist selbst eine. So haben neben ihm Jerry Lu am Piano, Alexander Parzhuber am Schlagzeug und Nic Lukassen am Kontrabass ihre Erfahrungen bei Jugend-musiziert-Werrbewerben, in Landesjazzorchestern, beim Bundesjazzorchester und anderen Klangensemblen gesammelt. Ihr Können und ihre Erfahrungen geben sie weiter an der Musikschule Bonn, der Carl Maria von Weber Hochschule in Dresden, dem British Institute for Modern Music in Berlin oder den Hochschulen für Musik in Weimar und Freiburg weiter. Chris Mehler konzertierte in seinen jungen Jahren bereits mit Legenden wie John Abercrombie, Randy Brecker, Kurt Elling, Udo Jürgens oder auch Wolfgang Niedecken. Er lebt in Köln und der Auftritt in Bad Honnef-Rhöndorf in Zusammenarbeit mit dem Jazzclub King Georg ist für ihn quasi ein Heimspiel! (hy)

Tenniscamp für Bad Bodendorfer Jugend im TC Rot-Weiss

Bei der Hochwasserkatastrophe im vergangenen Jahr verlor der Tennisklub TC Bad Bodendorf seine Tennisanlage und damit auch eine wichtige Einrichtung für die Jugendlichen des Clubs. Die Planungen zum Wiederaufbau laufen, aber trotzdem ist mit einem Neuaufbau in diesem Jahr nicht zu rechnen.

Der TC Rot-Weiss Bad Honnef hat deshalb im November 2021 eine Einladung für bis zu 25 Jugendliche des TC Bad Bodendorf zu einem einwöchigen Jugendcamp auf seiner Tennisanlage Insel Grafenwerth ausgesprochen. Die Einladung beinhaltete die kostenfreie Nutzung der exklusiv für das Trainingscamp reservierten Tennisplätze und der gesamten Clubanlage. Des weiteren gehört zu dem Einladungsprogramm die Begleitung durch einen TC RW Tennistrainer sowie die komplette Versorgung der Teilnehmer durch das Club-Restaurant Inselheimat. Die Kosten dafür wurden durch zwei Mitgliederfamilien des TC RW übernommen.

12 Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren haben diese Einladung angenommen. Das Trainingscamp findet in dieser Woche, also vom 25.7. bis zum 29.7. statt. Eine Begrüßung fand am Montagmorgen um 9:00 Uhr durch Raimund Stüer, dem Präsidenten des TC RW und Lucas Nonnen, Juniortrainer des TC RW ( Foto 2. von links stehend ) statt.

Die Jugendlichen des TC Bad Bodendorf werden begleitet durch ihre Trainer Rene Kurt ( Foto kniend Mitte ) und Sven Güttef ( Foto links stehend ). Bei der Begrüßung dabei war die Jugendwartin des TC BB Frau Anke Feist, die im Doppelgespann mit Jugendwartin Maike Vogel verantwortlich für die Organisation der Bad Bodendorfer war.

Das Training beginnt jeden Morgen um 9:00 Uhr. Bis zum Mittag werden unterschiedliche Trainingsschwerpunkte gesetzt, die in 4er Gruppen vertieft werden. Nachmittags besteht Zeit für freies Spiel und Matchtrainings. Selbstverständlich stehen auch Schwimmbadbesuche auf dem Programm. Das gemeinsame Mittagessen für die Gäste und ihre Betreuer findet im Club-Restaurant Inselheimat, welches bei Mitgliedern und Besuchern des TC Rot-Weiss für seine italienische Küche und seine freundliche Atmosphäre bekannt ist, statt. 

„ Es war uns ganz wichtig mit unserer sportlichen Nachbarschaftshilfe einen Akzent zu setzen. Die jugendlichen Spieler sind stark von dem Verlust ihrer Tennisanlage betroffen. Wir wollen helfen, dass die Lust am Sport dadurch nicht verloren geht“, so Raimund Stüer.

DROHENDE KÄLTE  

Putin dreht weiter am Gashahn und drosselt die Lieferungen – möglicherweise bald bis auf null. Die energiepolitischen Maßnahmen, die der Wirtschaft und den privaten Haushalten von der Bundesregierung empfohlen werden, wirken mehr oder weniger hilflos. Einige Firmen sind bereits dabei, von Gas auf Öl oder Kohle umzustellen. Doch für die meisten Unternehmen in der Chemie, Glasindustrie und zahlreichen anderen Branchen gibt es keine Alternative zum Gaseinsatz.

Große Strategiedefizite

Die Installation neuer Technologien, Apparate und Maschinen erfordert teure Investitionen und sind auf die Schnelle nicht zu realisieren. Für die nächsten Monate zeichnen sich hier Notfälle ab, die über kurz oder lang zu Produktionseinbußen oder vielfach gar zu Stilllegungen der Erzeugung führen werden. Der Energie-Minister Robert Habeck führt zwar seit einiger Zeit zahlreiche Gespräche mit den Industrie-Managern, doch fehlt es bislang an einer Strategie, um den Absturz in ein tiefes Krisental zu vermeiden oder zumindest abzufedern. Von der nächsten Runde der konzertierten Aktion, zu der der Bundeskanzler die Stakeholder für Mitte September eingeladen hat, ist auch keine Lösung zur Abwendung der drohenden Rezession zu erwarten. Das Problem der Versorgungssicherheit mit Energie, insbesondere mit Gas aus russischen Quellen, besteht inzwischen seit des Angriffs von Putin auf die Ukraine am 24. Februar diesen Jahres. Richtig ist, das nun die Gasspeicher mit verstärkten Anstrengungen stärker gefüllt werden sollen, um auf den Winter vorbereitet zu sein. Ob es angesichts der weiteren Kürzungen der Gaslieferungen aus Russland letztlich gelingen wird, ist keineswegs sicher. Putin könnte in der nächsten Zeit den Gashahn gänzlich zudrehen und die Lieferungen durch die Pipeline Nordstream 1 vollends einstellen.

Hilflos unter der Dusche

Den privaten Haushalten werden von vielen Politikern fast täglich neue Spartips vermittelt. Diese reichen von Hinweisen für das Duschen bis hin zur Nutzung des Gartenpools mit kaltem Wasser und zum Anziehen wärmerer Pullover im Winter. Politisch empfohlen werden die Überprüfung der Thermostate, die Umstellung auf die Wärmepumpe und die Installation von Solarzellen auf dem Hausdach, was indessen nicht ohne teure Anschaffungen und gute Handwerker zu machen ist.

Steigende Konfusion

Die Verwirrung der Bürgerinnen und Bürger war bereits groß, inzwischen ist sie noch gesteigert worden und bewegt sich auf einem höheren Niveau. Derweil sorgen sich viele Menschen darüber, wie sie die explodierenden Energiepreise in der nächsten Zeit überhaupt noch bezahlen sollen. Die Kosten für Wärme und Strom summieren sich für viele Millionen Haushalte zur zweiten Miete. Olaf Scholz hat zwar jüngst staatliche Hilfe mit dem Slogan „You never go alone!“ angekündigt, doch noch nichts Konkretes mitgeteilt. Sicher ist indessen, dass vor allem einkommensschwache Haushalte mit staatlicher Unterstützung vor dem finanziellen Absturz bewahrt werden sollen. Für alle, das hat der Bundesfinanzminister Lindner sogleich deutlich gemacht, kann der Staat finanziell nicht einspringen.

Sinkende private Kaufkraft

Die Energiekrise ist zweifellos die schwerste Hypothek für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Die Explosion der Preise für den Strom und die Heizung belastet mehr als die Hälfte der privaten Haushalte so stark, dass deren Budget für den privaten Konsum insgesamt deutlich reduziert werden muss. Hinzu kommen die in der jüngsten Zeit enorm gestiegenen Preise für Lebensmittel und Dienstleistungen, die Gebührenerhöhungen für die Müllabfuhr und viele andere. Die Inflation, die die Preisentwicklung für die Lebenshaltung anzeigt, hat mit rund 7 Prozent eine neue Rekordhöhe erreicht. Die Einkommen sind real gesunken – sowohl die Löhne und Gehälter als auch die Renten. Der private Konsum, der bislang stärkste Motor der deutschen Volkswirtschaft, wird als Stabilisator weitgehend ausfallen.

Hinzu kommen weitere Bremsspuren im Export deutscher Waren. Die Zeiten der Ausfuhrrekorde sind zunächst einmal vorbei. Auch in den USA, unser größter Handelspartner, und in China, beim deutschen Export an zweiter Position, sowie in den meisten europäischen Ländern stagniert das Wachstum; in einigen Regionen zeichnet sich gar eine Rezession ab.

Höhere Zinsen mit starker Bremswirkung

Die Notenbanken haben inzwischen den Kampf gegen die grassierende Inflation aufgenommen. Die Leitzinsen sind erhöht worden und werden gewiss noch weiter heraufgesetzt. Ob die Zinspolitik indessen die Explosion der Energie- und anderer Rohstoffpreise dämpfen wird, ist eher unwahrscheinlich. Putin liefert zwar wesentlich geringere Gasmengen, doch aufgrund der hohen Gaspreise erzielt er weiterhin hohe Einnahmen, mit denen er seinen Krieg finanzieren kann.

Auf jeden Fall führt die restriktivere Geldpolitik dazu, dass sich die Kredite für die Wirtschaft und Private sowie auch für den Staat wesentlich verteuern. Die Baukonjunktur, die in den letzten Jahren eine wichtige Stütze der deutschen Wirtschaft war, droht einzubrechen. Die höheren Zinsen für Hypotheken sowie die Preissteigerungen bei wichtigen Baustoffen, der Materialmangel und Lieferkettenprobleme wirken sich außerordentlich negativ für den Bausektor aus. Der Bauboom wird fast abrupt beendet.

Rezession ante portas?

Die negativen Faktoren dominieren die wirtschaftliche Entwicklung. War noch im Frühjahr ein gesamtwirtschaftliches Wachstum von 2,5 bis 3 Prozent prognostiziert worden, so muss nun eher von einer Stagnation ausgegangen werden. Jedoch ist auch eine Rezession nicht ausgeschlossen, denn erstens wird es keine Entspannung im Energiebereich geben, zweitens wird die Inflation hoch bleiben, drittens wird der private Konsum eher schwächer werden, viertens die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank bremsend wirken, fünftens die Finanzpolitik des Staates restriktiv betrieben und sechstens der Verteilungskampf zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern mit großer Härte geführt und die Preis-Lohn-Spirale kräftig nach oben treiben. Die drohende Rezession wird sozial nur schwer abzufedern sein und vor allem die Schwächsten, aber auch Teile der Mittelschicht sehr hart treffen. Rechts- und Linksradikale wittern Morgenluft und machen bereits Front gegen die Berliner Ampelkoalition ebenso wie gegen die Unionsparteien. Die Demos und Aufmärsche sind nicht zu übersehen, der Ton wird rauer und lauter.                                                            Friedhelm Ost

Michael Lingenthal und das Grauen in der Ukraine

Bericht Hilfsfahrt 14. bis 22. Juli 2022 nach Sečovce, HotSpot Michalovce, Banská Bystrica und Bratislava

„HelpForceHonnef“ bereitet nächste Hilfsfahrt 21. bis 25. August vor

Eine Begegnung:

Eine junge Frau aus Buja arbeitet für die UNHCR in der Kinderbetreuung im HotSpot Michalovce. Sie zeigt die brutale Wirklichkeit des russischen Krieges gegen die Ukraine auf. Das Kriegsziel Russlands ist nicht „nur“ die Beseitigung der Souveränität der Ukraine, sondern die Vernichtung von Kultur und der unabhängigen nationalen orthodoxen Kirche. Die Geschichte und die Kultur der Ukraine sollen ausgemerzt werden.

Sie zeigt Fotos von den Zerstörungen ihrer Stadt, von der Ruine ihres Elternhauses und dann Fotos der Ermordeten. Abgehackte Gliedmaßen, ausgestochene Augen, vergewaltigte und verstümmelte Frauen, getötete Kinder, Massengräber. Die schon schrecklichen Bilder, die in den Medien hier zu sehen waren, erscheinen geradezu „harmlos“. Die Distanz der Aufnahmen, die Pixilierung der Opfer lassen das tatsächliche Leiden der Menschen und das Grauen der russischen Besatzung nicht erkennen.

In drei Wellen gehen die russischen Truppen vor. Die 1. Welle erobert das Territorium, zumeist mit Soldaten, die nicht wissen warum es geht, wo sie und wen die bekämpfen werden. Außer „Nazis“ ist ihnen nichts bekannt. Die 2. Welle zerstört systematisch die Infrastruktur, legt Sprengfallen dort, wo Zerstörung nicht möglich ist, und vermint Wege, Gärten, Felder. Die 3. Welle hat die Terrorisierung der Zivilbevölkerung zur Aufgabe. Das bestialische Vorgehen soll die Menschen mürbe und bereit zur Kapitulation machen.

Die russischen Truppen werden von Spitzeln „russische Ukrainer“ unterstützt, die oftmals der russisch-orthodoxen Kirche (Moskau mit Cyril I. als Oberhaupt) angehören. Sie informieren die Angreifer so, dass ihre Häuser/Orte verschont und nur die „ukrainischen Ukrainer“ zerstört werden. Diese Spitzel agieren auch aktuell weiter. Sie informieren die russischen Aggressoren über lohnende Raketen- und Bombenziele und über Zivilisten, die gegen die russischen Truppen vorgehen.

„Berichtet ehrlich und mit aller Klarheit“ wird gefordert. Den Krieg in seiner ganzen Brutalität darstellen, keine Pixel. (Anm. M.L.: ungepixelte Fotos/Filme kennen wir z.B. aus den Dokus der Befreiung der KZ. Diese grausamenBilder werden auch heute unverfälscht im TV und in Ausstellungen gezeigt.)

„Gebt und wenigstens die Waffen, die wir zur Verteidigung auch Eurer Freiheit benötigen“. In der Ukraine gäbe es genügend Frauen und Männer, die gegen die Invasoren kämpfen können.

Die Befürchtung ist groß, dass Deutschland und Frankreich sich mit Russland auf einen „modus vivendi“ verständigen. Man fragt, ob wir nicht sehen, dass Russland nach der Eroberung der Ukraine an der Ostgrenze der NATO steht und seine Expansionsziele ja nicht aufgibt.

Die Zurückhaltung einiger politischer Kreise und die Forderung nach Einstellung der Kämpfe durch meinungsbildende Kreise versteht man nicht.

Noch weniger, dass in Paris und Berlin die Polizei spontane Informationsaktionen vor allem durch junge Ukrainerinnen verhinderte. Diese Frauen hatten eine humane Lösung der entsetzlichen Lage der Zivilisten im „Stahlwerk“ gefordert und dazu mit Fahnen, Worten, Fotos und Liedern informiert. Die Polizei in Paris und Berlin verhinderte, mit z.T. hartem Vorgehen, diese Vorhaben. „Andere sog. „Aktivisten“ genießen Schutz, wir nicht“ war die bittere Erkenntnis der Frauen. 

Das lange Gespräch endete mit der Bitte „Informiert über die Wirklichkeit, damit auch Deutschland aufwacht“.

HotSpot Michalovce

Der Betrieb des „HotSpot“ wird immer professioneller. Die Feuerwehr hat die Verantwortung für die Infrastruktur. Die Freiwilligen werden ergänzt durch Helferinnen, die vom UNHCR gefördert werden. Es sind junge Ukrainerinnen, die in der Slowakei studierten und nun in den Dienst für ihre geflüchteten Landsleute treten. Aktuell kommen täglich bis zu 50 Personen, vor 5 Wochen waren es noch bis zu 400, am Beginn von Putins Krieg bis zu 12000. Wer nicht auf eine Weiterreise zu Familien/Freunden in der Slowakei selbst oder anderen Ländern (CZ, PL, D und F in dieser Reihenfolge vor allem) geht, findet Aufnahme in einem der Flüchtlingsheime. Die Zeit des geringeren Aufkommens von Geflüchteten wird genutzt, um sich auf dauerhafte Versorgung vorzubereiten, vor allem dann, da die nat. Spendenfreudigkeit an ihre Grenzen kommt und auf eine weitere Steigerung der Flüchtlingszahlen, wenn die russische Kriegsführung weiter zivile Einrichtungen im sog. Hinterland bombardiert oder weitere Geländegewinne erzielt.

Banská Bystrica

In Banská Bystrica unterhält der Orden von Sr. Bernadeta ein Flüchtlingsheim. 2 komplette Familien (Väter krankheitsbedingt mit Ausreisegenehmigung), 19 Erwachsene (Frauen mittleren Alters) , 18 Kinder und 3 sehr alte Menschen finden derzeit Aufnahme.

Eine Mittagsverpflegung erhalten die Flüchtlinge montags bis freitags von einer Schulküche, alle anderen Mahlzeiten werden selbst zubereitet. Die Kinder gehen zur Schule und gewöhnen sich relativ rasch ein. Die Frauen gehen in die Stadt. Schlimm ist die Lage der Alten, die fast ausschließlich im Heim bleiben.

In der Stadt haben sich mehrere Musikgruppen gebildet, die auch interne und öffentliche Konzerte geben und so der Slowakei danken und etwas Heimat aufkommen lassen.

Die Gruppe bedarf psychologischer Unterstützung. Diese wird von 3 Ärzten/Psychologen ermöglicht, eine Kraft wird durch einen privaten Sponsor finanziert, die beiden anderen Ärztinnen arbeiten ehrenamtlich. Zusätzlich zum selbst erlittenen Schicksal zermürbt die Menschen die Ungewissheit über die Lage der oft kämpfenden Angehörigen. Vereinzelt wird ein Treffen im Grenzbereich möglich, allerdings nach Rückkehr wieder mit einem erhöhten Betreuungsbedarf.

 In dieser Situation ist Sr. Bernadeta durch ihre auf Glauben gegründete Mitmenschlichkeit genau die Richtige – auch wenn sie „ihren Roma“ in Trebisov und Sečovce nachtrauert. Aufopferungsvoll kümmert sie sich vor allem um die Kinder und bereitet ihnen einen möglichst unbelasteten Aufenthalt. Solange das Heim keine öffentliche Förderung (bis auf die Schulküche) erhält, ist das Heim auf Spenden aus der Stadt und vom Ausland angewiesen. Insofern waren die Spenden aus Maria Laach, St. Hedwig und Köln für die nächsten Wochen ein Segen.

Sr. Bernadeta ist zur „Slowakin des Jahres“ gewählt worden. Eine schöne Auszeichnung, speziell für Ihren Einsatz für Roma und Geflüchtete, aber leider nicht verbunden mit einem guten Geldbetrag. Sr. Beradeta ist noch immer überwältigt, wie viele Menschen für sie in einer Life-TVsendung per Telefon gestimmt hatten. Sie hofft sehr, dass ihre Wahl die Diskriminierung der Roma etwas mindert und dass die Hilfe für die Geflüchteten nicht nachlässt. Sie beweint das Erleben der Menschen, vor allem der Frauen und der kämpfenden Einheiten.

Ausblick

An der Prognose, dass die Hilfe für Geflüchtete in der Slowakei und für die Binnenflüchtlinge in der Ukraine langfristig angelegt sein muss, hat sich leider nichts geändert. 

Es sind jetzt Vorkehrungen für den Herbst/Winter zu treffen, weil im Winter die Transportmöglichkeiten wetterbedingt eingeschränkt sind. Im Herbst/Winter ist zudem zu erwarten, dass die privaten Spendenmöglichkeiten der Slowakei nahezu erschöpft sind. Trotz aller staatlichen Förderung und int. Hilfe sind Aktivitäten/Projekte wie von der Caritas-Košice oder in Banská Bystrica weiter dringend notwendig. Es geht dabei mehr als „nur“ um die Verteilung von Sachspenden. Es geht um menschliche Wärme und Zuneigung, um eine gute Adventszeit, einen fröhlichen Nikolaus für die Kinder und ein Licht in der Weihnachtszeit. Wir haben die Mitte des Jahres überschritten. Herbst, Winter und Weihnacht folgend ganz bald.

Deshalb sollten wir in unseren Aktivitäten gezielt über die Caritas und Heime wie von Sr. Bernadeta geleitet nicht nachlassen.

Die „HelpForceHonnef“ bereitet für den 21. Bis 25. August die nächste Hilfsfahrt vor. Dazu werden am 19. und 20. August wieder Sachspenden erbeten. In Kürze erfolgt dazu ein Aufruf an die Honnefer Bevölkerung.

Michael Lingenthal, Juli 2022

Nonnenwerth: Schulzeit beendet

Nonnenwerths Zeit neigt sich dem Ende: Am Freitag, den 15.7.22 ist der wirklich letzte letzte Schultag. Natürlich wird der nicht sang- und klaglos mit dem letzten Schulgong vergehen, sondern die Schüler*innen, Lehrer*innen und Mitarbeitende wolle der Schule nochmal die letzte Ehre erweisen. Dafür wird es ab halb 12 Uhr einen kleinen Trauermarsch über die Insel geben, der damit endet, dass die letzten Wünsche mit schwarzen Luftballons in die Luft aufsteigen. Zu guter Letzt werden alle mit der linksrheinischen Fähre übersetzen und sich mit Gesang und Blumen verabschieden. Auch wenn alle die Nonnenwerther Schulschließung als das wirklich Allerletzte empfinden, möchten wir uns respektvoll und in Dankbarkeit für die schöne Zeit bei der Insel bedanken.


Marie Schmidt

Pressesprecherin Schul-Eltern-Beirat/Schulwerk/Verein Rettet Nonnenwerth e.V.

Parteipolitische Neutralität

Persönliche Stellungnahme von Annette Stegger 

Die öffentliche Diskussion um die Seniorenvertretung berührt mich sehr. Schließlich war ich es, die das Gremium in Bad Honnef auf den Weg gebracht hat. Mehrere Jahre habe ich um Mehrheiten dafür gekämpft.  Es war eine lange und zähe Überzeugungsarbeit an vielen Fronten. Nun sehe ich mit Sorge die derzeitige Entwicklung, weil ich nach wie vor dieses Gremium für enorm wichtig halte, wenn wir als Stadt den demografischen Wandel meistern wollen. Deshalb schicke ich dir  heute eine persönliche Stellungnahme. Auch wenn der Zwist gerade mehrschichtig ist, so sehe ich doch einen Aspekt im Mittelpunkt, den ich hier herausstreichen möchte.  

Die Seniorenvertretung muss vor parteipolitischer Einflussnahme geschützt werden. Diese Warnung sprach schon die Beraterin der Landesseniorenvertretung aus, als sie vor drei Jahren die Gründung des Bad Honnefer Gremiuns begleitete. Alle Fraktionen schienen sich darin einig. Deshalb wurde mein Vorschlag damals aufgegriffen, in der Satzung festzulegen, dass Ratsmitglieder sich nicht zur Wahl stellen dürfen. Diese Ergänzung verzögerte damals die Verabschiedung der Satzung um mehrere Monate. Alle nahmen das in Kauf, weil ihnen die Neutralität des Gremiums wichtig war. Wir dachten damals, dass diese Satzungsergänzung  ausreicht, um zukünftig  parteipolitische Einflussnahme auf das Gremium zu verhindern. 

Mit der jetzigen Kandidatur von Frau Langguth für das Amt der Vorsitzenden mussten leider Zweifel aufkommen, ob in dem Fall  zukünftig die parteipolitische Neutralität des Gremiums gesichert ist. Wer  in führender Funktion die Seniorenpolitik der CDU mitgestaltet, kann schwerlich  seniorenpolitische Unabhängigkeit nach außen vermitteln. Es bestünde mit der Wahl von Frau Langguth zur Vorsitzenden die Gefahr, dass die Seniorenvertretung parteipolitisch instrumentalisiert wird.

Es erscheint mir daher nicht verwunderlich, dass sich die Mehrheit der gewählten Mitglieder der Seniorenvertretung mit klarer Mehrheit für den bisherigen parteilosen Kandidaten als neuen Vorsitzenden ausgesprochen haben. 

Die Tatsache, dass sich jetzt gerade führende Vertreter der CDU in Leserbriefen für Frau Langguth als Vorsitzende aussprechen, bestätigt aus meiner Sicht die Sorge um die parteipolitische Unabhängigkeit dieses politischen Gremiums. 

Vielleicht sollte bei einer Überarbeitung der Satzung nach weiteren Möglichkeiten gesucht werden, wie die notwendige parteiliche Neutralität in Zukunft  besser gesichert werden kann. as