Halt Pöler sind startklar

Der Neujahrsempfang im Weinkeller von Heinrich Beth ist zu einer beliebten Tradition geworden. Heißt: Die Senatoren, Elferräte und Großen Räte der ältesten Karnevalsgesellschaft der Stadt treffen sich zum geselligen Beisammensein im historischen Keller unter dem Optik-Studio in der Hauptstraße.

Zu Beginn eines Jahres gibt es naturgemäß viel zu erzählen, man trifft sich, man sieht sich, man tauscht sich aus. Immerhin steht die Session knapp vor der Tür. Und nicht nur die. Präsident und 1.Vorsitzender Jörg Putz zählte 37 Veranstaltungen auf, die im laufenden Jahr für die Mitglieder und Freunde der KG statt finden werden. Wie beispielsweise die Karnevalsparty „Halt Pol und Fründe“ am 21.Januar im Weinhaus Steinbach.

Da heißt es dann „locker machen für die Session“, so der Präsident. Die Highlights der Session, die Mädchensitzung und die Prunksitzung, sind naturgemäß längst ausverkauft. Zum Trost gibt es eben noch weitere 35 Halt Pol-Veranstaltungen über das Jahr 2017.

Am Ende dieses Jahres, im November, wird dann bekannt gegeben, wie die Tollitäten heißen, die die Siebengebirgsjecken durch das Jubiläumsjahr 2018 führen. Es bleibt also spannend.

Die Session rollt

Es ist gelebte Tradition: Bevor eine Karnevalsession so richtig ins rollen kommt, marschieren die jeweiligen Tollitäten ins Autohaus Klinkenberg, um sich ihren standesgemäßen Prinzenwagen abzuholen.

In dieser Woche taten dies die Tollitäten aus Aegidienberg, Guido und Claudia Ottersbach samt Gefolge. Klinkenberg-Geschäftsführer Michael Klinkenberg (l.) und Mario Lehnert (2.v.r.) überreichten Schlüssel und Papiere und im Gegenzug erhielten sie die Sessionsorden inklusive Bützchen von Aegidia Claudia.

Zu den Tollitäten: Guido Ottersbach wurde am 25.11.1967 in Aegidienberg-Hövel geboren. Mit dem Karneval ist er aufgewachsen – die Eltern Willi und Dorchen Ottersbach waren 1981 Prinzenpaar und gemeinsam mit seiner Schwester Monika stand er früher oft auf Aegidienbergs Bühnen.

Nach der Schule wollte er unbedingt ein Handwerk erlernen und wurde Dachdecker. Anschließend verpflichtete er sich für einige Jahre bei der Bundeswehr und wurde dort zum Bürokaufmann ausgebildet.

Nach Tätigkeiten bei verschiedenen Baustoffhändlern arbeitet er nun seit April 1997 beim Dachdeckereinkauf (DEG) in Bonn.

Seine Hobbies sind Musik (er spielt Klarinette und Saxophon), der Schützenverein (wo er 1985 Schützenprinz und 1995 Schützenkönig war) und natürlich der Karneval, wo er vielen noch als Mitglied der Lilly-Band, der Gesangstruppe KVD und als Sänger der KG vom Elferrat bekannt ist.
Claudia Ottersbach wurde am 20.11.1967 in Bad Godesberg geboren. Mit den Eltern ging es aus beruflichen Gründen nach Amerika und Belgien. Ab dem 8. Lebensjahr wohnte sie dann in Königswinter-Berghausen umd machte nach der Schule eine Ausbildung zur Hotelfachfrau im Dorint-Hotel in Windhagen. Später arbeitete sie im Büro einer Bonner Baugesellschaft.

Ihre Hobbies sind reiten, stricken und die Gartenarbeit.
Auch sie ist auf den Bühnen Aegidienbergs bekannt, besonders erinnern wir uns an ihre Auftritte mit den Schützenfrauen.

Die beiden lernten sich an Weiberfastnacht 1993 im Bonner Zeughaus kennen. Von wegen „am Aschermittwoch ist alles vorbei“ – am 18.11.1994 wurde geheiratet. Ausgerechnet an Weiberfastnacht 1997 kam Sohn Thomas zur Welt und als im Mai 1999 Tochter Lena geboren wurde, war die Familie komplett. Gemeinsam leben sie in Hövel.

Karneval verbindet – beide sind so jeck, dass sie (unter anderem) auch schon den Karneval in Rio erlebt haben. Für 2017 war eigentlich der Karneval in Venedig geplant, aber dann standen die „Prinzenjäger“ der KG vor der Türe…(kb)

100 Prozent Basketball zum Jahresstart

Rekord-Teilnehmerzahl bei den Neujahrscamps der Dragons Rhöndorf

6 Tage Basketball Pur und knapp 100 müde, aber zufriedene Camper. Die Erfolgsgeschichte der Dragons Neujahrscamps geht weiter und konnte in der diesjährigen Auflage einen neuen Teilnehmer-Rekord verbuchen.

Der Klang der Raketen und Böller war gerade erst verklungen, da war im DragonDome am Menzenberg bereits das von Basketballern so geliebte Geräusch dribbelnder Spielgeräte zu hören. Wo sonst die Profis der Dragons ihre Trainings- und Spielarbeit verrichten tummelten sich nach dem Jahreswechsel an 6 Tagen knapp 100 Kinder und Jugendliche und gingen mit großem Enthusiasmus ihrer Leidenschaft für die schönste Hallensportart der Welt nach.

Angeleitet von den Coaches der Dragons Rhöndorf wurden alle Basics des Basketballs erlernt oder vertieft und in verschiedensten Spielvariationen praktisch umgesetzt. Auch die ProB Stars der Dragons ließen sich da nicht lange bitten und kamen regelmäßig zu Besuch und unterstützten die Coaches und Camper bei ihrer Arbeit mit dem orangefarbenen Leder.

Egal ob Wurfdrills mit Will Trawick und Mike Lucier, Ballhandling mit Viktor Frankl-Maus oder Lowpost-Bewegungen mit Aaron Nelson und Bastian Winterhalter. Die Spieler der Dragons zeigten den jungen Korbjägerinnen und Korbjägern ihre Tricks und hatten für jeden noch den einen oder anderen Tipp auf Lager. Auch blieb für den Basketballer-Nachwuchs genug Zeit, um ihre sportlichen Vorbilder besser kennen zu lernen und im Gespräch den einen oder anderen Einblick in das Leben als Basketball-Profi zu bekommen.

„Die Erfolgsgeschichte der Neujahrscamps geht weiter und ich bin sehr stolz und froh, dass unsere Camps derart gut angenommen werden. Wir hatten über die 6 Tage eine tolle Stimmung und jeder Teilnehmer konnte sich individuell verbessern und für sich etwas mitnehmen.“, erklärt ein sichtlich zufriedener Fabian Rosenthal, der von Seiten der Dragons Rhöndorf gemeinsam mit Johannes Sünnen für die Organisation und Durchführung der Neujahrscamps zuständig ist.
Natürlich durfte auch die obligatorische Ehrung der besten Camperinnen und Camper nicht fehlen und als Preis erhielten die Allstars des Neujahrscamps Tickets für das Klassentreffen der besten Spieler der EasyCredit BBL, dem Allstar Day 2017 im Bonner Telekom Dome.

Möglich gemacht wurde dies durch die Basketballcamps am Schloss Hagerhof, die diesen Preis als langjähriger Partner der Dragons Rhöndorf zur Verfügung gestellt haben. Alle Infos und Anmeldemöglichkeiten zu den Camps am Schloss Hagerhof gibt es unter: www.basketballcamps.de. eb

GESAMTSCHULE: Leitideen, Fakten, Umfeld

Bürgerinformation im Rathaus

Die Menschen im Ratssaal hörten konzentriert zu. Keine Unterbrechung. Kein Kuli fiel, kein Stuhl wurde gerückt. Die Delegation des Kölner Bistums erklärte ihr Konzept der Schule für Bad Honnef. „Offen“ soll sie sein. „Modern“ in der Ausrichtung, modern in Methoden, modern in Anlage und Ausstattung. „Lern-Cluster“ wolle sie bieten, die drei Abteilungsleiter würden in diese Cluster integriert. Dienstags, mittwochs und donnerstags im Ganztagsbetrieb.

Von besonderem Interesse sind die Leitideen, an denen sich St. Josef didaktisch und pädagogisch ausrichtet. Denn die Diözese verfügt ja über nur wenig Erfahrung mit Gesamtschulen – und es ist noch nicht lange her, dass eine solche in katholischer Trägerschaft schon als reine Vorstellung für Heiterkeit gesorgt hätte. Hier wurde die Neugier mit klassischen Zielen bedient. Die Schule solle „Beheimatung“ bieten, „Verantwortung“ fördern. „Teambildung“ sei wesentlicher Aspekt.

Warum allerdings „Differenzierung“ als vierter Begriff in der ersten Reihe der konzeptionellen Grundbausteine ausgerechnet für eine Gesamtschule genannt wurde, darauf darf man gespannt sein. „Lernen und leben“ fasse als geeignetes Motto die Gesamtausrichtung zusammen. Darin habe „dieser Standort“ eine lange Tradition. St. Josef „wird als katholische Schule erkennbar sein“; so bleibt die historische Kapelle im Haus Magdalena integrierter Teil des Gesamtbetriebes.

Im Sommer 2021 sei alles fertig. Bis dahin erführe der laufende Lernbetrieb keine Ausfälle. Der Plan ist so einfach wie überzeugend; er umfasst gerade einmal zwei Bauphasen. Zunächst werden bisherige Aula und Sporthalle sowie Bettenhaus, „neue“ Kapelle und Foyer der Tagungsstätte abgerissen; auf diesem Gelände entsteht der komplette neue Schulkomplex.

Ist der fertig, so ziehen alle Klassen in dieses Domizil um. Nun kann das bisherige Schulgebäude verschwinden und einer neuen Zweifachsporthalle Platz machen. Es geht Zug um Zug. Mit maximal vier Geschossen. Unter Wahrung des eindrucksvollen Baumbestandes und des Denkmalschutzes betreffend die historische Villa Magdalena. Selbst die Dächer werden als „fünfte Fassade“ attraktiv gestaltet, sodass Alles vom Drachenfels herab gut aussieht. Bismarck- und Rommersdorfer Straße werden um ihre Kreuzung herum durch Verbreiterung entschärft.

Ohne Zweifel ist das gut geplant. So gewinnt Bad Honnefs Schullandschaft nachhaltig. Was die Veranstaltungsteilnehmer entsprechend würdigten. Sorge bereitete allerdings das Nebengeschäft, welches das Bistum realisieren möchte: Bebauung des bisherigen Sportplatzes mit Wohnungen. So ließe sich auch die letzte Lücke in der Projektfinanzierung füllen, nachdem ca. 87 Prozent der Gesamtkosten durch die Öffentliche Hand gefördert würden. Die Anzahl der Schüler wird sich verdoppeln, denn eine vierzügige Gesamtschule mit neun Jahrgangsstufen ersetzt eine zweizügige Realschule mit sechs Jahrgängen. Dem stünde nur noch ein Drittel des heutigen Außengeländes gegenüber. Das hieße: Schulsport outdoor vor Ort vorbei, jugendgerechte Entfaltung auf dem Gelände stark eingeschränkt. Zudem wird jedwede Reserve zur Korrektur der optimistischen Annahme über „genügend Außenfläche“ artfremd verbraucht.

Muss das sein? In unbeabsichtigter, aber entwaffnender Weise brachte es die städtische Planungsabteilung auf den Punkt: Das Bistum hat nachgerechnet, und es reicht für die Schüler auch ohne den Sportplatz. „Da ergab sich dann eine Brachfläche.“ Dem wollten die Bürger nicht folgen. Was es im formal getrennten Verfahren zu einer Wohnbebauung zu beachten gilt. bh

Endlich Spatenstich

Es war ein langer, beschwerlicher Weg. 1996 beschloss der Rat der Stadt Bad Honnef den Bau einer Sporthalle in Aegidienberg. 2002 wurde die Verwaltung beauftragt, unverzüglich eine Zweifach-Sporthalle bauen zu lassen. 2004 wurde gar eine Dreifach-Sporthalle erwogen. Alles schwierig bei leeren Haushaltskassen. 2008 spendete der (inzwischen verstorbene) sportbegeisterte 87jährige Joseph Bellinghausen 500.000 Euro für den Bau der Sporthalle in Aegidienberg. Bis zum ersten Spatenstich am Montag, im Schatten der Theodor-Weinz-Schule, vergingen noch einmal acht Jahre. Und nun wird Gas gegeben: Beginn der Erdarbeiten Ende Januar, Montage der Hallenstützen Mitte März, Ausbaubeginn Mitte April, Fertigstellung Ende November. „Was lange währt wird endlich gut“, sagte Bürgermeister Otto Neuhoff beim ersten Spatenstich.

Das „Irrenhaus“ in Selhof

Selhofer Schauspiel

PENSION KAISER: Einer spinnt immer

Wenn die Laienschauspielgruppe des Bürgervereins Selhof in den Saal Kaiser zum Lustspiel bittet, dann lassen sich die Besucher auch nicht durch spiegelglatte Straßen aufhalten. Wie vergangenen Samstag Abend geschehen. Der Saal war mit knapp 200 fröhlichen Menschen ausverkauft. Und die wurden von Minute zu Minute fröhlicher.

Wenn die begnadeten Selhofer Schauspieler über die Bühne fegen, dann bleibt kein Auge trocken. Dazu ein Kölsch an Russenei, mehr Glücksgefühle kann kaum ein Mensch aushalten. „Einer spinnt immer“ heißt die Posse in drei Akten, die vor Urzeiten als „Pension Schöller“ im Milliowitsch-Theater aufgeführt wurde.

Die Selhofer Theaterwissenschaftler Erika und Norbert Bös verlegten die Pension Schöller kurzerhand in den Saal Kaiser und das Spiel konnte beginnen. Mit den besten Schauspielern die jenseits von Hollywood aufzubieten waren: Erika und Norbert Bös,Nadine und Ralf Batzella, Klaus Mastallerz, Norbert und Karin Grünenwald, Carsten Neumann, Ruth Kessler, Reiner Randerath -Neumann und Manuela Zessin.

Die wahre Geschichte: Otto Ofenloch, ein vermögender Privatier, möchte unbedingt einmal eine Irrenanstalt von innen kennenlernen. Sein Neffe ist mit der Nichte der Pensionswirtin befreundet und schwindelt ihm vor, die Pension Kaiser sei eine solche Heilanstalt. Der Hintergedanke: Ofenloch soll der angeschlagenen Pension finanziell unter die Arme greifen.

Die Gäste der Pension, ein Major, ein weitgereister Abenteurer, eine allzu neugierige Schriftstellerin, ein Möchtegernschauspieler mit fatalem Sprachfehler, ein sympathischer junger Mann und zwei mannstolle Weibsleute, sie alle machen ihm dann zu schaffen.

Es ist zum Brüllen, was Otto Ofenloch alles mit den harmlosen Gästen erlebt, da er aber alle für Irre hält, geht er stets auf ihre Wünsche und Absichten ein. Mit dem Major will er sich bereitwillig duellieren, den Weltreisenden will er auf Löwenjagd begleiten, der Schriftstellerin erzählt er eine haarsträubende Lebensgeschichte, den Schauspieler will er protegieren, die Weibsleute wollen geheiratet werden.

Im Glauben, die Irren seien gut verwahrt, denkt er natürlich nicht daran, seine Versprechen einzulösen. Um sie endgültig loszuwerden, heiratet er sogar die Pensionsbesitzerin, löst damit deren finanziellen Probleme, und glaubt nach der Schließung der Pension jetzt endgültig alle Verfolger los zu sein.

Aber erstens kommt es anders, und zweitens…Am 18.März machen die Selhofer im Kurhaus Station. ghbö

Urlaubsgrüße aus aller Welt

Blitzeis in Bad Honnef. Wintertraum in Oberstaufen. Ein Foto von Andre Will, Unternehmer aus Bad Honnef. Fortan werden wir unsere daheimgebliebenen Leser in loser Folge mit Urlaubsfotos unserer reisenden Leser erfreuen. Oder neidisch machen. Wie auch immer: Wir freuen uns auf Ihre Fotos aus aller Welt. Andre Will gehört zu dem illustren Kreis der „Honnefer Junge für Honnefer Pänz“. bö

Blitzeis in Bad Honnef

Das ist ganz selten: Samstagabend gab der Deutsche Wetterdienst eine Unwetterwarnung für Bad Honnef heraus. Nieselregen bei Minustemperaturen verwandelte Wege und Straßen in Rutschbahnen.

Es galt die höchste Warnstufe für Glatteis. Und so geschah es auch: Ab 17 Uhr wurde die Stadt zu einer gefährlichen Eisbahn. Die Warnmeldungen in den Medien lauteten: „Vermeiden Sie Autofahrten und Spaziergänge. Bleiben Sie im Haus“.

Die Glättegefahr bleibt bis Sonntagmorgen bestehen. Dann soll sich die gefährliche Lage entspannen. Ab Sonntag steigen die Temperaturen wieder an.

POLIZEI BONN MELDET:

Witterungsbedingt waren Polizei und Rettungsdienst seit dem Samstagnachmittag im Dauereinsatz. Insgesamt kam es bis zum Sonntagmorgen im Polizeibereich Bonn zu 63 Glatteis bedingten Verkehrsunfällen mit einem Gesamtschaden von ca. 150.000,-EUR. Schon Samstagnachmittag kamen im Bereich Wachtberg mehrere PKW von der Fahrbahn ab und landeten im Straßengraben. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, die PKW sind jedoch zum Teil noch nicht geborgen.

Bei 5 Unfällen kam es zu leichten Personenschäden.

Samstagnachmittag geriet eine PKW-Führerin in Wachtberg-Berkum ins Rutschen und fuhr in eine Mauer, die Fahrerin wurde leichtverletzt, es entstand ein Sachschaden von ca. 3000,-EUR. In den frühen Abendstunden kam auf der L261 im Bereich Roettgen ein PKW von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum, der Fahrer wurde leichtverletzt, es entstand ein Schaden von ca. 5000,-EUR.

Im Verlauf des Abend geriet eine PKW-Fahrerin in Bonn-Lengsdorf gegen einen Betonpfeiler und wurde dabei leichtverletzt, der Schaden beträgt ca. 5000,-EUR. Bei einem Unfall auf der Joseph-Beuys-Allee wurden zwei Personen leicht verletzt. Dazu kamen zwei Fußgänger, die aufgrund des Glatteises stürzten. In der Bonner Innenstadt verletzte sich eine Frau leicht, aus Oberkassel musste ein Mann mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus verbracht werden. Insgesamt kam der Bonner Bereich glimpflich davon, bei den meisten Unfällen kam es nur zu Blechschäden.

2016: Der Jahresrückblick Teil 2

Auch im Mai bleibt trotz Betriebsaufnahme der Containersiedlung am Rederscheider Weg die Insel im Fokus. Das ist ihr Monat. Der 6. bringt als erster Tag des Festivals Flammenwerth „Pink Floyd Tribute“. Beeindruckender Event in beeindruckender Umgebung. Furios wie immer die Parade der Rheinflotten und das Feuerwerk am zweiten Tag. Helge Kirscht als Veranstalter ist zweifellos Mann des Monats. Dennoch gibt er diese Rolle auf. Zu viel Aufwand für ein „Ehrenamt“, denn zu verdienen ist nichts bei seinem Anspruch. Es wird sich zeigen, ob die nun beauftragten und kommerzieller aufgestellten Bonner Ausrichter genügend Substanz finden.

Der Ortsteil Rommersdorf erhält zwei überragende Chancen. Zum Einen stehen die Mittel bereit, den Möschbach zu renaturieren und sicherer bei Starkregen zu machen; zum Anderen haben sich Investoren für die verfallende Villa Schaaffhausen und deren Areal gefunden. Verständlich, dass dies Manche erfreut. Nachvollziehbar auch, dass es Andere verunsichert. Was schon schön ist, hat es schwer bei Veränderungen. Es brodelt. Man will informiert sein.

Die HWZ wirft sich ins Zeug und dokumentiert beide Themen ausführlich. Die Renaturierung des Möschbachs mit allen Plankarten über den gesamten Lauf hilft, das Projekt zu verstehen. Vorbehalte werden als solche erkannt. Der zuständige Ausschuss verweigert sich nicht mehr, sondern befasst sich gegen den Rat des obersten Bedenkenträgers mit dem Vorhaben. Das erweist sich dann auch als äußerst diskussionswürdig, bestätigt so gar nicht die an die Wand gemalten Teufel. Der Wasserverband Rhein-Sieg – ohne Erwartungen nach Bad Honnef zur Präsentation angereist – darf weiter planen und seine Ergebnisse dann zur endgültigen Entscheidung vorlegen.

Bei der Villa Schaaffhausen titelt die HWZ: „Ein Projekt wird öffentlich.“ Auch hier sorgt die komplette Aufarbeitung, wieder mit Plänen samt detaillierter Ansichten, für Kompetenz zur seriösen Beurteilung. „Ihr könnt sagen und argumentieren, was Ihr wollt – ich bin dagegen“ reicht nicht mehr als Tabus begründendes Dogma. Das Prinzip des per-ordre-de-mufti ist auch im Bezirk Rhöndorf erschüttert. Planer und Investoren dürfen ebenfalls weiter arbeiten. Ergebnisoffen. Denn es bleibt auch die Frage: Verträgt Rommersdorf dreißig neue Wohneinheiten samt zugehöriger Autos und Charakterwandels. Das wird jetzt untersucht. Mit dem der Neuhoffschen Verwaltung immanenten Ziel, eine Lösung zu finden statt Probleme zu suchen. Eine wahrhaft historische Situation: „Und sie bewegt sich doch…“

So gilt es auch im Kreis. Die Zeit der Diskussion über die lange mit Klauen und Zähnen verteidigten RWE-Aktien ist da. Jeder will nun die tief gefallenen Papiere loswerden; und Niemand redet mehr über den Ankauf weiterer Aktien der Rhenag. Ein gelutschter Drops. Der Glaube an politische Gremien als bessere Unternehmer ausgeträumt. Stattdessen beginnen Arbeitskreise und Workshops zur regionalen Energiewende in „RSK“. Unter aktiver Beteiligung von Hochschulen, Unternehmen, Kammern, Bürgerinitiativen. Es hatte ein wenig gedauert, den Schock zu überwinden, dass ausgerechnet unser Kreis ganz hinten steht beim Ringen um nachhaltige Energieversorgung und –Produktion. Gegenüber Bund, Land und allen Anderen. Die ultimative rote Laterne. Sogar hinter Euskirchen.

Am 2. Juni eröffnet die Stadt ihren dreiteiligen Zyklus „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“. Gesponsert von BHAG und kommunalem Abwasserwerk. Das sind wahrlich innovative Töne. Also erklären wir die BHAG-Vorstände Peter Storck und Jens Nehl zu Männern des Monats. Sie unterstützen, dass Bad Honnef sich aufmacht zu neuen Ufern. Und die Stadt erhält die positive Quittung für ihren Aufbruch:

Am 21.6. ist der Kursaal Austragungsort des „Langen Tags der Region“, des alljährlichen Höhepunkts des Region Köln/Bonn e.V.. Bereits am 2.6. winkt der Bauausschuss der kreiseigenen Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft GWG den Bau einer Siedlung öffentlich geförderter Wohnungen in Aegidienberg durch; hier entsteht jetzt attraktiver Wohnraum ohne jedes Invest der Kommune. In Eschis Vierkotten treffen sich vier Menschen aus Politik, Presse und örtlicher Wirtschaft; sie denken über zukunftsfähiges Stadtmarketing nach.

Das Rosenfest folgt den bewährten Mustern zum frei erfundenen Anlass. „Gipfelstürmer – Mittelrhein offroad“ als Winzer-Event platzt am zweiten Wochenende des Monats aus allen Nähten. Auch ohne rockenden Bürgermeister, der im Jahr zuvor noch unterstützend einheizte. Junge Weinmacher aus drei Dynastien, moderne Ansichten und Methoden, Küchen und Weine mitten im Wingert. Pure Innovation mit Blick über den Rhein. Unvergleichlich, in Bad Honnef zuhause.

Ebenfalls hurtig gewachsen und etabliert ist das Wiesenfest in Selhof. Gabi Herfurt als Unterstützerin der ersten Stunde ist unsere Frau des Monats. Eine solche lokale Festivität von Format fördert nicht nur die Kommunikation; mensch kann sich drauf freuen und seine Mitarbeit einbringen. Es geht um ein Stück Lebensqualität, das hier im Juli seinen Platz gefunden hat.

Lebensqualität will auch die „Blaue Sau“ im Lohfeld vermitteln. Via Wurst. Der Imbiss ist ein Vorauskommando dessen, was Christian Birkenstock dort als Erlebniskonvolut zusammenbraut. Wir werden erst 2017 erfahren, was BM Otto schon kennt, weil er mit dem Schuhmacher die Köpfe zusammensteckte.

Eine Ahnung aber hat die städtische Gerüchteküche, seit sie bei Wirtgens Akademie auf Aegidienberger Grund mit dem poitiven Resultat ähnlicher Verhandlungen unter Rheinländern überrascht wurde. Mehr als Ahnung gilt ab jetzt für das Integrierte Stadtentwicklungskonzept ISeK, dessen Rahmenkonzept die HWZ wie alle anderen Medien veröffentlicht. Ab sofort rauchen die Schädel der Kommunalpolitik. Manche Parteien erarbeiten in der Folge Vorschläge und Alternativen. Andere huldigen – und vermarkten ihr inaktives Verharren in Ehrfurcht als besondere Leistung der Konstruktivität. Auch so sehen Blüten der Argumentation aus.

Der VVS verschönert zwar weiter das Siebengebirge, strebt aber nach Entlastung bei der Betreibung des Naturparks. So beschlossen auf seiner Mitgliederversammlung am 7.7.. Der Naturpark auf der anderen Rheinseite um den Kottenforst bietet Partnerschaft und ein gemeinsames Verwaltungsdach, ohne dass die operative Verantwortung der Siebengebirgler beschnitten würde. Man wünscht es dem VVS; und man darf gespannt sein.

Der August ist der Monat der 7 Mountains Music Night. Da gibt es mehr als nur einen Kessel Buntes, den Veranstalter Helge Kirscht aufstellt. Er hat ein Konzept, und neuerdings promotet er den Jazz. Er sammelt Sponsoren, sodass sich die riesige Unterstützerliste liest wie ein Who-is-Who der Honnefer und Königswinterer Wirtschaft. Er praktiziert interkommunale Zusammenarbeit, von der Andere vor allem reden. Helge schrappt nur deshalb am Mann des Monats vorbei, weil es das schon im Mai war.

So geht der Titel an Lothar Paulsen, der mit seinem HFV zwar absteigt, bei seiner opulenten Saisoneröffnung am letzten Wochenende des Monats aber ein neues Konzept vor allem der Jugendarbeit vorstellt. Auch der HFV kooperiert jetzt über die Stadtgrenzen hinaus mit Partnern. Die HWZ kommentiert: Höchste Zeit in der Ära der Globalisierung! Obwohl das Rhöndorfer Schützenfest wieder eines der größten ist.

Auf einer Bürgerversammlung zur Anhörung in Sachen Villa Schaaffhausen tobt der Bär. Eine Minderheit konterkariert (sehr) laut und aufgebracht den Namen des Veranstaltungsortes Haus RheinFRIEDEN. Sie will sofort abstimmen. Vielfach. Vor jeder Information. Da sie die Veranstaltung nicht sprengen kann, werden die Investoren zutiefst persönlich angegriffen und diffamiert.

Die Stadtplaner Pinto und Wiehe erleben die Stürme der kommunalpolitischen Ebenen. Wie damit umgehen? Man ist ja nicht unter Hooligans. Der Bürgermeister will abbrechen, berät sich dann mit seiner Verwaltungsspitze und lässt abstimmen. Mit eindeutiger Mehrheit. Denn wer gekommen ist, will informiert werden. Was jetzt passiert. Bemerkenswert, denn wieder ist es das Dialogmodell, das sich durchsetzt. Das Miteinander wird in Bad Honnef stabil.

Am 31. fahren Thomas Bock, Georg Zumsande, Helmut Böndel und Burkhard Hoffmeister zum Wirtschaftsförderer des Rhein-Sieg-Kreises, Dr. Hermann Tengler. Als Kreistagsmitglied hatte Hoffmeister ein Förderprogramm der EU entdeckt, das stationären und Internethandel zusammendenkt – und den Termin vermittelt. Tengler hört zu und unterstützt nach Kräften.

Bereits einen Tag später liegen alle Formulare im Honnefer Rathaus auf dem Tisch. Der „Region Köln/Bonn e.V.“ berät, von Dr. Tengler mobilisiert. Die Stadt geht in einen anspruchsvollen Wettbewerb, will die Eine geförderte im Regierungsbezirk werden. Mit ungeahnten Folgen, siehe Dezember.

Dann kommt das Rhöndorfer Weinfest am ersten September-Wochenende. Es ist wieder ein voller Erfolg, genau wie letztes Jahr. Und eben das beäugen erste skeptische Stimmen: Immer exakt Dasselbe. Ramba Zamba der Ziepches Jecke lässt grüßen. Wie die Frauen am Fressstand ist Organisator Alfred Höhler aufs Höchste engagiert. Das ist harte Arbeit, das schafft Verdienste. Könnte da nicht auch etwas Erneuerung oder Entwicklung stattfinden, um nicht einmal mehr Gefahr zu laufen, Bewährtes totzureiten?

„Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“ mit seiner zweiten Veranstaltung. 40 Jahre Städtepartnerschaft mit Berck-sur-Mer unter der Regie von Rainer Kubis. Konzentrierte Antragsvorbereitung für das Lokale Online-Portal. Vor einem kritischen Rat stellt Johanna Högner Praxis und Konzept ihrer Wirtschaftsförderung vor; sie erhält viel Beifall und umfassende Zustimmung. Also ist Wirtschaftsförderin Högner zweifellos die Frau des Monats. Sie tut richtig daran, mühsam realisierte Prozesse in der Hand zu halten. Während sie und Andere noch suchend arbeiten, formulieren schlaue Köpfe, was Bad Honnef wirklich braucht. –

Derweil diskutieren die Kreistage und Räte aller Großstädte der auch ferneren Umgebung die Vereinsgründung einer „Metropolregion Rheinland“. Als fünfte regionale Koordinierungsebene neben Regierungspräsidium, Region Köln/Bonn, Landschaftsverband Rheinland LVR und Landkreisen! Gerade da wird King Elvis erneut auf Hawaii gesehen, wie er Fritten verkauft. Und Manfred Durban von „Die Flippers“ ist tot.

Ihm folgt im Oktober der Ausnahmegitarrist Werner Lämmerhirt. Die Gaststätte Brethauer am Ziepchen macht zu und wartet nun auf adäquate Nachfolge-Betreiber. Wolfgang Bosbach wird neuer Aalkönig. Als Talkshow-Queen mit dem Nebenberuf des Politikers machte er sich einen Namen; nun spannt er sich vor die gute Sache. Wirbt Spenden ein für eine Institution, die aus Bad Honnef kaum noch wegzudenken ist als Cherity-Plattform für zahllose Initiativen.

Gründungs-Rektor Stefan Rost erklärt der HWZ die neue Gesamtschule in katholischer Trägerschaft. Vor einigen Jahren in solcher Konstellation noch undenkbar, ist der Plan jetzt vertraglich unterschriebene Wahrheit. Gewinner ist die Stadt mit einer stark aufgewerteten Schullandschaft. Soweit wir das beurteilen können. Was wir jedoch wissen ist, dass die Kanalsanierung vorbildlich gelaufen ist. Weil nix mehr zu sehen ist. Termingerecht und ohne Unfälle hat es geklappt. Was gefeiert wird.

Der 3. Oktober heißt „Tag der Deutschen Einheit“. Zu beobachten ist jedoch eher ein Auseinanderdriften der Gesellschaft. Der Osten brachte uns nicht die befürchtete SED, wohl aber Pegida und in der Folge die AfD mit ihren Dogmen aus den Portfolios von Ausgrenzung, Rassismus, Deutschtümelei. Vereinfachende Pauschalierung? Nicht doch! Weil wir in Bad Honnef leben, ist es anders. Weil hier kein Zweifel an der Willkommenskultur Fuß fassen konnte, weil Niemand im Zelt schlafen musste – deshalb ist es hier anders. Ein Verdienst der Honnefer Menschen.

Und ein Verdienst ihrer Stadtregierung, die gerade das „Wochenendgelände“ am Rederscheider Weg ersteigerte zur weiteren Sicherung konstruktiver Perspektiven. À propos: Ebenfalls im Oktober beginnt Cigdem Bern ihren Dienst als Erste Beigeordnete. Sie komplettiert den fünfköpfigen Verwaltungsvorstand, ein Team mit Erfahrungen aus diversen Kulturkreisen, Signal für die offene Gesellschaft.

Drei Frauen übrigens und zwei Männer. Ob nun Cigdem Bern oder Wolfgang Bosbach oder Stefan Rost oder doch Marcus Killat als Leiter des Abwasserwerks Person des Monats ist, darauf kann sich das Autorenkollektiv nicht einigen. Wohl aber auf das City-Ereignis des Jahres, denn der Martini-Markt übertraf sich ein weiteres Mal selbst und hievte das, was möglich ist, in eine neue Dimension.

Das kommunalpolitische Highlight Bad Honnefs datiert auf den 12. November. Wieder treffen sich Fraktionen und Parteien mit dem Rathaus zum Strategieworkshop. Es geht um die perspektivische Stadtentwicklung, es geht um ISeK. Unglaublich detailliert aufbereitet, präzise erläutert. Die Planer in der Verwaltung bescheren eine Sternstunde, Fabiano Pinto ist Mann des Monats.

Auf solcher Basis findet sich ein Konsens, der wirklich trägt. Alles läuft so positiv, dass der Planungsausschuss seine Sitzung für den 15. umgehend absagt. Der Rat kann sofort beschließen. Und tut das dann auch. Es ist ein Konsens, kein Kompromiss. Bad Honnef will sich weiterentwickeln, will qualitativ und quantitativ wachsen.

Dazu werden substantielle Aussagen gemacht. Ob und wie viele innerstädtische Sportstätten fallen, wie viele Neubürger letztendlich genau gewonnen werden können, ob es mit den Belastungen der Bewohner (z.B. Grundsteuer) irgendwann wieder „runter“ geht – das sind zu beantwortende Fragen einer Realität, die in ihren Eckwerten und Kernaussagen genügend klar und konkret formuliert ist. Denn die Beratenden wollen die Integration sozialer und kultureller Parameter in ISeK.

Der VVS wählt seine Gremien und berücksichtigt unsere Stadt angemessen. „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“ geht in die letzte Runde. Die RSAG als kreiseigener Entsorger macht ihre Klausur; sie will die Müllgebühren weiterhin nicht erhöhen. Im Bezirksausschuss Aegidienberg wird lange beraten, ob sich die dortige Klosterstraße nicht erhellen ließe. Zum Antrag, den man formulieren möchte, kommt es nicht mehr. Denn prompt rücken die Männer vom Bauhof an und stellen die fällige Laterne auf. Ganz einfach. Unprätentiös wie unbürokratisch. So geht es, wenn man BM Otto hat. Wobei uns sofort einfällt, dass der beliebte Hohlweg unterhalb des Siegfriedfelsens noch immer auf seine Wiedereröffnung wartet.

Diverse Sessionseröffnungen werden routiniert abgewickelt. Die blau-weiße KG aus Selhof feiert Jubiläum. Derweil sorgen Kälte samt Regen für weniger Teilnehmer und Besucher an den Martinszügen. Ein Honnefer Jung allerdings feiert ausschließlich Erfolge. Sebastian Pufpaff läuft auf allen Kanälen. Auf dass er im Rausch der Omnipräsenz nicht so belanglos wird wie Mario Barth… Ganz große Trauer: Leonhard Cohen stirbt. Victor Bailey von Weather Report und der geniale Leon Russell folgen ihm. Was sich im Dezember fortsetzt mit Greg Lake, Rick Parfitt von Status Quo sowie George Michael. Einem der Größten.

Bad Honnef wird besonders heimgesucht. In einem Monat versterben Peter Hintze, Krista Wahl und Ruth Hoppe. Die größte Partei verliert Einige ihrer Besten, die Stadt muss auf eine Querdenkerin verzichten. Da fällt es schwer, an bevorstehende Jubiläen zu denken wie 125 Jahre Café Profittlich, 50 Jahre Pütz & Kloss oder 30 Jahre Böllchen. Ungezwungen ist auch ein Besuch der Weihnachtsmärkte nicht. Weder der des kleinsten bei Halt Pol noch der des kleinen der Leos noch der des vereinten großen am Ziepchen und am Haus im Turm. Bei Letzterem zelebriert Elisa de Sousa zum vorerst letzten Mal auf der Gastro-Bühne. Weshalb sie auch die Frau des Monats ist.

Kurz vor Weihnachten geht noch Post im Rathaus ein. Bad Honnef hat tatsächlich den Wettbewerb um die EU-Fördermittel zum Aufbau einer Online-Plattform für den hiesigen Einzelhandel gewonnen. Ein Riesenschritt hin zu einer noch attraktiveren Stadt, die sich dann auch in der virtuellen Welt präsentieren wird. Noch mehr Arbeit für Johanna Högner und Otto Neuhoff, der zuletzt dann doch die Zeit findet, am 10.12. mit seiner Bäd Honnef Blues Rock Band im Inselcafé aufzutreten. Es wird noch mehr Spaß machen, hier zu leben. Weil alles Mögliche angestoßen ist. Weil wir drüber reden. Dann gucken und selektieren sowie Eines nicht vergessen: Machen und umsetzen. Weshalb am 9. Januar Spatenstich ist zur neuen Aegidienberger Sporthalle. bhbö

Leserbrief: Rettet die Villa Schaaffhausen

Günter Fölsing, Gründer und langjähriger Leiter des Familien- und Gesundheitszentrums Villa Schaaffhausen, verstarb am 20. Juli 2009 im Alter von 67 Jahren. Dieser frühe Tod läutete allmählich die drastische Veränderung von einer äußerst gepflegten Anlage hin zu Verwüstungen und immer weiteren Zerstörungen des ehemaligen Juwels im Ortsteil Rommersdorf ein.

Das gesamte Areal eine Wüstenei, der ehemalige Geräteschuppen verwahrlost, verkommen, der Nutzgarten und der Park verwildert, der Rundtempel (Monopteros) beschmiert, die Farbe bückelt. Am und in dem Gewächshaus an der Bruchsteinmauer, liegen um Gartenstühle leere Getränkeflaschen, Werbedrucke und die Zeitung Rundblick Siebengebirge vom 10.12. 2016. Was etabliert sich dort? Noch scheint die Villa Schaaffhausen nicht „benutzt“ zu sein. Wie lange noch?

1984 übernahm das Ehepaar Fölsing das Anwesen in sogenanntem Erbbaurecht vom Eigentümer dem Erzbistum Köln. Die Anlage ist ein geschütztes Bodendenkmal – Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Bad Honnef erfolgte im selben Jahr, nämlich im April 1984.

Im Jahre 2012 hat eine regionale Investorengruppe das Erbbaurecht erworben. Der Bürgerverein Rommersdorf lehnte jegliche Veränderung des Areals ab. Einen Höhepunkt der Ablehnung zum Projekt Villa Schaaffhausen erreichte die Bürgerbeteiligung bei der Veranstaltung in der Aula des Hauses Rheinffieden am 24. August 2016. Tumultartige Szenen führten zum absoluten Tiefpunkt einer Debattenkultur, die nicht nur überraschte, sondern abschreckte. Bis jetzt, rund fünf Jahre, bemüht sich die Investoren-Gruppe MBM Immobilien Treuhand GmbH auch mit Beteiligung durch die Bürger, um die Genehmigung zur Bebauung des Areals Villa Schaaffhausen, die eine Restaurierung der Villa einschließt.

Wer etwas verurteilt, muss etwas anderes haben, das er an seine Stelle setzen kann (Mo-Ti) In all den Jahren hat sich niemand gemeldet, der die Restaurierung der Villa Schaaffhausen auf seine Kosten übernehmen will. Um sie und den Park zu erhalten, ist die Finanziering über eine Wohnbebauung nötig.

Kommt eine Einigung nicht zustande, was geschieht nach Jahren des Verfalls mit der historischen Villa Schaaffhausen? Das Areal des ehemaligen Klosters der Schwestern vom Guten Hirten am Frankenweg sollte zu Bedenken geben.

Was man nicht nützt, ist eine schwere Last. Nur was der Augenblick erschafft, das kann er nützen. (Goethe Faust)

Heinz Willi Fleischhacker