BERLIN: Aktuelle Ansichten aus der Hauptstadt

b5b4b3b1Alle haben irgendwie noch einen Koffer in Berlin. Aktuell sind die Bad Honnefer Malteser in Berlin, HWZ-Autor Peter Hurrelmann und HWZ-Fotograf Christian Adams. Eine gute Gelegenheit, uns die Hauptstadt mal wieder ein wenig näher zu bringen. Immerhin ist Bad Honnef ja irgendwie, rein geschichtlich gesehen, recht hauptstadterprobt.

AKTION: „Nein! zu Gewalt gegen Frauen“

Die roten Taschen mit dem Aufdruck „Nein! zu Gewalt gegen Frauen“ wurden in der Bad Honnefer Fußgängerzone verteilt.

Der Stand in der Bad Honnefer Fußgängerzone und die dort aufgehängten und ausgegebenen roten Taschen hatten Signalwirkung und viele Passanten und Passantinnen blieben stehen. Informationen über das Ausmaß an Gewalt gegen Frauen auch in der Bundesrepublik und im häuslichen Umfeld gaben Vertreterinnen der Katholischen Frauengemeinschaft Bad Honnef, der Frauenunion Bad Honnef, der FDP Bad Honnef, der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, von amnesty international und des Emma-Clubs Siebengebirge. Die Stadt Bad Honnef wurde vertreten durch Mitarbeiterinnen des Jugendamtes mit Leiterin Helga Martini, Erste Beigeordnete Cigdem Bern und Gleichstellungsbeauftragte Iris Schwarz

Im persönlichen Gespräch am Aktionsstand ließen sich Vorurteile abbauen, aber es gab auch viel Zuspruch, weil Gewalt gegen Frauen nicht tolerierbar ist. Hilfe für Frauen, die in einer Notsituation stecken und die Gewalt erfahren, gibt es in den Frauenberatungsstellen und Frauenhäusern. Die Telefonnummern der Beratungsstellen und Häuser im Rhein-Sieg-Kreis sind auf die roten Taschen aufgedruckt, die am Aktionsstand verteilt wurden. Broschüren in mehreren Sprachen lagen aus. Mehr Informationen gibt es unter der Internet-Adresse www.runder-tisch-gegen-haeusliche-gewalt-rsk.de. Wer aktuell Hilfe benötigt, sollte sich beim Frauenzentrum Bad Honnef melden unter Telefon 02224/10548. Die bundesweite Hilfetelefonnummer 08000 116 016 ist rund um die Uhr besetzt, kostenfrei und eine Beratung ist durch Dolmetscherinnen in vielen Sprachen möglich.

Der internationale Tag für die Beseitigung von Gewalt an Frauen macht am 25. November jeden Jahres auf Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen aufmerksam. Auch in Deutschland ist Gewalt gegen Frauen in Deutschland allgegenwärtig und hat unterschiedliche Gesichter und Erscheinungsformen. Gewalt in engen sozialen Beziehungen ist noch ein gesellschaftliches Tabuthema. Ziel der Aktionen ist es, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, damit den Frauen geholfen werden kann. cp

MALTESER: 2. Platz und 4.000 Euro Preisgeld

Der Minister stellt das Projekt "Helfende Hand" vor
Der Minister stellt das Projekt „Helfende Hand“ vor

img_0403malteser-3Heute sind die Bad Honnefer Malteser in Berlin, um für ihr Projekt „Gemeinsam helfen, Integration schaffen“ den Helfende-Hand-Förderpreis entgegen zu nehmen. Nach ausgiebigen Stadtrundfahrten durch die Hauptstadt sind sie in diesen Minuten im Ministerium des Inneren und warten auf Minister de Maiziere, der den Preis übergeben wird. Nach nur einer Stunde Wartezeit ist de Maiziere eingetroffen und stellt die Kandidaten für den Förderpreis vor. Bis kurz vor der Publikumsabstimmung lagen die Bad Honnefer Malteser auf einem sensationellen 2.Platz. Und dort blieben sie. Versüßt mit einem Scheck über 4.000 Euro.

Die ganze Geschichte von Andreas Archut:

Flüchtlinge werden Helfer

Die Honnefer Malteser sind vergangenen Montag für ihr Integrationsprojekt „Gemeinsam helfen, Integration schaffen“ mit dem Helfende-Hand-Förderpreis des Bundesinnenministers ausgezeichnet worden! Sie erhielten den 2. Preis in der Kategorie Sonderpreis für die Integration von Flüchtlingen. Im Rahmen ihres Projekts haben die Malteser Flüchtlinge in Erster Hilfe geschult und – als erste Malteser-Gliederung bundesweit – zu freiwilligen Malteser-Helfern ausgebildet.

Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière persönlich überreichte die Preise an die zwölf in vier Kategorien nominierten Projekte. Die Honnefer kamen in der Kategorie „Sonderpreis für die Integration von Flüchtlingen in die (Hilfs-) Organisationen des Bevölkerungsschutzes“ auf Platz 2. Die Initiatoren des Projekts, Malteser-Stadtbeauftragter Dr. Andreas Archut und sein Stellvertreter Günther W. Raths sowie die Flüchtlinge Abdulsattar Altaee aus dem Irak, Sameer Alkawaritt und Ehab Madwar aus Syrien nahmen Trophäe, Urkunde und einen Scheck über 4.000 Euro entgegen.

Minister De Maizière sagte: „Der Einsatz für die Gemeinschaft oder – um im Bild des Preises zu bleiben – etwas in die Hand zu nehmen und einem anderen die Hand zu reichen“, das sei das Verbindende an allen Projekten.

Im März 2016 hatten die Honnefer Malteser die ersten drei Flüchtlinge als Helfer in den Malteser Hilfsdienst aufgenommen – als erste deutsche Malteser-Gruppe überhaupt, und nur wenige Wochen bzw. Monate, nachdem diese an einem Erste-Hilfe-Kurs für Flüchtlinge teilgenommen hatten. Erfolgte die Kommunikation zunächst auf Englisch, haben die drei Neumalteser ihre Deutschkenntnisse inzwischen so verbessert, dass sie sich problemlos auf Deutsch verständigen können. Das Pilotprojekt hat bundesweit Strahlkraft: Immer mehr Malteser-Gliederungen folgen dem Bad Honnefer Beispiel und bieten Schulungen für Flüchtlinge an.

Der Diözesanleiter der Malteser, Albrecht Prinz von Croy, freut sich über die Auszeichnung für die Malteser in der Erzdiözese Köln: „In der Flüchtlingskrise haben wir Malteser gezeigt, was wir können – erst in der Betreuung von Notunterkünften und Erstaufnahmeeinrichtungen, nun zunehmend im Bereich der Integration. Wir sind eben nicht nur in der Lage, Flüchtlingen alarmmäßig ein Zelt über den Kopf zu bauen, sondern auch, sie in die Gesellschaft zu integrieren. Das Bad Honnefer Projekt ist wirklich vorbildlich und findet hoffentlich viele Nachahmer!“

Malteser-Stadtbeauftragter Dr. Andreas Archut bedankte sich beim Innenminister und der Jury für die Auszeichnung: „Wir sind stolz, dass unsere Arbeit diese Anerkennung gefunden hat und freuen uns, anderen ein Beispiel geben zu können. Seht her: Es geht, und zwar unkompliziert und schnell!“ Die Geschwindigkeit, in der die Integration in den Malteser Hilfsdienst gelungen ist, habe die Honnefer selbst überrascht. Zwischen der ersten Idee und der Helferernennung der neuen Helfer lagen nur wenige Monate.

Bereits am Vortag der Preisverleihung waren die Honnefer Malteser mit einer achtköpfigen Gruppe nach Berlin geflogen. Neben den drei Flüchtlingen waren auch deutsche Helfer dabei, die sich um die Integration der Neuankömmlinge in die Bad Honnefer Malteser-Gruppe verdient gemacht haben. Gemeinsam absolvierte das Team in der Bundeshauptstadt ein selbst organisiertes Kennenlernprogramm mit Stadtrundfahrt und Besichtigungen. Sie besuchten das Stadtmuseum „Story of Berlin“, das Brandenburger Tor und das Holocaust-Mahnmal. Am Montagmorgen waren sie auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Dr. Norbert Röttgen, in dessen Wahlkreis Bad Honnef liegt, im Deutschen Bundestag zu Gast.                               aa

ADVENTSMARKT: Gemütlichkeit ist Trumpf

img_2495img_2505img_2493img_2504img_2499Eine Idee hat sich durchgesetzt. Am Wochenende herrschte wieder kuschelige Enge auf der Adventsmeile in Rhöndorf zwischen dem „Café Profittlich“ und dem „Haus im Turm“. Nur vergleichbar mit den Weihnachtsmärkten in Köln. „Eng, gemütlich, lecker,“ so umschrieb es Michael Braun, einer der unzähligen Besucher. Peter Profittlich lockte die Gäste aus nah und fern wie gewohnt mit seinem legendären Gebäck und allerlei Kunsthandwerk in den beschaulichen Weinort, während Elisa de Sousa den Hof der Villa „Haus im Turm“ in eine Weihnachtslandschaft verwandelte. Rund um die Feuerstellen luden Wein, Punsch oder Glühwein oder Gegrilltes zum verweilen ein. Wer diesmal nicht mit dabei sein konnte, am 10. und 11. Dezember heißt es noch einmal „Adventsmarkt in Rhöndorf“.

ISEK: Politik entscheidet am 8. Dezember über die Zukunft der Stadt

„Wir wollen das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) noch in diesem Jahr in den städtischen Gremien beschließen. Es ist die entscheidende Grundlage für die Weiterentwicklung der Stadt und für entsprechende Förderanträge “, erklärten CDU-Vorsitzender Bernhard Spies und CDU-Fraktionschef Sebastian Wolff.

Hansjörg Tamoj, der für die CDU-Fraktion Sprecher im Ausschuss für Stadtentwicklung ist, ergänzt: „Wir haben in vielen Sitzungen das Rahmenkonzept beraten und Änderungsanträge erarbeitet, die wir nun mit den Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Fraktionen diskutieren möchten. Allerdings wollen wir das Rahmenkonzept nicht neu schreiben oder verwässern, sondern sinnvoll ergänzen. So wollen wir z.B., die Themenfelder Bildung, Sport, Soziales und Kultur stärker im ISEK berücksichtigen.“

Bernhard Spies macht deutlich, dass sich die CDU in den letzten Jahren nachdrücklich für ein Integriertes Handlungskonzept eingesetzt hat. „Wir freuen uns, dass sich unsere Forderungen zur Stadtentwicklung nach dem Ratsbeschluss im April 2014 nun in einem Rahmenkonzept wiederfindet. Hierfür danken wir der Verwaltung und Bürgermeister Otto Neuhoff. Es gilt dieses nun zügig zu beschließen, um in einem zweiten Schritt der Vertiefung konkrete Maßnahmen umzusetzen.“

Dies untermauern für die CDU-Fraktion auch Sebastian Wolff und Hansjörg Tamoj: „Wir werden sicherlich im Rahmen der Umsetzung von konkreten Maßnahmen noch zahlreiche Diskussionen in den Gremien sowie auch mit den Bürgerinnen und Bürgern führen. Nun gilt es aber zunächst das grundsätzliche Signal zu setzen, dass wir in der Stadtentwicklung vorankommen wollen.“

In der Zwischenzeit hat ein Workshop stattgefunden, in welchem es einen konstruktiven und guten Dialog zwischen den Fraktionen sowie der Verwaltung gegeben hat und dessen Ergebnis wir sehr begrüßen. Danach besteht Einigkeit, dass das ISEK in folgenden Punkten angefasst werden soll:

 

  • Einwohnerzuwachs unter der Überschrift „intelligentes Wachstum“ im Rahmen einer Zielvorgabe (3000), die einer ständigen Evaluation unterliegt.
  • Ergänzung des ISEK um Faktoren, die nicht im Schwerpunkt das Thema Bauplanung zum Gegenstand haben ( Bildung, Freizeit, Arbeit, Wald etc.) im Sinne einer Verpflichtung, diese in der Vertiefung näher zu betrachten.
  • Zur Baulandreservefläche in Bad Honnef Süd, soll der bisherige Kompromiss Beschluss Erwähnung finden, aber auch die Möglichkeit der Weiterentwicklung vorgesehen werden.

 

Die CDU geht davon aus, dass diese Ergänzungen in Kürze von der Verwaltung vorgelegt werden und ist bereit, dem ISEK dann am 30. 11. im Ausschuss und am 8. 12. im Rat zuzustimmen. sw

 Grüne: Kompromiss erhöht Chancen der Förderung

Technische Infrastruktur, Dienstleistungsgewerbe, Beschäftigung, Soziales, Bildung, Kultur und Sport gewinnen an Bedeutung

Der Kompromissvorschlag zu den Schwerpunkten des integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK), den die Verwaltung zur Klausurtagung am 12. November auf der Basis der Änderungsvorschläge von Grünen, CDU und SPD vorgeschlagen hat, wurde von den Teilnehmern aller Ratsfraktionen akzeptiert. Die Grünen begrüßen den Kompromissvorschlag der Verwaltung und die Ergebnisse der konstruktiven Diskussion.

Die Grünen haben besonderen Wert darauf gelegt, dass im ISEK weitere Bereiche   an Bedeutung gewinnen, die für eine integrierte Stadtentwicklung relevant sind und damit die Basis für Projekte bieten, die gute Aussichten auf eine Förderung durch den Bund und das Land haben. Hierzu zählt die Entwicklung

  • des Gewerbes und der Beschäftigung, ergänzend zum Tourismus insbesondere der Dienstleistungen in den Bereichen Handel, Gesundheit, Pflege, Bildung, Erziehung, Finanzen, Beratung, Information und Kommunikation,
  • der technischen Infrastruktur, ergänzend zur Verkehrsinfrastruktur in den Bereichen Internetzugang, Energie- und Wasserversorgung, Abfall- und Abwasserbeseitigung,
  • der sozialen Lage, ergänzend zum Bereich Wohnen insbesondere in Bezug auf die Situation für Kinder, Jugendliche, Familien und Senioren, die Einkommensstruktur und die Voraussetzungen für Integration und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben,
  • der Bildungslandschaft, ergänzend zum bestehenden Angebot insbesondere in Bezug auf eine weiterführende Schule im Bergbereich, dem bedarfsgerechten Ausbaus des OGS und Kita-Angebots und der Kooperation zwischen den Bildungseinrichtungen sowie
  • in den Bereichen Kultur, Sport und Freizeit, die besonderen Einfluss auf die Lebensqualität und die Attraktivität der Stadt haben.

Wichtig ist für uns dabei auch, dass im ISEK weitere Indikatoren berücksichtigt werden, die sich auf den demographischen Wandel, den Wohnraumbedarf und die Entwicklung der Wirtschaft, des Arbeitsmarkts, der Beschäftigungsstruktur, der Bildungslandschaft und der sozialen Lage in Bad Honnef und der Region beziehen. Auch die Auswirkungen eines Einwohnerzuwachses auf die Haushaltskonsolidierung müssen realistisch betrachtet werden. So hat sich trotz des Einwohnerzuwachses in den Jahren 2011 bis 2014, in denen wenig Asylbewerber aufgenommen wurden, laut amtlicher Statistik um 425 Einwohner erhöht (106 pro Jahr). Der Jahresfehlbetrag des städtischen Haushalts ist im gleichen Zeitraum laut Jahresabschlussberichten aber um fast 3,2 Mio. € gestiegen.

Bad Honnef benötigt ein positives Wanderungssaldo von ca. 240 Einwohnern, um einen Zuwachs von 100 Einwohnern zu erreichen, da hier jährlich ca.140 Menschen mehr sterben als geboren werden. Ausgehend von den statistischen Daten im Wegweiser Kommune müssten dazu im Jahr ca.1840 Menschen nach Bad Honnef zuziehen, da gleichzeitig auch ca.1600 Menschen fortziehen. Auch die prognostizierte Änderung der Altersstruktur muss beachtet werden. Nach dem Demographiebericht des Wegweisers Kommune würde bis 2030 der Anteil 16- bis 24-Jährigen um ca. 12 % abnehmen und der 65- bis über 80-Jährigen zwischen 28 % und 36 % zunehmen, wenn nicht die Voraussetzungen verbessert werden, dass mehr jüngere Menschen hier bleiben und zuziehen. kw

Bürgerblock: ISEK bietet eine Zukunftsperspektive

 Mit ISEK hat die Stadt seit vielen Jahren die einmalige Chance die Zukunft unsers Gemeinwesens im Gesamtrahmen zu verändern.

„Seit über 6 Jahren fordert der Bürgerblock einen Masterplan für Bad Honnef – ähnlich wie in vielen anderen Städten vorgemacht- der einen konkreten Umsetzungsplan vorsieht für die Themen wie z.B. nachhaltige Innenstadterhaltung, Verkehr, bezahlbarem Wohnraum, ökologischer städtebaulicher Entwicklung, sozialem Wohnungsbau und einer ausgewogenen Stadtentwicklung auf dem Berg und im Tal. ISEK führt uns dahin.“ so Katja Kramer-Dißmann, stellvertretende Fraktionsvorsitzende des BB.

Kramer-Dißmann weiter:“ Alle politischen Parteien bringen Ihre Ideen ein und daraus wird etwas Gutes werden. Wichtig ist, dass am Ende des ISEK-Prozesses in der konkreten Umsetzung in den nächsten Jahren und Jahrzehnten für die Bürger ein Mehrwert an Lebensqualität rauskommt, der sich konkret messen lässt.“

Der BB steht hier für einen schnellen Zeitplan. Verabschiedung von ISEK in 2016, damit Fördermittel noch gesichert werden können. Denn ohne diese wird es nicht funktionieren.

Da der BB aber auch immer den Haushalt im Auge hat, muss der städtische Eigenanteil von ISEK auch finanziert werden. Das wird aus Sicht des BB eng aber darstellbar sein.

Ohne Bürgermeister Otto Neuhoff und seine zukunftsorientierter Dialogpolitik wäre Bad Honnef nicht so weit wie wir es heute sind.

ISEK ist auf einem guten Wege. Es liegt jetzt an uns diesen Weg kreativ zu begehen, parteipolitische Scheuklappen zu überwinden und selbstverpflichtend das Ganze zu begleiten. ck

SPD: Soziale Aspekte berücksichtigen

Wir begrüßen grundsätzlich die Vorlage der Verwaltung zum ISEK. In zahleichen Workshops und Sitzungen haben wir uns intensiv mit dem Thema ISEK befasst und Beiträge für eine attraktive Entwicklung der Stadt geliefert.

Besondere Schwerpunkte der SPD sind:

  • Eine ausgewogene Berücksichtigung der Belange im Tal und im Bergbereich. Wir müssen das ISEK dazu nutzen, die unterschiedlichen Potenziale der Regionen zu entwickeln und zu einer städtischen Einheit zusammenzuführen.
  • Besonders wichtig ist uns eine stärkere Berücksichtigung sozialer Aspekte im Konzept, beispielsweise die Barrierefreiheit und Inklusionsaspekte. Auch die Erhöhung der niedrigen Sozialwohnungsbauquote in Bad Honnef gehört zu diesem Themenbereich. Bei Schaffung neuen Baurechts sollen verbindlich mindestens 25% der Flächen für den sozialen Wohnungsbau vorgesehen werden. Das Wohnen in Bad Honnef muss auch für Mitbürger mit einem „kleineren Geldbeutel“ bezahlbar sein.
  • Die Stadtentwicklung muss Angebote für junge und alte Menschen gleichermaßen berücksichtigen und sinnvoll kombinieren. Nur so kann der prognostizierten demografischen Entwicklung Rechnung getragen und ein attraktives Umfeld für Senioren und Familien gleichermaßen geschaffen werden.

In der Vergangenheit hat die Stadt Bad Honnef zahlreiche Studien und Einzelkonzepte, z.B. für den Parkraum sowie die Einzelhandels- und Standortentwicklung in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen hieraus müssen geprüft werden und sinnvoll  in das neue ISEK einfließen. tc

Zwei Ruhestände und ein Dienstjubiläum

Foto von Links: Bürgermeister Otto Neuhoff, die „Ruheständler“ Jürgen Stewald und Richard Thomas, Dienstjubilarin Carina Bätz, Erste Beigeordnete Cigdem Bern und für den Personalrat Ralf Hillen

Zwei verdiente Mitarbeiter der Stadt Bad Honnef haben in den Ruhestand gewechselt: Jürgen Stewald, Teamleiter im Aufgabenbereich Steuern, und Richard Thomas, Geschäftsbereichsleiter Bürgerbüro. Bürgermeister Otto Neuhoff würdigte ihre Verdienste für die Stadt Bad Honnef in einer Feierstunde. Er sagte: „Sie haben Jahrzehnte für die Stadt Bad Honnef gearbeitet. Das bedeutet auch, dass Sie den Wandel – besonders den technischen – der vergangenen Jahrzehnte nicht nur mitgemacht, sondern auch mit begleitet haben. Auch das sind besondere Leistungen. Ich bedanke mich für Ihre Arbeit.“

Vor 48 Jahren begann Jürgen Stewald seine Laufbahn im öffentlichen Dienst bei der Stadt Leverkusen, von dort wechselte er nach Bonn. Seit 1980 war er bei der Stadt Bad Honnef beschäftigt. 1996 wurde er zum Stadtamtsinspektor ernannt. Er war im Bereich Steuern-, Erschließungs- und Beitragswesen tätig. Zunächst hatte er die kommissarische Leitung des Fachdienstes Steuer- und Erschließungsrecht inne und anschließend die Teamleitung im Aufgabenbereich Steuern. Genaue Sachkenntnis und hohe Kompetenz hat er in seinem Aufgabengebiet bewiesen. Segeln ist sein Hobby und er freut sich jetzt auf die zukünftigen Törns.

Richard Thomas begann seine Laufbahn als Sachbearbeiter in der Hauptabteilung. Nach der Verwaltungsdiplomprüfung wurde er zunächst stellvertretender Abteilungsleiter der Ordnungsabteilung, dann Abteilungsleiter. 2010 wurde er zum Stadtoberverwaltungsrat ernannt und 2013 konnte er auf 40 Dienstjahre zurückblicken. Zum Leiter des Geschäftsbereiches Bürgerdienste wurde er 2012 bestellt.  Zu seinem Geschäftsbereich gehörten die Fachdienste Ordnung und Gewerbe, Bürgerbüro und Standesamt, Feuerschutz, Bildung, Kultur und Sport sowie Soziales und Asyl. Sein besonderes Augenmerk galt immer der Zusammenarbeit mit der Polizei im Interesse der Sicherheit der Bürgerschaft. In den Ruhestand wechselte er am 01.10.2016. Er hat sich vorgenommen, seine sportlichen Aktivitäten wie Laufen, Tennis und Krafttraining zu intensivieren und er unternimmt gerne Motorradtouren.

Zum 25-jährigen Dienstjubiläum gratulierte Otto Neuhoff der Verwaltungsangestellten Carina Bätz. Sie ist im Eigenbetrieb Abwasserwerk tätig und seit 1995 bei der Stadt Bad Honnef. Vorher hat sie als Verwaltungsangestellte beim Deutschen Bundestag gearbeitet.

Jürgen Stewald, Richard Thomas und Carina Bätz erhielten ein Geschenk. Bürgermeister Otto Neuhoff wünschte Jürgen Stewald und Richard Thomas eine gute und erfüllte Zeit im Ruhestand.              kl

WEIHNACHTSWUNSCHBAUM: Wünsche werden wieder erfüllt

Seit dem Jahr 2009 steht zur Adventszeit ein Weihnachtswunschbaum im Rathaus um Weihnachtswünsche von Bad Honnefer Kindern zu erfüllen, die nicht in begüterten Familien aufwachsen.

Das läuft folgendermaßen ab: Die Kinder schreiben ihre Geschenkwünsche auf farbige Kärtchen und diese werden in den Weihnachtswunschbaum gehängt. Das Geschenk sollte den Geldwert von 25 € nicht überschreiten. Paten, die einem Kind eine Freude machen wollen, können sich die Kärtchen abnehmen, besorgen das gewünschte Geschenk und geben es ansprechend verpackt wieder dort ab, wo sie den Wunsch vom Baum genommen haben. In der Woche vor Weihnachten können die Eltern der Kinder die Päckchen im Jobcenter bzw. im Rathaus abholen und Heiligabend an ihre Kinder weitergeben.

Im Jahr 2016 wurden für diese Aktion etwa 195 Familien von den Mitarbeiterinnen des Fachdienstes Soziales/Asyl (Wohngeldstelle) und Mitarbeiterinnen des Jobcenters rhein- sieg angeschrieben.

Wegen der wieder hohen Zahl an Familien, die über die Stadtverwaltung und das Jobcenter angeschrieben wurden (fast 360 Kinder), werden die Wunschkärtchen auf mehrere Weihnachtswunschbäume verteilt.

Außer dem Rathaus gibt es ab dem 24.11.2016 drei weitere Weihnachtswunschbäume in der Stadt. Die Standorte sind:

Stadtsparkasse Bad Honnef, Filiale Hauptstr. 34

Stadtsparkasse Bad Honnef, Filiale Aegidienberg

Hit-Markt, Berck-sur Mer-Str. 1

Alle Paten sollen bitte ihre verpackten und mit dem Wunschzettel des Kindes versehenen Geschenke bis spätestens Donnerstag den 15.12.2016 im Rathaus oder dort wo sie den Wunschzettel vom Baum genommen haben abgeben. Im Rathaus können die Geschenke an der Zentrale, an den anderen Standorten an den dortigen Informationen abgegeben werden.

Die Eltern wurden bereits darüber informiert, wann und wo die Geschenke abgeholt werden können.

Attraktiv bis über beide Ohren

Es muss ja nicht gleich der ganz große Glamour sein, aber unsere Stadt hat es verdient, dass wir ihre Attraktivität ins Land tragen. Attraktiv durch Berge und Wasser, Burgen und Weinbau, eine Insel und Wälder, ein bezauberndes Stadtzentrum und interessante Liegenschaften. Für die Umsetzung braucht es eine Organisation, die sich darauf konzentriert und mit permanent neuen Ideen das schöne, leichte Lebensgefühl unserer Stadt nach draußen transportiert. Nächste Woche mehr dazu in der HWZ.                    ph

SENSATIONELL: Nit esu kniestich

15110893_1281133175259909_7867170964303147851_o15156789_1281132868593273_2277012811854177871_okniestich4Am vergangenen Wochenende war es wieder soweit: SCHMITZ & FRIENDS spielten im Maritim Hotel Königswinter ihr Konzert für den guten Zweck. Unter dem Motto „Nit esu kniestich rockte Norbert Schmitz mit 16 weiteren Musikern und einem musikalisch bunten Programm die Bühne in der rappelvollen Bar des Hauses. Der Erlös der Veranstaltung geht zu 100 Prozent an den VFG Bonn e.V., den Verein für Gefährdetenhilfe. kniestich5kniestich6

Schon in den letzten beiden Jahren konnten so stattliche Summen gesammelt werden. 2015 wurde der gespendete Betrag im Vergleich zu 2014 sogar auf 4000 Euro verdoppelt. „Wir freuen uns so sehr, dass sich viele namenhafte Firmen, Privatleute und auch Einzelhändler an dem Projekt beteiligen. So können wir sicher gehen, dass jeder Euro auch wirklich an den Verein geht! Uns ist es wichtig, dass die Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, wirklich etwas von diesem Benefizkonzert haben,“ so Nobby Schmitz.

Mit am Start waren in diesem Jahr: Ralph Müllenschläder – Guitar, Kristof Obermann – Piano/Keyboards, Martin Eulenbach – Bass, Christoph Grunwald – Drums, Harry Lindner – Guitar, Miriam Brackelsberg – Vocals, Silke Röhrig – Vocals, Marco Miliano – Vocals, Joy Masala – Vocals, Karlemann Römer – Vocals, Sam Cheanz, – Vocals, Uli Schmidt – Vocals. Und die Stimme aus Bad Honnef: Otto Neuhoff.                                  eb

Fotos: Christian Adams

Zur Erinnerung: Das ISEK

Stadtentwicklung – aber wohin? Man stelle sich vor, man begibt sich auf eine lange Reise. Dann sollte man wissen, wofür man packen muss. Dies gilt sinngemäß auch für eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung. Hat Bad Honnef eine Zukunft als „Tagungs- und Kongress-Stadt“ und wenn ja, was muss dafür getan werden? Rüsten wir uns weiter für den Zuzugsdruck in die Region – vielleicht sogar mit mehr „Wohnen am Wasser“? Investitionen in die Zukunft – aber wofür? Die Ansprüche an eine qualitätsvolle und ausreichende Weiterentwicklung der kommunalen Infrastruktur sind vielseitig und hoch. Aber deren Finanzierung braucht ebenfalls eine vernünftige Prioritätensetzung.

Der Rat der Stadt Bad Honnef hat die Verwaltung im April 2014 beauftragt, ein integriertes Handlungskonzept für die Stadtentwicklung – kurz: „ISek“ – zu erstellen, welches als Grundlage und Steuerinstrument einer nachhaltigen Stadtentwicklung dienen soll. Auch für den Stadtbezirk Aegidienberg sollen konkrete Vorschläge unter Beteiligung der Bürgerschaft erarbeitet werden, so der zusätzliche Beschluss des Bezirksausschusses aus März 2015.

Im Kern hat die Entwicklung eines Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes zwei Ziele und Arbeitsschritte. Zuerst ist es notwendig, eine aktuelle Vorstellung von den Stärken, den Schwächen sowie den möglichen Perspektiven für die Entwicklung Bad Honnefs zu bündeln. Im eigentlichen konzeptionellen Teil gilt es dann, für die dabei auffallenden Quartiere, Handlungsfelder oder Planungsthemen eine konkrete inhaltliche Strategie und eine Prioritätensetzung für die Umsetzung zu entwickeln. Das ISek wird damit der Orientierungsrahmen für städtebauliche Projekte und Aktivitäten in den nächsten 10 bis 15 Jahren und bildet so eine wichtige Grundlage für die zukunftsfähige Entwicklung der Stadt.

Dabei stehen nicht nur „klassische“ Planungsthemen wie Verkehr, Neubauten, öffentliche Räume, Lärmschutz o. ä. im Mittelpunkt. Auch sogenannte „weiche“ Standort- und Planungsfaktoren wie z. B. soziale Aspekte oder Infrastruktureinrichtungen sind relevant. Zudem ist das ISek ein Städtebauinstrument, das gebraucht wird, um eine mögliche finanzielle Förderung von Stadtentwicklungsmaßnahmen durch Bund, Land und EU zu akquirieren.

Mit der Erarbeitung der Machbarkeitsstudie zur Bewerbung für eine Landesgartenschau haben Verwaltung, Rat und Bürgerschaft bereits den Einstieg in einen solchen strategischen Planungsprozess gefunden, auch wenn dabei der Fokus auf dem Konzept zur Durchführung einer Gartenschau lag. Mit der ersten Bürgerschaftsbeteiligung zur Landesgartenschau am 4. März 2015 konnte bereits eine sehr gut besuchte Veranstaltung erprobt und durchgeführt werden.

Daran wird mit dem noch breiter angelegten Projekt ISek angeknüpft. Am 20. August 2015 fand eine erste Bürgerbeteiligung zur Erarbeitung des Konzepts statt, zu der die Verwaltung sowie die beiden beauftragten Planungsbüros, RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten und Norbert Post/ Hartmut Welters – Architekten & Stadtplaner GmbH, alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt eingeladen hatten.

Bei dieser Auftaktveranstaltung wurde zunächst über die Inhalte und Themen sowie den Ablauf zur Aufstellung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes informiert. Anschließend konnten Bürgerinnen und Bürger Beiträge in drei Arbeitsgruppen abgeben:

  1. Visionen, Stadt(teil)entwicklung und regionale Identität,
  2. Demographie, Wohnen und Soziales,
  3. Mobilität und Klima.

Die Meinungen und Diskussionspunkte der Bürgerinnen und Bürger, engagiert und kompetent geäußert, wurden notiert, ausgewertet und in die weiteren Beratungen für das Stadtentwicklungskonzept eingestellt. Zum aktuellen Stand der Dinge lesen Sie den Beitrag „Strategietreff“.                                                                                                          cp