Das Beste kommt noch

An diesem Wochenende tagt die jährliche Klausur von Politik und Verwaltung zur Stadtentwicklung. Das lokale strategische Gipfeltreffen sieht Bad Honnef im Aufwind. Und doch gilt in freier Übersetzung die alte Weisheit der Rocker vom Land: „The best is yet to come.“

Gerade wird der Vertrag zur Errichtung des Rottbitzer Kreisverkehrs unterzeichnet. Jenes Kreisels, der lange als nicht machbar galt – und der bald das Nadelöhr des Aegidienberger Verkehrs-Chaos gängig macht. Auch gerade wurde der Bau einer 30 Millionen Euro teuren katholischen Gesamtschule tatsächlich vereinbart, um die städtische Bildungslandschaft abzurunden. Hätte das Jemand vor einigen Jahren als Vision ausgerufen, so hätte er vernichtende Diagnosen seines Geisteszustandes riskiert. Ebenfalls gerade wurden die Löcher zugeschüttet, unter denen eine taufrische Kanalisation murmelt. Die zwanzig Jahre zu sanieren versäumt wurde. Weil das zwar sinnvoll ist, aber auch teuer. Und irgendwie undankbar, denn nach Verschwinden der Baustellen droht schnelles Vergessen der verdienstvollen Maßnahme. Auch an den Breibandausbau und das schnelle Internet bis in den letzten kommunalen Winkel wird man sich schnell gewöhnen.

Vielleicht hätte sich die Honnefer Geschäftswelt von ganz allein, zumindest jedoch ohne den Appell aus dem Rathaus dynamisiert und das Internet endlich für Marketing oder Verkauf oder Werbung entdeckt. Fakt aber bleibt: Es gab diesen Appell. Und der schadete der bisherigen Strategie der Stadtfeste keineswegs, sprengte doch der heurige Martini-Markt alle sowieso schon erfreulichen Traditionen. Irgendwie ulkig muten die Reaktionen an; die Rede ist von „Sättigung“ und dass die City mehr Besucher nicht vertrüge, obwohl Shuttle-Service sowie die Einbeziehung des Öffentlichen Personenverkehrs oder entfernterer Parkplätze durchaus noch konkrete Ressourcen bieten. Da wird ein Konzept doch optimierbar sein in einer Stadt, die noch vor nicht allzu langer Zeit eine Landesgartenschau organisieren wollte.

Es sieht nicht nach Strohfeuer aus. Wichtige Zukunftsprojekte sind auf dem Weg oder bereits fixiert. Nach langer Zeit entsteht an der Aegidienberger Straße endlich eine Siedlung des Sozialen Wohnungsbaus mit mehr als dreißig Einheiten. Offen für die Initiative der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GWG) des Kreises erledigte die Verwaltung schnell und gründlich die notwendige Planungsarbeit samt Genehmigungen. Erste Gewerbeneuansiedlungen stellen sich gegen den Trend des Exodus. Mit Villa Schaaffhausen und Aegidiusplatz bietet sich die ungewohnte Aussicht, dass auch Uralt-Probleme zu Lösungen geführt werden können. Ähnlich der Aegidienberger Mehrfachsporthalle, bei der es zwar Alle besser wussten – aber eben nicht hinkriegten. – Unklarer bleibt da noch, was unter Birkenstocks Regie an Erlebniswelt im Süden um das ehemalige Werksgelände sowie die alte Matura-Fabrik entsteht.

Ist das Hofberichterstattung? Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass sich diese Zeitung solchen Vorwurf nicht wirklich anzieht. Hier gilt rheinische Weisheit: Es ist, wie es ist. Der Aufbruch existiert; er macht die Realität vor Ort aus. Die natürlich etwas mit der lokalen Verwaltungsspitze zu tun hat. In Anlehnung an den letzten Tweet des legendären Gary Lineker zum Lobe des Trainers Jürgen Klopp: „This Otto fella seems to know what he’s doing“. Dieser Kerl scheint zu wissen, was er tut.

Was er hoffentlich auch weiß, wenn es um die Nachnutzung der großen Gewerbeimmobilien des KSI in Selhof, der TXL und des Penaten-Businessparks in Rhöndorf oder der GIZ im Süden geht. Denn da warten die entscheidenden Fragen kommunalen Wohlergehens; brachte doch das erhebliche Einwohnerwachstum der letzten zwei Jahre nichts außer Defizit bei parallel sinkenden Steuereinnahmen. Weil es einen Zusammenhang von mehr Menschen und mehr Einnahmen eben nicht gibt. Denn neue Leute brauchen neue Infrastruktur, die kostet. Abgesehen davon, ob es den Honnefern gefällt, die Stadt mit Vielen mehr zu teilen und so genau das zu riskieren, was die Stadt ausmacht – Natur, Grün, attraktive Umwelt. Bei der Skepsis gegenüber Wachstumskennzahlen geht es durchaus auch um nachhaltige Besitzstandssicherung. Nicht aber um Kleingeist, denn es gilt: Qualität statt Quantität.

Dem Bürgermeister ist zuzutrauen, dass diese Fragen Lösungen finden. Vor allem, wenn er weiter den „Dialog Bad Honnef“ hoch hält. Bürger zusammenruft, auch wenn dann manchmal die Gleichen meckern. Den Rat gewinnt und keinesfalls auszutricksen versucht. In der Tat ist es ein Problem, dass die Stadt über spezifische Kosten gerade für Familien besonders teuer wird. Und die CDU liegt richtig, wenn sie im Integrierten Stadtentwicklungskonzept ISEK den Bereichen von Kultur und sozialem Leben mehr Raum widmen will. „Bad Honnef in Wert setzen“ macht als Satz eine gute Figur – wenn er bei ernsthafter Betrachtung hält, was die Phrase verspricht. Zweieinhalb Jahre mit furiosem Start und auch Durchbruch soll das strategische Stadtentwicklungstreffen weiter veredeln. Gern mit der Perspektive: Das Beste kommt noch. bhbö

Gedenken an die Pogromnacht 1938

Foto: Schülerinnen und Schüler der Schule St. Josef erinnern an die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Bad Honnef und verlasen ihre Namen.

An der Tafel zur Erinnerung an die Honnefer Synagoge gedachten um die 50 Bürgerinnen und Bürger, die trotz des Dauerregens gekommen waren, an die schrecklichen Ereignisse am 9. November 1938. Bürgermeister Otto Neuhoff erinnerte daran, dass auch die Honnefer Synagoge in Brand gesetzt worden war. Er rief auf, sich gegen Gewalt und Terror zu wehren. Auf die heutige Zeit bezogen, betonte er, dass in Bad Honnef die Willkommenskultur für die Flüchtlinge aus Syrien und anderen Ländern vorbildlich ist, worauf man stolz sein kann. Aber deutschlandweit wurden viele Gewalttaten gegen Flüchtlinge und Unterbringungen verübt.

Schülerin und Schüler des Gymnasiums Schloss Hagerhof trugen eindrucksvolle Worte des Schriftstellers und Zeitzeugen Sebastian Hafner vor. Der Beitrag von Schülerinnen und Schülern der Schule Sankt Josef bezog sich auf die in Bad Honnef verlegten Stolpersteine des Künstlers Günter Demnig. Vor Häusern, in denen jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger gewohnt hatten, wurden Pflasterseine verlegt, auf die ihre Namen und Daten graviert sind. Die Menschen wurden in der Zeit des Nationalsozialismus enteignet, deportiert und ermordet. Die Schülerinnen und Schüler verlasen die Namen, die auf den Stolpersteinen zu finden sind. Bürgermeister Otto Neuhoff bedankte sich bei den Mitwirkenden und der Lehrerschaft, die die Schülerinnen und Schüler vorbereitet hatten.

 

Uniformappell mit „Krätzchen“

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Es ist immer die erste Karnevalsparty der Session, lange vor dem Elften im Elften, genannt „Uniformappell“ des TV Eiche Spielmannszuges vor dem Stammquartier Vierkotten mitten im Herzen der Stadt. Heißt: Die Uniformen werden in aller Öffentlichkeit überprüft und meistens für gut befunden, um danach an der Vierkotten-Theke den Sessionsstart zu feiern.

uniform-appell-bad-honnef-2016_02In diesem Jahr wurde den Spielmännern zuvor noch ein Traum erfüllt. Die Musikanten und Tänzer erhielten ihr „Krätzchen“. Die Kopfbedeckung, die ein Karnevalist eigentlich niemals abnehmen möchte. Möglich gemacht haben das die Sponsoren Familie Pütz, Michael und Silvia Köjer, Stadtsparkasse, BHAG, Volksbank, Hupperich und Westhoven. Bürgermeister Otto Neuhoff bekam auch eine Kopfbedeckung und damit ist er nun Oberbefehlshaber der Stadtsoldatentruppe. Ernannt von Stabführer Benny Limbach. Die Session kann kommen.

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Wat fott es, es fott!

Nur noch ganz wenige Karten für die Gala der aktion weltkinderhilfe am 18. November

Bad Honnef, 09.11.2016 – Die Charity-Gala „Benefits for Kids – Kölsche Tön für die Kinder der Welt“ im Kursaal ist so gut wie ausverkauft. „Wer jetzt noch Karten will, muss sich beeilen“, sagt Karina Rohskothen, die Geschäftsstellenleiterin der aktion weltkinderhilfe. „Sonst gilt das rheinische Grundgesetz: Wat fott es, es fott.“

Und das wäre schade, denn das Programm am 18. November im Bad Honnefer Kursaal ist wahrhaft königlich. Anlässlich des 70. Geburtstages von Freddy Mercury werden The Queen Kings das Publikum im Kursaal rocken. Deutschlands beste Queen-Tribute-Band begeistert die Fans mit wie „Bohemian Rhapsody“, „We are the Champions“ und natürlich „We will rock you“. Die „kölschen Tön“ in diesem Jahr kommen von den Cheerleadern des 1. FC Köln. Und zum Abschluss darf mit De Köbesse gerockt und geschunkelt werden. Wie im letzten Jahr wird auch diesmal DJ Andreas Zwingmann mit dabei sein, der unter anderem für WDR2, im Karneval und auf Ü40 Partys auflegt. WDR-Moderator Thomas Heyer führt durch den Abend.

Mit der Gala und der Unterstützung durch Tausende von Freunden und Förderern setzt sich die aktion weltkinderhilfe dafür ein, dass Kinder in Deutschland und vielen anderen Ländern spielen, lernen und lachen können. 2015 wurden 250.000 Euro für Projekte in Deutschland, Burkina Faso, Indien, Guatemala, Kenia und Sri Lanka ausgeschüttet.

Die Eintrittskarten für die Gala am 18. November im Bad Honnefer Kursaal kosten 30,- Euro zzgl. Verzehr und Getränke. Los geht’s um 20.00 Uhr, Einlass ab 19:30 Uhr. Restkarten gibt es noch über die „Benefits for Kids“ Hotline 02224 – 918 444 sowie bei Herrenmoden Bähr, Am Saynschen Hof 27 in Bad Honnef. Der Erlös aus dem Ticketverkauf fließt vollständig in die Projektarbeit der aktion weltkinderhilfe. Sämtliche Kosten des Abends werden durch den engagierten Einsatz zahlreicher Sponsoren gedeckt.

„Eine gute Schule bauen“

ZUKUNFT: Was Rektor Stefan Rost in St. Josef wirklich will:

„Eine gute Schule bauen“

Die Zeit ist eine andere. Hätte vor zehn Jahren ein Visionär vorausgesagt, Bad Honnef werde seine Bildungslandschaft mit einer Katholischen Gesamtschule arrondieren – er hätte mehr als ein Glaubwürdigkeitsproblem gehabt. Auch vor drei Jahren noch waren sich Stefan Rost als Realschulrektor und Otto Neuhoff als wahlkämpfender Kandidat ihrer gemeinsamen Ambition bewusst, als sie sich zum ersten Mal begegneten und den Plan erörterten. Und heute ist alles real. Sankt Josef wird völlig neu errichtet. Mindestens dreizügig und mit Option auf einen vierten.

Die HWZ interviewte Schulleiter Stefan Rost: „Auf allen Seiten hat sich viel geändert.“ Ein Diözesanadministrator, der für frische Lösungen offen war, gefolgt durch den neuen Kardinal Rainer Maria Woelki. Eine neue dynamische Stadtspitze, die die Suche nach Lösungen in den Fokus stellt. Geblieben ist der dringende Bedarf. „Wir haben lange beobachtet und uns dann entschlossen: Wir machen was. Worauf sich bald die Frage stellte: Sanierung oder Neubau?“ Nach der Priorisierung des Neubaus wurde die erste Kalkulation von 22 Millionen Euro seriös überarbeitet und auf 30 Millionen korrigiert. Nicht ohne Stolz weiß der Rektor: „In Köln steht das Projekt ganz oben auf der Agenda. Wir wollen eine gute Schule bauen. Eine Schule in der Stadt mit kurzen Wegen, eine Schule für die Stadt.“

Die klare Gangart führte in der Tat und überraschend zügig zu einer konstruktiven und vertrauensvollen Zusammenarbeit von Stadt und Bistum. Neuhoff nennt sie „ausgezeichnet.“ Das Verhältnis war zuvor „nicht spannungsfrei“; zu sehr verunsichert hatten der verpasste dritte Zug wegen Nicht-Erfüllung der „Konfessionsquote“ von 75 Prozent sowie der Verlust einiger sonstiger kirchlicher Honnefer Institutionen in wenigen Jahren. Die rasante Veränderung kommentiert Stefan Rost bescheiden: „Das ist jetzt ein guter Prozess. Wir kooperieren gut mit dem kommunalen Schulamt, dem zuständigen Ratsausschuss und dem Siebengebirgsgymnasium. Das gilt für die Sachebene und oft auch die persönliche zu den Akteuren.“ Dies gelte auch für andere, alltägliche Bereiche. So gäbe es seit geraumer Zeit einen Runden Tisch aller Schulen der Stadt zu den Neuen Medien. „Ziel ist hier die Erarbeitung die von Empfehlungen und einheitlichen Regularien.“ Was erst der Anfang sei, denn mit dem Sibi werde die Kooperation ausgeweitet.

Zweifellos profitiert die Lebensqualität in der Stadt. Das tut sie zu guten Konditionen. „Bad Honnef erhält eine neue Schule. Eher noch ein nagelneues gutes Schulzentrum. Es geht um eine wirklich große Investition, für die nicht der kommunale Haushalt aufkommen muss.“ Das trifft zu. Ist dies nun ein Wandel in der Haltung der Diözese zu einer bestimmten Kommune? Doch eher trifft es Rosts: „Wir reden über eine Schule im Süden des Bistums, das auch Unkel, Rheinbreitbach, Erpel und Bruchhausen umfasst. Was nicht mit den Landesgrenzen zusammenfällt. Aus Königswinter kommen vor allem Kinder der Tallage, Aegidienberger Schüler bilden eine Schnittmenge zwischen Oberpleis und Sankt Josef.“ Diese spezifische Art Interkommunaler Zusammenarbeit kann stilbildend wirken und Vorbild sein.

„Wir orientieren auch und gerade auf Schüler, die Empfehlungen unterhalb der gymnasialen mitbringen.“ Das passe in die Zeit und durchaus auch zu Erzbischof Woelki oder Papst Franziskus. 108 Mädchen und Jungen haben sich zum ersten Jahrgang der neuen Schulform angemeldet – 68 davon aus Bad Honnef. 70 kamen mit einer Empfehlung für Realschulen, 22 für Gymnasien, 14 für Hauptschulen und 2 mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Inklusion soll zukünftig groß geschrieben werden. Es gilt ein Vorrecht für Kinder mit nicht-gymnasialer Empfehlung, welches bereits im ersten Anlauf gut umgesetzt werden konnte.

Das Projekt befindet sich gut im Zeitplan. 2020/21 soll es abgeschlossen sein. Zuerst werden die Gebäude im Südosten abgerissen – auf dem Foto der Bereich oben rechts. Dabei handelt es sich um Turnhalle, Tagungshaus Magdalena, Aula, Mittagsbetreuungsraum und alte Kapelle. Nach Erstellung des Neubaus ziehen die Klassen in diesen um, und auf dem Gelände der bisherigen Realschule entsteht eine Zweifachsporthalle. Dass diese nachmittags und abends auch Vereinen offenstehen wird, ist genauso zusätzlicher infrastruktureller Nutzen für die Stadt wie Ausbau und Aufwertung gleich mancher öffentlicher Verkehrsräume in der Umgebung.

Bleibt für die Zukunft ein letztes augenfälliges Manko in der Bad Honnefer Bildungslandschaft: Aegidienberg mit seinen fast 9.000 Einwohnern hat noch immer keine weiterführende Schule. Hier kann Sankt Josef nicht helfen. Auch nicht mit einer Dependance, denn eine solche geben weder das Konzept des Bistums noch die Zahlen des Schulentwicklungsplans her. Stefan Rost: „Ich denke, wir sind gut beraten, uns auf das Projekt in seiner heutigen Gestalt zu konzentrieren. Mit aller Kraft für eine gute Schule.“ bö/bh

Für weitere Informationen:
Tag der Offenen Tür in Sankt Josef
Samstag, 5. November, 10 – 13 Uhr

HIT: Weinreise nach Rheinhessen

HIT-Kunden auf großer Weinfahrt in Rheinhessen
HIT-Kunden auf großer Weinfahrt in Rheinhessen

Vom Etikett in die Wirklichkeit

Eigentlich kennt man sie im normalen Leben nur vom Etikett. Eigentlich. Denn: Zum zweiten Mal machten sich am vergangenen Wochenende Kunden und Freunde vom HIT Markt auf die Reise, um eben diese Weingüter hinter den Etiketten zu entdecken. Im vergangenen Jahr ging die kurzweilige Busfahrt in die Pfalz, in diesem Jahr stand Rheinhessen und Rheingau auf dem Programm von Jörg und Dirk Pütz.

hit-weintour-mit-joerg-und-dirk-puetz_02Zu klanghaften Namen wie Neef Emmich, Spieß oder Lergenmüller im Schloss Rheinhartshausen. Allein letzteres war schon eine Reise wert, einmal abgesehen vom weltberühmten Riesling. Durch die ehrwürdigen Mauern weht auch heute noch ein spürbarer Hauch der Geschichte. Ursprünglich lag an der Stelle des heutigen Schlosses von 1189 bis 1275 der Stammsitz der Ritter zu Erbach. Danach gehörte das Anwesen etwa vier Jahrhunderte lang den Rittern von Allendorf. 2013 wurde das Weingut an die Winzerfamilie Lergenmüller aus der Pfalz verkauft, die damit zum größten privaten Weinproduzent Deutschlands avancierte. Eine Weinverköstigung in dem historischen Weinkeller gehört zu den Höhepunkten einer jeden Weinreise. Veredelt von Perlhuhn auf Weinsauerkraut.

hit-weintour-mit-joerg-und-dirk-puetz_03Familiär geht es im Weingut Neef Emmich zu, der ersten Station der Weinreise des Jahrgangs 2016. Inhaber Dirk Emmich sagt: „Für mich gibt es nichts Schöneres, als Wein zu machen“ Seine Leidenschaft gilt den traditionellen Rebsorten wie Riesling, Burgunder und Silvaner. „Nur die sorgfältige Arbeit im Einklang mit der Natur macht es möglich, die Besonderheit einer jeden Lage und eines jeden Weines herauszuarbeiten.“ Ebenso viel Leidenschaft setzten Dirk Emmich und seine Partnerin Antje Stamm in die sorgsame Restaurierung des Verkaufs- und Verkostungsraums sowie des Weinkellers. Dafür konnten die beiden 2013 auch den Architekturpreis der Architektenkammer Rheinland-Pfalz in Empfang nehmen. Nach Weinverköstigung, Rundgang durch den preisgekrönten Weinkeller können sich die Bad Honnefer Weinliebhaber an einem zünftigen Winzerschmaus laben. Und weiter zum Weingut Spiess.

Die Familie Spiess betreibt seit 1509 Landwirtschaft in Bechtheim. Lange Zeit setzte sie dabei neben dem Wein- und Ackerbau auch auf Viehzucht.

Erst mit der letzten Generation kam die Entscheidung, ausschließlich hochwertige Weine zu produzieren. Dabei verloren Inhaber Jürgen Spiess, seine Frau Ute und ihre beiden Söhne Christian und Johannes niemals aus den Augen, was die Familie in fünf Jahrhunderten Landwirtschaft gelernt hatte: Dass der Respekt gegenüber der Familie und der Natur von großer Bedeutung ist und dass durch harte Arbeit viel erreicht werden kann. ,,Insgesamt ist es ein Betrieb, der sich an Rheinhessens Spitze etabliert hat“, stellte der Gault Millau fest. Eine Feststellung, die von den Bad Honnefer Weinfreunden nun mitgetragen wird. Und die Erkenntnis: Hinter den Weinetiketten verbergen sich die spannendsten Geschichten, die weiterhin entdeckt werden wollen. bö

Neustart im Haus im Turm

NEW GENERATION: Nico Hoffmann und David Rein

Aus der „Orangerie“ wird das „Gewächshaus“, weil es eben früher vor hunderten von Jahren ein Gewächshaus war. Aus den „kleinen Leckereien“ zum Wein werden ausgewachsene Gerichte (von der Linsensuppe über Schnitzel bis hin zu Fisch und Filets an…). Vor einem Jahr übernahm Nico Hoffmann ( r.) die Regie am Herd im Haus im Turm. Der vordere Gastronomiebereich wird umgestaltet. Nun können dort auch frisch gezapfte Biere genossen werden. Nicht nur von den mittlerweile vereinsamten Brethauer-Fans im Ort.  Aus dem „Haus im Turm“ wird  das „Weingut Haus im Turm“, da Inhaber Bernd G. Siebdrat ( m.) seit einigen Jahren seinen eigenen Wein in den Unkeler Weinbergen und in Rhöndorf anbaut. Anfang des Jahres werden die ersten Flaschen mit dem „Haus im Turm Weißburgunder“ abgefüllt. Im mittlerweile bestuhlten Hof der Villa kann der hauseigene Wein, neben den anderen angebotenen Weinsorten, verköstigt werden. Dazu werden Samstags, Sonntags und Feiertags hausgemachte Flammkuchen angeboten. Neben Nico Hoffmann ist ab sofort „(R)eintüten“- Miterfinder David Rein (l.) Geschäftsführer in der Weingut-Gastronomie. Die ist nun täglich außer dienstags ab 17 Uhr (Küche ab 18:00 Uhr) geöffnet. Samstags und Sonntags durchgehend ab 12:00 Uhr. Das Event-Geschäft an den Wochenenden wird zurück gefahren, Hoffmann und Rein versichern: „Jeder bekommt an jedem Tag einen freien Platz“. Neustart im „Haus im Turm“. bö

Jeck! Jecker! Halt Pol!

Halt Pol Jahreshauptversammlung heißt: 30 Minuten lang Topp-Nachrichten aus dem Munde von Präsident und 1. Vorsitzenden Jörg Pütz. Halt Pol heißt: 365 Tage im Jahr Spaß an der Freud. Fast. Auch außerhalb der Session sind die Halt Pöler mit regelmäßigen Stammtischen, Familientagen und Touren ungemein aktiv.

Beispiele: Prosecco-Abend für die Halt Pol Damen mit prominenten Zeitgenossen. Jugendparty. Elferratstour. Oktoberfest. Nikolausfeier. Weihnachtskonzert mit den Paveiern. Herren-und Damentour nach Köln. Und mittendrin die Session mit den Krachern Prunk-und Damensitzung. Das alles funktioniert nur mit enormen Engagement. Dafür dankte der einstimmig wieder gewählte 1. Vorsitzende seinem Vorstand Ralph Schilken, Dirk Schneider, Frank Fander und Axel Foppen (wieder gewählt als Geschäftsführer), „wir haben zusammen angefangen, und wir hören auch zusammen auf“.

Die Topp-Nachricht des Abends heißt: „In der Session 2017/18 können wir auf 144 Jahre Halt Pol zurück blicken. Also: 100 plus 4 mal 11“. Ein Grund zum feiern. Natürlich mit Siebengebirgstollität(en). Und mit dem Siebengebirgszug. Die Kürung findet am 5. November 2017 im Kurhaus statt. Pütz: „Unser Literat Jens Wilke hat bereits ein grandioses Jubiläumsprogramm zusammen gestellt“. Auch eine Tradition. Als Kassenprüfer fungieren Rüdiger Fuchs und Andreas Schermesser. 2024 feiert die KG ihren 150sten Geburtstag…  bö

Die erste Schützengala der Neuzeit

Bisher gab es die traditionellen Schützenbälle. Seit dem vergangenen Wochenende gibt es nun die „Schützen Gala“ der St. Sebastianus Schützen und dem Rommersdorf Bondorfer Bürgerverein. Peter Profittlich, Präsident der Rhöndorfer St. Hubertus Schützen, sagt: „Das war ein sehr schöner Abend, aber das Konzept passt nicht zu jedem Verein“. Ludwig Geerling sagt: „Das war eine wunderbare Veranstaltung“. Einige sagen: „Jetzt verkommt der Schützenball zu einer Karnevalsveranstaltung“. Die Gala-Erfinder Benny Limbach und Daniel Behr sagen: „Wir wollten neue Wege gehen, einfach mal neue Ideen ausprobieren, mit dem Ziel, eine Veranstaltung zu organisieren, die allen Spass macht, eben nicht nur den Schützen“. Und: „Gerade im Schützenwesen sollten wir mal an die Jugend denken“. So war das Publikum gut gemischt, jede Altersklasse war vertreten, Schützen und Nichtschützen. 350 an der Zahl. Mehr als ursprünglich erwartet, Kongressparkchef Michael Holmer Gerdes musste höchstpersönlich Stühle nachliefern. Zum Konzept: Sektempfang im Foyer bei verschlossenem Kursaal. Einmarsch mit den TV Eiche- Spielmännern und den Rheinbreitbacher Burgbläsern vor den Majestäten Michael Schwarz und Petra Brethauer (Rommersdorf Bondorf), Thomas Steinmann und Beate Behr (Bad Honnef) sowie dem Rommersdorf Bondorfer Prinzenpaar Alexander Peterse und Meij Vos in den fantastisch illuminierten Saal. Ein Meisterwerk der Bad Honnefer Veranstaltungstechniker „PD Sound and Lights“. Landtagsabgeordnete Andrea Milz: „Wer das nicht gesehen hat, der hat etwas verpasst“. Großartige Stimmung im Saal. Die Jungmoderatoren Limbach und Behr stellen die Majestäten vor. Die Kieselsteine aus Seehof versprühen einen Hauch Moulin Rouge und begeistern mit Cancan. Der Saal bebt. Aus dem Beben erheben sich die staatsen Herren der American Dreamboys vum Rhing und lassen es krachen. Spaß an der Freud tut auch den Schützen gut. Obendrauf dann der kölsche Tenor Norbert Conrads der aus dem Galaabend ruck zuck einen Mitsingabend macht. Ende der ersten Schützengala der Neuzeit. Im Foyer wird mit den Urselefer Musikanten weiter gefeiert. Schützenkaiser Jürgen Behr, Vater des Galamiterfinders Daniel und Göttergatte von Königin Beate sagt: „Das war ganz großes Kino“. Es wird gemunkelt, dass diese „Kinoveranstaltung“ erst in den frühen Morgenstunden zu Ende ging. Irgendwie erinnert das sehr stark an das allererste Aalkönigsfest. Das Komitee Limbach/Behr hat sich getraut, neue Wege zu gehen. Es hat viel Überzeugungsarbeit geleistet. Im eher konservativen Schützenwesen ist das eine Herkulesaufgabe. Bestanden. Der Termin für die Schützengala 2017 steht schon fest. bö

MARTINI MARKT: Einstimmung auf Besinnlichkeit

Am Mittwoch, 18.30 Uhr, wurde der 20ste Martini Markt der Neuzeit von Bürgermeister Otto Neuhoff eröffnet. „Das unangefochtene Schmuckstück im jährlichen Veranstaltungskalender der Stadt“.

martini Markt eröffnet
martini Markt eröffnet

Die Besucher aus nah und fern können sich auf diesem einmaligen Herbstmarkt am Fuße von St. Johann Baptist auf dem Marktplatz, Kirchplatz, in der Fußgängerzone und in den umliegenden Straßen am Saynschen Hof, Hauptstraße und Bahnhofstraße auf die besinnliche Jahreszeit einstimmen. Wieder verzaubert der Veranstalter Centrum e.V. mit dem besonderen vorweihnachtlichen Flair und der traditionellen Mischung aus vielen Lichtern, Stroh, Blumen, Kürbissen und duftender Holzspäne am Boden die Besucher und setzt besonders romantische Akzente. An drei „kulinarischen Zentren“ kann ausgiebig geschmaust werden: Links neben der Kirche, auf dem Marktplatz und an der Bahnhofstraße werden ausgezeichnete Köche Spezialitäten aus dem Rheinland und aus der internationalen Küche kredenzen: wenn das nicht die richtige Würze für ein Treffen mit Freunden auf dem Martini-Markt ist?! Auch einige Vereine sind wieder dabei, beispielsweise mit leckeren Reibekuchen „aus der Pfanne“. Auf jeden Fall gibt es wie gewohnt eine Menge zu sehen, zu riechen, zu schmecken, zu kaufen.

Zentrale Parkplätze mit Pendelverkehr in die Innenstadt. Von den Parkplätzen fährt Sie ein Shuttle-Bus direkt in die Innenstadt. Parkmöglichkeiten finden Sie rund um die Lohfelder Straße: Endhaltestelle, Berck-Sur-Mer-Brücke, ABB, Bad Honnef AG und Birkenstock Fachgeschäft. Bitte benutzen Sie die öffentlichen Verkehrsmittel.

Der kostenfreie Pendelverkehr verläuft von Mittwoch bis Freitag 12:00 bis 21:00 Uhr und Samstag bis Sonntag von 11:00 bis 21:00 Uhr alle 20 Minuten.

Die Öffnungszeiten: Donnerstag 12.00 – 21.00 Uhr, Freitag 12.00 – 21.00 Uhr, Samstag 12.00 – 21.00 Uhr (Geschäfte bis 18.00 Uhr), Sonntag 12.00 – 19.00 Uhr (Geschäfte 13.00 bis 18.00 Uhr). tb