Einbruch im letzten Viertel

Dragons unterliegen in Leverkusen

Bayer Giants Leverkusen vs. Dragons Rhöndorf 88:75 (17:22/18:22/19:18/34:13)

Lange Zeit sahen die Dragons Rhöndorf vor 770 Zuschauern in der altehrwürdigen Ostermann-Arena zu Leverkusen wie der sichere Sieger aus. Doch ein fataler Einbruch im letzten Viertel brachte die Mannen vom Menzenberg um den anvisierten Lohn im ewigen Rheinderby.

„Das war eine absolut ärgerliche Niederlage, vor allem wenn man über knapp 30 Minuten das Spiel kontrolliert“, fasste Headcoach Thomas Adelt seine Gefühlswelt nach Abpfiff der Partie kurz zusammen. Zuvor hatte seine Mannschaft über drei Viertel eine solide Leistung aufs Parkett gebracht und war in der Pole-Position für den Sieg an diesem kalten Winter-Sonntag.

Vom Sprungball weg kamen die Dragons fokussiert ins Spiel und konnten den Ball immer wieder in aussichtsreiche Positionen unter den Leverkusener Korb bringen und durch Alexander Möller und Thomas Michel die ersten Punkte der Partie für sich verbuchen (0:7). Zwar kamen nun auch die Hausherren langsam auf Betriebstemperatur, doch auf jeden Call der Gastgeber hatten die Drachen zunächst die passende Antwort parat und gingen nach einem sicheren 3er des stark aufspielenden Anton Geretzki mit einem 17:22 ins zweite Viertel. Auch dort war es am Dragons-Youngster mit der Nummer 10 die ersten Drachen-Zähler aufs Tableau zu bekommen, ehe auf der Gegenseite Alexander Blessig ebenfalls von Downtown die erneute Führung für die Giganten markieren konnte (26:25). Doch auch der knappe Rückstand war zu diesem Zeitpunkt kein Hinderniss für die Mannen vom Menzenberg, denn nach einem zwischenzeitlichen 10:0-Lauf hatten die Drachen wieder eine scheinbar komfortable 28:39-Führung auf der Habenseite und traten mit beim Stand von 35:44 den verdienten Gang zum Pausentee an.

Sehr zur Freude der zahlreich mitgereisten Fans starten die Drachen brandheiß in die zweite Halbzeit und konnten sich früh im dritten Viertel eine 37:52-Führung erarbeiten, was Trainer-Routinier Achim Kuczmann zur ersten Auszeit des dritten Viertels zwang. Mit defensiven Anpassungen gelang es den Riesen vom Rhein nun vermehrt den offensiven Rhythmus der Drachen zu stören und sich Stück für Stück wieder in Schlagdistanz zu bringen. Als Ex-Drache Tim Schönborn trotz Foul seinen 3er im Drachen-Korb unterbringen konnte und auch den anschließenden Freiwurf sicher verwandelte ahnte das Drachen-Lager bereits, dass es noch ein schwieriger Weg zum anvisierten Auswärtssieg werden würde, was auch der finale Korb des Viertels durch Calvin Oldham unterstrich (54:62). Eben jener Sprössling des ehemaligen Giants-Coach Cavlin Oldham Senior markierte auch die ersten Zähler des finalen Spielabschnitts, ehe Yannick Kneesch von Downtown kontern konnte (56:65). Doch das Momentum war nun merklich auf die Seite des Rekordmeisters aus der Farbenstadt gekippt, denn gegen die geschickt agierende Box-And-One-Verteidigung fanden die Drachen zu selten die passende Antwort. Auch in der Verteidigung entglitten die Giganten in den entscheidenden Phasen der Dragons-Defense und glichen durch den ebenfalls stark aufspielenden Ron Mvouika zum 72:72 aus, bei noch knapp 5 Minuten verbleibender Spielzeit. Mit einem folgenden 9:0-Lauf zogen die Mannen aus der Farbenstadt den Drachen letztlich den Zahn und brachten den am Ende hochverdienten 88:75-Sieg sicher über die Ziellinie.

Trotz der Niederlage im Rheinderby verbleiben die Dragons Rhöndorf auf dem wichtigen zweiten Tabellenplatz und haben nun im kommenden Heimspiel gegen die Dresden Titans die Chance, vor heimischem Publikum wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren.

Thomas Adelt (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Wir haben es im letzten Viertel nicht mehr geschafft unser Können aufs Feld zu bringen. Zudem wurde Kameron Taylor von den Giants gut aus dem Spiel genommen, was es uns zusätzlich erschwert hat und zu mannschaftlich schlechten Entscheidungen in der Offense geführt hat. Leverkusen hatte dann auch in der Offense die glücklicheren Aktionen und ist somit auch verdient als Sieger vom Feld gegangen. Wir müssen nun daran arbeiten, dass wir es schaffen über 40 Minuten unseren guten Team-Basketball abzurufen, zu dem wir ja nachweislich in der Lage sind. Gerade als junge Mannschaft fehlt uns in den entscheidenden Situationen auch noch die nötige Routine, um eben auch mal knappe Vorsprünge mit den richtigen Aktionen über die Ziellinie zu bekommen. Aber besonders an solchen Spielen wächst eine Mannschaft weiter und wir werden die Fehler aufarbeiten und dann in die gezielte Vorbereitung auf Dresden starten. Mein Dank gilt auch heute wieder den vielen mitgereisten Fans, die uns wie immer sehr gut unterstützt haben.“ ds

Rhöndorf: Frankl-Maus (9, 5 Assists), Taylor (21/1-3er), Dia (DNP), Blass (6/1), Vermum (DNP), Kneesch (3/1), Möller (7), Koschade (0), Michel (12/1), Watkins (2, 7 Rebounds), Reusch (0), Geretzki (15/3)

Leverkusen: Oldham (6, 6 Assists, 9 Rebounds), Blessig (20/3-3er), Nick (3), Twiehoff (2), Legankovas (0), Schönborn (15/2), Mvouika (18/2, 7 Assists), Beckford (8), Kuczmann (0), Merkens (0), Heckel (8/2), Jack (8),

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