IM GESPRÄCH MIT: Bürgermeister Otto Neuhoff

„Unvorstellbar viel passiert“

Eigentlich ist es ein ganz normaler Tag. Donnerstag, 13. Oktober 2016, 12 Uhr. Mittagessen mit Bürgermeister Otto Neuhoff im La Bruschetta. Eigentlich ist es ein ganz normaler Tag. Kurz nach Begrüßung und Bestellung huscht eine Meldung über sein iPhone: Bob Dylan erhält den Nobelpreis für Literatur. Neuhoff ist erklärter Bob Dylan-Fan. Er streckt die Otto-Faust in die Höhe. Kein ganz normaler Tag. „Thinks have changed“, singt Dylan. Selten ist das so wahr wie heute. „People are crazy and times are strange, i used to care, but things have changed“. Gesponserte Gesamtschule, große Sporthalle in Aegidienberg, nagelneue Kanalisation in der Innenstadt, runderneuerter Verwaltungsvorstand, Breitbandausbau, „ein Referenzprojekt der Telekom“. „Die Stadt ist so aktiv wie noch nie“. Gespräche mit Hochkarätern wie Birkenstock oder Wirtgen. „Erfolgsversprechend“. Der Bürgermeister nascht wohlwollend an seiner vegetarischen Lasagne. „Perfekt“. Eines seiner Lieblingsworte. „Wir haben Entscheidungen getroffen, in einer Dimension, die vorher undenkbar war. Das Image der Verwaltung hat sich enorm verbessert. Wir sind sensationell unterwegs, obwohl uns die Flüchtlingssituation für fast ein Jahr lang völlig überlagert hat“. Wie bestellt kommt Jürgen Stewald am Tisch vorbei. Er feiert seinen Abschied als Chef vom Steueramt. „Ich war 36 Jahre im Rathaus“, sagt er im vorbeigehen, „aber so eine Aufbruchstimmung habe ich in all den Jahren nicht erlebt. Es herrscht eine absolut positive Stimmung“. Gutes Drehbuch. Der Bürgermeister, „ich bin nie mit mir zufrieden“, lehnt sich zurück. „Die Flüchtlingssituation hat sich entspannt, wir haben jetzt genügend Wohnraum für die zu erwartenden Neuzugänge, die wahrscheinlich im November zu uns kommen“. Mit Blick auf sein neues, junges Team Johanna Högner, Cigdem Bern und Fabiano Pinto sagt er: „ Wir können Politik nahezu unbeeinflusst von Parteibüchern machen, das ist ein Segen für die Stadt“. Einige konnten sich das niemals vorstellen. Beispielsweise die Altbürgermeister Werner Osterbrink oder Peter Brassel. Heute sind sie voller Anerkennung für seine Arbeit. „Diese neue, offene Form von Politik ist zukunftsweisend. Die im Rat vertretenden Parteien und Wählergemeinschaften tragen sie mit“. Gut so, denn es warten eine Menge Herkulesaufgaben auf Politik und Verwaltung. Das alles überragende integrierte Stadtentwicklungskonzept (Isek), die drohenden Leerstände Uhlhof, KSI oder Commundo. Der Weggang von Kaisers aus der Innenstadt. Die Dauerthemen Villa Schaaffhausen, Saynscher Hof und Business Park, der Umbau des Postgeländes. Isek heißt, der Stadt eine Richtung geben. „Bad Honnef ist eine exzellente Wohn-Bildungs-und Kongressstadt mit einem noch intakten Einzelhandelsangebot“. Das ist die Basis. Die Richtung ist vorgegeben: 3.000 Bürger mehr, Ausbau des Honnefer Südens, Weiterentwicklung der Gewerbegebiete. Beispiel Lohfeld. „Die Birkenstockhallen werden derzeit restauriert. Einer der ersten Pächter wird dort Stein Tveten mit seinem Rennstall sein“ Ein Zugpferd. Der Espresso kommt. Das Rathaus wartet. Eins noch: „Das Weihnachtskonzert mit meiner Band findet in diesem Jahr im Inselcafé statt“.                                                                                                     bö

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