Innenstadt-2018

Meine sehr verehrten Damen und Herren, hier erst einmal eine Stellungnahme von unserer 1.Beigeordneten, Cigdem Bern, zu unserem Artikel über die Gesamtsituation in der Innenstadt: „ Ich habe die neue Ausgabe der Bad Honnefer Wochenzeitung gelesen. Die Aussage einer Unternehmerin hat mich ein wenig irritiert.

Sie konstatiert richtigerweise, dass ein Problem für den Einzelhandel der fehlende Parkraum in der Innenstadt ist. Eine Neuordnung der Parkraumbewirtschaftung in der gesamten Innenstadt  war daher angezeigt, um den Parkdruck zu senken und die Parkchancen der Bewohner, des Wirtschaftsverkehrs sowie der Besucher und Kunden zu erhöhen. Dafür ist das Parkraumbewirtschaftungskonzept erstellt worden.

Denn eines der Ziele, das mit dem Parkraumbewirtschaftungskonzept erreicht werden möchte, ist die Erhöhung des Kurzzeitparkens. Die kurzen Belegungszeiten, wie z.B. die Parkscheibenregelung von 2 Stunden, ermöglichen einen hohen Umschlag des Parkstandes. Das soll zur Reduzierung des Dauer- und Langzeitparkens führen. Durch Dauerparker und die damit einhergehende fehlende Fluktuation wird das Parkraumangebot in der Innenstadt verringert. Daher kann die Schlussfolgerung, das Parkraumbewirtschaftungskonzept sei ein Dolchstoß für einige weitere Einzelhändler aus meiner Sicht nur auf einem Missverständnis beruhen. Denn das Gegenteil ist der Fall.

Durch die kurzen Belegungszeiten schaffen wir für Kunden und Besucher, die unsere Innenstadt besuchen, Parkplatzmöglichkeiten“. Soviel dazu. Die IHK hat herausgefunden, dass Einzelhändler in Bonn und im Kreis teils deutliche Frequenzrückgänge bis zu 50 Prozent erleben. „Offenbar streben insgesamt immer weniger Menschen zum Einkauf in die Innenstädte“, so IHK-Handelsreferent Till Bornstedt.

Ein wesentlicher Grund dafür sei der zunehmende Onlinehandel. Onlinehandel benötigt weniger Fläche als stationärer Handel. Ferner sorge die moderne Arbeitswelt dafür, dass in der Woche weniger Zeit für Freizeit bleibt oder diese erst später beginnt. Folge: Umsatzverluste zwischen Montag und Freitagmittag, die sich am Freitagnachmittag und Samstag nicht aufholen lassen. Bornstedt: „Eine weitere Herausforderung für den Innenstadthandel: die Erreichbarkeit.

Nach wie vor kommen etwa in Bonn 40 Prozent der Kunden mit dem eigenen Pkw. Es wird aber immer schwieriger, in vertretbarer Zeit in die Stadt zu gelangen. Also denken die Kunden immer häufiger über Alternativen nach. Kunden entscheiden naturgemäß nicht nach kommunalen Grenzen, wo sie einkaufen, sondern pragmatisch, etwa nach Parkplätzen und Angebot“. Der anhaltende Onlineboom verändert den Einzelhandel. Während der Umsatz im deutschen Einzelhandel in den vergangenen Jahren im niedrigen einstelligen Bereich wächst, verbuchte der Onlinehandel zweistellige Zuwachsraten.

Wer sich auf die Entwicklung einstellt, kann jedoch von ihr profitieren und muss die Zukunft nicht fürchten. „Multi-Channeling“ meint das intelligente Verknüpfen verschiedener Vertriebskanäle, vor allem von stationär und online. Genau da liegt die Chance des stationären Handels: Er muss sich auf seine Stärken besinnen – Beratung, persönliche Kundenansprache und die unmittelbare Gelegenheit für die Kunden, die Ware anzufassen und auszuprobieren. Und dazu gezielt den Online-Service verstärken“, so Bornstedt.

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