Kültür

Kültür, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kültür ist entbehrlich; so zumindest kommt man sich vor, wenn man den derzeitigen Kampf der Kültüren, sorry, Kulturen auf allen Nachrichtenkanälen verfolgt. Nach Griechen-, Portugiesen-, Ami- und Britenbashing sinds jetzt also die Türken, die des deutschen Journalistenherz erfreuen.

Unsere in den Wirtschaftswunderjahren zugezogenen neuen Mitbürger und ihre Nach- und Nach-nachkommen sind mittlerweile schon so selbstverständlicher Teil unserer Kultur geworden, dass sich niemand mehr ein Refugee-Welcome-Schildchen an die Seele pappt, wenn er mal eben einen Döner aus dem Rathausgrill oder vom Devran konsumiert. Sind die selber oder deren Ahnen nicht auch geflohen damals? Mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft? Sie haben maßgeblich unsere existierende Republik mit aufgebaut und sollen nun von heute auf morgen personae non gratae sein?

Bei allem Unverständnis für ein ernsthaftes Kreuzchen bei „Evet“ sollten wir doch das Minarett im Dorf lassen. Von unseren ca. 3 Millionen Mitbürgern türkischer Herkunft haben abzüglich der Nichtwähler gerade mal 15% ihre Stimme dem Säbelschwinger am Bosporus gegeben. Um diese Prozentzahl hat vor gar nicht allzu langer Zeit noch die AFD geschwankt. Bis nächste Woche also, güle güle und hören Sie wohl.

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