Narrenkappe

Meine sehr verehrten Damen und Herren, der Frühling kommt! Und mit ihm kommt unsere gute Laune zurück: Plötzlich lächeln wir wieder, flirten, sind gut drauf. Frühlingsgefühle. Die gibt es wirklich. Psychologische Untersuchungen haben bewiesen, dass es so etwas wie eine Erholung vom Winter gibt. Das liegt am Licht, es hat eine positive Auswirkung auf die Psyche. Dann kommt die Temperatur hinzu, man fühlt sich wohler, weil man nicht mehr in dicken Sachen eingepackt ist. Die lieben Mitmenschen natürlich auch nicht.

Und da kommen dann gewisse Hormone ins Spiel. Mehr möchte ich dazu im Moment nicht sagen. Offensichtlich haben auch unsere heimischen Wildschweine so etwas wie Frühlingsgefühle. Auf jeden Fall kamen am Dienstag einige der munteren Gesellen dem Dellenweg und der Linzer Straße bedrohlich nahe. Ob die mal einen „Big Mac“ probieren wollten?

Wie kriege ich jetzt die Kurve zum Einzelhandel? So: Dienstag war Jahreshauptversammlung des Centrum e.V. im Stammlokal „Karlottas“. Alles läuft gut im Verein. Dieser an sich doch recht kleine Verein bewegt pro Jahr immerhin einen Etat von 150.000 Euro. Für die bewährten Großveranstaltungen, für die „Schlemmerabende“ und die neu ins Programm gehobenen „Kaminabende“ in der Adventszeit auf dem Marktplatz.

Wenn diese Veranstaltungen nun auch noch den Zusatz „Bad Honnef, ihre garantiert knöllchenfreie Einkaufsstadt“, bekämen, dann wäre doch alles perfekt. Guter Scherz? Ein geneigter Leser hat uns ein wunderbares Foto geschickt, von einer selbst gebastelten Narrenkappe. Schön, oder? Ich frage mich allerdings, HWZ und Narrenkappe, wie passt das zusammen?

Zurück zum Einzelhandel: Ganz klar, die Unternehmer haben sich bitterlich über die „brutale“ Knöllchenschreiberei beschwert. Die würde die letzten Kunden aus der Stadt jagen. Beispiel: Ein Kunde stoppt kurz vorm „Eimermacher“, um sich eine Kiste Zigarren zu besorgen. In Sekundenschnelle. Die Kiste steht bereit, der Kunde bezahlt, und schwups hat er ein Knöllchen unterm Scheibenwischer. Die sündhaft teuren Zigarren kauft er nun nicht mehr in Bad Honnef. Außerdem könne man nicht mehr vor den eigenen Geschäften ohne Knöllchen be-und entladen.

Treffende Bemerkung eines Unternehmers aus der Textilbranche: „Das ist eben unsere Stadt mit Herz“. Was war noch? Der Centrum e.V. möchte gerne den Wochenmarkt vom Kirchplatz in die Innenstadt verlagern. Am liebsten zweimal in der Woche. Mit mehr Marktständen, um den Weggang von „Kaisers“ zu kompensieren. Zum Glück war unsere Wirtschaftsförderin Johanna Högner anwesend. So verhallen die Wünsche und Nöte der Innenstadtgemeinschaft hoffentlich nicht irgendwo im Nirvana.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert