„Mütter des Grundgesetzes“

Die Ausstellung ist vom 8. März bis 5. April 2020 im Adenauerhaus Rhöndorf zu sehen

„Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ – mit dieser klaren Formulierung setzte die provisorische Verfassung der Bundesrepublik Deutschland 1949 Maßstäbe. Doch ohne das Engagement der einzigen vier weiblichen Abgeordneten des Parlamentarischen Rats – Helene Weber, Frieda Nadig, Elisabeth Selbert und Helene Wessel – wäre es nicht zur programmatischen Verankerung der Gleichberechtigung im Grundgesetz gekommen. Auch die politische Umsetzung verlief langsam: 1950 wurde ein Frauenreferat im Bundesministerium des Inneren eingerichtet. Erst 1957 wurde das Letztentscheidungsrecht des Ehemanns in ehelichen und familiären Angelegenheiten abgeschafft. Die Beseitigung bestehender Nachteile dauert bis heute an.

Die Ausstellung zeichnet auf 17 Tafeln das Leben der weiblichen Abgeordneten des Parlamentarischen Rats nach und würdigt das politische Wirken von Elisabeth Selbert, Helene Weber, Frieda Nadig und Helene Wessel in den ersten Jahren der Bundesrepublik. Die Ausstellung wurde konzipiert vom Projektträger EAF Berlin im Auftrag des Helene Weber Kollegs, der ersten bundesweiten und parteiübergreifenden Plattform für politisch engagierte Frauen.  

Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten des Adenauerhauses, Dienstag bis Sonntag von 10 bis 16.30 Uhr, besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.

Themenführung im Rahmenprogramm                                                                                                      Sonntag, 15. März um 14 Uhr: „Adenauer und die Frauen – beruflich, politisch, privat“

Welche Haltung vertrat Adenauer gegenüber der Emanzipation der Frauen? Wie arbeitete er mit Politikerinnen zusammen und wie reagierte er, als Ende der 1950er Jahre traditionelle Rollenvorstellungen zunehmend aufbrachen? Darüber informiert Viktoria Klaucke in der Themenführung durch das Adenauerhaus. Die Veranstaltung findet im Rahmenprogramm zur Ausstellung „Mütter des Grundgesetzes“ statt.

Eintritt und Führungen im Adenauerhaus sind kostenfrei! Für die Teilnahme an der Themenführung wird um Anmeldung unter Tel. 02224/921-234 oder per Mail an besucherdienst@adenauerhaus.de gebeten. 

Dr. Sabine Steidle

Am Anfang war Adenauer…

70 Jahre Kanzlerwahl Konrad Adenauers“. Sonntag, 15. September um 14 Uhr

Ort: Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus, Konrad-Adenauer-Str. 8c, 53604 Bad Honnef

Am Sonntag, 15. September um 14 Uhr gibt die Themenführung „Im Anfang war Adenauer…70 Jahre Kanzlerwahl Konrad Adenauers“ einen Einblick in die Entstehungszeit der Bundesrepublik. Am 15. September 1949 wurde Konrad Adenauer vom Bundestag mit der berühmten einen Stimme Mehrheit zum ersten deutschen Bundeskanzler gewählt. Deutschland lag in Trümmern, stand unter Besatzung und war international isoliert. Der Gründungskanzler sah seine wichtigste Aufgabe darin, die Bundesrepublik Deutschland wieder aufzubauen, den deutschen Handlungsspielraum zu erweitern und das internationale Vertrauen wiederzugewinnen.

Wie kam es eigentlich zur Kandidatenauswahl nach der ersten Bundestagswahl? Wie erreichte der schon über 70-jährige ehemalige Kölner Oberbürgermeister seine politischen Ziele? Welchen Herausforderungen, Gegenspielern und Konflikten stand er dabei gegenüber? Diesen Fragen wird Tim Keller in der Führung durch die Ausstellung und das im Original erhaltene Wohnhaus Adenauers nachgehen. Der Rundgang führt zu spannenden Exponaten rund um die Anfänge der Bonner Republik und die Kanzlerwahl und lässt die Atmosphäre der Ära Adenauer spürbar werden.

Das Angebot ist kostenlos. Um eine vorherige Anmeldung unter 02224/921-234 oder unter besucherdienst@adenauerhaus.de wird gebeten.

Dr. Sabine Steidle

Libet Werhahn mit 90 Jahren verstorben

Adenauers jüngste Tochter

Sie war die junge, hübsche und patente Dame an des Kanzlers Seite. Oft begleitete Libet Werhahn ihren Vater Konrad Adenauer auf seinen Reisen und Staatsbesuchen – ob etwa zur Familie Kennedy ins Weiße Haus nach Washington und zu einer Papstaudienz nach Rom oder als Tischdame des Schahs von Persien und bei den ausgedehnten Arbeitsurlauben in Cadenabbia. Vielen ist ihr fröhliches Gesicht aus den frühen Jahren der Bundesrepublik Deutschland bis heute in Erinnerung.

Am 3. Februar 2019 verstarb Libet Werhahn im Alter von 90 Jahren in Neuss. Auch im Gedächtnis der Rhöndorfer hat die jüngste Kanzlertochter einen festen Platz. Mit acht Jahren kam sie 1935 mit ihren Eltern in den kleinen Winzerort. Der 1933 von den Nationalsozialisten entlassene Kölner Oberbürgermeister hatte für sich und seine Familie eine ruhige, neue Heimat gesucht, in der er keinen politischen Anfeindungen ausgesetzt war. In Rhöndorf sollte er sie finden.

Zunächst in einem gemieteten Haus im Löwenburger Tal, dann im eigenen Neubau am Zennigsweg fühlte sich Tochter Libet wohl und als Teil der Dorfgemeinschaft akzeptiert. Gemeinsam mit ihren Geschwistern und den Spielkameraden aus der Nachbarschaft wuchs sie heran, besuchte anfangs die Rhöndorfer Grundschule, bevor sie dann auf die Klosterschule der Franziskanerinnen nach Nonnenwerth und später nach Bonn-Pützchen wechselte.

In Rhöndorf lernte Libet Adenauer 1947 auch Hermann Josef Werhahn kennen. Der Industriellensohn aus Neuss war kurz zuvor aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurückkehrt und weilte mit seiner Mutter zum Erholungsurlaub im Hotel Wolkenburg. Bei einem musikalischen Abend im Hause Adenauer kamen sich die beiden näher. Nach der Hochzeit 1950 in Maria Laach folgte Libet Werhahn ihrem Mann nach Neuss und gründete ihre eigene Familie mit fünf Kindern.

Mit viel Freude und Neugier begleitete sie ihren Vater auf Reisen und Urlauben und meisterte gleichzeitig auch die Herausforderungen für das eigene Familienleben. Dabei war hilfreich, dass sich Libet mit ihren älteren Schwestern Ria Reiners (1912–1998) und Lotte Multhaupt (1925–2018) abwechseln konnte. Über die gemeinsam verbrachte Zeit hinaus verband Libet Werhahn so manches mit ihrem Vater.

In ihrer warmherzigen und charmanten Art erinnerte sie an ihre Mutter Gussie, hatte zugleich aber auch viel starken Willen und kluge Urteilskraft, Courage und Schlagfertigkeit vom Vater geerbt. Auch der Sinn für das Politische hinterließ Spuren bei der Tochter, die sich nicht zuletzt viele Jahre selbst in der Neusser Kommunalpolitik engagierte.

Ihrem Rhöndorfer Elternhaus blieb Libet Werhahn zeitlebens eng verbunden. Nach dem Tod des Vaters schenkte sie gemeinsam mit ihren sechs Geschwistern 1967 das Wohnhaus und den Nachlass der Bundesrepublik Deutschland und ermöglichte so die Errichtung der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus, die seither mit ihrem Archiv, ihrer Forschungsarbeit und dem Museum das Andenken an den ersten Bundeskanzler lebendig hält.

Über vier Jahrzehnte begleitete Libet Werhahn den Aufbau und die Entwicklung der Stiftung, bis sie ihre Aufgabe im Kuratorium der nächsten Generation überließ. Es war ihr immer wichtig, das Adenauerhaus mit Leben zu füllen. In vielen Veranstaltungen und Interviews erzählte sie von ihrem Vater, und auch an der Eröffnung der neuen Dauerausstellung 2017 nahm sie regen Anteil. Solange es ihre Gesundheit erlaubte, fehlte Libet Werhahn nie bei den traditionellen Familientreffen am zweiten Weihnachtsfeiertag. Besonders am Herzen lag ihr der Garten.

Zum Ausbau der Terrassierung hatte ihr Vater einst Steine am Rhein gesammelt, die die Kinder mit einem Bollerwagen zum Haus transportierten. Auch sonst musste der Nachwuchs kräftig mit anpacken. Jeder bekam ein eigenes Beet, auf dem Gemüse angebaut wurde. Gemeinsam halfen sie bei der Ernte an den vielen Obstbäumen und Beerensträuchern. Manch alter Nuss- und Kirschbaum aus dieser Zeit steht bis heute in Adenauers Garten. Seit Mitte der 1950er Jahren umgibt das Haus aber vor allem ein Ziergarten mit einer bunten Vielfalt von Rosen und blühenden Stauden, Büschen und Bäumen. Er trägt bis heute die Handschrift Konrad Adenauers und Libet Werhahns. cf

Fotos:

1)      Libet Werhahn, 2017: „© Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. / Juliane Liebers“

2)      Historisches Bild vom Comer See, 1958: „© Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. / Guiseppe Moro“

„Wir für Europa“

Foto: Die Urkunde, die Vorsitzendes des Komitees Eva Rode-Luettges in Händen hält, bezeugt die Gründung der Städtepartnerschaft mit der italienischen Gemeinde Cadenabbia vor 25 Jahren.

Das Partnerschaftskomitee Cadenabbia feierte das 25-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft in der Aula des Hauses Rheinfrieden in Bad Honnef-Rhöndorf. Das Bläserensemble der Musikschule Bad Honnef Clax unter Leitung von Dirk Piecuch sorgte für die musikalische Unterhaltung. Für das leibliche Wohl gab es italienische Speisen und Getränke am Buffet.

Die norditalienische Doppelgemeinde Griante/Cadenabbia liegt eingebettet zwischen Bergen und dem Comer See in wundervoller Landschaft. Aber dass Cadenabbia zur Partnerstadt von Bad Honnef wurde, hat einen besonderen Grund: Die Gemeinde war Urlaubs- und Aufenthaltsort vom ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer gewesen.

Eva Rode-Luettges, Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, eröffnete die Feier zum Jubiläum mit den Worten: „Wir stehen für Europa und lassen uns von niemanden auseinanderdividieren. Wir halten fest an unserer Städtepartnerschaft.“ Bürgermeister Otto Neuhoff stimmte in seiner Ansprache zu und erinnerte an den Staatsmann Konrad Adenauer. Er dankte allen, die sich für die Städtepartnerschaften einsetzen. Mit Berck-sur-Mer in Frankreich, Ludvika in Schweden und Wittichenau in der Oberlausitz bestehen weitere Städtepartnerschaften Bad Honnefs. Zur Feier waren auch die Vertretungen aller Städtepartnerschaftskomitees gekommen, um zu gratulieren.

Ehrengast des Abends war Giorgio Brentano aus Italien. Er erzählte, dass er als Kind Konrad Adenauer wohl gesehen hat, aber dass Mercedes und Chauffeur ihn wesentlich mehr beeindruckt hatten. Als Junge wurde er sogar einmal in die größere Stadt Menaggio mitgenommen.

Brentanos Anliegen ist es, das Vermächtnis Konrad Adenauers bekannter zu machen. Sowohl Italiener als auch Deutsche sollten wissen, dass Konrad Adenauer ein großes Vorbild in Bezug auf internationale Freundschaften und Aussöhnung ist. Vor allem die Jugend soll angesprochen werden, damit sie voneinander lernen. So werden Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler gesucht, die sich für den gegenseitigen Austausch begeistern können. Vielleicht gelingt es ja, den Schüleraustausch zu intensivieren.

Die Gespräche am Festabend drehten sich um die schönen Urlaubstage, die man am Comer See erlebt hat. Die Mitglieder des Komitees werden im kommenden September wieder hinfahren, um das Jubiläum dort mit den italienischen Freundinnen und Freunden zu feiern. cp

 

 

 

125 Jahre Profittlich in Rhöndorf

GESCHICHTE: 2017 feiert das Traditionshaus Jubiläum

Im Jahr 1892 erwarb Bäckermeister Stephan Profittlich aus Birresdorf das 1731 erbaute malerische Fachwerkhaus am Ziepchensplatz. 1924 wurde der Bäckerei eine Konditorei nebst einem Café angegliedert. Neben dem „Haus im Turm“, das als einziges Gebäude des Ortes die Brandschatzung durch die Franzosen 1689 „überlebte“, gilt das Haus Profittlich als eines der ältesten Gebäude in Rhöndorf. Wer das Haus erbaut hat, ist nicht bekannt. Nur soviel: 1870 wurde dort eine Essigfabrik betrieben. Handwerker und Gewerbetreibende zogen ein und aus. Bis die Ära Profittlich begann. Stephan Profittlich ließ das Haus renovieren. 1921 übernahm Sohn Peter Profittlich das Haus samt der Bäckerei von seinen Eltern. Er ließ die Betriebsräume neu gestalten und errichtete über dem Café eine Bauernstube.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das stark beschädigte Haus komplett restauriert, dadurch kam das bis heute erhaltene alte Schnitzwerk wieder voll zur Geltung. Und zwei Menschen, quasi Nachbarn, im kleinen Weinort unter dem Drachenfels, gaben in den Nachkriegszeiten so richtig Gas: Eben Peter Profittlich und der Bundeskanzler der jungen Republik, Dr. Konrad Adenauer. Adenauer bedankte sich persönlich bei Profittlich für seinen unermüdlichen Einsatz für Rhöndorf. Der ließ Hilfsmaßnahmen ankurbeln.

Der werkelte mit seinen Hubertusschützen beispielsweise Wochen lang, um die von Granaten getroffene Pfarrkirche von Schutt freizulegen. Seine Triebfeder war immer seine Liebe zu Rhöndorf. Dazu gehörte auch sein legendärer Plan, eine Drahtseilbahn zum Drachenfels bauen zu lassen, um den brachliegenden Tourismus ankurbeln zu lassen. Daraus wurde bekanntlich nichts, weil Nachbar Adenauer keinen „Rummel“ rund um sein Wohnhaus dulden wollte. Peter Profittlich hatte Ecken und Kanten, und konnte sehr ungehalten werden, wenn etwas nicht so lief, wie er es wollte.

Drei Generationen Profittlich

Gegen den Bundeskanzler hatte er allerdings keine Chance. Als Peter Profittlich 1963 starb, wurde Rhöndorf um eine außergewöhnliche Persönlichkeit ärmer. Bereits 1960 hatte sein Sohn Karl-Heinz den elterlichen Betrieb übernommen. Auch er ließ die Betriebsräume nach und nach modernisieren. Seine Bemühungen wurden 1961 durch Hochwasser und 1963 durch einen Brand unterbrochen. Wieder wurde eine komplette Renovierung nötig. Im Zuge dieser Arbeiten kam eine Zentralheizung ins Haus, die Privaträume wurden erweitert, die Außenfassade wurde von Grund auf renoviert.

Wie seine Vorfahren setze sich Karl-Heinz Profittlich unermüdlich für seinen Heimatort ein. Und er grub, wie sein Vater, das Kriegsbeil gegen die Adenauers aus, besser gesagt, gegen Adenauers Sohn Georg. Obwohl beide der CDU entstammen kandidieren Kanzlersproß und Konditorssohn bei der Kommunalwahl im selben Rhöndorfer Wahlbezirk gegeneinander: Adenauer für die Christlichen Demokraten, Profittlich für den „Bürgerblock Bad Honnef“. Ursache der Rhöndorfer Stammesfehde: Die Profittlichs werfen den Adenauers vor, das Wohl des Heimatortes vernachlässigt zu haben.

Als sich die CDU bereit fand, den Kandidaten Adenauer gegen Profittlich auszuwechseln, ließ sich der Bäcker vom unabhängigen Bürgerblock in Georg Adenauers Wahlkreis nominieren. Umgehend antworteten die Christdemokraten mit dem Ausschluss ihres widerborstigen Mitglieds. Das trat dann der bayerischen CSU bei. Ein Novum. Und nur möglich mit einem Trick. Denn nur, wer auch in Bayern wohnte, durfte Mitglied der CSU werden. Penaten half aus: Die ruhmreiche, damalige Rhöndorfer Kosmetik-Firma, betrieb ein Erholungsheim in Bayern, in der Gemeinde Wallau. Hier meldete Profittlich mit weiteren Rhöndorfern seinen Zweitwohnsitz an, und sie alle wurden offiziell CSU-Mitglieder. Rhöndorfer Geschichte.

1982 legte Peter Profittlich seine Meisterprüfung ab und leitete seit dem mit seinem Vater Karl-Heinz, der 2001 verstarb, das Familienunternehmen. 1984 ging ein lang gehegter Wunsch der Familie in Erfüllung, mit dem Kauf des angrenzenden Hauses „Eichas“. 1985 wurde in dem ehemaligen Winzer-und Bauernhof ein Original „Königswinterer Steinbackofen“ gefunden, der auch bis vor einiger Zeit seinen Dienst tat. So liegen Vergangenheit und Gegenwart im Hause Profittlich noch immer sehr eng beieinander. Legendär ist der Weihnachtsstollen. „Das Rezept stammt von einem Kriegskameraden von meinem Großvater“. Ein Wunderrezept.

Natürlich wird das nie und nimmer verraten, denn Profittlichs Weihnachtsstollen haben die Welt erobert. Auch daran ist Adenauer nicht ganz unschuldig. Botschaften in aller Welt wurden und werden zu Weihnachten mit dem Stollen aus Rhöndorf beglückt. Peter Profittlich backt heute noch das von Adenauer erfundene Brot mit Maismehl, und jährlich kommen tausende Besucher nach Rhöndorf um das Haus des „Alten“ zu besuchen, das Museum oder die Grabstätte. Logisch: Vor oder nach dem Besuch werden Kaffee und Kuchen bei den Profittlichs eingenommen.

Aber, neben der allgegenwärtigen Vergangenheit hat Peter Profittlich auch die Zukunft des Hauses fest im Blick. „Ständig wird bei uns renoviert und erneuert“. Aber nicht nur das. Es stehen Appartements, Ferienwohnungen oder Gästezimmer zur Verfügung. Seit 1999 findet jährlich der Adventsmarkt statt, es wird ein Mittagstisch angeboten, Sonntags Frühstück vom Buffet. Daneben gibt es Backkurse und „Hofabende“ mit Musik. Auch in Rhöndorf bei den Profittlichs bleibt die Zeit eben nicht stehen.

Aber: Wann ist man ein Rhöndorfer? Diese Frage wurde vor 40 Jahren im Honnefer Stadtrat diskutiert. Und zwar ernsthaft. Die Antwort gab damals Ratsmitglied Peter Profittlich, eben der Opa des heutigen Ratsmitgliedes Peter Profittlich: „Wenn einer dreißig Jahre auf dem Rhöndorfer Waldfriedhof liegt, dann können wir ihn als Rhöndorfer anerkennen“. Und so geschieht es. Bis heute. Bürgermeister Franz Josef Kayser hat einmal gesagt: „Das Café Profittlich ist das „Herz- und Kraftzentrum des Ortes“. Auch daran hat sich nichts geändert. bö