Architektenwettbewerb für das Begegnungshaus entschieden

Foto: Die Jury, die über die Platzierung der Entwürfe für das Bad Honnefer Begegnungshaus entschieden hatte, hatte im Bad Honnefer Ratssaal getagt.

v.l. Dr. Beate Schaaf (Ehrenamt), Carolin Böhm (Fachdienstleiterin Umwelt und Stadtgrün), Fabiano Pinto (Geschäftsbereichsleiter Städtebau), Dr. Johannes Suchy (IVPS Ingenieurbüro für Vermessung, Planung, Stadtentwicklung, Bonn), Bürgermeister Otto Neuhoff, Kerstin Salchow (Ehrenamtskoordinatorin), Sigurd Trommer – Vorsitzender des Auswahlgremiums (Bonner Stadtbaurat a. D., früherer Präsident der Bundesarchitektenkammer), Erste Beigeordnete der Stadt Bad Honnef Cigdem Bern, Jörg Sudmann (Fachdienst Gebäudemanagement der Stadt Bad Honnef), Jens Trautmann (Architekt, Bonn), Paul Krist (Leiter Bau- und Betriebshof), Nadine Batzella (Fachdienstleiterin Soziales und Asyl),Christina Uhlig (Ehrenamtskoordinatorin der Stadt Bad Honnef).

Die Stadt Bad Honnef hatte einen städtebaulichen und architektonischen Wettbewerb zur Errichtung eines Begegnungshauses durchgeführt. Die Jury, die aus externen Fachleuten und Mitarbeitenden der Verwaltung sowie Vertreterinnen der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit bestand, hat jetzt entschieden: Der Siegerentwurf kommt von den Architektinnen Anja Hupperich (m.) und Adriane Niedner-Siebert (r.) (Architekten Hupperich NiednerSiebert) aus Bad Honnef.

Das Haus wird der Begegnung der angestammten Bad Honnefer Bevölkerung mit den hier lebenden Flüchtlingen dienen. Im Sinne der Förderung von Integration und interkulturellem Austausch wird dort ein räumliches und funktionales Angebot geschaffen werden, durch das Menschen verschiedenster Herkunft und Biographie in beiderseitigem Respekt ihre sozialen, kulturellen und praktischen Qualitäten zusammenbringen können.

In der Jurybewertung des ersten Platzes heißt es: „Der Entwurf schlägt mehrere Containereinheiten vor, die durch Anordnung und Stapelung einen vielseitigen Baukörper erzeugen. Die Räume ordnen sich um einen zentralen ‚Marktplatz‘ an, von dem aus die verschiedenen Einheiten erschlossen werden und verschiedene Veranstaltungen z. B. in Verbindung mit der Bühne durchgeführt werden können.

Der Entwurf überzeugt durch variable Raumangebote in eigenständigen Einheiten, so werden durch die funktionale und akustische Trennung verschiedene Angebote parallel ermöglicht. … Durch die Verschachtelung der einzelnen Volumen entstehen verschiedene Räume, Zugänge und Ansichten, die eine baulichräumliche Vielfalt erwarten lassen und zum Entdecken und Nutzen des Gebäudes einladen.“  Den Architektinnen ist wichtig, dass durch das Stapeln und Reihen der Container tolle Möglichkeiten geschaffen werden können, so dass Begegnung stattfinden kann. Die Außenfarbe Orange zeige Fröhlichkeit. Der Komplex werde durch seinen Turm gegenüber der Umgebung kenntlich gemacht.

Elf Büros hatten am Auftakt teilgenommen. Das Preisgericht hatte am 07.06.2017 über die zehn eingereichte Arbeiten beraten. In mehreren Rundgängen wurden die verschiedenen Entwürfe abgewogen. Die Konzepte hatten unterschiedliche Schwerpunkte und architektonische Zugänge und waren durch hohe funktionale und gestalterische Qualität geprägt.

Bürgermeister Otto Neuhoff sagte: „Die Stadt Bad Honnef hat sich bei diesem wichtigen Bauvorhaben des Werkzeugs eines Wettbewerbs bedient, um auswählen zu können und so die Qualität der Lösung zu erhöhen. Ich danke den teilnehmenden Büros. Den Mitgliedern im Auswahlgremium danke ich für die engagierte Diskussion. Mir gefällt der Siegerentwurf deshalb so gut, weil die Idee mit Seecontainern zu arbeiten, eine große Symbolik hat.“

Sigurd Trommer, früherer Bonner Stadtbaurat und ehemals Präsident der Bundesarchitektenkammer, war Vorsitzender der Jury. Er freute sich über die robuste und starke Lösung. Andocken, also Erweitern und Ändern ist möglich. Außerdem sei der Bau sehr progressiv, was gerade für hiesige Verhältnisse herausfordernd ist. Man habe sich in sieben Stunden Juryarbeit mit den zehn Entwürfen sehr intensiv beschäftigt.

Auch an der Jury hatten Jens Trautmann, Architekt aus Bonn, sowie für das Ehrenamt in Bad Honnef Kerstin Salchow und Dr. Beate Schaaf teilgenommen. Dr. Johannes Suchy (IVPS, Ingenieurbüro für Vermessung, Planung, Stadtentwicklung, Bonn) hatte das komplette Verfahren begleitet.

Von Seiten der Verwaltung waren in der Jury: Bürgermeister Otto Neuhoff, Erste Beigeordnete der Stadt Bad Honnef Cigdem Bern, Fabiano Pinto (Geschäftsbereichsleiter Städtebau), Nadine Batzella (Fachdienstleiterin Soziales und Asyl), Carolin Böhm (Fachdienstleiterin Umwelt und Stadtgrün), Paul Krist (Leiter Bau- und Betriebshof), Jörg Sudmann (Fachdienst Gebäudemanagement der Stadt Bad Honnef) und Christina Uhlig (Ehrenamtskoordinatorin der Stadt Bad Honnef).

Die Architektinnen Anja Hupperich und Adriane Niedner-Siebert, die den ersten Preis erhalten haben, bekommen den Auftrag und 3.000 Euro Preisgeld. Für den zweiten Platz gibt es 2.000 Euro und für den dritten 1.200 Euro.

Der Siegerentwurf ist dynamisch und flexibel, was die sich verändernde Situation der in Bad Honnef angekommenen Flüchtlinge spiegelt. Aufgrund dieser Veränderungen und der aktuellen Entwicklungen bevorzugt die Stadt Bad Honnef als Standort nicht mehr den Rederscheider Weg in Aegdienberg-Rottbitze mit der Nähe zu den derzeitigen Mobilheimen für Flüchtlinge. Beim Ministerium ist beantragt, das Begegnungshaus an der Theodor-Weinz-Grundschule zu errichten. Die Wettbewerbsbedingungen waren bereits so formuliert gewesen, dass die teilnehmenden Büros flexibel geplante Entwürfe vorlegen mussten.

Der Bau des Begegnungshauses wurde ermöglicht durch die erfolgreiche Teilnahme der Stadt Bad Honnef am Förderaufruf zum Sonderprogramm „Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen“ des Landes NRW (Anfang 2016). Gefördert werden 70 Prozent der Kosten für das Verfahren. Der Bau kostet insgesamt um die 455.000 Euro.

Die nächsten Schritte sind die Festlegung des Standorts, Ausarbeitung der Planung, Ausschreibung und der Bau. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme ist voraussichtlich im Jahr 2018.

 

Architektenwettbewerb für ein Begegnungshaus

Foto: Dr. Johannes Suchy (IVPS Ingenieurbüro für Vermessung, Planung, Stadtentwicklung) – links – und Fabiano Pinto (Geschäftsbereich Städtebau der Stadt Bad Honnef) – rechts – besprechen die Wettbewerbsbedingungen für das Begegnungshaus in Aegidienberg.

Die Stadt Bad Honnef führt einen städtebaulichen und architektonischen Wettbewerb zur Errichtung eines Begegnungshauses im Ortsteil Rottbitze (Aegidienberg) durch. Das Begegnungshaus wird der Begegnung der angestammten Bad Honnefer Bevölkerung mit den hier lebenden Flüchtlingen dienen. Im Sinne der Förderung von Integration und interkulturellem Austausch wird dort ein räumliches und funktionales Angebot geschaffen werden, durch das Menschen verschiedenster Herkunft und Biographie in beiderseitigem Respekt ihre sozialen, kulturellen und praktischen Qualitäten zusammenbringen können.
Die Stadt Bad Honnef hat den Anspruch, trotz der beschränkten Mittel für diese Aufgabe eine gestalterisch und funktional hochwertige bauliche Lösung zu realisieren. Es ist daher vorgesehen, im Rahmen eines architektonischen und städtebaulichen Wettbewerbs eine beste Lösung für den Bau des Begegnungshauses zu finden. Das Gesamtverfahren wird durch das Land Nordrhein-Westfalen gefördert. Teilnahmeberechtigt sind alle Architekturbüros sowie Handwerksbetriebe in Arbeitsgemeinschaften mit Architekten aus Bonn, Köln, dem Rhein-Sieg-Kreis sowie aus dem nördlichen Bereich des Kreises Neuwied. Interessierte Architekturbüros können den Auslobungstext ab sofort bis zum 21.03.2017 unter der E-Mail-Adresse begegnungshaus-rottbitze@gmx.de anfordern. Dieser wird in digitaler Form als pdf.-Datei zur Verfügung gestellt. Teilnahmebedingung ist eine Kurzbewerbung per E-Mail an obige Adresse oder schriftlich an die Stadt Bad Honnef, Der Bürgermeister, GB 3 Städtebau, Rathausplatz 1, 53604 Bad Honnef, jeweils bis zum 24.03.2017 (Datum des Poststempels). Aus dem Schreiben muss erkenntlich sein, dass man gewillt und in der Lage ist, entsprechend der Auslobungsunterlagen an dem Verfahren teilzunehmen.

Bei dem Wettbewerb handelt sich um ein nichtoffenes Qualifizierungsverfahren. Die Zahl der teilnehmenden Büros ist auf insgesamt 12 beschränkt. Wenn mehr als 12 Bewerbungen die Kriterien der Ausschreibung erfüllen, wählt die Ausloberin durch Losentscheidung aus.

Rahmentermine sind:
Bewerbungsfrist ausschließlich per E-Mail bis 24.03.2017,
Prüfung der Bewerbungen bis zum 30.03.2017,
Benachrichtigung der Büros per E-Mail hinsichtlich der Möglichkeit zur Teilnahme und Einladung zum  Auftaktkolloquium,
Auftaktkolloquium mit allen zugelassenen Teilnehmenden am 07. April 2017, ab 10.00 Uhr in Bad Honnef, Rathaus, gegebenenfalls Auslosung der Teilnehmenden bei Eingang von mehr als 12 Bewerbungen im Anschluss an das Kolloquium. Weitere Termine werden im Rahmen des Kolloquiums mitgeteilt.

Fabiano Pinto, Leiter des Geschäftsbereich Städtebau der Stadt Bad Honnef, fasste den Anspruch des Wettbewerbs zusammen:  „Wir haben den Luxus, etwas Zeit zu haben, dadurch können schöne besondere Räume in Qualität erstehen. Das Flüchtlingsthema ist dynamisch. Das Haus müsste die Situation widerspiegeln, in der wir funktional und moralisch stehen. Die Büros können sich, ohne großen Ressourcen-Aufwand zu haben, bewerben, wobei es viel Luft für Ideen gibt.“ Ende Mai wird feststehen, wie das Begegnungshaus aussehen wird, danach erfolgen die Ausschreibungen und je nachdem könnte das Haus noch in diesem Jahr fertig sein. cp