„Lösungen finden, statt Probleme suchen“

IM GESPRÄCH: Bürgermeister Otto Neuhoff

Otto Neuhoff vor drei Jahren bei der Amtseinführung und heute (o.)

Im ersten Jahr seiner Amtszeit hat er sich gefragt, warum er sich das alles angetan hat. Im zweiten Jahr wurde diese Frage, beziehungsweise die Antwort, von der dramatischen Flüchtlingssituation überlagert. Und nun, im dritten Jahr seit seiner Wahl zum Bürgermeister, weiß er, warum er sich das alles angetan hat. „Wir sind unserem Ziel, die Stadt voran zu bringen, ein ganzes Stück näher gekommen“. Frage beantwortet.

Die Stadt Bad Honnef ist aus ihrer Lethargie aufgewacht. „Wir sind auf Kurs“. Heißt: Es werden heutzutage auch schon mal unpopuläre Entscheidungen getroffen und umgesetzt. Wie kürzlich im Rat die Erhöhung der Grundsteuer B, die mit Magenschmerzen oder gar Magenkrämpfen verabschiedet wurde. Da siegte die Vernunft über die Magenprobleme, denn: 2017 muss der städtische Haushalt ausgeglichen werden, um aus der Haushaltssicherung heraus zu kommen und damit wieder finanziell unabhängig zu werden. Ein langgehegter Wunsch aller, dessen Erfüllung bisher an den Bauchschmerzen der Bürgervertreter gescheitert war.

Auch mit dem umstrittenen Parkraumbewirtschaftungskonzept, das eine Erhöhung der Gebührenpflicht mit sich bringt, fließen zusätzliche Gelder in die städtischen Kassen. Darum geht es.

Aber der Reihe nach: Im Wahlkampf hat Kandidat Neuhoff gesagt: „Es geht mir darum, dass wir gemeinsam den Stillstand überwinden und wieder Entscheidungen im Dialog vorbereiten, die dann auch entschlossen umgesetzt werden, die finanzielle Abwärtsspirale durch effiziente Prozesse stoppen und den finanziellen Spielraum erhöhen, um freiwillige soziale Leistungen zu erhalten sowie dringend notwendige Investitionen zu realisieren und mit einem integrierten Handlungsplan der Stadtentwicklung neue und nachhaltig wirksame Impulse zu verleihen“. Gesagt. Getan. Es beginnt die Zeit der Ernte.

Der ganz große Druck ist raus. Auch wenn die LAGA-Bewerbung nicht den erwünschten Erfolg brachte, sie rückte Bad Honnef wieder in denn Focus der Rhein-Sieg-Kreises. Nach langer Dürrezeit wurde die Stadt wieder ernst genommen. Minister und Staatssekretäre gaben sich die Klinken in die Hand.

Die Verwaltungsspitze wurde neu aufgestellt und verjüngt. Mit Fabiano Pinto, Johanna Högner und Cigdem Bern kam nicht nur frischer Dampf ins Rathaus, sondern auch eine ganz andere Denkweise: Gestalten statt verwalten, ausprobieren statt aussitzen. Neuhoff: „Wir haben aufgeräumt und neue Grundlagen geschaffen“. Der Anfang vor drei Jahren war verdammt schwer. „Einen 1.Beigeordneten gab es nicht, Technischer Beigeordneter Jopa Vedders war krank, ebenso wie Büroleiter Ferdinand Allkemper. Wirtschaftsförderung fand nicht statt. Rat und Verwaltung waren heillos zerstritten“.

Die Stadt ganz tief unten. Im Kreis wurde über die ehemals so stolze Stadt am Rhein nur noch die Nase gerümpft. Nachbar Königswinter war der Liebling mit den besten Zukunftsaussichten. „Warum tue ich mir das an“? Darum: Technologieführer Wirtgen baut auf Bad Honnefer Grund. Die Sporthalle Aegidienberg wird Ende des Jahres fertig gestellt sein. Fast zeitgleich werden die Bauarbeiten auf dem Postgelände beginnen.

Das Stadtentwicklungskonzept, oder besser: Die Stadterneuerung, ist auf dem Weg. Bad Honnef bekommt eine Gesamtschule. Die Zeit ist reif, für eine zukunftsfähige Entwicklung der Stadt. Bad Honnef braucht eine Identität. Und Antworten. Kann Einzelhandel/Gastronomie/Hotelgewerbe in Bad Honnef an die Anforderungen der Zukunft angepasst werden? Kann der stationäre Einzelhandel mit dem Online-Handel Synergien eingehen?

Eine professionelle Dachmarke für die Stadt ist in der Konzeptionsphase, ebenso wie das lang ersehnte Online-Portal. „Bad Honnef hat soviel Potential, das kommt bisher im Netz eher diffus rüber. Wir brauchen eine starke Dachmarke und ein Dachportal. Darunter werden sich die individuellen Seiten einordnen können“. Unendlich viele Mosaikteilchen werden derzeit zusammen gefügt. Erfreulich: „Ich bin in guten, sachorientierten Gesprächen mit fast allen Fraktionen“.

Parkraumsituation: „Die wird zu sehr dramatisiert. Es gibt keinen gesicherten Nachweis, ob es in der Stadt überhaupt ein Parkraumproblem gibt. Länger als 5-7 Minuten bist du kaum unterwegs, um ein Ziel vom Auto aus zu erreichen“. Bebauung Sportplatz St.Josef: „Da vermisse ich eine souveräne Abwägung bei den Anwohnern. Wir werden eine Synthese zwischen den Vor-und Nachteilen finden. Jede normale Straße hat eine beidseitige Bebauung“.

Kaisers: „Die neuen Besitzer arbeiten an einem Sanierungskonzept“. Saynscher Hof: „Es gibt einen Investor, der einen Teil der rückseitigen Grundstücke gekauft hat. In Kürze finden Gespräche mit weiteren Grundstückseigentümer statt“. Dort wird planerisch ein geschlossenes Bebauungssystem mit dem heutigen Postareal angestrebt. „Das wird die Innenstadt immens stärken“. In Verbindung mit einer starken Dachmarke und einem einladenden Online-Portal sind das gute Aussichten für Bad Honnef. Und eine beruhigende Halbzeitpause für den Bürgermeister. bö

DÎNER EN BLANC

24. JUNI 2017, 19:00 UHR
PARK REITERSDORF
BAD HONNEF

Im letzten Jahr war uns das Wetter leider nicht wohlgesonnen. Umso mehr hoffen wir in diesem Jahr auf eine laue Sommernacht, denn wir wollen Sie endlich wieder mit einem „Dîner en blanc“, zu Deutsch: Picknick in Weiß verzaubern.
Wenn Sie dabei sein wollen, gibt es einige Regeln. Die Wichtigste: Sie müssen komplett weiß gekleidet sein. Vom weißen T-Shirt oder Hemd mit einer weißen Jeans, oder mit dem weißen Hochzeitskleid, das so noch mal zur Ehre kommt, oder auch die weiße Arztkluft. Ach ja, weiße Hüte sind sehr erwünscht. Egal wie, alles ist möglich – Hauptsache weiß!

Das Parkambiente

Ab 19.00 Uhr beginnt die weiße Nacht! Die Sonne geht erst um 21:48 Uhr unter und wir werden sie natürlich gebührend mit Wunderkerzen verabschieden. Leichte Musik wird wie eine laue Sommerbrise durch den Park wehen. Untermalt mit passender Illumination und festlichem Ambiente wollen wir den Abend für uns alle zu einem großartigen und hoffentlich unvergesslichen Erlebnis werden lassen. Und natürlich gibt es wieder die eine oder andere Überraschung.

Das Essen

Wie beim Picknick üblich, müssen Sie als Teilnehmer für Ihr Essen selbst sorgen.
Unser Vorschlag ist ein kaltes Drei-Gänge-Menü. Wenn Sie noch keine eigene Idee haben, findet Sie unter chefkoch.de oder auf anderen Rezeptseiten im Internet oder in Kochbüchern ganz sicher Anregungen für leckere, kalte Vorspeisen, Hauptgänge und Desserts.
Grillen ist aus organisatorischen Gründen tabu und würde auch das Gesamtambiente stören.

Wir werden eine größere und hoffentlich ausreichende Menge Biertischgarnituren bereitstellen. Außer Ihrem Menü müssen Sie noch folgendes mitbringen: Eine weiße Stofftischdecke, weiße Porzellanteller, Bestecke und Gläser (kein Einweggeschirr!), Kerzenständer mit weißen Kerzen und für jede Person eine weiße Stoffserviette zum Verabschieden der Sonne sowie eine Wunderkerze, die wir gemeinsam zum Abschluss abbrennen werden. Nicht zu vergessen, die passende Tischdekoration! Ganz wichtig: Müllbeutel! Denn Müll liegen zu lassen passt nicht zum „Dîner en blanc“ und wird mit tiefster Verachtung bestraft!
Der Service & die Getränke

Für die Vorbereitung und Durchführung entstehen uns einige Kosten für Tische und Sitzmöbel, Musik/GEMA, die festliche Ausstattung und eine stimmungsvolle Illumination. Auch fürs stille Örtchen wird gesorgt.
Daher bitten wir Sie ganz herzlich, ihre Getränke bei uns vor Ort zu kaufen und nichts selbst mitzubringen. Wir werden einen großen Kühlwagen bereitstellen – randvoll gefüllt mit Weinen, Sekt, Hugo, Aperol Spritz, Bier (auch alkoholfrei), diversen Softdrinks sowie Wasser (auch ohne Kohlensäure). Sie können die eiskalten Getränke flaschenweise erwerben. Von Latte Macchiato bis Espresso gehört auch Kaffee in allen denkbaren Variationen in diesem Jahr zu unserem Angebot. Vielleicht können wir dann mit Ihrer Unterstützung sogar noch einen kleinen Überschuss erwirtschaften, der dann natürlich wieder komplett in die weitere Verschönerung des Parks geht.

„BEDIENUNGSANLEITUNG“
Die Park-Aktie – Ihre große Chance

Wir haben eine PARK-AKTIE aufgelegt. Ein zukunftssicheres Wertpapier mit steigender Dividende. Klingt merkwürdig, macht aber Sinn. Die Park-Aktie ist eine große Chance für die Zukunft unseres magischen Ortes und seiner Besucher. Also auch für Sie!
Und es sollte für jedem Besucher des Dîner en blanc eine moralische Verpflichtung sein, durch den Erwerb mindestens einer PARK-AKTIE, stolzer Parkaktionär zu werden.

Der „Nennwert“ beläuft sich auf fünf Euro. Parkaktionäre erhalten keine finanzielle sondern eine symbolische „Dividende“. Die aber kann sich wirklich sehen lassen. Sie besteht aus magischen Momenten im Reitersdorfer Park wie zum Beispiel blühende duftende Blumen zu erschnuppern, im Frühling ein blaues Wunder zu erleben, Bienenhotels zu erforschen, Entenbrut zu beobachten, Schach und Dame/Mühle unter freiem Himmel zu spielen, an Trimmgeräten fit zu werden, im Herbst Äpfel zu ernten, Wildbienen zu studieren, an den Tischgarnituren zu verweilen, Picknick auf der Wiese zu genießen, wenn es friert auf dem zugefrorenen See Schlittschuh zu laufen, fröhliche Kindergeburtstagsfeste zu feiern, die Burgruine zu entdecken, Bötchen auf dem See fahren zu lassen, dem plätschern des Brunnens und der Wasserkaskaden zu lauschen, Vögel zu beobachten, auf Bänken am See zu verweilen, atemberaubende Sonnenuntergänge zu erleben und wenn die Dämmerung einsetzt, Fledermäuse an sich vorbeirauschen zu lassen oder einfach nur den Sternenhimmel zu erleben und, und, und.

Es steht ihnen selbstverständlich frei, Großaktionär zu werden. Unsere Freude steigert sich enorm, wenn Sie ihr Aktiendepot ganz prall füllen würden. Wir hoffen, dass die PARK-AKTIE bei Ihnen hoch im Kurs steht.
Sie wollen teilnehmen?

Es ist für unsere Planung sehr hilfreich, dass Sie sich anmelden, und uns kurz mitteilen, mit wie vielen Gästen sie dabei sein werden, damit wir ausreichend Tische und Sitzmöbel für Sie bereitstellen können. Fest reservieren können wir leider nicht, aber die Erfahrung zeigt, dass bisher noch jeder ein Plätzchen gefunden hat.
Für die Anmeldung gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten: • per E-Mail unter diner@reitersdorf.de oder
• telefonisch unter 02224/931533

Das Wetter

Wir haben fast alles im Griff, aber hinsichtlich des Wetters sind wir machtlos, hoffen aber auf eine laue, windstille und trockene Sommernacht.
Wenn wir allerdings einige Tage vorher absehen können, dass es kalt und regnerisch wird, werden wir das Fest kurzfristig absagen und Sie rechtzeitig per E-Mail und in den Medien informieren.
Adresse, Kontakt & Information:

Park Reitersdorf, Hauptstr. 5, 53604 Bad Honnef www.reitersdorf.de
reitersdorf@gmx.de www.facebook.com/Reitersdorf

Spendenkonto:
Stadt Bad Honnef, Sachkontonr. 378116 Stichwort: Park Reitersdorf
Konto 100 230
Stadtsparkasse BLZ 380 512 90

Peter Hurrelmann

FLOSSWEG: Offener Brief

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, lieber Herr Neuhoff,

am 26. Januar diese Jahres wurde uns Anliegern des Floßwegs die Planung zum Ausbau unserer Straße als Durchgangsstraße vorgestellt.

Wir waren sehr betroffen
– sowohl was die in unseren Augen unzureichende und kurzsichtige verkehrstechnische Planung betrifft als auch den zu erwartenden Verkehrszuwachs in einem Kinder-freundlichen Wohngebiet.

– Darüber hinaus bestürzte uns die uns in Aussicht gestellt finanzielle Belastung für die Kostendeckung einer, man kann es nicht anders sagen: geplanten „Premiumstraße“, deren Finanzierung einige Anlieger in Existenznöte bringen würde. Das kann einfach nicht sein!
Unsere Befürchtungen, Einwände und Argumente gegen diese Planung haben wir Ihnen und den im Rat der Stadt vertretenen Fraktionen detailliert in schriftlicher Form zukommen lassen – in der Hoffnung, hier Gehör zu finden.

Wir Unterzeichnenden sprechen uns vehement dafür aus, dass der Floßweg Wohnstraße bleibt. Seine Umgestaltung in eine Durchgangsstraße lehnen wir ab.

Aus diesem Grund wollen wir die Sperrung des Floßwegs beibehalten und bitten darum, die Planungen so nicht weiter zu verfolgen.

Bad Honnef, den 16.03.2017

Krokusfest und Wettersturz

Donnerstag, 16.März 2017. Das war quasi der erste Frühlingstag des Jahres. Leider erst einmal ein Unikat. Wenn die Initiative für Wirtschaft mit ihrem Krokusfest am Freitag ab 10 Uhr im Kurpark den Frühling offiziell einläuten will, dann sollen schon wieder Wolken die Sonne bedecken. Trotzdem: Über 300 Kinder werden ihre Frühlingslieder durch den Kurpark schmettern. Wetterbericht hin oder her. Hier ist er:

Wer kann, sollte am heutigen Donnerstag noch einmal im Freien richtig Abendsonne tanken. Denn der Donnerstag ist mit bis zu 17 Grad im Süden und Westen der wärmste Tag der Woche. Am Freitag leiten dann erste Regenschauer und deutlich kühlere Luft ein kaltes, windiges und vor allem klatschnasses Wochenende ein. Besonders am Samstag wird es bei 5 bis 11 Grad fast überall den ganzen Tag regnen.

Zudem sind im Norden und Osten Sturmböen möglich. Schneeflocken bis in mittlere Lagen werden in den Mittelgebirgen erwartet. Und auch im Nordosten sind nasse Schneeflocken bis ins Flachland nicht ausgeschlossen. „Etwas freundlicher mit einigen Stunden Sonne und nur wenig Regen ist es am Samstag bei 7 bis 9 Grad ganz im Norden Deutschlands“, erklärt der Wetterexperte und Pressesprecher Matthias Habel von WetterOnline. „Ansonsten bleibt es am Wochenende im gesamten Land durchweg bedeckt und regnerisch.“

Nächste Woche: Wieder milder mit vereinzelten Regenschauern

In der kommenden Woche bleibt uns das wechselhafte Märzwetter erhalten. Dennoch wird es vorübergehend mit bis zu 16 Grad im Süden wieder wärmer. Auch die Sonne kann sich ab und an wieder durchsetzen. Regenschirme sollten aber trotzdem weiterhin griffbereit bleiben.

Für Gut-Wetter-Liebhaber gibt es laut Meteorologe Matthias Habel jedoch Grund zur Hoffnung auf erneute schöne Tage: „Ein neues Hoch könnte sich Ende nächster Woche bei uns festsetzen und den Frühling zurückbringen. Sogar bis zu 20 Grad wären dann im weiteren Verlauf möglich.“

WetterOnline

Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge gesucht

Foto: Mitarbeitende der Stadtverwaltung Bad Honnef, ehrenamtlich Tätige mit Mitgliedern des Vereins Ökumenisches Netzwerk Integration und Vermieterin werben dafür, freie Wohnungen an anerkannte Flüchtlinge zu vermieten – v. l. Faiz Daud, Klaus Katzenberger, Wally Feiden, Ulrike Wilhelmy, Nadine Batzella, Rita Pütz, Felix Trimborn, Erste Beigeordnete Cigdem Bern, Franz Gunkel, Hans-Joachim Ewald.

Bei anerkannten Flüchtlingen handelt es sich um Menschen, die in ihrem eigenen Land aus politischen oder anderweitigen Gründen verfolgt werden und deshalb in einem anderen Land um Aufnahme und Schutz gebeten haben. Während „Asylbewerber“ jene Personen sind, bei denen das laufende Asylverfahren noch nicht abgeschlossen ist, ist dies bei Asylberechtigten der Fall.

Hat dieses Verfahren ergeben, dass sie tatsächlich die Voraussetzungen für den Flüchtlingsstatus gemäß der Genfer Konventionen erfüllen, so sind sie anerkannte Flüchtlinge – und somit asylberechtigt. Heißt: Von 450 in Bad Honnef lebenden Flüchtlingen, sind mittlerweile 116 Menschen „anerkannt“. Und diese suchen nun eine Wohnung in der Stadt.

Ein nächster, ganz wichtiger Schritt zur Integration. Bei einem Treffen in der „Oase“ (Foto) machten das Ökumenische Netzwerk Integration und die Stadt Bad Honnef deutlich, wie wichtig eine stabile Wohnsituation für die neuen Mitbürger ist.

Wohnungsinhaber können sich nun mit Rita Pütz, Telefon: 02224 900 030, oder mit Felix Trimborn Telefon 02224 184 185, in Verbindung setzen. Flüchtlinge werden von ehrenamtlichen Paten betreut, so hat jeder Vermieter einen zusätzlichen Ansprechpartner. bö

Populismus

Kultur, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kultur ist entbehrlich; wobei Kultur keineswegs unpolitisch ist. Lange Zeit kreiste die Kunst- und Kulturszene hierzulande weitgehend um sich selbst. Aber dann kam der Dornröschenkuss des Prinzpräsidenten Donald T., mehrfach bereits Topic dieses Kulturgeflüsters.

Und schon sieht und hört man weltweit wieder Künstler gegen die herrschende Politik auferstehen. In einer aktuellen Spiegel-Online-Kolumne von Jan F. wird die intellektuelle Verfettung des kulturellen Establishments gegeißelt, ein köstlicher Beitrag, zur Nachlese im SPON-Archiv absolut empfehlenswert.

Dass sich in unserem Staate mangels öffentlicher Finanzierung überhaupt so etwas wie ein kulturelles Establishment bilden konnte, ist an sich schon eine Glosse wert, dass dieses sich allerdings jetzt von der intellektuellen Rechten an den Rand gedrückt fühlt und diese in Debatten weitgehend ignoriert, sollte uns zu denken geben.

Dem dumpfen Populismus muss man sich als verantwortungsbewusster Mensch entgegen stellen, egal, von welcher Seite er auf leisen Sohlen einher schleicht. Da kommt es passend, dass auch unser hiesiges Künstlerkombinat Ant!form e.V. sich bereits seit einiger Zeit mit der Facebook-Initiative „Kunst gegen Populismus“ sehr erfolgreich gesellschaftlich positioniert. Der Beschluss für diese Aktion fiel übrigens vor der Inauguration. Bis nächste Woche also, stören Sie wohl.

Alter (2)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, es ist unfassbar, es ist lange leicht zu ignorieren, aber eines Tages absolut nicht mehr zu bestreiten: Jeder Mensch wird älter. Das ist aber auch der einzige Trost. Nein. Trost ist, wenn man im Alter auf ein schönes Leben zurück schauen kann. Ich war am Wochenende mit meinem Sohn (31) und meiner Mutter ((87) bei meiner Tochter (26) in Berlin (Neukölln).

Drei Generationen. Spannend. Mutter hat am Brandenburger Tor als Kind Adolf Hitler zuwinken müssen. Erinnerungen bleiben. Und nun steht sie vor dem Adlon und stellt fest: „Das hat sich hier aber schwer verändert“. Unglaublich. Auch diese Frau hat alles erlebt, von Hitler bis zum iPhone. Welch eine Bandbreite. Davon habe ich mal gerade 50 Jahre mitbekommen, also quasi von Willy Brandt bis zum iPhone. Das ist schon eine ganz andere Zeitspanne. „Lass uns zu Fuß gehen“. „Bitte“? „Stell dich nicht so an“.

Für Kinder sind Eltern unkaputtbar. Omas sowieso. Ausreden haben keine Chance. Oma flüstert mir zu: „Ich würde mich gerne mal hinsetzen“. Nach gerade mal 17.000 Schritten. Mitten in Neukölln stehen noch die gut erhaltenen Reste eines Böhmischen Dorfes, das König Friedrich Wilhelm I 1737 hat errichten lassen. Interessant. Noch interessanter war der ausführliche Bericht von Oma über den Preußenkönig.

Der mit den langen Kerls. Sie wissen, was ich meine. Dem haben wir den noch heute hier und da existierenden Typus des preußischen Untertanen, den blinder Gehorsam, absolute Unterordnung, Gottesfürchtigkeit, Diensteifer, Unbestechlichkeit, Disziplin, Ehrlichkeit, Gerechtigkeit auszeichnen sollen. Geradezu manisch verfasste der König zahllose Edikte, Vorschriften für das Verhalten seiner Untertanen, die peinlich genau befolgt werden sollen. Und da haben wir den gravierenden Unterschied. Oma, eher preußisch korrekt, und ich als 68er, eher genau das Gegenteil. Und die Kinder haben für sich beide Zutaten genial miteinander vermengt. Neukölln ist übrigens ein typischer Wohnbezirk, vor allem in den südlichen Ortsteilen wird es vorstädtisch-ländlich.

Im eigentlichen Stadtteil wohnen waschechte Neuköllner, junge Studenten und Familien aus etwa 160 verschiedenen Nationen mehr oder weniger friedlich beisammen. Über das „mehr oder weniger“ habe ich mich sehr gefreut. Berlin und das Alter. Das sind schon zwei reizvolle Themen. Früher, als ich noch jünger war, da war ich rein beruflich, jedes Jahr auf der ITB in Berlin. Oma hat Hitler zu gewedelt und nun wohnt meine Tochter dort. Früher roch es dort nach Trabbi und wir mußten noch über den Checkpoint Charlie zum Hotel rüber machen. Dieser Nervenkitzel ist heute nur noch Geschichte. Wie alles in Berlin. Wie alles im Leben. Und wenn das Alter noch so furchtbar ist, die Lebensgeschichten, die wir alle mit uns herum schleppen, die geben dem ganzen doch einen Sinn. Auch wenn wir das meiste längst schon wieder vergessen haben. Vergessen werden. Wie sagte Hans-Joachim Fuchsberger noch so schön: „Alt werden ist nichts für Feiglinge“. In diesem Sinne: Ein schönes Wochenende allerseits…

LKA, BKA und Zoll auf der A3

Zoll durchleuchtet Lkw

Verwundert schaute wohl so mancher Autofahrer, der letzten Freitag den Windhagener Weg entlang des Gewerbegebietes „Am Dachsberg“ passierte, auf den LKW-Parkplatz, in dessen Mitte ein Mercedes Actros 2532 mit geheimnisvollem Aufbau stand. Besonders der Gelenkarm, der eine Art Tor bildete, gab auf den ersten Blick Rätsel auf: Eine futuristische Lkw-Waschanlage?

Doch weit gefehlt – der weiße Dreiachser gehört zum Modernsten, was der Zoll im Kampf gegen das organisierte Verbrechen zu bieten hat. Mit ihm können komplette Lastzüge geröntgt werden, um Waffen, Drogen, Sprengstoffe oder gar weitere Schmuggelware wie Zigaretten zu entdecken. Deutschlandweit gibt es nur drei dieser Fahrzeuge mit der etwas sperrigen Bezeichnung „Vollmobile Röntgenanlage“ (VMR).

Hauptbestandteile sind der Röntgenarm und eine durch Bleiplatten geschützte Auswertezelle im vorderen Teil des Aufbaus. Zur Besatzung gehören ein Fahrer und ein oder zwei Bildauswerter. Ein Außenposten achtet darauf, dass sich niemand im 38 mal 22 Meter großen und durch Lichtschranken gesicherten Strahlenbereich aufhält. Während der der “Untersuchung“ durchdringt die Strahlung bis zu 32 cm dicken Stahl und lassen für die geübten Beobachter mögliche Lücken, Hohlräume, doppelte Böden oder Zusatztanks schnell erkennen.

Die Autobahn A3 zählt zu den bedeutende Zubringer für Drogen- und Menschenschmuggel auf dem Weg nach Deutschland und in die Beneluxländer. Bei Kontrollen auf den Autobahnen operieren LKA, BKA und Zoll zum Teil koordiniert und mit sehr hohem logistischen Aufwand.

Harald Hallerbach

MALTESER: Eindrucksvolle Bilanz

Vorreiter bei der Integration

Im Rahmen ihrer Stadtversammlung haben die Mitglieder des Malteser Hilfsdienstes Bad Honnef Rückschau gehalten, verdiente Mitglieder geehrt und neue Funktionsträger ernannt. Stadtbeauftragter Dr. Andreas Archut verwies stolz auf rund 22.000 ehrenamtlich geleistete Stunden der 185 Honnefer Aktiven: „Das entspricht der Arbeitsleistung eines kleinen mittelständischen Unternehmens. Unser Geschäft ist die praktizierte Nächstenliebe.“ Bei der Integration von Flüchtlingen in die aktiven Reihen ist die Honnefer Gruppierung bundesweit Vorreiter.

Ortspräses Dr. Herbert Breuer betonte anhand des Gleichnisses vom barmherzigen Samariter, dass zur Nächstenliebe alles gehört, was den Bedürftigen wohl tut. Dies schließe auch im Gleichnis neben der Versorgung des Verletzten und seinem Transport auch die Finanzierung seiner Unterbringung in der Herberge ein. Damit, so Breuer, werde klar, dass auch die passiven Mitglieder der Malteser durch ihren Beitrag unmittelbar Werke der Nächstenliebe verrichten. Dr. Archut bestätigte die wichtige Rolle der derzeit rund 200 passiven Mitglieder für die Finanzierung der Dienste der Malteser und rief dazu auf, weitere Unterstützer zu finden.

Für die Stadtleitung legten Dr. Archut, Zugtruppführer Cornelius Dirk, Leiter Sanitätsdienst Thorsten Sauer, Jugendsprecher Gregor Biesenbach und der Leiter der Bloody-Malti-Gruppe, Rainer Stens, einen Tätigkeitsbericht ab. Sie konnten mit eindrucksvollen Zahlen belegen, wie aktiv die Bad Honnefer Malteser auch 2016 wieder waren: Insgesamt wurden rund 22.000 ehrenamtliche Stunden in den Bereichen Notfallvorsorge, Sanitätsdienst, Ausbildung, Soziale Dienste und Jugendarbeit geleistet.

Mehr Schulungen als je zuvor

Besonders erfolgreich waren 2016 auch wieder die Erste-Hilfe-Ausbilder der Malteser. In 123 Kursen bildeten sie 1.727 Menschen aus – ein neuer Rekord. Besonders die praxisorientierte eintägige Erste-Hilfe-Schulung erfährt eine große Nachfrage: Fast 1.500 Menschen ließen sich von den Maltesern ausbilden. Auch der Sanitätsdienst war wieder sehr gefragt: Dienstleister Thorsten Sauer verwies auf 66 Sanitätseinsätze, bei denen rund 2.300 Dienststunden absolviert, 88 Mal Erste Hilfe geleistet und acht Personen ins Krankenhaus transportiert wurden. Das Rückgrat der Malteser-Dienste ist weiterhin der Bereich Notfallvorsorge mit seiner Einsatzeinheit, die 2016 zwar nicht alarmmäßig ausrücken musste, sich aber durch gut besuchte Ausbildungsabende und eine Großübung im Herbst auf den Notfall-Einsätze vorbereitet.

Eine Honnefer Besonderheit ist die Gruppe für realistische Unfall- und Notfalldarstellung „Bloody Malti“. Diese hat sich in den vergangenen Jahren spezialisiert und ist inzwischen gefragter Dienstleister für Trainings im Bereich der taktischen Medizin bei Terrorlagen und Amokläufen sowie bei der Krankenhausalarmplanung. Stolz zeigte Gruppenleiter Rainer Stens das Fachbuch vor, dass die Gruppe gemeinsam mit einem Fachverlag veröffentlicht hat.

Vorreiter in Sachen Integration

Überregionale Strahlkraft entwickelte das Honnefer Projekt „Gemeinsam helfen, Integration schaffen“, in dem die Malteser seit gut einem Jahr Flüchtlinge in Erster Hilfe schulen und besonders Interessierte zu Malteser-Helfern qualifizieren. Dr. Archut sagt: „Wir haben 2016 beim Helfende-Hand-Förderpreis den 2. Preis in der Kategorie Integration erhalten. Diese Anerkennung freut uns, aber noch wichtiger ist, dass möglichst viele Menschen davon erfahren, dass Integration von Flüchtlingen in die Hilfsorganisationen gelingen kann – und zwar schneller, als viele erwartet haben.“ Archut freut sich, dass es inzwischen immer mehr Nachahmer in ganz Deutschland gibt. Bei den deutschen Aktiven und den Geflüchteten bedankte sich Archut für ihr vorbildliches Verhalten, das wesentlich zum Erfolg beigetragen habe. Beide Gruppen seien Vorbilder – die einen, weil sie die Neuankömmlinge von Anfang an als vollwertige „Kollegen“ angenommen haben und sie nach ihren individuellen Fähigkeiten mitwirken lassen, die anderen, weil sie anderen Geflüchteten vor Augen führen, wie sinnvoll es ist, sich auf Sprache, Kultur und Gepflogenheiten der Gastgeber einzulassen.

Neue Schirrmeister kümmern sich um die Fahrzeuge

Im Rahmen der Stadtversammlung wurden auch drei neue Funktionsträger ernannt: Bianka Heindl verstärkt künftig als Erste-Hilfe-Ausbilderin das Malteser-Team, und Kevin Mathias Hauser übernimmt als Schirrmeister und Maximilian Fuhr als sein Stellvertreter die Sorge um den Fuhrpark der Honnefer Malteser-Gruppe, der zwei Notfallkrankenwagen, einen Gerätewagen Sanitätsdienst, vier Transporter, zwei Anhänger und einen PKW umfasst.

Zehn Aktive wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft im Malteser Hilfsdienst geehrt: Gregor Biesenbach, Hanna Groß, Jens Kragelund, Louisa Munko, Lukas Pott, Johannes Sieprath und Jonas Thelen sind seit zehn Jahren dabei, Martin Kaesberger und Thorsten Sauer seit 15 Jahren und Henry Dahmen seit 25 Jahren.

Foto: Ralf Klodt/MHD

Fest der Begegnung

Gut besuchtes Fest zum Internationalen Frauentag

Das Frauenforum Bad Honnef hatte ins evangelischen Gemeindezentrum eingeladen, um den Weltfrauentag zu feiern. Wie bereits im vergangenen Jahr waren viele Besucherinnen, rund 100 Frauen und 20 Kinder, gekommen. Als Fest der Begegnung geplant, wurde der Abend zu einem fröhlichen und ausgelassenen Ereignis ohne Berührungsängste. Gerade für die ausländischen Frauen, die nicht viele gesellige Gelegenheiten haben, war das Fest eine willkommene Abwechslung zum Alltag.

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bad Honnef Iris Schwarz begrüßte die Gäste, darunter Erste Beigeordnete der Stadt Bad Honnef Cigdem Bern und Altbürgermeisterin Wally Feiden. Iris Schwarz dankte den vielen Unterstützerinnen und Helferinnen, ohne die ein solches Fest nicht zu stemmen ist, und insbesondere der evangelischen Kirchengemeinde für die kostenfreie Nutzung des Saales.

Dr. Christina Münk vom Bad Honnefer Frauenzentrum referierte über die Bedeutung des Weltfrauentages: „Der Weltfrauentag ist ein Tag, an dem wir uns daran erinnern, für welche Ziele Frauen kämpfen mussten und noch immer gemeinsam kämpfen müssen: Für ein Recht auf Bildung, für körperliche Unversehrtheit, für gleiche Chancen, für gleichen Lohn bei gleicher Arbeit, für Respekt und Anerkennung.“ Hevin Heelemann übersetzte alle Ansprachen ins Arabische.

Die Programmpunkte waren vielfältig. Der Frauenchor „Alegria“ gestaltete mit einem italienischen Frühlingslied den musikalischen Auftakt. Der Chor sang Lieder der Maori, aber auch englische Volksweisen. Die Besucherinnen stimmten in einen Kanon, der auf Suaheli gesungen wurde, ein. Er handelt von einer Mutter, die ihre Kinder zum Essen ruft. Am internationalen Büffet, zu dem auch Besucherinnen mit selbst gekochten Speisen „aus aller Frauen Länder“ beigesteuert hatten, gab es Stärkung. Die Auftritte von Tänzerinnen der Tanzprojekte „Bad Honnef tanzt“ von Choreografin Anna-Lu Masch mit Bauchtanz, moderner Tanzperformance der „Girls Company“ und Stepptanz begeisterten und die Formationen erhielten viel Applaus. Die Besucherinnen selbst tanzten anschließend ausgelassen zu arabischer Musik.