Halt Pöler sind startklar

Der Neujahrsempfang im Weinkeller von Heinrich Beth ist zu einer beliebten Tradition geworden. Heißt: Die Senatoren, Elferräte und Großen Räte der ältesten Karnevalsgesellschaft der Stadt treffen sich zum geselligen Beisammensein im historischen Keller unter dem Optik-Studio in der Hauptstraße.

Zu Beginn eines Jahres gibt es naturgemäß viel zu erzählen, man trifft sich, man sieht sich, man tauscht sich aus. Immerhin steht die Session knapp vor der Tür. Und nicht nur die. Präsident und 1.Vorsitzender Jörg Putz zählte 37 Veranstaltungen auf, die im laufenden Jahr für die Mitglieder und Freunde der KG statt finden werden. Wie beispielsweise die Karnevalsparty „Halt Pol und Fründe“ am 21.Januar im Weinhaus Steinbach.

Da heißt es dann „locker machen für die Session“, so der Präsident. Die Highlights der Session, die Mädchensitzung und die Prunksitzung, sind naturgemäß längst ausverkauft. Zum Trost gibt es eben noch weitere 35 Halt Pol-Veranstaltungen über das Jahr 2017.

Am Ende dieses Jahres, im November, wird dann bekannt gegeben, wie die Tollitäten heißen, die die Siebengebirgsjecken durch das Jubiläumsjahr 2018 führen. Es bleibt also spannend.

Leiter der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bad Honnef tritt zurück

Die Stadtverwaltung teilt mit, dass Stadtbrandinspektor Torsten Budde aus persönlichen Gründen als ehrenamtlicher Leiter der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bad Honnef seinen Rücktritt erklärt und Bürgermeister Otto Neuhoff seinen Entlassungsantrag mit Wirkung zum 11. Januar 2017 angenommen hat. Bürgermeister Otto Neuhoff spricht Torsten Budde im Namen von Rat und Verwaltung und der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bad Honnef den Dank für seinen Einsatz als Leiter der Wehr während der vergangenen 15 Jahre aus. Ab dem 12.01.2017 wird Franz Josef Tix, der bisher stellvertretender Leiter der Wehr war, bis auf weiteres die kommissarische Leitung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Honnef übernehmen.

GESAMTSCHULE: Leitideen, Fakten, Umfeld

Bürgerinformation im Rathaus

Die Menschen im Ratssaal hörten konzentriert zu. Keine Unterbrechung. Kein Kuli fiel, kein Stuhl wurde gerückt. Die Delegation des Kölner Bistums erklärte ihr Konzept der Schule für Bad Honnef. „Offen“ soll sie sein. „Modern“ in der Ausrichtung, modern in Methoden, modern in Anlage und Ausstattung. „Lern-Cluster“ wolle sie bieten, die drei Abteilungsleiter würden in diese Cluster integriert. Dienstags, mittwochs und donnerstags im Ganztagsbetrieb.

Von besonderem Interesse sind die Leitideen, an denen sich St. Josef didaktisch und pädagogisch ausrichtet. Denn die Diözese verfügt ja über nur wenig Erfahrung mit Gesamtschulen – und es ist noch nicht lange her, dass eine solche in katholischer Trägerschaft schon als reine Vorstellung für Heiterkeit gesorgt hätte. Hier wurde die Neugier mit klassischen Zielen bedient. Die Schule solle „Beheimatung“ bieten, „Verantwortung“ fördern. „Teambildung“ sei wesentlicher Aspekt.

Warum allerdings „Differenzierung“ als vierter Begriff in der ersten Reihe der konzeptionellen Grundbausteine ausgerechnet für eine Gesamtschule genannt wurde, darauf darf man gespannt sein. „Lernen und leben“ fasse als geeignetes Motto die Gesamtausrichtung zusammen. Darin habe „dieser Standort“ eine lange Tradition. St. Josef „wird als katholische Schule erkennbar sein“; so bleibt die historische Kapelle im Haus Magdalena integrierter Teil des Gesamtbetriebes.

Im Sommer 2021 sei alles fertig. Bis dahin erführe der laufende Lernbetrieb keine Ausfälle. Der Plan ist so einfach wie überzeugend; er umfasst gerade einmal zwei Bauphasen. Zunächst werden bisherige Aula und Sporthalle sowie Bettenhaus, „neue“ Kapelle und Foyer der Tagungsstätte abgerissen; auf diesem Gelände entsteht der komplette neue Schulkomplex.

Ist der fertig, so ziehen alle Klassen in dieses Domizil um. Nun kann das bisherige Schulgebäude verschwinden und einer neuen Zweifachsporthalle Platz machen. Es geht Zug um Zug. Mit maximal vier Geschossen. Unter Wahrung des eindrucksvollen Baumbestandes und des Denkmalschutzes betreffend die historische Villa Magdalena. Selbst die Dächer werden als „fünfte Fassade“ attraktiv gestaltet, sodass Alles vom Drachenfels herab gut aussieht. Bismarck- und Rommersdorfer Straße werden um ihre Kreuzung herum durch Verbreiterung entschärft.

Ohne Zweifel ist das gut geplant. So gewinnt Bad Honnefs Schullandschaft nachhaltig. Was die Veranstaltungsteilnehmer entsprechend würdigten. Sorge bereitete allerdings das Nebengeschäft, welches das Bistum realisieren möchte: Bebauung des bisherigen Sportplatzes mit Wohnungen. So ließe sich auch die letzte Lücke in der Projektfinanzierung füllen, nachdem ca. 87 Prozent der Gesamtkosten durch die Öffentliche Hand gefördert würden. Die Anzahl der Schüler wird sich verdoppeln, denn eine vierzügige Gesamtschule mit neun Jahrgangsstufen ersetzt eine zweizügige Realschule mit sechs Jahrgängen. Dem stünde nur noch ein Drittel des heutigen Außengeländes gegenüber. Das hieße: Schulsport outdoor vor Ort vorbei, jugendgerechte Entfaltung auf dem Gelände stark eingeschränkt. Zudem wird jedwede Reserve zur Korrektur der optimistischen Annahme über „genügend Außenfläche“ artfremd verbraucht.

Muss das sein? In unbeabsichtigter, aber entwaffnender Weise brachte es die städtische Planungsabteilung auf den Punkt: Das Bistum hat nachgerechnet, und es reicht für die Schüler auch ohne den Sportplatz. „Da ergab sich dann eine Brachfläche.“ Dem wollten die Bürger nicht folgen. Was es im formal getrennten Verfahren zu einer Wohnbebauung zu beachten gilt. bh

Endlich Spatenstich

Es war ein langer, beschwerlicher Weg. 1996 beschloss der Rat der Stadt Bad Honnef den Bau einer Sporthalle in Aegidienberg. 2002 wurde die Verwaltung beauftragt, unverzüglich eine Zweifach-Sporthalle bauen zu lassen. 2004 wurde gar eine Dreifach-Sporthalle erwogen. Alles schwierig bei leeren Haushaltskassen. 2008 spendete der (inzwischen verstorbene) sportbegeisterte 87jährige Joseph Bellinghausen 500.000 Euro für den Bau der Sporthalle in Aegidienberg. Bis zum ersten Spatenstich am Montag, im Schatten der Theodor-Weinz-Schule, vergingen noch einmal acht Jahre. Und nun wird Gas gegeben: Beginn der Erdarbeiten Ende Januar, Montage der Hallenstützen Mitte März, Ausbaubeginn Mitte April, Fertigstellung Ende November. „Was lange währt wird endlich gut“, sagte Bürgermeister Otto Neuhoff beim ersten Spatenstich.

Dragons schlagen die Uni-Riesen Leipzig

Dragons Rhöndorf vs. Uni-Riesen Leipzig 86:76 (20:18/17:17/26:15/23:26)

Vor 800 Zuschauern im DragonDome am Menzenberg feierte Savo Milovic eine erfolgreiche Premiere als Co-Trainer der Dragons Rhöndorf an der Seite von Headcoach Matthias Sonnenschein und fuhr mit seiner Mannschaft einen verdienten 86:76-Sieg gegen die Uni-Riesen Leipzig.

Keine Spur von Neujahrsmüdigkeit war auf dem Feld zu erkennen, denn direkt nach dem Sprungball konnte Aaron Nelson die ersten Punkte für die Hausherren markieren. Weitere Punkte von Thomas Michel und Mike Lucier zum 7:0 sorgten für den erhofften Start nach Maß der Dragons. Doch mit dem 9:0 hatten die Gäste genug gesehen und starteten ihrerseits einen 11:4-Lauf und konnten nach einem weiteren erfolgreichen 3er von Jonas Niedermanner mit 13:15 in Führung gehen.

Spätestens jetzt waren Zuschauer wie Spieler endgültig auf Betriebstemperatur angekommen und mit einem knappen 20:18 für die Drachen ging es in den zweiten Spielabschnitt dieses kalten Samstagabends. Dort war es Cardell Mc Farland diesen für die Gäste zu eröffnen und mit einem artistischen Unterhand-Korbleger zum 20:20 auszugleichen. Nicht nur in dieser Szene hinterließ der quirlige US-Boy der Uni-Riesen einen guten Eindruck bei seiner Saison-Premiere im Trikot der Leipziger und markierte die ersten 4 Punkte seiner Farben im zweiten Viertel.

Beide Mannschaft zogen die Zügel in der Defense spürbar an, was hüben wie drüben die Feldwurfquote spürbar sinken ließ. Auf Seiten der Hausherren riss „Air Canada“ Mike Lucier das Spiel mehr und mehr an sich und zwang Gästetrainer Anton Mirolybov beim 29:24 zu seiner ersten Auszeit der Partie. Die Aussprache zeigte Wirkung, denn die Korbjäger aus der Sachsen-Metropole arbeiteten sich bis zum Pausentee wieder auf ein 37:35 an die gastgebenden Dragons heran.

Headcoach Matthias Sonnenschein schien gemeinsam mit seinem Assistenten Savo Milovic die passenden Worte in der Kabine gefunden zu haben, denn die Drachen starteten hellwach in die zweite Halbzeit und verbuchten durch Aaron Nelson die ersten 4 Punkte des Viertels (41:35). Zwei unsportliche Fouls gegen die Gäste sorgten endgültig für ein Rhöndorfer Momentum, welches die Dragons nutzten, um ihre Führung in den zweistelligen Bereich auszubauen (57:44).

An diesem Bild sollte sich auch bis zum Viertelende nichts ändern, wo die Dragons ein 63:50 mit in den finalen Spielabschnitt nehmen konnten. Dort warfen die ebenfalls noch um die Playoffs kämpfenden Gäste nochmals alles an Intensität in die Waagschale und versuchten mit schnellen Abschlüssen und harter Defense zurück ins Spiel zu finden. Nachdem Jordan Faison auf 67:56 verkürzen konnte, hatte Coach Sonnenschein genug gesehen und bat seine Mannen via Timeout zur Besprechung auf die Bank.

Doch auch im Anschluss zeigten die Drachen Nerven und ließen in der Offense viele gute Gelegenheiten zur Vorentscheidung liegen. Spätestens mit dem Freiwurf von Youngster Anton Geretzki zum 81:69 bei noch 1:11 Minuten verbleibender Spielzeit wähnten sich die Fans am Menzenberg mit ihrer Mannschaft auf der Siegerstraße. Doch ein unsportliches Foul gegen Thomas Michel sorgte nochmals dafür, dass die Gäste Morgenluft schnupperten.

Jedoch gelang es den Dragons in Person von Frankl-Maus und Thomas Michel nochmals wichtige Punkte zu markieren und so den letztlich verdienten Heimsieg einzufahren. Für die Dragons Rhöndorf geht es nun auf einen Roadtrip mit drei Auswärtsspielen in Folge. Den Auftakt zu dieser Serie bietet das Gastspiel bei der BG Karlsruhe am 15. Januar, ehe an den darauffolgenden Spieltagen zum Kräftemessen mit den PS Karlsruhe LIONS und den FRAPORT Skyliners Juniors kommt.

Matthias Sonnenschein (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Dieser Heimsieg war sehr wichtig, damit wir mit entsprechend Rückenwind in die kommenden drei Auswärtsspiele gehen können. Nach der Halbzeitpause haben wir unseren Gameplan besser umgesetzt und Leipzig zu einigen Ballverlusten gezwungen, die wir für uns nutzen konnten.“

Anton Mirolybov (Headcoach Uni-Riesen Leipzig): „Gratulation an die Dragons, die heute den besseren Job gemacht haben. Gegen die Zonenverteidigung der Dragons haben wir zu wenig Mittel gefunden, um am Ende hier etwas Zählbares mitzunehmen.“

Rhöndorf: Reusch (4), Michel (6), Geretzki (3), Wendeler (2), Fouhy (DNP), Nelson (28, 11 Rebounds), Frankl-Maus (17/2-3er, 5 Assists), Lucier (16/2), Trawick (10/2), Winterhalter (0), Lindner (DNP), Tratnjek (0)
Leipzig: Leutloff (26), Billups (4), Niedermanner (13/3-3er), Zimmer (2), Mc Farland (10/2), Faison (21, 12 Rebounds), Herrmann (0)

Blitzeis in Bad Honnef

Das ist ganz selten: Samstagabend gab der Deutsche Wetterdienst eine Unwetterwarnung für Bad Honnef heraus. Nieselregen bei Minustemperaturen verwandelte Wege und Straßen in Rutschbahnen.

Es galt die höchste Warnstufe für Glatteis. Und so geschah es auch: Ab 17 Uhr wurde die Stadt zu einer gefährlichen Eisbahn. Die Warnmeldungen in den Medien lauteten: „Vermeiden Sie Autofahrten und Spaziergänge. Bleiben Sie im Haus“.

Die Glättegefahr bleibt bis Sonntagmorgen bestehen. Dann soll sich die gefährliche Lage entspannen. Ab Sonntag steigen die Temperaturen wieder an.

POLIZEI BONN MELDET:

Witterungsbedingt waren Polizei und Rettungsdienst seit dem Samstagnachmittag im Dauereinsatz. Insgesamt kam es bis zum Sonntagmorgen im Polizeibereich Bonn zu 63 Glatteis bedingten Verkehrsunfällen mit einem Gesamtschaden von ca. 150.000,-EUR. Schon Samstagnachmittag kamen im Bereich Wachtberg mehrere PKW von der Fahrbahn ab und landeten im Straßengraben. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, die PKW sind jedoch zum Teil noch nicht geborgen.

Bei 5 Unfällen kam es zu leichten Personenschäden.

Samstagnachmittag geriet eine PKW-Führerin in Wachtberg-Berkum ins Rutschen und fuhr in eine Mauer, die Fahrerin wurde leichtverletzt, es entstand ein Sachschaden von ca. 3000,-EUR. In den frühen Abendstunden kam auf der L261 im Bereich Roettgen ein PKW von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum, der Fahrer wurde leichtverletzt, es entstand ein Schaden von ca. 5000,-EUR.

Im Verlauf des Abend geriet eine PKW-Fahrerin in Bonn-Lengsdorf gegen einen Betonpfeiler und wurde dabei leichtverletzt, der Schaden beträgt ca. 5000,-EUR. Bei einem Unfall auf der Joseph-Beuys-Allee wurden zwei Personen leicht verletzt. Dazu kamen zwei Fußgänger, die aufgrund des Glatteises stürzten. In der Bonner Innenstadt verletzte sich eine Frau leicht, aus Oberkassel musste ein Mann mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus verbracht werden. Insgesamt kam der Bonner Bereich glimpflich davon, bei den meisten Unfällen kam es nur zu Blechschäden.

Bürgermeister begrüßte die Sternsinger im Rathaus

Sternsinger im Rathausfoyer baten Bürgermeister Otto Neuhoff um eine Spende.

Die Sternsinger des Bad Honnefer Pfarrverbandes besuchten das Bad Honenfer Rathaus am Dreikönigstag. Sie sangen aus vollem Herzen, um für eine Spende zu bitten, die Bürgermeister Otto Neuhoff gerne gewährte. Die Kinder überbrachten den Segen für das kommende Jahr, dessen Schriftzug wie immer sichtbar auf einem Schriftband im Foyer angebracht wurde.

Bürgermeister Otto Neuhoff bedankte sich für den Besuch und freute sich über den Enthusiasmus der Kinder für die gute Tat. Zum Abschluss des Besuches im Rathaus gab es noch eine Süßigkeit. Anschließend zogen die Kinder weiter von Haus zu Haus, damit ihre Sammelbüchsen sich auch füllten. Das Motto der Sternsingeraktion 2017 lautet „Gemeinsam für Gottes Schöpfung – in Kenia und weltweit“, denn die Spenden sind für Projekte in Kenia bestimmt.

Dieses Jahr sind es zum Leidwesen der Betreuenden nicht ganz so viele Kinder, die mitgehen, wie in den vergangenen Jahren. Wenn ein Kind am kommenden Samstag, 14. 01.2017, noch mitmachen möchte, kann es bei Katharina Beschoner, Telefon 02224/75906 (Malteser Hilfsdienst), oder im katholischen Pfarrbüro angemeldet werden. In der Regel sollten die Kinder die zweite Schulklasse besuchen.

Jüngere Kinder können aber in Begleitung von Geschwistern oder Erwachsenen mitkommen. Jonathan beispielsweise ist erst drei Jahre alt und mit Begeisterung dabei. Seine Geschichte spricht schon sehr für ihn, denn er wohnt in Mainz. Dort durfte er die Sternsinger noch nicht begleiten. Deshalb reiste er extra zu seinen Großeltern nach Bad Honnef und ist jetzt einer der netten kleinen Könige. cp

 

2016: Der Jahresrückblick Teil 2

Auch im Mai bleibt trotz Betriebsaufnahme der Containersiedlung am Rederscheider Weg die Insel im Fokus. Das ist ihr Monat. Der 6. bringt als erster Tag des Festivals Flammenwerth „Pink Floyd Tribute“. Beeindruckender Event in beeindruckender Umgebung. Furios wie immer die Parade der Rheinflotten und das Feuerwerk am zweiten Tag. Helge Kirscht als Veranstalter ist zweifellos Mann des Monats. Dennoch gibt er diese Rolle auf. Zu viel Aufwand für ein „Ehrenamt“, denn zu verdienen ist nichts bei seinem Anspruch. Es wird sich zeigen, ob die nun beauftragten und kommerzieller aufgestellten Bonner Ausrichter genügend Substanz finden.

Der Ortsteil Rommersdorf erhält zwei überragende Chancen. Zum Einen stehen die Mittel bereit, den Möschbach zu renaturieren und sicherer bei Starkregen zu machen; zum Anderen haben sich Investoren für die verfallende Villa Schaaffhausen und deren Areal gefunden. Verständlich, dass dies Manche erfreut. Nachvollziehbar auch, dass es Andere verunsichert. Was schon schön ist, hat es schwer bei Veränderungen. Es brodelt. Man will informiert sein.

Die HWZ wirft sich ins Zeug und dokumentiert beide Themen ausführlich. Die Renaturierung des Möschbachs mit allen Plankarten über den gesamten Lauf hilft, das Projekt zu verstehen. Vorbehalte werden als solche erkannt. Der zuständige Ausschuss verweigert sich nicht mehr, sondern befasst sich gegen den Rat des obersten Bedenkenträgers mit dem Vorhaben. Das erweist sich dann auch als äußerst diskussionswürdig, bestätigt so gar nicht die an die Wand gemalten Teufel. Der Wasserverband Rhein-Sieg – ohne Erwartungen nach Bad Honnef zur Präsentation angereist – darf weiter planen und seine Ergebnisse dann zur endgültigen Entscheidung vorlegen.

Bei der Villa Schaaffhausen titelt die HWZ: „Ein Projekt wird öffentlich.“ Auch hier sorgt die komplette Aufarbeitung, wieder mit Plänen samt detaillierter Ansichten, für Kompetenz zur seriösen Beurteilung. „Ihr könnt sagen und argumentieren, was Ihr wollt – ich bin dagegen“ reicht nicht mehr als Tabus begründendes Dogma. Das Prinzip des per-ordre-de-mufti ist auch im Bezirk Rhöndorf erschüttert. Planer und Investoren dürfen ebenfalls weiter arbeiten. Ergebnisoffen. Denn es bleibt auch die Frage: Verträgt Rommersdorf dreißig neue Wohneinheiten samt zugehöriger Autos und Charakterwandels. Das wird jetzt untersucht. Mit dem der Neuhoffschen Verwaltung immanenten Ziel, eine Lösung zu finden statt Probleme zu suchen. Eine wahrhaft historische Situation: „Und sie bewegt sich doch…“

So gilt es auch im Kreis. Die Zeit der Diskussion über die lange mit Klauen und Zähnen verteidigten RWE-Aktien ist da. Jeder will nun die tief gefallenen Papiere loswerden; und Niemand redet mehr über den Ankauf weiterer Aktien der Rhenag. Ein gelutschter Drops. Der Glaube an politische Gremien als bessere Unternehmer ausgeträumt. Stattdessen beginnen Arbeitskreise und Workshops zur regionalen Energiewende in „RSK“. Unter aktiver Beteiligung von Hochschulen, Unternehmen, Kammern, Bürgerinitiativen. Es hatte ein wenig gedauert, den Schock zu überwinden, dass ausgerechnet unser Kreis ganz hinten steht beim Ringen um nachhaltige Energieversorgung und –Produktion. Gegenüber Bund, Land und allen Anderen. Die ultimative rote Laterne. Sogar hinter Euskirchen.

Am 2. Juni eröffnet die Stadt ihren dreiteiligen Zyklus „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“. Gesponsert von BHAG und kommunalem Abwasserwerk. Das sind wahrlich innovative Töne. Also erklären wir die BHAG-Vorstände Peter Storck und Jens Nehl zu Männern des Monats. Sie unterstützen, dass Bad Honnef sich aufmacht zu neuen Ufern. Und die Stadt erhält die positive Quittung für ihren Aufbruch:

Am 21.6. ist der Kursaal Austragungsort des „Langen Tags der Region“, des alljährlichen Höhepunkts des Region Köln/Bonn e.V.. Bereits am 2.6. winkt der Bauausschuss der kreiseigenen Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft GWG den Bau einer Siedlung öffentlich geförderter Wohnungen in Aegidienberg durch; hier entsteht jetzt attraktiver Wohnraum ohne jedes Invest der Kommune. In Eschis Vierkotten treffen sich vier Menschen aus Politik, Presse und örtlicher Wirtschaft; sie denken über zukunftsfähiges Stadtmarketing nach.

Das Rosenfest folgt den bewährten Mustern zum frei erfundenen Anlass. „Gipfelstürmer – Mittelrhein offroad“ als Winzer-Event platzt am zweiten Wochenende des Monats aus allen Nähten. Auch ohne rockenden Bürgermeister, der im Jahr zuvor noch unterstützend einheizte. Junge Weinmacher aus drei Dynastien, moderne Ansichten und Methoden, Küchen und Weine mitten im Wingert. Pure Innovation mit Blick über den Rhein. Unvergleichlich, in Bad Honnef zuhause.

Ebenfalls hurtig gewachsen und etabliert ist das Wiesenfest in Selhof. Gabi Herfurt als Unterstützerin der ersten Stunde ist unsere Frau des Monats. Eine solche lokale Festivität von Format fördert nicht nur die Kommunikation; mensch kann sich drauf freuen und seine Mitarbeit einbringen. Es geht um ein Stück Lebensqualität, das hier im Juli seinen Platz gefunden hat.

Lebensqualität will auch die „Blaue Sau“ im Lohfeld vermitteln. Via Wurst. Der Imbiss ist ein Vorauskommando dessen, was Christian Birkenstock dort als Erlebniskonvolut zusammenbraut. Wir werden erst 2017 erfahren, was BM Otto schon kennt, weil er mit dem Schuhmacher die Köpfe zusammensteckte.

Eine Ahnung aber hat die städtische Gerüchteküche, seit sie bei Wirtgens Akademie auf Aegidienberger Grund mit dem poitiven Resultat ähnlicher Verhandlungen unter Rheinländern überrascht wurde. Mehr als Ahnung gilt ab jetzt für das Integrierte Stadtentwicklungskonzept ISeK, dessen Rahmenkonzept die HWZ wie alle anderen Medien veröffentlicht. Ab sofort rauchen die Schädel der Kommunalpolitik. Manche Parteien erarbeiten in der Folge Vorschläge und Alternativen. Andere huldigen – und vermarkten ihr inaktives Verharren in Ehrfurcht als besondere Leistung der Konstruktivität. Auch so sehen Blüten der Argumentation aus.

Der VVS verschönert zwar weiter das Siebengebirge, strebt aber nach Entlastung bei der Betreibung des Naturparks. So beschlossen auf seiner Mitgliederversammlung am 7.7.. Der Naturpark auf der anderen Rheinseite um den Kottenforst bietet Partnerschaft und ein gemeinsames Verwaltungsdach, ohne dass die operative Verantwortung der Siebengebirgler beschnitten würde. Man wünscht es dem VVS; und man darf gespannt sein.

Der August ist der Monat der 7 Mountains Music Night. Da gibt es mehr als nur einen Kessel Buntes, den Veranstalter Helge Kirscht aufstellt. Er hat ein Konzept, und neuerdings promotet er den Jazz. Er sammelt Sponsoren, sodass sich die riesige Unterstützerliste liest wie ein Who-is-Who der Honnefer und Königswinterer Wirtschaft. Er praktiziert interkommunale Zusammenarbeit, von der Andere vor allem reden. Helge schrappt nur deshalb am Mann des Monats vorbei, weil es das schon im Mai war.

So geht der Titel an Lothar Paulsen, der mit seinem HFV zwar absteigt, bei seiner opulenten Saisoneröffnung am letzten Wochenende des Monats aber ein neues Konzept vor allem der Jugendarbeit vorstellt. Auch der HFV kooperiert jetzt über die Stadtgrenzen hinaus mit Partnern. Die HWZ kommentiert: Höchste Zeit in der Ära der Globalisierung! Obwohl das Rhöndorfer Schützenfest wieder eines der größten ist.

Auf einer Bürgerversammlung zur Anhörung in Sachen Villa Schaaffhausen tobt der Bär. Eine Minderheit konterkariert (sehr) laut und aufgebracht den Namen des Veranstaltungsortes Haus RheinFRIEDEN. Sie will sofort abstimmen. Vielfach. Vor jeder Information. Da sie die Veranstaltung nicht sprengen kann, werden die Investoren zutiefst persönlich angegriffen und diffamiert.

Die Stadtplaner Pinto und Wiehe erleben die Stürme der kommunalpolitischen Ebenen. Wie damit umgehen? Man ist ja nicht unter Hooligans. Der Bürgermeister will abbrechen, berät sich dann mit seiner Verwaltungsspitze und lässt abstimmen. Mit eindeutiger Mehrheit. Denn wer gekommen ist, will informiert werden. Was jetzt passiert. Bemerkenswert, denn wieder ist es das Dialogmodell, das sich durchsetzt. Das Miteinander wird in Bad Honnef stabil.

Am 31. fahren Thomas Bock, Georg Zumsande, Helmut Böndel und Burkhard Hoffmeister zum Wirtschaftsförderer des Rhein-Sieg-Kreises, Dr. Hermann Tengler. Als Kreistagsmitglied hatte Hoffmeister ein Förderprogramm der EU entdeckt, das stationären und Internethandel zusammendenkt – und den Termin vermittelt. Tengler hört zu und unterstützt nach Kräften.

Bereits einen Tag später liegen alle Formulare im Honnefer Rathaus auf dem Tisch. Der „Region Köln/Bonn e.V.“ berät, von Dr. Tengler mobilisiert. Die Stadt geht in einen anspruchsvollen Wettbewerb, will die Eine geförderte im Regierungsbezirk werden. Mit ungeahnten Folgen, siehe Dezember.

Dann kommt das Rhöndorfer Weinfest am ersten September-Wochenende. Es ist wieder ein voller Erfolg, genau wie letztes Jahr. Und eben das beäugen erste skeptische Stimmen: Immer exakt Dasselbe. Ramba Zamba der Ziepches Jecke lässt grüßen. Wie die Frauen am Fressstand ist Organisator Alfred Höhler aufs Höchste engagiert. Das ist harte Arbeit, das schafft Verdienste. Könnte da nicht auch etwas Erneuerung oder Entwicklung stattfinden, um nicht einmal mehr Gefahr zu laufen, Bewährtes totzureiten?

„Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“ mit seiner zweiten Veranstaltung. 40 Jahre Städtepartnerschaft mit Berck-sur-Mer unter der Regie von Rainer Kubis. Konzentrierte Antragsvorbereitung für das Lokale Online-Portal. Vor einem kritischen Rat stellt Johanna Högner Praxis und Konzept ihrer Wirtschaftsförderung vor; sie erhält viel Beifall und umfassende Zustimmung. Also ist Wirtschaftsförderin Högner zweifellos die Frau des Monats. Sie tut richtig daran, mühsam realisierte Prozesse in der Hand zu halten. Während sie und Andere noch suchend arbeiten, formulieren schlaue Köpfe, was Bad Honnef wirklich braucht. –

Derweil diskutieren die Kreistage und Räte aller Großstädte der auch ferneren Umgebung die Vereinsgründung einer „Metropolregion Rheinland“. Als fünfte regionale Koordinierungsebene neben Regierungspräsidium, Region Köln/Bonn, Landschaftsverband Rheinland LVR und Landkreisen! Gerade da wird King Elvis erneut auf Hawaii gesehen, wie er Fritten verkauft. Und Manfred Durban von „Die Flippers“ ist tot.

Ihm folgt im Oktober der Ausnahmegitarrist Werner Lämmerhirt. Die Gaststätte Brethauer am Ziepchen macht zu und wartet nun auf adäquate Nachfolge-Betreiber. Wolfgang Bosbach wird neuer Aalkönig. Als Talkshow-Queen mit dem Nebenberuf des Politikers machte er sich einen Namen; nun spannt er sich vor die gute Sache. Wirbt Spenden ein für eine Institution, die aus Bad Honnef kaum noch wegzudenken ist als Cherity-Plattform für zahllose Initiativen.

Gründungs-Rektor Stefan Rost erklärt der HWZ die neue Gesamtschule in katholischer Trägerschaft. Vor einigen Jahren in solcher Konstellation noch undenkbar, ist der Plan jetzt vertraglich unterschriebene Wahrheit. Gewinner ist die Stadt mit einer stark aufgewerteten Schullandschaft. Soweit wir das beurteilen können. Was wir jedoch wissen ist, dass die Kanalsanierung vorbildlich gelaufen ist. Weil nix mehr zu sehen ist. Termingerecht und ohne Unfälle hat es geklappt. Was gefeiert wird.

Der 3. Oktober heißt „Tag der Deutschen Einheit“. Zu beobachten ist jedoch eher ein Auseinanderdriften der Gesellschaft. Der Osten brachte uns nicht die befürchtete SED, wohl aber Pegida und in der Folge die AfD mit ihren Dogmen aus den Portfolios von Ausgrenzung, Rassismus, Deutschtümelei. Vereinfachende Pauschalierung? Nicht doch! Weil wir in Bad Honnef leben, ist es anders. Weil hier kein Zweifel an der Willkommenskultur Fuß fassen konnte, weil Niemand im Zelt schlafen musste – deshalb ist es hier anders. Ein Verdienst der Honnefer Menschen.

Und ein Verdienst ihrer Stadtregierung, die gerade das „Wochenendgelände“ am Rederscheider Weg ersteigerte zur weiteren Sicherung konstruktiver Perspektiven. À propos: Ebenfalls im Oktober beginnt Cigdem Bern ihren Dienst als Erste Beigeordnete. Sie komplettiert den fünfköpfigen Verwaltungsvorstand, ein Team mit Erfahrungen aus diversen Kulturkreisen, Signal für die offene Gesellschaft.

Drei Frauen übrigens und zwei Männer. Ob nun Cigdem Bern oder Wolfgang Bosbach oder Stefan Rost oder doch Marcus Killat als Leiter des Abwasserwerks Person des Monats ist, darauf kann sich das Autorenkollektiv nicht einigen. Wohl aber auf das City-Ereignis des Jahres, denn der Martini-Markt übertraf sich ein weiteres Mal selbst und hievte das, was möglich ist, in eine neue Dimension.

Das kommunalpolitische Highlight Bad Honnefs datiert auf den 12. November. Wieder treffen sich Fraktionen und Parteien mit dem Rathaus zum Strategieworkshop. Es geht um die perspektivische Stadtentwicklung, es geht um ISeK. Unglaublich detailliert aufbereitet, präzise erläutert. Die Planer in der Verwaltung bescheren eine Sternstunde, Fabiano Pinto ist Mann des Monats.

Auf solcher Basis findet sich ein Konsens, der wirklich trägt. Alles läuft so positiv, dass der Planungsausschuss seine Sitzung für den 15. umgehend absagt. Der Rat kann sofort beschließen. Und tut das dann auch. Es ist ein Konsens, kein Kompromiss. Bad Honnef will sich weiterentwickeln, will qualitativ und quantitativ wachsen.

Dazu werden substantielle Aussagen gemacht. Ob und wie viele innerstädtische Sportstätten fallen, wie viele Neubürger letztendlich genau gewonnen werden können, ob es mit den Belastungen der Bewohner (z.B. Grundsteuer) irgendwann wieder „runter“ geht – das sind zu beantwortende Fragen einer Realität, die in ihren Eckwerten und Kernaussagen genügend klar und konkret formuliert ist. Denn die Beratenden wollen die Integration sozialer und kultureller Parameter in ISeK.

Der VVS wählt seine Gremien und berücksichtigt unsere Stadt angemessen. „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“ geht in die letzte Runde. Die RSAG als kreiseigener Entsorger macht ihre Klausur; sie will die Müllgebühren weiterhin nicht erhöhen. Im Bezirksausschuss Aegidienberg wird lange beraten, ob sich die dortige Klosterstraße nicht erhellen ließe. Zum Antrag, den man formulieren möchte, kommt es nicht mehr. Denn prompt rücken die Männer vom Bauhof an und stellen die fällige Laterne auf. Ganz einfach. Unprätentiös wie unbürokratisch. So geht es, wenn man BM Otto hat. Wobei uns sofort einfällt, dass der beliebte Hohlweg unterhalb des Siegfriedfelsens noch immer auf seine Wiedereröffnung wartet.

Diverse Sessionseröffnungen werden routiniert abgewickelt. Die blau-weiße KG aus Selhof feiert Jubiläum. Derweil sorgen Kälte samt Regen für weniger Teilnehmer und Besucher an den Martinszügen. Ein Honnefer Jung allerdings feiert ausschließlich Erfolge. Sebastian Pufpaff läuft auf allen Kanälen. Auf dass er im Rausch der Omnipräsenz nicht so belanglos wird wie Mario Barth… Ganz große Trauer: Leonhard Cohen stirbt. Victor Bailey von Weather Report und der geniale Leon Russell folgen ihm. Was sich im Dezember fortsetzt mit Greg Lake, Rick Parfitt von Status Quo sowie George Michael. Einem der Größten.

Bad Honnef wird besonders heimgesucht. In einem Monat versterben Peter Hintze, Krista Wahl und Ruth Hoppe. Die größte Partei verliert Einige ihrer Besten, die Stadt muss auf eine Querdenkerin verzichten. Da fällt es schwer, an bevorstehende Jubiläen zu denken wie 125 Jahre Café Profittlich, 50 Jahre Pütz & Kloss oder 30 Jahre Böllchen. Ungezwungen ist auch ein Besuch der Weihnachtsmärkte nicht. Weder der des kleinsten bei Halt Pol noch der des kleinen der Leos noch der des vereinten großen am Ziepchen und am Haus im Turm. Bei Letzterem zelebriert Elisa de Sousa zum vorerst letzten Mal auf der Gastro-Bühne. Weshalb sie auch die Frau des Monats ist.

Kurz vor Weihnachten geht noch Post im Rathaus ein. Bad Honnef hat tatsächlich den Wettbewerb um die EU-Fördermittel zum Aufbau einer Online-Plattform für den hiesigen Einzelhandel gewonnen. Ein Riesenschritt hin zu einer noch attraktiveren Stadt, die sich dann auch in der virtuellen Welt präsentieren wird. Noch mehr Arbeit für Johanna Högner und Otto Neuhoff, der zuletzt dann doch die Zeit findet, am 10.12. mit seiner Bäd Honnef Blues Rock Band im Inselcafé aufzutreten. Es wird noch mehr Spaß machen, hier zu leben. Weil alles Mögliche angestoßen ist. Weil wir drüber reden. Dann gucken und selektieren sowie Eines nicht vergessen: Machen und umsetzen. Weshalb am 9. Januar Spatenstich ist zur neuen Aegidienberger Sporthalle. bhbö

Knaller

Meine sehr verehrten Damen und Herren, eigentlich hatten wir uns schon vor geraumer Zeit vorgenommen, nur noch über die angenehmen Seiten des Lebens zu berichten. Wenn rings herum Krieg und Terror die täglichen Schlagzeilen beherrschen, dann sind unsere Befindlichkeiten auf einmal ganz klein. Winzig klein. Besonders in einem so beschaulichen Ort wie eben Bad Honnef. Dennoch gibt es immer wieder „Kleinigkeiten“, die die Bürger maßlos ärgern. Graffiti beispielsweise.

Oder eben wie hier gezeigt, die „Knallermüllhaufen“ nach Silvester, verstreut in der gesamten Stadt. Widerlich. Gut, der Bauhof wird da schon wieder für Sauberkeit sorgen, aber die Frage sei doch erlaubt: Was sind das für Menschen, die so mit ihrer Stadt und ihrem Wohnumfeld umgehen?

Wir vom Stammtisch der Besen-und Kehrschaufel-User haben keine Antwort auf diese doch alles entscheidende Frage gefunden. Wie dem auch sei, wir haben 2017 an der Backe. Ein paar Fragen wird das Jahr beantworten müssen: Wann wird es endlich wieder Sommer? Nein. Spass!

Wann wird es endlich mit dem Businesspark, mit der Post, mit der Villa Schaffhausen, mit Mesenholl, oder mit dem Saynschen Hof weitergehen? Sie wissen, was ich meine. Man sagt, dass das alles umfassende ISEK „Einzelschicksale“ schlichtweg überlagert oder gar behindert. Keine Ahnung. Die erste Ausgabe eines Jahres ist immer die schwierigste, weil zwischen Weihnachten und Jahresbeginn nix los ist.

Zum Glück weiß das unser Landrat und lässt schöne Geschichten aus dem Kreis verschicken. Danke dafür. Meine Betreuerin und ich, wir haben Heilig Abend und Silvester wie seit gefühlten 100 Jahren im Seminars Hotel verbracht, sehr gemütlich, mit 200 begeisterten Gästen aus aller Welt. Erkennen Sie den Weihnachtsmann? Ein schönes neues Jahr allerseits….

Fototrilogie „Sankt Martin“ von Titus Reinarz für die Stadt

Foto: Bildhauer Titus Reinarz (rechts) übergab Bürgermeister Otto Neuhoff (links) ein Schild mit den Fotos der drei Reliefs über das Leben des Heiligen Martin, die in der Selhofer Kirche St. Martin angebracht sind.

Bildhauer Titus Reinarz wohnt in Löhndorf-Sinzig, ist aber in Bad Honnef geboren und aufgewachsen. Deshalb fühlt er sich mit Bad Honnef tief verbunden und schenkte jetzt der Stadt eines seiner Werke.

Er überreichte Bürgermeister Otto Neuhoff eine Trilogie: Fotografien der drei von ihm gefertigten Reliefs, die in der Selhofer Kirche Sankt Martin zu sehen sind. Dargestellt sind drei Stationen des Lebens des Heiligen Martin von Tours, der als Soldat seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte, als Einsiedler lebte und schließlich Bischof wurde. Für die Schenkung an das Rathaus wurden die Fotos der Selhofer Reliefs auf einer Alu-Dibond-Platte, Aluminium mit einem Polyethylen-Kern, aufgebracht.

Die Reliefs in St. Martin hingegen sind aus Muschelsandstein, der bei Udelfangen in der Nähe von Trier gebrochen wird. Schwer beschädigt wurde das Innere der Selhofer Kirche Anfang September 2016, da es gebrannt hatte. Durch die starke Rauchentwicklung wurden auch die Reliefs in Mitleidenschaft gezogen und Titus Reinarz musste sie fachmännisch vom Ruß reinigen. Sie werden im Original in St. Martin wieder zu bewundern sein, wenn die Kirche nach der Beseitigung der Brandschäden voraussichtlich im kommenden Frühjahr geöffnet sein wird.

Von Ende November bis Mitte Dezember 2016 hatte Titus Reinarz eine Auswahl seiner Werke im Kunstraum Bad Honnef unter dem Rathaus ausgestellt. Bürgermeister Otto Neuhoff sagte: „Ich bedanke mich für die schöne Ausstellung und für die Schenkung. Wir werden die Foto-Trilogie in Ehren halten.“

Titus Reinarz erzählte, dass er Kindheit und Schulzeit in Bad Honnef in guter Erinnerung habe. Die Kirche St. Johann Baptist liebte er. Zu den Pfarrern hatte er ein gutes Verhältnis und so wurde er Messdiener. Ab und zu findet heute noch ein Klassentreffen mit den ehemaligen Schulkameraden in Bad Honnef statt. Sein Vater hatte ein Atelier an der Linzer Straße gegenüber dem Alten Friedhof. Heute ist Titus Reinarz ein gefragter freischaffender Künstler mit eigenem Bildhaueratelier. Er stellt in Deutschland, Österreich und Italien aus. Seine Fachkenntnisse werden geschätzt. Die Fototrilogie schenke er der Stadt, so erklärte er, damit bekannt wird, was es in Bad Honnef alles an Kunstschätzen und für die Sinne gibt. cp