Schützen Gala Bad Honnef

Foto: Die Schützenkönige Raphael Path (Rommersdorf) und Benny Limbach (Bad Honnef) (v.l) repräsentieren den Aufbruch des Schützenwesens in Bad Honnef 

Früher war bekanntlich alles besser, oder sagen wir mal, anders. ZumBeispiel das Schützenwesen. Früher (sagen wir mal vor 50 Jahren, beispielsweise…) gehörten die Schützenbälle zu den absoluten Höhepunkten eines jeden Jahres. Weil eben einzigartig für das gesellschaftliche Leben in einer (kleinen) Stadt.

In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Situation gewaltig verändert. Schützen feierten quasi nur noch unter sich, jeder Verein mit seinem eigenen Fest. Besucher blieben aus, die Schützen wurden immer älter, kaum eine Chance auf Nachwuchs, das Schützenwesen war eben aus einer anderen Zeit. Ganz besonders die Rommersdorf Bondorfer- und die Bad Honnefer St. Sebastianer Schützen litten jahrelang unter Publikumsschwund.

Lange Rede kurzer Sinn: Vor drei Jahren erfanden Benny Limbach und Daniel Behr (U 30) die ultimative Schützen Gala. Und die wurde ganz schnell wieder zu einem gesellschaftlichen Ereignis in der Stadt. Vergleichbar mit dem Aalkönigsfest, ohne Aal, aber mit Grünröcken. Und die sind mit der Gala wieder so richtig gesellschaftsfähig geworden. Bei der dritten Schützen Gala der Neuzeit am Samstag im Kurhaus unter neuer Leitung von „MAXX by Steigenberger“ hat es sich einmal mehr gezeigt: Die Bad Honnefer Gesellschaft zieht mit, aber nicht nur das, unfassbar viele Jugendliche fühlten sich sichtlich wohl. Weitere Informationen und Fotos folgen. bö

Tausendsassa Benny Limbach

DAS SOMMERGESPRÄCH: Heute mit Benny Limbach, Schützenprinz, Schützenkönig und mehr

Ehre, wem Ehre gebührt. Vor drei Wochen wurde Benny Limbach Schützenprinz in Rommersdorf Bondorf, am vergangenen Wochenende setzte er noch einen drauf und wurde Schützenkönig der Bad Honnefer St. Sebastianer Schützenbruderschaft. Einfach nur genial, denn: Vor drei Jahren erfand Limbach die Schützengala im Kurhaus, eben mit den Rommersdorf Bondorfer- und den St. Sebastianer Schützen.

Die Schützengala hat sich ganz schnell zu einem gesellschaftlichen Ereignis in der Stadt gemausert, schon vergleichbar mit dem „Aalkönigsfest“, oder mit „Benefiz for Kids“. Niemand hat im Vorfeld daran geglaubt, nur Benny Limbach. Und er hat sich gegen die teilweise arg verkrustete Schützentradition durchgesetzt.

Ein Gewaltakt für einen 26jährigen. Als Stabführer der TV Eiche Spielmänner hat Limbach gewiss eine der „schlagkräftigsten Truppen“ im Rücken, die es in der Stadt gibt, und  dadurch Beziehungen und Kontakte, Sponsoren und Gönner, die sonst kaum jemand hat. Wir unterhalten uns mit ihm im Gasthaus „Vierkotten“, dem Stammquartier der Spielmänner. Schulterklopfen ist dort angesagt, jeder kennt ihn, jeder mag ihn. Er trinkt ein Weizenbier.

HWZ: Benny, was treibt dich an?

Benny Limbach: Mir liegt sehr viel daran, die traditionellen Strukturen in unserer Stadt zukunftsfähig zu machen. Beispiel Schützengala. Da haben wir Tradition mit zeitgemäßen Elementen verknüpft. Und es hat wunderbar funktioniert. Volles Kurhaus und begeisterte Gäste waren der Lohn.

HWZ: „Hauptehrenamtlich“ bist du allerdings Stabführer der TV Eiche Spielmänner. Auch da trifft die ausgeprägte Tradition auf einen ganz jungen Mann, eben dich.

Benny Limbach: Das wichtigste ist für mich die Weiterentwicklung des Spielmannszuges. Wir haben in diesem Jahr erstmals ein eigenständiges Konzert im Kurhaus gegeben, wir sind „spielerisch“ in die Karnevalshochburg Köln vorgedrungen und wir „erobern“ die Säle im Siebengebirge. Heißt: Wir entwickeln uns über die Stadtgrenzen hinaus ständig weiter. Und nicht zu vergessen, wir haben momentan auch keine Nachwuchssorgen.

HWZ: Das hört sich gut an. Und wie beurteilst du die Entwicklung unserer Stadt?

Benny Limbach: Ich bin froh, dass wieder Bewegung in die Stadt gekommen ist. Auch ich engagiere mich gerne für Bad Honnef, hier haben die Menschen das Herz auf dem richtigen Fleck. Bürgermeister Otto Neuhoff macht seine Sache sehr gut, ich meine, er hat alles im Griff. Man sollte ihn nicht nur an Knöllchen festmachen. Er bewegt eine Menge, und davon können alle Bürger profitieren. 

HWZ: Was sollten wir noch über dich wissen?

Benny Limbach (lacht): Kurzfassung. Ich bin Mitglied der CDU Bad Honnef, mit 10 Jahren hat mich mein Vater beim TV Eiche angemeldet, mit 11 Jahren wurde ich Mitglied im Rommersdorf Bondorfer Bürgerverein,  seit 10 jähren bin ich Mitglied der KG Halt Pol. Einmol Prinz zo sin, das wäre schon mein nächster Traum. Aber, das schreibst du bitte nicht.

HWZ: Na gut. Herr Pütz wird das schon irgendwie erfahren. Und nun zum „königlichen“ Privatleben.

Benny Limbach: Also zu den Standartfragen.

HWZ: Genau.

Benny Limbach: Mein Lieblingsplatz in Bad Honnef ist unweit vom Anleger 640, mit einem traumhaften Blick auf den Drachenfels. Entspannung finde ich im Kreis meiner Spielmänner und in der Familie, die mich sehr, sehr positiv geprägt hat. Zu einem guten Tag gehört für mich eine Tasse Kaffee und Pasta in allen möglichen oder unmöglichen Variationen. Wüten machen mich derzeit die egoistischen Diskussionen über Eigennutz vor Allgemeinnutz in der Stadt. Beispiel Stadtgarten.

HWZ: Danke für das Gespräch. 

SCHÜTZENGALA: Wieder ein Volltreffer

Die zweite Schützengala der Neuzeit mit der Sankt Sebastianus-Schützenbruderschaft Bad Honnef von 1325 und dem Rommersdorf-Bondorfer Bürgerverein machte ihrem Namen wieder alle Ehre. Die rund 400 Besucher erlebten im rappelvollen, fantastisch illuminierten Kursaal ein rauschendes Fest. Ein Familienfest.

Der Spielmannszug des TV Eiche mit Stabführer Benny Limbach und die Rheinbreitbacher Burgbläser mit Hansgünther Schröder an der Spitze zogen gemeinsam ein – im Schlepptau die gekrönten Häupter: Daniel Behr und Kira Hurrelmann von den Sebastianern und Jürgen und Beate Behr sowie das Prinzenpaar Jenny Steinbach und Basti Siebertz aus Rommersdorf. Spielmannszug-Abteilungsleiter Norbert Gruenenwald stellte erfreut fest:

„Alle Majestäten sind auch bei uns aktiv.“ Nach der Begrüßung durch die Vereinsvorsitzenden August Heinen und Stephan Elster wurde zu den Klängen der Band „die Helikopters“ das Tanzbein geschwungen.     

Ein wichtiger Bestandteil der Gala. Aber auch die „Tanzpausen“ hatten es in sich. Die Tanzgarde der Ziepches Jecke wirbelte über die Bühne, die Old Stars aus Selhof und die American Dream Boys vum Rhing.   

Durch das kurzweilige Programm führte Gala-Organisator Benny Limbach höchstpersönlich. Zum Ende der Veranstaltung präsentierte er „Dat Kölsche Rattenpack mit Swing vum Rhing“ und seinen Vater Manfred Limbach. Der wurde unter dem Jubel des Publikums zum Ehrenmitglied des Rommersdorf Bondorfer Bürgervereins ernannt.

Danach wurde im Foyer kräftig weiter gefeiert, musikalisch begleitet von den Urselhofer Musikanten. Erfreulich: Unter den Besuchern waren sehr viele junge Leute und Teile der Honnefer Gesellschaft. Die Schützengala hat den traditionellen Schützenball in eine neue Dimension gehoben. Dafür erhielt Benny Limbach zum Schluss Standing Ovation und einen Kniefall auf der Bühne von seinem Freund und Mitorganisator Daniel Behr. bö   

Köln feiert die Spielmänner

TV EICHE-SPIELMANNSZUG: 105 Jahre mit Spass an d´r Freud

An einem runden Tisch im Weinhaus Steinbach steckten vier Männer – Barthel Schwippert, Josef Schwippert, Jean Behr sowie Hans Mähler – die Köpfe zusammen. Und bei näherem Hinhören fing man im allgemeinen Hin und Her der Versammelten einzelne Liedzeilen auf, wie: „O, Deutschland hoch in Ehren…“, „Im schönsten Wiesengrunde…“, „Hinaus in die Ferne…“, „Das Wandern ist des Müllers Lust…“, „Nun ade, du mein lieb´ Heimatland…“ und einige andere mehr.

Barthel Schwippert trommelte mit den Händen auf dem blankgescheuerten Tisch die Takte dazu. Irgendwie schlug hier in dieser weinseligen Laune – bewusst oder unbewusst – die Geburtsstunde des Spielmannszuges des Turnvereins. Stabführer Benny Limbach: „Und dann zum 100-jährigen Bestehen des Spielmannszug TV Eiche Bad Honnef 1912 e.V. wurde ein Traum war.

Der Verein stellte, erstmals in der Vereinsgeschichte, die Siebengebirgstollitäten für den Festausschuss Siebengebirge in der Karnevalssession 2011/2012. Am Donnerstag, den 10. November 2011 wurde das lang gehütete Geheimnis im Bad Honnefer Rathaus gelüftet: „Es ist ein Prinzenpaar!“ Andrea Steinbach-Jungheim und Stefan Jungheim sollten in unserer Jubiläumssession die Jecken im Siebengebirge regieren“. Und sie taten es mit Bravour.

Gelebte Geschichte. In die Geschichte eingehen wird wohl auch die begnadete Idee, mindestens einmal im Jahr zu Beginn einer Session mit Jörg Putz nach Köln zu fahren, um dort im Gürzenich, in Kneipen und auf öffentlichen Plätzen aufzuspielen. Frisch, fromm, fröhlich, frei. Mal eben so in der Karnevalshochburg. Am vergangenen Sonntag zum vierten Mal. Mit Jörg Pütz als Entertainer und Türöffner. Auftakt im ehrwürdigen Gürzenich zur Herrensitzung der Lyskircher KG. Dann der Einkehrschwung in die „Malzmühle“, wo sich gefühlt alle Kölner KG´s an diesem Sonntagmittag stärken. Mit Ähzezupp.

Die Prinzengarde schaut vorbei und notiert die Telefonnummer der Spielmänner. Weiter gehts über den Heumarkt bis tief hinein in die Altstadt. Überall recken Touristen aus aller Welt ihre Smartphones in die Höhe. Hin und wieder der zaghafte Versuch einer Erklärung: „Nein wir sind keine Kölner, wir kommen aus Bad Honnef“. Verblüffte Gesichter. Weiter zum Hänneschen-Theater. Kleine Kaffeepause im Foyer. Ein Spielmannstriumpfzug durch die Altstadt lässt den Kölntrip ausklingen. Unzählige auswärtige Touristen werden in ihrer Heimat die Fotos herumreichen und feststellen, „in Köln war wieder richtig was los“.

Der Spielmannszug des TV Eiche: Zu buchen für Festzüge aller Art, Platzkonzerte, Geburtstage, Hochzeiten, Silber- und Goldhochzeiten, Jubiläen, Schützen- und Straßenfeste. In der Karnevalssession als Stadtsoldatencorps Bad Honnef für Karnevalszüge, Karnevalssitzungen, Prinzen- und Dreigestirn-Begleitung, Biwaks,Saalauftritte aller Art.

Auf dem Weg durch Köln erzählt Stabführer Benny Limbach über die guten Beziehungen der Bad Honnefer Spielmänner zu den kölschen Karnevalisten. „ Es war im Spätsommer 2015. In einer Mittagspause erhalte ich einen Anruf des Geschäftsführers der „Alaaaf.de“-Agentur aus Köln. „Ich han für üch ne Veranstaltung!“ Das waren die Worte von Horst Müller, dem Geschäftsführer der „alaaaf.de“-Agentur. Die Begeisterung der Kölner-Jecken für das Stadtsoldatencorps Bad Honnef hatte sich auch schon bei den Insidern des kölschen Fastelovends herum gesprochen. Das staatse Honnnefer Corps wurde zur Jubiläumsgala der KG Kölsche Grielächer vun 1927 gebucht.

Und das in der Eventlocation Kölns, der Wolkenburg. Das Honnefer Traditionscorps trat an mit alle Mann und in Gardeuniform. Es war ein grandioser Abend für uns, mit all den Kölner Prominenten, wie Ludwig Sebus und zahlreichen Kölner Traditionsgesellschaften“. Die Begeisterung weiterer Programmgestalter des Kölner Karnevals ließ nicht lange auf sich warten. So gingen bereits bis Anfang Oktober Anfragen für zwei Mädchensitzungen im Gürzenich zu Köln und dem Maritim Hotel bei den Gardisten aus Honnef ein. „Schon bald machten wir uns auf in die Karnevalsmetropole.

Das Erste Ziel war kein geringeres, als das Wohnzimmer der Stadt Köln, dem Gürzenich. Geladen hatten die Lyskircher Junge zur traditionellen Mädchensitzung. Flotte kölsche Medleys und akkurate Tänze waren der perfekte Einstieg in eine stimmungsvolle Sitzung. Es funkelten nun die strahlenden Farben unserer Vaterstadt Bad Honnef hinunter auf die rund 1000 bunt kostümierten Mädels. Weiter ging ins Maritim. Die Freunde der KG Kölsche Grielächer feierten dort ihre Mädchensitzung. Dort standen wir mit Guido Cantz, Cat Ballou, Klüngelköpp, Höhner, Brings und Marc Metzger auf der Bühne“.
Die Erfolgsgeschichte wird weiter gehen. Irgendwann werden wir die Spielmänner im Rosenmontagszug zu Kölle sehen. Limbach ist sich sicher: „Lange wird das nicht mehr dauern“.

 

Wally

Meine sehr verehrten Damen und Herren, Benny Limbach hat mir eine sms geschickt. Er ist traurig. Bei unserem Jahresrückblick haben wir „seine“ 1.Schützengala der Neuzeit nicht gebührend erwähnt. Lieber Benny, das holen wir hiermit nach. Natürlich gehörte die Gala, die du mit Kollege Daniel Behr aus dem Boden gestampft hast, zu den Highlights des Jahres 2016. Und nicht nur das. Ihr habt zwei Schützenvereine an einen Tisch bekommen und sie mit euren Ideen begeistert. Hut ab. Ihr gehört zu den „Männern des Jahres“ 2016. So nun schauen wir einmal in die Zukunft. Wie entwickeln wir uns in der neu geschaffenen Terrorwelt weiter? Wie wird eine Presseinfo in 10 Jahren aussehen? So etwa: „ Sondereinsatzkommando gescheitert / 20 Tote / Top-Terrorist entkommen…Wie die neue chinesisch-deutsche Sprecherin der grün-roten Bundesregierung, Rea Li Tätsfremd, soeben in einer Pressekonferenz mitteilte, ist eine gezielte Aktion zur Festnahme des weltweit gesuchten Top-Terroristen Osama Bin Wiederda blutig gescheitert. Nachdem BKA und BND nach mehr als 5 Jahren Suche den Aufenthaltsort des wegen zahlloser Sprengstoffattentate in der ganzen Welt gesuchten Bin Wiederda in der islamischen Freizone der Hauptstadt Berlin identifizieren konnte, sollte dieser heute Nacht mit einer gezielten Kommandoaktion festgenommen werden. Dabei kamen alle 20 Mitglieder des Sondereinsatzkommandos ums Leben. Die genauen Umstände des tragischen Scheiterns sind derzeit noch unklar. Das Spezialkräfteteam, bestehend aus 12 Sozialpädagogen, 2 Frauenbeauftragten, 2 Migrationsbeauftragten, 2 Political-Correctness-Überwachungsbeauftragten und 4 Juristen kam nach 2-stündiger Fahrt mit Fahrrädern durch die autofreie Innenstadt von Berlin gegen Mitternacht vor dem Wohnkomplex an, in dem sich der gesuchte Bin Wiederda aufgehalten haben soll. Auf Nachfragen betonte die Regierungssprecherin, dass das Team selbstverständlich nach den neuen gesetzlichen Quotenregeln mit einem korrekten Anteil von Frauen, Männern, Migranten, Schwulen, Lesben und Veganern paritätisch besetzt war. Bei dem Versuch, das Wohngebäude mit vorgehaltenen Informationsbroschüren und Diskussionsangeboten zu stürmen, wurde das gesamte Einsatzteam durch Sturmgewehrfeuer der Leibwächter von Bin Wiederda erschossen. Für die Bundesregierung ist immer noch unklar, wie es dazu kommen konnte. Die Teammitglieder“ seien durch ihre mehrjährige Ausbildung in allen modernen Diskussionsarten geschult und mit sämtlichen Therapieangeboten für Terroraussteiger bestens vertraut gemacht worden“(Autor unbekannt). Tja, die Zukunft. Vor 10 Jahren hieß die Zukunft iPhone. Viel attraktiver war das. Apropos Zukunft. Wally Feiden, Bürgermeisterin a.D., hat wie eine Wilde (im positiven Sinne) für die Zukunft gekämpft. Für die Sporthalle in Aegidienberg. Die CDU hatte sie ihr damals kaputt diskutiert, Sie erinnern sich. Nun konnte Otto Neuhoff den ersten Spatenstich für die Halle machen. Frau Feiden hat zugeschaut. Was mag sie wohl dabei gedacht haben? Siehe Foto oben. Watt iss loss? Saure Gurkenzeit? Saurer als im Sommerloch! Nix loss. Da muss ich doch tatsächlich „uns Wally“ bemühen, um die Kolumne voll zu kriegen. Gute Zeiten? Schlechte Zeiten? Schönes Wochenende allerseits…