Wally

Meine sehr verehrten Damen und Herren, Benny Limbach hat mir eine sms geschickt. Er ist traurig. Bei unserem Jahresrückblick haben wir „seine“ 1.Schützengala der Neuzeit nicht gebührend erwähnt. Lieber Benny, das holen wir hiermit nach. Natürlich gehörte die Gala, die du mit Kollege Daniel Behr aus dem Boden gestampft hast, zu den Highlights des Jahres 2016. Und nicht nur das. Ihr habt zwei Schützenvereine an einen Tisch bekommen und sie mit euren Ideen begeistert. Hut ab. Ihr gehört zu den „Männern des Jahres“ 2016. So nun schauen wir einmal in die Zukunft. Wie entwickeln wir uns in der neu geschaffenen Terrorwelt weiter? Wie wird eine Presseinfo in 10 Jahren aussehen? So etwa: „ Sondereinsatzkommando gescheitert / 20 Tote / Top-Terrorist entkommen…Wie die neue chinesisch-deutsche Sprecherin der grün-roten Bundesregierung, Rea Li Tätsfremd, soeben in einer Pressekonferenz mitteilte, ist eine gezielte Aktion zur Festnahme des weltweit gesuchten Top-Terroristen Osama Bin Wiederda blutig gescheitert. Nachdem BKA und BND nach mehr als 5 Jahren Suche den Aufenthaltsort des wegen zahlloser Sprengstoffattentate in der ganzen Welt gesuchten Bin Wiederda in der islamischen Freizone der Hauptstadt Berlin identifizieren konnte, sollte dieser heute Nacht mit einer gezielten Kommandoaktion festgenommen werden. Dabei kamen alle 20 Mitglieder des Sondereinsatzkommandos ums Leben. Die genauen Umstände des tragischen Scheiterns sind derzeit noch unklar. Das Spezialkräfteteam, bestehend aus 12 Sozialpädagogen, 2 Frauenbeauftragten, 2 Migrationsbeauftragten, 2 Political-Correctness-Überwachungsbeauftragten und 4 Juristen kam nach 2-stündiger Fahrt mit Fahrrädern durch die autofreie Innenstadt von Berlin gegen Mitternacht vor dem Wohnkomplex an, in dem sich der gesuchte Bin Wiederda aufgehalten haben soll. Auf Nachfragen betonte die Regierungssprecherin, dass das Team selbstverständlich nach den neuen gesetzlichen Quotenregeln mit einem korrekten Anteil von Frauen, Männern, Migranten, Schwulen, Lesben und Veganern paritätisch besetzt war. Bei dem Versuch, das Wohngebäude mit vorgehaltenen Informationsbroschüren und Diskussionsangeboten zu stürmen, wurde das gesamte Einsatzteam durch Sturmgewehrfeuer der Leibwächter von Bin Wiederda erschossen. Für die Bundesregierung ist immer noch unklar, wie es dazu kommen konnte. Die Teammitglieder“ seien durch ihre mehrjährige Ausbildung in allen modernen Diskussionsarten geschult und mit sämtlichen Therapieangeboten für Terroraussteiger bestens vertraut gemacht worden“(Autor unbekannt). Tja, die Zukunft. Vor 10 Jahren hieß die Zukunft iPhone. Viel attraktiver war das. Apropos Zukunft. Wally Feiden, Bürgermeisterin a.D., hat wie eine Wilde (im positiven Sinne) für die Zukunft gekämpft. Für die Sporthalle in Aegidienberg. Die CDU hatte sie ihr damals kaputt diskutiert, Sie erinnern sich. Nun konnte Otto Neuhoff den ersten Spatenstich für die Halle machen. Frau Feiden hat zugeschaut. Was mag sie wohl dabei gedacht haben? Siehe Foto oben. Watt iss loss? Saure Gurkenzeit? Saurer als im Sommerloch! Nix loss. Da muss ich doch tatsächlich „uns Wally“ bemühen, um die Kolumne voll zu kriegen. Gute Zeiten? Schlechte Zeiten? Schönes Wochenende allerseits…

Knaller

Meine sehr verehrten Damen und Herren, eigentlich hatten wir uns schon vor geraumer Zeit vorgenommen, nur noch über die angenehmen Seiten des Lebens zu berichten. Wenn rings herum Krieg und Terror die täglichen Schlagzeilen beherrschen, dann sind unsere Befindlichkeiten auf einmal ganz klein. Winzig klein. Besonders in einem so beschaulichen Ort wie eben Bad Honnef. Dennoch gibt es immer wieder „Kleinigkeiten“, die die Bürger maßlos ärgern. Graffiti beispielsweise.

Oder eben wie hier gezeigt, die „Knallermüllhaufen“ nach Silvester, verstreut in der gesamten Stadt. Widerlich. Gut, der Bauhof wird da schon wieder für Sauberkeit sorgen, aber die Frage sei doch erlaubt: Was sind das für Menschen, die so mit ihrer Stadt und ihrem Wohnumfeld umgehen?

Wir vom Stammtisch der Besen-und Kehrschaufel-User haben keine Antwort auf diese doch alles entscheidende Frage gefunden. Wie dem auch sei, wir haben 2017 an der Backe. Ein paar Fragen wird das Jahr beantworten müssen: Wann wird es endlich wieder Sommer? Nein. Spass!

Wann wird es endlich mit dem Businesspark, mit der Post, mit der Villa Schaffhausen, mit Mesenholl, oder mit dem Saynschen Hof weitergehen? Sie wissen, was ich meine. Man sagt, dass das alles umfassende ISEK „Einzelschicksale“ schlichtweg überlagert oder gar behindert. Keine Ahnung. Die erste Ausgabe eines Jahres ist immer die schwierigste, weil zwischen Weihnachten und Jahresbeginn nix los ist.

Zum Glück weiß das unser Landrat und lässt schöne Geschichten aus dem Kreis verschicken. Danke dafür. Meine Betreuerin und ich, wir haben Heilig Abend und Silvester wie seit gefühlten 100 Jahren im Seminars Hotel verbracht, sehr gemütlich, mit 200 begeisterten Gästen aus aller Welt. Erkennen Sie den Weihnachtsmann? Ein schönes neues Jahr allerseits….

Hitparade in Bad Honnef

Meine sehr verehrten Damen und Herren, reden wir über die Hitparade der meistfotografierten Mitmenschen unserer Stadt im Jahre 2016.

Ganz klar, der Bürgermeister steht unangefochten auf Platz 1 mit 76 Fotos in den vergangenen 52 Ausgaben.

Herzlichen Glückwunsch dazu. Seine erste Reaktion: „Wie, mehr nicht“?

Mit 27 Abbildungen belegt mein hochverehrter Präsident Jorg Pütz, wie in den vergangenen 10 Jahren, den 2. Platz. Und jetzt die Riesenüberraschung: Erst seit Oktober im Amte, belegt unsere neue 1. Beigeordnete Cigdem Bern den dritten Platz mit 14 Fotos. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Herren Neuhoff und Pütz im kommenden Jahr um ihre gewohnten Platzierungen heftig bangen müssen. Auf die weiteren Plätze kommen Dirk Pütz, Peter Profittlich, Michael Klinkenberg, Michael Holmer Gerdes, Uwe Westhoven, Juppi Pütz, Georg Zumsande, Andreas Archut, Sebastian Schuster, Beate Schaaf, Herbert Breuer, Matthias Hupperich, Peter Hurrelmann, Ursula Voll und Wally Feiden.

Menschen, die 2016 überdurchschnittlich viel in der Stadt bewegt haben, und dem entsprechend häufig in der Öffentlichkeit standen. Dazu kommen unendlich viele Bürger, die eher im Stillen Gutes tun. In der Flüchtlingshilfe beispielsweise, bei der Tafel, in den Kleiderkammern – ehrenamtlich und selbstlos. Allen gebührt viel Respekt und Dank. Diese Menschen machen unsere Stadt erst so lebens- und liebenswert wie sie eben ist.

Schauen wir nach Berlin.

Und damit tue ich einigen Lesern einen Gefallen, die mich immer wieder fragen, „Wie geht es eigentlich ihrer Tochter“? Gut, früher habe ich häufi – ger über sie berichtet, als sie noch in Südamerika unterwegs war. Das war spannend. Nun lebt sie in Berlin und arbeitet im „Berlinale“-Team. Bisher nicht wirklich aufregend. Bis auf den Abend der Kata – strophe an der Gedächtniskirche. Ihr Büro liegt ganz in der Nähe. Und mein Töchterlein schlendert gerne über Weihnachtsmärkte. Jetzt weiß ich, wie es sich anfühlt, wenn einem in der gleichen Sekunde brüllend heiß und eiskalt wird. Als ich sie wenige Minuten nach der Amokfahrt an – rief, saß sie im Büro und wusste von nichts. Ihre Reaktion:„Krass“. Kinder sind coo – ler. Eben habe ich wieder mit ihr telefo niert. „Das Leben geht weiter. Normal. Du merkst hier nichts“. Soviel zum „krassen“ Gegensatz zwischen Medienberichten und Wirklichkeit.

Heiligabend düst sie von Berlin nach Köln zur Restfamilie. Am 1. Weihnachtsfeiertag macht sie einen kur – zen Abstecher nach Bad Honnef, um danach zum Flieger nach Berlin zu eilen. „Oh du Fröhliche …“. Die Zeiten ändern sich. Aus süßen, betüttelten Kindern werden nun mal Erwachsene. Erwachsene in einer völlig veränderten Welt. Aufgewachsen mit Internet und Steve Jobs. Hallo? Weihnachten? Fuck! Schön, dass meine Tochter trotz allem für ein paar Stunden aus der Weltstadt Berlin nach Bad Honnef kommt. Quasi kommen muss. Weil Weihnachten. Ich habe mich dafür bei ihr entschuldigt.

Sie sagt“ Dad, lass mal, du kannst ja nichts dafür“. Gutes Kind.

Weihnachten 2016 ist nun auch Vergangenheit. 2017 steht vor der Tür. Das Wahljahr. Ich freue mich darauf. Guten Rutsch allerseits …

 

Verdammt stolz

Rathausspitze: Otto Neuhoff und Cigdem Bern

Meine sehr verehrten Damen und Herren, es gibt eine Riesenüberraschung bei unserer jährlichen Hitparade der meistfotografierten Mitmenschen dieser Stadt. Dazu mehr in der Silvesterausgabe. Diese ultimative Hitparade gibt es übrigens in diesem Jahr zum 10ten Mal. Sie spiegelt ganz schön wider, wer im Laufe eines Jahres am aktivsten war, auf welcher Ebene auch immer.

Kommen wir zuerst einmal auf mein Jahresabschlussmittagessen mit dem Bürgermeister und 1. Beigeordneten Cigtem Bern beim Franco zu sprechen. Irgendwie ist Otto Neuhoff mit dem abgelaufenen Jahr sehr zufrieden, insbesondere mit dem verloren geglaubten, neuen Gemeinschaftsgefühl in der Stadt, Motto: „Gemeinwohl vor Meinwohl“. Das können Sie in seinem „Grußwort zum Jahreswechsel“ auf Seite 2 sehr schön nachlesen. Alles was dort nicht steht, das erzähle ich Ihnen jetzt.

Das wichtigste vorab: Frau Bern und Herr Neuhof haben sich jeweils eine Kürbiscremesuppe bestellt, mit den Worten: „Das muss reichen“. Aktive Haushaltskonsolidierung. Leider konnte ich mich an den Konsolidierungsmaßnahmen nicht beteiligen. Zitterfaktor 3 und Suppe auf Löffel gehen nicht zusammen. Sie wissen was ich meine. Also gefrorene Lasagne. Genüsslich haben wir die Ratssitzungen Revue passieren lassen, ich glaube, Frau Bern hat auch schon drei miterleben dürfen. Das sollte für sie reichen, um unsere Volksvertreter bestens kennen zu lernen. Wir haben einstimmig lediglich drei Kandidaten ausgemacht, die einen friedlichen Weg in eine bessere Stadtzukunft, wenn auch unerheblich, stören könnten.

Mir fällt gerade auf, das ist quasi repräsentativ: Uraltfuchs, Altfuchs und Jungfüchsin sind einer Meinung. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Oder? Herr Bürgermeister sagt nur soviel: „Ich sage dir, das nervt nur noch“. So isses. Frau Bern schaut sich das alles sehr gelassen an, sie zieht allerdings schon ihre ganz eigenen, und sehr richtigen Schlüsse, und ich kann, nach immerhin schon vier Gesprächen mit ihr, sagen: Chapeau, es sind genau die richtigen Schlüsse.

Was Otto Neuhoff in seinem Grußwort nicht sagt: „Ich bin so verdammt stolz auf meine neue, junge Truppe. Die redet nicht nur, die packt an und macht“. Und das gab es in den vergangenen 16,5 Jahren nicht wirklich. 16,5? Genau! So lange bin ich nun schon ihr treuer Begleiter vor Ort. Erinnern Sie sich noch an das Lei(d)tbild? Zerredet, gedruckt und ab in die Schublade. Schubladenschlüssel im Rhein versengt.

So lief das bisher immer. Wirtschaftsförderer Dr. Hermann Tengler war früher quasi Dauergast in der Stadt. Immer gerne auf Einladung der CDU. Um Frau Feiden abzuwatschen. Hat alles nichts genutzt. Aber heute, heute muss er nicht mehr Feuerwehr spielen. Heute freut er sich aus der Ferne: „Unfassbar, was ihr in Bad Honnef auf einmal alles bewegt“. Ihr in Bad Honnef! Also wir alle. Das ist wohl das, was Neuhoff mit dem neuerlangten Gemeinschaftsgefühl meint. Statt „Gefühl“ könnten wir auch „Stolz“ sagen. Wer etwas bewegt, der kann stolz auf sich sein. Ich bin stolz auf Bad Honnef. Frohe Weihnachten, wir schaffen das, Ihr Helmut B. Merkel.

Halteverbotsparkplätze in Bad Honnef

Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich muss Ihnen noch eine Zahl nachliefern, die ich in der letzten Ausgabe nicht parat hatte: 13.077!

Wir hatten erarbeitet, dass sich 1805 450 Häuser in Bad Honnef befunden hatten, 1905 waren es dann schon 1.500 und heute eben 13.077. So viel zur lahmenden Stadtentwicklung. Schlendern Sie mal hoch zum Drachenfels und blicken herab auf die Stadt. Da sehen Sie kaum Häuser, fast nur Grün. Bäume und Parks. Bauland eben. Scherz beiseite.

Es weihnachtet mal wieder ganz heftig. All über all, nur nicht in der kaiserslosen Innenstadt. Unsere Einzelhändler dort sind ganz und gar nicht zufrieden mit dem bisherigen Weihnachtsgeschäft. Is klar, woll? Seit dem ich nicht mehr rauche, muss ich nicht stündlich zum Eimermacher ins Halteverbot vor seiner Tür. Ich muss auf dem Rückweg nicht mehr beim Eschi auf 20 Kölsch vorbei, und ich muss mir keine warmen Jacken mehr beim Intersport holen, um vor der Tür heimlich zu rauchen. Sie wissen, was ich meine. Multiplizieren sie mich beispielsweise mal mit 1.000, dann ist leicht zu erahnen, wie viel Umsatz der Innenstadt Tag für Tag entgeht.

Aber es geht ja immer wigger: Da ich nicht in die Innenstadt kommen kann, weil es dort überhaupt keine Halteverbotsparkplätze mehr gibt, entgehen der Stadt Knöllcheneinnahmen in schier ungeahnter Höhe. Und nun die obligatorischen 500 Euro jährlich kurz mal wieder mit 1.000 multiplizieren, oder gar mit 2.000…Mir ist trotzdem weihnachtlich zumute. Gestern habe ich mir eine Kerze gekauft. In Köln. Da gibt es noch coole Halteverbotszonen. Und nun den Blick nach unten. Richtig! Unsere geliebten Stadtpolitiker vorher und nachher. Erkennen Sie den Unterschied? Nein?

Ich sag´s: Im Ratssaal trinken die Herrschaften Wasser. Mein türkischer Freund Hakan würde jetzt sagen: „Ich schwöre“. Is klar: Beim Eschi trinken sie dann Wein. Kein Bier. Wein! Halleluhjaaaa. Luja sog i. Egal. Seitdem es nach den Ratssitzungen eine zweite Halbzeit im Vierkotten gibt, sind die zwischenmenschlichen Beziehungen unter den Verwaltung-Presse-und Ratsmenschen deutlich kuscheliger geworden. Ich habe mich beispielsweise nach der letzten Ratssitzung wieder ganz heftig in Hansjörg Tamoj, Klaus Wegner und Guido Leiwig verliebt. Das geht schwuppdiwupp, beim Weine. Prost zusammen…

Letzte Ratssitzung 2016.Isek auf den Weg gebracht.

 

Stadtentwicklung

Meine sehr verehrten Damen und Herren, vor dem Fest der Liebe schlagen die politischen Wellen meterhoch. Ich denke an die Nordsee…welch ein wohliger Gedanke… Nein, das Erzbistum Köln möchte der Stadt unbedingt eine nagelneue Gesamtschule im Werte von 30.000.000 Euro schenken. Dafür sind wir alle sehr dankbar! Zumal die Kölner neben der Schule noch eine Sporthalle, Typ Aegidienberg, eingeplant haben. Alles perfekt. Nun aber sickerte durch, dass das Bistum zur Refinanzierung den bisherigen Schulsportplatz an der Königin Sophie Straße bebauen will. Ganz grob gerechnet würde das Bistum dadurch 3.000.000 Euro erwirtschaften. Quasi ein Tröpfchen auf den heißen Gesamtschulstein. Was ich erfahren musste: Die Häuser in der Königin Sophie Straße gehörten damals, also vor gefühlt 100 Jahren, zum ersten sozialen Wohnungsbau im gesamten Rhein-Sieg-Kreis überhaupt. Wäre doch schön, wenn dort gegenüber jetzt mal ein paar vernünftige Villen hinkämen. Wo sind wir denn? Königswinter liegt nebenan. Zur Erinnerung: Es handelt sich dabei um einen nicht öffentlichen Schulsportplatz, der jetzt eben dem Bistum gehört. Eine nicht wirklich repräsentative Umfrage unter vier Recken meines Vertrauens hat ergeben: Das Grundstück gehöre dem Bistum und die Eigentümer könnten nun damit machen, was sie wollten. Ich füge persönlich hinzu: Aber mit Einschränkungen. Also, das Thema heißt Innenstadtverdichtung! Ein Bestandteil des ISEK. Oder altmodisch: Schaffe, schaffe Häusle baue. Blicken wir zurück. Am Ende des 19.Jahrhunderts begann der erste Bauboom in der bis dahin eher ländlich geprägten Stadt mit einfachen Bürgern. 1898 lagen 250 Bauanträge vor, „die zur Ausführung kamen“. Ein Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass es zu dieser Zeit insgesamt nur 1.025 Häuser im gesamten Stadtgebiet gab, einschließlich Selhof. „Die Ursache für den Boom bildeten Fremdenverkehr und Kurbetrieb. Fremde kamen in die Stadt und errichteten Landhaus- und Villenbauten. Überdurchschnittlich viele der Zuzügler führten die Bezeichnung Rentner“. Das Stadtbild wurde also rasant verändert. Neue Straßenzüge wurden erschlossen und mit den für die Stadt typischen Einzel- und Doppelvillen bebaut. „Handel und Gewerbe expandierten“. Was ich damit sagen möchte: Den Anfang der Stadtgeschichte prägten Weinanbau, Fischfang und ein wenig Bergbau. Dann folgte der Kurbetrieb und mit ihm beispielsweise Königin Sophie. In ihrem Sog ließen gut betuchte „Rentner“ aus aller Welt hier ihre Villen erbauen. Die Villen sind geblieben. Allein, ein neuer Sog, der fehlt. Er könnte ISEK heißen. 1805 standen 450 Häuser auf Honnefer Grund und Boden. 1905 waren es dann schon knapp 1.500. Der Übersog früher wie heute war und ist: Der Reiz der Stadt in einer schier unvergleichlichen Landschaft. Der muss erhalten bleiben. Alles andere ist eher zweitrangig. Ich mache mich dann jetzt mal auf den Weg und zähle die Häuser, die heute hier stehen. Oder ich rufe das Bauamt an. Mal gucken, was schneller geht. Gesichert ist, dass die 250 Bauten aus dem Jahre 1898 immer noch dabei sind. Ein schönes Wochenende allerseits. Bevorzugt bei „Ramba Zamba“ auf dem Weihnachtsmarkt in Rhöndorf.

Lebendige Innenstadt

Meine sehr verehrten Damen und Herren, gestern habe ich in einem italienischen Restaurant in der brodelnden Bad Honnefer Innenstadt einige namhafte Mitbürger getroffen die mir ganz gehörig die Leviten gelesen haben. Ich denke, das sagt man so. Ich sei schon längst nicht mehr bösartig, im Gegenteil, ich würde nur noch unsere „Regierung anschleimen“. Genau.

Es fluppt ja auch. Schaun mer mal: das Rahmenkonzept für das Stadtentwicklungskonzept wird auf den Weg gebracht, das evangelische Seniorenheim wird ausgebaut, die Gesamtschule wird neu gebaut, das Grundstück der ehemaligen Drachenquelle wird bebaut. Weltfirma Wirtgen kommt. Weltfirma Birkenstock plant. Aegidienberg bekommt die große Sporthalle. Das es so gut fluppt, liegt selbstverständlich nicht nur an unserer hochmotivierten „Regierung“, sondern am Zusammenspiel Aller. Die Fraktionen im Rat reden miteinander und sie reden mit der Verwaltung. Ein Feindbild gibt es derzeit nicht. Gut, in der Innenstadt fehlt nun erst einmal ein Versorger. Aber, wenn alles wie geplant so weiter fluppt, dann wird es im Frühjahr nächsten Jahres wieder eine prächtige Großbaustelle in der Innenstadt geben: Dann, wenn das Postgebäude umgebaut wird.

Und, das wissen wir inzwischen, dort soll es auch einen Versorger für die Innenstadt geben. Apropos Innenstadt. Beim letzten Einzelhandelstreff des Jahres 2016 im Karlottas waren erstmals auch Bürgermeister Otto Neuhoff und 1.Beigeordnete Cigdem Bern dabei. Beide machten deutlich, dass die gut funktionierende Innenstadtgemeinschaft überlebensnotwendig für die Zukunftsfähigkeit der Stadt sei. Das Salz in der Suppe seien die Großveranstaltungen, wie beispielsweise der Martini Markt. Aber eben auch unverzichtbar sei ein umfassender Internetauftritt. Daran, so Innenstadtterminator Georg Zumsande, werde derzeit mit Volldampf gearbeitet. Noch vor Weihnachten soll Bad Honnef endlich adäquat im „world wide web“ vertreten sein. Made by Thomas Bock und Ulrich Dohle.

Neuhoff begrüßte diese Initiative und appellierte an die Gemeinschaft: „Nur gemeinsam können wir unsere Stadt wieder nach vorne bringen“. In jeder Beziehung bedeute das: Gemeinwohl steht vor Einzelinteressen. Bisher ein recht schwieriges Kapitel in dieser unseren Stadt. Bisher. Aber Erfolg beflügelt eben auch. Kreiswirtschaftsförderer Hermann Tengler bescheinigte Georg Zumsande mit dem Centrum e.V. eine exzellente, „für den Rhein-Sieg-Kreis vorbildliche Arbeit“. Der Bürgermeister betonte einmal mehr, dass die Stadt weiter wachsen müsse. Das Ziel heiße: 3.000 Neubürger. Anreize dafür seien eben eine lebendige Innenstadt und die herausragende Wohnqualität im Tal zwischen Bergen und dem Rhein. Neubürger würden auch für wachsendes Einkommenssteueraufkommen sorgen, und das sei die Haupteinnahmequelle der Stadt. Um die Wartezeiten zwischen den Großveranstaltungen zu verkürzen, (Fühl Dich Frühlich 8. und 9. April, Rosenfest 9.und 11.Juni, Martini Markt 25. bis 29. Oktober), wird es in den kommenden Sommermonaten regelmäßige Marktveranstaltungen in der Innenstadt geben. Marktorganisator Jürgen Kutter wird das Konzept beim kommenden Einzelhandelstreff präsentieren. bö

Steganlage

Meine sehr verehrten Damen und Herren, irgendwie ist es mir so weihnachtlich zumute. Nicht, das ich Geschenke bekommen habe, nein, ganz und gar nicht. Aber, es ist halt alles so ruhig hier. Verwaltung und Rat treffen sich zu einer Klausurtagung im Inselcafé. Ganz harmonisch wird über das Integrierte Stadtentwicklungskonzept diskutiert. Kein Stress. Jahrzehntelang hieß es im Rathaus: „Wir müssen endlich mal an einem Strang ziehen“. Nix da. Wenn die CDU etwas wollte, dann waren die anderen dagegen, und eben umgekehrt. Und nun? Herr Wolff verträgt sich mit Herrn Munk, die Grünen flirten mit dem Bürgerblock, Frau Nasner und Herr Quink übernehmen einen Verein nach dem anderen. Was soll das? „… du kochst gerade sein Leibgericht, meine Faust will unbedingt in sein Gesicht, und darf nicht…“ Zum Glück erhalten wir noch Presseinformationen von Christine Pfalz aus der Stadtverwaltung. Ich glaube die Fraktionen haben gar keine Pressesprecher mehr. Wozu auch?

Wir befinden uns ja nicht im Wahlkampf. Und all unsere Stadtpolitiker wollen doch nur noch eins: Diese unsere Stadt weiter entwickeln. Wir Bürger auch. Unlängst habe ich mit einigen Recken m.V. hinter unverschlossenen Türen an einer allein stehenden Theke diskutiert. Wir haben fast einstimmig festgestellt, dass der Rhein so zirka 800 Kilometer lang ist. Verdamp lang quasi. Und wir waren uns einig darüber, dass das unattraktivste Stück Rheinufer auf diesen 800 Kilometern zwischen Königswinter und Unkel liegt. Genau. An Bad Honnef vorbei ist Radfahren oder Flanieren schlichtweg unmöglich. Was also tun? Eine Flaniermeile muss her. Eine touristische Attraktion. Glückes Geschick, ein leicht angegrauter Altgastronom aus der Reckenrunde hatte ein schönes Foto aus seinem ehemaligen Exil dabei. Ein Foto von einer Steganlage in Portugal. Danke dafür, Herr Hatterscheid. Genau so eine Steganlage, vorbei am Bad Honnefer Rheinufer, das wär´s doch.

Grenzüberschreitend, vom Bad Honnefer Jachthafen, vorbei an der Insel, bis hin nach Rheinbreitbach. An dieser Strecke liegen allein fünf Biergärten: RheinAir, Anleger, Blaue Sau, Freibad und Inselcafé. Mehr geht nicht. Das ist Tourismusförderung in seiner schönsten Art. Einen Namen für den Steg haben wir unerschrockenen Recken auch schon gefunden: „Rheinmeile Bad Honnef“. Das dazu. Ich war eben noch kurz auf einer Feier im Hause Adams. Lieblingstochter Fine feierte ihren 10ten Geburtstag. Nun habe ich rot lackierte Fingernägel. Fine meinte, das würde mir gut stehen. Als meine Tochter 10 Jahre alt wurde hatte ich auch rot lackierte Fingernägel. Kleine Mädels ändern sich halt nie. Und das ist gut so. Schönes Wochenende zusammen.