Bad Honnef: Mit Frauenpower

Bündnis für Familie

Bei der Mitgliederversammlung im Dezember wurde das letzte Vorstandsmitglied der ‚ersten Stunde‘ des Bündnis für Familie in Bad Honnef mit viel Applaus verabschiedet. Klaus Wegner legte sein Amt als Beisitzer nieder und bleibt dem Verein weiterhin als Mitglied verbunden. Nachdem er viele Jahre aktiv engagiert war und nun den Übergang für die nächste Generation begleitet hat, bedanken sich die Anwesenden für seine langjährige Arbeit. 

Auch der stellvertretende Vorsitzende Guido Mädje und die Beisitzerin Nina Altmann widmen sich zukünftig anderen Projekten. 

Der neue Vorstand ist weiblich; Im vergangenen Jahr sind bereits Katja Hurrelmann und Anna-Leena Lander dazu gestoßen. Ab diesem Jahr unterstützen Nicola Habekost und Sarah Jäger das Team des Bündnisses. 

„Wir möchten alt bewährte Projekte weiterführen und neue Projekte und Kooperationen initiieren. Wir haben inzwischen ein breites Netzwerk aufgebaut und möchten versuchen insbesondere die Folgen der Pandemie in Bad Honnef bestmöglich abzufedern. Diese besondere Situation erfordert sicher auch einige kreative neue Ideen, deshalb freuen wir uns über den motivierten Zuwachs sehr.“ So Laura Solzbacher, die weiterhin den Vorsitz übernimmt. Ebenso wie Katja Dissmann, die den Job der Finanzwartin behält. 

Das Team würde sich über weitere Mitglieder und Unterstützer freuen. Hierbei betonen sie, dass auch ein projektbezogenes und unverbindliches Engagement gern gesehene ist. Interessiert können unter info@familie-bad-honnef.de mit dem Bündnis Kontakt aufnehmen. ls

Jens Unglaube spendet an Bündnis für Familie

Ein Kalender mit faszinierenden Aufnahmen aus der Heimat ist schon eine tolle Sache. Wenn der Erlös dieser Kalender dann aber auch noch für einen guten Zweck gespendet wird, macht es doppelt Spaß. Hobbyfotograf und Architekt Jens Unglaube fotografiert über das ganze Jahr Motive aus seiner Heimat am Rhein und macht daraus einen DinA3 Kalender mit dem Titel „Bilder von zuhause“, der in Bad Honnef unter anderem im Rheinhotel Hoff und bei Gilberts gekauft werden kann. In diesem Jahr hat er den Erlös an das Bündnis für Familie gespendete „Die Projekte des Bündnisses kommen hier in Honnef direkt den Menschen zu Gute. Wenn ich nicht nur mit meinen Bildern eine Freude machen kann, sondern auch noch mit dem Erlös des Projektes, macht es doppelt Spaß“, erklärt Unglaube. Auch durch sein Architekturbüro „Lutz und Unglaube“ kennt er viele unterschiedliche Menschen in Bad Honnef und wollte in diesem Jahr dort eine Freude machen. Laura Solzbacher, Vorsitzende des Bündnisses, hält den Kalender in der Hand und schwärmt: „Es gibt in dieser Stadt einfach ganz ganz viele großartige Menschen, die in dieser ungewöhnlichen Zeit zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen. Jens großzügige Spende setzen wir im neuen Jahr direkt ein und versuchen bestmöglich zumindest lokal zu unterstützen, dass niemand auf der Strecke bleibt.“

Über 750 Euro freut sich das Bündnis so kurz vor Weihnachten, wo gerade die Weihnachtswunschbaumaktion nochmal gezeigt hat, wie viele Menschen eine helfende Hand im Rücken brauchen können. Dem strahlenden Spender ist anzusehen, dass es auch ihm Freude bereitet. |eb

Medienkompetenz für Bad Honnef

„Fit im Digital-Dschungel“ – Medienkompetenz für Bad Honnef 

Die Bedeutung von Digitalisierung und Medienkompetenz wurde in den vergangenen Wochen besonders deutlich. Homeoffice, Zoom-Konferenzen, Online-Tutorials, aber auch ganz grundsätzliche Fragen nach der Technik oder dem zeitlichen Umfang der Bildschirmnutzung. Eltern stehen hier nach wie vor unter besonderem Druck und vor einer Menge Fragezeichen: Wie viel Bildschirmzeit ist ok? Wo lauern Gefahren und was macht mein Kind am Tablet oder Smartphone überhaupt? Ist mein Kind vielleicht tatsächlich schon süchtig? 

„Wir möchten im Laufe der kommenden Jahre versuchen einige dieser Fragen zu beantworten“, erklärt Laura Solzbacher, die als Vorsitzende des Bündnis für Familie das Projekt in Bad Honnef initiiert hat. „Das Thema interessiert mich nicht nur, weil ich Medienwissenschaftlerin bin, sondern ganz besonders, weil ich bei meinen Kindern immer wieder vor exakt den gleichen Herausforderungen stehe. Wir möchten Orientierungshilfen geben und sowohl Eltern, als auch pädagogischen Fachkräften, die Möglichkeit bieten sich zu informieren und persönliche Fragen zu stellen.“ 

Gerade in der besonderen Situation der vergangenen Wochen waren Kinder und Jugendliche mehr an den Bildschirmen als zuvor. Sie spielen, surfen und posten häufig unkontrolliert. In vielen Familien beherrschen Kinder die Technologien besser als ihre Eltern. „Der Begriff Medienkompetenz geht allerdings weit über ein bloßes Beherrschen der Technologien hinaus. Verstehen wie Medien gemacht werden, sensibel für Fake News sein und einen kritischen Umgang lernen. Diese Kompetenzen fehlen auch vielen Erwachsenen.“ Das Bündnis Familie möchte dazu beitragen, dass sich die Schere derer, die medienkompetent sind und derer, die hier Schwierigkeiten habe, nicht weiter öffnet. 

Das Präventionsprojekt startet diesen Monat und ist langfristig angelegt. Es sind Vorträge und Workshops zu unterschiedlichsten Themen geplant. Wissenschaftlerinnen und Medientrainerinnen sprechen beispielsweise über Online-Mobbing, Sicherheit im Netz, Datenschutz und Privatsphäre, Süchte und Prävention. Auf Grund der Situation wird der erste Abend am 15. Juni von Prof. Porsch von SURF FAIR via ZOOM abgehalten. Die weiteren Vorträge werden unter Einhaltung der Hygieneauflagen in den Aulen verschiedener Schulen ausgerichtet. 

Dass das Thema Medienkompetenz große Relevanz hat, wurde besonders deutlich, als innerhalb weniger Tage sämtliche Bad Honnefer Schulen, verschiedene Kindergärten, die Kinderarztpraxen, sowie die Stadt, der Stadtjugendring, der Stadtelternrat und die Erziehungsberatungsstelle eine Kooperation zugesagt haben. Es sollen Energien gebündelt werden und eine Art „Advisory Board“ erstellt werden. 

Marius Nisslmüller, der Vorsitzende des Stadtjugendringes betont nochmal die Vorbildfunktion der Eltern und Pädagogen: „Digitale Medien sind heutzutage zwar nicht mehr wegzudenken, doch ist ein Verantwortungsvoller und sicherer Umgang umso wichtiger. Eltern müssen im Medienkonsum Vorbilder sein und sich auch damit auseinandersetzen was die Kinder beschäftigt.“ 

Martin Wilke, Schulleiter der Löwenburgschule erklärt wieso er nicht gezögert hat das Projekt zu unterstützen: „Mediennutzung ist eben nicht gleichbedeutend mit Medienkompetenz. In der Grundschule beginnen Kinder häufig unterschiedliche digitale Technologien zu nutzen, hier ist Begleitung wichtig und nötig.“ 

Das Bündnis bittet um Anmeldung zu den jeweiligen Terminen um eine bessere Planung unter Coronabedingungen zu ermöglichen. Für den ZOOM-Termin ist eine Anmeldung zwingend notwendig unter info@familie-bad-honnef.de. Aktuelle Informationen zu den geplanten Veranstaltungen finden sich auf der Homepage. ls

„Mer stonn zesamme in Bad Honnef!“

Zehn Wochen, in denen Bad Honnef gezeigt hat: Zusammenhalten können wir! Zehn Wochen, in denen auch das Bündnis für Familie gemeinsam mit der Stadt unterschiedliche Hilfsprojekte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie auf die Beine gestellt hat. Dabei haben uns neben zahlreichen Privatpersonen auch Vereine und Parteien tatkräftig unterstützt. 

„Auch wenn die Pandemie natürlich noch nicht vorbei ist, ist es langsam an der Zeit, ein Riesendankeschön zu sagen. Die Hilfsbereitschaft in den letzten Wochen ist für uns wirklich kaum in Worte zu fassen“, schwärmen Laura Solzbacher, Guido Mädje und Katja Kramer-Dißmann vom Bündnis für Familie in Bad Honnef. 

Insbesondere in enger Zusammenarbeit mit dem Team für Soziales und Asyl der Stadt organisiert das Bündnis Hilfsangebote und Schutzausrüstung. 

Der SPD Ortsverein Bad Honnef, die Wählergemeinschaft Die Grünen e.V und der Bürgerblock Bad Honnef e.V. haben ebenso großzügig mit Spenden unterstützt wie auch das Aalkönig-Komitee, das direkt zu Beginn mit einer großen Spende geholfen hat, die Hilfsaktionen überhaupt ins Rollen zu bringen. Der Ortsverein der CDU hat sämtliche Mitglieder angeschrieben und den Spendenaufruf geteilt, ebenso hat der Ortsverband der FDP mit Rat und Tat unterstützt. 

Aber auch einzelne Firmen, Geschäfte und unzählige Privatleute haben nicht gezögert, mit Überweisungen oder tollen Projekten die Arbeit des Bündnisses zu bewerben und zu fördern. So hat beispielsweise der Zeitschriftenhandel Welters in Aegidienberg durch den Verkauf von Behelfsmasken über 600 € für die Projekte des Bündnisses eingenommen. 

Roman Paul, der Inhaber von Welters, dazu: „Wir haben die Projekte bei Facebook verfolgt und als der Aufruf an die Näherinnen ging, war uns sofort klar: Da müssen wir unbedingt dabei sein. Von den Einnahmen jeder Behelfsmaske gehen nach wie vor 2 € an das Bündnis für Familie.“ 

„Den ehrenamtlichen Näherinnen gebührt ebenfalls ein ganz besonderes Dankeschön“, erklärt Laura Solzbacher, deren Telefon nach dem Aufruf in der Presse nicht mehr still stand: „Sowohl Leute, die Stoffspenden angeboten haben, als auch zahlreiche ehrenamtliche Näherinnen haben sich gemeldet. Wir sind kaum hinterher gekommen Materialpakete zu packen und die NäherInnen zu koordinieren.“ Einige nähen nach wie vor Behelfsmasken, die über Apotheken und Arztpraxen zu kaufen sind und deren Erlös in Projekte für benachteiligte Kinder fließt. 

Auch mit Materialspenden wurde die Suche nach Schutzausrüstung unterstützt: Der Autohof in Bad Honnef/Linz hat insgesamt 200 Liter Hand-Desinfektion gespendet. Der chinesische Geschäftspartner einer Honnefer Unternehmerin hat 10.000 FFP1- Masken zur Verfügung gestellt, das Bestattungsunternehmen Müller 100 KN95- Masken und die Firma Motul knapp 300 genähte Masken. Die Grenzkontrollstelle des Veterinäramtes in Köln hat mit genähten Masken ebenfalls 300 € für das Bündnis eingenommen. 

Direkt zu Beginn konnte das Bündnis sowohl vom Haus Rheinfrieden als auch vom Physikzentrum größere Mengen Desinfektionsmittel und Handschuhe erwerben. Zu einer Zeit, als nirgendwo etwas verfügbar war, hat das sehr geholfen, den akuten Bedarf zu decken. 

Auch Nadine Batzella, Leiterin des Amtes für Soziales und Asyl, lobt die Zusammenarbeit mit dem Bündnis und betont einmal mehr: „Die Hilfsbereitschaft in Bad Honnef war und ist absoluter Wahnsinn. Wir haben jede Menge ehrenamtliche HelferInnen und es hat sich wieder einmal gezeigt: Wenn man zusammenhält, lässt sich Einiges bewegen. Wir sind ein gutes Team und werden auch in Zukunft Projekte Hand in Hand realisieren.“ 

Foto: Süd Apotheke im HIT

Bündnis für Familie unterstützt lokale Arztpraxen

Mangel an Schutzausrüstung

Seit Anfang der Woche unterstützt das Bündnis für Familie lokale Arztpraxen durch die Lieferung dringend nötiger Schutzmaterialien, welche aktuell auf regulären Wegen nicht lieferbar sind. 

Normaler chirurgischer Mundschutz, FFP2/3 Masken, Handdesinfektionsmittel, Flächendesinfektionsmittel und vieles mehr. „Es ist sehr unterschiedlich welche Materialien den Praxen fehlen, aber den Meisten mangelt es aktuell oder absehbar an wichtigen Dingen.“, so Laura Solzbacher, Vorsitzende des Honnefer Bündnis für Familie. 

Einige Praxen hätten ohne neue Materialen bereits schließen müssen. Das Haus Rheinfrieden in Bad Honnef musste den regulären Internatsbetrieb einstellen und konnte aus diesem Grund die Aktion mit Desinfektionsmitteln und Handschuhen unterstützen. Masken der Schutzklassen FFP2 und FFP3 hat das Bündnis zu horrenden Preisen an den unterschiedlichsten Stellen gekauft. Unter anderem hat ein Landwirt aus Norddeutschland bei der Beschaffung unterstützt. Bei den Honnefer Rheintoechtern, die aktuell Mundschutz nähen hat das Bündnis für die Arztpraxen eine Großbestellung getätigt um diese mit selbstgenähtem, kochbarem Mundschutz auszurüsten. „Ärzte und Pflegepersonal werden im Moment auch vorrangig beliefert. Wir freuen uns, dass dadurch sechs Näherinnen auch in der Krise weiterarbeiten können!“, so Birgit Eschbach, Inhaberin der Rheintoechter. Inzwischen konnte Laura Solzbacher auch bei Kitas und Schulen Desinfektionsmittel abkaufen und an die Arztpraxen verteilen. 

„Manche Praxen haben sich direkt Anfang der Woche gemeldet und hatten kaum noch Bestände. Andere hingegen haben sich heute im Laufe des Tages gemeldet weil sie Sorge haben auch kommende Woche noch nicht beliefert zu werden.“ Die Bundesregierung hat zwar bereits Ressourcen in Aussicht gestellt, diese sollen über die Kassenärztliche Vereinigung verteilt werden. Hierbei gibt es aber aktuell noch unterschiedliche Probleme; Zum einen steht die Logistik hierfür noch nicht, zum anderen ist ein besonderer Polizeischutz nötig, weil die Materialien – insbesondere der Mundschutz – aktuell beliebtes Diebesgut sind. Auch werden die Krankenhäuser und Notaufnahmen vorrangig behandelt. Was durchaus sinnvoll ist, aber für die niedergelassen Ärzte zu weiteren Engpässen führen kann. Mehrere Ärzte haben geschrieben auch eine Verantwortung für ihr Personal zu haben, die sie sehr ernst nehmen. Außerdem gefährden sie sonst zunehmend auch ihre eigene Gesundheit. 

Da das Bündnis Familie bereits hohe Ausgaben hatte gibt es einen Spendenaufruf zur Unterstützung. „Fast noch hilfreicher wären Materialspenden! Originalverpackte Masken und Desinfektionsmittel zum Beispiel. Einige Leute waren vorrausschauend und haben diese Dinge bereits besorgt. Vielleicht kann jemand doch etwas abgeben, damit zumindest bei uns in der Stadt keine Praxis schließen muss.“, das Bündis Familie bittet deshalb alle um Mithilfe. 

HAUPTSACHE FAMILIE FLUTGRABEN 58; 53604 BAD HONNEF info@familie-bad-honnef.de www.familie-bad-honnef.de BANKVERBINDUNG: FÖRDERVEREIN HAUPTSACHE FAMILIE e.V. IBAN DE46380512900120040456 BIC WELADED1HON STADTSPARKASSE BAD HONNEF 

Laura Solzbacher Nachfolgerin von Beate Schaaf

Im Jubiläumsjahr erfährt das Bad Honnefer Bündnis für Familie eine personelle Runderneuerung verbunden mit einem deutlichen Generationenwechsel an der Spitze Seit der Gründung vor zehn Jahren war Dr. Beate Schaaf die Vorsitzende eines engagierten Teams, das sich auf vielen Feldern für ein familienfreundliches Bad Honnef einsetzte.

Ab jetzt lenkt ein junges Team um Laura Solzbacher die Geschicke des Vereins „Hauptsache Familie – Bündnis für Bad Honnef“. Stellvertreter ist Guido Mädje, die Kasse führt in Zukunft Katja Kramer-Dißmann und als weitere Mitglieder wurden Nina Altmann und Ingrid Conrady-Erbay in den Vorstand gewählt. Lediglich Klaus Wegner verbleibt im Team, der seit der Gründung aktives Mitglied im Vorstand ist. Die Wahl erfolgte für alle Positionen einstimmig.

Mit Beate Schaaf traten bei der diesjährigen Mitgliederversammlung auch der stellvertretende Vorsitzende Hejo Hinsenkamp sowie der Kassenwart Rüdiger Mißner nicht mehr an. Schaaf würdigte die Arbeit ihrer Kollegen und machte deutlich, dass dieses Bündnis immer getragen war von großem Engagement aller und harmonischer Zusammenarbeit. Schaaf hat ihren Lebensmittelpunkt mittlerweile nach Berlin verlegt, ihrer alten Heimat.

Annette Stegger, Initiatorin und Gründerin des Bündnisses würdigte die Arbeit von Beate Schaaf, die in den vergangenen zehn  Jahren das Bündnis zu einer „renommierten und seriösen Organisation entwickelt hat, das von allen Seiten hoch geschätzt ist.“ Besonders  erwähnte sie das Projekt „Dabei sein“, mit dem das Bündnis armen und armutsgefährdeten Kindern den Zugang zu Bildungsangeboten finanziert, und ihnen damit hilft ihre eigenen Talente zu entdecken und zu entfalten. Zweimal wurde das Bündnis vom Familienministerium als Bündnis des Monats ausgezeichnet.

Alle neugewählten Vorstandsmitglieder zeigten sich beeindruckt. „Das sind große Fußstapfen, in die wir treten. Wir werden alles tun, um das Bestehende zu erhalten und sinnvolle Erneuerungen für mehr Familienfreundlichkeit auf den Weg zu bringen“, sagte die neue Vorsitzende Laura Solzbacher. as

Foto: v.l.n.r. Klaus Wegner, Katja Kramer-Dißmann, Laura Solzbacher, Guido Mädje, Nina Altmann, Ingrid Conrady-Erbay.

Familienfreundliches Bad Honnef

Familienfreundlichkeit ist ein wichtiger Standortfaktor für die Stadtentwicklung und muss für messbare Erfolge ein gemeinsames Anliegen von Politik, Verwaltung, Unternehmen und Bürgern sein. Das war das klare Fazit der Veranstaltung zu Zukunftsperspektiven für mehr Familienfreundlichkeit, zu der das Bad Honnefer Bündnis für Familie am 15. Juni in den Ratssaal eingeladen hatte.

Bürgermeister Otto Neuhoff wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass Angebote zur Unterstützung von Eltern für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht allein Aufgabe der Kommune sein können und ergänzte: „Wir sind deswegen dankbar für die vorbildlichen Initiativen des Bündnis für Familie hier in Bad Honnef!“

Benedikt Eikmanns, Mitarbeiter der Servicestelle der Lokalen Bündnisse für Familie in Berlin, entwickelte in seinem Impulsreferat Zukunftsthesen für „Gutes Leben in Familie 2030“  und erläuterte, wie die Servicestelle in Berlin dabei unterstützen kann, Unternehmen und Kommunen im Austausch über die Entwicklung von besserer Vereinbarkeit vor Ort zusammenzubringen. Einige seiner Praxisbeispiele für Familienfreundlichkeit aus der Bündnisarbeit in Deutschland  könnten auch für Bad Honnef interessant sein: Ein Online-Familienatlas mit allen Angeboten rund um die Familie aus Erlangen,  das Angebot  von Zeitinseln für die Kurzzeitbetreuung von Kindern bzw. Zeitbrücken zur Entlastung pflegender Angehöriger aus Hanau oder eine flexible Tagesbetreuung für Kinder bis zum Abend aus Steinbach am Wald.

Heinz Zohren ist Familienbeauftragter der Stadt Aachen und koordiniert in der Stadtverwaltung das dortige Bündnis für Familie. Er machte in seinem Vortrag deutlich, wie wichtig der Konsens von Verwaltung und Politik ist, Familienfreundlichkeit bei der Stadtentwicklungsplanung auf allen Gebieten mit in den Vordergrund zu stellen. An Beispielen erläuterte er, wie dieses Konzept  Aachen seit Jahren mit guten Ergebnissen voranbringt. Bürgermeister Neuhoff kommentierte den Vortrag mit den Worten: „Besonders beeindruckt hat mich die Konkretisierung von Familienfreundlichkeit  in Prinzipien der Stadtplanung.“, worauf er von Heinz Zohren als Erster eine Broschüre mit den Aachener Kriterien für eine familienfreundliche Stadtplanung überreicht bekam.

Die Zuhörer diskutierten im Anschluss lebhaft über diese Impulse. Aus dem Stadtrat waren Mitglieder der SPD, des Bürgerblocks und Bündnis 90/Die Grünen anwesend, die das Thema mit in ihre Fraktionen nehmen wollen. Norbert Grünenwald und Julian Schimkowski vertraten die Fachdienste Bildung und Sport bzw. Kinder und Jugend und Familie  in der Stadtverwaltung. Beide Fachdienste haben die Arbeit des Bad Honnefer Familienbündnisses von Anfang an unterstützt.  Mit Vertretern des Stadtjugendrings, des Stadtelternrats und des Katholischen Familienzentrums  waren  weitere wichtige Mitgestalter in einem lokalen Bündnis für Familie an diesem Abend dabei. Im Blick auf die vorangeschrittene Zeit lud Beate Schaaf als Vorsitzende des Fördervereins Hautsache Familie- Bündnis für Bad Honnef abschließend alle Interessierten zu einem Folgetreffen ein, um aus den Ergebnissen der Diskussion ein gemeinsames praxisbezogenes Konzept zu entwickeln.                                                                                                                                                Beate Schaaf 

Foto: Pixelio

Jahresbericht des Bündnisses für Familie

Zu Beginn des Jahresberichts 2017 von Beate Schaaf (Foto) bedankt sich das Bündnis bei allen Sponsoren für ihre Unterstützung.

Das waren die Bürgerstiftung (Flüchtlingsfonds), die kfd, die von Anbeginn die Notinsel-Aktion unterstützt, die Firma Sehen-Design  (Stefan Runkel), die unsere Website pflegt, die Internationale Nähstube, die Erzbischöfliche Gesamtschule St. Josef, die Wählergemeinschaft der Grünen und wie immer auch einige private Spender. Ihnen allen ganz herzlichen Dank!

Am 5. März waren wir wie immer beim Neubürgerempfang präsent. Am 20. Mai  nahmen wir wieder mit einem eigenen Informationsstand und Programm für die Kinder am Internationalen Familienfest unseres Kooperationspartners Katholisches Familienzentrum Bad Honnef im Reitersdorfer Park teil  (unser Beitrag zum jährlichen bundesweiten Aktionstag der lokalen Bündnisse für Familien im Mai). 

Anfang des Jahres schlossen wir einen neuen Kooperationsvertrag mit dem Verein MuTaThe e.V., der sich für Kulturprojekte sozial benachteiligter Kinder im Rhein-Sieg-Kreis stark macht und 2017 in der Löwenburgschule und im Sibi zwei Musikprojekte startete. Wir unterstützten beim Aufbau der Gruppen und fördern auch die Teilnahme daran.

Die Zeittauschbörse als ein Ergebnis aus dem Generationenprojekt 2014-2016 wird weiter vom Ehepaar Mißner koordiniert und auch das Erzählcafé in der Stadtbücherei wird weiter genutzt.

In den Sommerferien fiel unsere Ferienfreizeit „Kinder entdecken Bad Honnefer Betriebe“  in diesem Jahr aus, obwohl schon alle Besuche bei den Betrieben vorbereitet waren. Wir wollten diesmal ein Angebot für die 11-13-jährigen Flüchtlingskinder machen, für die es in der Zeit kein Ferienprogramm gibt. Trotz anfänglich großen  Interesses hatten sich  letztlich leider doch zu wenig Kinder aus der IVK (Internationalen Vorbereitungsklasse) des Sibi fest dafür angemeldet.

Zum Schulbeginn im August spendete die kfd wieder Notinsel-Radiergummis für die diesmal 228 Erstklässler in Bad Honnef und verteilte sie in den Grundschulen mit Informationsblättern zur Notinsel-Aktion für die Eltern. HeJo Hinsenkamp hat außerdem alle Geschäfte besucht, die sich 2009 zum Mitmachen bei der Aktion entschlossen hatten, fehlende Materialien ergänzt und einige neue Partner dazu gewonnen. Es gibt jetzt sogar die Möglichkeit von unserer Website aus online den Schulweg des Kindes mit den Bad Honnefer Notinsel-Standorten zu planen.

Durch zwei großzügige Spenden aus dem Flüchtlingsfonds der Bürgerstiftung konnte für die 5. und 6. Klassen des Sibi (in die die Flüchtlingskinder integriert sind) eine  Knopfkino-Veranstaltung des selbst als Kind aus seinem Land geflohenen Iraners  Mehrdad Zaeri mit seiner Truppe veranstaltet werden, außerdem ein sehr informativer Abend im Rathausfoyer mit Kaan Orhon von der Beratungsstelle Hayat zur Islamistischen Radikalisierung Jugendlicher in Deutschland.

Die 5000 Euro Spende der Weltkinderhilfe vom Ende des letzten Jahres, mit der die Integration der Flüchtlingskinder gefördert werden sollte, haben wir verwendet um dem Stadtjugendring für ein Jahr die Anstellung einer zusätzlichen Hausaufgabenhilfe für diese Kinder im Sibi plus zu ermöglichen.

Der von uns und der Caritas 2015 initiierte Sprachförderkurs Deutsch für Migranten- und Flüchtlingskinder in der KiTa St. Martin wird  seit  August in seinem dritten Jahr wieder von uns und der Caritas St. Johann Baptist  finanziert.

Im Herbst konnte endlich die ersten beiden Mitfahrbänke in Aegidienberg und im Tal aufgestellt werden, um mehr Möglichkeiten für die Verkehrsverbindung zwischen Berg und Tal zu schaffen. Das Bündnis für Familie hat die Aktion nach einer Anregung von Klaus-Jürgen Hütten, Flüchtlingshelfer in Aegidienberg, organisiert und finanziert.

Mitte November starteten wir eine große Online-Umfrage unter Bad Honnefer Eltern, deren Kinder 2018 oder 2019 eingeschult oder in eine weiterführende Schule umgeschult werden. Anlass waren die sehr kontrovers diskutierten Ergebnisse bzw. Empfehlungen einer Studie zum Schulentwicklungsplan in Bad Honnef, die die Stadt in Auftrag gegeben hatte. Wir haben die Umfrage um wichtige Fragen zu grundsätzlichen Wünschen von Eltern an die Schule ihres Kindes ergänzt. Frau Dr. Maur hat uns wie bei unserer erfolgreichen  Umfrage zum Betreuungsbedarf in 2012 hervorragend unterstützt und wird die Ergebnisse wieder statistisch fachgerecht auswerten. Mit einer Beteiligung von über 40 % der Zielgruppe ist der Rücklauf auch diesmal sehr gut.

Ende November organisierten wir auf Anregung unseres Mitglieds und Gründerin des Lokalen Bündnisses für Familie Bad Honnef Annette Stegger eine gut besuchte Informationsveranstaltung im Rathaus zur Gründung eine Seniorenvertretung in Bad Honnef.

In diesem Jahr gab es kein Ehrenamtsfrühstück. Wir hatten mit der Stadt zusammen überlegt und kamen zu dem Schluss, dass alle größeren Bad Honnefer ehrenamtlichen Gruppen und Organisationen in den letzten sieben Jahren schon von uns bewirtet worden sind, insgesamt etwa 500 Personen.

Die Weihnachtswunschbaumaktion mit der Stadt Bad Honnef und dem Jobcenter fand nun schon zum neunten Mal statt. Angeschrieben waren wieder alle Kinder bis 14 Jahre aus Familien im Sozialleistungsbezug und alle von der Stadt Bad Honnef betreuten Flüchtlingskinder aus den Familien, die weiter unter das Asylbewerberleistungsgesetz fallen.  Knapp 200 Wunschkarten hingen schließlich an den vier Wunschbäumen im Rathaus, bei den Stadtsparkassen in Bad Honnef und Aegidienberg und beim Hit-Markt. Bis auf das  Kärtchen eines Mädels, die sich mit ihrem Wunsch als BvB-Fan geoutet hatte, fanden alle einen Geschenkpaten. Trotzdem mussten von uns wieder mithilfe der Mittel der Caritas von St. Johann Baptist einige Geschenke nachgeordert werden, weil die Paten sie nicht rechtzeitig abgegeben hatten und nicht erreichbar waren. Es haben jedenfalls am Ende alle ihre Wünsche erfüllt bekommen, auch der BvB Fan Hoody war dabei.

In diesem Jahr haben wir 2128,50€ für 30 Einzelhilfen unseres Dabei sein-Projekts  vergeben, darunter ein ganztägiges Teamtraining für die 17 Kinder der Internationalen Vorbereitungsklasse des Sibi und einen Zuschuss für sechs Kinder, damit sie an der Feriennaherholung des Stadtjugendrings teilnehmen konnten.

Wir würden uns weiter sehr wünschen, dass das Angebot „Dabei sein“ als Ergänzung oder Ersatz für die Gelder aus dem Bildungs- und Teilhabegesetz von den Institutionen der kommunalen Jugendhilfe, dem Sozialamt und dem Jobcenter öfter genutzt wird. Trotz unserer ausführlichen Gespräche mit der Stadt und dem Jobcenter hat sich die Nachfrage von dort 2017 leider nicht verbessert. In den Schulen, beim Stadtjugendring und einigen Familienhelfern klappt das besser.                                                                                                                                                                                                  Beate Schaaf