Ja, das ist Theater…

LACHMUSKELTRAINIG: Theatergruppe des Selhofer Bürgervereins begeistert im ausverkauften Kursaal

Der Vorhang geht auf: Friedhelm befindet sich auf der Bühne. Er sitzt am Tisch auf dem einige Papiere (Steuererklärung) liegen und studiert aufmerksam ein Dokument. Ab und zu kratzt er sich ratlos am Kopf, dann schreibt er wieder etwas auf das Blatt Papier. Er ist sehr korrekt gekleidet. Auftritt Hubbi Hubbi: (Sehr aufgeregt, stotternd und mit einem Stabmixer in der Hand) Ich habe es, ich habe es endlich, der große Durchbruch ist da. Friedhelm: Was für ein Durchbruch? Hubbi: Da..da..da..da..da..da..da..d… Friedhelm: Willst du mir etwas sagen, oder sind es Morsezeichen die du gerade von dir gibst? Hubbi: Da…da…da… dieses Ding hier, endlich ist mir der große Wurf geglückt. Friedhelm: Ja und weiter? Hubbi: Na siehst du denn nicht, was ich hier in der Hand halte? Friedhelm: Doch, das sehe ich schon, aber ich kann trotzdem nichts Ungewöhnliches daran entdecken. Hubbi: Das darf doch nicht wahr sein, ich halte die größte Erfindung seit, seit seit… Friedhelm: Prima, du machst Fortschritte. Jetzt stotterst du schon ganze Wörter…

Nach zwei „Trainingseinheiten“ im Saal Kaiser stand die Selhofer Theatergruppe am vergangenen Samstag auf der Kurhausbühne. Zum zehnten Mal. Diesmal mit der rabenschwarzen Komödie „Für die Familie kann man nichts“ von Hans Schimmel. Bearbeitet von Erika und Norbert Bös. Millowitsch war gestern, heute ist „Selhof“ der Theaterkracher.

Mit den unwiderstehlichen Schauspielern: Carsten Neumann, Silke Olbermann, Norbert Bös, Klaus Mastallerz, Ruth Hessler, Nadine Batzella, Manuela Zessin, Karin Grünenwald, Norbert Grünenwald, Ralf Batzella und Jörg Söhnle. Zum Inhalt: Friedhelm Beierle ist das „weiße Schaf“ der Familie und hat endlich seine Traumfrau gefunden. Die einzige Schwierigkeit besteht darin, dass sie seine Familie bisher noch nicht kennengelernt hat, die man im Großen und Ganzen nur mit dem Wort „ungewöhnlich“ beschreiben kann.

Da wären zum einen seine Brüder Willi und Hubbi, die ständig für Chaos sorgen. Willi ist ein begnadeter Computerhacker, der zwischendurch auch mal für Wirbel sorgt, weil er vom Computer des Rathauses aus Rücktrittserklärungen verschickt, Hubbi dagegen ein nicht sehr begnadeter Erfinder mit einem Sprachfehler, der sich oftmals fatal auswirkt. Auch seine Schwester Hermine trägt nicht gerade dazu bei, das Bild der heilen Familie aufrecht zu erhalten Seit ihrem Indienurlaub stinkt sie dem Rest ihrer Familie ganz gewaltig.

Sie scheut seither das Waschwasser, sowohl für ihre Kleidung als auch für sich selbst, wie der Teufel das Weihwasser. Außerdem tut sie nichts, ohne vorher die Karten, die Sterne, den Kaffeesatz oder sonst etwas zu befragen. Das Ganze eskaliert, als Willi einen Job als Leichenwagenfahrer annimmt und sein Fahrzeug durch eine Panne lahmgelegt wird. Da sich die Werkstatt weigert, das Fahrzeug mit „Inhalt“ zu reparieren, wird die Leiche kurzentschlossen in der gemeinsamen Wohnung zwischengelagert.

Da dies sein Bruder Friedhelm auf keinen Fall erfahren darf, wird die Leiche einfach zum „Leben“ erweckt. Soweit, so gut. Wenn bei einer Theateraufführung die Besucher für einige Stunden ihre Sorgen und Nöte vergessen können, dann ist dies das größte Geschenk, das man seinen Zuschauern machen kann. Dass Lachen gesund ist, weiß jeder Mensch, und die Bühnenstücke der Selhofer Theatergruppe tragen immer wieder dazu bei, dieses Lachen zu verschenken. bö 

Bronze für Rommersdorf-Bondorf

Foto: Die Anna-Kapelle in Rommersdorf-Bondorf, liebevoll Anna-Dom genannt

„Unser Dorf hat Zukunft“

Rommersdorf-Bondorf hat Bronze im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ in der Kategorie „Große Ortschaften“ (1000 bis 3000 Einwohner) erreicht. Dafür gibt es ein Preisgeld von 400 Euro und eine Urkunde. Zusätzlich wird ein Sonderpreis verliehen.

Das Engagement der Dorfgemeinschaft für den Wettbewerb war großartig gewesen. So ist auch der eigentliche Gewinn, der aus dem Wettbewerb resultiert, dass der Stadtteil teilgenommen hatte und dadurch noch einmal mehr zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen ist.

Pfarrer Dr. Herbert Breuer ist einer der Bürger, die sich für den Rommersdorf-Bondorfer Bürgerverein und den Wettbewerb eingesetzt hatten. Er sagt zur Entscheidung: „Wir sind hocherfreut, denn das ist ein richtiger Sieg. Wir hatten heftige Konkurrenz. Rommersdorf–Bondorf ist nur ein kleines Dorf und wir haben wenig zu bieten im Vergleich zu den anderen Dörfern. Deshalb ist das eine richtig große Auszeichnung.“

Worüber er sich besonders freut, ist eine Sonderauszeichnung für die Pflege der Außenanlagen der Anna-Kapelle und die Präsentation der großen Wurzelgrippe in der Weihnachtszeit. Die Anna-Kapelle wird ehrenamtlich von den Mitgliedern der „Rentnerband“ gepflegt. Die Wurzelgrippe wird unter Aufbietung großen freiwilligen Engagements jedes Jahr in der Weihnachtszeit aufgebaut und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Sonderpreis ist auch eine Anerkennung für Pfarrer Dr. Herbert Breuer selbst, der Hausherr der Anna-Kapelle ist. Der Sonderpreis ist mit 380 Euro dotiert.

August Heinen, Vorsitzender der Rommersdorf-Bondorfer Bürgervereins, erklärt: „So wird mit den Preisen die investierte Arbeit gewürdigt.“ Die Mühe der Mitglieder des Rommersdorf-Bondorfer Bürgervereins, sich für den Wettbewerb stark zu machen, hat sich also gelohnt. Der Bewertungskommission, die angereist war, um ein Urteil abzugeben, wurden die besten Seiten des Stadtteils gezeigt. Die Bürger von Rommersdorf-Bondorf können stolz auf ihre schönen Häuser, Straßen und Gassen, aber vor allem die Gemeinschaft und das Miteinander sein. cp

 

Schmuckstück Rommersdorf-Bondorf

Foto: Die Bewertungskommission von „Unser Dorf hat Zukunft“ wird von den Vereinsmitgliedern des Rommersdorf-Bondorfer Bürgervereins begrüßt – ganz rechts: stellvertretender Bürgermeister Peter Profittlich

Bewertungskommission „Unser Dorf hat Zukunft“ in Rommersdorf-Bondorf

Die Mitglieder des Rommersdorf-Bondorfer Bürgervereins hatten ihren Stadtteil mit allen verfügbaren Kräften herausgeputzt. Die Bewertungskommission für den 22. Kreiswettbewerb von „Unser Dorf hat Zukunft“ spazierte durch die schmucken Straßen und Gassen und so manches Mitglied der Kommission nickte anerkennend. Jetzt müssen die Daumen für einen positiven Entscheid gedrückt werden: Die Platzierungen werden am 11. Oktober 2017, 18:30 Uhr, im Siegburger Kreishaus bekannt gegeben werden.

Schon im Vorfeld hatte der Rommersdorf-Bondorfer Bürgerverein 1880 e. V. die Bewerbung gut vorbereitet. Im Frühjahr war mit viel Fleiß der Fragebogen für den Wettbewerb ausgefüllt und eingereicht worden. Am Wochenende vor der Begehung waren die Straßen noch einmal inspiziert und gesäubert worden. Die älteren Herren, die sich sonst auch um die Anna-Kappelle kümmern und liebevoll „Rentner-Band“ genannt werden, hatten noch einmal rund um die Kapelle gefegt und ausgebessert. Der Bau- und Betriebshof hatte kurz vorher den Anna-Platz gereinigt. Das Engagement des Vereins selbst ist außergewöhnlich und immer präsent, was der Bewertungskommission auf Schritt und Tritt gezeigt werden konnte. Viele Vereinsmitglieder waren vor Ort, um die Bewertungskommission zur Begehung des Stadtteils zu empfangen. Stellvertretender Bürgermeister Peter Profittlich begrüßte die Kommission.

Der Rundgang für die Bewertungskommission startete am renaturierten Teil des Möschbachs. Martina Hirschberg vom Wasserverband des Rhein-Sieg-Kreises schilderte wie die über zwei Kilometer lange Strecke, die der Möschbach durch Rommersdorf bis zum Rhein fließt, möglichst naturnah aufgebaut werden soll, auch im Hinblick auf die hundertjährlichen Regenereignisse. Eines hatte Rommersdorf zuletzt im Jahr 2013 heimgesucht.

Pfarrer Dr. Herbert Breuer stellte den Anna-Dom vor und erzählte von den vielen Wundern, die sich für die Rommersdorf-Bondorfer eingestellt haben. Die große Wurzelgrippe, die stets vom 25. Dezember bis Mariä Lichtmess am 2. Februar besichtigt werden kann, ist ein großer Anziehungspunkt. Sie wird von Freiwilligen aufgebaut, deren 500 Arbeitsstunden nicht bezahlbar wären. Dieses Jahr wurden 3.000 Menschen gezählt, die die Krippe besichtigt hatten. Zu einem der Wunder zählte Dr. Herbert Breuer, dass die Figuren der Krippe von Bürgerinnen und Bürgern gestiftet wurden. Die Figur der Anna, der Mutter Marias, wird diese Weihnachtszeit neu hinzukommen. Vier „Konzerte an der Krippe“ werden jedes Jahr gegeben.

Die Villa Schaaffhausen und die Pläne zum Ausbau und zur Erweiterung, die vom Verein aufmerksam und kritisch begleitet werden, wurde vom Hans-Oswald Fischer vorgestellt. Die Höfe und Begrünung an den Häusern bezauberten die Kommission.

Im Weinhaus Steinbach moderierte August Heinen, Vorsitzender des Vereins, einen Vortrag über die im Stadtteil gemeinschaftlich organisierten Veranstaltungen im Jahresverlauf: Kirmes, Schützenfest, Sankt Martin, Aufbau der Wurzelkrippe, Aufstellen der Weihnachtsbäume. Ein kleiner Film einer vor kurzem zugezogenen Familie, die bestätigte, die sich im Stadtteil sehr wohl fühlt, vervollständigte die Präsentation.

Vorsitzende der Bewertungskommission Renate Becker-Steinhauer bedankte sich für Rundgang und Präsentation und überreichte das Startgeld von 100 Euro. Jetzt muss auf das Ergebnis gewartet werden, ob es sich herausstellt, dass Rommersdorf-Bondorf schöner ist als die anderen Orte, die sich auch beworben hatten, und sich die Mühe des Rommersdorf-Bondorfer Bürgervereins gelohnt hat. Rommersdorf-Bondorf hat jetzt schon gewonnen, was den nachbarschaftlichen Zusammenhalt und die Lebensfreude im Stadtteil betrifft.cp