„High Noon“ für Umorientierung

von Friedhelm Ost

Die Corona-Pandemie führt zu großen Kollateralschäden in fast allen Bereichen der Wirtschaft. Restaurants und Kneipen, Hotels und Friseursalons, Mode- und andere Geschäfte mussten gleich zweimal ihre Aktivitäten einstellen. Und die zweite Lockdown-Phase ist immer noch nicht beendet. Gewisse Lockerungen wird es in der zweiten Februarhälfte geben, für manche Bereiche jedoch erst im März. Viele Existenzen sind trotz mancher staatlicher Hilfen gefährdet. Spätestens in der zweiten Hälfte dieses Jahres muss gar mit einer Pleitewelle gerechnet werden. Ebenso zeichnet sich bereits heute ein Strukturwandel in den Innenstädten ab, der sowohl die großen Zentren als auch die mittelgroßen und kleinen Kommunen treffen wird.

Harter Corona-Schock für den Einzelhandel

Allein im traditionellen Einzelhandel gingen im letzten Jahr die Umsätze deutlich zurück, während sie im Online-Handel enorm anstiegen. Bei Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren verzeichneten die stationären Geschäfte ein Minus von  25 % und mehr.

Rund zwei Drittel der Innenstadthändler sehen inzwischen ihre Existenz in Gefahr. Nicht wenige sitzen auf hohen Beständen an Herbst- und Wintermode, manche Warensortimente liegen wie Blei in den Regalen. Den Händlern, die in der Regel nicht über allzu üppige Rücklagen verfügen, fehlt es an Liquidität, um zumindest die Fixkosten – für Miete über Energie bis hin zu Versicherungen – zu bestreiten und selbst zu überleben. Der Einzelhandelsverband befürchtet, dass bis zu 50.000 Einzelhändler in diesem Jahr endgültig aufgeben müssen.

Überfällige Umorientierung

Wer durch seine Stadt geht, steht vor den coronabedingten geschlossenen Geschäftslokalen, liest zugleich an immer mehr Schaufenstern die Mitteilung von der endgültigen Geschäftsaufgabe. Der Trend ist mehr als beängstigend. Denn mit dem steigenden Aus von immer mehr Läden drohen manche Innenstädte zu veröden. Und wo nichts mehr los ist, gehen Kunden nicht mehr hin.

So ist es „high noon“ für ein Umdenken und Umsteuern. Das Kiezkaufhaus, das per online Waren lokaler Geschäfte anbietet und den Kunden per Fahrradkurier direkt nach Hause liefert, ist gewiss eine gute Idee, die vor allem für Waren des täglichen Bedarfs, insbesondere für Lebensmittel noch stärker propagiert und realisiert werden sollte. Mit Appellen an den Lokalpatriotismus und Bürgersinn kann das Engagement vor Ort noch gestärkt werden.

Discounter entdecken die Zentren

Doch damit allein lässt sich eine Innenstadt nicht retten. In vielen Städten wird deshalb nach einem Ausweg dringend gesucht, um dem drohenden Leerstand der Immobilien vorzubeugen. So entdecken mehr und mehr Discounter die Innenstädte. Aldi Nord – bisher schon mit 2.230 Filialen – und Aldi Süd (1.917 Filialen) entdecken mehr und mehr ihre Chancen mit neuen Geschäften in der City-Mitte. Ihre neuen Innenstadtfilialen haben Verkaufsflächen von etwa 800 Quadratmetern und mehr. Dabei werden die vorhandenen Immobilien so umgebaut, dass neben dem Discounter im Erdgeschoss andere Flächen und Etagen für weitere Einzelhändler, für die Gastronomie und insbesondere auch für Wohnungen genutzt werden. Der Discounter kann in der Regel ein wichtiger Frequenzbringer sein und Lücken in der Innenstadt schließen. Wohnen in der Innenstadt dürfte sowohl für junge Singles als auch für die ältere Generation attraktiv sein. Insbesondere ist es für Senioren vorteilhaft, Lebensmittel in der Nahversorgung zu erhalten, Ärzte und Apotheken sowie Physiotherapeuten quasi „um die Ecke“ zu erreichen sowie Restaurants, Cafés oder eine Eisdiele besuchen zu können, ohne dafür erst längere Wege zu machen und mühsam einen Parkplatz zu suchen. Händler in den Zentren können ihren Kunden auch bestellte Waren direkt im Haus oder in die Wohnung liefern. Mit Freundlichkeit und Service erzielt man immer noch die gute Kundenbindung.

Neue Konzepte für die Nutzung der Immobilien

Der Druck auf die Kommunen, so schnell wie möglich die Umorientierung zu beflügeln und gemeinsam mit allen Beteiligten, vor allem mit den Immobilien-Eigentümern, zu handeln, wird immer größer. Wenn nämlich die Innenstädte nicht schnell wieder belebt werden, können sie die Corona-Krise mit Langzeitfolgen kaum erfolgreich überstehen. Der Zentrale Immobilien-Ausschuss Deutschland (ZIA) befürchtet, dass sich sonst langfristig die Kunden noch stärker dem Online-Handel zuwenden und sich sogar daran gewöhnen. Neue Konzepte müssen realisiert werden – vor allem für die gemischt genutzten Immobilien mit Wohnungen. So wurde jüngst sogar auf dem Dach eines Innenstadtgebäudes eine Kindertagesstätte eingerichtet – mit über 60 Betreuungsplätzen. Selbst der schwedische Möbelgigant IKEA wird keine „blaugelben Kästen auf der grünen Wiese“ mehr bauen, sondern mit Studios in Innenstädte gehen. Die Waren können dort ausgesucht und bestellt werden, dann ins Haus geliefert oder irgendwo von einem Lager abgeholt werden. Diesem Beispiel dürften in Zukunft andere folgen. Denn trotz Online-Handel können die Innenstädte ihre Attraktivität erhöhen und vorhandene Kaufkraft in die Kassen innovativer Anbieter lenken, wenn sie sich stärker als bisher zu einem gesellschaftlichen Zentrum für Bürgerinnen und Bürger aller Generationen profilieren. Handel war stets Wandel. Das wird auch in Zukunft so bleiben: Wer nicht mit der Zeit geht, wird mit der Zeit gehen! Das Tempo des Wandels ist zudem heute höher als jemals zuvor.

Bildquelle: Pixabay, Bild von sdafjwwj auf Pixabay License

Bad Honnef: Zukunft im Digitalisierungsdschungel

Kostenfreie Beratung vom renommierten Digitalcoach für Bad Honnefer Unternehmer

Am Mittwoch, dem 03. Juni, bietet die Wirtschaftsförderung der Stadt Bad Honnef der lokalen Wirtschaft die Möglichkeit zu einer individuellen, kostenlosen Beratung durch einen professionellen Digitalcoach.

Unternehmerinnen und Unternehmer erhalten dabei die Möglichkeit, sich persönlich und umfangreich über die Chancen der Digitalisierung für ihr eigenes Unternehmen zu informieren.

Eine Anmeldung für die jeweils 50-minütige individuelle Beratung ist erforderlich.

Digitalisierung und digitale Transformationen sind die größten Herausforderungen für kleine und mittelständische Unternehmen.

Ob Aufbau einer Digitalpräsenz per Webseite oder in Sozialen Medien, Erschließung neuer Präsentations- und Vertriebskanäle, Digitalisierung bislang analoger Dokumentationen oder Aufbau einer sicheren Teamarbeitslösung für Mitarbeiter im Außendienst oder Homeoffice:

Gerade kleine und mittelständische Unternehmen tun sich schwer damit, die Potenziale der Digitalisierung, die Risiken im Wettbewerb und die vorhandenen Möglichkeiten einer guten und sicheren Umsetzung zu erkennen.

Orientierung im Digitalisierungsdschungel und Hilfestellungen zur digitalen Markterschließung geben sogenannte Digitalcoaches.

Mit Matthias Uhlig, Digitalcoach des Handelsverbandes HDE NRW für den Regierungsbezirk Köln, hat die Wirtschaftsförderung der Stadt Bad Honnef einen professionellen und renommierten Digitalisierungsberater gewinnen können.

Die individuellen und kostenfreien Beratungen finden statt am Mittwoch, dem 03. Juni. Es sind bis zu acht Plätze bzw. Zeitfenster verfügbar. Eine Anmeldung unter lebensfreude@bad-honnef.de ist daher unbedingt erforderlich.

Unternehmerinnen und Unternehmer werden gebeten, bei der Anmeldung Themen bzw. Fragestellungen zu benennen. So kann sich der Digitalcoach bereits vorab auf das Gespräch vorbereiten und passgenaue Lösungsvorschläge recherchieren. 

Bad Honnef geht „online“

Kiezworkshop: Was Händlerinnen und Händler dazu sagen

„Erfolge On- und Offline ausbauen“.  Unter diesem Thema stand der erste Workshop der neuen Reihe „Mein Bad Honnef aus Händlersicht.“ Gemeinsam mit den Referenten Andree Brüning (anders.beraten) und Jörg Albrecht (neomesh) erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterschiedliche Aspekte des Internethandels. Aber eben auch, was sie gemeinsam und konkret in Bad Honnef bewegen können.

Konstruktiv, kontrovers und in die Zukunft gerichtet wurde über Onlineshops diskutiert, über ein sich rasant änderndes Kaufverhalten der Kundschaft sowie über ein Umdenken hin zu einer stabilen Vernetzung der Bad Honnefer Einzelhändlerinnen und Einzelhändler.  Schnell wurde deutlich: Es geht nur gemeinsam. Und: Wenn das Kiezkaufhaus Bad Honnef Ende November dieses Jahres in Betrieb geht, dann ist eine Option. Will der Handel den immensen Wandel meistern, ist noch viel mehr nötig. Einige Stimmen des Abends:

Christoph Masson ist einer von zwei Inhabern der 7G runergy: „Bei mir hat der Abend eine Aufbruchsstimmung ausgelöst. Es ist jetzt wichtig, dass möglichst viele Händlerinnen und Händler mitmachen. Wir haben in Bad Honnef sehr viele, eine richtige Armada.  Dagegen wissen die wenigsten Kunden – und auch Händler selbst – wie vielseitig der Bad Honnefer Einzelhandel ist, wie groß die Beratungskompetenz ist oder das Servicespektrum. Das gilt es deutlich herauszustellen.“

Freizeitspezialist Gerd Bonkass (Schmidt- Freizeit) aus Aegidienberg. „Man muss zeigen, was es in Bad Honnef alles gibt.“ Für Helga Kurtenbach ist das Kiezkaufhaus eine „große Chance, egal ob mit oder ohne Anschluss an das Shopsystem. Toll, dass die Stadt hier so etwas in Gang bringt.“ Mit ihrer Seifenmanufaktur ist sie am Aegidiusplatz beheimatet, seit neun Jahren auch im Internet. Ihr Shop bildet ein umfangreiches wie handgemachtes Sortiment an.

Ralf Heuchert-Magnier vom L´Atelier de Cuisine betont die notwendige Zusammenarbeit der Händler als Gemeinschaft: „Handel ist Wandel. Jeder Einzelne ist gefragt, sich der Veränderung zu stellen und kreative Ideen in die Tat umzusetzen. Die neue Online-Plattform bietet uns eine Möglichkeit, uns besser zu vernetzen.  Über Online-Handel wird zwar stark diskutiert, im Grunde geht es jedoch um bessere Kommunikation“, so der Inhaber des Fachgeschäftes für Haushaltswaren und Küchenaccessoires.

Elfi Thudt will sich künftig mehr mit dem Internet als zweiten Vertriebsweg befassen und sieht in dem städtischen Online-Projekt gute Einstiegsmöglichkeiten. „Unsere digitale Sichtbarkeit und unsere Auffindbarkeit erhöhen und verbessern“, sagt die Inhaberin des Fischfachgeschäftes Stuch an der Kirchstraße, „ist für uns ein erster wichtiger Schritt.“ Einfach einmal reinschnuppern wollen und dem eigenen Leitmotiv „Mode ist Bewegung“ folgend, hatte sich auch Reinhold Bähr von Herrenmoden Bähr zum Workshop angemeldet. Zwar konnte er erst später am Abend dazu stoßen, fand aber dennoch schnell Anschluss an die Diskussion. Transparenz, Haltung, Verantwortung und vor allem Vertrauen – der moderierte Austausch um zentrale Kompetenzen des stationären Fachhandels gefiel ihm.

Heiko Reinhardt hat bereits viel Erfahrung mit Online-Shopsystemen. Seit einigen Jahren betreibt Ehefrau Sabine, Inhaberin des „Rollendes Atelier – der kreative Schmuckladen“, neben dem stationären Ladenlokal auch ihren eigenen Shop. „Wir wollen uns an der Plattform beteiligen und uns in Bad Honnef weiter vernetzen“, sagen die beiden. Zu ihren Kreativkursen kommen zahlreiche Kunden aus anderen, teils weiter entfernten Städten und Gemeinden in die Stadt, längst ist das Rollende Atelier außerhalb der Stadtgrenzen eine feste Größe. „Wir können uns gut vorstellen, eine gebündelte Produktpakete mit anderen Händlerinnen und Händlern zu entwickeln und umzusetzen.“ Auch oder gerade deshalb ist das Atelier mit einem Schaufenster im Kiezkaufhaus vertreten.

Foto: Pixelio/Jürgen Jotzo

Neuigkeiten aus der Stadt

Informationen von Innenstadtgemeinschaft und Stadtverwaltung 

Der Einzelhandelstreff des Centrum e.V. fand am vergangenen Dienstag erstmals in der Parkresidenz statt. Vorsitzender Georg Zumsande fand lobende Worte: „Die Parkresidenz ist ein Aushängeschild für Bad Honnef. Und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.“ Erstaunlich viele Unternehmer waren zu dem Treff erschienen, sehr zur Freude von Gastgeber Residenz-Direktor Guido Bierbaum. Einige Programmpunkte galt es abzuarbeiten. So berichtete Marktmacher Jürgen Kutter über den kommenden Martini Markt: „Die komplette Planung steht. In diesem Jahr sind Bahnhofstraße und die obere Hauptstraße wieder mit einbezogen. 130 Händler werden ihre Verkaufsstände aufstellen.

Der Aufbau beginnt am 19.Oktober“. Nicht ganz so glücklich sind die Einzelhändler über den Wegfall der Veranstaltung „Winter-Wonderland“ in Zusammenarbeit mit der IUBH. „Das hat terminlich nicht mehr gepasst“, so Zumsande. Dafür wird in der Adventszeit, immer Donnerstags bis Samstags von 16-22 Uhr, das „Kaminzimmer“ auf dem Marktplatz installiert. Quasi ein „Schlemmerabend“ im Winter, mit urigen Holzhütten und Feuerzauber. Am 2.Advent soll zudem ein verkaufsoffener Sonntag Besucher in die Stadt locken. Das „Rosenfest“ erhält ein neues Gewandt und einen neuen Namen.

Die Kirmes wird nicht mehr statt finden, dafür solle nun auf Wunsch der Stadt eine Ersatzveranstaltung konzipiert werden. Mit Spannung erwarten die Einzelhändler auf die nächsten Schritte in Sachen „Online-Marketig“ mit Kiez-Kaufhaus und Lieferservice. Zumsande: „Wir unterstützen diese Maßnahmen der Stadt ausdrücklich“. Jedoch beklagten sich einzelne Händler über die schlechte Kommunikation. „Wann geht es los ? Worauf müssen wir uns einstellen? Wieviel Unternehmer nehmen teil?“ Diese Fragen konnte niemand beantworten. Schlusswort Zumsande: „Alles ist im Fluss, wir sind gut aufgestellt. Allerdings bedaure ich es sehr, das 1. Beigeordnete Cigdem Bern die Stadt verlässt. Wir haben hervorragend mit ihr zusammen gearbeitet“.

Meldungen aus der Stadtverwaltung: Der Verwaltungsrat der Sparkasse Bad Honnef, die bisher ein eigenständiges Institut ist, hatte erfolgreiche Sondierungsgespräche mit dem Verwaltungsrat der Kreissparkasse Köln geführt, um eine mögliche Fusion vorzubereiten. Der Rat der Stadt Bad Honnef erklärte, dass er den Sondierungsprozess als abgeschlossen betrachtet und beschloss, dass die eigentlichen Fusionsverhandlungen mit dem Träger der Kreissparkasse Köln aufgenommen werden können. Die Verträge sollen noch in diesem Jahr vorgelegt werden und die Fusion soll zum 1. Januar 2019 erfolgen. „Die Fusion befindet sich auf einem guten Weg“, erklärte Bürgermeister Otto Neuhoff.

Kurhaus-Sanierung: „Das Kurhaus ist eine für Bad Honnef identitätsstiftende und stadtbildprägende  Immobilie von hoher Bedeutung“, heißt es in der Mitteilung an den Rat zum Tagesordnungspunkt „Generalsanierung des Kurhauses“, deshalb führe auch kein Weg an der Sanierung vorbei, erklärte Bürgermeister Otto Neuhoff.

 Die notwendigen Maßnahmen, um das Kurhaus zu erhalten, stellte der Experte Michael C. Deisenroth in seinem Gutachten vor.

 Die gute Nachricht ist, dass die Karnevalsveranstaltungen der kommenden Session stattfinden können, denn derzeit befindet sich das Kurhaus in einem betriebsbereiten Zustand. Allerdings ist das Kurhaus, bautypologische gesehen, ein „Einzeller“. Das bedeutet, dass kein Gewerk wie beispielsweise Heizung oder Elektro bearbeitet werden kann, ohne dass nicht auch der Saal geschlossen werden muss. Lediglich Arbeiten an der Gebäudehülle oder in einzelnen Teilbereichen der Nebenräume sind teilweise parallel mit einer Nutzung des Saales möglich. Geschätzt wird, dass nach dem Karneval für die Dauer bis zu einem Jahr geschlossen werden muss.

Im Rahmen der Haushaltsberatungen 2019/2020 ist vorgesehen, die Mittel von sechs bis sieben Millionen Euro für die Sanierung bereitzustellen. bö

Foto: Der kulturelle Mittelpunkt der Stadt wird, so die Planung, für ein Jahr geschlossen sein.

Online-Kick-Off für Bad Honnef

Förderprojekt Online-Plattform – Einladung an alle Einzelhändler und Einzelhändlerinnen

Am Mittwoch,  5. Dezember 2017, 19:30 Uhr, lädt die Stadt Bad Honnef alle Einzelhändler und –händlerinnen aus dem Stadtgebiet zu einem Informations- und Gesprächsabend zum Förderprojekt Online-Plattform ein. Im Foyer des Rathauses, Rathausplatz 1, stellen Bürgermeister Otto Neuhoff und die Wirtschaftsförderung das Projekt, die Ansprechpartner und -partnerinnen sowie die nächsten Schritte vor.

Gemeinsam mit den Einzelhändlern wird ein tolles Projekt auf die Beine gestellt werden. Bei einem Informationsgespräch in der Reihe „Dialog“ legten Einzelhandel und Stadt im April vergangenen Jahres den Grundstein für einen wegweisenden Schritt: ein „zweiter Marktplatz“ soll künftig die Stärken des stationären Handels unterstützen, neue Absatzwege im Einzelhandel erschließen, Umsätze des einzelnen Händlers steigern und – vor dem Hintergrund sich wandelnder Kaufgewohnheiten – den Handel in unserer Stadt branchenübergreifend zukunftsfähig machen.

An die Stadt Bad Honnef richtet sich der Wunsch vieler Einzelhändler und -händlerinnen nach einem tragfähigen finanziellen Unterbau. Mit Erfolg konnte sich die Stadt inzwischen im Rahmen des Projektaufrufs „Digitalen und stationären Handel zusammen denken“ um Fördermittel bewerben. Mit finanzieller Unterstützung der Landesregierung Nordrhein-Westfalen können Wirtschaftsförderung und Einzelhandel nun die nächsten Schritte unternehmen und das ambitionierte Projekt umsetzen.

Bürgermeister Otto Neuhoff: „Wir haben ein gutes Konzept ausgearbeitet – jetzt wird es endlich konkret. Wir freuen uns auf einen spannenden Abend mit konstruktiven Gesprächen.“ Er hofft auf reges Interesse aus dem inhabergeführten Einzelhandel Bad Honnefs. Im Rahmen der moderierten Veranstaltung berichten Einzelhändler und -händlerinnen von ihren Erfahrungen aus anderen Städten, Experten informieren über den digitalen Wandel und seinen Herausforderungen.

Fragen beantwortet der Fachdienst Wirtschaftsförderung: Johanna Högner (Telefon 02224/184-104, E-Mail johanna.hoegner@bad-honnef.de) und Andrea Hauser (Telefon 02224/184-123, E-Mail andrea.hauser@bad-honnef.de). cp

CENTRUM E.V.: „Fühl dich Frühlich“

Der Frühling steht vor der Tür, und somit auch die erste Großveranstaltung des Jahres in Bad Honnef: „Fühl dich Frühlich“ am 8. und 9.April. Beim ersten Einzelhandelstreff des Jahres im „Karlottas“ fühlten sich alle „frühlich“.

Die zahlreich erschienenen Innenstadtunternehmer und allen voran die Köpfe der Innenstadtgemeinschaft, Georg Zumsande, Jürgen Kutter und Walter Löbach. Sie hatten nur erfreuliche Meldungen zu verbreiten.

Einmal abgesehen von der Tatsache, dass der Auszug von „Kaisers“ allen Beteiligten noch immer arge Bauchschmerzen bereitet. Zumsande stellte der Runde die neue IUBH-Campus Direktorin Margot Hüfner-Bahne vor, die versicherte, sich mit ihrer Uni verstärkt der Stadt öffnen zu wollen.

So ist beispielsweise wieder ein gemeinsamer Weihnachtsmarkt mit dem Centrum e.V. in Planung. Die Beziehung zwischen IUBH und Stadt sei in den vergangenen Jahren verkümmert, das solle nun zum Wohle aller geändert werden.

Eine weitere Verbindung zwischen Stadt und Einzelhandel soll eine gemeinsame Müllsammelaktion unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters sein, die im März und April statt finden soll. Jürgen Kutter, der Marktmacher, stellte zudem ein neues Projekt vor.

Von Mai bis September wird es zukünftig an jedem letzten Freitag des Monats einen „Schlemmermarkt“ rund um den Marktplatz geben. Schlemmen und durch die Stadt bummeln, ein neues Markenzeichen.

Lucie Leyendecker, Generationsbeauftragte a.D., nun städtische Tourismusförderin, versprach, dieses neue Veranstaltungskonzept zu unterstützen. Georg Zumsande, der Innenstadtterminator, sprach zum Schluss der Veranstaltung die Worte aus, die alle hören wollten: „Wir schaffen das, auch wenn es hin und wieder schwer fällt“. bö

Lebendige Innenstadt

Meine sehr verehrten Damen und Herren, gestern habe ich in einem italienischen Restaurant in der brodelnden Bad Honnefer Innenstadt einige namhafte Mitbürger getroffen die mir ganz gehörig die Leviten gelesen haben. Ich denke, das sagt man so. Ich sei schon längst nicht mehr bösartig, im Gegenteil, ich würde nur noch unsere „Regierung anschleimen“. Genau.

Es fluppt ja auch. Schaun mer mal: das Rahmenkonzept für das Stadtentwicklungskonzept wird auf den Weg gebracht, das evangelische Seniorenheim wird ausgebaut, die Gesamtschule wird neu gebaut, das Grundstück der ehemaligen Drachenquelle wird bebaut. Weltfirma Wirtgen kommt. Weltfirma Birkenstock plant. Aegidienberg bekommt die große Sporthalle. Das es so gut fluppt, liegt selbstverständlich nicht nur an unserer hochmotivierten „Regierung“, sondern am Zusammenspiel Aller. Die Fraktionen im Rat reden miteinander und sie reden mit der Verwaltung. Ein Feindbild gibt es derzeit nicht. Gut, in der Innenstadt fehlt nun erst einmal ein Versorger. Aber, wenn alles wie geplant so weiter fluppt, dann wird es im Frühjahr nächsten Jahres wieder eine prächtige Großbaustelle in der Innenstadt geben: Dann, wenn das Postgebäude umgebaut wird.

Und, das wissen wir inzwischen, dort soll es auch einen Versorger für die Innenstadt geben. Apropos Innenstadt. Beim letzten Einzelhandelstreff des Jahres 2016 im Karlottas waren erstmals auch Bürgermeister Otto Neuhoff und 1.Beigeordnete Cigdem Bern dabei. Beide machten deutlich, dass die gut funktionierende Innenstadtgemeinschaft überlebensnotwendig für die Zukunftsfähigkeit der Stadt sei. Das Salz in der Suppe seien die Großveranstaltungen, wie beispielsweise der Martini Markt. Aber eben auch unverzichtbar sei ein umfassender Internetauftritt. Daran, so Innenstadtterminator Georg Zumsande, werde derzeit mit Volldampf gearbeitet. Noch vor Weihnachten soll Bad Honnef endlich adäquat im „world wide web“ vertreten sein. Made by Thomas Bock und Ulrich Dohle.

Neuhoff begrüßte diese Initiative und appellierte an die Gemeinschaft: „Nur gemeinsam können wir unsere Stadt wieder nach vorne bringen“. In jeder Beziehung bedeute das: Gemeinwohl steht vor Einzelinteressen. Bisher ein recht schwieriges Kapitel in dieser unseren Stadt. Bisher. Aber Erfolg beflügelt eben auch. Kreiswirtschaftsförderer Hermann Tengler bescheinigte Georg Zumsande mit dem Centrum e.V. eine exzellente, „für den Rhein-Sieg-Kreis vorbildliche Arbeit“. Der Bürgermeister betonte einmal mehr, dass die Stadt weiter wachsen müsse. Das Ziel heiße: 3.000 Neubürger. Anreize dafür seien eben eine lebendige Innenstadt und die herausragende Wohnqualität im Tal zwischen Bergen und dem Rhein. Neubürger würden auch für wachsendes Einkommenssteueraufkommen sorgen, und das sei die Haupteinnahmequelle der Stadt. Um die Wartezeiten zwischen den Großveranstaltungen zu verkürzen, (Fühl Dich Frühlich 8. und 9. April, Rosenfest 9.und 11.Juni, Martini Markt 25. bis 29. Oktober), wird es in den kommenden Sommermonaten regelmäßige Marktveranstaltungen in der Innenstadt geben. Marktorganisator Jürgen Kutter wird das Konzept beim kommenden Einzelhandelstreff präsentieren. bö