Zurück in die Gastronomie

Irgendwie passt die Idee, „komm, lass uns mal wieder rausgehen“ von Angela und Rudi Gilbert genau in die heutige Zeit. Der Frühling steht vor der Tür, die Politik deutet „Erleichterungen“ an, wenn auch mit erhobenem Zeigefinger von Karl Lauterbach, egal, wir haben nach zwei Jahren „Corona“ verstanden: Vorsichtig sein! Impfpass und Personalausweis vorzeigen und dann „einkehren“. Die Gastronomie braucht uns, und wir brauchen die Gastronomie. Der soziale Aspekt sei das Wesen der Gastronomie, ein Restaurantbesuch bedeute immer auch zwei, drei Stunden Urlaub vom Alltag, sagt Gastroberater Christian Rach. Und im besten Fall ein unvergessliches Erlebnis. Das soll schwelgerisch sein, gern überraschend und kreativ, aber ohne Erklärungen verständlich; eben unbeschwert. Nachdem wir vor zwei Wochen ganz unbeschwert einen perfekten Abend im Weinhaus Steinbach verbringen konnten (nachzulesen auf diebadhonnefer.de), kehrten wir vergangenen Sonntag im Gasthaus „Haus im Turm“ ein.

Eben das Gastro-Ehepaar Angela und Rudi Gilbert (Dom Kapitelhof), meine Betreuerin Frau Höver und ich mit Kugelschreiber und Blöckchen bewaffnet. Ich denke an den Satz von Herrn Rach: „ Die Gastronomie ist im Umbruch: Gäste haben heute andere Ansprüche an gute Restaurants. Küche, Atmosphäre, Philosophie – das Gesamterlebnis muss stimmen“. Rudi Gilbert sagt: „Genau das passt hier sehr gut zusammen“. Das burgartige Gebäude, das im 14.Jahrhundert erstmals erwähnt wurde, flößt auf den ersten Blick Respekt ein, denn: In der wechselhaften Geschichte des Hauses wohnten hier beispielsweise Ritter, Richter, Winzer, Bierbrauer oder geistliche Würdenträger. Eine große, historische Geschichte. Zurück in die Neuzeit: Im Sommer 2006 übernahm der Unternehmer Bernd G. Siebdrat die Villa vom Erzbistum Köln. Mit dem Weingut, Gutsausschank im Innenhof, dem Gasthaus sowie dem Park schreibt Siebdrat die Geschichte des Areals weiter.

Geschäftsführer Harry Müller ( früher Bon(n)gout, Rohmühle) begrüßt uns. Er weiß aus langjähriger  Erfahrung wie Gastfreundschaft funktioniert. „Gäste wollen die Gewissheit haben, dass ihr Gastgeber auch am Herd verantwortungsbewusst zu Werke geht“. Das Konsumverhalten hat sch verändert, glauben Müller und Gilbert. Bei Entscheidungen, wo wir essen und was wir einkaufen, gehe es in Zukunft weit stärker als bisher auch um Werte wie Nachhaltigkeit, Ökologie und Verantwortung. Ein Trend, den Corona nicht begründet, aber verstärkt habe. „Auf Genuss werden wir deshalb natürlich nicht verzichten wollen, im Gegenteil“. Dennoch werde es in der Gastronomie nicht einfacher. FDie allgemeinen Kosten steigen unaufhörlich. Bei Lieferanten, beim Energieverbrauch, beispielsweise. Außerdem sei es äußerst schwierig, geeignetes Personal zu finden. Glücksfall: Bei unserem Besuch ist das „Personal“ flink, aufmerksam und freundlich. Wir bestellen: Zweimal Eifeler Hirschfilet, einmal den Gasthof-Klassiker Schnitzel vom Kalb, einmal Filet vom Fjord Lachs. Serviert auf schicken Tellern mit geschmackvoller Dekoration. Ein paar Tische weiter, im voll besetzten Gastraum, entdecke ich Sven Tolsdorff, er sagt: „Ich bin sehr gerne hier, mir gefällt die Atmosphäre, das Ambiente und das Speisenangebot“. Und? „Natürlich die Weinkarte“, schmunzelt der Rechtsanwalt, der übrigens auch sehr gerne Zuhause kocht. Manchmal brauche man eine „Auszeit“. Und die nimmt er sich vorzugsweise eben im „Haus im Turm“, im „Weinhaus Steinbach“, oder im „Dom Kapitelhof“. Rudi Gilbert freut sich. Die Rechnung wird gereicht. Ich denke wieder an die Worte von Gastroversteher Drach: „ Als Gast muss ich lernen, dass gute Produktqualität nicht für kleines Geld zu haben ist“. Ich verstehe. In den vorgenannten Restaurants haben wir für vier Personen beinahe exakt die gleiche Summe auf den Tisch gelegt. Gut investiert. In einen unbeschwerten Abend.                                                                                                           bö

Unterstützung der Honnefer Gastronomie

In diesem Jahr sollte eigentlich eine zünftige Weihnachtsfeier aller Mitarbeiter der Parkresidenz in Bad Honnef stattfinden. Doch die Entwicklung der Corona Pandemie lässt eine Feier aller Mitarbeiter, auch in kleineren Abteilungen, einfach nicht zu. Daher entschlossen sich die Verantwortlichen in der Parkresidenz Bad Honnef dazu, das Geld für eine Feier in Geschenke für die Mitarbeiter zu investieren. Und wenn in diesen Zeiten eine Investition in Geschenke Sinn macht, denkt man automatisch an die Honnefer Gastronomie, die momentan fast keine Einnahmen generieren kann.

Da natürlich nicht alle Restaurants berücksichtigt werden konnten, wurden kurzum die verschiedenen Geschmäcker der Mitarbeiter ermittelt. Kurzum kaufte Herr Bierbaum (2.v.r.), Geschäftsführer der Parkresidenz, über 100 Gutscheine bei verschiedenen Restaurants, u.a. bei Eheleute Schwalb vom „Alten Standesamt“ am Marktplatz, Robert Wohlhage vom „Bistro Ludwig“ an der Hauptstraße und Veli Tazegül vom „La Vigna“, das nur wenige Schritte von der Parkresidenz entfernt ist. Eine Aktion, die gewiss Nachahmer sucht, Mitarbeitern das Fest zu versüßen und dabei zu mindest einen Teil der Honnefer Gastronomie zu unterstützen. |eb

Bad Honnefer Gastronomen „to go“.

Auch im November geniessen und Gutscheine für die Weihnachtszeit kaufen.

„Liebe Gäste, aufgrund der Pandemie müssen wir ab Montag, 2. November leider wieder schließen. Sie können uns unterstützen, indem Sie unseren Außer-Haus-Verkauf, den wir ab Dienstag, 3. November täglich von 17-20 Uhr anbieten, wahrnehmen. Während dieser Zeit können Sie Ihre Speisen und Getränke bei uns abholen. Bitte beachten Sie dazu unsere Wochenkarte (Angebot der Woche) und bestellen Sie unter: 02224 / 9883388. Ihr La Vigna-Team. Ein Beispiel von vielen. Auch ein Lockdown kann unsere Gastronomen eben nicht in die Knie zwingen. Der verordnete Plan: Wir gehen zumindest im November nicht mehr essen, wir lassen das Essen anliefern. Und die Auswahl ist riesig:  Haus im Turm, Café Profittlich, Caesareo, Dom Kapitelhof, Chamai, Bistro Ludwig, La Bruschetta, Markt 3, Karlottas Lieblingskram, Ludmillas, Restaurant Rheingold, Hotel MAX, Weinhaus Steinbach. Anrufen, auswählen, bestellen, abholen oder liefern lassen. Dabei kommen das „Kiezkaufhaus“ oder Taxi Trommeschläger (2222) ins Spiel. Derzeit liegen uns die folgenden Angebote vor: Sehr verehrte Gäste, durch die aktuellen Coronamaßnahmen, muss unser Restaurant erneut bis 30.11.2020 geschlossen bleiben! In dieser Zeit bieten wir Ihnen einen Abholservice zu folgenden Zeiten an: Täglich von 17.30 Uhr bis 21.30 Uhr. Wir freuen uns auf Ihre Bestellung unter 02224 – 75639 oder Sie können in unserem Online-Bestellsystem https://caesareo.bestelli.de die Speisen bestellen. Wir freuen uns, Sie bald wieder in unserem Restaurant begrüßen zu dürfen. Ihr Caesareo Team. Liebe Freunde und Gäste, Montag bis Freitag 16:00 Uhr bis 23:00 Uhr, Samstag und Sonntag 12:00 Uhr bis 23:00 Uhr kochen wir für Sie. Telefonische Vorbestellungen werden ab 13 Uhr angenommen 02224/71 44 8. Mail: kontakt@altesstandesamt.de. Wir bieten ein begrenztes Angebot an Speisen an, denken aber, dass für jeden etwas mit dabei ist. Vom Schnitzel über Pfannkuchen bis hin zu leckeren vegetarischen Gerichten ist alles zu finden! Klickt einfach auf „Speisekarte“, um zu den Gerichten zu kommen!  Das Essen könnt ihr bei uns bestellen und zur vereinbarten Zeit abholen. Ihr könnt/wollt nicht aus dem Haus? Kein Problem! Taxi Trommeschläger (02224-2222) bietet für Honnef Tal einen supernetten Service an: Zum Selbstkostenpreis von 5,- Euro holen sie die bestellten Speisen bei uns ab und liefern sie zu euch nach Hause! Altes Rathaus/Altes Standesamt.

Wir bieten von Dienstag bis Sonntag von 12:00 Uhr bis 20:00 Uhr einen „to Go“ Service sowie ein Lieferservice in einem Umkreis von 10 km ab einem Bestellwert von 29,- € an. Haus im Turm. Eine großartige Idee hatte Rudi Gilbert, Chef vom Dom Kapitelhof, bereits seit März diesen Jahres: Jeden Tag lässt er sich in seiner Küche dabei filmen, wie er die jeweiligen Tagesgerichte zubereitet. Fernsehreif! Täglich zu sehen bei Facebook. Seine Angebote in der kommenden Woche sehen Sie auf Seite 6. Die weltweit besten Stollen kommen ganz gewiss aus Rhöndorf, von Peter Profittlich. Niemand, außer er selbst, kennt das Geheimrezept. Da der Eingangsbereich seines Hauses eher eng geraten ist, hat er zwei „Weihnachtsbuden“ auf den Ziepchensplatz stellen lassen, um dort die legendären Stollen verkaufen zu können. Und natürlich auch Weihnachtsplätzchen, oder seine beliebten, hausgemachten Gemüseeintöpfe. Fein säuberlich vakuumiert. Bei Dejan Bibic in seinem Restaurant „Rheingold“ ist „to go“ schon seit dem ersten Lockdown ein gewichtiges Thema. „Drive in & Take out! Bequeme Lieferung zu Ihnen nach Hause mit Taxi Trommeschläger. Nur 5€ Liefergebühr in Bad Honnef und Rheinbreitbach Tal“.

Die mediterranen Küchenangebote und Grillspezialitäten erfreuen sich auch am heimischen Esstisch großer Beliebtheit.Telefon: 02224 969840. Ebenso wie die italienischen Klassiker aus dem Hause La Bruschetta. „Aufgrund der aktuellen Lage kann bei uns von 12:00 Uhr – 21:00 Uhr bestellt werden.Unter folgenden Nummern können Sie die Bestellung aufgeben: 02224 – 41 41  oder  +49 170 – 908 431 0“.

Alle weiteren Informationen finden Sie auch auf den entsprechenden Seiten im Internet oder per Telefon. Fortsetzung folgt. bö

Foto: kochrezepte.de 

Danke

Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich rege mich ja seit Wochen darüber auf, dass unsere Restaurants, Kneipen oder Biergärten nicht öffnen dürfen. Gut, einige Gastronomen kochen dennoch, liefern aus oder lassen abholen. Aber: Die Atmosphäre und das „drumherum“ können sie nun mal nicht mitliefern. Trotzdem ein großes Dankeschön an all die, die uns nicht verhungern lassen: Karlottas, Bistro Ludwig, Burgermeisterei, Cafe Schlimbach, Fritamin B, Gilberts im Domkapitelhof, Kaffeehaus Nottebrock/Bäckerei Welsch, Lieblingsburger, Prost Mahlzeit, Restaurant Chamai, Restaurant RheingoldSarah’s Konditorei, Villa von Sayn. Sollte ich jemanden übersehen habe, bitte melden. Ich wurde in Sachen Gastronomie belehrt: Es sei gar nicht so einfach, ein Restaurant in diesen Zeiten so schnell „wieder hoch zu fahren“. Und: Der geforderte Mindestabstand könne nun mal bei der „Bedienung“ nicht eingehalten werden. „Wir können ja nicht die Teller und Gläser aus der Entfernung auf die Tische werfen“. Das verstehe ich. Der „Lockdown“ hat unseren Alltag auf den Kopf gestellt aber auch in Rekordzeit zu neuen Verhaltens- und Denkweisen geführt: Wir kaufen anders ein, arbeiten und lernen anders, informieren und kommunizieren mit neuen Mitteln. Ist die Krise der Beginn einer neuen Ära? Kanzlerin Angela Merkel lobt die Disziplin der Menschen in der gesamten Republik. Bürgermeister Otto Neuhoff freut sich über die Hilfsbereitschaft und das vorbildliche Miteinander seiner Bürger in diesen unübersichtlichen Zeiten. Hoffnung? Nicht, wenn unsere Politiker und Behörden in Berlin weiterhin schlichtweg versagen. Beispiel: „Die Politik weiß seit drei Monaten, dass wir ein großes Problem haben und hat es nicht geschafft, „FFP2-Masken“ in Deutschland produzieren zu lassen oder zu importieren. Noch schlimmer: Politiker und Behörden haben ihr Versagen quasi kaschiert, indem sie anfangs behauptet haben, Maskentragen in U-Bahnen oder beim Einkaufen sei überflüssig. Damit wollten sie auch erreichen, dass verängstigte Bürgerinnen und Bürger nicht denen die Masken wegschnappen, die sie dringender brauchen: Pflegekräfte, Ärzte, alle anderen medizinischen Berufsgruppen“. Tja, und nun herrscht Maskenzwang. Einige Fachleute sagen jetzt: Masken sind eher gefährlich und bringen nichts. Kommen wir irgend wann zurück in unser gutes, altes Leben? Immerhin: Die Akzeptanz digitaler Angebote ist enorm gestiegen – vom Online-Gottesdienst bis zum virtuellen Arztbesuch. Die Hürde, greifbare neue Services auszuprobieren, ist viel niedriger als bisher. Doch gleichzeitig hat die Krise die Erkenntnis gebracht, dass persönlicher Kontakt und physische Erlebnisse für die Menschen unersetzlich sind. Die Herausforderung der Zukunft wird sein, digitale Dienstleistungen zu kreieren, die physische Angebote sinnvoll ergänzen und nicht ersetzen. Und noch eine Meldung: Vor dem Hintergrund der Coronapandemie und der notwendigen Schließungen der Kindergärten und Schulen wird die Stadt Bad Honnef den Einzug der Elternbeiträge für die Angebote der Kindertagesstätten, der Kindertagespflege und der Offenen Ganztagsbetreuung an Grundschulen (OGS) für den Monat April und auch den Monat Mai aussetzen. Prima. 

Hilferuf der Gastronomie & Hotellerie aus Hamburg. Beispiel für alle.

COVID-19: Offener Brief an die Stadt Hamburg wegen drohender Schließungen von Gastronomie- und Hotelbetrieben.

BITTE SPRECHT MIT UNS.

Während die Tage verstreichen, sind wir dabei, unterzugehen. Wir haben keine Mittel mehr zur Verfügung, um unsere Existenz aufrecht zu erhalten und fühlen uns im Stich gelassen. Gleichzeitig können wir unseren Verbindlichkeiten Mitarbeiter*innen und Lieferant*innen gegenüber nicht mehr nachkommen.

Wenn ihr jetzt nicht für Klarheit und echte finanzielle Soforthilfe sorgt, war es das für die nächsten Jahre mit Hamburgs bunter Gastroszene und den vielen schönen Hotels – das sagen wir euch in aller Deutlichkeit!

Wir wissen, dass ihr euer Bestes tut. Wir wissen auch, dass ihr unter großem Druck steht und bereits einige Maßnahmen zur Unterstützung getroffen habt. Trotzdem müssen wir euch mitteilen: Diese Maßnahmen helfen, sie werden uns aber nicht retten. Alle bisher getätigten Beschlüsse, wie beispielsweise die Bereitstellung von Überbrückungskrediten, sorgen für Aufschub der Probleme – nicht für Lösungen! Wir kommen aktuell nicht an die Soforthilfen, das bedeutet: Die meisten von uns sind womöglich bis zum Ende des Monats weg vom Fenster.

Was wir brauchen, ist ein Dialog. Sprecht mit uns! Wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen.

Sind wir systemrelevant für die Stadt? Sollen wir den Betrieb aufrechterhalten, um eine Grundversorgung sicherzustellen? Wir sind bereit.

Sollen wir einen Lieferdienst für Risikogruppen hochziehen? Wir sind bereit.

Sollen wir einfache To-Go-Mahlzeiten für die Menschen in unseren Vierteln zur Verfügung stellen? Wir sind bereit.

Falls das nicht der Fall sein sollte: Schafft rechtliche Klarheit und ordnet die komplette Schließung aller gastronomischen und Hotel-Betriebe an.

Was wir jetzt brauchen, um weitermachen zu können:

– Sofortige und 100 prozentige Kostenübernahme aller Bruttogehälter (Vollzeit und Teilzeit) – denn ohne Trinkgeld reichen 60 Prozent Kurzarbeitergeld nicht aus

– Fortzahlungen für ausgefallene Arbeitsstunden für unsere Minijobber*innen und studentischen Aushilfen

– Steuernachlässe anstelle von Stundungen und Aufschiebungen

– Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bis zum 01.03.2021

– Rechtlicher Schutz vor Vollstreckungsmaßnahmen aufgrund von Dauerschuldverhältnissen (Miet-, Leasing- und Kreditverträge)

Bitte bedenkt: In der Gastronomie und in der Hotellerie gibt es keinen Nachholeffekt. Ein Essen, das wir heute nicht verkaufen, wird in zwei Monaten auch nicht verkauft. Wenn unsere Räumlichkeiten heute leer stehen, können in zwei Monaten nicht doppelt so viele Menschen kommen. Die Kosten aber türmen sich auf. Diese Rechnung geht nicht auf!

Wir waren immer für Hamburgs Bürger*innen und Tourist*innen da. Und wir wollen es weiterhin sein, auch in der Krise.

Helft uns, eine Basis für unser Fortbestehen zu schaffen. Sonst sind wir weg.

Hochachtungsvoll…

Bad Honnef: Gastronomie und Unterkünfte

Webseite erweitert

Im Rahmen der Neugestaltung der städtischen Homepage ist in der vergangenen Woche die neue Darstellung der Bad Honnefer Gastronomie und Unterkünfte online gegangen. Unter der Rubrik „Freizeit & Genießen“ finden Besucherinnen und Besucher nun eine übersichtliche Liste, die bedienerfreundlich über das Portfolio der entsprechenden Dienstleistung informiert – für entweder „Essen & Trinken in Bad Honnef“ oder  „Hotels und Unterkünfte“ . Durch die Verwendung von Filtern kann die Suche auf persönliche Präferenzen eingeschränkt werden. Zusätzlich vervollständigt eine interaktive Karte die Informationen.

Bürgermeister Otto Neuhoff: „Ich freue mich, dass wir mit der neuen Seite für die Bad Honnefer Gäste eine frische und informative Plattform bereitstellen. Dort kann jeder finden, was er sich wünscht.“

Eine Buchungsmöglichkeit für die Unterkünfte wird in Kürze ebenfalls eingerichtet, womit die städtische Webseite für Besucherinnen und Besucher, aber auch die Bad Honnefer Bürgerinnen und Bürger eine umfassende Informationsquelle für die Planung des Aufenthalts in Bad Honnef darstellt. cp

Neugierig geworden? Hier geht es zu Gastronomie und Unterkünften:https://meinbadhonnef.de/freizeit-geniessen/essen-trinken/ oder https://meinbadhonnef.de/freizeit-geniessen/unterkuenfte/ .

Foto: Stadt Bad Honnef

Am Ziepchen: Weiter warten

KLJB nimmt Klärung der Gaststättenfrage selbst in die Hand

Bisher eingereichte Konzepte für die Gaststätte „Am Ziepchen“ nicht tragfähig

Der Bundesausschuss der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands e.V., der vom 16. bis zum 18. Juni 2017 in Würzburg tagte, hat sich in seiner Sitzung ausführlich mit der Zukunft der Gaststätte „Am Ziepchen“ in Rhöndorf auseinandergesetzt. Hintergrund ist, dass das bisherige Pächterehepaar im Oktober 2016 in Ruhestand gegangen ist und die Gaststätte seitdem leer steht. Die Gaststätte gehört zu den Räumlichkeiten der KLJB-Bundesstelle in Rhöndorf.

Im Sommer 2016 wurde von der eigens dafür gegründeten Bürgerinitiative „Pro Ziepchen“ der Wunsch an die KLJB herangetragen, dass auch nach Ausscheiden der bisherigen Pächter eine Gaststätte am Ziepchensplatz in Rhöndorf ihren Platz haben solle. Der nur zweimal im Jahr tagende Bundesausschuss der KLJB hat sich danach im Oktober 2016 erneut mit der zukünftigen Nutzung der Gaststätte befasst und sich dafür ausgesprochen, dass es unter bestimmten Voraussetzungen weiterhin eine Gaststätte in den bisherigen Räumlichkeiten geben könne.

Als Bedingungen wurde formuliert, dass das inhaltliche Konzept zur KLJB passt und dass keine finanziellen und personellen Mittel des Verbands herangezogen werden müssen. Dies ist insofern wichtig, da die KLJB als gemeinnütziger Verband immer darauf achten muss, ihrem Vereinszweck zu entsprechen. Als dritte Voraussetzung sollte ein tragfähiges Finanzierungskonzept vorgelegt werden.

Auch der Zeitplan für das weitere Vorgehen wurde im Herbst 2016 beschlossen und an die Beteiligten kommuniziert: Bis zum 31. März 2017 sollten von Interessenten Konzepte für die Gaststätte erstellt und eingereicht werden. Bis zum Stichtag lag dem Verband ein Konzept vor. Die im Verband zuständige Haushalts- und Finanzkommission hat dann – dem zeitlichen Fahrplan entsprechend – dieses Konzept in ihrer Sitzung im April 2017 geprüft und dem Bundesausschuss das Ergebnis der Prüfung vorgelegt. In ihrer Sitzung im Juni haben sich die Delegierten des Bundesausschusses letztlich nach eingehender Prüfung einstimmig dagegen entschieden, das vorgelegte Konzept zu realisieren.

Wichtigster Grund hierfür war das nicht stichhaltige Finanzierungskonzept: Die darin genannten geschätzten 35.000 Euro Sanierungskosten standen einer ordentlichen Kostenschätzung eines Architekturbüros gegenüber, das von mindestens 85.000 Euro ausging. Auch die Mietvorstellungen im Konzept entsprachen nicht den Erwartungen des Verbands als Eigentümer, der bei der Miethöhe mindestens vom Erlös der bisherigen Mieteinnahmen ausgegangen ist. Weiterhin schlug negativ zu Buche, dass das gesamte Finanzierungsrisiko laut Konzept bei der KLJB liegen sollte, was bei einem gemeinnützigen Verein bei einem Scheitern leicht zum Verlust der Gemeinnützigkeit führen kann.

Kommunikation an die Bürgerinitiative

Die KLJB als Eigentümerin der Räumlichkeiten hat in einem Gespräch mit der Bürgerinitiative „Pro Ziepchen“ ihre Beweggründe geschildert und transparent gemacht, welche Punkte letztlich dazu geführt haben, dass der Bundesausschuss das vorliegende Konzept abschlägig beschieden hat. Gleichzeitig wurde betont, dass der Bundesausschuss weiterhin begrüßen würde, wenn nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen im Gebäude der KLJB-Bundesstelle wieder eine Gaststätte in Rhöndorf eröffnen würde. Die Absage an das einzige bisher vorgelegte Konzept bedeutet somit nicht, dass es in den bisherigen Räumlichkeiten sicher keine Gaststätte mehr geben soll.

Das Gegenteil ist der Fall: Die Haushalts- und Finanzkommission wird sich des Themas nun direkt annehmen und alle Möglichkeiten für die zukünftige Nutzung der Räumlichkeiten ergebnisoffen prüfen. Als erster Schritt ist geplant, mit interessierten GastronomInnen in Kontakt zu treten. Erste Gespräche haben diesbezüglich bereits stattgefunden. Wichtig ist es dem Verband, die Frage über die zukünftige Nutzung der Gaststätte nun selbst in die Hand zu nehmen und nicht über Dritte zu verhandeln. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Rahmenbedingungen für alle Beteiligten klar sind und tragfähige Ideen erarbeitet werden können.
Die KLJB (Katholische Landjugendbewegung Deutschlands) ist ein Jugendverband mit bundesweit 70.000 Mitgliedern. Sie vertritt die Interessen Jugendlicher in ländlichen Räumen und engagiert sich für eine aktive und lebendige Kirche. Als engagierte Christinnen und Christen gestalten Jugendliche in der KLJB mit an der Zukunft der Gesellschaft und setzen sich für eine gerechte und zukunftsfähige Welt ein. Im Rahmen der MIJARC (Mouvement International de la Jeunesse Agricole et Rurale Catholique) setzt sich die KLJB auch weltweit für Solidarität und eine nachhaltige ländliche Entwicklung ein.

JUBILÄUM: 2017 wird das Böllchen 30 Jahre jung

1boellchen1Es war kein so schöner Anlass. Vor 35 Jahren kamen Karl Heinz Broel und seine Schwester Hildegard Teichgreeber nach Rhöndorf, um ein Erbe anzutreten. In kürzester Zeit waren Großvater und Vater verstorben. Das Erbe: Ein Weingut, ein Hotel und ein schmuckloses Häuschen in der Rhöndorfer Straße 33. Karl Heinz Broel übernahm das Weingut, das Hotel Wolkenburg wurde verkauft, Hildegard Teichgreeber übernahm das schmucklose Häuschen aus dem Jahre 1720, das einst als fensterloses Lagerhaus diente. Ihre Vision: „Hier eine Weinwirtschaft zu errichten, nach dem „Heurigen“-Konzept“. Quasi eine Straußenwirtschaft. Die gab es bis dahin noch nicht, in dem beschaulichen Weinort, mit dem kleinsten Weingut der Region.

Knapp fünf Jahre lang tüftelte, plante und suchte Teichgreeber mit ihrem Gatten Götz. Denn: Das Haus war baufällig, kurz vor dem Einsturz. Es musste fast komplett entkernt werden, die morschen Fachwerkbalken wurden erneuert. Um das Weinhäuschen möglichst authentisch neu aufzubauen, „so wie eben die Häuser um 1720 waren“, reisten die Teichgreebers durch Deutschland und die angrenzenden Länder, um Ideen und natürlich Material zu sammeln. So stammt beispielsweise der komplette Dachgiebel aus Linz, der Holzboden wurde aus Frankreich nach Rhöndorf gebracht. Von innen und außen sollte die Weinstube Gemütlichkeit ausstrahlen. Entsprechend wurden auch die Innenräume ausgestattet. Die Wendeltreppe neben der kleinen Theke, die in den oberen Gastraum führt, stammt ebenfalls aus dem Jahre 1720. Am 17. Juni 1987 wurde das Böllchen eröffnet. Namensgeber war die Trinkschale, eben das Böllchen aus Ton, aus der seinerzeit der Wein getrunken wurde. Freilich nur die Zweitpressung für den Eigenbedarf. Schon bei der Eröffnung war klar: Teichgreebers Konzept wurde „vom ersten Tag an mit Begeisterung aufgenommen“. Neben dem Ambiente drinnen und im Weingarten sorgten in den ersten 25 Jahren Konzerte, Lesungen sowie kleinere Kulturveranstaltungen für enorme Anziehungskraft.

Eine ganz besondere Anziehungskraft hatte das Böllchen schon immer auf Anais Höffken, die seit acht Jahren die Geschicke des Hauses lenkt. Als Kind spielte sie oben auf der Empore und sah den Erwachsenen beim „schoppen“ zu. Aber nicht nur das: „Ein besonderer Spass war es für uns, den Erwachsenen von oben aus Pfennigstücke in die Weingläser zu werfen. Manchmal haben wir sogar getroffen“. Später half sie bei der Weinlese und war auch beim Keltern mit dabei. Vor und während ihres Studiums zur Designerin kellnerte sie in der Weinwirtschaft – viele Jahre lang. Für „Böllchen“-Erfinderin Hildegard Teichgreeber, war sie „die erste Wahl“. Und bei all der Romantik weiß Anais Höffken genau was sie tut. Mit der Gründung der Agentur Dreistil, die sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Eric Lechler betreibt, hat sie bewiesen, dass Sie ein Geschäft leiten und aufbauen kann. Das Deutsche Weininstitut in Mainz führt sie als anerkannte „Beraterin für deutschen Wein“. Doch sie verfügt über etwas, was kein Diplom bescheinigen und durch keine Ausbildung erlernt werden kann. Sie hat Herzblut für das „Böllchen“ und geht mit Leidenschaft an die Arbeit. Und sie will ganz nah dran sein. Nach und nach hat sie das Fachwerkhaus an der Rhöndorfer Straße in den vergangenen Jahren sensibel und geschmackvoll renoviert und präsentiert es nun im neuen „alten“ Glanz. Das Konzept, mit dem Anais Höffken damals die traditionelle Weinwirtschaft wiedereröffnete, ist klar definiert. Sie will das „Böllchen“ mit frischem Wind zu seinen Wurzeln zurückführen – dem Weingenuss in einzigartiger, gemütlicher Atmosphäre. Über fünfzehn offene Weine, vornehmlich aus deutschem Anbau, stehen zur Auswahl. Die Schiefertafel über dem Kachelofen dient als Tageskarte. Neben jahrestypischen hausgemachten Gerichten und Suppen, werden deftige Klassiker wie etwa Winzer-Vesper oder Käsebrett angeboten. bö

Auf dem Foto zum 25.Jubiläum: Götz und Hildegard Teichgreeber, Anais Höffken, Peter Profittlich (v.i.)