Endlich eine neue Chance

Foto Gutenberghaus e.V. v.l.: Wilhelm Birenfeld, Renate Mahnke, Heinz Willi Fleischhacker

Stadt überprüft Unterbringung des Gutenberghaus-Archivs

Der Gutenberghaus Bad Honnef e.V. begrüßt die Entscheidung des Ausschusses für Bildung, Sport, Kultur und Soziales, der Verwaltung einen Prüfauftrag zu erteilen, ob das Gutenberghaus-Archiv zusammen mit dem Stadtarchiv untergebracht werden kann. Momentan wird ein Raum in der Selhofer St. Martinus Grundschule vom städtischen Archiv belegt. Dieser Raum soll für eine Erweiterung der örtlichen OGS verwendet werden. Im Zuge einer Verlegung des Stadtarchivs in andere Räumlichkeiten soll nun geprüft werden, ob das wertvolle Archiv des Gutenberghaus e.V. dabei mit untergebracht werden kann.

„Wir freuen uns, dass es endlich eine neue Chance für unseren Verein gibt“, so Renate Mahnke M.A.,  Kunsthistorikerin und Vereinsvorsitzende. „Die derzeitige Situation ist untragbar!“. Der Verein hatte auf Initiative Mahnkes eine wertvolle Sammlung historischer Materialien fach- und sachgerecht archiviert und im „Gutenberghaus“, in dem sich die Buchhandlung „Werber“ befindet, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Nach dem Verkauf des Gutenberghauses konnte der Verein die Raummiete nicht mehr aufbringen, weshalb das Archiv nun in einer schwer zugänglichen Rheinbreitbacher Garage zwischengelagert wurde. Neben Forschungsarbeit von Studenten und Promovierenden fanden regelmäßig gut besuchte Veranstaltungen zur Honnefer Stadtgeschichte und Kultur statt. Auch Schülerklassen fanden sich regelmäßig im Gutenberghaus ein, um sich über die Stadtgeschichte zu informieren.

„Unter den Exponaten finden sich besondere Stücke wie ein Teil einer Lorenschiene vom alten Himmericher Steinbruch oder der Torschlussstein eines Honnefer Hauses von 1767. An solchen Materialien oder auch an der Fotosammlung des Honnefer Pressefotografen Günter Groote kann die Honnefer Geschichte lebendig nachvollzogen werden“, meint Heinz Willi Fleischhacker, der auch selbst 2013 seine stattliche heimat- und zeitgeschichtliche Publikations- und Dokumentensammlung dem Archiv des Gutenberghaus e.V. geschenkt hat.

„Wir brauchen dringend eine Förderung des Bewusstseins unserer geschichtlich gewachsenen Stadt-kultur, besonders in der jungen Generation. Bad Honnef hat viel zu bieten, deswegen ist es wichtig, dass das Archiv wieder dahin kommt, wo es hingehört, nämlich nach Bad Honnef und in die Öffentlichkeit“, betont Willi Birenfeld nachdrücklich. Neben der Tätigkeit für den Gutenberghaus e.V. setzt er sich auch in anderen Kontexten für die Belebung der Honnefer Heimatgeschichte und damit für die Identität unserer Stadt ein.

Die Initiative für den Antrag kam von der Jungen Union Bad Honnef. Mahnke erklärt abschließend: „Wir danken der Jungen Union für ihr kommunalpolitisches Engagement und hoffen, dass sich damit nun eine Lösung abzeichnet und wir unsere Bildungsarbeit wieder aufnehmen können.“                                                                         Wilhelm Birenfeld

 

Junge Union fordert Rettung des Gutenberghaus-Archivs

Junge Union Bad Honnef will Unterstützung des Gutenberghaus e.V. bei Raumsuche

Die Junge Union Bad Honnef (JU) fordert, dass die Stadt den Verein Gutenberghaus e.V. bei der Suche nach einem geeigneten Raum für das umfangreiche Archiv unterstützt. Deshalb bringt die JU einen entsprechenden Antrag in die CDU-Ratsfraktion ein. Das Archiv umfasst eine historisch wertvolle Menge an Dokumenten und Bildmaterialien von Bad Honnef. Ursprünglich waren das Archiv und die Ausstellungsräumlichkeiten zentral im Gutenberghaus über der Buchhandlung Werber untergebracht.

Mit sehr viel Herzblut und sachkundiger Aufbereitung wurden die Materialien und Schriftgüter in öffentlichkeitswirksamer Form generationsübergreifend den Bürgerinnen und Bürgern in den vergangenen Jahren zugänglich gemacht. Die zahlreichen Veranstaltungen, Führungen und Ausstellungen trugen zum Erhalt und der Weiterbildung über das historisch-kulturelle Erbe der Stadt Bad Honnef bei. „Es ist daher sehr bedauerlich, dass neben dem städtischen Archiv der Verein Gutenberghaus e.V. als weitere Gedächtnisinstitution dieser Stadt nicht die Wertschätzung in Form von geeigneten Räumlichkeiten erhält und stattdessen die Dokumente in zurzeit ungeeigneten Räumen gelagert werden müssen“, meint die JU-Vorsitzende Mauricia Siegler von Eberswald.

Der Verein konnte die Mittel für die Raummiete in diesem Jahr nach dem Verkauf des Gutenberghauses nicht mehr aufbringen, weshalb das Archiv nun provisorisch in einer Garage in Rheinbreitbach untergebracht werden musste.

„Es ist eine Schande, dass das Archiv dadurch nicht mehr zugänglich ist.“ urteilt Jerald Birenfeld, Geschäftsführer der JU. Der Verein habe regelmäßig Veranstaltungen über die Bad Honnefer Geschichte organisiert und auch Schülerklassen kamen zu Besuch, um sich über die Geschichte ihrer Stadt zu erkundigen. „Das Archiv beinhaltet eine reiche Sammlung der Bad Honnefer Geschichte, von der kommende Schülergenerationen vieles lernen könnten“, so Birenfeld weiter. „Wir fordern deshalb, dass die Stadt dem Gutenberghaus e.V. hilft, geeignete Räumlichkeiten zu finden, verbunden mit der Auflage, dass der Verein Schülern dabei unterstützt die Geschichte ihrer Heimat und den sachgerechten Umgang mit historischen Materialien zu erlernen.“                                 jb