SPD steht für ein attraktives Bad Honnef

Foto: Jörg Heinzelmann, Geschäftsführer,Guido Leiwig, Fraktionschef, Klaus Munk, Vize-Bürgermeister. 

Im Hinblick auf die anstehenden weiteren Schritte der Umsetzung des integrierten
Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) fasst die SPD Bad Honnef ihre Erkenntnisse aus dem bisherigen Prozess für die eigene Standortbestimmung wie folgt zusammen: Das grundsätzliche Ziel der gesamten Planung im ISEK kann nur die Sicherung und der weitere Ausbau der Attraktivität unserer Stadt sein, und das für eine weite Zukunft. Attraktivität soll natürlich –ganz entsprechend dem Ziel unseres Bürgermeisters- auch neue Mitbürgerinnen und Mitbürger und Investoren gewinnen helfen. 

Es dürfen aber dazu keine Maßnahmen ergriffen werden, bei denen das Ziel Attraktivität in Konflikt mit dem Ziel „3000 Einwohner/innen mehr“ gerät. Mehr Attraktivität, das bedeutet konkret: den exklusiven Garten- und Kurstadtcharakter bewahren und ausbauen, Sportanlagen, Freizeiteinrichtungen, Kultureinrichtungen erhalten und ausbauen. Schulangebote optimieren, Individualverkehr beruhigen und umweltfreundliche Verkehrsmodelle fördern, öffentlichen Verkehr optimieren, eine allen Generationen gerechte Infrastruktur schaffen.

Das bedeutet sicherlich nicht Wohnungsbau auch um den Preis der Beschädigung des Umfeldes und der Zerstörung von Attraktivität und Einzigartigkeit unserer Stadt mit Druck voran zu treiben. 
Mit dieser Vorgabe nimmt die SPD beispielhaft zu geplanten Maßnahmen wie folgt Stellung:
– einer attraktiven Neubebauung des Saynschen Hofs kann nur zugestimmt werden
– auch die Offenlegung des Möschbachs ist ein Zugewinn
– die Aufwertung der Insel Grafenwerth durch eine entsprechende Neugestaltung wird
   begrüßt in der Hoffnung, dass recht bald auch die Sanierung der Brücken und des
   Altarms in Angriff genommen werden können.
– Darüber hinaus wird empfohlen im Interesse der touristischen Entwicklung die
    Heilwasserbrunnen zu reaktivieren.

Sehr kritisch sieht die SPD die Vernichtung von Sport- und Erholungsflächen für den Wohnungsbau. Auch den Bau auf Flächen, die kaum einen Beitrag zum Einwohnerzuwachs leisten können aber seit langen Jahren zum besonderen Stadtbild Bad Honnefs beitragen lehnt sie ab:  Beispiel: die Grünfläche Ecke Weyermannallee/ Luisenstraße.

Bei der Zerstörung für den Fremdenverkehr wichtiger Blickachsen sollte wie z.B. im Fall eines 3. Bauabschnitts am „Bellevue“ in Rhöndorf ebenfalls auf eine Bebauung verzichtet werden. Eine ablehnende Entscheidung dazu wurde bereits vor Jahren im entsprechenden Ausschuss für Bauen und Planen getroffen.

„Manches wäre noch kritisch zu beleuchten. Wir werden das an entsprechender Stelle tun.“ So der Fraktionsvorsitzende Guido Leiwig. Er stellt noch einmal fest:“ Bad Honnef will im Wettbewerb mit anderen Kommunen für Lebensfreude stehen. Da reicht es nicht aus, eine Dachmarke zu konzipieren. Sie muss auch vorgelebt werden. Darum muss unsere Stadt sehr sensibel mit ihren Besonderheiten umgehen“.

Zum Bauen ist trotzdem genug Platz. Das junge Bad Honnef wächst auf dem Berg. Klaus Munk ergänzt: „Selhof Süd ist seit Jahren –ja Jahrzehnten in der Schwebe. Packen wir das endlich wieder anstatt einen Flickenteppich an Neubebauungen zum Teil an den ungünstigsten Stellen über die ganze Stadt zu verteilen!“ km

Stadtentwicklung

Meine sehr verehrten Damen und Herren, vor dem Fest der Liebe schlagen die politischen Wellen meterhoch. Ich denke an die Nordsee…welch ein wohliger Gedanke… Nein, das Erzbistum Köln möchte der Stadt unbedingt eine nagelneue Gesamtschule im Werte von 30.000.000 Euro schenken. Dafür sind wir alle sehr dankbar! Zumal die Kölner neben der Schule noch eine Sporthalle, Typ Aegidienberg, eingeplant haben. Alles perfekt. Nun aber sickerte durch, dass das Bistum zur Refinanzierung den bisherigen Schulsportplatz an der Königin Sophie Straße bebauen will. Ganz grob gerechnet würde das Bistum dadurch 3.000.000 Euro erwirtschaften. Quasi ein Tröpfchen auf den heißen Gesamtschulstein. Was ich erfahren musste: Die Häuser in der Königin Sophie Straße gehörten damals, also vor gefühlt 100 Jahren, zum ersten sozialen Wohnungsbau im gesamten Rhein-Sieg-Kreis überhaupt. Wäre doch schön, wenn dort gegenüber jetzt mal ein paar vernünftige Villen hinkämen. Wo sind wir denn? Königswinter liegt nebenan. Zur Erinnerung: Es handelt sich dabei um einen nicht öffentlichen Schulsportplatz, der jetzt eben dem Bistum gehört. Eine nicht wirklich repräsentative Umfrage unter vier Recken meines Vertrauens hat ergeben: Das Grundstück gehöre dem Bistum und die Eigentümer könnten nun damit machen, was sie wollten. Ich füge persönlich hinzu: Aber mit Einschränkungen. Also, das Thema heißt Innenstadtverdichtung! Ein Bestandteil des ISEK. Oder altmodisch: Schaffe, schaffe Häusle baue. Blicken wir zurück. Am Ende des 19.Jahrhunderts begann der erste Bauboom in der bis dahin eher ländlich geprägten Stadt mit einfachen Bürgern. 1898 lagen 250 Bauanträge vor, „die zur Ausführung kamen“. Ein Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass es zu dieser Zeit insgesamt nur 1.025 Häuser im gesamten Stadtgebiet gab, einschließlich Selhof. „Die Ursache für den Boom bildeten Fremdenverkehr und Kurbetrieb. Fremde kamen in die Stadt und errichteten Landhaus- und Villenbauten. Überdurchschnittlich viele der Zuzügler führten die Bezeichnung Rentner“. Das Stadtbild wurde also rasant verändert. Neue Straßenzüge wurden erschlossen und mit den für die Stadt typischen Einzel- und Doppelvillen bebaut. „Handel und Gewerbe expandierten“. Was ich damit sagen möchte: Den Anfang der Stadtgeschichte prägten Weinanbau, Fischfang und ein wenig Bergbau. Dann folgte der Kurbetrieb und mit ihm beispielsweise Königin Sophie. In ihrem Sog ließen gut betuchte „Rentner“ aus aller Welt hier ihre Villen erbauen. Die Villen sind geblieben. Allein, ein neuer Sog, der fehlt. Er könnte ISEK heißen. 1805 standen 450 Häuser auf Honnefer Grund und Boden. 1905 waren es dann schon knapp 1.500. Der Übersog früher wie heute war und ist: Der Reiz der Stadt in einer schier unvergleichlichen Landschaft. Der muss erhalten bleiben. Alles andere ist eher zweitrangig. Ich mache mich dann jetzt mal auf den Weg und zähle die Häuser, die heute hier stehen. Oder ich rufe das Bauamt an. Mal gucken, was schneller geht. Gesichert ist, dass die 250 Bauten aus dem Jahre 1898 immer noch dabei sind. Ein schönes Wochenende allerseits. Bevorzugt bei „Ramba Zamba“ auf dem Weihnachtsmarkt in Rhöndorf.