Vom Torjäger zum Geschäftsmann

JUBILÄUM: 30 Jahre Intersport Axel Schmidt.

Er hatte zwei Visionen, damals, als Jugendlicher: „Ich möchte einmal in der 1.Fußballbundesliga spielen. Und: Ich möchte danach ein Sportfachgeschäft betreiben“. Visionen oder Träume, manchmal gehen sie in Erfüllung. Axel Schmidt (Foto) spielte 1983 für den HFV in der Oberliga und schoss dort für seinen Verein 20 Tore. Mit diesem Erfolg schaffte er den Sprung in die erträumte 1.Bundesliga. Mit Bayer Uerdingen wurde er 1985 sogar Deutscher Pokalsieger. Danach spielte er noch eine Saison beim MSV Duisburg, bevor gesundheitliche Probleme seine Sportlerkarriere beendeten.

„Im Nachherein gesehen, war das für mich ein Glücksfall,“ sagt der sportbegeisterte Schmidt heute. Denn: Durch gute Kontakte zu den damals sehr einflussreichen Geschäftsleuten Fritz Jass und Willi Meusch konnte er sich seinen zweiten Traum erfüllen. Er übernahm 1986 das alteingesessene Sportfachgeschäft Schmitter in der Hauptstraße, Ecke Linzer Straße mit 80 Quadratmeter Verkaufsfläche. Danach vergrößerte er sich in der Hauptstraße 58 auf 140 Quadratmeter.

Heute hat Schmidt mit 600 Quadratmetern, im ehemaligen Modehaus Pool am Marktplatz, die größte Verkaufsfläche in der gesamten Innenstadt. „Bad Honnef ist eine aktive Sportstadt in allen Disziplinen vom Breitensport bis zum Spitzensport“. Entsprechend breit gefächert ist sein Sortiment. Bis zum Rosenfest am 10. und 11. Juni wird das Jubiläum gefeiert. Natürlich mit Jubiläumspreisen für alle. bö

50 Jahre Pütz und Kloss

PÜTZ UND KLOSS: Vor 50 Jahren veränderte sich die Bad Honnefer Einkaufswelt

Blicken wir vorab zurück in eine vollkommen andere Zeit. In die Zeit von „Tante Emma“: Einkauf und Zubereitung der Speisen waren damals völlig anders. Obst und Gemüse gab es, den Jahreszeiten entsprechend, meist aus dem eigenen Garten. Für den Winter wurde Obst eingekocht. Im Keller standen Regale voller Einmachgläser mit Erdbeeren, Kirschen, Mirabellen, Birnen, Pflaumen und Apfelmus.

Eingekauft wurde noch in den „Tante-Emma-Läden“, wo man an der Ladentheke warten musste, bis man an der Reihe war und die Verkäuferin jeden Artikel selbst heraussuchte, portionierte und abwog. Verpackt wurden die Portionen in Papiertüten, Getränke gab es durchweg in Glasflaschen. Nachhause getragen wurde der Einkauf im Einkaufsnetz oder -korb. Plastiktüten oder -verpackungen gab es nicht. Für den Einkauf gab es je nach Betrag Rabattmärkchen, die man in ein Heft einkleben und wenn dieses voll war, einlösen konnte.

Es gab ein Regal mit Bonbongläsern mit den unterschiedlichsten Bonbons, die schon für Pfennigbeträge zu haben waren, es gab noch bunte Zuckerstangen sowie Dauerlutscher, an denen man über eine halbe Stunde lutschen konnte. Viele der Süßigkeiten von damals, wie die Lakritzpfeifchen, die Glückstüten oder Wundertüten, die Schokolade- oder Kaugummizigaretten, deren Packungen denen von echten Zigaretten so täuschend ähnlich sahen. Echte Zigaretten oder Alkohol gehörten bei den Erwachsenen zum guten Ton.

Unter den Männern gab es nur wenige Nichtraucher und die Anzahl der Raucherinnen nahm schnell zu. Tabak oder Alkohol war als Geschenk zu Weihnachten oder Geburtstagen unter Erwachsenen durchaus üblich. Selbst als Trinkgeld für Handwerker gab´s schon mal ein Päckchen Zigaretten oder eine Mark mit dem Hinweis „für Zigaretten“. Eine, aus heutiger Sicht, völlig fremde Welt.

Aber: Genau in dieser Zeit eröffneten die Familien Pütz und Kloss aus Bad Honnef ihren SB- Netto- Markt am Honnefer Kreuz 59, und stellten damit die bisherige Einkaufswelt auf den Kopf. Keine Spur mehr von „Tante Emma“. Dafür eine großzügige Halle mit 1.000 Artikeln, übersichtlich präsentiert in langen Regalen. Unvorstellbar für die damalige Zeit. Entsprechend groß war der Andrang am Eröffnungstag, dem 3.März 1967.

Die Inhaber Karl-Josef Pütz und Helmut Kloss erklärten das neue Einkaufsprinzip: „Durch die Vielfalt des Angebotes und den Verzicht auf allzu großen Service können wir den Käufern günstige Preise bieten“. Die Erfolgsgeschichte begann mit einem Ausflug. Damals hatte Karl- Josef Pütz einen Lebensmittelladen in Königswinter und Helmut Kloss ein Milchgeschäft in Bad Honnef. Die ersten größeren Geschäfte in der Region machten auf.

Es muss etwas passieren, waren sich die Kaufleute einig. Sie fuhren übers Land und entdeckten einen „Cash und Carry Markt“, und ihnen war sofort klar: „Das machen wir in Bad Honnef auch“. Eine Halle war schnell gefunden. Eben unten am Honnefer Kreuz. Eine leer stehende Halle des Marmeladenfabrikanten Brassel.

In der HVZ vom 2. März 1967 stand: „Es handelt sich um eine Betriebsform, die in Bad Honnef zum ersten Mal eingeführt wird. Am Eröffnungstag herrschte lebhaftes Interesse.“ Der Einzelhandelsverband wollte den Markt verhindern. Zur täglichen Post gehörten „einstweilige Verfügungen“. Die Erfolgsgeschichte konnte allerdings nicht aufgehalten werden. Die Familien Pütz und Kloss machten alles selbst. „Wir hatten Anfangs auch einen Mitarbeiter, der hat aber ganz schnell wieder gekündigt. Vier Chefs waren zu viel für ihn.“

Als Lieferanten wurden so weit es eben ging, Honnefer Unternehmen bevorzugt. Durch schnellen Umsatz und Verzicht auf all zu großen Service wurden die Preise niedrig gehalten. Wenige in der Stadt gaben Pütz und seinem Schwager Kloss eine Chance. „Wie kannst du die beliefern, die sind doch ganz schnell pleite.“ Ein eisernes Prinzip von Kloss verblüffte die Honnefer Unternehmerschar: „Wenn Vormittags eine Rechnung rein kam, war sie Nachmittags bezahlt.“

Pütz kümmerte sich um den Einkauf, Kloss um das Rechnungswesen. Die Ehefrauen um alles. 1974 wurde erweitert. Im Honnefer Süden, gegenüber dem neuen Friedhof entstand eine 1.200 Quadratmeter große Halle. Das Sortiment wurde auf 12.000 Artikel erweitert. Der damalige Bürgermeister, Franz Josef Kayser: „Aus eigener Kraft haben hier zwei Honnefer Mittelständler etwas geschaffen, das sich wahrlich sehen lassen kann.“ Pütz und Kloss wären sehr bedacht darauf gewesen, weitere Honnefer Einzelhändler in der neuen Halle an zu siedeln.

„Die in dem Unternehmen mitarbeitenden Ehefrauen der Besitzer, die beide Margret heißen, verehrte der Bürgermeister verbunden mit den besten Wünschen ein herrliches Blumengebinde mit einer Schleife in den Farben der Stadt,“ schrieb die HVZ am 26. Juni 1974. 90 Prozent der Waren, so Pütz und Kloss damals, kämen direkt aus der Fabrik. So konnten die Preise günstig bleiben. „Alles was in der Stadt Rang und Namen hatte, war bei der Neueröffnung dabei,“ und alle waren beeindruckt von der Vielfalt des Angebotes. Der damalige Bürgermeister lobte die „steile Aufwärtsentwicklung“ und meinte, „das ist wohl nicht zuletzt der fachlichen Qualifikation der beiden Kaufleute zu verdanken“. Er sollte Recht behalten.

Am 12. Oktober 1978 wurde die Eröffnung eines Erweiterungsbaus gefeiert. Aus 1.200 Quadratmetern wurden 3.000 Quadratmeter. Das Warenlager war mit 15.000 Artikeln bestückt, dessen Gesamtwert bei knapp drei Millionen DM lag. „Mit dem noch größeren Sortiment wollen wir jeden Wunsch der Honnefer erfüllen, und die Kunden in der Stadt halten,“ so Pütz und Kloss bei der nunmehr dritten Eröffnungsfeier des SB-Marktes. Zwei beeindruckende Zahlen von damals: 150.000 Flaschen Wein und Spirituosen lagen in den Regalen, und Naschkatzen konnten sich über 30.000 Tafeln Schokolade freuen.

Pütz und Kloss freuten sich: „Allein unser Getränkeshop hier ist größer als die gesamte Verkaufsfläche des ersten SB Marktes.“ Mit der Erweiterung wurden gleich auch 20 neue Arbeitsplätze geschaffen. Und 220 Parkplätze. Der Bürgermeister unterstrich: „Hier in Bad Honnef ist mit dem SB Netto-Markt eine sinnvolle Eingliederung in den Gesamthandel gelungen, und ein ausgewogenes Verhältnis erhalten geblieben. Dieser Markt erhöht die Attraktivität unserer Stadt.“

Zeitsprung: 1988 schlossen sich Pütz und Kloss der HIT-Gruppe an, ohne aber die Eigenständigkeit zu verlieren. Nach wie vor handelt es sich bis heute, um ein reines Familienunternehmen, um die „Pütz und Kloss GmbH & Co KG“. 1998 wurde der heutige Bau bezogen. „Damit geht für uns ein Traum in Erfüllung,“ meinten die beiden Unternehmer beim ersten Spatenstich, „das ist die Krönung unseres Lebenswerkes.“ Am 2. März 1998 wurde der neue HIT-Markt fertig gestellt, und die Familien Pütz & Kloss konnten auf ein Werk zurückblicken, das seinesgleichen sucht. Aus kleinsten Anfängen entstand Bad Honnefs größtes Einkaufszentrum.

Vom kleinen Einzelhandelsgeschäft über den SB Netto-Markt, bis hin zum HIT-Markt, der neben dem vorhandenen Gebäude auf insgesamt 6.400 Quadratmetern entstand. Fünfzehn Millionen Mark investierten die Bauherren Jörg und Dirk Pütz in das Vorhaben, das im Honnefer Süden Akzente setzte und überdies dreißig neue Arbeitsplätze schuf. „Wir sind stolz, das Lebenswerk fortsetzen zu dürfen“, meinten Dirk und Jörg Pütz damals.

Die HVZ schrieb: „Die Fortsetzung des Lebenswerkes wird sich in einem Gebäude vollziehen, in dem sich neben dem HIT-Markt weitere vierzehn Einzelhandelsgeschäfte befinden werden. „Es wird einen bunten Branchen-Mix geben“, erklärte Architekt Helmut Schmidt, der für die Planung und Baubegleitung des Vorhabens verantwortlich zeichnete.

In diesem Jahr wird der 50ste Geburtstag gefeiert. So wie der SB-Netto-Markt nicht mehr mit dem „Tante Emma“ Laden vergleichbar war, so ist der SB-Netto-Markt nicht mehr mit dem heutigen HIT Markt vergleichbar. Jörg und Dirk Pütz wissen: „Handel ist Wandel“. Einkaufen findet heute in einer Erlebniswelt statt. Einkaufen ist Kommunikation. Einkaufen ist Unterhaltung. Einkaufen ist sehen und gesehen werden. 60.000 Artikel stehen heute zur Verfügung. 75 Mitarbeiter sorgen für einen exzellenten Service. Insgesamt arbeiten auf dem HIT-Areal über 200 Menschen. Die Chefs sind immer da. Und sie engagieren sich weit über die Grenzen des Marktes hinaus. Praktisch alle Institutionen und Organisationen der Stadt kommen regelmäßig in den Genuss des sozialen Engagements der Pütz-Brüder. Zum Wandel im Handel gehört der unbedingte Servicegedanke. Dazu gehört das Catering ebenso wie der Veranstaltungsservice. „Man muss heute immer am Puls des Kunden sein, immer neue Dinge ausprobieren“. Internet und Online-Shopping machen auch vor Einkaufsmärkten keinen Halt. Aber: Der HIT Markt in Bad Honnef, der in den letzten Jahren einige bundesweite Auszeichnungen in Sachen Qualität und Service gewinnen konnte und liebevoll als der „größte Tante Emma-Laden Deutschlands“ bezeichnet wird, hat eben diese geliebte Tradition mit in die Neuzeit hinübergerettet. Er gilt als Ort des zwanglosen Klaafs zwischen Nachbarn und des sozialen Miteinander unter Freunden. Darauf kann und will niemand verzichten.Einkaufen gehört nach wie vor zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der deutschen Bevölkerung. bö

125 Jahre Profittlich in Rhöndorf

GESCHICHTE: 2017 feiert das Traditionshaus Jubiläum

Im Jahr 1892 erwarb Bäckermeister Stephan Profittlich aus Birresdorf das 1731 erbaute malerische Fachwerkhaus am Ziepchensplatz. 1924 wurde der Bäckerei eine Konditorei nebst einem Café angegliedert. Neben dem „Haus im Turm“, das als einziges Gebäude des Ortes die Brandschatzung durch die Franzosen 1689 „überlebte“, gilt das Haus Profittlich als eines der ältesten Gebäude in Rhöndorf. Wer das Haus erbaut hat, ist nicht bekannt. Nur soviel: 1870 wurde dort eine Essigfabrik betrieben. Handwerker und Gewerbetreibende zogen ein und aus. Bis die Ära Profittlich begann. Stephan Profittlich ließ das Haus renovieren. 1921 übernahm Sohn Peter Profittlich das Haus samt der Bäckerei von seinen Eltern. Er ließ die Betriebsräume neu gestalten und errichtete über dem Café eine Bauernstube.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das stark beschädigte Haus komplett restauriert, dadurch kam das bis heute erhaltene alte Schnitzwerk wieder voll zur Geltung. Und zwei Menschen, quasi Nachbarn, im kleinen Weinort unter dem Drachenfels, gaben in den Nachkriegszeiten so richtig Gas: Eben Peter Profittlich und der Bundeskanzler der jungen Republik, Dr. Konrad Adenauer. Adenauer bedankte sich persönlich bei Profittlich für seinen unermüdlichen Einsatz für Rhöndorf. Der ließ Hilfsmaßnahmen ankurbeln.

Der werkelte mit seinen Hubertusschützen beispielsweise Wochen lang, um die von Granaten getroffene Pfarrkirche von Schutt freizulegen. Seine Triebfeder war immer seine Liebe zu Rhöndorf. Dazu gehörte auch sein legendärer Plan, eine Drahtseilbahn zum Drachenfels bauen zu lassen, um den brachliegenden Tourismus ankurbeln zu lassen. Daraus wurde bekanntlich nichts, weil Nachbar Adenauer keinen „Rummel“ rund um sein Wohnhaus dulden wollte. Peter Profittlich hatte Ecken und Kanten, und konnte sehr ungehalten werden, wenn etwas nicht so lief, wie er es wollte.

Drei Generationen Profittlich

Gegen den Bundeskanzler hatte er allerdings keine Chance. Als Peter Profittlich 1963 starb, wurde Rhöndorf um eine außergewöhnliche Persönlichkeit ärmer. Bereits 1960 hatte sein Sohn Karl-Heinz den elterlichen Betrieb übernommen. Auch er ließ die Betriebsräume nach und nach modernisieren. Seine Bemühungen wurden 1961 durch Hochwasser und 1963 durch einen Brand unterbrochen. Wieder wurde eine komplette Renovierung nötig. Im Zuge dieser Arbeiten kam eine Zentralheizung ins Haus, die Privaträume wurden erweitert, die Außenfassade wurde von Grund auf renoviert.

Wie seine Vorfahren setze sich Karl-Heinz Profittlich unermüdlich für seinen Heimatort ein. Und er grub, wie sein Vater, das Kriegsbeil gegen die Adenauers aus, besser gesagt, gegen Adenauers Sohn Georg. Obwohl beide der CDU entstammen kandidieren Kanzlersproß und Konditorssohn bei der Kommunalwahl im selben Rhöndorfer Wahlbezirk gegeneinander: Adenauer für die Christlichen Demokraten, Profittlich für den „Bürgerblock Bad Honnef“. Ursache der Rhöndorfer Stammesfehde: Die Profittlichs werfen den Adenauers vor, das Wohl des Heimatortes vernachlässigt zu haben.

Als sich die CDU bereit fand, den Kandidaten Adenauer gegen Profittlich auszuwechseln, ließ sich der Bäcker vom unabhängigen Bürgerblock in Georg Adenauers Wahlkreis nominieren. Umgehend antworteten die Christdemokraten mit dem Ausschluss ihres widerborstigen Mitglieds. Das trat dann der bayerischen CSU bei. Ein Novum. Und nur möglich mit einem Trick. Denn nur, wer auch in Bayern wohnte, durfte Mitglied der CSU werden. Penaten half aus: Die ruhmreiche, damalige Rhöndorfer Kosmetik-Firma, betrieb ein Erholungsheim in Bayern, in der Gemeinde Wallau. Hier meldete Profittlich mit weiteren Rhöndorfern seinen Zweitwohnsitz an, und sie alle wurden offiziell CSU-Mitglieder. Rhöndorfer Geschichte.

1982 legte Peter Profittlich seine Meisterprüfung ab und leitete seit dem mit seinem Vater Karl-Heinz, der 2001 verstarb, das Familienunternehmen. 1984 ging ein lang gehegter Wunsch der Familie in Erfüllung, mit dem Kauf des angrenzenden Hauses „Eichas“. 1985 wurde in dem ehemaligen Winzer-und Bauernhof ein Original „Königswinterer Steinbackofen“ gefunden, der auch bis vor einiger Zeit seinen Dienst tat. So liegen Vergangenheit und Gegenwart im Hause Profittlich noch immer sehr eng beieinander. Legendär ist der Weihnachtsstollen. „Das Rezept stammt von einem Kriegskameraden von meinem Großvater“. Ein Wunderrezept.

Natürlich wird das nie und nimmer verraten, denn Profittlichs Weihnachtsstollen haben die Welt erobert. Auch daran ist Adenauer nicht ganz unschuldig. Botschaften in aller Welt wurden und werden zu Weihnachten mit dem Stollen aus Rhöndorf beglückt. Peter Profittlich backt heute noch das von Adenauer erfundene Brot mit Maismehl, und jährlich kommen tausende Besucher nach Rhöndorf um das Haus des „Alten“ zu besuchen, das Museum oder die Grabstätte. Logisch: Vor oder nach dem Besuch werden Kaffee und Kuchen bei den Profittlichs eingenommen.

Aber, neben der allgegenwärtigen Vergangenheit hat Peter Profittlich auch die Zukunft des Hauses fest im Blick. „Ständig wird bei uns renoviert und erneuert“. Aber nicht nur das. Es stehen Appartements, Ferienwohnungen oder Gästezimmer zur Verfügung. Seit 1999 findet jährlich der Adventsmarkt statt, es wird ein Mittagstisch angeboten, Sonntags Frühstück vom Buffet. Daneben gibt es Backkurse und „Hofabende“ mit Musik. Auch in Rhöndorf bei den Profittlichs bleibt die Zeit eben nicht stehen.

Aber: Wann ist man ein Rhöndorfer? Diese Frage wurde vor 40 Jahren im Honnefer Stadtrat diskutiert. Und zwar ernsthaft. Die Antwort gab damals Ratsmitglied Peter Profittlich, eben der Opa des heutigen Ratsmitgliedes Peter Profittlich: „Wenn einer dreißig Jahre auf dem Rhöndorfer Waldfriedhof liegt, dann können wir ihn als Rhöndorfer anerkennen“. Und so geschieht es. Bis heute. Bürgermeister Franz Josef Kayser hat einmal gesagt: „Das Café Profittlich ist das „Herz- und Kraftzentrum des Ortes“. Auch daran hat sich nichts geändert. bö