Centrum e.V. als Motor

Foto: Georg Zumsande, Jürgen Kutter, Walter Löbach (v.l.)

Initiativen in Bad Honnef (2)

Neben der Verwaltung, im Grunde genommen durchaus vor der Stadtregierung gestalten Bürger selbstbestimmt ihre Stadt. Sie folgen keinen bürokratischen Direktiven, entwickeln Kreativität und setzen diese zum Wohle Bad Honnefs um. So ist es auch in anderen Kommunen,  und fast immer laufen die treibenden Motoren außerhalb von Rathäusern. Das galt schon zu Zeiten von Zünften und Innungen – und wird vermutlich so bleiben. Neben den gewählten und bestellten Hauptamtlichen, die eine Stadt als ihre Dienstleister finanziert und über den Rat mehr oder weniger lenkt, ist es diese Zivil- oder Bürgergesellschaft, die ganz wesentlich die lokale Lebensqualität bestimmt.

Unter den heute aktiven engagierten Bürgergruppen ist „Centrum e.V.“ der Primus. In guten wie in schlechten Zeiten. Seit langem. Der Zusammenschluss der Honnefer Geschäftsleute blieb auch dann treibend, als Unternehmensabwanderung hiesiger Trend war. Als die gestaltende Kraft der Verwaltung sich in einer Art Stand—by-Modus vorrangig schlafen gelegt hatte. Gegründet nach dem Schluss aller Aktivitäten der Vorgängerin Stadtforum GmbH legte sich der Verein Centrum jenes Profil zu, das zu diesen Umständen passte und das wir heute noch (er)kennen.

Veranstaltungen und immer wieder Veranstaltungen sind die DNA von Centrum e.V.. Sie machten auf ihre Stadt aufmerksam – auch kaum strukturierte Stadtentwicklung stattfand. Mit der Zeit ergab sich der jährliche Kanon des Event-Trios Fühl Dich Frühlich, Rosenfest und Martini Markt. Ergänzt um Weihnachtsmarkt, verkaufsoffene Wochenenden, den Antikmarkt und manchmal ein Sommerfest. Neuester Spross der Eventfamilie ist ein monatlicher „Schlemmer-Abend“ als Honnefer Version der Streetfoodwelle der lief so gut an, dass Otto Neuhoff für die fünfte Auflage im September stolz zum nachbarlichen Bürgermeistertreffen  einladen will.

Zwecks Finanzierung der Aktionen erhebt Centrum e.V. Mitgliederbeiträge. Das tut den meist kleinen Geschäften weh. Irritationen blieben nicht aus. Vor allem dann, wenn Stadt und Kirche Gebühren erhoben.  Für alles Mögliche wie Schilder, Umleitungen, Geländenutzung. Es bleibt das Verdienst der Akteure, dass sie sich inzwischen auch hier verständigten. Ein Modus Vivendi ist gefunden, der berücksichtigt, was wer kann. Und vor allem akzeptiert, was wer nicht kann und worauf wer nicht verzichten darf. Es bleibt ein stetes Ringen um Kostendeckung der Events und sonstige Quellen von Einnahmen und Zuwendungen.

Auch bei genauerem Hingucken bleibt die Erkenntnis: Es geht um ehrlichhes Engagement für die Stadt. So wird der Centrums-Vorstand Georg Zumsande mit mindestens regionalem Kundenstamm für seine Goldschmiede nie die eigenen Anstrengungen für den Verein wirklich materiell versilbern können. Das geben Events nicht her, und das gilt auch für seine Co-Vorständler Jürgen Kutter und Walter Löbach. Spürbares Ergebnis der Mühen ist ein erhebliches Stück Lebensqualität für Alle. Mag der Ansatz von Centrum auch sehr fokussiert und speziell sein, der Stadt jedenfalls hat’s geholfen. Die Feste sind keineswegs provinzielle Belanglosigkeiten, sondern inzwischen aktiver Magnet. Mensch kommt gern nach Bad Honnef, wenn Centrum ruft. Verdienst steter Initiative. Und der trete vor, der bisher wirklich effektiveres Marketing für die Stadt organisierte. bh

Schlemmerabend jetzt Tradition

So ist das im Rheinland. Beim dritten Mal ist es Tradition. Egal was. Vergangenen Freitag fand also die Traditionsveranstaltung Schlemmerabend statt, und alle Beteiligten waren rundherum  zufrieden. Organisator Jürgen Kutter freute sich besonders über die vielen auswärtigen Gäste, „Qualität spricht sich halt schnell rum“.

Und dafür sorgt natürlich auch das Ambiente des Marktplatzes und das sommerliche Wetter an diesem Tag, am Ende einer verregneten Woche. Dazu die Marktstände, die entspannte Hintergrundmusik und die gemütlichen Sitzinseln. Fertig ist der Wohlfühlabend. Am 25.August lockt der nächste Schlemmerabend in die Stadt, dann mit Spezialitäten aus der spanischen Küche und mit den entsprechenden Klängen. bö

Wohlfühlabend in Bad Honnef

Foto: Alles richtig gemacht: Wohlfühlabend und schlemmen in Bad Honnef. Die Organisatoren Jürgen Kutter, Georg Zumsande und Walter Löbach sind mehr als zufrieden. Die Innenstadt war rappelvoll. 

Erster Schlemmerabend war ein sensationeller Erfolg.

„Hier will ich sein. Hier will ich bleiben.“ – war der Wunsch von Goethes Faust. HIER bei uns in BAD HONNEF wäre er geblieben! Unter dem schattenspendenden Blätterdach duftender Linden lässt man behaglich die Seele baumeln und darf genießen: Wir schlendern entspannt durch die Stadt, schauen, träumen, werden inspiriert. Verführerisch umgeben uns die Düfte von Holzofenpizza, Bratkartoffeln mit Speck oder Reibekuchen. Gekühlter Wein lässt das Glas beschlagen.

Weiß gekrönt lockt ein Krug Bier. Und sogar ein Schluck Wasser schmeckt jetzt wie Champagner. Irgendwoher klingt Musik, und wir swingen unwillkürlich mit. An einem netten Plätzchen lassen wir den Tag ausklingen. Dabei kommen uns erneut Goethes Worte in den Sinn: „Zum Augenblicke dürft ich sagen: Verweile doch, du bist so schön!“

So hat es Franziska Lachnit im Vorfeld beschrieben. Und so geschah es auch. Der erste Schlemmerabend in der Innenstadt, rund um den Marktplatz, war ein phänomenaler Erfolg. Traumwetter, Traumambiente, Bad Honnef eben: Das Nizza am Rhein. Rappelvoller Marktplatz. Jürgen Kutter, der Organisator sagt: “ 70 Prozent auswärtige Besucher, 30 Prozent einheimische Besucher. Heißt: Bad Honnef hat Anziehungskraft in der Region. Einheimische zaudern noch. Normal. So war es auch ehedem beim Martini Markt. Gut Ding will eben Weile haben. Innenstadtguru Georg Zumsande: „Alle, die nicht da waren, haben wirklich etwas verpasst“. Eben einen Wohlfühlabend, der bis September jeden letzen Freitag im Monat wiederholt wird. Die Premiere war mehr als gelungen. Der Centrum e.V. hat ein neues Glanzlicht gesetzt. bö

Schlemmerabend: Neu in Bad Honnef

Der Centrum e.V. plant gar schönes. Immer wieder Freitags, am 26. Mai, 30. Juni, 25. August und 29. September 2017 heißt es „Schlemmerabend“ in der Innenstadt von 16 bis 22 Uhr. Wie heißt es doch so schön: „Versuch´s mal mit Gemütlichkeit“. Genau!

Jürgen Kutter, der Organisator, sagt: „Treffen, klönen, schlemmen und geniessen in entspannter Atmosphäre auf dem Marktplatz. Dazu Feinschmeckerstände, entspannte Musik und kühle Getränke am Fuße von St. Johann Baptist. Mit allen Bürgern und den Geschäftsleuten, die unsere Stadt noch am laufen halten. Also quasi ein entspanntes „Get together“ gegen den Innenstadtfrust. Geile Idee.

Man soll ja nicht nur über andere reden, sondern auch mal miteinander. Der Schlemmerabend bietet eine wunderbare Gelegenheit dazu. Ich stelle mir das so vor: Da sitzen dann der Herr Bürgermeister, die Herren Pütz, der Herr Zumsande, Frau Archut, Herr Beth, Herr Schmidt, Herr Köhne und viele andere Unternehmer gemütlich zusammen und diskutieren mit uns Bürgern bei einem Bierchen darüber, wie unsere Stadt noch zu retten ist. Oder sie reden über den FC. Egal. Es wird schön. bö

STADTFEST: Fühl dich Frühlich

Jürgen Kutter, der Marktorganisator, sieht die Situation rheinisch gelassen: „Et kütt wie et kütt, äver, et hätt noch immer jot jejange“. Und: „Die Hauptsache ist doch, dass wir mit unseren Stadtfesten wieder für richtig guten Umsatz sorgen“. So soll es sein.

Am 8. und 9.April heißt es wieder „Fühl dich Frühlich“ mit 60 Ausstellern und verkaufsoffenem Wochenende. Der Frühlingsmarkt ist jeweils von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Mit dieser ersten Großveranstaltung des Jahres 2017 wollen die einstimmig wiedergewählten Macher des Centrum e.V., Georg Zumsande, Jürgen Kutter und Walter Löbach wieder ein zufriedenes Lächeln auf die Gesichter der Einzelhändler zaubern.

Nach den Kanalbaumaßnahmen, einer neuen Parksituation und dem Wegzug von „Kaisers“ war das bei einigen Unternehmern verschwunden. „Wenn wir unsere Sache gut machen, dann kommen die Besucher auch nach dem Frühlingsfest wieder in die Stadt“, weiß Kutter, der von Mai bis September einen monatlichen Abendmarkt auf dem Marktplatz organisieren wird. Einzelhandel und Gastronomie werden „ihre Sache“ gut machen. bö