BAD HONNEF: Jugendforum bringt neue Ideen

Zweites Kinder- und Jugendforum der Stadt Bad Honnef bringt viele und neue Anregungen

Die Kinder und Jugendlichen beteiligten sich lebhaft und nahmen die Chance wahr, ihre Gedanken und Wünsche zu äußern. Beim zweiten Kinder- und Jugendforum, das die Stadt Bad Honnef unter Federführung des Jugendamtes veranstaltete, gab es vielfältige und erstaunliche Anregungen zum Themenschwerpunkt „Bad Honnef 2022 – Zukunft gemeinsam gestalten“.

Ziel war es, die Meinung der Kinder und Jugendlichen zu den aktuellen Planungsprozessen in der Stadt Bad Honnef zu erfahren, damit deren Anregungen berücksichtigt werden können. Auf der anderen Seite erhielten die Kinder und Jugendlichen einen Einblick in die städtischen Planungsprozesse. Sie lernten, sich zu beteiligen, übten Mitwirkung und sammelten erste Erfahrungen zu gesellschaftlichem Engagement. Das Kinder- und Jugendforum wurde dieses Mal im Ratssaal veranstaltet. Eingeladen waren die Klassensprecher*innen der dritten, vierten, siebten und achten Klassen der Bad Honnefer Grundschulen, der Erzbischöflichen Schule St. Josef und der Schule Schloss Hagerhof. Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung aus den Fachdiensten Stadtplanung, Umwelt und Stadtgrün sowie des Jugendamtes nahmen teil.

Vorgestellt wurden die Ergebnisse des ersten Kinder- und Jugendforums im letzten Jahr. Auch wenn nicht alles umgesetzt werden konnte und manches noch Zeit braucht, sind doch alle Anregungen ernst genommen worden und stehen auf der Agenda der Aufgaben, die erledigt werden müssen. Vieles hat sich allerdings auch schon verbessert: Das Sportangebot hat sich mit der neuen Sporthalle in Aegidienberg erweitert. Durch die Neugestaltung des Menzenberger Stadions wird es gute Sportmöglichkeiten geben. Bessere Ausstattung und Digitalisierung der Schulen ist in Angriff genommen. Ein Müllkonzept wird von der Verwaltung erarbeitet, weil der Unrat, achtlos weggeworfen und entsorgt in Stadt und Natur, auch Kinder- und Jugendliche stört.

Dieses Mal waren es die Orte und Plätze in der Stadt sowie die Innenstadt und Insel Grafenwerth, die von den Kindern und Jugendlichen beurteilt werden sollten. Außerdem ging es um die Schulwege. Schlaglöcher, Fahrradklau und fehlende Sicherheit wurden von den Schüler*innen, die mit dem Fahrrad unterwegs sind, als Mängel aufgelistet. Geschäftsbereichsleiter Städtebau Fabian Pinto versprach: „ Wir wollen mehr für die Fahrradfahrenden tun.“

Eine erste Verbesserung gibt es schon, denn am Freizeitbad Grafenwerth sind Kameras installiert, so dass seitdem dort keine Fahrräder mehr gestohlen wurden. Umlagert war der große Tisch, an dem gebastelt und gemalt werden durfte. Hier entstanden aus Pappe und Papier hervorragende Spielgeräte für Spielplätze. Eindeutig waren Kletterwand und –gerüst die Favoriten, um sie auf der Insel Grafenwerth aufzustellen.

Informationen, die bei der Gestaltung der Insel Grafenwerth im Rahmen des Projektes „Grünes Juwel mit neuem Glanz“ berücksichtigt werden. Was lässt sich in der Innenstadt verbessern, wurde gefragt. Für den Spielplatz am Franz-Xaver-Trips-Platz gab es viele Anregungen. Jedenfalls lieferten die Kinder und Jugendlichen genug Stoff, um Politik und Verwaltung mit neuen Ideen zu versorgen. Sie wiesen aber auch auf die dringenden Angelegenheiten hin, die in Angriff zu nehmen sind. Dass das Lehrschwimmbecken in Aegidienberg wieder eingerichtet wird, gehört zu letzterem.

Für Dr. Gabriele Clooth-Hoffmeister, Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, ist es selbstverständlich, dass die Ideen von Kindern- und Jugendlichen in die Stadtplanung einfließen, denn sie seien es, die städtische Infrastruktur am meisten nutzen werden.

Die Kinder- und Jugendlichen applaudierten, weil das Forum von Verwaltung und Jugendamt gut organisiert worden war und es ihnen gefallen hat. Zum Abschluss sagte Bürgermeister Otto Neuhoff: „Vielen Dank für die Vorschläge, so dass wir die Stadt verbessern können, was wir im nächsten Jahr berichten werden. Bleibt engagiert für die Stadt! Dann profitieren wir alle.“

Foto: Jugendpfleger der Stadt Bad Honnef Frank Brehm (links) und Bürgermeister Otto Neuhoff bedankten sich bei den Kindern und Jugendlichen für die tolle Mitwirkung und Ideenbeiträge für das Kinder- und Jugendforum der Stadt Bad Honnef.

Erstes Kinder- und Jugendforum

Foto: Bürgermeister Otto Neuhoff bedankte sich nach dem ersten Kinder- und Jugendforum für die rege Teilnahme.

Das erste Kinder- und Jugendforum in der Jugendherberge, das vom Jugendamt der Stadt Bad Honnef organisiert worden war, war  gut besucht. An die 60 Kinder- und Jugendliche der dritten und siebten Klassen Bad Honnefer Schulen erklärten, was sie sich in Bad Honnef wünschen. So wurde ihnen die Möglichkeit gegeben, sich mit Vertretungen der Stadtverwaltung und Kommunalpolitik auszutauschen. Die Ergebnisse wurden festgehalten. Die Mitarbeitenden der Verwaltung verstehen die Anregungen der Kinder und Jugendlichen als Auftrag, zu prüfen, was umgesetzt werden kann.

Für Verwaltung und Politik war es eine gute Gelegenheit, die Wünsche und Anregungen der Kinder und Jugendlichen kennenzulernen. Auf der anderen Seite hatten die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, Gehör zu finden. Bürgermeister Otto Neuhoff und Erste Beigeordnete Cigdem Bern begrüßten die Kinder und Jugendlichen sowie die sie begleitenden Lehrerinnen und Lehrer.

Frank Brehm, Jugendpfleger der Stadt Bad Honnef, moderierte und teilte die von den Kindern und Jugendlichen zuvor in der Klasse gesammelten Anregungen in verschiedene Kategorien ein. Dann wurden in den Arbeitsgruppen die Prioritäten besprochen. Die Ergebnisse der Beratungen und Diskussionen waren spannend und vielfältig.

Die Gruppe „Umwelt und Naturschutz“ sprach über die Möglichkeit, eines Tierheims in Bad Honnef. Müllentsorgung und –trennung wurde diskutiert, was ein Problem ist, das vor allem im Wald auffällt. AGs sollten in den Schulen gebildet werden, um Müll zu sammeln. Vielleicht sei es ja möglich, Bad Honnef als Kurort zu reaktivieren, so dass automatisch mehr auf Sauberkeit geachtet würde. Die Straßen und Bürgersteige sind zu eng, stellte die Gruppe „Mobiliät und Verkehr“ fest. Der Bahnhof sehe im Moment nun wirklich nicht gut, ja sogar doof aus.

Die Zebrastreifen sind zu weit auseinander. Die Schülerinnen und Schüler entschieden sich eher gegen Busse und für Sammeltaxis, für die mehr Werbung gemacht werden sollte, damit Einkäufe besser erledigt werden können. Die Gruppe mit dem Thema „Infrastruktur und Werte“ bat, die Innenstadt-Kirmes aufzuwerten und auch wieder eine Autoscooter aufzustellen. Im Krankenhaus vermissen sie eine Kinderabteilung. Besserer Internet-Empfang sei im Stadtbereich wünschenswert. Flüchtlinge sollten gleich behandelt werden wie Deutsche. Bei der Gruppe „Schule“ standen saubere Toiletten im Vordergrund. Funktionierende PCs und schnelles Internet in den Schulen seien notwendig.

Mehr Spielmöglichkeiten in den Schulen wären schön. Die OGS sei durch mehr Platz, besseres Essen und mehr Angebote zu verbessern. Das eigentlich ersehnte Kino wurde von der Gruppe „Sport und Freizeit“ tatsächlich hinten angestellt, damit mehr Geld für andere Dinge ausgegeben werden könne, und zwar für Sportmöglichkeiten auf der Insel oder eine Graffiti-Wand. Für Jugendliche ab 13 Jahren gibt es zu wenige Freizeit- und Versammlungsmöglichkeiten, wo man auch ohne Alkohol feiern könne.

Ole Jacobsen, neun Jahre alt, besucht die Schule Am Reichenberg  und meldete sich sehr kundig und fundiert zu Wort. Er fasste schließlich zusammen: „Ich finde es hier schon sehr gut.“ Das konnte Bürgermeister Otto Neuhoff nur bestätigten: „Wir bewegen uns auf einem guten Niveau. Ich danke allen, die mitgearbeitet haben. Wir haben eine ganze Palette von Themen, angefangen von den großen bis hin zu den kleinen Schritten, besprochen. Wir haben viele Ideen gesammelt.“

Dr. Gabriele Clooth-Hoffmeister, Fraktionsvorsitzende vom Bündnis 90/Die Grünen im Bad Honnefer Stadtrat, regte an, die Ergebnisse des Vormittags nicht nur in der Verwaltung bekannt zu machen und zu besprechen, sondern auch allen Mitgliedern des Stadtrates und der Ausschüsse zur Kenntnis zu geben.

Nächstes Jahr wird es eine Folgeveranstaltung geben, in der die Ergebnisse und Umsetzungen der diesjährigen Veranstaltung vorgestellt und neue Themen gesammelt werden, so dass Kinder und Jugendliche verstehen, wohin gesellschaftliches Engagement sich entwickeln kann, und dass es offene Ohren für sie gibt. cp